[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kern/Spulen-Konfiguration
eines Transformators oder einer Drosselspule und findet insbesondere bei Transformatoren
mit amorphem Kernmaterial, z. B. Trockentransformatoren mit amorphem Kernblech, Anwendung.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Kern/Spulen-Konfiguration.
[0002] Es ist allgemein bekannt, Transformatorsspulen gegenüber dem Transformatorkern mechanisch
abzustützen. Bei Verwendung von amorphem Kern-Material ist eine feste Abstützung der
Transformatorspulen gegenüber dem Transformatorkern ungünstig, weil das Kernmaterial
auf mechanischen Druck durch Erhöhung der Verluste reagiert.
[0003] Aus der
DE 36 90 625 C2 sind ein Verfahren zum Herstellen einer Baueinheit aus einem magnetischen Kern aus
amorphem Metall und einer Spulenstruktur für einen elektrischen Transformator sowie
ein elektrischer Transformator bekannt. Zu der mit amorphem Kernmaterial bestehenden
Problematik wird insbesondere auf Spalte 1, Zeile 30 - Spalte 2, Zeile 16 dieses Dokuments
hingewiesen: "Da die Kosten elektrischer Energie weiter steigen, haben sich Verringerungen
im Kernverlust als zunehmend wichtig bei dem Entwurf aller Größen elektrischer Transformatoren
erwiesen.
[0004] Aus diesem Grund werden amorphe Materialien als Transformatorkernmaterialien benutzt,
um eine starke Verminderung der Betriebsverluste beim Transformatorkern zu erzielen.....Amorphe
Metalle sind prinzipiell durch eine Abwesenheit einer sich periodisch wiederholenden
Struktur auf dem Atomniveau charakterisiert, d. h. durch die Abwesenheit des Kristallgitters,
das den kristallinen Metallteilen das charakteristische Gepräge gibt. Die nichtkristalline,
amorphe Struktur wird durch rasches Abkühlen einer geschmolzenen Legierung geeigneter
Zusammensetzung erhalten.....Aufgrund des raschen Abkühlens bildet die Legierung keinen
kristallinen Zustand, sondern nimmt eine metastabile, nichtkristalline Struktur an,
die repräsentativ für die flüssige Phase ist, aus der sie sich gebildet hat. Aufgrund
der Abwesenheit der kristallinen Atomstruktur werden amorphe Legierungen häufig als
"glasartige" Legierungen bezeichnet."
[0005] Die
DE 36 90 625 C2 behandelt in diesem Zusammenhang das Hindurchführen eines Kernes durch das Fenster
einer Transformatorspule: "Von besonderer Bedeutung ist die Einführungsstufe, die
mit großer Sorgfalt ausgeführt werden muss, um ein permanentes Deformieren des Kernes
aus seiner geglühten Konfiguration zu vermeiden, nachdem der Kern in das Spulenfenster
eingeführt worden ist. D. h., wenn der Kern nicht genau in seine geglühte Gestalt
zurückgeführt wird, werden während des Einführens mechanische Spannungen eingeführt.
Bleiben nach dem Einführen deutliche Spannungen zurück, dann wird die Eigenschaft
geringen Kernverlustes, die durch das Kernmaterial aus amorphem Metall geboten wird,
nicht erreicht."
[0006] Aus der
DE 36 45 282 C2 sind ein Verfahren zum Herstellen eines Transformatorkerns und ein danach erhaltener
gewickelter Transformatorkern bekannt, wobei die vorstehend erläuterte Problematik
in gleicher Art und Weise behandelt wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Kern/Spulen-Konfiguration
eines Transformators oder einer Drosselspule anzugeben, welches sicherstellt, dass
die guten elektrischen Eigenschaften von amorphem Kernmaterial aufrechterhalten bleiben.
[0008] Des Weiteren soll eine Kern/Spulen-Konfiguration angegeben werden.
[0009] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
in einem ersten Schritt zur Bildung von Vormontageeinheiten ein kompressibles Abstützmaterial
in einen starren Rahmen eingedrückt wird, wobei die Seitenschenkellänge des Abstützmaterials
dem definierten gewünschten Abstand zwischen Kern und Spule entspricht und die Seitenschenkellänge
des Rahmens kleiner als die Seitenschenkellänge des Abstützmaterials ist, dass in
einem zweiten Schritt die Vormontageeinheiten zwischen Kern und Spule eingebracht
werden und dass in einem dritten Schritt der starre Rahmen vom Abstützmaterial entfernt
wird, so dass Abstützungen zwischen Kern und Spule gebildet werden.
[0010] Die Aufgabe wird hinsichtlich der Kern/Spulen-Konfiguration erfindungsgemäß gelöst
durch eine Kern/Spulen-Konfiguration eines Transformators oder einer Drosselspule
mit einer Spule von rechteckförmigem Querschnitt und einem Kern amorphen Kernmaterials
von rechteckigem Querschnitt, wobei eine Abstützung zwischen jeder Seitenfläche des
Kerns und jeder Seitenfläche der Spule angeordnet ist.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass einerseits
der gewünschte Abstand zwischen Spule und Kern exakt und spielfrei eingehalten wird
und dass andererseits nur ein relativ geringer Druck auf den Kern aufgebracht wird,
so dass die guten elektrischen Eigenschaften, insbesondere die geringen Kernverluste,
beibehalten werden.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen seitlichen Schnitt durch eine Kern/Spulen-Konfiguration,
- Fig. 2
- die separaten Bauteile einer Vormontageeinheit,
- Fig. 3
- eine Vormontageeinheit,
- Fig. 4
- einen seitlichen Schnitt durch eine mit Vormontageeinheiten bestückte Kern/Spulen-Konfiguration.
[0014] Das Wesentliche an der Erfindung ist darin zu sehen, dass zunächst in einem separaten
Schritt Vormontageeinheiten hergestellt werden, dass anschließend der Kern innerhalb
der Spule durch Einsatz dieser Vormontageeinheiten vorläufig fixiert wird und dass
abschließend eine Wandlung der Vormontageeinheiten in dauerhaft eingebrachte Abstützungen
erfolgt.
[0015] In Fig. 2 sind zunächst die separaten Bauteile einer Vormontageeinheit dargestellt.
Eine Vormontageeinheit besteht aus folgenden Bauteilen:
- einem kompressiblen Abstützmaterial 4, vorzugsweise einem Vierkantprofil, mit einer
Seitenschenkellänge a und
- einem starren, z. B. aus Stahl gebildeten Rahmen 5, vorzugsweise einem U-Profil, mit
einer Seitenschenkellänge b, wobei gilt b < a.
[0016] In Fig. 3 ist eine Vormontageeinheit dargestellt, bei welcher das kompressible Abstützmaterial
4 in den starren Rahmen 5 eingedrückt/eingepresst ist. Bei der derart geschaffenen
Vormontageeinheit 6 ergibt sich ein umlaufender Randwulst 14 des Abstützmaterials
4, welcher die Breite c aufweist, wobei gilt c ≥ a - b, wobei die Breite c dieses
Randwulstes 14 natürlich primär von der Differenz a - b abhängig ist. Sekundär ergibt
sich gegebenenfalls noch eine zusätzliche Komponente für die Breite c aufgrund des
Zusammendrückens des Abstützmaterials 4 innerhalb des Rahmens 5.
[0017] Zur Herstellung einer Kern/Spulen-Konfiguration eines Transformators oder einer Drosselspule
- 1) wird in einem ersten Schritt zur Bildung der unter den Figuren 2 und 3 erwähnten
Vormontageeinheiten 6 das kompressible Abstützmaterial 4 in den starren Rahmen 5 eingedrückt/eingepresst,
wobei die Seitenschenkellänge a des Abstützmaterials 4 dem definierten gewünschten
Abstand zwischen Kern 2 und Spule 3 eines Transformators oder einer Drosselspule entspricht,
- 2) werden in einem zweiten Schritt mehrere Vormontageeinheiten 6, 7, 8, 9 zwischen
Kern 2 und Spule 3 eingebracht und
- 3) wird in einem dritten Schritt der starre Rahmen 5 vom Abstützmaterial 4 entfernt,
so dass bleibende Abstützungen 10, 11, 12, 13 zwischen Kern 2 und Spule 3 gebildet
werden.
[0018] In Fig. 4 ist zur Erläuterung des zweiten Schrittes ein seitlicher Schnitt durch
eine mit Vormontageeinheiten bestückte Kern/Spulen-Konfiguration dargestellt. Es ist
ein zentral angeordneter Kern 2, z. B. Transformatorkern, mit einem rechteckigen,
vorzugsweise quadratischem Querschnitt zu erkennen, welcher aus einem amorphen Kernmaterial,
z. B. geschichteten Kernblechen, aufgebaut ist. Eine Spule 3 mit rechteckförmigem
Querschnitt, z. B. eine Transformatorspule, umgreift diesen Kern 2 in symmetrischer
Art und Weise. Für die vorläufige Abstützung zwischen Kern 2 und Spule 3 ist zwischen
jeder der vier Seitenflächen des Kerns 2 und der Spule 2 je eine Vormontageeinheit
6, 7, 8, 9 eingebracht. Durch den umlaufenden Randwulst 14 einer jeden Vormontageeinheit
6, 7, 8, 9 ergibt sich eine Vorzentrierung/Fixierung des Kerns 2 innerhalb der Spule
3.
[0019] In Fig. 1 ist zur Erläuterung der sich nach dem dritten Schritt einstellenden Anordnung
ein seitlicher Schnitt durch eine Kern/Spulen-Konfiguration dargestellt. Wie zu erkennen
ist, wird der Kern 2 mittels vier in symmetrischer Art und Weise zwischen den Seitenflächen
des Kerns 2 und der Spule 3 angeordneter Abstützungen 10, 11, 12, 13 - jeweils dem
kompressiblen Abstützmaterial 4 gemäß den Figuren 2, 3 entsprechend - dauerhaft gehalten,
ohne dass dabei unzulässig hohe Druckkräfte auf den Kern 2 ausgeübt werden und ohne
dass sich dabei ein Spiel zwischen Spule 3, den Abstützungen 10, 11, 12, 13 und dem
Kern 2 ergeben würde.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Kern/Spulen-Konfiguration
- 2
- Kern aus amorphem Kernmaterial
- 3
- Spule
- 4
- kompressibles Abstützmaterial (Vierkantprofil)
- 5
- starrer Rahmen (U-Profil)
- 6
- Vormontageeinheit
- 7
- Vormontageeinheit
- 8
- Vormontageeinheit
- 9
- Vormontageeinheit
- 10
- Abstützung
- 11
- Abstützung
- 12
- Abstützung
- 13
- Abstützung
- 14
- umlaufender Randwulst
- a
- Seitenschenkellänge des Abstützmaterials 4 = definierter gewünschter Abstand zwischen
Kern 2 und Spule 3
- b
- Seitenschenkellänge des Rahmens 5
- c
- Breite des Randwulstes 14
1. Verfahren zur Herstellung einer Kern/Spulen-Konfiguration eines Transformators oder
einer Drosselspule, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt zur Bildung von Vormontageeinheiten (6, 7, 8, 9) ein kompressibles
Abstützmaterial (4) in einen starren Rahmen (5) eingedrückt wird, wobei die Seitenschenkellänge
(a) des Abstützmaterials (4) dem definierten gewünschten Abstand zwischen Kern (2)
und Spule (3) entspricht und die Seitenschenkellänge (b) des Rahmens (5) kleiner als
die Seitenschenkellänge des Abstützmaterials (4) ist, dass in einem zweiten Schritt
die Vormontageeinheiten (6, 7, 8, 9) zwischen Kern (2) und Spule (3) eingebracht werden
und dass in einem dritten Schritt der starre Rahmen (5) vom Abstützmaterial (4) entfernt
wird, so dass Abstützungen (10, 11, 12, 13) zwischen Kern (2) und Spule (3) gebildet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vierkantprofil (4) als kompressibles Abstützmaterial (4) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein U-Profil als starrer Rahmen (5) verwendet wird.
4. Nach einem der Ansprüche 1 - 3 hergestellte Kern/Spulen-Konfiguration eines Transformators
oder einer Drosselspule mit einer Spule (3) von rechteckförmigem Querschnitt und einem
Kern (2) amorphen Kernmaterials von rechteckigem Querschnitt, wobei eine Abstützung
(10, 11, 12, 13) zwischen jeder Seitenfläche des Kerns (2) und jeder Seitenfläche
der Spule (3) angeordnet ist.