Modifizierter Kontakt für die Erdung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Erdungssystem zum Erden eines Gebindes und
zwei metallische Kontaktplatten zur Verwendung in einem Erdungssystem zum Erden eines
Gebindes. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erden eines
Gebindes.
[0002] Das elektrische Erden - also das Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einem
Erdungspotential - eines Gebindes, z.B. eines Fasses, Kanisters oder sogenannten Big-Bags,
ist notwendig beim Befüllen oder Entleeren des Gebindes mit entzündlichen oder explosiven
Materialien wie Flüssigkeiten, Gasen oder Pulvern. Ein ungeerdetes Gebinde kann sich
z.B. auf Grund der durch den Materialtransfer hervorgerufenen Ladungstrennung elektrostatisch
aufladen. Die durch die Aufladung hervorgerufene Potentialdifferenz kann zu einer
elektrostatischen Entladung in Form eines Zündfunkens führen, welcher die entzündlichen
oder explosiven Materialien entzünden könnte. Das Erden des Gebindes und der Transfereinrichtung,
z.B. des Befüllstutzens, verhindert, dass sich eine Potentialdifferenz aufbaut, da
alle Teile stets auf dem gleichen Bezugspotential gehalten werden. Durch Erden des
Gebindes wird also eine elektrostatische Aufladung als Zündquelle vermieden.
[0003] Zum Erden eines Gebindes werden üblicherweise Erdungsklammern an dem Gebinde angebracht,
welche das Gebinde über ein Kabel leitend mit einem Erdungspotential verbinden. Nachteilig
ist bei solcher Art Erdung allerdings, dass an dem Gebinde ein geeigneter Vorsprung
vorhanden sein muss, um die Erdungsklammer daran anzubringen. Bei Fässern findet sich
ein geeigneter Vorsprung üblicherweise in Form einer Falz, welche den Deckel mit der
Mantelfläche des Fasses verbindet. Das Anbringen einer Erdungsklammer kann hier jedoch
nachteilig sein, weil die an der Falz angebrachte Erdungsklammer häufig nach oben
hin absteht und dadurch der Befüllungsanlage im Weg ist. Generell hat die Verwendung
von Erdungsklammem auch den Nachteil, dass zwei zusätzliche Arbeitsschritte notwendig
sind - das Anbringen und Entfernen der Erdungsklammer. Nicht selten wird das Anbringen
einer Erdungsklammer daher seitens des Bedienpersonals riskanterweise ausgelassen.
Außerdem kann die Oberfläche des Gebindes durch die Klammer, insbesondere an unmittelbar
sichtbaren Stellen, beschädigt werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen
Nachteile des Stands der Technik zu beseitigen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Erdungssystem zum Erden eines Gebindes gemäß
unabhängigem Anspruch 1, durch zwei metallische Kontaktplatten zur Verwendung in einem
Erdungssystem zum Erden eines Gebindes gemäß unabhängigem Anspruch 6 und durch ein
Verfahren zum Erden eines Gebindes gemäß unabhängigem Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
[0006] Das erfindungsgemäße Erdungssystem zum Erden eines Gebindes weist zwei metallische
Kontaktplatten auf, wobei die Kontaktplatten derart ausgestaltet sind, dass sie das
Gebinde elektrisch kontaktieren, wenn es auf den Kontaktplatten angeordnet ist und
wobei die zwei Kontaktplatten untereinander elektrisch isoliert sind. Außerdem weist
das Erdungssystem eine Widerstandsmessschaltung auf, welche geeignet ist, einen elektrischen
Widerstandswert zu messen. Ferner weist das Erdungssystem einen ersten elektrischen
Leiter auf, welcher eine erste der zwei Kontaktplatten mit einer Erdung verbindet,
einen zweiten elektrischen Leiter, welcher eine zweite der zwei Kontaktplatten mit
der Widerstandsmessschaltung verbindet und einen dritten elektrischen Leiter, welcher
die Widerstandsmessschaltung mit der Erdung verbindet.
[0007] Das erfindungsgemäße Erdungssystem zum Erden eines Gebindes löst die oben beschriebene
Aufgabe, da das Anbringen einer Erdungsklammer durch das erfindungsgemäße Erdungssystem
überflüssig ist. Das Gebinde wird erfindungsgemäß ohne Anbringen einer Erdungsklammer
durch Anordnen des Gebindes auf den Kontaktplatten geerdet. Die Kontaktplatten sind
untereinander elektrisch isoliert, d.h. zwischen ihnen besteht keine direkte elektrische
Verbindung, wenn das Gebinde nicht auf den Kontaktplatten angeordnet ist. Es besteht
allenfalls eine indirekte elektrische Verbindung über die Leiter, die Erdung und das
Widerstandsmessgerät.
[0008] Für ein zuverlässiges Erden ist es wichtig, dass der Übergangswiderstand zwischen
dem Gebinde und der mit der Erdung verbundenen Kontaktplatte möglichst klein ist.
Daher kann mit der erfindungsgemäßen Widerstandsmessschaltung, welche über die elektrischen
Leitungen mit einer der Kontaktplatten und der Erdung verbunden ist, der Übergangswiderstand
zwischen dem Gebinde und der mit der Erdung verbundenen Kontaktplatte bestimmt werden.
Wenn dieser von der Widerstandsmessschaltung gemessene Übergangswiderstand innerhalb
einer vorgegeben Toleranz liegt, so ist dies ein Zeichen dafür, dass das Gebinde zuverlässig
geerdet ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausfiihrungsform des Erdungssystems sind die Kontaktplatten
in einem gemeinsamen Träger angeordnet. Dadurch ist die Anordnung der Kontaktplatten
zueinander fixiert und es wird verhindert, dass sich die beiden Kontaktplatten unbeabsichtigt
berühren und dadurch ein geringer Übergangswiderstand zwischen dem Gebinde und der
mit der Erdung verbundenen Kontaktplatte vorgetäuscht wird, obwohl der Übergangswiderstand
eigentlich viel größer ist.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erdungssystems besteht der Träger
aus einem elektrisch isolierenden Material. Vorzugsweise wird elektrisch isolierender
Kunststoff verwendet. Kunststoff lässt sich relativ einfach und kostengünstig verarbeiten.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erdungssystems bestehen die
Kontaktplatten aus Stahl, Edelstahl, Messing, Leichtmetall oder Kupfer. Diese Materialien
weisen eine gute spezifische Leitfähigkeit und damit einen geringen spezifischen Widerstandswert
auf. Dadurch wird gewährleistet, dass ein eventuell von dem Gebinde über die Kontaktplatte
zur Erdung abfließender Strom gemäß dem Ohmschen Gesetz (
U =
R·
I) eine möglichst kleine Potentialdifferenz hervorruft. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit
einer elektrostatischen Entladung und eines damit verbundenen Zündfunkens minimiert.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erdungssystems weisen die Kontaktplatten
Zähne oder Noppen auf. Wenn das Gebinde auf der Unterseite z.B. eine Falz oder einen
Rand aufweist, so bewirken die Noppen, dass der elektrische Kontakt zwischen dem Gebinde
und den Kontaktplatten nicht nur an der Falz oder dem Rand sondern auch an dem Gebindeboden
hergestellt wird. Auf diese Weise wird die Kontaktfläche zwischen dem Gebinde und
den Kontaktplatten vergrößert und der elektrische Übergangswiderstand zwischen dem
Gebinde und den Kontaktplatten verringert. Zähne können auch durch eine möglicherweise
vorhandene Beschichtung wie z.B. eine Lackschicht des Gebindes dringen und so einen
elektrischen Kontakt zwischen der darunterliegenden leitenden Schicht und den Kontaktplatten
herstellen.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Erdungssystem eine Schwellwertschaltung
auf, welche mit der Widerstandsmessschaltung verbunden ist. Eine Schwellwertschaltung
kann den von der Widerstandsmessschaltung gemessenen Widerstandswert mit einem vorgegebenen
Schwellwert vergleichen und z.B. ein entsprechendes Signal beim Überschreiten des
vorgegebenen Schwellwertes ausgeben. Wie bereits erwähnt, sollte der von der Widerstandsmessschaltung
gemessene Widerstandswert möglichst klein sein. Übersteigt dieser Widerstandswert
einen vorgegebenen Schwellwert, so kann dies ein Anzeichen für ein unzuverlässiges
Erden und damit ein erhöhtes Risiko sein. Das von der Schwellwertschaltung ausgegebene
Signal zeigt daher an, ob das Erden zuverlässig ist oder nicht.
[0014] Die erfindungsgemäßen Kontaktplatten zur Verwendung in einem Erdungssystem zum Erden
eines Gebindes sind derart ausgestaltet, dass sie ein Gebinde elektrisch kontaktieren,
wenn es auf den Kontaktplatten angeordnet ist, dass sie untereinander elektrisch isoliert
sind und jede Kontaktplatte einen Anschluss zum Anschließen an das Erdungssystem aufweist.
Das Erdungssystem weist eine Widerstandsmessschaltung auf, welche geeignet ist, einen
elektrischen Widerstandswert zu messen. Ferner weist das Erdungssystem einen ersten
elektrischen Leiter auf, um den Anschluss einer ersten der zwei Kontaktplatten mit
einer Erdung zu verbinden, einen zweiten elektrischen Leiter, um den Anschluss einer
zweiten der zwei Kontaktplatten mit der Widerstandsmessschaltung zu verbinden und
einen dritten elektrischen Leiter, welcher die Widerstandsmessschaltung mit der Erdung
verbindet.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erden eines Gebindes weist den Schritt des Anordnens
des Gebindes auf zwei metallischen Kontaktplatten auf, wobei die Kontaktplatten derart
ausgestaltet sind, dass sie ein Gebinde elektrisch kontaktieren, wenn es auf den Kontaktplatten
angeordnet ist, wobei die zwei Kontaktplatten untereinander elektrisch isoliert sind
und wobei eine erste der zwei Kontaktplatten über einen ersten elektrischen Leiter
mit einer Erdung verbunden ist und eine zweite der zwei Kontaktplatten über einen
zweiten elektrischen Leiter mit einer Widerstandsmessschaltung verbunden ist und die
Widerstandsmessschaltung über einen dritten elektrischen Leiter mit der Erdung verbunden
ist. Ferner weist das erfindungsgemäße Verfahren zum Erden eines Gebindes den Schritt
des Messens des elektrischen Widerstandswertes auf.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren zum Erden
eines Gebindes den Schritt des Vergleichens des von der Widerstandsmessschaltung gemessenen
Widerstandswertes in einer Schwellwertschaltung mit einem vorgegebenen Schwellwert
auf.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Erden eines Gebindes den Schritt des Ausgebens eines Signals an der Schwellwertschaltung,
wenn der gemessene Widerstandswert den vorgegebenen Schwellwert überschreitet, auf.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Erden eines Gebindes den Schritt des Ausgebens eines akustischen und/oder optischen
Warnsignals, wenn die Schwellwertschaltung das Signal ausgibt, auf Dadurch kann dem
Bedienpersonal signalisiert werden, dass der Übergangswiderstand zwischen dem Gebinde
und der mit der Erdung verbundenen Kontaktplatte zu hoch ist, um eine sichere Erdung
bereitzustellen.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Erden eines Gebindes den Schritt des Unterbrechens eines Befüllungs- und/oder
Entleerungsvorgangs des Gebindes auf, wenn die Schwellwertschaltung das Signal ausgibt.
Dadurch kann verhindert werden, dass der Befüllungs- und/oder Entleerungsvorgang fortgesetzt
wird, obwohl keine sichere Erdung besteht.
[0020] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung zu entnehmen, in welcher die Erfindung detaillierter und in Bezug auf
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben
wird.
In den Zeichnungen zeigt:
[0021]
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Erdungssystems zum Erden eines Gebindes.
- Fig. 2
- eine Ansicht von zwei erfindungsgemäßen metallischen Kontaktplatten zur Verwendung
in einem Erdungssystem.
[0022] Beispielhaft ist in Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Erdungssystems
1 zum Erden eines Gebindes 2 gezeigt. Das Erdungssystem 1 weist zwei metallische Kontaktplatten
3, 4 auf. Diese haben in dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel eine quadratische Form.
Denkbar sind jedoch beliebige Formen, wie rechteckig, rund oder oval. Die Kontaktplatten
3, 4 können aus Stahl, Edelstahl, Messing, Leichtmetall, Kupfer oder einem anderen
leitenden Material gefertigt sein. Die Kontaktplatten 3, 4 sind so angeordnet, dass
sie sich nicht berühren und deshalb keine elektrische Verbindung zwischen ihnen besteht.
In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kontaktplatten 3, 4 in einen
Träger 10 eingefasst. Dieser hat eine rechteckige Form. Vorstellbar sind jedoch auch
andere Formen, wie z.B. rund. Der Träger 10 kann z.B. aus Kunststoff oder einem anderen
elektrisch isolierenden Material gefertigt sein.
[0023] In Fig. 1 ist beispielhaft auch eine Widerstandsmessschaltung 5 gezeigt. Eine derartige
Schaltung ist in der Lage, einen elektrischen Widerstandswert zu messen. Dies geschieht
z.B. durch Anlegen einer Spannung und Messen des aus der Spannung resultierenden Stromes.
Gemäß dem Ohmschen Gesetz (
R =
U /
I) ergibt sich der elektrische Widerstandswert aus dem Quotienten von Spannung und
Strom.
[0024] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die elektrische Kontaktplatte
3 über einen ersten elektrischen Leiter 6 mit einer Erdung 7 verbunden. Ein zweiter
elektrischer Leiter 8 verbindet die elektrische Kontaktplatte 4 mit dem Widerstandsmessgerät
5 und ein dritter elektrischer Leiter 9 verbindet das Widerstandsmessgerät 5 mit der
Erdung 7. Bei den elektrischen Leitern 6, 8, 9 kann es sich um Kupferkabel handeln.
Wird ein Gebinde 2 auf den beiden Kontaktplatten 3, 4 abgestellt, so entsteht eine
Stromschleife aus den zwei Kontaktplatten 3, 4, dem Gebinde 2, den elektrischen Leitern
6, 8, 9 und der Erdung 7. Das Widerstandsmessgerät kann den elektrischen Widerstandwert
dieser Stromschleife messen.
[0025] Beispielhaft ist in Fig. 1 auch eine Schwellwertschaltung 11 gezeigt, welche mit
dem Widerstandsmessgerät 5 verbunden ist. Die Schwellwertschaltung vergleicht den
durch die Widerstandsmessschaltung 5 gemessenen elektrischen Widerstandswert der Stromschleife
mit einem voreingestellten Schwellwert. Abhängig von diesem Vergleich kann die Schwellwertschaltung
11 ein Signal ausgeben. Ist der von der Widerstandsmessschaltung 5 gemessene Widerstandswert
klein, so ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Übergangswiderstand zwischen dem
Gebinde 2 und der Kontaktplatte 3, welche mit der Erdung 7 verbunden ist, klein ist.
Dies bedeutet wiederum, dass eine eventuelle Potentialdifferenz zwischen Gebinde 2
und Erdung 7 gut ausgeglichen werden kann. Ist dagegen der gemessene Widerstandswert
groß, so ist dies ein Anzeichen für ein schlechtes Erden, was wiederum in einer großen
Potentialdifferenz zwischen Gebinde 2 und Erdung 7 resultieren kann. Die Potentialdifferenz
sollte jedoch möglichst klein sein, um einer elektrostatischen Entladung vorzubeugen
und das Entstehen eines Zündfunkens zu verhindern.
[0026] Grund für einen großen Übergangswiderstand zwischen Gebinde 2 und Kontaktplatte 3
kann zum Beispiel sein, dass das Gebinde 2 nicht richtig auf beiden Kontaktplatten
3, 4 steht oder dass das Gebinde 2 mit einer Lackschicht überzogen ist, welche eine
gute elektrische Verbindung zwischen dem Gebinde 2 und den Kontaktplatten 3, 4 verhindert.
Deshalb kann beispielsweise, wenn der gemessene Widerstandswert der Stromschleife
den voreingestellten Schwellwert überschreitet, ein akustisches und/oder optisches
Signal ausgegeben werden, da ein solches Überschreiten ein nicht korrektes Erden des
Gebindes 2 und damit eine erhöhte Entzündungs- oder Explosionsgefahr bedeuten kann.
Zusätzlich oder stattdessen kann die Schwellwertschaltung 11 aber auch einen Transfervorgang,
also ein Befüllen oder Entleeren des Gebindes 2, unterbrechen, um das Entzündungs-
oder Explosionsrisiko zu vermindern.
[0027] In Fig. 2 sind beispielhaft zwei erfindungsgemäße metallische Kontaktplatten 3, 4
gezeigt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kontaktplatten 3, 4 in einen
Träger 10 eingefasst. Dieser Träger kann zum Beispiel aus elektrisch isolierendem
Kunststoff oder einem ähnlichen elektrisch isolierenden Material bestehen. Die Kontaktplatten
3, 4 sind derart in den Träger 10 eingefasst, dass ein genügend großer Abstand zwischen
ihnen gegeben ist, sodass keine elektrische Verbindung zwischen ihnen besteht.
[0028] Die beispielhaften Kontaktplatten 3, 4 in Fig. 2 weisen fernen Noppen auf. Für den
Fall, dass das Gebinde 2 auf der Unterseite z.B. eine Falz oder einen Rand aufweist,
sorgen die Noppen dafür, dass der elektrische Kontakt zwischen dem Gebinde 2 und den
Kontaktplatten 3, 4 nicht nur an der Falz oder dem Rand sondern auch an dem Gebindeboden
hergestellt wird. Auf diese Weise wird die Kontaktfläche zwischen dem Gebinde 2 und
den Kontaktplatten 3, 4 vergrößert und der elektrische Übergangswiderstand zwischen
dem Gebinde 2 und den Kontaktplatten 3, 4 verringert und die Erdung verbessert.
[0029] Statt Noppen können die Kontaktplatten 3, 4 andere geeignete Strukturierungen wie
zum Beispiel Zähne aufweisen. Insbesondere sind Zähne auf den Kontaktplatten 3, 4
dann notwendig, wenn das Gebinde 2 eine isolierende Beschichtung, wie z.B. eine Lackschicht
aufweist. In einem solchen Fall können die Zähne durch die Beschichtung dringen und
so eine elektrische Verbindung zwischen den Kontaktplatten 3, 4 und der leitenden
Schicht des Gebindes 2 herstellen.
1. Erdungssystem (1) zum Erden eines Gebindes (2), aufweisend:
zwei metallische Kontaktplatten (3, 4), wobei die Kontaktplatten (3, 4) derart ausgestaltet
sind, dass sie das Gebinde (2) elektrisch kontaktieren, wenn es auf den Kontaktplatten
(3, 4) angeordnet ist und wobei die zwei Kontaktplatten (3, 4) untereinander elektrisch
isoliert sind;
eine Widerstandsmessschaltung (5), welche geeignet ist, einen elektrischen Widerstandswert
zu messen;
einen ersten elektrischen Leiter (6), welcher eine erste (3) der zwei Kontaktplatten
mit einer Erdung (7) verbindet;
einen zweiten elektrischen Leiter (8), welcher eine zweite (4) der zwei Kontaktplatten
mit der Widerstandsmessschaltung (5) verbindet; und
einen dritten elektrischen Leiter (9), welcher die Widerstandsmessschaltung (5) mit
der Erdung (7) verbindet.
2. Erdungssystem (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Kontaktplatten (3, 4) in einem gemeinsamen
Träger (10) angeordnet sind.
3. Erdungssystem (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Träger (10) aus
einem elektrisch isolierenden Material besteht.
4. Erdungssystem (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kontaktplatten
aus Stahl, Edelstahl, Messing, Leichtmetall oder Kupfer bestehen.
5. Erdungssystem (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kontaktplatten
Zähne oder Noppen aufweisen.
6. Erdungssystem (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, weiter aufweisend:
eine Schwellwertschaltung (11), welche mit der Widerstandsmessschaltung (5) verbunden
ist.
7. Zwei metallische Kontaktplatten (3, 4) zur Verwendung in einem Erdungssystem (1) zum
Erden eines Gebindes (2), wobei die Kontaktplatten (3, 4) derart ausgestaltet sind,
dass sie ein Gebinde (2) elektrisch kontaktieren, wenn es auf den Kontaktplatten (3,
4) angeordnet ist, die zwei Kontaktplatten (3, 4) untereinander elektrisch isoliert
sind und jede der Kontaktplatten (3, 4) einen Anschluss zum Anschließen an das Erdungssystem
aufweist, wobei das Erdungssystem (1) aufweist:
eine Widerstandsmessschaltung (5), welche geeignet ist, einen elektrischen Widerstandswert
zu messen;
einen ersten elektrischen Leiter (6), um den Anschluss einer ersten (3) der zwei Kontaktplatten
mit einer Erdung (7) zu verbinden;
einen zweiten elektrischen Leiter (8), um den Anschluss einer zweiten (4) der zwei
Kontaktplatten mit der Widerstandsmessschaltung (5) zu verbinden; und
einen dritten elektrischen Leiter (9), welcher die Widerstandsmessschaltung (5) mit
der Erdung (7) verbindet.
8. Verfahren zum Erden eines Gebindes (2), welches die Schritte aufweist:
Anordnen des Gebindes (2) auf zwei metallischen Kontaktplatten (3, 4), wobei die Kontaktplatten
(3, 4) derart ausgestaltet sind, dass sie das Gebinde (2) elektrisch kontaktieren,
wenn es auf den Kontaktplatten (3, 4) angeordnet ist, wobei die zwei Kontaktplatten
(3, 4) untereinander elektrisch isoliert sind und wobei eine erste (3) der zwei Kontaktplatten
(3, 4) über einen ersten elektrischen Leiter (6) mit einer Erdung (7) verbunden ist
und eine zweite (4) der zwei Kontaktplatten (3, 4) über einen zweiten elektrischen
Leiter (8) mit einer Widerstandsmessschaltung (5) verbunden ist und die Widerstandsmessschaltung
(5) über einen dritten elektrischen Leiter (9) mit der Erdung (7) verbunden ist; und
Messen des elektrischen Widerstandswertes mit der Widerstandsmessschaltung (5).
9. Verfahren zum Erden eines Gebindes (2) gemäß Anspruch 8, weiter aufweisend den Schritt:
Vergleichen des von der Widerstandsmessschaltung (5) gemessenen Widerstandswertes
in einer Schwellwertschaltung (11) mit einem vorgegebenen Schwellwert.
10. Verfahren zum Erden eines Gebindes (2) gemäß Anspruch 9, weiter aufweisend den Schritt:
Ausgeben eines Signals an der Schwellwertschaltung (11), wenn der gemessene Widerstandswert
den vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
11. Verfahren zum Erden eines Gebindes (2) gemäß Anspruch 10, weiter aufweisend den Schritt:
Ausgeben eines akustischen und/oder optischen Warnsignals, wenn die Schwellwertschaltung
(11) das Signal ausgibt.
12. Verfahren zum Erden eines Gebindes (2) gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, weiter
aufweisend den Schritt:
Unterbrechen eines Befüllungs- und/oder Entleerungsvorgangs des Gebindes (2), wenn
die Schwellwertschaltung (11) das Signal ausgibt.