[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auszugsvorrichtung für Schrankauszüge, insbesondere
für Hochschrankauszüge in einer Ausbildung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Auszugsvorrichtungen herkömmlicher Bauart haben vertikal ausgerichtete Rahmengestelle,
die über werkzeuggebundene Befestigungsmittel an dem Auszugselement zu befestigen
sind. Dies erfordert bei der Montage eines Schrankauszuges eine entsprechende Anzahl
von zeitintensiven Arbeitsschritten.
[0003] Eine Auszugsvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
EP 1 567 032 B1 bekannt. Dort ist ein horizontal geführter Riegel verdeckt in einem Profil des Rahmengestells
angeordnet, der im rückwärtigen Bereich des Schrankinneren von hinten her zugänglich
ist und bei Einnahme der Endmontagestellung des Rahmengestells gegenüber dem teleskopierbaren
Auszug das Rahmengestell verriegelt. Dies ist nicht praktikabel, da eine Entriegelung
nur schwer durchzuführen ist. Die Verriegelung ist durch das Profil des Rahmengestells
verdeckt, so dass auch im Falle einer Entriegelung nicht sichtbar ist, wann eine Entriegelungsstellung
eingenommen wurde.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auszugsvorrichtung für Schrankauszüge
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass das Rahmengestell sicher mit
dem Auszugselement über den Halter zu verbinden ist, darüber hinaus jedoch auch die
Möglichkeit zulässt, es wieder einfach zu entriegeln.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Auszugsvorrichtung der eingangs genannten
Art durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aus. Wesentliche weitere Ausgestaltungen
sind in den Ansprüchen 2 bis 15 angegeben.
[0006] Dadurch, dass die Verriegelung und Sicherung des Halters mit entweder dem Auszugselement
oder dem Rahmengestell ermöglicht ist, ist werkzeuglos das Rahmengestell mit dem Auszugselement
zu verbinden. Dadurch kann der Halter entweder werkseitig am Rahmengestell oder an
dem Auszugselement vormontiert sein, so dass das Rastmittel an voreingestellter definierter
Stelle in eine entsprechende Gegenrast einrasten kann, das Befestigungsmittel lagefixiert
ist und dabei einer horizontalen Gegenbewegung entgegengewirkt ist.
[0007] Das Rastelement ist bevorzugtermaßen im wesentlichen vertikal ausgerichtet und rastet
in eine Lochausnehmung im Rahmengestell oder dem Auszugselement ein. Dabei ist es
bevorzugtermaßen einem Befestigungselement benachbart, das in eine schlüssellochartige
Ausnehmung eintaucht mit einem erweiterten Bereich, in den ein Kopf des Befestigungselementes
einzuführen ist. Danach ist das Rahmengestell entlang dem Befestigungselement innerhalb
der schlüssellochartigen Ausnehmung zu bewegen und gelangt in den langlochartigen
Bereich der Schlüssellochausnehmung. Hat es dort die Endstellung erreicht, liegt es
am Ende des Langloches ein, so dass ein Zustand erreicht ist, in dem das Rastelement
in eine entsprechende Lochausnehmung automatisch eintauchen kann. Zuvor hat das Rahmengestell
oder das Auszugselement das Rastmittel in einer zurückversetzten Position gehalten,
so dass es erst nach Überfahren der Lochausnehmung des Rastelements z.B. aufgrund
einer Federbeaufschlagung die Verrastungsposition automatisch einnehmen kann.
[0008] Aufgrund der Anordnung des Befestigungselementes und der parallel dazu ausgerichteten
Anordnung des Rastelementes kann das Rahmengestell große Kippmomente aufnehmen. Auch
ein ungewolltes Entriegeln ist ausgeschlossen. Gleichwohl ist zu sehen, ob sich das
Rastelement in der Rastposition befindet. Ein Entrasten bzw. Entriegeln kann sich
im sichtbaren Bereich des Rahmengestells vollziehen an einer gut zugänglichen Stelle.
[0009] Es ist eine Kombination zwischen einer Schlüssellochausnehmung und einer Sicherung
zur Lagefixierung innerhalb der Schlüssellochausnehmung vorgesehen, wobei die Schlüssellochausnehmung
bevorzugtermaßen in einem insbesondere U-förmig ausgebildeten Rahmenprofil des Rahmengestells
vorgesehen ist. Der Halter selbst kann blockförmig gestaltet sein, so dass er von
dem U-Profilschenkel vollständig zu umgreifen ist, so dass das U-Profil des Rahmengestells
den Halter im wesentlichen spielfrei umgreift.
[0010] Der Halter weist bevorzugtermaßen ein Befestigungsmittel auf, das einen pilzförmigen
Kopf hat, also einen größeren Durchmesser als ein darunter gelegener Schaftbereich
hat, an den sich wiederum ein erweiterter größerer Bereich anschließt mit einem Durchmesser,
der noch größer ist als der pilzförmige Kopf und der die Abstützfläche für das Rahmengestell
bildet. Da das Befestigungsmittel in das Rahmengestell oder das Auszugelement einschiebbar
und damit höhenverstellbar ist, kann über dieses Befestigungselement eine Höheneinstellung
erfolgen. Da das benachbarte Rastmittel federbelastet ist mit einem vorgesehenen Federweg,
der die Höhenverstellung mitmachen kann, kann eine entsprechende Höhenverstellung
sehr einfach durch eine Betätigung des Befestigungsmittels erfolgen, wonach auch bei
unterschiedlichen Höheneinstellungen die Verrastungsmöglichkeit beibehalten ist.
[0011] Das Befestigungsmittel wird zunächst in den erweiterten Bereich der Schlüssellochausnehmung
eintauchen, wonach dann das Vorrahmengestell horizontal zu verschieben ist. Danach
taucht es in den eingeschnittenen Langlochbereich der Schlüssellochausnehmung ein,
wodurch das Rahmengestell gegen eine vertikale Bewegung gesichert ist, da der waagerechte
Schenkel des U-Profils in dem einschnürten Bereich gelegen und von dem pilzförmigen
Kopf des Befestigungsmittels übergriffen und von der Abstützfläche untergriffen ist.
Dadurch ist es an einer Bewegung in vertikaler Hinsicht gesichert. Sobald das Rahmengestell
die Endposition erreicht hat, erfolgt automatisch die Verrastung. Dieses alles erfolgt
werkzeuglos. Neben den mit dem Rastmittel versehenen Halter kann ein weiterer Halter
vorgesehen sein, der ebenfalls eine zusätzliche Verrastung ermöglicht. In vielen Fällen
reicht es jedoch aus, an diesem Halter nur das Befestigungsmittel vorzusehen, das
in eine entsprechende Schlüsselausnehmung - wie vorbeschrieben - eintaucht, so dass
das Rahmengestell dann auf zwei Haltern des Auszugselementes abzustützen ist.
[0012] Es versteht sich, dass umgekehrt an dem Auszugselement die entsprechenden Schlüssellochausnehmungen
und Lochausnehmungen zur Verrastung vorgesehen sein können, wie dies vorstehend für
das Rahmenprofil des Rahmensgestells beschrieben wurde.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Hochschrankes
mit einer Auszugsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Rahmengestells einer
Auszugsvorrichtung mit einer daran zu befes- tigenden Frontplatte;
- Fig. 3:
- in einer schematischen perspektivischen Ansicht ein Ausführungs- beispiel eines an
einer Auszugschiene anzuordnenden Rahmenge- stells (teilweise dargestellt) für eine
Auszugsvorrichtung für Schrankauszüge;
- Fig. 4:
- ein Vertikalschnitt durch das untere U-Profil des Rahmengestells mit Halter, Befestigungs-
und Rastmitteln;
- Fig. 5:
- ein Ausführungsbeispiel eines Rahmengestells vor der Montage an dem Auszugselement
vormontierten Halter, und
- Fig. 6:
- eine zu Fig. 3 analoge Darstellung eines alternativen Ausführungs- beispieles.
[0014] In der Zeichnung sind grundsätzlich gleichwirkende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern
versehen.
[0015] In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Hochschrankes gezeigt, der
als Apothekerschrank ausgebildet ist, wobei an einer vorderen vertikalen Längssäule
1 des allgemein mit 2 bezifferten Rahmengestells eine Frontplatte (F) oder dergleichen
befestigt sein kann. An der vorderen Vertikalsäule 1 und der hinteren Vertikalsäule
3 können Tablare (T) oder dergleichen angebracht sein.
[0016] Das Rahmengestell 2 hat ein unteres, im wesentlichen U-förmiges Rahmenprofil 4, in
das zwei schlüssellochartige Ausnehmungen 5 und eine Lochausnehmung 6 eingelassen
sind. Das Rahmengestell 2 ist an einem Auszugelement 7, das vorliegend als Auszugsschiene
ausgebildet ist, zu befestigen. Die schlüssellochartige Ausnehmung 5 hat, wie auch
näher aus der Darstellung nach den Fig. 3 und 4 hervorgeht, einen erweiterten Lochbereich
5.1, an den sich ein eingeschnürter Langlochbereich 5.2 anschließt. In der montierten
Stellung der Teile befinden sich die Befestigungsmittel 8, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt,
am Anschlagende des Langlochbereiches 5.2.
[0017] Die Befestigungsmittel 8 sind in allgemein mit 9 bezifferte Halter einzuschrauben
und höhenverstellbar ausgebildet. Diese haben einen pilzförmigen Kopfbereich 8.1 und
einen eingeschnürten Schaftbereich 8.2. Zusätzlich ist in dem Halter 9 ein vertikal
ausgerichtetes Rastelemetn 10 befestigt, das einen Federbereich 10.1 aufweist. Dieser
Federbereich 10.9 ist an den Haltern angebunden. Der Halter 9 seinerseits ist über
ein Befestigungsmittel, beispielsweise ein Schraube 11 und einen Verdrehsicherungspin
höhenverstellbar mit dem Auszugelement 7 verbunden.
[0018] Für eine Montage ist das U-förmige Profil 4, dessen Innenabmessung von der Breite
her im wesentlichen der Breite des Halters entspricht, so dass dieses Profil 4 sicher
und möglichst spielfrei den Halter 9 umgreift und sich an diesem seitlich abstützt,
auf den an dem Auszugelement 7 vormontierten Halter 9 aufzusetzen, und zwar auf den
Bereich 8.3, wo der eingeschürte Schaftbereich 8.2 unterhalb des pilzförmigen Kopfes
8.1 des Befestigungsmittels 8 endet. Auf diesen Kopf wird der Bereich 5.1 des Profils
4 des Rahmengestells 2 aufgesetzt (Fig 2) und dort abgestützt. Ist noch ein zweiter
Halter 9 mit einem entsprechenden Befestigungsmittel 8 vorgesehen, wird das Rahmengestell
2 auf beide Befestigungsmittel aufgesetzt. Durch die horizontale Bewegung wird das
Befestigungsmittel 8 in den Bereich des Langloches 5.2 verschoben. Das zuvor durch
das U-förmige Profil 4 niedergedrückte Rastelement 10 gelangt dabei in den Bereich
der Lochausnehmung 6. Sobald diese Position erreicht ist, drückt das Federende 10.1
das Rastmittel 10 in die Lochausnehmung 6, wonach das Rahmengestell 2 sicher mit dem
Auszugelement 7 verbunden und gegen eine horizontale Bewegung gesichert ist. Dies
erfolgt alles bei der Montage vor Ort werkzeuglos. Gegen eine vertikale Bewegung ist
das Rahmengestell durch den pilzförmigen Kopf 8.1 und den erweiterten Bereich 8.3
des Befestigungsmittels 8 gesichert.
[0019] Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen, dass es zur Befestigung des Rahmengestells 2 an
dem Auszugelement 9 ausreichend ist, insgesamt nur ein Rastmittel 10 vorzusehen. Selbstverständlich
kann an jedem Halter 9 ein Rastmittel vorgesehen sein.
[0020] Da die Halter werkseitig vormontiert sind, kann das Rahmengestell 2 nur in einer
Position montiert und verrastet werden, so dass keine Fehlmontage möglich ist. Durch
das Verrasten entsteht ein fester Höheneinstellungsanschlag nach unten. Zusätzlich
können noch Verstellmittel für eine Höhenverstellung und eine Seitenfeineinstellung
vorgesehen werden.
1. Auszugsvorrichtung für Schrankauszüge, insbesondere für Hochschrankauszüge, mit einem
im Innenraum eines Schrankkorpus anzuordnenden, vertikalen Rahmengestell mit einer
daran zu befestigenden Frontplatte oder dergleichen sowie mit daran abzustützenden
Aufnahmeböden oder dergleichen, wobei das Rahmengestell (2) aus einer im Innenraum
des Schrankkorpus gelegenen Verwahrstellung in eine aus dem Schrankkorpus heraus bewegte
Auszugsstellung überführbar und an zumindest einem Halter (9) eines teleskopierbaren
Auszugelementes befestigbar ist, wobei der Halter (9) zur Verbindung mit dem Auszugelement
(7) und/oder dem Rahmengestell (2) mit einem Rastmittel versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (10) einem Befestigungselement (8) zur Befestigung des Rahmengestells
(2) und/oder Auszugelementes (7) am Halter (9) zugeordnet ist, wobei das Rastelement
(10) im Verlaufe einer Montagebewegung des Rahmengestells (2) an dem Auszugselement
(7) in eine Außerraststellung gehalten und bei Erreichen der Montageendstellung des
Rahmengestells (2) an dem Auszugselement selbsttätig in seine Verraststellung überführbar
ist, in der das Rastelement (10) die Position des Befestigungselementes sichert.
2. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (10) horizontal in einen vertikalen Schlüssellochbereich des Rahmengestells
(2) selbsttätig einführbar ist.
3. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastmittel vertikal ausgerichtet und in eine Lochausnehmung im Auszugselement
(7) oder dem Rahmengestell (2) in der Endmontagestellung des Rahmengestells selbsttätig
einführbar ist.
4. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochausnehmung (6) neben einer schlüssellochartigen Ausnehmung (5) im Rahmengestell
(2) oder dem Auszugelement (7) vorgesehen ist, wobei in einem erweiterten Bereich
(5.1) der Ausnehmung (5) ein Kopf (8.1) eines Befestigungselementes einführbar ist,
welches zu Befestigungszwecken des Halters (9) an dem Rahmengestell (2) oder dem Auszugselement
(7) mit einem eingeschnürten Schaftbereich (8.2) in den Langbereich (5.2) der Schlüssellochausnehmung
einschiebbar ist, wonach der Kopf (8.1) des Befestigungselementes (8) das Rahmengestell
(2) bzw. das Auszugselement (7) gegen eine Vertikalbewegung sichert und wobei der
erweiterte Schaftbereich (8.3) im montierten Zustand das Rahmengestell (2) abstützt.
5. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengestell (2) über das Befestigungselement (8) und den erweiterten Schaftbereich
(8.2) höhenverstellbar ist.
6. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (8) das Rastmittel (10) und der Halter (9) als vormontierbare
Baueinheit ausgebildet sind.
7. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmengestell (2) ein U-förmiges, den Halter (9) übergreifendes Rahmenprofil
aufweist.
8. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Halter (9) für das Rahmengestell vorgesehen sind, wobei nur einer mit dem Rahmengestell
(2) verrastet, beide Halter jedoch ein Befestigungselement (8) zur Sicherung gegen
eine vertikale Bewegung des Rahmengestells (2) aufweisen.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (9) mit dem Auszugselement (7) verschraubt, verrastet oder vernietet ist.
10. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (9) ein Rastelement (10) aufweist, das manuell zu entrasten ist.
11. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (10) eine bewegbare federbelastete Rastnase oder einen federbelasteten
Rastzapfen aufweist.
12. Auszugsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die federbelastete Rastnase oder der federbelastete Rastzapfen einstückig ausgebildet
sind.
13. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (9) einen Verdrehsicherungspin aufweist, der in eine Lochausnehmung in
dem Auszugselement (7) oder dem Rahmengestell (2) eingreift.
14. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnase oder der Rastzapfen (10.2) das Auszugselement (7) durchgreift.
15. Auszugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (8) eine Ausdrehsicherung aufweist.