(19)
(11) EP 2 239 387 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.2010  Patentblatt  2010/41

(21) Anmeldenummer: 10157675.9

(22) Anmeldetag:  25.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/68(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 25.03.2009 DE 102009014309

(71) Anmelder: ASS Abdichtungs + Sanierungssysteme GmbH
71277 Rutesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Wörner, Rainer
    74360 Ilsfeld (DE)

(74) Vertreter: Sebastian, Jens 
Ott & Sebastian Graf-Bentzel-Straße 36
D-72108 Rottenburg
D-72108 Rottenburg (DE)

   


(54) Dichtungselement für Betonkonstruktionen


(57) Es wird ein Dichtungselement (9) für den Einsatz an Sollbruchstellen in Betonwandschalen oder anderen Betonkonstruktionen vorgeschlagen, welches mit einem längsverstellbaren Befestigungselement (10) ausgestattet ist, das eine Befestigung an Betonwandschalen mit unterschiedlicher Wandstärke ermöglicht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement für Betonkonstruktionen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Zur Erstellung von Kellerwänden oder anderen Betonkonstruktionen werden vorgefertigte Wandschalen mit unterschiedlicher Wandstärke verwendet, die auf die Beton-Bodenplatte aufgesetzt und dann mit Beton ausgegossen werden. Zwischen den einzelnen Wandschalenelementen verlaufen vertikale Fugen, die als Sollbruchstellen dienen. Dies bedeutet, dass in den fertiggestellten Kellerwänden eines Bauwerks Vertikalrisse nur im Bereich dieser Fugen auftreten, so dass im Innern der Wandschalen entsprechende Abdichtungselemente vorzusehen sind, um hier ein Eindringen von Wasser sicher zu vermeiden.

[0003] Es ist bekannt, im Bereich der als Sollbruchstellen dienenden Vertikalfugen vertikal verlaufende Dichtungsbleche mittig in Wandschalen einzubetonieren. Diese Dichtungsbleche sind in der Regel mit einer bituminösen oder einer entsprechenden Beschichtung versehen, wie diese auch bei sonstigen Fugenblechen zur Abdichtung von Betonfugen verwendet wird. Derartige Fugenbleche sind beispielsweise aus dem US-Patent 4837085 und aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 29817227 bekannt. Diese bekannten Fugenbleche erstrecken sich ungefähr mittig im unteren Bereich der Wandschale, so dass es erforderlich ist, das senkrecht anzubringende Dichtungsblech im Sollbruchbereich ebenfalls mittig innerhalb der Wandschale anzuordnen. Die Dichtungsbleche mussten daher bisher mit unterschiedlichen Befestigungselementen ausgestattet sein, um eine Befestigung in unterschiedlich breiten Wandschalen mittig zu ermöglichen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungselement für den Einsatz in Betonkonstruktionen mit unterschiedlicher Wandstärke zu schaffen.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Das erfindungsgemäße Dichtungselement besitzt wenigstens ein verstellbares Befestigungselement, mit dem das Dichtungselement an der Wandschale festgeschraubt oder in anderer Weise so fixiert werden kann, dass das Dichtungselement sich in einer gewünschten Position innerhalb der Wandschale vertikal erstrecken kann. Die exakte Position des Dichtungselements ist oftmals durch die im Bodenbereich aus der Betonplatte herausragenden Fugenbleche bestimmt, da das vertikal verlaufende Dichtungselement sich normalerweise direkt an die in der Bodenplatte eingesetzten Fugenbleche anschließen muss, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten.

[0006] Die bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das am Dichtungselement abstehende Befestigungselement in unterschiedlichen Längenpositionen arretierbar ist. Die Arretierung sollte dabei möglichst einfach vorgenommen werden können, und zwar entweder von Hand oder beispielsweise mit einem einfachen Werkzeug, wie einer Flachzange.

[0007] Die bevorzugte Ausführungsform sieht ein Dichtungselement mit mehreren Blechlaschen vor, die jeweils wenigstens ein Rastelement in Form eines Rastbügels haben, unter den ein mit Rastschlitzen versehenes Halteelement einschiebbar und durch Niederdrücken des Rastbügels in unterschiedlichen Haltepositionen feststellbar ist. Das Niederdrücken des Rastbügels kann dabei von Hand oder mittels einer Flachzange erfolgen, so dass eine sehr einfache Längeneinstellung und Arretierung des Befestigungselements möglich ist.

[0008] Das Dichtungselement ist vorzugsweise für den Einsatz im Bereich einer vertikal verlaufenden Sollbruchstelle einer Betonwandschale vorgesehen und wird innerhalb der mit Beton auszugießenden Betonwandschale verwendet. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, dieses Dichtungselement mit in der Länge verstellbar abstehenden Befestigungselementen in anderen Bereichen eines Betonmauerwerks einzusetzen.

[0009] Für die Anwendung im Bereich einer als Sollbruchstelle dienenden Vertikalfuge eines geraden Wandabschnitts ist das verwendete Dichtungselement vorzugsweise ein flaches Blechteil mit bituminöser Beschichtung und kann beispielsweise eine Breite von 20 cm und eine Höhe von 250 cm haben.

[0010] Zur Verwendung im Eckbereich einer Kellerwand ist das Dichtelement als langgestrecktes Winkelblech mit einer entsprechenden Dichtungsschicht ausgebildet. In jedem Fall stehen an dem Dichtungselement vorzugsweise mehrere Befestigungselemente ab, die an ihrem Ende eine Bohrung oder dergleichen aufweisen, um an der Wandschale festgeschraubt werden zu können. Das Befestigungselement kann dabei in seiner Form an die Kontur der Wandschale im Befestigungsbereich angepasst sein, um ein einfaches Befestigen dort zu ermöglichen.

[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen:



[0012] 

Figur 1 die Draufsicht auf zwei angrenzende Betonwandschalen,

Figur 2 eine perspektivische Ansicht der auf eine Betonplatte aufgesetzten Betonwandschalen mit einliegendem Dichtungselement,

Figur 3 ein erfindungsgemäßes Dichtungselement mit verstellbaren Befestigungselementen,

Figur 4 die vergrößerte Ansicht eines Befestigungselements,

Figur 5 die stirnseitige Ansicht auf eine Blechlasche des Befestigungselements von Figur 4 mit halbseitiger Querschnittsansicht,

Figur 6 die Blechlasche von Figur 5 in der Draufsicht,

Figur 7 ein mit der Blechlasche von Figur 6 zusammenwirkendes Halteelement mit mehreren Rastschlitzen,

Figur 8 die Draufsicht auf die Anordnung eines erfindungsgemäßen Dichtelements im Bereich einer Wandecke und

Figur 9 eine vergrößerte Darstellung des Befestigungselements des bei Figur 8 verwendeten Dichtungselements.



[0013] In der Draufsicht von Figur 1 sind zwei Betonwandschalen 1, 2 dargestellt, die jeweils als Dreifach-Wandelemente aufgebaut sind. Jede der beiden Betonwandschalen, 1, 2 besitzt eine äußere Wandschale 3 und eine innere Wandschale 4 sowie einen Zwischenraum 5, in den Betonmaterial eingefüllt wird.

[0014] In der Draufsicht ist insbesondere auch die Lage eines mittig verlaufenden Dichtblechs 6 ersichtlich, welches aus der Bodenplatte 7 hervorsteht. An das Dichtblech 6 schließt sich ein vertikal aus der Bildebene hervorstehendes Dichtungselement 9 an, welches über ein an ihm abstehendes Befestigungselement 10 an der Stirnseite der inneren Wandschale 4 befestigt ist. Das Dichtungselement 9 befindet sich im Sollbruchstellenbereich 11 der vertikal an der Betonwandschale verlaufenden Stoßfuge 12.

[0015] In der perspektivischen Ansicht von Figur 2 ist die Anbringung des Dichtungselements 9 über in ihrer Länge verstellbare Befestigungselemente 10 ebenfalls ersichtlich.

[0016] In der Darstellung von Figur 3 ist das Dichtungselement 9 mit den angebrachten längsverstellbaren Befestigungselementen 10 deutlicher erkennbar. An dem Dichtungselement 9 stehen hier insgesamt drei Befestigungselemente 10 ab, die jeweils aus einer Blechlasche 13 und einem verstellbar angeordneten Halteelement 14 bestehen. Das Halteelement 14 greift unter zwei abstehende Rastbügel 15, 16 hindurch, die an der Blechlasche 13 herausgedrückt sind. Eine vergrößerte Darstellung des Bereichs A zeigt Figur 4.

[0017] In der Darstellung von Figur 5 ist ein halbseitiger Querschnitt im Bereich des Rastbügels 16 gezeigt. Hier ist auch ersichtlich, wie die Bügel 15, 16 aus der Blechlasche 13 nach oben herausgedrückt sind. Die Blechlasche 13 ist als Stanzteil ausgeführt und ragt von dem großflächigeren abgewinkelten Blechstreifen 17 (Figur 3) ab. Dieser Blechstreifen 17 ist mit dem mit einer Dichtungsschicht überzogenen Blech 18 des Dichtungselements 9 verklebt und/oder vernietet.

[0018] In Figur 6 ist die Draufsicht auf den Blechstreifen 13 mit den beiden aus der Bildebene herausgedrückten Rastbügeln 15, 16 dargestellt. Das flache Halteelement 14, welches Figur 7 zeigt, lässt sich mit seiner mehrfach quergeschlitzten Zunge 20 in Pfeilrichtung 19 unter die Rastbügel 15, 16 bis zu einer gewünschten Position einschieben. In der gewünschten Position kann dann einer der Rastbügel oder es können beide Rastbügel in die darunter befindlichen Rastschlitze eingedrückt werden, beispielsweise in die Rastschlitze 21, 22, um damit eine Fixierung des Halteelements 14 zu erreichen. Diese Fixierung wird natürlich so gewählt, dass das Halteelement 14 mit seiner Befestigungsbohrung 23 an der inneren Wandschale 4 (Figur 1) festgeschraubt werden kann.

[0019] Figur 8 und Figur 9 zeigen eine Ausführungsform für eine Anwendung im Eckbereich einer Betonwandschale. Das beschichtete Dichtblech des Dichtungselements ist hier als Winkelblech 24 ausgebildet, an dem ein Halteelement 25 absteht, dessen Kontur an dem Befestigungsbereich 26 der Betonwandschale angepasst ist. Auch dieses Befestigungselement 25 besitzt ein verstellbares und fixierbares Halteelement 27, welches mit einer Zunge 20 unter Rastbügel 15, 16 einer Blechlasche 13 hindurchgreift.

[0020] Die als Rastelemente dienenden Rastbügel 15, 16 können von Hand oder mittels eines Werkzeuges in die Rastschlitze 21, 22 (Figur 7) eingedrückt werden. Anstelle von zwei Rastbügeln kann auch nur ein Rastbügel Verwendung finden oder es kann auch eine Verschraubung anstelle der Rastelemente zur Fixierung des Halteelements verwendet werden.


Ansprüche

1. Dichtungselement für den Einsatz in Betonwandschalen oder anderen Betonkonstruktionen , dadurch gekennzeichnet, dass an dem Dichtungselement (9) wenigstens ein verstellbares Befestigungselement (10) zur Befestigung an Betonkonstruktionen unterschiedlicher Wandstärke absteht.
 
2. Dichtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) in unterschiedlichen Längenpositionen arretierbar ist.
 
3. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Dichtungselement (9) eine oder mehrere Blechlaschen (13) abstehen, die wenigstens einen Rastbügel (15, 16) haben, unter den ein mit Rastschlitzen (21, 22) versehenes Halteelement (14) einschiebbar und in unterschiedlichen Haltepositionen feststellbar ist.
 
4. Dichtungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Haltebügel (15, 16) in die Rastschlitze (21, 22) eindrückbar sind.
 
5. Dichtungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (9) für den Einsatz im Bereich einer vertikal verlaufenden Sollbruchstelle einer Betonwand vorgesehen ist.
 
6. Dichtungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement für den Eckbereich einer Betonwand vorgesehen ist.
 
7. Dichtungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (9) vertikal verlaufend auf ein unten in die Betonwandschale ragendes Dichtblech (6) abdichtend aufsetzbar ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente