[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasmotor sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Gasmotors, insbesondere durch Umbau eines Dieselmotors.
[0002] Bei einem Gasmotor handelt es sich im Allgemeinen um einen Verbrennungsmotor, der
mit gasförmigen Kraftstoffen betrieben wird. Gasbetriebene Verbrennungsmotoren weisen
üblicherweise eine kleinere Verdichtung des Luft/Gas-Gemisches auf als Verbrennungsmotoren,
die beispielsweise mit Dieselkraftstoff betrieben werden. Der Verdichtungsraum, d.h.
der Arbeitsraum im oberen Totpunkt des Hubkolbens, ist daher bei einem Gasmotor üblicherweise
größer als bei einem Dieselmotor.
[0003] Aus diesen Gründen ist eine Umrüstung eines bestehenden Dieselmotors zu einem gasbetriebenen
Motor aufwändig, da der Dieselmotor vollständig zerlegt und der Hubkolben verkleinert,
insbesondere abgedreht, werden muss, um den Verdichtungsraum im Zylinder zu vergrößern.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Gasmotor anzugeben, der sich durch
eine einfache Herstellung und einen wartungsarmen Betrieb auszeichnet. Ferner besteht
die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Gasmotors,
insbesondere durch Umbau eines Dieselmotors, anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird im Hinblick auf den Gasmotor durch den Gegenstand des Patentanspruchs
1 und im Hinblick auf das Herstellungsverfahren durch den Gegenstand des Patentanspruchs
12 gelöst.
[0006] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Gasmotor mit einem Zylinderkopf anzugeben,
der einen Arbeitsraum eines Hubkolbens begrenzt und wenigstens zwei Ventile umfasst,
die eine mit dem Zylinderkopf verbundene oder verbindbare Abdeckung aufweisen. Dabei
ist im Zylinderkopf eine Durchgangsbohrung ausgebildet, in der einerseits eine Zündkerze,
die im Betrieb mit dem Arbeitsraum zusammenwirkt, und andererseits eine Dichtungshülse
angeordnet sind, die die Durchgangsbohrung abdichtet und sich durch eine Öffnung in
der Abdeckung erstreckt.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Gasmotor wird also der Kraftstoff, insbesondere Gas, nicht
durch Verdichtung mit Hilfe eines Zündöls, sondern durch einen elektrischen Zündfunken
der Zündkerze gezündet. Die Herstellung des Gasmotors, beispielsweise durch Umbau
eines Dieselmotors, wird dadurch vereinfacht, dass lediglich der Zylinderkopf und
die Abdeckung bearbeitet werden müssen. Dabei bleibt die ursprüngliche Größe des Hubkolbens
erhalten, so dass die Stabilität und Standzeit des erfindungsgemäßen Gasmotors insgesamt
erhöht ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine Dichtungshülse
vorgesehen ist, durch die eine einfache, kostengünstige und sichere Abdichtung der
Zündkerze gegen Schmieröl gewährleistet ist. Insbesondere wird durch die Dichtungshülse,
die sich durch den Zwischenraum zwischen Zylinderkopf und Abdeckung erstreckt, verhindert,
dass beispielsweise aus den Ölkühlkanälen der Ventile austretendes Öl an die Zündkerze
gelangt. Ferner ermöglicht die Dichtungshülse, die sich auch durch die Abdeckung hindurch
erstreckt, dass die Zündkerze bei geschlossener Abdeckung bzw. geschlossenem Zylinderkopfdeckel
zugänglich ist. Die elektrischen Leitungen, die zu der Zündkerze führen, werden daher
ebenfalls von Schmierölen, die in den Zwischenraum zwischen Zylinderkopf und Abdeckung
gelangen können, ferngehalten, so dass eine Beschädigung der elektrischen Leitungen
durch aggressive Substanzen der Schmieröle vermieden wird.
[0008] Vorzugsweise weist die Dichtungshülse einen unteren Endabschnitt mit einem konusförmigen
Außenrand auf, der innerhalb der Durchgangsbohrung angeordnet ist. Der konusförmige
Außenrand bzw. die konusförmig zur Mittelachse der Dichtungshülse zulaufende Außenwandung
ermöglicht eine einfache Montage bzw. Einführung der Dichtungshülse in die Durchgangsbohrung.
Insbesondere wird mit dem konusförmigen Außenrand eine Zentrierung der Dichtungshülse
beim Einführen in die Durchgangsbohrung erreicht.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gasmotors ist im Bereich
der Zündkerze eine Einsatzhülse angeordnet, die mit der Innenfläche der Durchgangsbohrung
abdichtet. Die Einsatzhülse kann einen oberen Endabschnitt aufweisen, der einen komplementär
zum konusförmigen Außenrand der Dichtungshülse ausgebildeten konusförmigen Innenrand
umfasst. Das bedeutet, dass die Einsatzhülse im Bereich des oberen Endabschnitts einen
im Wesentlichen zylinderförmigen Außenumfang aufweist, wobei der Innenumfang bzw.
die Innenfläche der Einsatzhülse im oberen Endabschnitt konusförmig nach außen zu
dem zylinderförmigen Außenumfang ausläuft. Da der konusförmige Innenrand zum konusförmigen
Außenrand der Dichtungshülse komplementär ausgebildet ist, wird zwischen der Dichtungshülse
und der Einsatzhülse eine formschlüssige Verbindung ermöglicht, die zu einer sicheren
Abdichtung der Zündkerze gegenüber dem Zwischenraum zwischen Zylinderkopf und Abdeckung
führt. Dabei ist es bevorzugt, wenn der konusförmige Außenrand der Dichtungshülse
mit dem konusförmigen Innenrand der Einsatzhülse fluiddicht abdichtet. Durch die konusförmigen
Dichtungsflächen wird somit eine ausreichende Abdichtung ermöglicht, so dass zusätzliche
Dichtungsmittel, beispielsweise Kunststoffdichtungen, die einem erhöhten Verschleiß
unterliegen, nicht erforderlich sind.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gasmotors dichtet die
Dichtungshülse mit der Abdeckung fluiddicht ab. Auf diese Weise wird verhindert, dass
durch die Öffnung in der Abdeckung Flüssigkeiten bzw. Fluide oder Verschmutzungen
in den Zwischenraum zwischen Zylinderkopf und Abdeckung eindringen.
[0011] Die Dichtungshülse und/oder die Einsatzhülse weisen vorzugsweise einen metallischen
Werkstoff auf, so dass die Abdichtung der Zündkerze über einen relativ langen Zeitraum
gewährleistet ist. Die Wartungsintervalle des Gasmotors können daher verlängert werden.
Insgesamt zeichnet sich der Gasmotor bei Verwendung eines metallischen Werkstoffes
für die Dichtungshülse und/oder die Einsatzhülse durch einen wartungsarmen Betrieb
aus.
[0012] Der Zylinderkopf des Gasmotors kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vier
Ventile, insbesondere zwei Einlass- und zwei Auslassventile, umfassen. Die Durchgangsbohrung
umfasst vorzugsweise einen Gewindeabschnitt zur axialen Fixierung der Zündkerze, so
dass handelsübliche Zündkerzen in den Gasmotor eingesetzt werden können. Dabei kann
der Gewindeabschnitt einen kleineren Querschnittsdurchmesser aufweisen als ein zylinderförmiger
Zugangsabschnitt der Durchgangsbohrung.
[0013] Vorzugsweise ist die Durchgangsbohrung im Wesentlichen koaxial zur Längsachse des
Arbeitsraums angeordnet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Zündkerze zentral
in den Arbeitsraum hineinragt, so dass das im Arbeitsraum verdichtete Luft/Gas-Gemisch
zentral von oben nach unten gezündet wird, wodurch eine effiziente Verbrennung und
somit ein relativ schadstoffarmer Betrieb des Gasmotors erreicht wird.
[0014] Die Erfindung beruht ferner auf dem Gedanken, ein Verfahren zum Herstellen eines
derartigen Gasmotors anzugeben, insbesondere durch Umbau eines Dieselmotors, wobei
in einem ersten Schritt in den Zylinderkopf eine Durchgangsbohrung und in die Abdeckung
eine Öffnung eingebracht werden und in einem zweiten Schritt in die Durchgangsbohrung
eine Dichtungshülse eingesetzt wird derart, dass die Dichtungshülse mit der Durchgangsbohrung
abdichtet und sich durch die Öffnung in der Abdeckung erstreckt.
[0015] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren bzw. Umrüstverfahren ermöglicht eine besonders
einfache und kostengünstige Umrüstung eines vorhandenen selbstzündenden Motors, insbesondere
Dieselmotors, zu einem fremdzündenden Motor, insbesondere Gasmotor. Bei dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren ist es vorteilhafterweise nicht notwendig, den gesamten Dieselmotor
in Einzelteile zu zerlegen, um beispielsweise die Größe des Hubkolbens anzupassen.
Vielmehr ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausreichend, den Zylinderkopf
und die Abdeckung bzw. den Zylinderkopfdeckel zu bearbeiten, so dass der zeitliche
und maschinelle Aufwand zur Umrüstung des Dieselmotors gegenüber dem Stand der Technik
verringert ist.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in einem
Zwischenschritt in der Durchgangsbohrung eine Einsatzhülse angeordnet, die im Bereich
der Zündkerze mit der Innenfläche der Durchgangsbohrung abdichtet. Die Dichtungshülse
kann mit der Einsatzhülse derart formschlüssig verbunden werden, dass die Dichtungshülse
mit der Einsatzhülse fluiddicht abdichtet. Ferner kann in einem Zwischenraum zwischen
dem Zylinderkopf und der Abdeckung ein Befestigungsmittel angeordnet werden, das die
Dichtungshülse mit dem Zylinderkopf verbindet.
[0017] Die im Zusammenhang mit dem Gasmotor genannten Vorteile gelten entsprechend für das
Verfahren zum Herstellen eines derartigen Gasmotors.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen die Figuren
1 und 2 jeweils einen Querschnitt durch einen Zylinderkopf und eine Abdeckung des
Gasmotors nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist ein Ausschnitt eines Zylinderkopfs 10 für einen erfindungsgemäßen
Gasmotor gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei aus Gründen
der Übersichtlichkeit auf die Darstellung der Einlassventile und Auslassventile verzichtet
wurde. Der Zylinderkopf 10 umfasst eine Durchgangsbohrung 11, die einen Zugangsabschnitt
11a und einen unterhalb des Zugangsabschnitts 11a angeordneten Gewindeabschnitt 11b
umfasst. Der Querschnittsdurchmesser des Gewindeabschnitts 11b ist kleiner als der
Querschnittsdurchmesser des Zugangsabschnitts 11a. Vorzugsweise weist die Durchgangsbohrung
11 im Gewindeabschnitt 11b ein Gewinde zur Aufnahme einer handelsüblichen Zündkerze
12, insbesondere ein Gewinde mit der Größe M14 x 1,25, auf. In dem Gewindeabschnitt
11b ist die Zündkerze 12, insbesondere ein Schraubabschnitt 12c der Zündkerze 12,
eingeschraubt. Andere Verbindungsarten sind möglich. Beispielsweise kann die Zündkerze
12 mit dem Gewindeabschnitt 11b steckverbunden sein. Die Längserstreckung des Gewindeabschnitts
11b entspricht im Wesentlichen der Länge des Schraubabschnitts 12c der Zündkerze 12.
Unterhalb des Schraubabschnitts 12c weist die Zündkerze 12 eine Zündelektrode 12a
auf, die in einen Arbeitsraum 30 des Gasmotors bzw. Zylinders hineinragt.
[0020] Oberhalb des Schraubabschnitts 12c umfasst die Zündkerze 12 einen Kontaktabschnitt
12b, der im Betrieb mit einer elektrischen Zündleitung (nicht dargestellt) verbunden
ist. Der Kontaktabschnitt 12b erstreckt sich in den Zugangsabschnitt 11a der Durchgangsbohrung
11.
[0021] Im Bereich des Kontaktabschnitts 12b der Zündkerze 12 ist im Zugangsabschnitt 11a
der Durchgangsbohrung 11 eine Einsatzhülse 14 angeordnet. Die Einsatzhülse 14 umfasst
einen zylinderförmigen Einsatzabschnitt 14b, der im Wesentlichen eine Länge aufweist,
die der Länge des Kontaktabschnitts 12b der Zündkerze 12 entspricht. Der Querschnittsdurchmesser
des zylinderförmigen Einsatzabschnitts 14b entspricht im Wesentlichen dem Querschnittsdurchmesser
der Durchgangsbohrung 11 bzw. des Zugangsabschnitts 11a. Dadurch ist gewährleistet,
dass der zylinderförmige Einsatzabschnitt 14b gegen eine Innenfläche des Zugangsabschnitts
11a fluiddicht abdichtet.
[0022] Die Einsatzhülse 14 umfasst ferner einen Auflageabschnitt 14d, der an einem unteren
axialen Ende der Einsatzhülse 14 angeordnet ist. Der Auflageabschnitt 14d entspricht
im Wesentlichen einer axialen Abschlusswandung der Einsatzhülse 14, wobei koaxial
zum zylinderförmigen Einsatzabschnitt 14b eine Durchführung vorgesehen ist, durch
die sich der Schraubabschnitt 12c der Zündkerze 12 erstreckt. Der Querschnittsdurchmesser
der Durchführung im Auflageabschnitt 14d entspricht daher im Wesentlichen dem Querschnittsdurchmesser
des Gewindeabschnitts 11b der Durchgangsbohrung 11 bzw. des Schraubabschnitts 12c
der Zündkerze 12.
[0023] Die Einsatzhülse 14 umfasst einen oberen Endabschnitt 14a, der einen konusförmigen
Innenrand 14c aufweist. Das bedeutet, dass die Zylinderinnenfläche des zylinderförmigen
Einsatzabschnitts 14b im Bereich des oberen Endabschnitts 14a konusförmig nach außen,
d.h. zur äußeren Zylindermantelfläche des zylinderförmigen Einsatzabschnitts 14b,
ausläuft. Auf diese Weise ist im oberen Endabschnitt 14b ein kraterartiger konusförmiger
Innenrand 14c gebildet.
[0024] Oberhalb der Einsatzhülse 14 ist in der Durchgangsbohrung 11, insbesondere im Zugangsabschnitt
11a, eine Dichtungshülse 13 angeordnet. Die Dichtungshülse 13 umfasst einen zylinderförmigen
Dichtungsabschnitt 13b, der einen Querschnittsdurchmesser aufweist, der im Wesentlichen
dem Querschnittsdurchmesser des Zugangsabschnitts 11a der Durchgangsbohrung 11 entspricht.
Der zylinderförmige Dichtungsabschnitt 13b dichtet somit fluiddicht gegen eine Innenfläche
des Zugangsabschnitts 11a ab. Die Dichtungshülse 13 umfasst einen unteren Endabschnitt
13a mit einem konusförmigen Außenrand 13c. Der konusförmige Außenrand 13c ist dadurch
gebildet, dass eine äußere Zylindermantelfläche des zylinderförmigen Dichtungsabschnitts
13b im Bereich des unteren Endabschnitts 13a sich konusförmig in Richtung der Mittelachse
der Dichtungshülse 13 erstreckt. Es ist auch möglich, dass, wie in den Figuren 1 und
2 gezeigt, die innere Zylinderfläche des zylinderförmigen Dichtungsabschnitts 13b
konusförmig in Richtung der Mittelachse ausläuft, so dass die Dichtungshülse 13 im
Bereich des zylinderförmigen Dichtungsabschnitts 13b einen größeren Innendurchmesser
aufweist als im unteren Endabschnitt 13a.
[0025] Wie in der Figuren 1 und 2 zu erkennen, ist der untere Endabschnitt 13a der Dichtungshülse
13 komplementär zum oberen Endabschnitt 14a der Einsatzhülse 14 ausgebildet. Das betrifft
insbesondere den konusförmigen Außenrand 13c der Dichtungshülse 13, der komplementär
zum konusförmigen Innenrand 14c der Einsatzhülse 14 ausgebildet ist. Auf diese Weise
bilden die Dichtungshülse 13 und die Einsatzhülse 14 bei Kontakt einen Formschluss,
wodurch eine sichere und zuverlässige Abdichtung zwischen Dichtungshülse 13 und Einsatzhülse
14 erreicht wird.
[0026] Es wird darauf hingewiesen, dass der in der Figur 2 gezeigte Abschnitt zwischen der
Dichtungshülse 13 und der Einsatzhülse 14 lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit
dargestellt ist. In der Praxis besteht zwischen des konusförmigen Außenrand 13c der
Dichtungshülse 13 und dem konusförmigen Innenrand 14c der Einsatzhülse 14 ein Flächenkontakt.
[0027] Der Innendurchmesser des unteren Endabschnitts 13a der Dichtungshülse 13 entspricht
vorzugsweise dem Innendurchmesser des oberen Endabschnitts 14a der Einsatzhülse 14.
Es ist auch möglich, dass der untere Endabschnitt 13a der Dichtungshülse 13 einen
größeren oder kleineren Innendurchmesser aufweist als der obere Endabschnitt 14a der
Einsatzhülse 14. Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Einsatzhülse 14 eine größere Wandstärke auf als die Dichtungshülse 13. Es
ist möglich, dass die Dichtungshülse 13 und die Einsatzhülse 14 die gleiche Wandstärke
umfassen. Die Wandstärke der Dichtungshülse 13 kann auch größer sein als die Wandstärke
der Einsatzhülse 14. Die Dichtungshülse 13 und/oder die Einsatzhülse 14 weisen vorzugsweise
ein Metall, insbesondere Kupfer oder eine Kupferlegierung, auf.
[0028] Oberhalb des Zylinderkopfs 10 ist in einem Abstand eine Abdeckung 20 bzw. ein Zylinderkopfdeckel
angeordnet. Die Abdeckung 20 begrenzt mit dem Zylinderkopf 10 einen Zwischenraum 40,
in dem Zuleitungen und mechanische Bauteile des Gasmotors angeordnet sind. Auf die
Darstellung derartiger Bauteile wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
Beispielhaft sind Ventile sowie Kraftstoff- und Kühlmittelleitungen zu nennen, die
im Zwischenraum 40 angeordnet sind. Die Abdeckung 20 umfasst eine Öffnung 21, die
koaxial zur Durchgangsbohrung 11 in der Abdeckung 20 angeordnet ist. Die Dichtungshülse
13, insbesondere der zylinderförmige Dichtungsabschnitt 13b, erstreckt sich durch
die Öffnung 21 über die Abdeckung 20 hinaus. Dabei weist die Öffnung 21 in der Abdeckung
20 einen Querschnittsdurchmesser auf, der im Wesentlichen dem Querschnittsdurchmesser
des zylinderförmigen Dichtungsabschnitts 13b entspricht, so dass zwischen der Abdeckung
20 und der Dichtungshülse 13 eine fluiddichte Abdichtung besteht.
[0029] Zur axialen Fixierung der Dichtungshülse 13 ist vorzugsweise ein Halter (nicht dargestellt)
vorgesehen, der im Bereich des Zwischenraums 40 mit dem zylinderförmigen Dichtungsabschnitt
13b verbunden ist. Der Halter ist vorzugsweise mit der Dichtungshülse 13 verschweißt
und weist einen Befestigungsabschnitt auf, der mit dem Zylinderkopf 10 verbunden ist.
Vorzugsweise erfolgt die Verbindung zwischen Befestigungsabschnitt und Zylinderkopf
10 durch eine am Zylinderkopf 10 angeordnete Stiftschraube.
[0030] Die Herstellung des Gasmotors nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt vorzugsweise
durch Umrüsten bzw. Umbau eines Dieselmotors, wobei es für einen effizienten Gasbetrieb
zweckmäßig ist, die Zündkerze 12 von einer Oberseite in den Zylinderkopf 10 einzubringen.
Das bedeutet, dass die Zündkerze 12 im Wesentlichen koaxial zur Längsachse des Zylinders
bzw. des Arbeitsraums 30 angeordnet ist. Die Längsachse bezieht sich dabei auf die
lineare Bewegungsrichtung bzw. Führung des Hubkolbens im Zylinder. Insbesondere bei
Motoren mit vier Ventilen und entsprechend angeordneten Ölkühlkanälen ergibt sich
beim Umbau die Schwierigkeit, dass der Raum bzw. Platz für die Einführung der Zündkerze
12 begrenzt ist. Die Zugänglichkeit zur Zündkerze 12 und deren Abdichtung ist daher
erschwert. Insbesondere eine Abdichtung der Zündkerze 12 mit handelsüblichen Dichtungsringen
führt aufgrund des hohen Verschleißes, der einerseits thermisch und andererseits durch
aggressive Substanzen aus Kühl- oder Schmiermitteln bewirkt wird, zu einem erhöhten
Wartungsaufwand. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher ein Gasmotor hergestellt,
der wartungsarm ist, da die Abdichtung der Zündkerze 12 durch die metallische, verschleißarme
Dichtungshülse 13 erreicht wird.
[0031] Das Umrüstverfahren zur Herstellung eines Gasmotors durch Umbau eines Dieselmotors
umfasst ferner folgende Schritte:
- Montage einer Zündabnahmescheibe anstelle einer Einspritzpumpe auf einer Nockenwelle;
- Bereitstellen einer Steuereinheit, die derart angepasst ist, dass der Zündpunkt der
einzelnen Kolbenzündungen einstellbar bzw. justierbar ist; und
- Bereitstellen von Impulsgebern, die einzelnen Kolben zugeordnet werden und die Zündpositionen
der einzelnen Kolben an die Steuereinheit übermitteln.
[0032] Vorzugsweise werden die Zündpositionen der einzelnen Kolben in einem 12-Zylinder-Motor
mit sechs Impulsgeberpunkten über die Impulsgeber an die Steuereinheit weitergeleitet,
so dass eine zylinderindividuelle Zündung ausgelöst werden kann. Durch einen siebten
Impulspunkt auf der Zündabnahmescheibe wird der Steuereinheit signalisiert, dass die
Nockenwelle eine vollständige Umdrehung getätigt hat. Mit Hilfe der Impulsgeberwerte
wird durch die Steuereinheit individuell pro Zylinder der optimale Zündzeitpunkt ausgelöst.
[0033] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren eignet sich besonders zum Umbau eines
Dieselmotors für Blockheizkraftwerke bzw. allgemein zum Umbau eines stationären dieselbetriebenen
Hubkolbenmotors zu einem gasbetriebenen Motor.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Zylinderkopf
- 11
- Durchgangsbohrung
- 11a
- Zugangsabschnitt
- 11b
- Gewindeabschnitt
- 12
- Zündkerze
- 12a
- Zündelektrode
- 12b
- Kontaktabschnitt
- 12c
- Schraubabschnitt
- 13
- Dichtungshülse
- 13a
- unterer Endabschnitt
- 13b
- zylinderförmiger Dichtungsabschnitt
- 13c
- konusförmiger Außenrand
- 14
- Einsatzhülse
- 14a
- oberer Endabschnitt
- 14b
- zylinderförmiger Einsatzabschnitt
- 14c
- konusförmiger Innenrand
- 14d
- Auflageabschnitt
- 20
- Abdeckung
- 21
- Öffnung
- 30
- Arbeitsraum
- 40
- Zwischenraum
1. Gasmotor mit einem Zylinderkopf (10), der einen Arbeitsraum (30) eines Hubkolbens
begrenzt und wenigstens zwei Ventile umfasst, die eine mit dem Zylinderkopf (10) verbundene
oder verbindbare Abdeckung (20) aufweisen, wobei im Zylinderkopf (10) eine Durchgangsbohrung
(11) ausgebildet ist, in der einerseits eine Zündkerze (12), die im Betrieb mit dem
Arbeitsraum (30) zusammenwirkt, und andererseits eine Dichtungshülse (13) angeordnet
sind, die die Durchgangsbohrung (11) abdichtet und sich durch eine Öffnung (21) in
der Abdeckung (20) erstreckt.
2. Gasmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungshülse (13) einen unteren Endabschnitt (13a) mit einem konusförmigen Außenrand
(13c) aufweist, der innerhalb der Durchgangsbohrung (11) angeordnet ist.
3. Gasmotor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Zündkerze (12) eine Einsatzhülse (14) angeordnet ist, die mit der Innenfläche
der Durchgangsbohrung (11) abdichtet.
4. Gasmotor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einsatzhülse (14) einen oberen Endabschnitt (14a) aufweist, der einen komplementär
zum konusförmigen Außenrand (13c) der Dichtungshülse (13) ausgebildeten konusförmigen
Innenrand (14c) umfasst.
5. Gasmotor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der konusförmige Außenrand (13c) der Dichtungshülse (13) mit dem konusförmigen Innenrand
(14c) der Einsatzhülse (14) fluiddicht abdichtet.
6. Gasmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungshülse (13) mit der Abdeckung (20) fluiddicht abdichtet.
7. Gasmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungshülse (13) und/oder die Einsatzhülse (14) einen metallischen Werkstoff
umfasst.
8. Gasmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zylinderkopf (10) vier Ventile, insbesondere zwei Einlass- und zwei Auslassventile,
umfasst.
9. Gasmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchgangsbohrung (11) einen Gewindeabschnitt (11b) zur axialen Fixierung der
Zündkerze (12) umfasst.
10. Gasmotor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gewindeabschnitt (11b) einen kleineren Querschnittsdurchmesser aufweist als ein
zylinderförmiger Zugangsabschnitt (11a) der Durchgangsbohrung.
11. Gasmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchgangsbohrung (11) im Wesentlichen koaxial zur Längsachse des Arbeitsraums
(30) angeordnet ist.
12. Verfahren zum Herstellen eines Gasmotors gemäß Anspruch 1, insbesondere durch Umbau
eines Dieselmotors, wobei in einem ersten Schritt in den Zylinderkopf (10) eine Durchgangsbohrung
(11) und in die Abdeckung (20) eine Öffnung (21) eingebracht werden und in einem zweiten
Schritt in die Durchgangsbohrung (11) eine Dichtungshülse (13) eingesetzt wird derart,
dass die Dichtungshülse (13) mit der Durchgangsbohrung (11) abdichtet und sich durch
die Öffnung (21) in der Abdeckung (20) erstreckt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Zwischenschritt in der Durchgangsbohrung (11) eine Einsatzhülse (14) angeordnet
wird, die im Bereich der Zündkerze (12) mit der Innenfläche der Durchgangsbohrung
(11) abdichtet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungshülse (13) mit der Einsatzhülse (14) formschlüssig verbunden wird derart,
dass die Dichtungshülse (13) mit der Einsatzhülse (14) fluiddicht abdichtet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Zwischenraum (40) zwischen dem Zylinderkopf (10) und der Abdeckung (20) ein
Befestigungsmittel angeordnet wird, das die Dichtungshülse (13) mit dem Zylinderkopf
(10) verbindet.