[0001] Die Erfindung betrifft eine winkelverstellbare Bindungskonstruktion zum lösbaren
Verbinden eines Schuhes mit einem Sportgerät, insbesondere Touren-, Sprung-, Langlauf
und Telemarkski, bestehend aus mehreren Bindungsteilen, von denen ein Bindungselement
(13) im Sohlenbereich des Schuhs, ein Bindungselement (9) auf einem Bindungselement
(3), genannt Bindungsplatte, angeordnet ist und ein Bindungselement (4), genannt Montageplatte,
am Sportgerät, wobei das Bindungselement (3) mit dem Bindungselement (4) gelenkig
verbunden ist, und ein Bindungselement (10a), genannt Hebel, ebenfalls am Ski in einem
Abstand hinter dem Bindungselement (4) angeordnet ist.
[0002] Winkelverstellbare Bindungskonstruktionen sind beispielsweise aus folgenden Anmeldungen
bekannt:
DE 197 03 955 Al zeigt eine Tourenbindungskonstruktion, die ein Tourengestell aufweist, das um
eine in einem Lagerbock gehaltene Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse
ist oberhalb der Ebene des Tourengestells und zwischen dem Schwenklager eines Zehenbügels
und dessen vorderem, der Stiefelspitze zugeordneten Rand angeordnet.
[0003] AT 505 068 A2 2008-10-15 zeigt die Ausführungsform, wonach der Vorderbacken der Schuhhalterung um eine quer
zur Skilängsachse verlaufende Achse verschwenkbar gelagert ist, wobei die Achse an
einem den Skistiefel direkt oder indirekt tragenden Bauteil angeordnet ist, wobei
das Anheben der Ferse nur über einen starren Drehpunkt auf Höhe der Schuhspitze erfolgt,
wodurch eine Rotation nur um einen Punkt entsteht.
[0004] Diese herkömmlichen Ausführungsformen ermöglichen das Anheben des Schuhs im hinteren
Bereich nur in einer starren Bewegung, wobei der Fuß zu einer unnatürlichen Haltung
gezwungen ist und eine anatomisch nicht entsprechende Bewegung entsteht.
[0005] Aufgabe der gegenständlichen Erfindung ist es, einen variablen Drehpunkt zu erreichen,
um eine anatomisch möglichst richtige Gehbewegung zu ermöglichen und die Bewegung
mit dem Sportgerät zu erleichtern, sowie die bekannten Nachteile zu vermeiden.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Verbindung zwischen dem Bindungsteil
auf dem Sportgerät und einer Bindungsplatte mittels unterschiedlich langen und in
verschiedenen Abständen montierten Hebeln hergestellt wird. Die Hebel bilden ein Vi&re6k,
das vier Drehpunkte pro Seite links und rechts aufweist. Der Drehpunkt passt sich
damit der Bewegung an. Es entsteht dadurch eine dynamische Drehbewegung.
[0007] Durch die ungleichen Abstände der Montagedrehpunkte an Bindung und Bindungsplatte
wird der Drehpunkt auf ein sektorales Kreissegment gelegt. Dies hat zur Folge, dass
sich der Rotationspunkt um die Querachse des Schuhes im Gehmodus in den Ballenbereich
verlegt. Dadurch wird eine natürliche Gehbewegung simuliert und kann für folgende
Einsatzbereiche Verwendung finden: Skitouren im Gelände; alpines Skifahren; Sprunglauf;
Snowboarden, New-School-Skilauf, Langlauf; Telemarkskilauf;
[0008] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung in der
nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht der integralen Tourenbindung in geschlossenem Zustand (Fahrmo- dus)
mit befestigtem Schuh,
- Fig. 2
- Seitenansicht der Tourenbindung im angehobenen Zustand (Gehmodus) mit befes- tigtem
Schuh,
- Fig. 3
- Seitenansicht der Tourenbindung mit der hinteren Befestigung, in welche die Bindung
für den Fahrmodus einrastet, und dem drehbaren Gehmodushebel,
- Fig. 4
- Draufsicht der Tourenbindung,
- Fig. 5
- Seitenansicht des Skischuhs mit Rotationspunkt und Ausnehmung für die Bin- dung.
[0009] Bei der in Fig. 1 dargestellten Bindungskonstruktion ist der Schuh in die mittige
Bindung integriert (9). Nicht dargestellt ist eine weitere Möglichkeit der Verbindung
der Bindungsplatte (3) über zwei Befestigungselemente, die an der Sohlenspitze und
am Sohlenende angebracht sind.
[0010] Die Bindung ist im vorderen und hinteren Bereich mit der Montageplatte über die beiden
Hebel (5.1) und (5.2) mit dem Ski fest verbunden. Im hinteren Bereich ist sie mittels
der aufklappbaren Halterung (10a) für den Gehmodus festgestellt. Das Hebelviereck
(3, 4, 5.1, 5.2) ist zusammengelegt, wodurch die für den Fahrmodus notwendige Ebene
parallel zum Ski erreicht wird. Dargestellt ist hier auch der Ski(12).
[0011] Der drehbar und gelenkig angebrachte Hebel (10a) kann mindestens in Position Fig.
1 oder in Position Fig. 2 gedreht werden. Daher können mindestens zwei unterschiedliche
Gehmoduswinkel eingestellt werden.
[0012] In Fig. 2 ist die Bindung für einen Gehmodus angehoben. Der bewegliche hintere Teil
der Bindung dreht sich um ein variables Kreisbogensegment (14) nach oben. Der Skischuh
(8) ist im Bindungssystem eingerastet und bewegt sich mit. Die Bindungsplatte (3)
wird mittels des Bindungselementes (5.1, 5.2) angehoben, wobei das vordere Bindungselement
(5.1) wesentlich kürzer ist als das hintere (5.2), wodurch einerseits die gewünschte
Höhe erreicht werden kann, andererseits durch das Vorhandensein der Verbindungslemente
sowohl vorne als auch hinten die gewünschte Winkelverstellbarkeit über das Kreisbogensegment
(14) erreicht wird.
[0013] Die Bindungselemente (3, 4, 5.1 und 5.2) bilden ein Hebelviereck.
[0014] Eine wesentliche Folge dieser Hebelkonstruktion ist die Beweglichkeit der Bindung
auch während des Gehens, sodass eine dynamische Bewegung mit dem Fuß erreicht wird,
die dem natürlichen Gehverhalten nahe kommt.
[0015] Ein weiterer wesentlicher Teil der Konstruktion ist, dass die unterschiedlich langen
Bindungselemente (5.1 und 5.2) mit unterschiedlichen Drehpunktabständen auf der Montageplatte
(4) und auf der Bindungsplatte (3) im Verhältnis dazu angeordnet sind, wodurch der
Drehpunkt des Skischuhes in den Bereich des Fußballens (15) verlegt wird, was ein
leichteres Gehen ermöglicht.
[0016] In Fig. 3 ist die Montageplatte (4) mit dem Ski fest verbunden. Der Verriegelungsmechanismus
(6) ist ebenfalls mit dem Ski fest verbunden. Er hält die Bindungsplatte (3) in der
festen Position für den Fahrmodus. Der Hebel (10a) ist drehbar mit dem Verriegelungsmechanismus
verbunden. Mittels einer Federkraft kann er nach hinten gedrückt werden, um den Fahrmodus
in den Gehmodus umzuschalten.
[0017] In Fig. 4 ist das Hebelelemente (5.1) auf der Bindungsplatte (3) positioniert.
[0018] In Fig. 5 ist der Rotationspunkt (15) im Ballenbereich des Fußes (Ende des vorderen
Drittels des Schuhs (8)) verlegt. Sichtbar ist auch die Ausnehmung in der Sohle des
Schuhs für das Bindungselement (9).
[0019] Wenn auch die Erfindung anhand der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert
wurde, versteht es sich von selbst, dass Abwandlungen und Mittel, die geeignet sind,
den Erfindungsgedanken umzusetzen, denkbar sind und durchaus im Rahmen der Erfindung
liegen.
1. Bindungskonstruktion (Fig. 1) zum lösbaren und winkelverstellbaren Verbinden eines
Schuhes mit einem Sportgerät (12), insbesondere Tourenski, Langlaufski, Sprungski
und Telemarkski, bestehend aus mehreren Bindungselementen, von denen ein Bindungselement
(9) im Sohlenbereich des Schuhs (13), ein Bindungselement ( 3 ), das mittels zwei
starren Bindungselementen (5.1, 5.2) gelenkig mit dem am Ski montierten Bindungselement
( 4 ) verbunden ist, sodass ein Hebelviereck entsteht, und einem Bindungselement (
1 0a ) in so einem Abstand zum Bindungselement ( 3 ) am Ski angeordnet ist, dass das
Bindungselement ( 3 ) durch den das Bindungselement (10a) festgehalten wird, wobei
zum Herstellen der Verbindung das Bindungselement (9) in das in eine Ausnehmung des
Bindungselements (13) im Sohlenbereich des Schuhs eindringt, und wobei zur Winkelverstellung
das Bindungselement Bindungsplatte ( 3 ) vom Bindungselement Hebel ( 10a) gelöst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Bindungsplatte ( 3 ) und Montageplatte ( 4 ) mindestens zwei
starre Elemente (5.1, 5.2) zur sektoralen Kreiskurvenbewegung aufweist.
2. Bindungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei starre Elemente (5.1, 5.2) ein Bindungselement ( 3 ) mit einem Bindungselement
( 4 ) verbinden.
3. Bindungskonstruktion nach den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei starren Elemente ( 5.1, 5.2 ) gelenkig am Bindungselement Bindungsplatte
(3) und Bindungselement Montageplatte ( 4 ) befestigt sind.
4. Bindungskonstruktion nach den obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die beiden starren Verbindungselemente (5.1, 5.2) wahlweise links und rechts oder
mittig am Bindungselement Bindungsplatte 3) und dem Bindungselement Montageplatte
( 4) befestigt sind.
5. Bindungskonstruktion nach den obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement vorne ( 5.2 ) kürzer ist als das Bindungselement hinten (5.1
).
6. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement Bindungsplatte ( 3 ) mit dem Bindungselement Montageplatte (
4 ) fest verbunden ist.
7. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement Montageplatte ( 4 ) mit dem Ski fest verbunden ist.
8. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte der beiden Bindungselemente (5.1, 5.2) unterschiedlich große Drehpunktabstände
auf Bindungsplatte (3) und Montageplatte (4) aufweisen.
9. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände der Drehpunkte im Bindungselement Bindungsplatte (3) länger sind als
die im Bindungselement Montageplatte (4).
10. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bindungselemente ( 5.1, 5.2 ) den Rotationspunkt des Schuhs ( 15 ) um
seine Querachse in den Bereich des Fußballens verlegen.
11. Bindungskonstruktion nach den obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die Bindungselemente ( 5.1, 5.2 ) mit dem Bindungselement Bindungsplatte ( 3 ) und
dem Bindungselement Montageplatte ( 4 ) ein Viereck bilden, das sich um einen sektoralen
Kreisbogen (14) bewegt.
12. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh mit dem Ski form- und kraftschlüssig verbunden ist.
13. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die Bindungelemente miteinander form- und kraftschlüssig verbunden sind.
14. Bindungskonstruktion nach obigen Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, dass die Bindungskonstruktion mit dem Sportgerät form- und kraftschlüssig verbunden ist.
15. Bindungskonstruktion nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement Hebel ( 10a) in so einem Abstand vom Bindungselement ( 3 ) auf
dem Ski montiert ist, dass das Bindungselement ( 3 ) damit festgestellt werden kann.
16. Bindungskonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement (10 a ) das Bindungselement ( 3 ) für den Gehmodus verriegelt.
17. Bindungskonstruktion nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindungselement ( 10 a ) zur Höheneinstellung drehbar ist.