(57) Es werden für die Mischkontrolle optimierte Anordnungen mehrerer vom Anwender zu
mischender Komponenten beschrieben, bestehend aus einer im Strang auszugebenenden
Paste
A und mindestens einer weiteren Komponente
B, wobei
A aus
A1 einer weißen oder schwach gefärbten Grundpaste und
A2 mindestens einer intensiv gefärbten Farbpaste besteht,
wobei in einem Behälter mit Ausbringöffnung
• vorgegebene Streifen von
A1 in
A2 oder von
A2 in
A1 angeordnet sind, oder
•
A1 und
A2 getrennt gelagert sind, und an der Ausbringöffnung eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Streifen von
A1 in
A2 oder von
A2 in
A1 vorgesehen ist,
so daß
A1 und
A2 zusammen ein Streifenmuster im ausgebrachten Strang ergeben, der zur Vermischung
mit der mindestens einen weiteren Komponente
B vorgesehen ist.
[0001] Die Erfindung betrifft für die Mischkontrolle optimierte Mehrkomponentensysteme.
[0002] Bei sogenannten selbsthärtenden / chemischhärtenden Mehrkomponentensystemen wie Abformmaterialien,
Klebstoffen, Prothesenmaterialien, Verblendwerkstoffen oder Compositen werden vom
Anwender mindestens zwei Komponenten miteinander gemischt. Aufgeteilt auf die verschiedenen
flüssigen oder pastösen Komponenten enthalten die Materialien Substanzen wie Vernetzer,
Aktivatoren, Katalysatoren und/oder Inhibitoren, die beim Vermischen eine mehr oder
weniger schnelle Polymerisationsreaktion initiieren, die zur Bildung von Elastomeren
oder Kunststoffen führt.
[0003] Für das Erzielen der gewünschten Elastomer- bzw. Polymereigenschaften ist eine gute
und gleichmäßige Mischung notwendig.
[0004] Bei Zweikomponentensysteme, die in Doppelkartuschen oder Vergleichbarem angeboten
und automatisch beim Dosieren auch mittels statischem oder dynamischem Mischer gemischt
werden, kann in der Regel von einer hinreichenden Mischgüte ausgegangen werden.
[0005] Mehrkomponentensysteme jedoch,. die in Einzelbehältern wie Tuben oder Kartuschen
angeboten werden, müssen von Hand z.B. mit einem Spatel angemischt werden. Bei dentalen
Abformmaterialien sind die Komponenten oft unterschiedlich eingefärbt, um dem Anwender
eine optische Mischkontrolle zu bieten.
[0006] Insbesondere bei den kondensationsvernetzenden Silikonabformmassen ist es jedoch
Praxis, das zu vielen verschiedenfarbigen Basispasten eine einzige universelle Aktivatorflüssigkeit
oder -paste angeboten wird.
[0007] Das hat den Vorteil, dass der Anwender weniger Komponenten zu bevorraten hat. Noch
wichtiger ist bei diesen Systemen jedoch, dass es dem Anwender durch Variation des
Dosierverhältnisses möglich ist, das Material individuell auf die von ihm gewünschte
bzw. situationsgerechte Verarbeitungszeit einzustellen.
[0008] Der Nachteil dieses universellen Aktivators ist jedoch, dass dessen Einfärbung nur
geringen Einfluss auf die Mischfarbe haben darf. Das bedeutet gleichzeitig eine verringerte
Mischkontrolle.
[0009] Zurzeit ist es bei bestimmten Mehrkomponentensystemen für den Kunden kaum an der
Farbe zu erkennen, ob eine hinreichende Durchmischung vorliegt. Das führt zu Zeitverlusten,
weil man dazu neigt eher zu gründlich zu mischen. Geschieht das nicht, wird unter
Umständen das Produkt als mangelhaft reklamiert, und es ist gründliche anwendungstechnische
Beratung erforderlich um das "Anwenderproblem" zu lösen.
[0010] Zur Vermeidung der geschilderten Nachteile stellt sich die Aufgabe, eine gute Mischkontrolle
vor allem bei Systemen zu erzielen, bei denen der universelle Aktivator/Katalysator
(Flüssigkeit sowie Paste) weiterhin schwach eingefärbt ist und somit die Mischfarbe
in Kombination mit allen verschiedenen Basispastenfarben nur geringfügig beeinflusst.
[0011] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens eine der beiden Komponenten, vorzugsweise
die Basispaste, mehrfarbig abgefüllt wird, vorzugsweise in Tuben.
[0012] Bereits seit Jahren sind zwei Methoden gängig, um insbesondere bei Zahnpasta Streifen
zu erzeugen.
- 1. In der Tube ist ein Einsatz, der die Grundpaste von der Farbpaste getrennt hält.
Durch kleine Löcher in diesem Einsatz wird beim Ausfördern an der Außenseite des Pastenstranges
ein Streifen an Farbpaste erzeugt. Dadurch ist es möglich eine Farbpaste hinzuzufügen.
Die Abfüllung erfolgt dabei zweistufig. Erst die Farbpaste in den Einsatz, und darüber
dann die Grundpaste.
- 2. Die neuere und flexiblere Methode, gleich mehrere verschiedene Farbstreifen in
die Paste zu bringen ist es, eine ganz normale Tube zu verwenden, in die in einem
Füllvorgang mittels einer speziellen Fülldüse die Streifen bereits in der Tube erzeugt
werden.
[0013] Beim Austragen und Dosieren der mehrfarbig abgefüllten Paste erhält der Anwender
analog der Zahnpasta eine vorzugsweise weiße/weißliche Grundbasispaste mit intensiv
eingefärbten Streifen. Der relativ schwach eingefärbte Aktivator wird dann hinzudosiert
und bietet immer noch einen deutlichen Kontrast zur weißen Grundbasispaste.
[0014] Beim anschließenden Mischen dieser zwei Komponenten, die aber dreifarbig sind, sorgen
dann die intensiven Farbstreifen dafür, dass der Anwender eine hervorragende Kontrolle
über die Qualität der Vermischung hat.
[0015] Die Mischfarben können dabei genau so eingestellt werden, wie sie schon immer waren,
so daß der Anwender das gewohnte Ergebnis vor sich hat.
[0016] Selbstverständlich ist es auch möglich, Systeme nach der Erfindung mehrfarbig auszustatten,
die die obengenannte Universalkomponente gar nicht aufweisen.
Die auf der Hand liegenden Vorteile der Erfindung sind:
[0017] Der Anwender/Kunde, in der Regel der Zahnarzt oder seine Helferin, kann ohne zusätzlichen
Aufwand ganz einfach erkennen, wann hinreichend gemischt wurde.
[0018] Ein weiterer Vorteil für die Produktion ist, dass die Basispasten ganz ohne Einfärbung
hergestellt werden können, was den Reinigungsaufwand bei Produktwechsel deutlich reduziert.
Die Farbgebung erfolgt erst beim Abfüllen des Vorläufers für den farbigen Streifen.
[0019] Als Primärpackmittel können spezielle Tuben mit den entsprechenden Einsätzen verwendet
werden. Es ist von Vorteil, wenn, die Streifen im Packmittel mittels spezieller Düsen
erzeugt werden. Damit können auch mehrere unterschiedliche Farbstreifen erzeugt werden.
Außerdem lässt sich diese Technik bei ganz normalen Tuben oder auch bei Kartuschen,
Spritzen oder Einmalverpackungen wie Siegelrandbeutel oder Dosen einsetzen.
1. Für die Mischkontrolle optimierte Anordnung mehrerer vom Anwender zu mischender Komponenten,
bestehend aus einer im Strang auszugebenenden Paste
A und mindestens einer weiteren Komponente
B, wobei
A aus
A1 einer weißen oder schwach gefärbten Grundpaste und
A2 mindestens einer intensiv gefärbten Farbpaste besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Behälter mit Ausbringöffnung
• vorgegebene Streifen von A1 in A2 oder von A2 in A1 angeordnet sind, oder
• A1 und A2 getrennt gelagert sind, und an der Ausbringöffnung eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Streifen von A1 in A2 oder von A2 in A1 vorgesehen ist,
so dass
A1 und
A2 zusammen ein Streifenmuster im ausgebrachten Strang ergeben, der zur Vermischung
mit der mindestens einen weiteren Komponente
B vorgesehen ist.
2. Verfahren zur Mischkontrolle bei vom Anwender zu mischenden Mehrkomponentensystemen
aus einer im Strang auszugebenenden Paste
A und mindestens einer weiteren Komponente
B, wobei
A aus
A1 einer weißen oder schwach gefärbten Grundpaste und
A2 einer intensiv gefärbten Farbpaste besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass A1 und
A2 zusammen ein Streifenmuster im ausgebrachten Strang ergeben und der Strang so lange
mit der mindestens einen weiteren Komponente
B vermischt wird, bis der Anwender den Eindruck einer homogen gefärbten Mischung hat.
3. Anordnung oder Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Komponente A1 weiß, hellgrau oder elfenbeinfarben ist.
4. Anordnung oder Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Farbpaste
A2 in mehreren unterschiedlich eingefärbten Teilen vorliegt.