[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere einen Hochleistungsslicer,
zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts gemäß einem ausgewählten Schneidprogramm
mit einer Prozesssteuerung und mehreren in Abhängigkeit von dem ausgewählten Schneidprogramm
in oder an der Vorrichtung montierbaren Bauteilen.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Um höhere Schneidleistungen und
bessere Scheidresultate zu erzielen, werden diese Vorrichtungen immer komplexer und
somit auch schwieriger einzustellen und zu bedienen. Der Komplexität der Vorrichtungen
steht das Bedienpersonal gegenüber, welches den Anforderungen der Vorrichtungen immer
weniger gewachsen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufschneiden eines
Lebensmittelprodukts zu schaffen, welche leichter zu bedienen ist und eine Fehlbedienung
möglichst weitgehend ausschließt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgesehen.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die
in Abhängigkeit von dem ausgewählten Schneidprogramm in oder an der Vorrichtung montierbaren
Bauteile jeweils eine das Bauteil eindeutig identifizierende Codierung aufweisen und
dass ein Detektionsmittel zum Detektieren der Codierung eines montierten Bauteils
vorgesehen ist, welches mit der Prozesssteuerung verbunden ist, mittels der aus der
detektierten Codierung ermittelbar ist, ob das Bauteil in Übereinstimmung mit dem
ausgewählten Schneidprogramm montiert wurde.
[0006] Für das Aufschneiden verschiedener Lebensmittelprodukte sind typischerweise unterschiedliche
Maschinenausrüstungen erforderlich, die der Bediener der Schneidmaschine je nach Anwendungsfall
zu montieren hat. So können beispielsweise unterschiedliche Schneidmesser, Schneidkanten,
Produkthalter, Produktniederhalter und/oder andere Produkt führende oder Produkt berührende
Bauteile zu montieren sein. Dies stellt insbesondere bei einer größeren Anzahl von
auswechselbaren Bauteilen eine potentielle Fehlerquelle dar, da nicht immer sichergestellt
ist, dass die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Ausrüstungsgegenstände
bzw. Bauteile in oder an der Schneidmaschine montiert sind.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb der allgemeine Gedanke zugrunde, die einzelnen Bauteile
jeweils durch eine individuelle Codierung zu kennzeichnen und eine automatische Erkennung
der jeweiligen Bauteilcodierung durch die Schneidmaschine vorzusehen, damit der Bediener
der Schneidmaschine gewarnt werden kann, falls er ein Bauteil montiert oder montiert
hat, welches nicht zur Ausführung des ausgewählten Schneidprogramms vorgesehen ist.
[0008] Mittels der Codierung, die eine binäre Codierung sein kann und/oder einen Strich-,
Farb- oder Zahlencode umfassen kann, kann beispielsweise die Bauteilnummer des jeweiligen
Bauteils an die Prozesssteuerung übergeben werden. Die auf diese Weise ermittelten
Bauteilnummern werden mit den in Verbindung mit dem ausgewählten Schneidprogramm abgespeicherten
erforderlichen Bauteilnummern verglichen. Bei einer Abweichung einer tatsächlich ermittelten
Bauteilnummer von einer durch das Schneidprogramm erwarteten Bauteilnummer kann eine
optische und/oder akustische Fehlermeldung ausgegeben werden, damit der Maschinenbediener
reagieren und den Fehler beheben, d.h. das korrekte Bauteil montieren kann.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Codierung an einer Außenseite eines Bauteils angebracht
und/oder in einem mit dem Bauteil verbundenen RFID-Chip gespeichert.
[0010] Das Detektionsmittel kann ein zentral an der Vorrichtung angeordnetes Lesegerät oder
mehrere, insbesondere an den jeweiligen Einbauorten der Bauteile angeordnete, Lesegeräte
umfassen.
[0011] Zusätzlich zu dem Detektionsmittel kann ein mit der Prozessteuerung verbundenes Stellungs-
bzw. Einstellungserfassungsmittel vorgesehen sein, durch welches die Stellung und/oder
Einstellung mindestens eines einstellbaren Bauteils, bei welchem es sich um eines
der montierbaren Bauteile oder um ein anderes Bauteil handeln kann, erfassbar ist.
Auf diese Weise kann überprüft werden, ob sich das Bauteil in einer durch das ausgewählte
Schneidprogramm vorgegebenen Stellung und/oder Einstellung befindet. Ist dies nicht
der Fall, so kann eine Fehlermeldung an den Bediener der Schneidmaschine ausgegeben
werden, damit dieser die Stellung und/oder Einstellung des Bauteils entsprechend korrigieren
kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Schneidmaschine so ausgebildet sein, dass
eine durch das ausgewählte Schneidprogramm vorgegebene korrekte Einstellung des Bauteils
unter Berücksichtigung der durch das Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel
erfassten tatsächlichen Einstellung automatisch vorgenommen wird. In beiden Fällen
trägt das Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel zu einer weiteren Vereinfachung
der Bedienung und zu einer weiteren Vermeidung von Fehlbedienungen der Schneidmaschine
bei.
[0012] Eine noch einfachere Bedienung der Schneidmaschine bzw. noch bessere Vermeidung einer
Fehlbedienung lässt sich dadurch erreichen, dass zusätzlich die Beschaffenheit des
aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts automatisch berücksichtigt wird.
[0013] Zu diesem Zweck kann eine mit der Prozesssteuerung verbundene Produktvermessungseinrichtung
zur Ermittlung schneidprozessrelevanter Eigenschaften des aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts
vorgesehen sein. Dies ermöglicht es der Prozesssteuerung, durch das Schneidprogramm
vorgegebene Schneidparameter, insbesondere Stellungen und/oder Einstellungen der in
oder an der Vorrichtung montierbaren Bauteile, in Abhängigkeit von den ermittelten
Produkteigenschaften automatisch zu modifizieren, um den Schneidprozess zu optimieren.
[0014] Beispielsweise können Lebensmittelprodukte, die der Maschine zugeführt werden, hinsichtlich
ihrer äußeren Dimensionen vermessen werden, um die Schneidmaschine automatisch in
Abhängigkeit von den ermittelten Produktdimensionen optimal einzustellen. Die Vermessung
des Lebensmittelsprodukts kann beispielsweise mittels eines Scanners, einer Lichtschranke,
eines Kamerasystems und/oder einer Waage erfolgen. Je nach Messergebnis kann unter
Umständen die Schneidposition nachzuregeln sein, um ein optimales Schneid- und Ablageergebnis
zu erzielen.
[0015] Vor oder während des Schneidprozesses kann außerdem z.B. die Produkttemperatur ermittelt
werden, beispielsweise mittels eines Infrarotthermometers oder mittels eines in einem
Produkthalter angeordneten Thermometers. Dies ermöglicht es, die Schneidmaschine auch
in Abhängigkeit von der ermittelten Produkttemperatur automatisch so einzustellen,
dass ein optimales Schneid- und Ablageergebnis gewährleistet ist.
[0016] Alternativ oder zusätzlich zu der Produktvermessungseinrichtung kann ferner eine
mit der Prozesssteuerung verbundene Prozessresultat-Überwachungseinrichtung zum Überwachen
des Schneidprozessresultats vorgesehen sein. Die aufgeschnittenen Produktscheiben
können beispielsweise durch ein Kamerasystem erfasst werden. Durch eine geeignete
Auswertung der aufgenommenen Bilder lassen sich Fehlstellen erkennen. Wenn beispielsweise
die Ablage wellig ist oder Produktscheiben immer wieder umklappen, sind dies Fehler,
die entweder durch geänderte Maschineneinstellungen kompensiert oder durch entsprechende
Fehlermeldungen zur Anzeige gebracht werden können, da unter Umständen eine zu hohe
Produkttemperatur zu nicht mehr korrigierbaren Fehlern führt.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 1 kann entweder nur mit einem Stellungs-
bzw. Einstellungserfassungsmittel, nur mit einer Produktvermessungseinrichtung oder
nur mit einer Prozessresultat-Überwachungseinrichtung oder mit Kombinationen davon
ausgerüstet sein.
[0018] Darüber hinaus sind Vorrichtungen zum Aufschneiden eines Lebensprodukts denkbar,
die ein Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel, eine Produktvermessungseinrichtung
und/oder eine Prozessresultat-Überwachungseinrichtung, aber kein Detektionsmittel
zum Detektieren einer Codierung eines in oder an der Vorrichtung montierten Bauteils
umfassen. Dementsprechend sind auch die Vorrichtungen gemäß den Ansprüchen 10, 11
und 14 Gegenstände der Erfindung.
[0019] Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts
(Ansprüche 16 bis 19), die sich insbesondere mit Hilfe der voranstehend diskutierten
Vorrichtungen und unter Erreichung entsprechender Vorteile durchführen lassen.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
[0021] Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts.
[0022] Bei der in der Figur dargestellten Vorrichtung handelt es sich z.B. um einen Hochleistungsslicer
10 zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts 12, wie z.B. Wurst, Käse oder dergleichen.
[0023] Die Schneidmaschine 10 umfasst in an sich bekannter Weise eine Vielzahl von Produkt
führenden oder Produkt berührenden auswechselbaren und/oder einstellbaren Maschinenbauteilen,
von denen das Schneidmesser 14, die Schneidkante 16, der Produkthalter 18 und der
Produktniederhalter 20 beispielhaft genannt seien.
[0024] Die Schneidmaschine 10 weist ferner eine Prozesssteuerung 22 auf, in der mindestens
ein Schneidprogramm abgelegt ist, gemäß dem das Lebensmittelprodukt 12 aufzuschneiden
ist. Typischerweise sind in der Prozesssteuerung 22 mehrere Schneidprogramme enthalten,
unter denen ein Bediener der Schneidmaschine 10 je nach Art des aufzuschneidenden
Lebensmittelprodukts 12 und/oder des angestrebten Aufschneideresultats auswählen kann.
[0025] Die Schneidprogramme enthalten jeweils eine Information über die für den gewünschten
Schneidprozess zu verwendende Maschinenausrüstung 24, d.h. die für den gewünschten
Schneidprozess zu montierenden Maschinenbauteile 14-20, sowie eine Information über
die Soll-Stellungen und/oder Soll-Einstellungen dieser Maschinenbauteile 14-20.
[0026] Wie in der Figur dargestellt ist, kann die Maschinenausrüstung 24 von Schneidprogramm
zu Schneidprogramm variieren. Beispielsweise kann zum Aufschneiden eines ersten Lebensmittelprodukts
12 eine erste Maschinenausrüstung 24 mit einem ersten Schneidmesser 14, einer ersten
Schneidkante 16, einem ersten Produkthalter 18, einem ersten Produktniederhalter 20
und entsprechenden ersten Soll-Stellungen bzw. Soll-Einstellungen vorgesehen sein,
während das Aufschneiden eines zweiten Lebensmittelprodukts 12' eine zweite Maschinenausrüstung
24' mit einem zweiten Schneidmesser, einer zweiten Schneidkante 16', einem zweiten
Produkthalter 18', einem zweiten Produktniederhalter 20' und entsprechenden zweiten
Soll-Stellungen bzw. Soll-Einstellungen erfordern kann. Entsprechend kann ein drittes
Schneidprogramm zum Aufschneiden eines dritten Lebensmittelprodukts 12" eine dritte
Maschinenausrüstung 24" mit einem dritten Schneidmesser 14", einer dritten Schneidkante
16", einem dritten Produkthalter 18", einem dritten Produktniederhalter 20" und entsprechenden
dritten Soll-Stellungen bzw. Soll-Einstellungen vorsehen.
[0027] Im Betrieb wählt der Bediener der Schneidmaschine in Abhängigkeit von dem aufzuschneidenden
Lebensmittelprodukt 12 und/oder in Abhängigkeit von dem gewünschten Schneidresultat
ein geeignetes Schneidprogramm aus. Entsprechend den Vorgaben des ausgewählten Schneidprogramms
konfiguriert der Bediener die Schneidmaschine 10, indem er die erforderlichen Maschinenbauteile
14-20 montiert bzw. einstellt.
[0028] Die auswechselbaren und durch den Bediener gemäß dem Schneidprogramm zu montierenden
Maschinenbauteile 14-20 sind jeweils mit einer individuellen Codierung versehen, welche
eine eindeutige Identifizierung der Maschinenbauteile ermöglicht. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel werden die Codierungen durch RFID-Chips bereitgestellt, welche
an den Maschinenbauteilen 14-20 angebracht oder in diese eingebettet sind. Alternativ
oder zusätzlich können die Codierungen auch durch Farbcodes, Strichcodes oder andere
Arten von binären Codierungen gebildet sein.
[0029] Die Schneidmaschine 10 verfügt über ein mit der Prozesssteuerung 22 gekoppeltes Detektionsmittel
26, durch welches die Codierungen der montierten Maschinenbauteile 14-20 ermittelbar
sind. Das Detektionsmittel 26 kann zu diesem Zweck ein zentral an der Schneidmaschine
angeordnetes Lesegerät oder mehrere, jeweils am Einbauort der Maschinenbauteile 14-20
angeordnete Lesegeräte umfassen.
[0030] Um zu ermitteln, ob der Bediener die richtigen, d.h. die von dem ausgewählten Schneidprogramm
vorgegebenen, Maschinenbauteile 14-20 montiert hat, werden die durch das Detektionsmittel
26 erfassten Codierungen mit den in Verbindung mit dem Schneidprogramm hinterlegten
Codierungen abgeglichen. Ermittelt die Prozesssteuerung 22 eine Abweichung zwischen
den durch das Detektionsmittel 26 erfassten Codierungen und den zu dem ausgewählten
Schneidprogramm gehörigen Codierungen, so gibt die Prozesssteuerung 22 über ein akustisches
und/oder optisches Ausgabemittel 28 eine entsprechende Warnung an den Bediener aus,
damit dieser ein irrtümlich montiertes Maschinenbauteil durch ein korrektes Maschinenbauteil
ersetzen kann. Auf diese Weise können Fehlbedienungen der Schneidmaschine 10 vermieden
werden.
[0031] Zusätzlich zu dem Detektionsmittel 26 kann die Schneidmaschine 10 ein mit der Prozesssteuerung
22 verbundenes Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel 30 aufweisen, mit dessen
Hilfe ermittelbar ist, ob ein einstellbares Maschinenbauteil entsprechend den Vorgaben
des ausgewählten Schneidprogramms korrekt eingestellt wurde. Bei dem einstellbaren
Maschinenbauteil kann es sich um eines der zu montierenden Maschinenbauteile 14-20
oder um ein anderes, nicht auszuwechselndes Maschinenbauteil handeln.
[0032] Ergibt ein Vergleich der durch das Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel 30
ermittelten Einstellung eines Maschinenbauteils mit der durch das ausgewählte Schneidprogramm
vorgegebenen Einstellung eine Abweichung von Ist- und Soll-Wert, so gibt die Prozesssteuerung
22 auch hier ein entsprechendes optisches und/oder akustisches Warnsignal über das
Ausgabemittel 28 an den Bediener aus, damit dieser die Einstellung des betreffenden
Maschinenbauteils auf den durch das Schneidprogramm vorgegebenen Wert korrigieren
kann. Somit trägt auch das Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel 30 zu einer
Vermeidung von Fehlbedienungen der Schneidmaschine 10 bei.
[0033] Wie der Figur zu entnehmen ist, umfasst die Schneidmaschine 10 eine der eigentlichen
Schneideinheit 32 vorgelagerte Produktvermessungseinrichtung 34, welche von dem aufzuschneidenden
Lebensmittelprodukt 12 auf seinem Weg zur Schneideinheit 32 durchlaufen wird. Die
Produktvermessungseinrichtung 34 dient zur Ermittlung schneidprozessrelevanter Produkteigenschaften
des Lebensmittelprodukts 12 und kann beispielsweise einen Scanner, z.B. Laserscanner,
und/oder eine Lichtschranke aufweisen, um den Querschnitt und/oder die Länge des Lebensmittelprodukts
12 zu ermitteln. Des Weiteren kann ein Thermometer, beispielsweise ein Infrarotthermometer,
zur Ermittlung der Temperatur des Lebensmittelprodukts 12 vorgesehen sein.
[0034] Die durch die Prozessvermessungseinrichtung 34 ermittelten Daten werden an die Prozesssteuerung
22 übermittelt, in welcher überprüft wird, ob die ermittelten tatsächlichen Produkteigenschaften
signifikant von gemäß dem ausgewählten Schneidprogramm erwarteten Produkteigenschaften
abweichen.
[0035] Ist dies der Fall, so können durch das Schneidprogramm vorgegebene Schneidparameter
zur Beibehaltung eines gewünschten Schneidresultats unter Umständen entsprechend angepasst
oder modifiziert werden. Sind die Abweichungen der Produkteigenschaften des aufzuschneidenden
Lebensmittelprodukts 12 von den durch das Schneidprogramm erwarteten Produkteigenschaften
jedoch so gravierend, dass das Schneidprogramm nicht durch eine Anpassung der Schneidparameter
darauf reagieren kann, so veranlasst die Prozesssteuerung 22 einen Abbruch des Verarbeitungsprozesses.
[0036] Wie der Figur ferner zu entnehmen ist, ist der Schneideinheit 32 eine mit der Prozesssteuerung
22 verbundene Prozessresultat-Überwachungseinrichtung 36 nachgelagert, die der Überwachung
des Ergebnisses des Aufschneidprozesses dient. Bei der Überwachungseinrichtung 36
kann es sich um ein Kamerasystem handeln, wobei entweder in der Überwachungseinrichtung
36 selbst oder in der mit dieser verbundenen Prozesssteuerung 22 eine Auswertung der
durch das Kamerasystem aufgenommenen Bilder erfolgt, welche dazu dient, Fehler zu
erkennen.
[0037] Wenn beispielsweise die Ablage der abgetrennten Produktscheiben wellig ist oder umgelegte
Produktscheiben immer wieder aufklappen, sind dies Fehler, die unter Umständen durch
eine Änderung entsprechender Schneidparameter bzw. Maschineneinstellungen durch die
Prozesssteuerung 22 behoben werden können. Andernfalls können die Fehler durch eine
entsprechende Fehlermeldung über das Ausgabemittel 28 zur Anzeige gebracht werden
und/oder zu einem Abbruch des Verarbeitungsprozesses führen, beispielsweise wenn eine
zu hohe Produkttemperatur zu nicht mehr korrigierbaren Fehlern führt.
[0038] Im Ergebnis tragen also sowohl die durch das Detektionsmittel 26 erfassbaren Codierungen
auswechselbarer Maschinenbauteile 14-20, als auch das Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel
30, die Produktvermessungseinrichtung 34 und die Prozessresultat-Überwachungseinrichtung
36 dazu bei, dass Fehlbedienungen der Schneidmaschine 10 weitgehend ausgeschlossen
sind und die Schneidmaschine 10 auf produktbezogene Fehler und Störungen möglichst
selbständig reagieren kann.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Schneidmaschine
- 12
- Lebensmittelprodukt
- 14
- Schneidmesser
- 16
- Schneidkante
- 18
- Produkthalter
- 20
- Produktniederhalter
- 22
- Prozesssteuerung
- 24
- Maschinenausrüstung
- 26
- Detektionsmittel
- 28
- Ausgabemittel
- 30
- Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel
- 32
- Schneideinheit
- 34
- Produktvermessungseinrichtung
- 36
- Prozessresultat-Überwachungseinrichtung
1. Vorrichtung (10), insbesondere Hochleistungsslicer, zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts
(12) gemäß einem ausgewählten Schneidprogramm mit einer Prozesssteuerung (22) und
mehreren in Abhängigkeit von dem ausgewählten Schneidprogramm in oder an der Vorrichtung
(10) montierbaren Bauteilen (14-20),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bauteile (14-20) jeweils eine das Bauteil eindeutig identifizierende Codierung
aufweisen und dass ein Detektionsmittel (26) zum Detektieren der Codierung eines in
oder an der Vorrichtung (10) montierten Bauteils (14-20) vorgesehen ist, welches mit
der Prozesssteuerung (22) verbunden ist, mittels der aus der detektierten Codierung
ermittelbar ist, ob das Bauteil (14-20) in Übereinstimmung mit dem ausgewählten Schneidprogramm
montiert wurde.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Codierung eine binäre Codierung ist und/oder einen Strich-, Farb- oder Zahlencode
umfasst und insbesondere eine Information über die Bauteilnummer des Bauteils (14-20)
enthält.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Codierung an einer Außenseite des Bauteils (14-20) angebracht ist und/oder in
einem mit dem Bauteil (14-20) verbundenen RFID-Chip gespeichert ist.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Detektionsmittel (26) ein zentral an der Vorrichtung (10) angeordnetes Lesegerät
oder mehrere, insbesondere an den jeweiligen Einbauorten der Bauteile (14-20) angeordnete
Lesegeräte umfasst.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bauteile verschiedenartige Schneidmesser (14), Schneidkanten (16), Produkthalter
(18) und/oder Produktniederhalter (20) umfassen.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit der Prozesssteuerung (22) verbundenes Stellungs- bzw. Einstellungserfassungsmittel
(30) zur Erfassung der Stellung und/oder Einstellung mindestens eines einstellbaren
Bauteils (14-20) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit der Prozesssteuerung (22) verbundene Produktvermessungseinrichtung (34) zur
Ermittlung schneidprozessrelevanter Produkteigenschaften des Lebensmittelprodukts
(12) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit der Prozesssteuerung (22) verbundene Prozessresultat-Überwachungseinrichtung
(36), insbesondere ein Kamerasystem, zur Überwachung des Schneidprozessresultats vorgesehen
ist.
9. Vorrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch das Schneidprogramm vorgegebene Schneidparameter, insbesondere Stellungen und/oder
Einstellungen der in oder an der Vorrichtung (10) montierbaren Bauteile (14-20), in
Abhängigkeit von den ermittelten schneidprozessrelevanten Produkteigenschaften und/oder
in Abhängigkeit von dem überwachten Schneidprozessresultat durch die Prozesssteuerung
(22) automatisch modifizierbar sind.
10. Vorrichtung (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Produktvermessungseinrichtung (34) einen Scanner, eine Lichtschranke, ein Kamerasystem,
eine Waage und/oder ein Thermometer, z.B. ein Infrarotthermometer, umfasst.
11. Vorrichtung (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Produkteigenschaften Querschnitt, Länge, Gewicht und/oder Temperatur des Produkts
(12) umfassen.
12. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Ausgabemittel (28) vorgesehen ist, um eine Fehlermeldung anzuzeigen, wenn ein
montiertes Bauteil (14-20) nicht zur Verwendung mit dem ausgewählten Schneidprogramm
vorgesehen ist, sich ein Bauteil (14-20) nicht in einer mit dem Schneidprogramm übereinstimmenden
Stellung befindet und/oder keine mit dem Schneidprogramm übereinstimmende Einstellung
aufweist, eine ermittelte Produkteigenschaft nicht mit einer durch das Schneidprogramm
erwarteten Produkteigenschaft übereinstimmt und/oder ein überwachtes Prozessresultat
nicht mit einem durch das Schneidprogramm erwarteten Prozessresultat übereinstimmt.
13. Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts (12) gemäß einem ausgewählten
Schneidprogramm mittels einer Vorrichtung (10), insbesondere nach einem der vorherigen
Ansprüche, welche mehrere in Abhängigkeit von dem ausgewählten Schneidprogramm in
oder an der Vorrichtung (10) montierbare Bauteile (14-20) umfasst, die jeweils eine
das Bauteil eindeutig identifizierende Codierung aufweisen, wobei mittels eines Detektionsmittels
(26) die Codierung eines in oder an der Vorrichtung (10) montierten Bauteils (14-20)
detektiert wird und aus der detektierten Codierung ermittelt wird, ob das Bauteil
(14-20) in Übereinstimmung mit dem ausgewählten Schneidprogramm montiert wurde.