(19)
(11) EP 2 241 703 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.2010  Patentblatt  2010/42

(21) Anmeldenummer: 10002926.3

(22) Anmeldetag:  19.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 13/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 01.04.2009 DE 102009017072

(71) Anmelder: Ernst Strassacker GmbH & Co. KG Kunstgiesserei
73079 Süssen (DE)

(72) Erfinder:
  • Di Liberto, Susanne
    73084 Salach (DE)
  • Grouych, Eckhard
    73079 Süssen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Wilhelm, Beier, Dauster & Partner 
Kronenstrasse 30
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) Schmuckelement für Gedenksteine


(57) 1. Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände.
2.1 Die Erfindung betrifft ein Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände, mit einem Basisteil 14, das fest mit einem Gedenkstein 16 verbindbar ist.
2.2 Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Klappteil 12 vorgesehen, das schwenkbar mit dem Basisteil 14 verbunden und von einer ersten Stellung in eine zweite, geklappte Stellung bewegbar ist.
2.3 Verwendung zum Beispiel als Grabschmuck
3. Fig. 2




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände, mit einem Basisteil, das fest mit einem Gedenkstein verbindbar ist.

[0002] Kolumbarien sind vor allem in südlichen Ländern bekannt. Sie können als Gedenkmauern oder Gedenkwände bezeichnet werden, in denen in Vertiefungen die Urnen Verstorbener untergebracht und aufbewahrt werden. Jede der Vertiefungen ist dabei durch eine Abdeckplatte verschlossen.

[0003] Nachteilig ist an solchen Gedenkmauern oder Gedenkwänden, dass von Familienangehörigen dem Verstorbenen zum Gedenken gewidmete Gaben, wie z.B. ewiges Licht, ein Blumenstrauß oder auch andere Trauergedenkgegenstände, am Boden vor dem Kolumbarium, das ja mehrere Urnen aufnimmt, die jeweils von einer Abdeckplatte verschlossen sind, abgestellt oder abgelegt werden müssen, bzw. dass keine Möglichkeit für Trauerrituale besteht, was zur Hilflosigkeit in der Trauerbewältigung führen kann.

[0004] Aus der europäischen Patentschrift EP 1 408 178 B1 ist eine Abdeckplatte für Gedenksteine bekannt, die die vorstehend geschilderten Nachteile vermeidet. Dort ist in einer Abdeckplatte ein Nischenbauteil angeordnet, wobei die Nische von einem schwenkbar an der Platte gehaltenen Drehkörper gebildet ist. In die Nische können nun Trauergegenstände, wie z.B. Kerzen, Blumen oder dergleichen, gestellt werden und die Nische bzw. der Drehkörper können auch mit einer Abbildung des Verstorbenen versehen werden. Solche Abdeckplatten gemäß EP 1 408 178 B1 sind aber vergleichsweise aufwändig herzustellen und können nur mit Schwierigkeiten nachträglich an einen Gedenkstein angebracht werden.

[0005] Mit der Erfindung soll ein verbessertes Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände, geschaffen werden.

[0006] Erfindungsgemäß ist hierzu ein Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände, mit einem Basisteil, das fest mit einem Gedenkstein verbindbar ist, vorgesehen, bei dem wenigstens ein Klappteil vorgesehen ist, das schwenkbar mit dem Basisteil verbunden und von einer ersten Stellung in eine zweite, abgeklappte Stellung bewegbar ist.

[0007] Durch Vorsehen eines Klappteils wird das erfindungsgemäße Schmuckelement multifunktional einsetzbar und speziell kann das Klappteil und/oder das Basisteil sowohl als rein dekoratives Element als auch zur Aufnahme von Trauergegenständen verwendet werden. In der abgeklappten, zweiten Stellung können diese Trauergegenstände dann sichtbar sein oder abgestellt werden. In der ersten Stellung wird das Klappteil dann wieder in Richtung des Basisteils geklappt und es wird eine formschöne und platzsparende Anordnung mit dann ggf. rein dekorativer Funktion erzielt. Das erfindungsgemäße Schmuckelement ist insbesondere bei Kolumbarienwänden vorteilhaft einzusetzen, bei denen beispielsweise aufgrund einer Friedhofsordnung ein einheitliches Erscheinungsbild verlangt wird. In der ersten Stellung wird dieses einheitliche Erscheinungsbild aller Gedenksteine gewahrt, dennoch kann das jeweilige Klappteil abgeklappt werden, um Trauerrituale durchzuführen oder um Blumen, Andenken oder dergleichen abzustellen. Beispielsweise kann am Basisteil auch eine Abbildung des Verstorbenen angeordnet sein, die dann durch Abklappen des Klappteils sichtbar wird. In der ersten Stellung ist die Abbildung des Verstorbenen aber nicht sichtbar, so dass üblichen Friedhofsordnungen Genüge getan wird. Sowohl Basisteil als auch Klappteil können dekorativ gestaltet sein, um beispielsweise ein Schmuckelement in Form einer Rosette oder einem sonstigen dekorativen Gegenstand bereitzustellen.

[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist das Klappteil in der ersten Stellung im Wesentlichen parallel zum Basisteil angeordnet.

[0009] Auf diese Weise wird in der ersten Stellung eine sehr platzsparende Anordnung erreicht, die lediglich um die Dicke des Klappteils von der Vorderfläche des Gedenksteins abragt.

[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist das Klappteil in der zweiten Stellung im Wesentlichen senkrecht zum Basisteil angeordnet.

[0011] Auf diese Weise wird bei Montage des erfindungsgemäßen Schmuckelements an einer vertikalen Fläche eines Gedenksteins in der zweiten Stellung eine etwa horizontal liegende Ablagefläche am Klappteil geschaffen.

[0012] In Weiterbildung der Erfindung bildet das Klappteil in seiner zweiten Stellung eine Ablage oder Aufnahme.

[0013] Auf diese Weise können auf dem Klappteil Kerzen, Andenken oder auch Trauergegenstände, im jüdischen Glauben beispielsweise Steine, abgelegt werden.

[0014] In Weiterbildung der Erfindung weist das Klappteil eine Ausnehmung auf, und bildet in seiner zweiten Stellung eine Aufnahme für eine Vase.

[0015] In Weiterbildung der Erfindung weist die Ausnehmung eine Durchgangsöffnung durch das Klappteil hindurch auf.

[0016] In eine solche Durchgangsöffnung können beispielsweise Blumenvasen eingeschoben werden und mit ihrem oberen, auskragendem Rand dann am Klappteil befestigt werden. Ein Schwerpunkt der Blumenvase kann dann unterhalb der Aufnahme liegen, so dass eine sehr stabile Anordnung bereitgestellt wird, bei der die Vase nicht kippen kann.

[0017] In Weiterbildung der Erfindung ist die Durchgangsöffnung auf einer, in der ersten Stellung dem Basisteil zugewandten Seite, von einem einspringenden, umlaufenden Absatz umgeben.

[0018] Ein solcher Absatz kann zum einen zum Aufnehmen eines umlaufenden Randes einer Vase vorgesehen sein. Zum anderen kann auf diesen einspringenden, umlaufenden Absatz auch das Unterteil einer Grableuchte aufgesetzt werden. Der umlaufende, einspringende Absatz sorgt für eine sichere Arretierung unterschiedlichster Gegenstände, die lediglich eine an den umlaufenden Absatz angepasste Außenkante aufweisen müssen.

[0019] In Weiterbildung der Erfindung ist das Klappteil ringförmig ausgebildet.

[0020] Auf diese Weise bildet das Klappteil eine Durchgangsöffnung zum Aufnehmen einer Blumenvase, einer Kerze oder dergleichen.

[0021] In Weiterbildung der Erfindung umgibt das ringförmige Klappteil in seiner ersten Stellung das Basisteil seitlich.

[0022] Auf diese Weise kann eine sehr flache und platzsparende Anordnung erreicht werden. Auch können beispielsweise die Gestaltungen von Basisteil und Klappteil aufeinander abgestimmt sein, so dass sich sowohl in der ersten Stellung als auch in der zweiten Stellung ein formschönes und dekoratives Erscheinungsbild ergibt. Beispielsweise kann das Basisteil als Blüte ausgebildet sein, das in der ersten Stellung von dem als Blätterkranz ausgebildeten Klappteil umgeben wird.

[0023] In Weiterbildung der Erfindung ist das Klappteil schalenförmig ausgebildet und verdeckt das Basisteil in der ersten Stellung wenigstens teilweise.

[0024] Auf diese Weise wird in der ersten Stellung ein einheitliches Erscheinungsbild erreicht, da im Wesentlichen nur das Klappteil zu erkennen ist. Beispielsweise kann auf dem Basisteil auch eine Abbildung eines Verstorbenen angeordnet sein, die dann in der ersten Stellung vom Klappteil vollständig verdeckt wird.

[0025] In Weiterbildung der Erfindung sind das Klappteil und/oder das Basisteil mit einem Magneten versehen, um das Klappteil mittels Magnetkraft lösbar in der ersten Stellung festzuhalten.

[0026] Mittels Magneten lässt sich ein konstruktiv einfach zu realisierender Verschluss erreichen, der zuverlässig das Klappteil in der ersten Stellung hält. Magnetverschlüsse sind vergleichsweise toleranzunempfindlich und lassen sich in einfacher Weise am Klappteil und/oder Basisteil anbringen, beispielsweise durch Kleben.

[0027] In Weiterbildung der Erfindung ist zwischen Basisteil und Klappteil ein Schwenkgelenk vorgesehen, das neben einer Schwenkbewegung wenigstens in der ersten Stellung eine Verschiebebewegung zwischen Klappteil und Basisteil ermöglicht.

[0028] Vorteilhafterweise ist am Basisteil und/oder am Klappteil eine Rasteinrichtung ausgebildet, um in der ersten Stellung, im Wesentlichen mittels einer Relativverschiebung von Basisteil und Klappteil, das Klappteil am Basisteil zu verrasten.

[0029] Auf diese Weise kann eine einfache Verrastung vorgesehen werden und eine Verrastung ist durch eine einfache Verschiebebewegung, beispielsweise des Klappteils parallel zum Basisteil, möglich.

[0030] In Weiterbildung der Erfindung weist die Rasteinrichtung einen Hinterschnitt am Klappteil und/oder am Basisteil auf.

[0031] Beispielsweise ist das Klappteil schalenartig ausgebildet, wobei ein umlaufender Rand geringfügig hinterschnitten ist. Dieser umlaufende Rand wird in der ersten Stellung über einen ebenfalls hinterschnittenen äußeren Rand des Basisteils gehängt. Auf einfache Weise lässt sich dadurch ein sicherer Halt des Klappteils am Basisteil erreichen.

[0032] In Weiterbildung der Erfindung sind das Klappteil und/oder das Basisteil als Gussteil, insbesondere aus Bronzeguss, ausgebildet.

[0033] Mittels Bronzeguss lassen sich auch komplizierte dekorative Formen in Serie herstellen. Gleichzeitig lässt sich ein Schwenkgelenk zwischen Basisteil und Klappteil auch bei gegossenen Bronzeteilen einfach realisieren, indem beispielsweise eine eingesteckte Schwenkachse eingebracht wird. Wenn neben der Schwenkbewegung zusätzlich eine Relativverschiebung zwischen Basisteil und Klappteil möglich sein soll, so kann zur Lagerung der Schwenkachse ein Langloch vorgesehen sein.

[0034] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen dargestellten Ausführungsformen lassen sich dabei in beliebiger Weise miteinander kombinieren, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Schmuckelement gemäß einer ersten Ausführungsform in einer ersten Stellung,
Fig. 2
das Schmuckelement der Fig. 1 in einer zweiten Stellung,
Fig. 3
ein erfindungsgemäßes Schmuckelement gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4
das Schmuckelement der Fig. 3 in einer zweiten Stellung,
Fig. 5
das Schmuckelement der Fig. 3 in einer zweiten Stellung mit eingesetzter Blumenvase,
Fig. 6
eine Ansicht auf die Schnittebenen VI der Fig. 5,
Fig. 7
ein erfindungsgemäßes Schmuckelement gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung in einer ersten Stellung,
Fig. 8
das Schmuckelement der Fig. 6 in einer zweiten Stellung,
Fig. 9
eine abschnittsweise Darstellung des Basisteils des Schmuckelements der Fig. 6 und
Fig. 10
eine abschnittsweise Darstellung des Schmuckelements der Fig. 6 im teilweise aufgeklapptem Zustand von Basisteil und Klappteil.


[0035] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Grabschmuck bzw. ein Schmuckelement 10 dargestellt, wobei sich das Schmuckelement 10 in einer ersten Stellung befindet, in der lediglich ein Klappteil 12 zu erkennen ist. Das Schmuckelement 10 wird mit der dem Betrachter in Fig. 1 abgewandten Rückseite des nicht erkennbaren Basisteils an einem Gedenkstein befestigt. Eine solche Befestigung kann typischerweise dadurch erfolgen, dass das Basisteil mit einem abragenden Gewindebolzen versehen wird, der dann in eine Bohrung im Gedenkstein eingeklebt wird.

[0036] Das Klappteil 12 ist in Form einer Blüte dargestellt und besteht aus Bronzeguss. Wie bereits erwähnt wurde, verdeckt das Klappteil 12 das Basisteil in der in Fig. 1 dargestellten ersten, angeklappten Stellung vollständig.

[0037] Die Darstellung der Fig. 2 zeigt den Grabschmuck 10 der Fig. 1 in der zweiten, abgeklappten Stellung. In dieser abgeklappten Stellung ist neben dem Klappteil 12 auch ein Basisteil 14 zu erkennen. Das Basisteil 14 ist mit seiner dem Betrachter abgewandten Rückseite an einer vertikalen Vorderfläche eines lediglich schematisch angedeuteten Gedenksteins 16 befestigt.

[0038] Wie zu erkennen ist, ist die dem Betrachter zugewandte Vorderfläche des Basisteils 14 ebenfalls in Blütenform gestaltet. Das Klappteil 12 ist schalenförmig gestaltet und stellt dadurch in der abgeklappten zweiten Stellung eine Aufnahme 18 für verschiedenste Gegenstände bereit. Beispielsweise können in der Aufnahme 18 Trauergegenstände abgelegt werden, beispielsweise Steine, Andenken oder dergleichen. Weiter kann in der Aufnahme 18 eine Kerze oder ein ewiges Licht angeordnet werden. Schließlich ist es ohne weiteres möglich, in die Aufnahme 18 eine Blumenvase hineinzustellen. Die Aufnahme 18 weist einen umlaufenden Rand 20 auf, der ein Verrutschen oder Herunterfallen von in der Aufnahme 18 angeordneten Gegenständen verhindert.

[0039] Ein Boden 22 der Aufnahme 18 ist mittig mit einem ersten Magneten 24 versehen, der im Wesentlichen bündig in dem Boden 22 eingelassen ist. Eine dem Betrachter zugewandte Vorderseite des Basisteils 14 ist mittig mit einem zweiten Magneten 26 versehen. In der ersten Stellung bei angeklapptem Klappteil 12 liegen sich die beiden Magnete 24, 26 gegenüber und ziehen sich aufgrund der geeignet gewählten Polung an. Durch die Magnetkraft zwischen den Magneten 24, 26 wird das Klappteil 12 dadurch sicher in der in Fig. 1 dargestellten ersten Stellung gehalten und kann erst nach Überwindung dieser Magnetkraft in die zweite, in Fig. 2 dargestellte Stellung abgeklappt werden. Die Magnete 24, 26 können sich in der ersten Stellung ohne weiteres berühren, aufgrund der auch in einem gewissen Abstand wirkenden Magnetkraft ist aber auch ein Toleranzausgleich gut möglich.

[0040] Das Basisteil 14 ist mit einem Vorsprung 28 versehen, der sich von einem scheibenförmigen Grundkörper des Basisteils 14 aus radial nach außen erstreckt. Dieser Vorsprung 28 wird von einer gabelförmigen Ausnehmung im umlaufenden Rand des Klappteils 12 umfasst. Eine nicht dargestellte Schwenkachse ist durch die gegenüberliegenden Seitenwände, die die Ausnehmung seitlich einfassen, im Rand des Klappteils 12 sowie durch das Ende des Vorsprungs 28 des Basisteils 14 gesteckt und verbindet dadurch das Klappteil 12 mit dem Basisteil 14 schwenkbar.

[0041] Sowohl Basisteil 14 und Klappteil 12 sind als Bronzegussteile ausgeführt.

[0042] Die Darstellung der Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schmuckelements 30, das auf der vertikalen Vorderfront eines Gedenksteins 32 angeordnet ist. Das Schmuckelement 30 weist ein Basisteil 34 auf, das mit seiner dem Betrachter in Fig. 3 abgewandten Rückseite fest mit dem Gedenkstein 32 verbunden ist. Eine dem Betrachter zugewandte Vorderseite des Basisteils 34 ist dreidimensional in Form einer Rosenblüte gestaltet. Das Basisteil 34 wird ringförmig von einem Klappteil 36 umgeben, das dreidimensional als Blätterkranz gestaltet ist. In der in Fig. 3 dargestellten ersten Stellung ist das Klappteil 36 im Wesentlichen parallel zum Basisteil 34 angeordnet und liegt wenigstens abschnittsweise ebenfalls auf der Vorderfläche des Gedenksteins 32 an.

[0043] Die Darstellung der Fig. 4 zeigt das Schmuckelement 30 in einer zweiten, abgeklappten Stellung des Klappteils 36. Das Basisteil 34 ist in seiner Lage unverändert, das Klappteil 36 ist nun aber im Wesentlichen senkrecht zum Basisteil 34 sowie zu der in Fig. 4 nicht dargestellten Vorderfläche des Gedenksteins 32 angeordnet.

[0044] Das Basisteil 34 ist ringförmig ausgebildet und weist eine Durchgangsöffnung 38 auf. Angrenzend an die Durchgangsöffnung 38 ist im Klappteil 36 ein umlaufender, einspringender Absatz 40 vorgesehen, der eine Auflage für einzusetzende Gegenstände bildet. In der Schnittansicht der Fig. 6 auf die in Fig. 4 gestrichelt angedeutete Schnittebene VI ist dieser einspringende Absatz 40 gut zu erkennen. Ausgehend von einem in Fig. 4 zu erkennenden oberen Rand 42 des Klappteils 36 erstreckt sich eine Zylinderwand annähernd senkrecht nach unten, die dann wiederum in eine horizontal verlaufende Kreisringfläche übergeht. An die Kreisringfläche schließt sich dann wieder eine vertikal nach unten verlaufende Zylinderwand an. Auf diese Weise wird in dem sich an die Durchgangsöffnung 38 anschließenden Bereich des Klappteils 36 ein im Wesentlichen umlaufender, einspringender Absatz 40 geschaffen. Eine Kerze oder ein ewiges Licht kann nun, vorausgesetzt dass das Unterteil dieses ewigen Lichts im Durchmesser an den Absatz 40 angepasst ist, sicher auf dem Klappteil 36 angeordnet werden. Beispielsweise können aber auch entsprechend bemessene Schalen, Halter oder dergleichen in die Durchgangsöffnung 38 eingesetzt werden, um verschiedenste Gegen-stände auf dem Klappteil 36 anzuordnen. Magneten 43, 45 sind vorgesehen, um das Klappteil 36 in der ersten Stellung der Fig. 3 zu halten.

[0045] Die Darstellung der Fig. 5 zeigt das Schmuckelement 30 in der zweiten Stellung der Fig. 4, wobei in das Klappteil 36 eine Blumenvase 44 eingesetzt ist. Die Blumenvase 44 weist einen zylindrischen Grundkörper und einen radial nach außen abstehenden oberen Rand 46 auf. Ein Außendurchmesser des Randes 46 ist auf den umlaufenden Absatz 40 im Klappteil 36 abgestimmt, so dass die Blumenvase 44 sicher am Klappteil 36 befestigt werden kann. Die Vase 44 wird dabei in sehr einfacher Weise von oben her in die Durchgangsöffnung 38 des Klappteils 36 eingesetzt. In umgekehrter Richtung kann die Vase 44 dann wieder entnommen werden.

[0046] Die Darstellung der Fig. 7 zeigt ein Schmuckelement 50 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. In der Darstellung der Fig. 6 befindet sich der Grabschmuck 50 in der ersten, angeklappten Stellung, so dass lediglich ein Klappteil 52 zu erkennen ist, das ein dahinter angeordnetes Basisteil vollständig verdeckt.

[0047] Die Darstellung der Fig. 8 zeigt das Schmuckelement 50 in der zweiten, aufgeklappten Stellung, in der nun auch ein Basisteil 54 zu erkennen ist. Das Basisteil 54 ist rahmenartig ausgebildet und in einem zentralen Bereich 56 kann beispielsweise eine Abbildung eines Verstorbenen angeordnet werden. In der ersten Stellung gemäß Fig. 6 ist diese Abbildung dann vollständig verdeckt, so dass üblichen Friedhofsordnungen Genüge getan werden kann.

[0048] In der zweiten, aufgeklappten Stellung gemäß Fig. 8 können in das dann im Wesentlichen senkrecht zum Basisteil 54 angeordnete Klappteil 52, das schalenartig ausgebildet ist, Trauergegenstände hineingestellt werden. Dies können beispielsweise Kerzen, Blumen, Steine oder Ähnliches sein.

[0049] Das Basisteil 54 kann mit einem Magneten 58 versehen sein, der mit einem im Klappteil 52 angeordneten Magneten in der ersten Stellung zusammenwirken kann. Das Schmuckelement 50 gemäß Fig. 7 und Fig. 8 ist aber auch so ausgebildet, dass das Klappteil 52 und das Basisteil 54 nicht nur eine Schwenkbewegung zueinander, sondern zusätzlich auch noch eine Verschiebebewegung zueinander ausführen können. Das Basisteil 54 ist mit einem Vorsprung 60 versehen, der sich ausgehend vom Basisteil 54 nach unten erstreckt. Das freie Ende dieses Vorsprungs 60 wird von einem gabelförmigen Abschnitt des Klappteils 52 umfasst und durch die Schenkel dieses gabelförmigen Abschnitts ist eine Schwenkachse hindurch gesteckt. Um nun zusätzlich zur Schwenkbewegung eine Verschiebebewegung zu ermöglichen, ist der Vorsprung 60, wie in Fig. 9 zu erkennen ist, mit einem Langloch 62 versehen, durch das sich die nicht dargestellte Schwenkachse hindurch erstreckt. Sowohl in der ersten Stellung als auch in der zweiten, abgeklappten Stellung kann das Klappteil 52 damit parallel zur Erstreckung des Langlochs 62 relativ zum Basisteil 54 verschoben werden. In der aufgeklappten Stellung sorgt die Schwerkraft dafür, dass das Klappteil 52 eine definierte, stabile Stellung relativ zum Basisteil 54 einnimmt.

[0050] Diese Verschiebemöglichkeit zwischen Basisteil 54 und Klappteil 52 kann zur Realisierung eines Rastverschlusses zwischen Basisteil 54 und Klappteil 52 genutzt werden.

[0051] Wie in der abschnittsweisen Darstellung von Fig. 10 zu erkennen ist, ist ein umlaufender Rand des Basisteils 54 wenigstens in seinem oberen Bereich 64 hinterschnitten ausgeführt, so dass also die abragende Kante über die am Gedenkstein anliegende Kante hinausragt. Über diesen hinterschnittenen Bereich 64 kann dann der obere Bereich 66 des Klappteils 52 gehängt werden. Der obere Bereich 66 des Klappteils 52 ist auf seiner in der Darstellung der Fig. 10 an und für sich nicht sichtbaren Innenseite ebenfalls mit einem gestrichelt angedeuteten Hinterschnitt versehen, so dass also die näher am Basisteil 54 liegende Kante weiter unten liegt als die weiter vom Basisteil 54 weg liegende Kante. In der vollständig eingeklappten Stellung liegt somit der obere Abschnitt 66 des Klappteils 52 auf dem oberen Abschnitt 64 des Basisteils 54 auf und wird durch die schräge, hinterschnittene Ausgestaltung der Abschnitte 64, 66 am Basisteil 54 gehalten. Um das Klappteil 52 auszuklappen, muss dieses zunächst in Richtung eines Pfeiles 68 nach oben relativ zum Basisteil 54 verschoben werden. Sobald das Klappteil 52 vom oberen Abschnitt 64 des Basisteils 54 freigekommen ist, kann es dann in Richtung des gekrümmten Pfeiles 70 abgeklappt werden. Auf diese Weise wird ein zuverlässiger und einfach zu bedienender Rastverschluss bereitgestellt.

[0052] Eine Vorderseite des Klappteils 52 ist dreidimensional als Blatt gestaltet.


Ansprüche

1. Schmuckelement für Gedenksteine, insbesondere für Grabsteine oder Kolumbarienwände, mit einem Basisteil (14, 34, 54), das fest mit einem Gedenkstein (16) verbindbar ist, gekennzeichnet durch wenigstens ein Klappteil (12, 36, 52), das schwenkbar mit dem Basisteil verbunden und von einer ersten Stellung in eine zweite, abgeklappte Stellung bewegbar ist.
 
2. Schmuckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36, 52) in der ersten Stellung im Wesentlichen parallel zum Basisteil (14, 34, 54) angeordnet ist.
 
3. Schmuckelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36, 52) in der zweiten Stellung im Wesentlichen senkrecht zum Basisteil (14, 34, 54) angeordnet ist.
 
4. Schmuckelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36, 52) in seiner zweiten Stellung eine Ablage oder Aufnahme bildet.
 
5. Schmuckelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36, 52) eine Ausnehmung (18) aufweist und in seiner zweiten Stellung eine Aufnahme für eine Vase (44) bildet.
 
6. Schmuckelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung eine Durchgangsöffnung (38) durch das Klappteil (36) aufweist.
 
7. Schmuckelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (38) auf einer, in der ersten Stellung dem Basisteil (34) zugewandten Seite von einem einspringenden umlaufenden Absatz (40) umgeben ist.
 
8. Schmuckelement nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (36) ringförmig ausgebildet ist.
 
9. Schmuckelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (36) in seiner ersten Stellung das Basisteil (34) seitlich umgibt.
 
10. Schmuckelement nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36) schalenförmig ausgebildet ist und das Basisteil (14, 54) in der ersten Stellung wenigstens teilweise verdeckt.
 
11. Schmuckelement nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36) und/oder das Basisteil (14, 34) mit einem Magneten (24, 26, 43, 45) versehen sind, um das Klappteil (12, 36) mittels Magnetkraft lösbar in der ersten Stellung festzuhalten.
 
12. Schmuckelement nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkgelenk zwischen Basisteil (14, 34, 54) und Klappteil (12, 36, 52) neben einer Schwenkbewegung wenigstens in der ersten Stellung eine Verschiebebewegung zwischen Klappteil (12, 36, 52) und Basisteil (14, 34, 54) ermöglicht.
 
13. Schmuckelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Basisteil (54) und/oder am Klappteil (52) eine Rasteinrichtung ausgebildet ist, um in der ersten Stellung, insbesondere mittels einer Relativverschiebung von Basisteil (34) und Klappteil (52), das Klappteil (52) am Basisteil (54) zu verrasten.
 
14. Schmuckelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung einen Hinterschnitt am Klappteil (52) und/oder am Basisteil (54) aufweist.
 
15. Schmuckelement nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappteil (12, 36, 52) und/oder das Basisteil (14, 34, 54) als Gussteil, insbesondere aus Bronzeguss, ausgebildet sind.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente