[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuchtraumleuchte gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine Feuchtraumleuchte ist üblicherweise mit einem aus zwei Teilen bestehenden Leuchten-Gesamtgehäuse
ausgebildet, wobei der eine Teil ein wannenförmiges Gehäuse ist, das Befestigungselemente
zum Befestigen der Leuchte an einem Träger, z. Bsp. einer Wand oder einer Decke aufweist.
Der andere Teil des Gesamtgehäuses ist durch eine zumindest teilweise transparente
Abdeckung gebildet, welche durch Verschlusselemente mit dem wannenförmigen Gehäuse
lösbar verbunden ist. In dem durch das wannenförmige Gehäuse und die Abdeckung gebildeten
Gesamtgehäuse ist wenigstens eine Lampe angeordnet, deren im Betrieb abgestrahltes
Licht durch die transparente Abdeckung zur Raumbeleuchtung abgegeben wird. Eine Leuchte
dieser Art ist bspw. aus der
DE 10 2005 058 935 A1 der Anmelderin bekannt.
[0003] Entsprechend ihrer Bezeichnung kommt eine Feuchtraumleuchte insbesondere in solchen
Räumen bzw. Bereichen zum Einsatz, in denen eine verhältnismäßig hohe Luftfeuchtigkeit
vorliegt. Da insbesondere die elektronischen Komponenten der Leuchte vor einer zu
hohen Luftfeuchtigkeit zu schützen sind, weisen Feuchtraumleuchten in der Regel eine
Abdichtung zwischen dem wannenförmigen Gehäuse und der transparenten Abdeckung auf,
so dass der Innenraum gegenüber der Umgebung der Leuchte abgedichtet ist. Desweiteren
sollten vorzugsweise Materialien für das Leuchtengehäuse zum Einsatz kommen, welche
im Hinblick auf die vorherrschenden Bedingungen an dem Einsatzort positive Eigenschaften
aufweisen. Bislang wurden deshalb die wannenförmigen Gehäuse von Feuchtraumleuchten
bspw. aus Polyester hergestellt. Die Abdeckung bestand üblicherweise aus Polycarbonat.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfmdung die Aufgabe
zugrunde, eine neuartige Feuchtraumleuchte anzugeben, welche gegenüber bislang bekannten
Lösungen weiter verbesserte Eigenschaften aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Feuchtraumleuchte gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
zum Herstellen eines wannenförmigen Gehäuses für eine Feuchtraumleuchte gemäß Anspruch
7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Gedanken, nunmehr das wannenförmige Gehäuse
der Feuchtraumleuchte aus Polyamid zu bilden. Dieses weist besonders positive Eigenschaften
auf, da es einerseits eine sehr gute chemische Resistenz aufweist und andererseits
gute mechanische und thermische Eigenschaften in sich vereinigt.
[0007] Erfindungsgemäß wird dementsprechend eine Feuchtraumleuchte mit einem wannenförmigen
Gehäuse sowie einer die Öffnung des Gehäuses abdeckenden transparenten Abdeckung vorgeschlagen,
wobei das Gehäuse zumindest teilweise aus Polyamid gebildet ist.
[0008] Weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen eines wannenförmigen Gehäuses für eine
Feuchtraumleuchte vorgeschlagen, wobei das Gehäuse im Spritzgussverfahren aus einem
Kunststoffmaterial hergestellt wird und es sich erfindungsgemäß bei dem Material um
Polyamid handelt.
[0009] Den positiven Eigenschaften von Polyamid steht die Problematik gegenüber, dass dieses
Material verhältnismäßig viel Wasser aufnimmt und ferner auch eine verhältnismäßig
hohe sog. Verarbeitungsschwindung besitzt. Dies führt dazu, dass die Herstellung des
Leuchtengehäuses aus reinem Polyamid mit gewissen Problemen verbunden ist.
[0010] Es wurde nunmehr herausgefunden, dass diese Probleme dann vermieden werden können,
wenn das Polyamid-Material mit zusätzlichen Additiven versehen wird, welche die Eigenschaften
des Materials positiv beeinflussen. Bei diesen Additiven kann es sich bspw. um Glasfasern
handeln, wobei der Gewichtsanteil der Glasfasern vorzugsweise im Bereich von 5% bis
20%, vorzugsweise bei etwa 15% liegt. Ferner können alternativ oder ergänzend als
Additive auch Glaskugeln beigemischt werden, wobei der Gewichtsanteil der Glaskugeln
vorzugsweise 20% +/- 3% beträgt. Es hat sich herausgestellt, dass in dieser Mischung
das Polyamid exzellent bearbeitbar ist und insbesondere sich dieses Material dazu
eignet, mit Hilfe bereits vorhandener Werkzeuge Feuchtraumleuchten-Grundwannen im
Spritzgussverfahren herzustellen. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lösung können dementsprechend
nicht nur Feuchtraumleuchten-Grundwannen mit verbesserten Materialeigenschaften erstellt
werden. Gleichzeitig ist auch sichergestellt, dass die Herstellung in der bekannten
und dementsprechend kostengünstigen Weise erfolgen kann.
[0011] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Die einzige Fig. 1 zeigt hierbei eine Feuchtraumleuchte in perspektivischer
Ansicht.
[0012] Die Hauptbestandteile der in Fig. 1 dargestellten und allgemein mit dem Bezugszeichen
1 bezeichneten Feuchtraumleuchte sind ein wannenförmiges Gehäuse 2, eine damit durch
eine Mehrzahl von auf dem Umfang verteilt angeordneten Verschlussvorrichtungen 3 lösbar
verbundene Abdeckung 4 sowie mindestens eine in dem Hohlraum zwischen dem wannenförmigen
Gehäuse 2 und der Abdeckung 4 angeordnete - nicht dargestellte - Lampe, die an wenigstens
ein mechanisches und elektrisches Anschlusselement angeschlossen und gehalten ist.
An der Rückseite des wannenförmigen Leuchtengehäuses 2 sind Befestigungselemente 5
angeordnet, mit deren Hilfe die Leuchte 1 an einem Trägerelement, bspw. einer Decke
oder Wand eines Raums befestigt werden kann. Die Abdeckung 4 ist zumindest teilweise
lichtdurchlässig ausgebildet und besteht üblicherweise aus Polycarbonat. Je nach bevorzugter
Abstrahlung des durch die Lichtquelle emittierten Lichts kann das Polycarbonat-Material
lichtstreuende Teilchen beinhalten und/oder in gewissen Bereichen mit einer Struktur
versehen sein, über die eine gerichtete Lichtabgabe erzielt wird.
[0013] Das wannenförmige Gehäuse 2 besteht nunmehr erfindungsgemäß zumindest teilweise aus
Polyamid (PA). Im Vergleich zu bislang verwendeten Materialien, bspw. Polyester, weist
Polyamid deutlich verbesserte Eigenschaften im Hinblick auf eine chemische Resistenz
sowie auf die mechanischen und thermischen Eigenschaften auf. Die Einsatzmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Feuchtraumleuchte können dementsprechend erweitert werden, da
aufgrund der verbesserten Eigenschaften nunmehr auch Anwendungen denkbar wären, welche
bei der Verwendung von Leuchtengehäusen aus Polyester bislang noch nicht möglich waren.
[0014] Polyamide sind Polymere, deren Wiederholungseinheiten als charakteristisches Merkmal
die Amidgruppe besitzen. Diese kann als Kondensationsprodukt einer Carbonsäure und
eines Amins aufgefasst werden. Die dabei entstehende Peptidbindung ist hydrolytisch
wieder spaltbar.
[0015] Diese Eigenschaft führt dazu, dass Polyamid verhältnismäßig viel Wasser aufnimmt.
[0016] Da das Material ferner eine verhältnismäßig große so genannte Verarbeitungsschwindung
besitzt, werden gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise dem Polyamid-Material
Additive beigesetzt, mit deren Hilfe die oben genannten Probleme vermieden werden
können.
[0017] Bei diesen Additiven handelt es sich insbesondere um Glasfasern und/oder Glaskugeln.
So ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Material Glasfasern beinhaltet, wobei der
Gewichtsanteil dieser Glasfasern im Bereich von 5% bis 20%, vorzugsweise bei etwa
15% liegt. Alternativ oder ergänzend hierzu können dem Material auch Glaskugeln beigemischt
werden, wobei vorzugsweise der Gewichtsanteil der Glaskugeln 20% +/- 3% beträgt.
[0018] Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass nach Beimischung dieser Additive das Polyamid-Material
deutlich besser verarbeitbar ist und insbesondere die Möglichkeit besteht, die Leuchtenwanne
im Spritzgussverfahren herzustellen. Insbesondere wurde die Verarbeitbarkeit des Materials
durch die Beifügung der Additive sogar soweit verbessert, dass die bislang bereits
genutzten Werkzeuge zum Erstellen von Grundwannen für Feuchtraumleuchten genutzt werden
können. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Herstellungskosten von Vorteil,
da der Einsatz neuer Werkzeuge zum Herstellen der Leuchtengehäuse nicht erforderlich
ist.
[0019] Selbstverständlich könnte das oben vorgestellte Material (Polyamid ggf. mit Additiven)
auch bei anderen Leuchtentypen zum Einsatz kommen. Insbesondere bei Feuchtraumleuchten
kommen allerdings die positiven Eigenschaften des Polyamids besonders zum tragen.
Mit der vorliegenden Erfindung können deshalb hochqualitative Gehäusegrundwannen einfach
und kostengünstig hergestellt werden.
1. Feuchtraumleuchte (1) mit einem wannenförmigen Gehäuse (2) sowie einer die Öffnung
des Gehäuses (2) abdeckenden transparenten Abdeckung (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) zumindest teilweise aus Polyamid gebildet ist.
2. Feuchtraumleuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) vollständig aus Polyamid gebildet ist.
3. Feuchtraumleuchte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) im Spritzgussverfahren hergestellt ist.
4. Feuchtraumleuchte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polyamid-Material Additive enthält.
5. Feuchtraumleuchte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Additive Glasfasern beinhalten, wobei der Gewichtsanteil der Glasfasern im Bereich
von 5% bis 20%, vorzugsweise bei etwa 15% liegt.
6. Feuchtraumleuchte nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Additive Glaskugeln beinhalten, wobei der Gewichtsanteil der Glaskugeln 20% +-
3% beträgt.
7. Verfahren zum Herstellen eines wannenförmigen Gehäuses (2) für eine Feuchtraumleuchte
(1), wobei das Gehäuse (2) im Spritzgussverfahren aus einem Kunststoffmaterial hergestellt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Material um Polyamid handelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polyamid-Material Additive enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Additive Glasfasern beinhalten, wobei der Gewichtsanteil der Glasfasern im Bereich
von 5% bis 20%, vorzugsweise bei etwa 15% liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Additive Glaskugeln beinhalten, wobei der Gewichtsanteil der Glaskugeln 20% +-
3% beträgt.