[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Flüssigkeiten
und/oder Gasen aus einer Einrichtung zum Lagern und/oder Transportieren von Feststoffen,
Flüssigkeiten und/oder Gasen, insbesondere aus einem Lagertank oder einer Rohrleitung
sowie ein entsprechendes System zur Entfernung von Flüssigkeiten und/oder Gasen aus
einer derartigen Einrichtung.
[0002] Einrichtungen zum Lagern und/oder Transportieren von Feststoffen, Flüssigkeiten und/oder
Gasen, wie beispielsweise Tanks oder Rohrleitungen (z.B. in Form von Pipelines), müssen
regelmäßig gereinigt werden. Da die jeweiligen Einrichtungen hierzu meist betreten
werden müssen, sind Restgase und/oder -flüssigkeiten, die bei Kontakt mit Luft explosionsfähig
sind, zuvor abzusaugen. Die abgesaugten Gase bzw. Flüssigkeiten werden schließlich
mit Hilfe stationär angeordneter Verbrennungseinrichtungen, wie beispielsweise entsprechender
Fackeln, zusammen mit Stützgas (meist Propan) kontrolliert verbrannt. Hierbei sind
jedoch strenge Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. So ist beispielsweise erst bei
einer Restgaskonzentration, die mindestens 10% unterhalb der Konzentration der unteren
Explosionsgrenze (UEG) liegt, ein Betreten der Einrichtung zu deren Reinigung erlaubt,
und dies auch nur mit Atemschutzgeräten. Somit sind derartige Entlüftungen meist zeit-
und kostenaufwändig. Zudem kommt es insbesondere bei der Entlüftung kleinerer Lagertanks
oftmals zu einer Belastung der Umwelt, da vorhandene Kohlenwasserstoffe und andere
umweltschädliche Verbindungen oftmals auch direkt in die Umwelt entlassen werden.
[0003] Um die Reinigung derartiger Anlagen zu vereinfachen und zu beschleunigen, sind mobile
Verbrennungsanlagen bekannt, wie sie beispielsweise in der
DE 20 2004 006 411 U1 oder
EP 1 870 638 A1 beschrieben sind. Diese werden direkt mit dem zu entlüftenden Tank verbunden und
saugen vorhandene Kohlenwasserstoffgase mit Hilfe eines internen Ventilators in eine
spezielle Brennkammer, in der die Gase schließlich verbrannt werden. Auch wenn diese
Anlagen durch ihre Mobilität gewisse Vorteile gegenüber fest installierten Verbrennungseinrichtungen
aufweisen mögen, so ist deren Aufbau dennoch relativ komplex, resultierend in entsprechend
hohen Kosten.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System zur Entfernung und
Verwertung von Flüssigkeiten und/oder Gasen aus einer Einrichtung zum Lagern und/oder
Transportieren von Feststoffen, Flüssigkeiten und/oder Gasen vorzuschlagen, das die
Vorteile mobiler Anlagen aufweist und dennoch möglichst einfach und kostengünstig
herzustellen und zu betreiben ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe im Hinblick auf das Verfahren dadurch, dass die Einrichtung,
ein mobiler Pump-/Saugwagen und eine davon getrennt aufgestellte mobile Verbrennungsanlage
mit Hilfe von Leitungen miteinander verbunden werden, dass anschließend Flüssigkeit
und/oder Gas aus der Einrichtung mit Hilfe einer Pump-/Saugvorrichtung des Pump-/Saugwagens
in einen Zwischenspeicher des Pump-/Saugwagens, beispielsweise in Form einer Tankeinheit,
überführt und anschließend der mobilen Verbrennungsanlage zugeführt wird. Bei der
Pump-/Saugvorrichtung kann es sich um verschiedenste Gas- oder Flüssigkeitspumpen,
Ventilatoren oder auch Gebläse handeln. Ebenso können Vorrichtungen zum Einsatz kommen,
die sowohl für die Erzeugung eines Überdrucks (Pumpwirkung) als auch der Erzeugung
eines Unterdrucks (Saugwirkung) ausgelegt sind und je nach Einsatzzweck auf die gewünschte
Art und Weise betrieben werden können. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass
die Verbrennungsanlage nicht über eine eigene Pump-/Saugvorrichtung verfügen muss,
sondern auf einfache Weise mit bereits vorhandenen Vorrichtungen vor Ort gekoppelt
werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die mobile Verbrennungsanlage an unterschiedlichsten
Orten zur Entgasung bzw. Entleerung verschiedenster Einrichtungen, wie Lagertanks,
Pipelines, Tanklaster, Tanker oder auch entsprechender Kesselwagen, zum Einsatz zu
bringen. Dienen die genannten Einrichtungen der Lagerung oder dem Transport von Gas,
Erdöl, Erdölprodukten und/oder Chemikalien, so ist eine sichere Entleerung besonders
wichtig, um das Personal und auch die Umwelt möglichst geringfügig zu belasten. Da
in Abhängigkeit der Größe der zu entleerenden Einrichtungen auch die Leistung der
Pump-/Saugvorrichtung entsprechend gewählt werden muss, kann durch die Kopplung zwischen
Verbrennungsanlage mit der jeweils erforderlichen Pump-/Saugvorrichtung ideal auf
die Verhältnisse vor Ort eingegangen werden. Im Gegensatz dazu besitzen die Verbrennungsanlagen
im Stand der Technik stets fest integrierte Ansaugvorrichtungen in Form entsprechender
Ventilatoren, so dass die Anlage immer nur für eine gewisse Art und Größe der zu entleerenden
Einrichtung ausgelegt ist. Sollen größere oder kleinere Einrichtungen entleert werden,
so ist die Anlage schließlich entweder über- oder unterdimensioniert. Zudem ist es
durch das erfindungsgemäße Verfahren auch möglich, mehrere zu entleerende Einrichtungen
über mehrere kleinere Pump-/Saugvorrichtungen mit der Verbrennungsanlage zu verbinden,
so dass das resultierende Gesamtsystem sehr flexibel, schnell und kostengünstig auf
die jeweils vorhandenen Verhältnisse angepasst werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß kommt zudem ein Pump-/Saugwagen zum Einsatz, der die Pump-/Saugvorrichtung
umfasst. Derartige Fahrzeuge sind in der Regel auf Raffinerien, Lagerstätten, in Häfen
oder auf sonstigen Umschlagplätzen vorhanden, so dass für die entsprechend notwendigen
Entleerungen der jeweiligen Einrichtungen nur die mobile Verbrennungsanlage vor Ort
gebracht und mit der zu entleerenden Einrichtung und dem Pump-/Saugwagen gekoppelt
werden muss. Der Pump-/Saugwagen, der über eine Pumpe und eine Saugvorrichtung, selbstverständlich
aber auch nur über eine der beiden Vorrichtungen, verfügen kann, genügt den jeweiligen
Sicherheitsbedingungen, ist vom TÜV überprüft und kann daher ohne weitere Abnahme
vor Ort direkt nach der Kopplung mit der Verbrennungsanlage seinen Betrieb aufnehmen.
Da auch die Verbrennungsanlage als mobile Gesamteinheit ausgestaltet ist, sind hier
ebenfalls keine Sicherheitsüberprüfungen durch externes Personal mehr notwendig. Im
Ergebnis kann somit ein kostengünstiges und äußerst flexibles Verfahren angeboten
werden.
[0007] Zudem werden gemäß der Erfindung die Flüssigkeit und/oder das Gas mit Hilfe der mobilen
Pump-/Saugvorrichtung in einen Zwischenspeicher, beispielsweise in Form einer Tankeinheit
des Pump-/Saugwagens, überführt und von dem Zwischenspeicher der mobilen Verbrennungsanlage
zugeführt. Hierdurch ist es beispielsweise denkbar, die Flüssigkeiten bzw. Gase mehrerer
Einrichtungen zunächst in dem Zwischenspeicher zu sammeln und erst nach anschließender
Kopplung mit der Verbrennungsanlage zu verbrennen. Dies ist insbesondere beim Einsatz
von Pump-/Saugwägen von Vorteil, da diese in der Regel immer mit einer als Zwischenspeicher
dienenden Tankeinheit ausgestattet sind.
[0008] Vorteilhafterweise wird die Pump-/Saugvorrichtung zu Beginn des Verfahrens zwischen
die Einrichtung und die Verbrennungsanlage gekoppelt und die Flüssigkeit und/oder
das Gas aus der Einrichtung abgesaugt. Auf diese Weise dient die Pump-/Saugvorrichtung
als Zwischenstück zwischen zu entleerender Einrichtung und Verbrennungsanlage. Hierdurch
können auch mehrere Einrichtungen, beispielsweise mehrere Lagertanks, mit Hilfe mehrerer
Leitungen mit einer Pump-/Saugvorrichtung gekoppelt werden, die schließlich mit nur
einer Leitung mit der Verbrennungsanlage verbunden werden muss.
[0009] Vorteilhaft ist zudem, wenn die Einrichtung zu Beginn des Verfahrens zwischen die
Pump-/Saugvorrichtung und die Verbrennungsanlage gekoppelt wird und die Flüssigkeit
und/oder das Gas aus der Einrichtung gepresst wird. Mit Hilfe der Pump-/Saugvorrichtung
wird in diesem Fall ein, eventuell vorgewärmtes, Spülgas, z.B. in Form von Außenluft,
in die Einrichtung beblasen bzw. gepresst, so dass in der Einrichtung ein Überdruck
entsteht. Dieser Überdruck bewirkt schließlich, dass das zu entfernende Gas bzw. die
zu entfernende Flüssigkeit durch entsprechende Leitungen in Richtung Verbrennungsanlage
gedrückt wird. Eine derartige Ausgestaltung des Verfahrens bietet sich natürlich nur
in den Fällen an, in denen im Wesentlichen druckdichte Einrichtungen zu entleeren
sind.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt in dem Zwischenspeicher,
beispielsweise mit Hilfe eines Zyklonabscheiders, eine Trennung des aus der Einrichtung
abgezogenen Gases von der aus der Einrichtung abgezogenen Flüssigkeit. Anschließend
wird nur eine der beiden Phasen der Verbrennungsanlage zugeführt. Dies erleichtert
eine möglichst optimale Einstellung der Verbrennungsanlage auf das zu verbrennende
Medium, so dass der Wirkungsgrad der Anlage erhöht und die Abgasbelastung verringert
werden kann. Sollen Gas und Flüssigkeit über die Verbrennungsanlage entsorgt werden,
so kann diese entsprechend gefahren werden, dass nacheinander oder auch gleichzeitig
sowohl die Flüssigkeit als auch das Gas verbrannt werden.
[0011] Hierbei kann es von besonderem Vorteil sein, wenn lediglich das abgetrennte Gas der
Verbrennungsanlage zugeführt wird, wobei das Gas zunächst von dem Zwischenspeicher
zurück in die Einrichtung überführt und anschließend von der Einrichtung der Verbrennungsanlage
zugeführt wird. In diesem Fall kann die Einrichtung direkt mit der Verbrennungsanlage
und dem Pump-/Saugwagen verbunden werden. Dieser entnimmt der Einrichtung das zu entfernende
Gas und eventuell vorhandene Restflüssigkeitsmengen, trennt das Gas von der Flüssigkeit
und leitet das Gas zurück in die Einrichtung, von wo es schließlich der Verbrennungsanlage
zugeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass der Verbrennungsanlage ausschließlich Gas
zugeführt wird, wobei die abgetrennte Flüssigkeit im Zwischenspeicher des Pump-/Saugwagens
verbleibt und entweder zu einem späteren Zeitpunkt der Verbrennungsanlage zugeführt
oder anderweitig entsorgt wird.
[0012] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die Pump-/Saugvorrichtung und/oder die
Verbrennungsanlage auf Basis von Messdaten wenigstens eines Flüssigkeitssensors und/oder
Gassensors gesteuert werden. Hierdurch wird neben der optimalen Steuerung der genannten
Elemente auch ein automatischer Betrieb ermöglicht. So kann das erfindungsgemäße Verfahren
ohne manuelle Eingriffe bei einer bestimmten Gas- bzw. Flüssigkeitskonzentration gestartet
und nach Erreichen vordefinierter Grenzwerte wieder gestoppt werden. Die Sensoren
können dabei in den oder im Bereich der zu entfernenden Einrichtungen, der jeweiligen
Leitungen oder auch des Zwischenspeichers, der Pump-/Saugvorrichtung und/oder der
Verbrennungsanlage angeordnet sein. Selbstverständlich kann die Anlage mit verschiedensten
Sensoren ausgerüstet werden, die auf unterschiedlichste Gase oder Flüssigkeiten ansprechen,
so dass das Einsatzgebiet des Verfahrens weiter vergrößert werden kann.
[0013] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Verbrennungsanlage und/oder die Pump-/Saugvorrichtung
mit Hilfe einer Steuerung des Pump-/Saugwagens gesteuert wird. Auf diese Weise ist
nur eine zentrale Steuerung notwendig, mit der sich alle Elemente, die zum Durchführen
des Verfahrens vorhanden sein müssen, steuern lassen. Auf diese Weise kann der Führer
des Pump-/ Saugwagens, der mit der Steuerung nur einmalig vertraut gemacht werden
muss, das erfindungsgemäße Verfahren alleine durchführen, so dass die Kosten auch
unter diesem Gesichtspunkt gering gehalten werden können.
[0014] Da die Verbrennungsanlage mobil ausgestaltet ist, um sie beispielsweise auf einem
LKW transportieren zu können, ist es stets von Vorteil, wenn auf einzelne Elemente
verzichtet werden kann. Es ist daher ebenso von Vorteil, wenn die Verbrennungsanlage
mit einer Energiequelle des Pump-/Saugwagens verbunden ist. Da die Verbrennungsanlage
in der Regel lediglich zu Beginn des Verfahrens mit Energie versorgt werden muss,
um die Verbrennung durch entsprechende Zündmechanismen in Gang zu setzen, ist eine
eigene Energieversorgung, z.B. in Form von Batterien, in diesem Fall nicht mehr zwingend
notwendig.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der Verbrennungsanlage
lediglich die Flüssigkeit und/oder das Gas zugeführt und die Verbrennungsanlage darüber
hinaus autark betrieben. Die Anlage ist in dieser Ausgestaltung schnell an unterschiedlichsten
Orten einsatzbereit, ohne dass sie vor Beginn mit zusätzlichen Versorgungsleitungen,
wie z.B. einer Stromleitung, verbunden werden müsste.
[0016] Des Weiteren wird ein System vorgeschlagen, welches sich dadurch auszeichnet, dass
es einen Pump-/Saugwagen, der eine mobile Pump-/Saugvorrichtung beinhaltet, und eine
davon getrennt aufgestellte mobile Verbrennungsanlage umfasst, wobei der Pump-/Saugwagen
einen Zwischenspeicher, beispielsweise in Form einer Tankeinheit, beinhaltet, der
mit der Verbrennungsanlage und/oder der Pump-/Saugvorrichtung verbunden ist, und wobei
die Einrichtung, die mobile Pump-/Saugvorrichtung und die Verbrennungsanlage mit Hilfe
von Leitungen miteinander in Wirkverbindung stehen, so dass insbesondere das bereits
beschriebene Verfahren schnell und kostengünstig durchgeführt werden kann. Während
die Pump-/Saugvorrichtung und die Verbrennungsanlage hinsichtlich ihrer Kapazität
zwar auch aufeinander abgestimmt werden können, liegt ein nennenswerter Vorteil des
Systems darin, dass beliebige Pump-/Saugvorrichtungen mit beliebigen Verbrennungsanlagen,
wie beispielsweise einer Brennkammer, einer (Boden-)Fackel oder auch einer katalytischen
Verbrennungsanlage, gekoppelt werden können. Auch können mehrere Pump-/Saugvorrichtungen
mit nur einer Verbrennungsanlage oder auch mehrere Verbrennungsanlagen mit nur einer
Pump-/Saugvorrichtung in Verbindung stehen. Das System lässt sich auf diese Weise
leicht und kostengünstig auf die zu entgasende Einrichtung auslegen, ohne dass hierdurch
eine dauerhafte Festlegung auf eine bestimmte Kapazität erfolgen müsste.Hierbei ist
es äußert vorteilhaft, dass das System einen Pump-/Saugwagen umfasst, der die Pump-/Saugvorrichtung
beinhaltet. Da derartige Fahrzeuge in den meisten Fällen bereits vor Ort vorhanden
sind, muss für die Entleerung der jeweiligen Einrichtung lediglich die Verbrennungsanlage
beigebracht werden, um das System zu vervollständigen.
[0017] Ebenso ist es von großem Vorteil, dass das System den genannten Zwischenspeicher
umfasst, der mit der Verbrennungsanlage und/oder der Pump-/Saugvorrichtung verbunden
ist. Hierdurch wird ein Puffer geschaffen, der auch bei unterschiedlicher Kapazität
von Verbrennungsanlage und Pump-/Saugvorrichtung eine reibungslose Entleerung der
Einrichtung ermöglicht. Auch können in diesem Zwischenspeicher Verunreinigungen aus
dem zu entfernenden Gas bzw. der zu entfernenden Flüssigkeit herausgefiltert werden.
Denkbar ist auch eine Phasentrennung, beispielsweise mit Hilfe eines Zyklonabscheiders.
Die flüssigen und gasförmigen Phasen können der Verbrennungsanlage schließlich getrennt
voneinander oder auch gleichzeitig in jedem beliebigen Mischungsverhältnis zugeführt
werden, wobei ein möglichst kompaktes und zudem kostengünstiges System geschaffen
wird, das zudem als Ganzes vom TÜV abgenommen werden kann.
[0018] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn die Verbrennungsanlage alle zu ihrem Betrieb
notwendigen Elemente, wie beispielsweise Brennereinheit, Kompressor, Zündeinheit,
Energiequelle, Gas- bzw. Flüssigkeitssensoren und/oder Betriebsmittel, umfasst, so
dass sie autark betrieben werden kann. Die Verbrennungsanlage kann somit als eine
Einheit zu der jeweiligen Einrichtung verbracht werden, ohne dass es vor Ort neben
dem Anschluss der entsprechenden Gas- und/oder Flüssigkeitsleitung weiterer Anschlussarbeiten
bedürfte.
[0019] Ebenso kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn die Verbrennungsanlage mit einer
Energiequelle und/oder Steuerung des Pump-/Saugwagens in Wirkverbindung steht, da
hierdurch eine zentrale Verfahrenssteuerung möglich ist, ohne dass die Verbrennungsanlage
selbst über eine entsprechende Energieversorgung oder Steuerung verfügen müsste.
[0020] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Verbrennungsanlage in einem Container angeordnet
ist, um die geforderte Mobilität sicherzustellen.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Verbrennungsanlage und der
Pump-/Saugwagen mit einer Stromleitung und/oder einer Datenleitung verbunden. Hierdurch
lassen sich beide Einheiten entweder zentral vom Pump-/Saugwagen oder aber auch über
die Verbrennungsanlage steuern, je nachdem, in welcher Einheit sich die entsprechende
Steuerung befindet.
[0022] Nicht zuletzt bringt es Vorteile mit sich, wenn die Verbrennungsanlage ebenfalls
eine Pump
-/Saugvorrichtung aufweist. Hierdurch kann das System zum einen weiter betrieben werden,
falls die Pump-/Saugvorrichtung des Pump-/Saugwagens eine Betriebsstörung aufweist.
Ebenso können in einem solchen Fall das Gas und eventuell mit abgesaugte Flüssigkeit
in dem Pump-/Saugwagen, insbesondere in einem Zwischentank, der über eine Vorrichtung
zur Phasentrennung verfügen kann, zunächst voneinander getrennt werden. Anschließend
kann das von der Flüssigkeit getrennte Gas wieder der Einrichtung zugeführt werden,
von der es schließlich mit Hilfe der Pump-/Saugvorrichtung der Verbrennungsanlage
angesaugt und letztendlich verbrannt wird.
[0023] Weitere Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes System zur Entfernung von Flüssigkeiten und/oder Gasen aus einem
Lagertank, und
- Figur 2
- eine teilweise geschnittene Verbrennungsanlage.
[0024] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes System zur Entfernung von Flüssigkeiten und/oder
Gasen aus einer Einrichtung 1 zum Lagern von Feststoffen, Flüssigkeiten und/oder Gasen,
im gezeigten Beispiel in Form zweier Lagertanks 2a, 2b, in denen Erdöl, Erdölprodukte,
Chemikalien aber auch beliebige Schüttgüter oder sonstige Produkte gelagert werden
können.
[0025] Das System umfasst eine mobile Pump-/Saugvorrichtung 3, hier integriert in einen
herkömmlichen und in unterschiedlichsten Ausführungen erhältlichen Pump-/Saugwagen
4. In dessen Inneren sind in der Regel weitere Funktionselemente vorhanden, wie beispielsweise
eine Tankeinheit 5, die als Zwischenspeicher dienen kann, oder ein Zyklonabscheider
6, um aus den Lagertanks 2a, 2b entferntes Gas von entsprechend entfernter Flüssigkeit
zu trennen.
[0026] Weiterhin ist eine mobile Verbrennungsanlage 7 vorhanden, wobei die für den Betrieb
der Verbrennungsanlage 7 notwendigen Elemente, wie sie in Verbindung mit Figur 2 detaillierter
beschrieben sind, innerhalb eines Containers angeordnet sein können. Denkbar ist selbstverständlich
auch eine selbstständig verfahrbare Ausführung, z.B. in Form eines entsprechend ausgestalteten
LKWs.
[0027] Wie Figur 1 ferner zu entnehmen ist, können die Pump-/Saugvorrichtung 3, die zu entleerende
Einrichtung 1 sowie die mobile Verbrennungsanlage 7 auf unterschiedliche Weise miteinander
verbunden sein.
[0028] So kann es zweckdienlich sein, die Pump-/Saugvorrichtung 3 zwischen Lagertank 2a
und Verbrennungsanlage 7 anzuordnen. In diesem Fall saugt die Pump-/Saugvorrichtung
3 entsprechende Gase oder Flüssigkeiten über die z.B. durch ein Mannloch 16 eintretende
Leitung 8a aus dem Lagertank 2a und pumpt sie schließlich über die Leitung 8b in die
Verbrennungsanlage 7. Handelt es sich bei der zu entleerenden Einrichtung 1 um eine
gasdichte Ausführung, so ist es, wie im Zusammenhang mit dem Lagertank 2b gezeigt,
auch möglich, die zu entleerende Einrichtung 1 zwischen die Pump-/Saugvorrichtung
3 und die Verbrennungsanlage 7 zu koppeln. Die Pump-/Saugvorrichtung 3 pumpt in diesem
Fall über eine Leitung 8c ein Spülgas, z.B. erwärmte Luft, in die Einrichtung 1, so
dass das darin enthaltene Gas oder eine entsprechende Flüssigkeit schließlich über
eine weitere Leitung 8d in die Verbrennungsanlage 7 gespült wird. Hierbei kann es
von Vorteil sein, das Spülgas über einen Wärmetauscher, der von den Abgasen der Verbrennungsanlage
7 durchströmt wird, zu erwärmen, um auf externe Energiequellen möglichst verzichten
zu können.
[0029] Des Weiteren ist der Pump-/Saugwagen 4 im gezeigten Ausführungsbeispiel über eine
Stromleitung 9 sowie eine Datenleitung 10 mit der Verbrennungsanlage 7 verbunden.
Hierdurch lassen sich beide Einheiten entweder zentral vom Pump-/Saugwagen 4 oder
aber auch über die Verbrennungsanlage 7 steuern, je nachdem, in welcher Einheit sich
die entsprechende Steuerung befindet. Selbstverständlich ist auch eine drahtlose Verbindung
oder Überwachung aus der Ferne, z.B. mittels Internet oder (Mobil-)Funkverbindung
denkbar. Da die Verbrennungsanlage 7 nur einen sehr geringen Eigenenergieverbrauch
aufweist, und dies meist auch nur zu Beginn der Verbrennung, ist es vorteilhaft, die
notwendige Energie über die Stromleitung 9 von dem Pump-/Saugwagen 4 zu beziehen,
um Größe und Gewicht der Verbrennungsanlage 7 möglichst gering zu halten.
[0030] Figur 2 zeigt eine teilweise geschnittene mobile und aufgeständerte Verbrennungsanlage
7 mit einen Kompressor 11, um angesaugtes Gas zu komprimieren. Das komprimierte Gas
oder auch direkt zugeleitete Flüssigkeit werden schließlich einer Brennereinheit 12
zugeführt, die wiederum eine Verbrennungsluftzufuhr 13 und einen Abgasauslass 14 aufweist.
Die Brennereinheit 12, bzw. deren Zündeinheit, ist wiederum mit einer Steuerung 15
verbunden, über die im gezeigten Beispiel auch die Energieversorgung der Zündeinheit
erfolgt. Ebenso wird durch die Steuerung 15 der Kompressor 11 sowie sonstige regelbaren
Bauteile der Brennereinheit 12 angesteuert. Wie bereits beschrieben, kann die Verbrennungsanlage
7 jedoch auch mit einer Steuereinheit der Pump-/Saugvorrichtung 3 gekoppelt sein.
[0031] Im übrigen ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr sind sämtliche Kombinationen der beschriebenen Einzelmerkmale, wie sie in
den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren gezeigt oder beschrieben sind und
soweit eine entsprechende Kombination technisch möglich bzw. sinnvoll erscheint, Gegenstand
der Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Einrichtung
- 2
- Lagertank
- 3
- Pump-/Saugvorrichtung
- 4
- Pump-/Saugwagen
- 5
- Tankeinheit
- 6
- Zyklonabscheider
- 7
- Verbrennungsanlage
- 8
- Leitung
- 9
- Stromleitung
- 10
- Datenleitung
- 11
- Kompressor
- 12
- Brennereinheit
- 13
- Verbrennungsluftzufuhr
- 14
- Abgasauslass
- 15
- Steuerung
- 16
- Mannloch
1. Verfahren zur Entfernung von Flüssigkeiten und/oder Gasen aus einer Einrichtung (1)
zum Lagern und/oder Transportieren von Feststoffen, Flüssigkeiten und/oder Gasen,
insbesondere aus einem Lagertank (2a, 2b) oder einer Rohrleitung, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1), ein mobiler Pump-/Saugwagen (4) und eine davon getrennt aufgestellte
mobile Verbrennungsanlage (7) mit Hilfe von Leitungen (8a, 8b, 8c, 8d) miteinander
verbunden werden, dass anschließend Flüssigkeit und/oder Gas aus der Einrichtung (1)
mit Hilfe einer Pump-/Saugvorrichtung (3) des Pump-/Saugwagens (4) in einen Zwischenspeicher
des Pump-/Saugwagens (4), beispielsweise in Form einer Tankeinheit (5), überführt
und anschließend der mobilen Verbrennungsanlage (7) zugeführt wird.
2. Verfahren nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Pump-/Saugvorrichtung (3) zu Beginn des Verfahrens zwischen die Einrichtung (1)
und die Verbrennungsanlage (7) gekoppelt wird und die Flüssigkeit und/oder das Gas
aus der Einrichtung (1) gesaugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) zu Beginn des Verfahrens zwischen die Pump-/Saugvorrichtung (3)
und die Verbrennungsanlage (7) gekoppelt wird und die Flüssigkeit und/oder das Gas
durch Erzeugung eines Überdrucks aus der Einrichtung (1) gepresst wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwischenspeicher, beispielsweise mit Hilfe eines Zyklonabscheiders (6), eine
Trennung des aus der Einrichtung (1) abgezogenen Gases von der aus der Einrichtung
(1) abgezogener Flüssigkeit erfolgt und nur eine der beiden Phasen, vorzugsweise das
abgetrennte Gas, der Verbrennungsanlage (7) zugeführt wird.
5. Verfahren nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich das abgetrennte Gas der Verbrennungsanlage (7) zugeführt wird, wobei das
abgetrennte Gas zunächst von dem Zwischenspeicher zurück in die Einrichtung (1) überführt
und anschließend von der Einrichtung (1) der Verbrennungsanlage (7) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pump-/Saugvorrichtung (3) und/oder die Verbrennungsanlage (7) auf Basis von Messdaten
wenigstens eines Flüssigkeitssensors und/oder Gassensors gesteuert werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) und/oder die Pump-/Saugvorrichtung (3) mit Hilfe einer
Steuerung des Pump-/Saugwagens (4) gesteuert wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) mit Energie des Pump-/Saugwagens (4) versorgt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsanlage (7) lediglich die Flüssigkeit und/oder das Gas zugeführt wird
und die Verbrennungsanlage (7) darüber hinaus autark betrieben wird.
10. System zur Entfernung von Flüssigkeiten und/oder Gasen aus einer Einrichtung (1) zum
Lagern und/oder Transportieren von Feststoffen, Flüssigkeiten und/oder Gasen, insbesondere
aus einem Lagertank (2a, 2b) oder einer Rohrleitung, zum Durchführen des Verfahrens
gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System einen Pump-/Saugwagen (4), der eine mobile Pump-/Saugvorrichtung (3) beinhaltet,
und eine davon getrennt aufgestellte mobile Verbrennungsanlage (7) umfasst, wobei
der Pump-/Saugwagen (4) einen Zwischenspeicher, beispielsweise in Form einer Tankeinheit
(5), beinhaltet, der mit der Verbrennungsanlage (7) und/oder der Pump-/Saugvorrichtung
(3) verbunden ist, und wobei die Einrichtung (1), die mobile Pump-/Saugvorrichtung
(3) und die Verbrennungsanlage (7) mit Hilfe von Leitungen (8a, 8b, 8c, 8d) miteinander
verbunden sind.
11. System nachdem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) alle zu ihrem Betrieb notwendigen Elemente, wie beispielsweise
Brennereinheit (12), Kompressor (11), Energiequelle, Zündeinheit, Gas- bzw. Flüssigkeitssensoren
und/oder Betriebsmittel, umfasst, so dass sie autark betrieben werden kann.
12. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) mit einer Energiequelle und/oder Steuerung des Pump-/Saugwagens
(4) in Wirkverbindung steht.
13. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) in einem Container angeordnet ist.
14. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage (7) und der Pump-/Saugwagen (4) mit einer Stromleitung (9)
und/oder einer Datenleitung (10) verbunden sind.
15. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage ebenfalls eine Pump-/Saugvorrichtung (3) aufweist.