[0001] Die Erfindung geht aus von einer Abdeckplatte für ein Kochfeld mit wenigstens einer
Heizzone und mehreren radial verlaufenden Erhebungen zum Aufstellen eines Kochgeschirrelements.
[0002] Insbesondere in Induktionskochfeldern tritt das Phänomen der tanzenden Töpfe auf.
Die zum Beheizen des Kochgeschirrelements erzeugten Magnetfelder bzw. Interferenzen
zwischen unterschiedlichen Anteilen solcher Felder führen nicht nur zu den gewünschten
Wirbelströmen im Topfboden, sondern erzeugen auch eine oszillierende Kraft, die auf
den Topf- bzw. das Kochgeschirrelement wirkt. Wenn der Kochtopf wegen eines deformierten
Bodens oder dergleichen nicht sicher auf dem Kochfeld steht, können diese Kräfte zu
einem störenden Klappern des Kochtopfs führen.
[0003] Aus der
DE 36 02 666 A1 ist ein Kochfeld mit einer Abdeckplatte mit rippenförmigen, radial verlaufenden Erhebungen
bekannt. Die Erhebungen dienen als Abstandhalter zwischen dem Boden des Kochgeschirrelements
und der Abdeckplatte und lösen die Aufgabe, eine Wärmeisolation zwischen dem Kochtopf
und der Abdeckplatte zu verbessern. Da in der Abdeckplatte fünf oder mehr Erhebungen
pro Heizzone vorgesehen sind, ist der Kochtopf jedoch in einer statisch überbestimmten
Weise auf der Abdeckplatte abgestützt, so dass es zu einem Klappern des Kochtopfs
kommen kann, wenn der Boden desselben uneben ist. Im Hinblick auf die Vermeidung dieses
Phänomens der tanzenden Kochtöpfe bringt diese Rippenstruktur keine Vorteile im Vergleich
zu einer vollständig flachen Abdeckplatte. Vielmehr ist es so, dass durch die verbesserte
Isolation des Kochtopfbodens die Temperatur im Kochtopfboden inhomogen sein kann,
was zu einer thermischen Deformation und damit zu einer verstärkten Neigung zum Klappern
führen kann.
[0004] Um ein solches Klappern zu vermeiden, sind verschiedene Strategien zur Abstimmung
von Frequenzen der von unterschiedlichen Induktoren erzeugten Wechselmagnetfelder
bekannt. Beispielsweise ist es bekannt, stets auf einem minimalen Abstand zwischen
den Frequenzen der Heizströme zu achten, um niederfrequente Schwebungen im Bereich
von hörbaren Frequenzen und/oder im Bereich von Resonanzfrequenzen eines den Kochtopf
umfassenden mechanischen Systems zu vermeiden. Eine solche Steuerung ist vergleichsweise
komplex und schränkt zudem naturgemäß die Freiheit bei der Bestimmung der Heizfrequenzen
und damit die unabhängige Einstellbarkeit der Heizleistungen unterschiedlicher Induktoren
stark ein.
[0005] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, die Standfestigkeit eines
Kochgeschirrelements auf einem Induktionskochfeld zu verbessern, um eine Lärmentwicklung
durch klappernde Kochgeschirrelemente zu vermeiden.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere durch eine Abdeckplatte für ein Kochfeld nach dem Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung geht insbesondere aus von einer Abdeckplatte für ein Kochfeld mit wenigstens
einer Heizzone und mehreren radial verlaufenden Erhebungen zum Aufstellen eines Kochgeschirrelements.
[0008] Es wird vorgeschlagen, dass die Abdeckplatte genau drei Erhebungen pro Heizzone umfasst.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Kochgeschirrelement, also beispielsweise
ein Kochtopf oder eine Pfanne, in einer statisch bestimmten Weise abgestützt wird.
Ein Klappern des Kochgeschirrelements ist damit ausgeschlossen.
[0009] Als radial verlaufende Erhebung sollen insbesondere längliche Erhebungen bezeichnet
werden, deren Längsrichtung eine radiale Komponente hat, insbesondere solche, deren
Längsrichtung um weniger als 20 Grad oder 30 Grad von einer radialen Richtung abweichen.
Es sind auch spiralförmig verlaufende Erhebungen denkbar.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind ihre Erhebungen
rippenförmig und/oder haben ein über ihre Länge zumindest im Wesentlichen konstantes
Profil.
[0011] Die Abdeckplatte und die Erhebungen können aus einem bekannten Glasmaterial oder
Glaskeramikmaterial hergestellt sein oder alternativ aus Steingut und/oder faserverstärkten
Pressmaterialien. Dabei ist es denkbar, dass die Abdeckplatte aus Glas oder Glaskeramik
gefertigt ist, während die Erhebungen als Metallaufsätze oder Metalleinsätze ausgebildet
sind, die mit der Abdeckplatte verklebt, verschweißt oder verschmolzen sein können.
[0012] Eine Markierung des Rands der Heizzone auf der Abdeckplatte kann vermieden und/oder
ergänzt werden, wenn ein radial äußeres Ende der Erhebungen einen radial äußeren Rand
der Heizzone markiert.
[0013] Ein Kippen des Kochgeschirrelements kann vermieden werden, wenn dieses nicht mittig
aufgestellt ist, indem sich die Erhebungen in der Mitte der Heizzone treffen.
[0014] Die Vorteile der Lärmreduktion kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn die Heizzone
eine Induktionsheizzone mit unter der Abdeckplatte angeordneten Induktoren ist. Die
erfindungsgemäße Gestaltung der Abdeckplatte kann jedoch auch in Kochfelder mit Strahlungsheizkörpern
eingesetzt werden und dort einen instabilen Stand des Kochtopfs vermeiden.
[0015] Die Verschleißfestigkeit der Erhebungen kann verbessert werden, wenn diese in ihrem
höchsten Bereich abgeflacht sind.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
[0017]
- Fig. 1.
- ein Kochfeld mit einer erfindungsgemäßen Abdeckplatte nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 2.
- eine Schnittdarstellung einer Abdeckplatte des Kochfelds aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer Abdeckplatte nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
mit einer Erhebung aus Metall und
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung einer Abdeckplatte eines Kochfelds nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung mit einem in eine Vertiefung eingelassenen Metallelement.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Kochfeld mit einer Abdeckplatte und vier Heizzonen 10a - 10d. Im
Bereich jeder der Heizzonen 10a - 10d sind drei radial verlaufende Erhebungen 12 auf
die ansonsten flache Oberfläche der Abdeckplatte geformt. Die Erhebungen 12 dienen
zum Aufstellen eines hier nicht dargestellten Kochgeschirrelements, beispielsweise
einer Pfanne oder eines Kochtopfs, auf die Heizzone 10a - 10d.
[0019] Die drei Erhebungen 12 haben die Form von länglichen Rippen mit über die Länge konstantem
Profil und verlaufen radial vom Rand der Heizzone 10a - 10d bis zu ihrem Mittelpunkt.
Der Rand der Heizzone fällt mit dem radial äußeren Rand der unter der Abdeckplatte
angeordneten Induktoren 14 zusammen, die hier nur schematisch dargestellt sind.
[0020] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Erhebungen 12 der Abdeckplatte
aus dem gleichen Glaskeramikmaterial wie der Rest der Abdeckplatte hergestellt. Das
Material der Erhebungen wird vor dem Sintern auf das Material der Abdeckplatte aufgebracht
und zusammen mit dem Rest der Abdeckplatte gesintert. In alternativen Ausgestaltungen
der Erfindung können die Erhebungen 12 aus nachträglich mit dem Rest der Abdeckplatte
verschmolzenem Glas ausgebildet sein.
[0021] Da das radial äußere Ende der Erhebungen 12 mit dem Rand der Heizzone 10a - 10d zusammenfällt,
wird dieser Rand durch die Erhebungen 12 visualisiert und markiert. Eine weitere Markierung,
beispielsweise eine Serigraphie auf der Rückseite der Abdeckplatte, kann dadurch vermieden
werden. Dadurch, dass sich die Erhebungen 12 in der Mitte der Heizzone 10a - 10d treffen,
können auch sehr kleine Kochtöpfe sicher auf die Heizzone 10a - 10d aufgestellt werden,
selbst wenn die Induktoren 14 einen sehr viel größeren Durchmesser als der betreffende
Kochtopf haben.
[0022] Die Erhebungen 12 sind im höchsten Bereich 16 abgeflacht, um so eine Standsicherheit
des Kochtopfs weiter zu verbessern.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Abdeckplatte aus Figur 1 mit einer Erhebung
12, die aus einem aufgeklebten, mit der Glasplatte verschweißten oder verschmolzenen
Metallelement besteht. Das Metallelement ist aus einem auf die richtige Länge zugeschnittenen,
an den Enden abgerundeten Bandmaterial hergestellt, das eine flache Unterseite zur
Verbindung mit der Abdeckplatte und eine konvex gewölbte Oberseite hat.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung einer Abdeckplatte eines Kochfelds nach einer
weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung. Die Erhebungen 12 sind als mit
der Abdeckplatte verklebte Metallelemente ausgebildet, die in entsprechende Vertiefungen
18 im Glaskeramikmaterial der Abdeckplatte eingelegt sind und/oder in Bohrungen in
der Abdeckplatte verankert sind.
Bezugszeichen
[0025]
- 10a
- Heizzone
- 10b
- Heizzone
- 10c
- Heizzone
- 10d
- Heizzone
- 12
- Erhebung
- 14
- Induktor
- 16
- Bereich
- 18
- Vertiefung
1. Abdeckplatte für ein Kochfeld mit wenigstens einer Heizzone (10a - 10d) und mehreren
radial verlaufenden Erhebungen (12) zum Aufstellen eines Kochgeschirrelements,
dadurch gekennzeichnet, dass, die Abdeckplatte genau drei Erhebungen (12) pro Heizzone (10a - 10d) umfasst.
2. Abdeckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (12) rippenförmig sind.
3. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte und die Erhebungen (12) aus einem Glaskeramikmaterial hergestellt
sind.
4. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte aus Glas oder Glaskeramik gefertigt ist und dass die Erhebungen
(12) aus Metall gefertigt sind.
5. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein radial äußeres Ende der Erhebungen (12) einen radial äußeren Rand der Heizzone
(10a - 10d) markiert.
6. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (12) sich in der Mitte der Heizzone (10a - 10d) treffen.
7. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizzone (10a - 10d) eine Induktions- Heizzone (10a - 10d) mit unter der Abdeckplatte
angeordneten Induktoren (14) ist.
8. Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (12) in ihrem höchsten Bereich (16) abgeflacht sind.
9. Kochfeld mit einer Abdeckplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche.