(19)
(11) EP 2 241 823 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.2010  Patentblatt  2010/42

(21) Anmeldenummer: 10158902.6

(22) Anmeldetag:  01.04.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 17.04.2009 ES 200930073

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Gonzalez Celis, Jesus Raul
    39300, Torrelavega (ES)

   


(54) Kochfeld, insbesondere Gaskochfeld


(57) Die Erfindung betrifft ein Kochfeld, insbesondere ein Gaskochfeld, mit einem, insbesondere kastenförmigen, aus einer Blechplatine gebildeten Gehäuseteil (17) und einer, eine offene Oberseite des Gehäuseteils (17) abdeckenden Abdeckplatte (9), die zusammen mit den Boden- und Seitenwänden (19, 21) des Gehäuseteils (17) einen Innenraum (23) des Kochfeldes begrenzen. Erfindungsgemäß ist in der Bodenwand (21) und/oder den Seitenwänden des Gehäuseteil (17) zumindest ein Formabschnitt (43, 47), insbesondere zur Halterung von Funktionselementen, ausgebildet ist, der mittels Tiefziehen geformt ist, und dass mindestens eine Abkantung (65) zwischen der Bodenwand (21) und den Seitenwänden (19) durch einen Blechfaltvorgang entlang einer vorbereiteten Blechfaltlinie (61) geformt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld, insbesondere ein Gaskochfeld, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Kochfelder weisen üblicherweise ein wannenförmiges in Einbaulage nach oben offenes Gehäuseteil, das im Tiefziehverfahren aus einer Blechplatine geformt ist. Das Gehäuseteil kann in einem Ausschnitt einer Küchenarbeitsplatte eingesetzt sein. Die Oberseite ist mittels einer Glaskeramikplatte, einer Blechplatte oder dergleichen abgedeckt.

[0003] Ein derartiges, gattungsgemäßes Kochfeld weist zwischen der Abdeckplatte und dem Gehäuseteil einen Innenraum auf, in dem Funktionselemente, etwa Leitungen, elektrische Leitungen, Heizelemente oder dergleichen angeordnet sind. Der Kochfeld-Innenraum ist durch Boden- und Seitenwände des wannenförmiges Gehäuseteils begrenzt. Derartige Funktionselemente sind üblicherweise mittels zusätzlicher, separater Befestigungselemente innerhalb des Kochfeld-Innenraums montiert, wodurch insgesamt deren Montage mit hohem Bauteilaufwand verbunden ist.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kochfeld, insbesondere Gaskochfeld, bereitzustellen, das in einfacher, insbesondere bauteilreduzierter Weise herstellbar ist.

[0005] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.

[0006] Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ist in der Bodenwand- und/oder in den Seitenwänden des Gehäuseteils des Kochfeldes zumindest ein Formabschnitt ausgebildet, der insbesondere zur Halterung von Funktionselementen dienen kann. Der Formabschnitt ist materialeinheitlich und einstückig mittels Tiefziehen im Gehäuseteil gefertigt. In Kombination zu dem Tiefziehvorgang wird in einem Blechfaltvorgang mindestens eine Abkantung zwischen der Bodenwand und den Seitenwanden entlang einer vorbereiteten Faltlinie geformt.

[0007] Durch die erfindungsgemäße Kombination von Tiefziehvorgang und Blechfaltvorgang können komplexe geometrische Strukturen im Gehäuseteil des Kochfelds hergestellt werden. Zugleich kann jedoch der Aufwand bezüglich Formwerkzeuge gering gehalten werden. Beispielsweise können Hinterschneidungen im Gehäuseteil ausgebildet werden, ohne dass hierzu im Tiefziehvorgang komplexe Formwerkzeuge, etwa Schieber, zum Einsatz kommen.

[0008] Die oben erwähnte Faltlinie kann vor dem Blechfaltvorgang an vorgegebenen Stellen in der Blechplatine durch gezielte Materialschwächungen oder dergleichen eingearbeitet werden. Bevorzugt kann die Faltlinie durch ein bereichsweises Vorprägen, Stanzen oder Schneiden in der Blechplatine vorbereitet werden.

[0009] Das Gehäuseteil des Kochfeldes kann wannenförmig mit der bereits erwähnten Bodenwand sowie mit den hochgezogenen Seitenwänden ausgebildet sein. Die Seitenwände können im Blechfaltvorgang rechtwinklig von der Bodenwand abgestellt werden. Dabei geht die Bodenwand mit einer in etwa rechtwinkligen Abkantung in die Seitenwände über.

[0010] Zusätzlich können die Seitenwände des Gehäuseteils an ihren freien Enden flanschartig nach außen abgestellt sein. Mit dem so gebildeten Randflansch kann das Gehäuseteil am Öffnungsrand eines Ausschnittes der Küchenarbeitsplatte abgestützt werden.

[0011] Der Randflansch kann dabei bevorzugt in einem zweiten Blechfaltvorgang entlang einer ebenfalls vorbereiteten Faltlinie geformt werden. Das Falten der Seitenwände sowie das Falten des Randflansches kann dabei in zeitlich beliebiger Abfolge stattfinden.

[0012] Die aus der Ebene der Bodenwand gefalteten Seitenwände grenzen in den Ecken des Gehäuseteils mit ihren Stoßbereichen aneinander. Für einen stabilen Übergang können die Seitenwände an ihren Stoßbereichen mit zusätzlichen Verbindungselementen verbunden sein. Bevorzugt können als Verbindungselemente Rastmittel verwendet werden, die einstückig an den Stoßbereichen angeformt sind. Die Rastmittel können derart ausgelegt sein, dass diese beim Faltvorgang selbsttätig miteinander verrasten.

[0013] Gemäß einer Ausführungsform kann der im Tiefziehvorgang hergestellte Formabschnitt als Halterung zum Verlegen einer Leitung, etwa einer Gasleitung oder einer elektrischen Leitung, eingesetzt werden. Der Verlauf der Leitung im Kochfeld ist daher mittels der Formabschnittes festgelegt, der bei der Herstellung des Gehäuseteils tiefgezogen wird.

[0014] Bevorzugt kann der Formabschnitt im Profil rillenförmig gestaltet sein. Die Leitung kann daher lagesicher innerhalb des rillenförmigen Profils des Formabschnittes verlegt werden. Vor diesem Hintergrund ist es insbesondere bevorzugt, den Formabschnitt etwa in der Seitenwand des Gehäuseteils als einen Führungskanal zu formen, der sich über eine vorgegebene Leitungslänge erstreckt. Alternativ dazu kann der Formabschnitt eine Reihe von, über einen Abstand voneinander beabstandete Segmente aufweisen, die sich ebenfalls entlang der Leitung erstrecken können. Einzelsegmente und/oder der oben erwähnte Führungskanal dienen außerdem auch als Versteifungssicken zur weiteren Stabilisierung des kastenförmigen Gehäuseteils.

[0015] Der Formabschnitt kann eine Bautiefe bereitstellen, in der die Leitung beziehungsweise das Funktionselement vollständig in den Formabschnitt eintauchen kann. Alternativ dazu kann das Funktionselement nur teilweise in den Formabschnitt eingesetzt sein und teilweise darüberhinaus in den Kochfeld-Innenraum einragen.

[0016] Für eine weitere Lagesicherung des vom Formabschnitt gehalterten Funktionselementes kann dem Formabschnitt ein Sicherungselement zugeordnet sein. Für den Fall, dass das Funktionselement eine Gasleitung oder eine elektrische Leitung ist, kann das Sicherungselement als Rohrschelle gestaltet sein, mit der die Gasleitung oder elektrische Leitung am Formabschnitt gesichert ist.

[0017] Sofern der Formabschnitt als ein langgestreckter Führungskanal ausgebildet ist, kann das Sicherungselement den Führungskanal an seiner offenen Seite in Querrichtung überbrücken.

[0018] Das Sicherungselement kann mit Bezug zum Gehäuseteil als ein separates Bauteil ausgebildet sein, das insbesondere über eine Schraubverbindung an der Boden- und/oder Seitenwand des Kochfeld-Gehäuseteils befestigt werden kann.

[0019] Besonders bevorzugt ist die Erfindung im Gehäuseteil eines Gaskochfeldes anwendbar. Das Gaskochfeld weist üblicherweise eine Hauptgasleitung auf, von der im Kochfeld-Innenraum Teilgasleitungen zu den einzelnen Gasbrennern abzweigen. In jeder der Teilgasleitungen kann ein Gashahn geschaltet sein, mit dem ein Teilgasdurchsatz zu den Gasbrennern einstellbar ist. Die Hauptgasleitung kann in einem vorgegebenen Abstand von der Bodenwand des Gehäuseteils verlegt sein und vom Formabschnitt getragen werden.

[0020] Dabei ist es zur weiteren Bauteilreduzierung bevorzugt, wenn das oben erwähnte Sicherungselement unmittelbar gashahnintegriert ist, der in gasdichter Lage auf einer der Verteileröffnungen der Hauptgasleitung sitzt.

[0021] Alternativ zur oben erwähnten Halterung von Leitungen kann der Formabschnitt auch als ein Befestigungsdom, insbesondere in der Bodenwand des Gehäuseteils, ausgebildet sein, der napfartig in den Kochfeld-Innenraum einragt und an seiner Oberseite eine Lagerstelle für Funktionselemente, etwa für den Gasbrenner ausbilden kann. Entsprechend kann vor allem ein Gasbrenner-Unterteil auf dem Befestigungsdom verschraubt sein.

[0022] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.

[0023] Es zeigen:
Fig. 1
in einer perspektivischen Darstellung ein in einer Küchenarbeitsplatte eingebautes Gaskochfeld;
Fig. 2
eine vergrößerte Teilschnittdarstellung entlang der Schnittebene I-I aus der Fig. 1;
Fig. 3
in einer perspektivischen Darstellung das kastenförmige Gehäuseteil des Gaskochfeldes in Alleinstellung;
Fig. 4
in einer Einzelheit einen an der Seitenwand des Gehäuseteils montierten Gashahn;
Fig. 5
in einem zweiten Ausführungsbeispiel zwei Segmente eines Formabschnittes zur Halterung einer Gasleitung;
Fig. 6
einen Blechplatinen-Zuschnitt vor einem Blechfaltvorgang; und
Fig.7
in einer Detailansicht die Rastmittel an Stoßbereichen der Seitenwände des Gehäuseteils.


[0024] In der Fig. 1 ist ein Gaskochfeld mit vier schematisch angedeuteten Gasbrennern 1, 3, 5, 7 gezeigt, die durch eine Abdeckplatte 9 des Gaskochfelds geführt sind. Die Abdeckplatte 9 weist an der in der Fig. 1 linken Seite ein Bedienfeld 11 auf, in dem für jeden der Gasbrenner jeweils ein Bedienknebel angeordnet ist. Nicht dargestellt sind in der Fig. 1 den Gasbrennern zugeordnete Topfträger für das Abstellen von Gargutbehältnissen. Das Gaskochfeld ist ansonsten in bekannter Weise in einem Ausschnitt einer Küchenarbeitsplatte 15 eingesetzt.

[0025] Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, ist das Gaskochfeld-Gehäuse zweiteilig mit der oberseitigen Abdeckplatte 9 sowie darunter angeordneten kastenförmigen Gehäuseteil 17 ausgebildet. Die Abdeckplatte 9 begrenzt zusammen mit den Seitenwänden 19 sowie der Bodenwand 21 des Gehäuseteils einen Kochfeld-Innenraum 23, in dem die Funktionselemente des Gaskochfeldes montiert sind.

[0026] Wie aus der Fig. 2 weiter hervorgeht, ist im Innenraum 23 des Gaskochfeldes eine Hauptgasleitung 25 angeordnet, die am Gasversorgungsnetz gekoppelt ist. Die Hauptgasleitung 25 ist als Verteilerrohr mit nicht näher dargestellten Verteileröffnungen ausgebildet, in die Teilgasleitungen münden, die zu den Gasbrennern 1, 3, 5, 7 geführt sind. Von den Teilgasleitungen ist in der Fig. 2 eine Teilgasleitung 27 gezeigt. Unmittelbar an der Verbindungsstelle zum Verteilerrohr 25 ist in der Teilgasleitung 27 ein Gashahn 29 geschaltet, mit dem ein Gasmengenstrom zum Gasbrenner 1 einstellbar ist. Der Gashahn 29 weist eine nach oben abragende Betätigungswelle 31 auf, die durch das Bedienfeld der Abdeckplatte 9 geführt ist und mit dem Bedienknebel 13 verbunden ist.

[0027] Die Teilgasleitung 27 führt zu einem Brennerunterteil 33 des Gasbrenners 1. Das Brennerunterteil 33 ist mittels Schraubverbindungen 35 an der Abdeckplatte 9 befestigt.

[0028] Außerdem ragt das Gasbrennerunterteil durch eine in der Abdeckplatte 9 ausgebildete Montageöffnung in ein Gasbrenner-Oberteil 37 hinein.

[0029] Wie insbesondere auch aus der Fig. 3 hervorgeht, ist das Gehäuseteil in etwa wannenförmige mit der Bodenwand 21 sowie der randseitig hochgezogenen Seitenwänden 19 ausgebildet. An den oberen freien Enden der Seitenwände 19 des Gehäuseteils 17 ist ein Tragflansch 39 rechtwinklig nach außen abgestellt, mit dem sich das Gehäuseteil 17 am Öffnungsrand des Ausschnittes 41 der Küchenarbeitsplatte 15 abstützt.

[0030] In der Seitenwand 19 ist gemäß der Fig. 2 in etwa auf halber Höhe als ein Formabschnitt ein im Profil rillenförmiger Führungskanal 43 ausgebildet, der in Richtung auf den Innenraum 23 offen gestaltet ist. Der Führungskanal 43 erstreckt sich konturangepasst am Verteilerrohr 25 über im Wesentlichen die gesamte Kantenlänge des kastenförmigen Gehäuseteils 17, wie es in der Fig. 3 gezeigt ist.

[0031] Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, umfasst der Führungskanal lediglich einen Teilbereich der Außenkontur des Verteilerrohrs 25. Für eine lagesichere Fixierung im Führungskanal 43 ist daher das Verteilerrohr 25 zusätzlich zu sichern. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gashahn 29 unter Zwischenklemmung des Verteilerrohres 25 in Schraubverbindung 43 mit der Seitenwand 19. Auf diese Weise drückt einerseits der Gashahn 29 das Verteilerrohr 25 in den rillenförmigen Führungskanal 43. Andererseits ist die Verteileröffnung des Verteilerrohrs 25 in gadichter Strömungsverbindung mit einer zugeordneten Eingangsöffnung des Gashahns 29.

[0032] Als weiterer Formabschnitt ist in der Bodenwand 21 des Gehäuseteils 17 für jeden der Gasbrenner ein Befestigungsdom 47 im Tiefziehverfahren eingeformt, der in etwa kegelstumpfförmig aus der Ebene der Bodenwand 21 in den Innenraum 23 einragt. Die plane Oberseite 49 des Befestigungsdoms 47 dient als eine Lagerstelle, auf der gemäß der Fig. 2 das Brenner-Unterteil 33 mittels einer weiteren Schraubverbindung 51 befestigt ist. In der Fig. 4 sind die insgesamt vier Befestigungsdome 47 dargestellt. Die in der Fig. 3 gezeigte Bodenwand 21 weist außerdem kreuzförmig zusammenlaufende Versteifungssicken 53 auf, die bei einer betriebsbedingte Erwärmung des Gehäuseteils 17 einer bedingten Verformung der Bodenwand entgegenwirken.

[0033] Gegenüberliegend zum Bedienfeld der Abdeckplatte 9 ist am Gehäuseteil 17 ein mit Bezug auf die Ebene der Bodenwand 21 nach unten abgestufter Bereich 55 vorgesehen, der über eine Höhendifferenz Δh vom Gashahn 29 beabstandet ist. Im Bodenbereich 55 kann sich gegebenenfalls in den Innenraum 23 gelangende Flüssigkeit sammeln und durch nicht gezeigte Bodenschlitze aus dem Kochfeld abtropfen.

[0034] In der Fig. 5 ist das Gehäuseteil 17 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Gehäuseteil 17 ist weitgehend baugleich mit dem Gehäuseteil 17 des ersten Ausführungsbeispiels. Von daher wird auch auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist der Formabschnitt zur Halterung des Verteilerrohrs 25 nicht als ein durchgängiger Führungskanal ausgebildet, sondern weist der Formabschnitt eine Reihe von Segmenten 57 auf, die im Tiefziehverfahren in der Seitenwand 19 eingeformt sind. Die Segmente 57 sind über einen Abstand a voneinander beabstandet und erstrecken sich in Längsrichtung des Verteilerrohrs 25. In jedem der Segmente 57 sind im Profil rillenartige Kanalabschnitte ausgebildet, in denen das hier nicht gezeigte Verteilerrohr 25 einsetzbar ist. An ihren, dem Innenraum 23 zugewandten Frontseiten weisen die Segmente 57 angrenzend zu den Kanalabschnitten jeweils Schraublöcher 59 auf zur Verschraubung der Gashähne 29 an der Seitenwand 19.

[0035] Das erfindungsgemäße Gehäuseteil 17 des Gaskochfeldes ist in Kombination sowohl mittels eines Tiefziehvorgangs als auch mittels zweier Blechfaltvorgänge gefertigt. Anhand der Fig. 6 und 7 sind die hierzu erforderlichen Verfahrensschritte zur Herstellung des Gehäuseteils 17 erläutert ist: So ist in der Fig. 6 ein Zuschnitt einer Blechplatine gezeigt, aus der das Gehäuseteil 17 geformt wird. Der Zuschnitt weist einen im Wesentlichen flächigen, rechtwinkligen Basisabschnitt auf, der die Bodenwand 21 des Gehäuseteils 17 bildet.

[0036] Der in der Fig. 6 gezeigte Blechplatinen-Zuschnitt ist insgesamt noch ebenflächig ausgebildet, mit Ausnahme der im Basisabschnitt ausgebildeten Befestigungsdome 47 sowie der Versteifungssicken 53, die in einem vorangegangenen Tiefziehvorgang eingeformt worden sind. Die Randseiten des Basisabschnittes sind mittels einer vorbereiteten Faltlinie 61 begrenzt, die im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Reihe von hintereinander angeordneten Schlitzen ausgebildet ist. Die Schlitze der Faltlinie 61 können in einem separaten Schneidvorgang, beispielsweise durch Laserschneiden, in der Blechplatine ausgebildet werden.

[0037] Jede der Randseiten des Basisabschnittes ist über die Faltlinie 61 hinaus mittels der Seitenwände 19 verlängert, die in der Fig. 6 ebenfalls noch in gleicher Ebene mit dem Basisabschnitt sind.

[0038] Die Seitenwände 19 gehen wiederum an einer zweiten Blechfaltlinie 63 in den jeweiligen Randflansch 39 über, der ebenfalls noch in gleicher Ebene mit dem Basisabschnitt liegt.

[0039] In einem nachfolgenden ersten Blechfaltvorgang werden zunächst die Seitenwände 19 entlang der vorbereiteten Faltlinie 61 vertikal nach oben geklappt, so dass der Basisabschnitt bzw. die Bodenwand 21 in einer im Wesentlichen rechtwinkligen Abkantung 65 in die jeweilige Seitenwand 19 übergeht, wie es in der Fig. 7 gezeigt ist. Anschließend wird in einem zweiten Blechfaltvorgang der Randflansch 39 entlang der Faltlinie 63 nach außen rechtwinklig abgestellt.

[0040] Wie aus der Detailansicht der Fig. 7 weiter hervorgeht, sind an den einander angrenzenden Stoßbereichen 66 der Seitenwände 19 jeweils eine Rastzunge 67 sowie ein damit zusammenwirkender Rastschlitz 69 angeformt. Der erste Blechfaltvorgang erfolgt derart, dass beim Falten der einzelnen Seitenwände 19 die an den gegenüberliegenden Stoßbereichen 66 vorgesehenen Rastmittel 67, 69 selbsttätig miteinander verrasten, um einen stabilen Übergang an den Eckbereichen der Seitenwände 19 bereitzustellen.
BEZUGSZEICHENLISTE
1, 3, 5, 7 Gasbrenner 43 Formabschnitt
9 Abdeckplatte 45 Schraubverbindung
11 Bedienfeld 47 Befestigungsdome
13 Bedienknebel 49 Oberseite der
15 Küchenarbeitsplatte   Befestigungsdome
17 Gehäuseteil 51 Schraubverbindung
19 Seitenwand 53 Versteifungssicken
21 Bodenwand 55 abgestufter Bodenbereich
23 Innenraum 57 Segmente
25 Hauptgasleitung 59 Schraublöcher
27 Teilgasleitung 61 Faltlinie
29 Gashahn 63 Faltlinie
31 Betätigungswelle 65 Abkantung
33 Gasbrenner-Unterteil 66 Stoßbereiche
35 Schraubverbindung 67, 69 Rastmittel
37 Gasbrenner-Oberteil a Abstand
39 Randflansch Δh Höhendifferenz
41 Arbeitsplatten-Ausschnitt    



Ansprüche

1. Kochfeld, insbesondere Gaskochfeld, mit einem, insbesondere kastenförmigen, aus einer Blechplatine gebildeten Gehäuseteil (17) und einer, eine offene Oberseite des Gehäuseteils (17) abdeckenden Abdeckplatte (9), die zusammen mit den Boden- und Seitenwänden (19, 21) des Gehäuseteils (17) einen Innenraum (23) des Kochfeldes begrenzen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bodenwand (21) und/oder den Seitenwänden des Gehäuseteil (17) zumindest ein Formabschnitt (43, 47), insbesondere zur Halterung von Funktionselementen, ausgebildet ist, der mittels Tiefziehen geformt ist, und dass mindestens eine Abkantung (65) zwischen der Bodenwand (21) und den Seitenwänden (19) durch einen Blechfaltvorgang entlang einer vorbereiteten Blechfaltlinie (61) geformt ist.
 
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formabschnitt (43) eine Halterung zum Verlegen einer Leitung (25), etwa einer Gasleitung oder eine elektrische Leitung, ist.
 
3. Kochfeld nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formabschnitt (43) im Profil rillenförmig gestaltet ist.
 
4. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formabschnitt (43) ein insbesondere in der Seitenwand des Gehäuseteils (17) gebildeter Führungskanal ist.
 
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eines Gaskochfeldes eine Gasleitung (15), insbesondere Hauptgasleitung, in einem Abstand (Δh) von der Bodenwand (21) des Gehäuseteils (17) vom Formabschnitt (43) getragen ist.
 
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formabschnitt (47) als Befestigungsdom insbesondere in der Bodenwand (21) des Gehäuseteils (17) in den Kochfeld-Innenraum (23) einragt.
 
7. Kochfeld nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsdom (47) als Lagerstelle für den Gasbrenner (1, 3, 5, 7) ausgebildet ist.
 
8. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (19) des Gehäuseteils (17) an ihren freien Enden einen nach außen abgestellten Randflansch (39) aufweisen, der durch einen Blechfaltvorgang entlang einer vorbereiteten Blechfaltlinie (63) geformt ist.
 
9. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltlinie (61, 63) durch ein zumindest bereichsweises Vorprägen, Stanzen oder Schneiden vorbereitet ist.
 
10. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Ecken des Gehäuseteils (17) aneinander grenzenden Stoßbereiche (66) der Seitenwände (19) über Verbindungselemente (67, 69) miteinander verbunden sind.
 
11. Kochfeld nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (67, 69) als Rastmittel an den Stoßbereichen (66) der Seitenwände (19) angeformt sind.
 




Zeichnung