[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung eines Borstenbündels
sowie ein zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Bei der Herstellung von Bürsten, insbesondere Zahnbürsten werden Borstenbündel durch
Abteilen einer vorbestimmten Anzahl von Borstenfilamenten aus zumindest einem Filamentenbehälter
gebildet. Dabei wird üblicherweise eine Aufnahmeeinrichtung an dem zumindest einen
Filamentenbehälter vorbeigeführt. Diese Aufnahmeeinrichtung hat eine randseitig ausgebildete
Öffnung, die beim Vorbeiführen an dem Filamentenbehälter eine durch die Größe der
Öffnung bestimmte Anzahl von Borstenfilamenten aus dem Filamentenbehälter entnimmt.
[0004] Bei den vorbekannten Verfahren wird regelmäßig eine als Kreisbogen ausgebildete Aufnahmeeinrichtung
zunächst an einem oder mehreren Borstenvorräten in Form von Filamentenbehältern vorbeigeführt.
Der den Borstenvorrat ansonsten mit seiner Umfangsfläche abschließende Kreisbogen
nimmt beim Vorbeistreichen an dem Filamentenbehälter in seiner Öffnung eine vorbestimmte
Anzahl von Borstenfilamenten aus dem Filamentenbehälter mit. Optional können weitere
Borstenfilamente einer anderen Art gegebenenfalls durch Veränderung der Größe der
Öffnung beim Vorbeistreichen des Kreisbogens an einem zweiten oder weiteren Filamentenbehälter
aufgenommen werden (vgl.
DE-A-197 34 615). Mit diesem Vorgehen ist es möglich, das spätere Borstenbündel direkt in der Öffnung
als Mischung von Filamenten unterschiedlicher Art auszubilden. Durch weiteres Verschwenken
des Kreisbogens wird die Öffnung zu einer Entnahmeeinrichtung verbracht, wo das derart
abgeteilte Borstenbündel aus dem Kreisbogen entnommen und zu einer weiteren Bearbeitung
zugeführt wird, um das Borstenbündel schließlich an einem Borstenträger zu befestigen.
[0005] Die
DE-A-197 45 024 offenbart ein anderes Verfahren, bei dem das Borstenbündel über eine rotierende und
mit mindestens einer Öffnung versehenen Scheibe gebildet wird, die konzentrisch zum
Mittel- und Drehpunkt der Scheibe ausgerichtete Filamentenbehälter im Wesentlichen
abdichtet und beim Vorbeistreichen an einzelnen Filamentenbehältern deren Borstenfilamente
in der Öffnung mitnimmt. Das über die Kreisscheibe gebildete Borstenbündel wird an
einer Übergabestation auf einen verschwenkbaren Kreisbogen überführt, der das Borstenbündel
von dieser ersten Station zu einer zweiten Station verbringt, wo eine Stopfnadel das
Borstenbündel aus dem Kreisbogen entnimmt und einen Bürstenkopf damit bestopft. In
den einzelnen Filamentenbehältern sind bei diesem Stand der Technik unterschiedliche
Filamente aufgenommen. Bei dem aus der
DE-A-197 45 024 beschriebenen Verfahren werden allerdings lediglich Borstenbündel mit Borstenfilamenten
aus einem einzigen Filamentenbehälter entnommen. Gleichwohl können zur Übergabe an
den Kreisbogen jeweils Borstenbündel aus für sich identischen Filamenten gebildet
sein, wobei sich die Filamente unterschiedlicher Borstenbündel unterscheiden.
[0006] Die
DE-A-197 34 615 offenbart dabei ein Vorgehen, bei dem in einer einzigen Öffnung des Kreisbogens ein
aus verschiedenen Borstenfilamenten gebildetes Borstenbündel durch Vorbeistreichen
an mehreren Filamentenbehältern gebildet sein kann. Hierzu weist die vorbekannte Vorrichtung
ein Mittel auf, mit dem die Größe der Öffnung beim Vorbeistreichen an dem ersten Filamentenbehälter
verringert werden kann und welches danach die Öffnung vollständig freigibt, so dass
beim Vorbeistreichen an einem weiteren Filamentenbehälter weitere Borstenfilamente
zur Bildung des Borstenbündels in der Öffnung in diese eingebracht werden können.
[0007] Die vorbekannten Vorschläge beruhen auf der Erkenntnis, dass das Verfahren zur Bildung
eines Borstenbündels mit einfachen aber zuverlässig arbeitenden mechanischen Mitteln
zu erfolgen hat, da Borstenbündel zur Bestopfung von Bürsten, insbesondere Zahnbürsten
mit hoher Geschwindigkeit gebildet werden müssen, um eine effiziente Herstellung von
Bürsten zu ermöglichen. Das Bilden der Borstenbündel und das Bestopfen der Bürsten
mit den so gebildeten Borstenbündeln muss - so die Vorstellung - mit mechanischen
Mitteln erfolgen, die zuverlässig zusammenwirken und vorzugsweise zwangsgesteuert
miteinander zusammenwirken, so dass eine Fehlfunktion ausgeschlossen ist, die zu einer
Zerstörung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens führen könnte.
[0008] Gleichwohl besteht weiterhin das Bedürfnis nach einer Verbesserung des Verfahrens
zur Bildung von Borstenbündeln und einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten
Vorrichtung. Dabei geht es insbesondere darum, ein Verfahren und eine zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben, die auf einfache und effektive Weise
die Bildung eines Borstenbündels bestehend aus mehreren unterschiedlichen Borstenfilamenten
erlaubt.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine zur
Verfahrensdurchführung geeignete Vorrichtung anzugeben, mit der Borstenbündel bestehend
aus unterschiedlichen Borstenfilamenten rasch und zuverlässig hergestellt werden können.
[0010] Zur verfahrensmäßigen Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Dieses unterscheidet sich
dadurch von dem Stand der Technik gemäß
DE-A-197 34 615, dass der erste und/oder der zweite Filamentenbehälter bei der Bildung des Borstenbündel
bewegt wird.
[0011] Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine effektive Verfahrensführung
dadurch ermöglicht wird, dass wenigstens einer der Filamentenbehälter bewegt wird,
um beispielsweise den beweglichen Filamentenbehälter wahlweise an der randseitigen
Öffnung vorbeizuführen, um aus diesem beweglichen Filamentenbehälter Borstenbündel
zu entnehmen. Sollte keine Mischung von verschiedenen Borstenfilamenten aus unterschiedlichen
Filamentenbehältern gewünscht sein, kann bei der Bildung des speziellen Borstenbündels
auf die Bewegung des wenigstens einen Filamentenbehälters verzichtet werden. Dann
wird das Borstenbündel lediglich aus Filamenten eines einzigen beispielsweise ortsfesten
Filamentenbehälters gebildet. Die relative Bewegung von wenigstens einem Filamentenbehälter
bei der Bildung des Borstenbündels erlaubt es danach, die Zusammensetzung der einzelnen
Borstenbündel zu beeinflussen.
[0012] Die Aufnahmeeinrichtung kann sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zyklisch hin-
und herbewegen. Sie kann aber ebenso gut gleichsinnig drehend bewegt sein. Neben einer
Dreh- bzw. einer Schwenkbewegung um einen Drehpunkt kann die Aufnahmeeinrichtung auch
translatorisch bewegt sein. In diesem Fall bildet eine mit den Filamentenbehältern
zusammenwirkende Randfläche die die Filamentenbehälter abdichtende Umfangsfläche der
Aufnahmeeinrichtung aus.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind der erste und
der zweite Filamentenbehälter, vorzugsweise sämtliche zur Bildung von Borstenbündeln
vorgesehene Filamentenbehälter gemeinsam beweglich. Die Filamentenbehälter können
translatorisch und tangential an einer kreissegmentförmigen Außenumfangsfläche der
Aufnahmeeinrichtung vorbeigeführt werden. Bei einer solchen Bewegung werden die Filamentenbehälter
vorzugsweise annähernd tangential an der Außenumfangsfläche der Aufnahmeeinrichtung
vorbeigeführt. Alternativ können die Filamentenbehälter auch rotatorisch an der Außenumfangsfläche
der Aufnahmeeinrichtung vorbeigeführt werden, um beim Vorbeiführen an der bewegten
Aufnahmeeinrichtung eine bestimmte Anzahl von Filamenten von dem Filamentenbehälter
in die Öffnung zu überführen. Auch bei der rotatorischen Bewegung werden die ersten
und zweiten Filamentenbehälter vorzugsweise annähernd tangential an der Außenumfangsfläche
der Aufnahmeeinrichtung vorbeigeführt. Das auf diese Weise gebildete Borstenbündel
wird mit der beweglichen Aufnahmeeinrichtung zu einer zweiten Position zur Entnahme
aus der Aufnahmeeinrichtung überführt.
[0014] Es ist möglich, das Borstenbündel in der zuvor beschriebenen Weise als Mischung aus
wenigstens zwei unterschiedlichen Filamentarten in einer Öffnung bereitzustellen.
Bei diesem Vorgehen werden die wenigstens zwei Filamentenbehälter regelmäßig an der
sich bewegenden Aufnahmeeinrichtung vorbeigeführt. Die Relativgeschwindigkeit zwischen
der Aufnahmeeinrichtung und den sich bewegenden Borstenbehältern kann genutzt werden,
um das Mischungsverhältnis innerhalb der das Borstenbündel aufnehmenden Öffnung zu
variieren. So kann beispielsweise ein Borstenbündel mit überwiegend Borstenfilamenten
aus einem ersten Filamentenbehälter und wenigen Borstenfilamenten aus einem zweiten
Filamentenbehälter dadurch gebildet werden, dass durch Bewegung der Filamentenbehälter
der erste relativ lange mit der Öffnung kommuniziert, wohingegen der zweite Filamentenbehälter
lediglich kurz mit der Öffnung kommuniziert. Bei diesem Vorgehen kann der Öffnung
ein Mittel zugeordnet sein, welches jedenfalls beim Kommunizieren der Öffnung mit
dem ersten Filamentenbehälter einen Teil der Öffnung verlegt, so dass beim Kommunizieren
mit dem zweiten Filamentenbehälter durch Freigabe des Restvolumens der Öffnung Platz
für die Filamente des zweiten Filamentenbehälters geschaffen wird.
[0015] Ein einfacheres Verfahren ist dadurch geschaffen, dass die Aufnahmeeinrichtung wenigstens
eine erste und wenigstens eine zweite Öffnung aufweist und dass die Relativbewegung
derart ist, dass die erste Öffnung an einem anderen Filamentenbehälter vorbeigeführt
wird als die zweite Öffnung. Bei dieser Verfahrensführung wird in jeder der Öffnungen
lediglich ein Teil des zu bildenden Borstenbündels zunächst aus den Filamentenbehältern
abgeteilt und auf die Aufnahmeeinrichtung überführt. Diese Teilbereiche des zu bildenden
Borstenbündels werden üblicherweise hintereinander über die Aufnahmeeinrichtung zu
der zweiten Position bewegt. Da die regelmäßig an dem Außenumfang der Aufnahmeeinrichtung
vorgesehenen Öffnungen versetzt zueinander vorgesehen sind, wird zunächst eine Öffnung
die erste Position erreichen, um dort von der Aufnahmeeinrichtung entfernt und in
eine Zwischenhalteeinrichtung überführt zu werden. Der zeitlich danach die zweite
Position erreichende Teilbereich des Borstenbündels wird an der zweiten Position ebenfalls
von der Aufnahmeeinrichtung entfernt und in die Zwischenhalteeinrichtung überführt
und mit dem ersten Teil des Borstenbündels zur Komplettierung desselben vereinigt.
Es können eine Vielzahl von Öffnungen an der Aufnahmeeinrichtung vorgesehen sein,
die jeweils mit unterschiedlichen Borstenbündeln befüllt und an der zweiten Position
zur Durchmischung sämtlicher das Borstenbündel bildenden Borstenfilamenten entleert
werden.
[0016] Das Mischungsverhältnis innerhalb einer einzigen Öffnung und/oder das Verhältnis
von unterschiedlichen Borstenbündeln aus unterschiedlichen Filamentenbehältern innerhalb
einer einzigen Öffnung kann durch die Geschwindigkeit beeinflusst werden, mit welcher
die Filamentenbehälter relativ zu der Aufnahmeeinrichtung bewegt werden. Die Bewegung
kann im Übrigen gleichsinnig oder gegensinnig zu der Bewegung der Aufnahmeeinrichtung
erfolgen, wobei davon ausgegangen wird, dass die Aufnahmeeinrichtung drehgelagert
ist und entweder zyklisch bewegt wird, um Borstenfilamente in der wenigstens einen
Öffnung aus dem Filamentenbehälter abzuteilen und mitzunehmen in die zweite Position
oder aber drehend gelagert wird, wie dies die auf die Anmelderin zurückgehende
DE-A-100 62 398 lehrt.
[0017] Eine besonders verschleißarme und zuverlässige Verfahrensführung wird dadurch erreicht,
dass die Aufnahmeeinrichtung und die Filamentenbehälter im Wesentlichen mit der gleichen
Geschwindigkeit und gleichsinnig zueinander bewegt werden. Gleichsinnig bedeutet hierbei,
dass die jeweilige Umfangsgeschwindigkeit der Öffnung der rotatorischen oder translatorischen
Bewegung des jeweils mit dieser Öffnung zusammenwirkenden Filamentenbehälter entspricht.
Als Filamentenbehälter kann dabei auch ein gegenüber der Größe des Filamentenbehälters
verringerter Kanal angesehen werden, der an der Übergabestelle zwischen dem Filamentenbehälter
und der Aufnahmeeinrichtung zu der Öffnung hin freiliegt.
[0018] Im Hinblick auf den vorrichtungsmäßigen Aspekt der zugrunde liegenden Aufgabenstellung
schlägt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Bildung eines Borstenbündels
mit einer verschwenkbar gelagerten Aufnahmeeinrichtung vor, deren äußere, mindestens
einen Filamentenbehälter abdichtende Umfangsfläche wenigstens eine randseitige Öffnung
zur Aufnahme von Borstenfilamenten aus dem entsprechenden Filamentenbehälter aufweist.
Diese Aufnahmeeinrichtung ist von einer ersten Position, in der die Öffnung mit dem
wenigstens einen Filamentenbehälter kommuniziert, in eine zweite Position bewegbar,
in der die in der Öffnung enthaltenen Borstenfilamente aus der Öffnung entnommen werden.
Erfindungsgemäß ist der wenigstens eine Filamentenbehälter beweglich angeordnet, wodurch
beispielsweise die Zeit verlängert werden kann, mit welcher der Filamentenbehälter
mit der Öffnung kommuniziert, was die Genauigkeit und Zuverlässigkeit beim Überführen
von Borstenfilamenten aus den Filamentenbehältern in die Öffnung verbessert. Beim
Mischen von verschiedenen Filamenten aus unterschiedlichen Filamentenbehältern kann
durch die Beweglichkeit des wenigstens einen Filamentenbehälters das Mischungsverhältnis
variiert werden.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind wenigstens
zwei Filamentenbehälter unmittelbar nebeneinander und auf einem beweglichen Träger
angeordnet. Diese bevorzugten Ausgestaltung vereinfacht den Aufbau, da lediglich ein
bewegliches Element in Form des Trägers vorgesehen sein muss, um sämtliche Filamentenbehälter
beweglich vorzusehen. Die Bewegung des beweglichen Trägers lässt sich danach zur Einstellung
des Mischungsverhältnisses zwischen unterschiedlichen Filamenten aus unterschiedlichen
Filamentenbehältern nutzen. Der Träger kann translatorisch oder rotatorisch beweglich
gelagert sein.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser
zeigen:
- Figur 1 a bis 1c:
- ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und we- sentliche Schritte
einer Durchführung des Verfahrens zur Bildung eines Borstenbündels aus unterschiedlichen
Borstenfilamenten und
- Figuren 2a bis 2c:
- ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und we- sentliche Schritte
einer Durchführung des Verfahrens zur Bildung eines Borstenbündels aus unterschiedlichen
Borstenfilamenten.
[0021] Die Figur 1a zeigt eine Vorrichtung mit einem Träger 1, der verschiedene Filamentenbehälter
2.1 bis 2.6 trägt und translatorisch beweglich über eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung
angetrieben ist. Die Filamentenbehälter 2.1 bis 2.6 öffnen sich jeweils zu einer Längsseite
des Trägers 1. Des weiteren umfasst die Vorrichtung eine Aufnahmeeinrichtung in Form
eines Kreisbogens 3, der um einen Drehpunkt D verschwenkbar gelagert ist. Der Kreisbogen
3 wird an seiner Außenumfangsfläche eng anliegend von Führungselementen 4a, 4b umgeben,
die zwischen sich einen Freiraum 5 freilassen. Dort kann eine an den Kreisbogen 3
ausgebildete Öffnung 6 mit einem ausgewählten Filamentenbehälter 2 kommunizieren.
[0022] Der Kreisbogen 3 hat an seiner äußeren Umfangsfläche zwei sich zu dem Außenumfang
des Kreisbogens 3 öffnende Öffnungen 6a, 6b. Diese beiden Öffnungen 6a, 6b sind auf
dem Außenumfang des Kreisbogens 3 mit Abstand zueinander vorgesehen.
[0023] Die Vorrichtung hat des weiteren eine nicht näher dargestellte Entnahmevorrichtung,
die bei Position 7 wirksam ist, um in einer der Öffnungen 6a, 6b enthaltenen Borstenfilamente
von dem Kreisbogen 3 zu entnehmen. Dies kann beispielsweise in der in
DE-A-197 34 615 beschriebenen Weise erfolgen. Geeignet ist auch das in der
DE-A-100 62 398 beschriebene Vorgehen.
[0024] Nachfolgend wird beschrieben, wie mit der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung ein Borstenbündel
bestehend aus mehreren unterschiedlichen Borstenfilamenten gebildet wird. In den einzelnen
Filamentenbehältern 2.1 bis 2.6 seien jeweils unterschiedliche Borstenfilamente aufgenommen.
Die Borstenfilamente können sich unterscheiden hinsichtlich ihrer Farbe, ihrer Materialbeschaffenheit
und/oder ihrer Abmessung (Durchmesser und/oder Länge).
[0025] Zur Bildung eines Borstenbündels wird der Kreisbogen 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Die zunächst leere Öffnung 6a wird an dem Filamentenbehälter 2.4 vorbeigeführt, der
sich in den Freiraum 5 befindet. Hierdurch wird eine vorbestimmte Anzahl von Borstenfilamenten
aus dem Filamentenbehälter 2.4 in die Öffnung 6a gedrängt. Diese Öffnung 6a wird vollständig
mit Borstenfilamenten des Filamentenbehälters 2.4 gefüllt. Mit der Verschwenkbewegung
des Kreisbogens 3 wird auch der Träger 1 bewegt, und zwar in Richtung des Pfeils I.
Die Bewegung erfolgt dabei so, dass der Träger 1 mit der Umfangsgeschwindigkeit der
Öffnung 6a bewegt wird. Die Öffnung 6a verlässt den Freiraum 5 und wird umfangsseitig
durch das Führungselement 4b abgedeckt. Die in der Öffnung 6a enthaltenen Filamente
sind daher in der Öffnung 6a eingeschlossen. In Folge der Schwenkbewegung des Kreisbogens
3 im Uhrzeigersinn wird nunmehr die zweite Öffnung 6b in dem Freiraum 5 positioniert.
Aufgrund der translatorsichen Bewegung des Trägers 1 befindet sich nunmehr der Filamentenbehälter
2.5 in dem Freiraum 5 und kommuniziert mit der Öffnung 6b (vgl. Figur 1b). Dementsprechend
werden in die zweite Öffnung 6b lediglich Filamente des Filamentenbehälters 2.5 eingebracht.
[0026] Die Figur 1c zeigt den Kreisbogen 3 bei fortgesetzter Verschwenkbewegung und vor
Erreichen einer zweiten Position 7 der ersten Öffnung 6a (Pfeil I). Danach wird der
Träger 1 und der Kreisbogen 3 in die Ausgangsstellung verbracht (Pfeil II).
[0027] Sobald die Öffnung 6a von dem Führungselement 4b freikommt, wird bei Position 7 die
Entnahmevorrichtung wirksam, welche die in der Öffnung 6a enthaltenen Filamente radial
nach außen aus der Öffnung 6a ausschiebt und in eine Zwischenhalterung überführt.
In gleicher Weise erfolgt das Ausschieben der in der Öffnung 6b enthaltenen Filamente
bei Erreichen der zweiten Position 7 durch die Entnahmevorrichtung. Hierdurch werden
die in den beiden Öffnungen 6a, 6b zuvor getrennt voneinander gehaltenen Filamente
miteinander vereinigt. Es wird ein Borstenbündel bestehend aus vorliegend zwei unterschiedlichen
Filamentsorten gebildet.
[0028] Die Figuren 2a bis 2c zeigen das zuvor unter Bezugnahme auf die Figuren 1a bis 1c
gezeigte Vorgehen im Falle einer rotatorischen Bewegung des Trägers 1. Dieser Träger
ist bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel drehgelagert und weist an seinem
Außenumfang mehrere unmittelbar nebeneinander angeordnete Filamentenbehälter 2.1 bis
2.6 auf. Entgegen dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel haben die Führungselemente
4a, 4b keine geraden Gegenflächen, mit denen diese die Filamentenbehälter außerhalb
des Freiraums 5 abdecken. Vielmehr sind die Führungselemente 4a, 4b gegenläufig gekrümmt,
um einerseits mit der Außenumfangsfläche des Kreisbogens 3 und andererseits mit der
Außenumfangsfläche des Trägers 1 bzw. dem dort vorgesehenen Filamentenbehälter 2.1
bis 2.6 zusammenzuwirken.
[0029] Auch bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Umfangsgeschwindigkeiten
von Kreisbogen 3 und Träger 1 identisch beim Abteilen von Borstenfilamenten, d.h.
bei der Übergabe von einer bestimmten Anzahl von Borstenfilamenten aus einem ausgewählten
Filamentenbehälter 2 in eine ausgewählte Öffnung 6.
[0030] Nach Befüllen der beiden Öffnungen 6a, 6b mit Filamenten werden bei beiden Ausführungsbeispielen
die Träger 1 in ihre Ausgangsposition zurückbewegt (vgl. Richtungspfeil II). Beide
Träger 1 sind danach zyklisch zunächst in Richtung des Pfeils I und danach in entgegengesetzter
Richtung des Pfeils II beweglich angetrieben.
[0031] Bei beiden Ausführungsbeispielen kann durch Stellung des Trägers 1 einer der ausgewählten
Filamentenbehälter in dem Freiraum 5 zur Übergabe von Filamenten an die entsprechende
Öffnung 6 angeordnet werden. Es ist aber auch möglich, bei der Positionierung einer
Öffnung 6 innerhalb des Freiraums 5 mehrere Filamentenbehälter 2 zeitlich hintereinander
an dem Freiraum 5 anzuordnen, wodurch in einer einzigen Öffnung eine Mischung aus
unterschiedlichen Borstenfilamenten aus unterschiedlichen Filamentenbehältern 2 erzeugt
werden kann. Das Mischungsverhältnis kann dabei allein über die Zeit gesteuert werden,
über welche die jeweiligen Filamentenbehälter 2 sich in dem Freiraum 5 befinden und
mit der jeweiligen Öffnung 6 kommunizieren können.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Träger
- 2.1 - 2.6
- Filamentenbehälter
- 3
- Kreisbogen/Aufnahmeeinrichtung
- 4a, 4b
- Führungselemente
- 5
- Freiraum
- 6a, 6b
- Öffnung
- 7
- zweite Position/Position in der die Entnahmevorrichtung wirksam ist
- I
- Pfeil; 1. Richtung
- II
- Pfeil; 2. Richtung
- D
- Drehpunkt
1. Verfahren zur Bildung eines Borstenbündels, bei dem eine Aufnahmeeinrichtung (3) mit
ihrer randseitigen Öffnung (6a, 6b) an einem erste Borstenfilamente enthaltenden ersten
Filamentenbehälter (2.4) vorbeigeführt wird, hierbei die ersten Borstenfilamente in
der Öffnung (6a) aufgenommen werden und die Aufnahmeeinrichtung (3) im Weiteren an
einem zweite Borstenfilamente enthaltenden zweiten Filamentenbehälter (2.5) zur Aufnahme
von zweiten Borstenfilamenten vorbeigeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und/oder zweite Filamentenbehälter (2.4, 2.5) bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Filamentenbehälter (2.4, 2.5) translatorisch an einer kreissegmentförmigen
Außenumfangsfläche der Aufnahmeeinrichtung (3) vorbeigeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Filamentenbehälter (2.4, 2.5) auf einer Kreisbahn rotatorisch
an der Außenumfangsfläche der Aufnahmeeinrichtung (3) vorbeigeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) zur Aufnahme von Borstenfilamenten gleichläufig
zu der Aufnahmeeinrichtung (3) bewegt werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentenbehälter zur Aufnahme von Borstenfilamenten (2.1 - 2.6) gegenläufig
zu der Aufnahmeeinrichtung (3) bewegt werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (3) wenigstens zwei Öffnungen (6a, 6b) aufweist, wobei die
erste Öffnung (6a) an einem anderen Filamentenbehälter (2.4) vorbeigeführt wird als
die zweite Öffnung (6b).
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Filamentenbehälter (2.4, 2.5) beim Aufnehmen von Borstenfilamenten
aus dem jeweiligen Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) derart relativ zu der Aufnahmeeinrichtung (3)
bewegt werden, dass eine bestimmte Öffnung (6a; 6b) zur Aufnahme von Borstenfilamenten
aus mehr als einem Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) an diesen vorbeigeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) derart bewegt werden, dass ausgewählte Filamentenbehälter
(2.4; 2.5) zur Übergabe von Borstenfilamenten aus dem jeweiligen Filamentenbehälter
jeweils nur mit einer einzigen an der Aufnahmeeinrichtung (3) randseitig ausgebildeten
Öffnung (6a; 6b) zusammenwirken.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (3) und die Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) im Wesentlichen
mit der gleichen Geschwindigkeit und gleichsinning zueinander bewegt werden.
11. Vorrichtung zur Bildung eines Borstenbündels mit einer verschwenkbar gelagerten Aufnahmeeinrichtung
(3), deren äußere, mindestens einen Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) abdichtende Umfangsfläche
wenigstens eine randseitige Öffnung (6a, 6b) zur Aufnahme von Borstenfilamenten aufweist
und die von einer ersten Position, in der die Öffnung (6a, 6b) mit einem Filamentenbehälter
(2.1 - 2.6) kommuniziert, in eine zweite Position (6) zur Entnahme von in der Öffnung
(6) enthaltenen Borstenfilamente bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) beweglich angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Filamentenbehälter (2.1 - 2.6) unmittelbar nebeneinander und auf einem
gemeinsamen beweglichen Träger (1) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger translatorisch beweglich angetrieben ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (1) rotatorisch beweglich angetrieben ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger zyklisch hin- und her beweglich angetrieben ist.