[0001] Die Erfindung betrifft eine Fitnessvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus
DE 90 01 721 U1 ist ein an der Wand zu montierendes Rückenmassagegerät zur Selbstmassage bekannt,
bei welchem Rollen eingesetzt werden, deren Drehachsen über Druckfedern höhenveränderlich
ausgebildet sind. Die Rollen weisen jeweils mehrere in Längsrichtung der Rolle beabstandete,
reifenförmige Aufwölbungen auf. Die Positionen der Aufwölbungen sind so gewählt, daß
die beidseits der Wirbelsäule befindlichen Muskelgruppen durch Bewegen des Rückens
über die Rollen massiert werden. Hierzu sind bevorzugt vier Aufwölbungen pro Rolle
vorgesehen. Durch die Druckfedern sollen sich die Rollen der Kontur des Rückens anpassen.
Zur Massage lehnt sich die betreffende Person gegen die in Rückenhöhe an der Wand
befestigte Vorrichtung. Durch die Druckfedern wird stets ein massierender Druck auf
die Rückenmuskulatur ausgeübt.
[0003] Nachteilig ist hier zum einen, dass bei der Massage Rückgrat sowie Bandscheiben nicht
entlastet werden und die betreffende Person sich zudem aktiv gegen die Rollen lehnen
muss, so daß eine Entspannung des Rückens so gut wie nicht erreicht werden kann und
die Muskulatur mitunter im angespannten und nicht im entspannten Zustand massiert
wird. Das Ergebnis sind eine unzureichende Massage und ein unzureichendes Rückentraining.
[0004] In
DE 299 05 746 U1 wird vorgeschlagen, die Massage im Liegen vorzunehmen. Die betreffende Person legt
sich auf eine aus Rollen gebildete Liegefläche. Die Rollen weisen dabei Auflageflächen
bzw. Aufwölbungen auf, wobei die Auflageflächen bzw. Aufwölbungen benachbarter Rollen
zueinander versetzt sind, um eine möglichst über die gesamte Erstreckung des Rückens
homogen verlaufende Auflagefläche zu erhalten. Auch bei dieser Anordnung wird zwar
die Rückenmuskulatur geringfügig massiert, jedoch wird durch die versetzt angeordneten
Auflageflächen die Wirbelsäule beim Abrollen des Rückens ungleichmäßig und zu stark
beansprucht.
[0005] Zudem erfordern die genannten Vorrichtungen eine relativ lange Übungszeit, um überhaupt
spürbare Massageeffekte zu erzielen, so dass durch die langen Trainingszeiten wiederum
andere Muskelgruppen mehr als nötig beansprucht werden müssen. Des weiteren sind die
bekannten Vorrichtungen relativ kompliziert und damit wartungsanfällig.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die baulich einfach gehalten ist und die sowohl die körperliche Fitness
steigert, als auch massierend wirkt und eventuellen Rückenleiden vorbeugt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen
finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine im Liegen zu betreibende Fitnessvorrichtung vorgesehen,
welche über eine Hauptrolle verfügt, die auf der dem Rücken und/oder einem anderen
Körperteil wie z. B. die Beine, das Gesäß oder dergleichen der Trainingsperson zugewandten
Seite über die übrige Vorrichtung vorsteht. Die Trainingsperson legt z. B. bei angezogenen
Beinen ihren Rücken auf die Hauptrolle und rollt den Rücken über die Hauptrolle ab.
Die Hauptrolle ist bevorzugt durchgängig und mit einer weichen Ummantelung aus Schaumstoff
oder dergleichen ausgeführt, so dass gleichzeitig Druck auf die Wirbelsäule bzw. die
Bandscheiben und die umliegende Muskulatur ausgeübt wird. Der Druck erfolgt lediglich
punktuell bzw. entlang einer Linie quer zur Rollrichtung der Hauptrolle. Ebenso können
entsprechende Übungen liegend auch mit anderen Körperteilen durchgeführt werden. Durch
die Anwendung im Liegen wird der Druck durch das Körpergewicht der Trainingsperson
bestimmt und bleibt während der Übung im Wesentlichen konstant, so dass ein gleichmäßiges
Training der Rückenpartie oder anderer Körperteile erfolgt.
[0009] Eine Überbeanspruchung wird somit weitestgehend vermieden. Die Vorrichtung eignet
sich dabei sowohl zur Massage, Profilaxe und zur Muskelentspannung und ist für den
Rücken, die Arme, Beine, das Gesäß und andere Körperteile geeignet.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 schematisch näher erläutert.
Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Fitnessvorrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform
in seitlicher Ansicht (Figur 1), in Draufsicht (Figur 2) und in Front- bzw. Rückansicht
(Figur 3).
[0011] Die beispielhaft dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fitnessvorrichtung
weist einen Lagerrahmen 1 mit einer Bodenplatte 1b und als Seitenwände ausgebildete
Lagerabschnitte 1a auf. Die Lagerabschnitte 1a sind bevorzugt mit einer etwa kreissegmentförmigen
Kontur versehen und weisen im von der Bodenplatte 1b entfernten Bereich Aufnahmen
1c auf. In den Aufnahmen 1c sind senkrecht zu den Lagerabschnitten 1a Rollen 2, 3
eingelassen. Die Aufnahmen 1c sind nach oben hin offen, so dass die Rollen 2, 3 von
Hand wieder entfernt werden können. Die beidseitig der Hauptrolle 2 angeordneten Rollen
3 sind optional und können auch weggelassen werden. Wesentlich ist, dass die Hauptrolle
2 gegenüber den beidseits zu dieser liegenden Bereichen in Richtung z (senkrecht zur
Bodenplatte 1b) hervorsteht.
[0012] Die Rollen 2, 3 weisen Wellen 2b, 3b auf, deren Enden 2a, 3a in den Aufnahmen 1c
gelagert sind. Weiterhin weisen die Rollen bevorzugt eine polsterartige Ummantelung
3c auf, auf der der Rücken, welcher durch die Linie 4 angedeutet ist, beim Trainieren
entsprechend schonend beansprucht wird.
[0013] Erfindungsgemäß ist eine Hauptrolle 2 vorgesehen, welche bezogen auf den Rücken 4
auf der dem Rücken 4 der Übungsperson zugewandten Seite die übrigen Komponenten der
Fitnessvorrichtung überragt. Im gezeigten Beispiel wird dies so realisiert, dass die
Drehachse A der Hauptrolle vom Boden bzw. der Bodenplatte 1b weiter entfernt ist als
die Drehachsen B der übrigen Rollen 3. Zudem kann vorgesehen sein, die Drehachse A
bzw. B höhenverstellbar auszubilden, um eine bedarfsgerechte und individuelle Anpassung
an die Übungsperson und deren Trainingszustand zu ermöglichen. Zusätzlich kann die
Hauptrolle 2 einen größeren Durchmesser aufweisen als die in Laufrichtung x beidseits
der Hauptrolle 2 vorgesehenen übrigen Rollen 3. Bevorzugt sind die Rollen 2, 3 durchgängig,
d.h. homogen und ohne strukturierte Oberfläche ausgebildet. Die individuelle Anpassung
an die Kontur des Rückens 4 wird durch die flexible Polsterung der Ummantelung 2c,
3c erreicht.
[0014] Für das effektive Training mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist entscheidend,
dass der Rücken 4 der Übungsperson vorrangig auf der Hauptrolle 3 aufliegt und in
Laufrichtung x der Rollen 2, 3 hin und her bewegt wird. Die Beine sind dabei angewinkelt
und die Füße setzen auf dem Boden auf. Die beidseits der Hauptrolle 2 befindlichen
Rollen 3 dienen als zusätzliche Stütze für ungeübte Personen. Zur Steigerung des Trainingseffekts
(bzw. bei bereits trainierten Personen) können einzelne Rollen 3 auch entfernt werden,
so dass der Rücken 4 und damit das vollständige Gewicht auf der Hauptrolle 2 lastet.
Durch die Wechselwirkung mit der Hauptrolle 2 werden insbesondere die Bandscheiben
und die Wirbelsäule wie auch die umliegenden Muskeln der Übungsperson stimuliert und
punktuell, d.h. entlang einer Linie y quer zur Laufrichtung x durch Druck angeregt.
[0015] Der Druck bleibt auf den Rücken dabei weitestgehend konstant, da dieser durch das
Gewicht der Übungsperson bestimmt ist, die mit dem Rücken 4 auf der erfindungsgemäßen
Vorrichtung aufliegt. Beim Trainieren wird der Rücken entlang der Wirbelsäule stimuliert
und massiert, wobei bereits wenige Sekunden bis eine Minute Training einen belebenden
Effekt auf Rückenmuskulatur und Bandscheiben ausüben. Gleichzeitig werden bei regelmäßiger
kurzer Anwendung die einschlägigen Rückenpartien prophylaktisch trainiert, so dass
Rückenschädigungen im Vorfeld vermieden werden können.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zudem mit Trage- oder Haltegriffen versehen
werden.
[0017] Mit der Erfindung wird ein einfaches und mobiles Fitnessgerät zur Verfügung gestellt,
mit dem nicht nur die körperliche Fitness erhöht, sondern auch eine Massage des Rückens
erfolgen und durch einseitige Belastungen hervorgerufenen Rückenschäden vorgebeugt
werden kann.
1. Fitnessvorrichtung zum liegend Trainieren des Rückens (4) und/oder zur Entspannung,
Massage oder Prophylaxe, mit einem Lagerrahmen (1) und wenigstens einer in dem Lagerrahmen
(1) drehbar gelagerten Rolle (2, 3), auf welcher der Rücken und/oder andere Körperteile
wie Beine oder Gesäß einer Trainingsperson in der Laufrichtung (x) quer zur Längsrichtung
(y) der Rolle (2, 3) abrollen kann, wobei eine Hauptrolle (2) vorgesehen und so angeordnet
ist, dass sie die übrigen, beidseits der Hauptrolle (2) vorgesehenen Rollen (3) oder
Abschnitte auf der dem Rücken (4) und/oder den anderen Körperteilen der Trainingsperson
zugewandten Seite der Fitnessvorrichtung überragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollen (2, 3) eine polsterartige Ummantelung (2c, 3c) aufweisen und durchgängig
ausgebildet sind.
2. Fitnessvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass beidseits der Hauptrolle (2) jeweils eine weitere Rolle (2) vorgesehen ist.
3. Fitnessvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollen (2, 3) Wellen (2b, 3b) aufweisen, deren Enden (2a, 3a) in Aufnahmen (1c)
des Lagerrahmens (1) lösbar aufgenommen sind.
4. Fitnessvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptrolle (2) einen größeren Durchmesser aufweist als die übrigen Rollen (3).
5. Fitnessvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse (A) der Hauptrolle (2) vom Boden (1b) des Lagerrahmens (1) einen größeren
Abstand aufweist als die Drehachsen (B) der übrigen Rollen.
6. Fitnessvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerrahmen (1) eine Bodenplatte (1b) zur Aufstellung auf einen Untergrund und
zwei zueinander und in Laufrichtung (x) etwa parallele Lagerabschnitte (1a) mit Aufnahmen
(1c) zur Lagerung der Rollen (2, 3) aufweist.
7. Fitnessvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerabschnitte (la) eine etwa kreissegmentartige Form aufweisen.
8. Fitnessvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollen (2, 3) eine homogene Oberfläche aufweisen.