[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, vorzugsweise
einen Sicherheits-Untertischschrank, mit wenigstens einem Schrankkorpus, und mit zumindest
einer an den Schrankkorpus angelenkten Tür.
[0002] Solche Schränke, insbesondere Sicherheitsschränke, sind allgemein bekannt, wozu nur
beispielhaft auf die
DE 93 17 218 U1 hingewiesen sei. Regelmäßig werden derartige Schränke, bzw. Untertischschränke unterhalb
von Labortischen platziert. In Labors kommen oftmals nicht nur Gefahrstoffe wie brennbare
Flüssigkeiten (beispielsweise Alkohole), sondern auch Säuren oder Laugen zum Einsatz.
[0003] Die Bevorratung solcher Säuren und Laugen muss einerseits getrennt von den zuvor
angesprochenen Gefahrstoffen erfolgen und ist andererseits problematisch, was die
dauerhafte Unterbringung angeht. Denn beispielsweise Säuredämpfe (oder auch Laugendämpfe)
greifen nahezu alle Materialien an, aus denen solche Sicherheits-Schränke aufgebaut
sind, namentlich Metallplatten, Scharniere, Griffe, Schienenführungen etc. Da heutzutage
zunehmend die Anforderung besteht, nicht nur Gefahrstoffe, sondern auch Säuren und
Laugen verbrauchsnah zu lagern, müssen geeignete Vorkehrungen getroffen werden. Denn
viele Labors gehen mehr und mehr dazu über, bisher ausgelagerte Chemikalienvorräte
von ihrer Menge her zu verringern und direkt in den Labors zu lagern, um die Wege
und etwaige Ausfallzeiten so kurz wie möglich zu bemessen. Hier setzt die Erfindung
ein.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Schrank, insbesondere
Sicherheitsschrank, der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln,
dass die problemlose Lagerung von sämtlichen im Labor benötigten Materialien, insbesondere
von Säuren und Laugen, problemlos gelingt.
[0005] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Schrank im
Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Schrankkorpus unabhängige
Innenverkleidung vorgesehen ist, welche das Innere des Schrankkorpus ganz oder teilweise
bedeckt. - Die erfindungsgemäße Innenverkleidung ist also unabhängig vom Schrankkorpus
ausgelegt. Das meint im Rahmen der Erfindung, dass die Innenverkleidung getrennt von
dem Schrankkorpus gefertigt wird und/oder einen eigenen Raumkörper getrennt vom Schrankkorpus
bildet. Dadurch lässt sich ein vorhandener Schrankkorpus bedarfsweise mit der Innenverkleidung
ausrüsten und der Schrank entsprechend aufrüsten. Die Verbindung der Innenverkleidung
mit dem Schrankkorpus kann dauerhaft oder auch lösbar gestaltet werden. Hier schlägt
die Erfindung spezielle Befestigungsmittel vor, welche üblicherweise resistent gegenüber
beispielsweise Säuren, Laugen etc. ausgeführt sind. Als Befestigungsmittel haben sich
beispielsweise so genannte Kunststoffnägel als günstig erwiesen. Denn mit Hilfe der
Kunststoffnägel lässt sich die Innenverkleidung einerseits gegenüber dem Schrankkorpus
sichern und andererseits in ihrer gewünschten Position gegenüber dem Schrankkorpus
fixieren.
[0006] In der Regel ist die Innenverkleidung - wie die Befestigungsmittel - resistent gegenüber
beispielsweise Säuren, Laugen etc. ausgebildet. Dabei hat es sich ganz besonders bewährt,
wenn die Innenverkleidung ganz oder teilweise selbsttragend ausgebildet ist. Das heißt,
die Verkleidung kommt ohne einen eigenen stützenden Rahmen aus, ist vielmehr in der
Lage, gleichsam ohne den Schrankkorpus eine Einhausung, also einen geschlossenen Raumkörper,
zu bilden. Anders ausgedrückt, werden tragende Funktionen der Innenverkleidung von
dieser selbst übernommen. Alle Verkleidungsteile wirken folglich als gleichsam Schalen
und nehmen in ihrer Gesamteinheit eingeleitete Kräfte auf.
[0007] Dabei hat es sich besonders bewährt, wenn die Innenverkleidung aus einem Kunststoff,
beispielsweise einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist. Beispiele für geeignete
Kunststoffe sind Polyethylen oder auch Polypropylen. So ist es bekannt, dass beispielsweise
aus Polyethylen (PE) säurefeste Behälter und Rohre sowie Folien hergestellt werden
können. Auch Polypropylen (PP) eignet sich hierfür und wird beispielsweise für die
Herstellung von Batteriekästen genutzt. Jedenfalls zeichnen sich solche thermoplastischen
Kunststoffe im Allgemeinen und Polyethylen, Polypropylen aber auch Polyamid (PA) im
Speziellen durch ihre besondere Eignung aus, als Material für die erfindungsgemäß
eingesetzte und vorzugsweise selbsttragende Innenverkleidung des Schrankkorpus zu
dienen.
[0008] Dabei hat es sich ergänzend als besonders günstig erwiesen, wenn der Schrankkorpus
wenigstens zweigeteilt ausgestaltet ist. Hierdurch trägt die Erfindung dem Umstand
Rechnung, dass Gefahrstoffe einerseits und Säuren sowie Laugen etc. andererseits nicht
gemeinsam, sondern nur getrennt bevorratet werden dürfen. Folgerichtig verfügt der
erfindungsgemäße Schrankkorpus vorteilhaft über eine Gefahrstoffabteilung und eine
Säure-/Laugen-Abteilung. Die Gefahrstoffabteilung dient zur Bevorratung von meistens
brennbaren Gefahrstoffen wie Alkoholen etc., während die Säure-/Laugen-Abteilung Säuren,
Laugen oder vergleichbare Flüssigkeit aufnimmt.
[0009] Im Rahmen der Erfindung wird nun die Auslegung zu getroffen, dass lediglich die Säure-/Laugen-Abteilung
mit der beschriebenen Innenverkleidung ausgerüstet ist. Dadurch kann der Schrank besonders
kostengünstig hergestellt werden. Denn die Innenverkleidung wird lediglich in dem
Bereich des Schrankkorpus eingesetzt, welcher Säure- bzw. Laugendämpfen und folglich
einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt ist. Dabei trägt die Erfindung dem Umstand Rechnung,
dass solche Sicherheitsschränke in der Regel als Stahlschränke oder auch Holzschränke
mit beispielsweise Kunststoffbeschichtung ausgebildet sind. Jedenfalls wird durch
die Kunststoff-Innenverkleidung sichergestellt, dass insbesondere die Säure-/Laugen-Abteilung
des Schrankkorpus geschützt wird, was zwangsläufig entstehende Säure-/Laugendämpfe
angeht.
[0010] Um dies im Detail zu realisieren, hat es sich bewährt, wenn die Innenverkleidung
mehrteilig ausgebildet ist. Dabei ist es beispielsweise denkbar, mit einem Bodenverkleidungsteil
und einem Dachverkleidungsteil sowie mehreren Wandverkleidungsteilen zu arbeiten.
Selbstverständlich können auch einzelne der vorerwähnten Verkleidungsteile zusammengefasst
werden. Das lässt sich so bewerkstelligen, dass beispielsweise das Bodenverkleidungsteil
und ein oder mehrere Wandverkleidungsteile einstückig ausgelegt sind. - Solche Ausführungsformen
sind grundsätzlich bekannt, wozu nur beispielhaft auf das Gebrauchsmuster
DE 1 920 640 U1 verwiesen sei. Allerdings geht es hier um einen Kunststoffkasten für den Innenausbau
von Lieferwagen, wird also eine völlig andere Technologie beschrieben.
[0011] Um den gewünschten und vorzugsweise realisierten selbsttragenden Aufbau der Innenverkleidung
herstellen zu können, hat es sich bewährt, wenn einzelne Verkleidungsteile wenigstens
teilweise gegeneinander fixiert sind. Alternativ oder zusätzlich lassen sich die besagten
Verkleidungsteile auch aufeinander stehend im Innern des Schrankkorpus platzieren.
Dabei sorgt ergänzend der die Innenverkleidung umschließende Schrankkorpus dafür,
dass die Innenverkleidung einen Halt erfährt. So oder so bilden die einzelnen Verkleidungsteile
unabhängig von dem Schrankkorpus vorteilhaft eine selbsttragende Hülle, also einen
zur Tür hin offenen Quader, der zusammen mit der Tür die Einhausung formt. Die Verkleidungsteile
lassen sich folglich problemlos beispielsweise bei einem schon vorhandenen Schrankkorpus
nachrüsten. Selbstverständlich ist auch die Neuausrüstung unschwer denkbar und wird
von der Erfindung umfasst. Dabei werden etwaige und zwischen den einzelnen Verkleidungsteilen
verbleibende Fugen nach Anbringung der Innenverkleidung im Schrankkorpus gegebenenfalls
versiegelt.
[0012] Neben dem Inneren des Schrankkorpus bzw. der Säure-/Laugen-Abteilung hat es sich
bewährt, wenn die an den Schrankkorpus angelenkte Tür ein daran angebrachtes Türverkleidungsteil
aufweist. Dieses Türverkleidungsteil mag mit der Tür verklebt oder sonst wie adhäsiv
oder auf andere Art und Weise verbunden sein. Das gilt grundsätzlich auch für die
übrigen Verkleidungsteile der Innenverkleidung, die ebenfalls mit dem Schrankkorpus
adhäsiv verbunden werden können. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform werden
die einzelnen Verkleidungsteile jedoch mit Hilfe der speziellen Befestigungsmittel
aus Kunststoff, insbesondere mittels der Kunststoffnägel, mit dem Schrankkorpus verbunden.
Das kann lösbar erfolgen.
[0013] Dadurch lässt sich insgesamt die Auslegung so treffen, dass ein etwaiges Türscharnier
oder andere Funktionselemente außerhalb der von den sämtlichen Verkleidungsteilen
(also dem Bodenverkleidungsteil, dem Dachverkleidungsteil, den Wandverkleidungsteilen
und dem Türverkleidungsteil) gebildeten Einhausung angeordnet werden können. Das heißt,
die aus den Verkleidungsteilen gebildete Einhausung für die Säure, Laugen etc. bildet
eine gleichsam innere und nahezu geschlossene Schale in dem Sicherheitsschrank bzw.
der Säure-/Laugen-Abteilung. Außerhalb dieser Schale befinden sich der Schrankkorpus
und etwaige Funktionselemente des Schrankkorpus wie Scharniere, Schlösser, Verriegelungsstangen
etc. Dadurch werden diese Funktionselemente bzw. die einzelnen Teile des Schrankkorpus
von zwangsläufig entstehenden Säuredämpfen oder auch Laugendämpfen separiert. Denn
erfindungsgemäß ist an dieser Stelle jeweils die Innenverkleidung zwischengeschaltet.
[0014] Da die einzelnen Verkleidungsteile der Innenverkleidung fugenlos oder größtenteils
fugenlos aneinander anschließen respektive etwaige verbleibende Fugen mit ebenfalls
säure-/laugenresistenten Kunststoffen verschlossen werden, ist sichergestellt, dass
die sich im Innern praktisch zwangsläufig bildenden Säuredämpfe oder auch Laugendämpfe
nicht bis zum Schrankkorpus respektive dessen Funktionselementen vordringen können.
Denn der betreffende erfindungsgemäße Sicherheitsschrank verfügt in der Regel über
eine Saugöffnung und steht mit einer ohnehin im Labor vorhandenen Absaugeinheit in
Verbindung. Das heißt, die betreffenden Dämpfe werden durchgängig abgesaugt.
[0015] Schlussendlich hat es sich bewährt, wenn auch etwaige Einbauelemente im Innern der
Säure-/Laugen-Abteilung bzw. innenseitig der Innenverkleidung ebenfalls aus einem
resistenten Material realisiert werden. Bei diesen Einbauelementen mag es sich nicht
einschränkend um eine Schienenführung für eine Schublade handeln. Diese Schienenführung
ist - wie die Verkleidungsteile - vorteilhaft aus Polypropylen oder auch Polyethylen
oder einem vergleichbaren thermoplastischen Kunststoff gefertigt. Dadurch wird die
gewünschte Resistenz gegenüber Säuren/Laugen erreicht. Zur Befestigung der Schienenführung
können Befestigungsteile aus Polyamid eingesetzt werden. Aus diesem Material sind
üblicherweise auch die erforderlichen Rollen für die Schublade hergestellt.
[0016] Bei der Realisierung der bereits angesprochenen Schublade wird man vorteilhaft ebenfalls
auf einen thermoplastischen Kunststoff zurückgreifen, der gegenüber Säuren/Laugen
oder dergleichen resistent ist. Das heißt, sämtliche Einbauten oder auch beweglichen
Teile im Innern der von der Innenverkleidung gebildeten Hülle sind vorteilhaft ebenfalls
aus einem resistenten Material, beispielsweise einem thermoplastischen Kunststoff,
hergestellt. Dabei formt die aus den einzelnen Verkleidungsteilen gebildete selbsttragende
Hülle in Verbindung mit dem Türverkleidungsteil insgesamt einen nahezu geschlossenen
Raum bzw. die Einhausung, welche lediglich zwischen dem Türverkleidungsteil und der
übrigen Hülle einen (gering bemessenen) Spalt aufweist. Die Einhausung wird dabei
von dem Bodenverkleidungsteil, dem Dachverkleidungsteil sowie den Wandverkleidungsteilen
der Innenverkleidung in Kombination mit dem Türverkleidungsteil gebildet.
[0017] Im Ergebnis wird ein Schrank zur Verfügung gestellt, der sich besonders als Sicherheits-Untertischschrank
eignet. Tatsächlich kann dieser Sicherheits-Untertischschrank problemlos unterhalb
eines Labortisches platziert werden und dient zur Aufnahme praktisch sämtlicher im
Labor benötigter Gefahrstoffe sowie von Säuren/Laugen. Zu diesem Zweck ist der erfindungsgemäße
Schrank in wenigstens zwei Abteilungen, nämlich in die Gefahrstoffabteilung und die
Säure-/Laugen-Abteilung unterteilt.
[0018] Im Rahmen der Erfindung weist lediglich die Säure-/Laugen-Abteilung eine Innenverkleidung
auf. Diese Innenverkleidung formt eine nahezu geschlossene Umhüllung (Einhausung)
für die in ihrem Innern bevorrateten Säuren/Laugen. Etwaige Funktionselemente des
Schrankkorpus sowie der Schrankkorpus als solcher befinden sich außerhalb dieser Umhüllung,
können also von im Innern entstehenden Dämpfen nicht (mehr) angegriffen werden. Ganz
abgesehen davon werden solche Dämpfe selbstverständlich durch eine Absaugung durchgängig
aus dem Innern entfernt.
[0019] Im Ergebnis wird die Standzeit und Lebensdauer des erfindungsgemäß ausgestalteten
Schrankes gegenüber bisherigen Ausführungsformen deutlich erhöht. Das lässt sich im
Kern darauf zurückführen, dass im Innern entstehende Dämpfe praktisch ausschließlich
auf die Innenverkleidung aus dem diesbezüglich resistenten Kunststoffmaterial treffen.
Außerdem sind etwaige Zusatzeinbauten oder Zusatzelemente im Innern dieser durch die
Innenverkleidung gebildeten Hülle ebenfalls aus resistenten Materialien hergestellt
bzw. mit einer Abdeckung aus einem solchen resistenten Material ausgerüstet. Dadurch
wird eine lange Standzeit und Lebensdauer des solchermaßen modifizierten Schrankes
bei zugleich einfachem und kostengünstigen Aufbau realisiert. Hierin sind die wesentlichen
Vorteile zu sehen.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer aus mehreren Verkleidungsteilen
aus Kunststoff aufgebauten sowie wenigstens teilweise selbsttragenden Innenverkleidung.
Diese Innenverkleidung wird zur ganzen oder teilweisen Bedeckung des Inneren des Schrankkorpus
eingesetzt. Der Schrankkorpus selbst ist Bestandteil des fraglichen Schrankes, insbesondere
des Sicherheitsschrankes. Zu diesem Zweck ist der Schrankkorpus mit zumindest einer
an den Schrankkorpus angelenkten Tür ausgerüstet. Außerdem verfügt der Schrank, insbesondere
Sicherheitsschrank über wenigstens einen derartigen Schrankkorpus. Besonders vorteilhaft
kann es sich bei dem Sicherheitsschrank um einen Sicherheits-Untertischschrank handeln.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Schrank
schematisch.
[0022] In der Figur erkennt man eine Absaughaube 1, die sich oberhalb eines Labortisches
2 erstreckt. Unter dem Labortisch 2 ist ein Untertischschrank 3 angeordnet, der im
Rahmen des gezeigten Beispiels als Sicherheits-Untertischschrank 3 ausgestaltet ist.
Der Sicherheits-Untertischschrank 3 setzt sich in seinem grundsätzlichen Aufbau aus
einem Schrankkorpus 4 sowie zwei an den Schrankkorpus 4 angelenkten Türen 5 zusammen.
Bei den Türen 5 handelt es sich nicht einschränkend um Drehflügeltüren 5.
[0023] Außerdem erkennt man, dass der Schrankkorpus 4 wenigstens zweigeteilt ist. Tatsächlich
setzt sich der Schrankkorpus 4 aus einer Gefahrstoffabteilung 4a und einer Säure-/Laugen-Abteilung
4b zusammen.
[0024] Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, dass der Schrankkorpus 4 mit einer Innenverkleidung
6 ausgerüstet ist. Die Innenverkleidung 6 bedeckt das Innere des Schrankkorpus 4 ganz
oder teilweise und ist unabhängig vom Schrankkorpus 4 ausgelegt. Hiermit meint die
Erfindung, dass die Innenverkleidung 6 einen vom Schrankkorpus 4 unabhängigen Raumkörper
bildet, der im Innern des Schrankkorpus 4 realisiert werden kann oder eben nicht.
Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist lediglich die Säure-/Laugen-Abteilung 4b mit
der Innenverkleidung 6 ausgerüstet. Die Innenverkleidung 6 ist selbsttragend ausgelegt,
wie dies einleitend bereits beschrieben wurde.
[0025] Anhand der Darstellung wird deutlich, dass die Innenverkleidung 6 mehrteilig ausgestaltet
ist. Tatsächlich finden sich ein Bodenverkleidungsteil 6a, ein Dachverkleidungsteil
6b sowie mehrere Wandverkleidungsteile 6c. Die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b,
6c können teilweise gegeneinander fixiert sein und formen zusammengenommen eine selbsttragende
Hülle 6a, 6b, 6c, also einen zur Tür 5 hin offenen Quader. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
stehen die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c aufeinander. Etwaige zwischen den
einzelnen Verkleidungsteilen 6a, 6b, 6c verbleibende Fugen werden versiegelt.
[0026] Im Rahmen des Beispiels sind die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c mit dem Schrankkorpus
4 verbunden, und zwar beispielsweise lösbar. Dabei kann das jeweilige Verkleidungsteil
6a, 6b, 6c adhäsiv mit dem Schrankkorpus 4 verbunden werden. Im Allgemeinen wird man
hier jedoch auf Befestigungsmittel aus Kunststoff zurückgreifen, um die einzelnen
Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c gegenüber dem Schrankkorpus 4 in einer gewünschten Position
zu halten. Bei diesen Befestigungsmitteln aus Kunststoff handelt es sich nicht einschränkend
um Kunststoffnägel, die mit einem Kopf und einem Federschaft ausgerüstet sind. Mit
Hilfe dieses Federschaftes lässt sich der jeweilige Kunststoffnagel in einer Bohrung
im Schrankkorpus 4 lösbar verankern und sorgt infolge dessen für eine zugleich lösbare
und positionsgenaue Fixierung der einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c gegenüber
dem Schrankkorpus 4. Das ist selbstverständlich nicht zwingend zu verstehen.
[0027] In jedem Fall bilden die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c die selbsttragende
Hülle 6a, 6b, 6c, die unabhängig vom Schrankkorpus 4 ausgelegt ist. Die einzelnen
Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c sind aus Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen
Kunststoff wie Polyethylen oder Polypropylen, gefertigt. Zu der Verkleidung 6 gehört
auch ein Türverkleidungsteil 6d, welches innenseitig der Tür 5 an diese angebracht
ist. Die sämtlichen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c, 6d formen zusammengenommen einen
praktisch geschlossenen Raum, die Einhausung 6a, 6b, 6c, 6d welche in ihrem Innern
Säure- und/oder Laugenvorräte aufnimmt. Dabei schließen die einzelnen Verkleidungsteile
6a, 6b, 6c, 6d jeweils nahezu fugenfrei aneinander an. Sofern etwaige Fugen verbleiben,
werden diese ebenfalls mit Kunststoff versiegelt.
[0028] Die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c, 6d formen die insgesamt nahezu geschlossene
Einhausung 6a, 6b, 6c, 6d, die lediglich randseitig des Türverkleidungsteils 6d einen
geringfügigen Spalt aufweist. Außerhalb dieser Einhausung 6a, 6b, 6c, 6d sind Funktionselemente
des Schrankes angeordnet, beispielsweise ein Schloss für die als Drehflügeltür 5 ausgestaltete
Tür 5, eine Handhabe für die Tür 5, Scharniere für die Tür 5 etc. Auf diese Weise
werden diese Funktionselemente nicht von sich etwaig im Innern der aus den Verkleidungsteilen
6a, 6b, 6c, 6d geformten Einhausung 6a, 6b, 6c, 6d gebildeten Säure-/Laugendämpfen
angegriffen. Dadurch ist der dargestellte Schrank mit einer hohen Lebensdauer und
einwandfreien Funktionalität bei zugleich geringen Kosten ausgerüstet.
[0029] Hierzu trägt ergänzend bei, dass etwaige Innenanbauten im Innern der Innenverkleidung
6 ebenfalls aus einem resistenten Werkstoff, im vorliegenden Fall erneut einem thermoplastischen
Kunststoff, hergestellt sind. Zu diesen Elementen mögen ein oder mehrere Schienenführungen
7, 7' gehören, die ebenfalls aus Polyethylen oder Polypropylen hergestellt sind. An
oder auf den besagten Schienenführungen 7, 7' kann eine Schublade aus thermoplastischem
Kunststoff geführt werden. Zur Anbringung der Schienenführung 7, 7' an dem Schrankkorpus
4 mögen Schrauben dienen, deren Schraubenköpfe mit Kunststoffkappen ebenfalls aus
thermoplastischem Kunststoff abgedeckt sind, um den Säuredämpfen keine Angriffsfläche
zu bieten.
[0030] Die jeweilige Schienenführung 7, 7' ist zweiteilig gestaltet und setzt sich aus einer
Rollenleiste 7 und einer Schubleiste 7' zusammen. Auf der Rollenleiste 7 werden nicht
ausdrücklich dargestellte Rollen zur Führung der Schublade geführt. Die Schubleiste
7' sorgt für die Positionierung der Schublade.
[0031] Die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c, 6d können insgesamt oder nur teilweise
mit dem Schrankkorpus 4 respektive der Tür 5 verbunden werden. Denn bei diesem Vorgang
werden gegebenenfalls und automatisch Schlitze 8 gebildet, die zur Führung und Aufnahme
der übrigen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c, 6d dienen. Im gezeigten Beispiel formen
die Wandverkleidungsteile 6c in Verbindung mit dem Schrankkorpus 4 solche Schlitze
8, die vorliegend zur Aufnahme einerseits des Dachverkleidungsteils 6b und andererseits
des Bodenverkleidungsteils 6a dienen.
[0032] Im Ausführungsbeispiel stehen die einzelnen Verkleidungsteile 6a, 6b, 6c im Innern
des Schrankkorpus 4 aufeinander. Das Türverkleidungsteil 6d ist demgegenüber an die
Tür 5 angeschlossen und kann naturgemäß mit den übrigen Verkleidungsteilen 6a, 6b,
6c in der beschriebenen Weise (aufeinander stehend) nicht wechselwirken. Man erkannt,
dass die seitlichen Wandverkleidungsteile 6c mit jeweils nach außen weisenden Abkantungen
9 im Bereich einer der Tür 5 zugewandten Öffnung des Schrankkorpus 4 ausgerüstet sind.
Zu diesen Abkantungen 9 der beiden seitlichen Wandverkleidungsteile 6c korrespondieren
frontseitige Seitennasen 10 an einerseits dem Bodenverkleidungsteil 6a und andererseits
dem Dachverkleidungsteil 6b.
[0033] In eingebautem Zustand dienen die Abkantungen 9 der beiden seitlichen Wandverkleidungsteile
6c als gleichsam Anschläge für das Bodenverkleidungsteil 6a und das Dachverkleidungsteil
6b. Denn die beiden letztgenannten Verkleidungsteile 6a, 6b lassen sich nur soweit
in den Schrankkorpus 4 bei zuvor montierten seitlichen Wandverkleidungsteilen 6c und
hinterem Wandverkleidungsteil 6c einführen, bis die Seitennasen 10 an den Abkantungen
9 anliegen. Auf diese Weise stehen sowohl das Bodenverkleidungsteil 6a als auch das
Deckenverkleidungsteil 6b gegenüber der durch die jeweilige Abkantung 9 definierten
Vorderkante der seitlichen Wandverkleidungsteile 6c über. Dieser Überstand wird letztlich
durch die Breite der Seitennasen 10 in Einschubrichtung definiert und sorgt dafür,
dass sowohl das Bodenverkleidungsteil 6a als auch das Deckenverkleidungsteil 6b im
Bereich dieses Überstandes das Türverkleidungsteil 6d bei geschlossener Tür 5 übergreifen
und auch übergreifen können.
1. Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, vorzugsweise Sicherheits-Untertischschrank,
mit wenigstens einem Schrankkorpus (4), und mit zumindest einer an den Schrankkorpus
(4) angelenkten Tür (5), dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Schrankkorpus (4) unabhängige Innenverkleidung (6) vorgesehen ist, welche
das Innere des Schrankkorpus (4) ganz oder teilweise bedeckt.
2. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenverkleidung (6) wenigstens teilweise selbsttragend ausgelegt ist.
3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenverkleidung (6) resistent gegenüber beispielsweise Säuren, Laugen etc. ausgeführt
ist.
4. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrankkorpus (4) wenigstens zweiteilig mit einer Gefahrstoffabteilung (4a) und
einer Säure-/Laugen-Abteilung (4b) ausgebildet ist.
5. Schrank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich die Säure-/Laugen-Abteilung (4b) die Innenverkleidung (6) aufweist.
6. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenverkleidung (6) mehrteilig mit Bodenverkleidungsteil (6a) und Dachverkleidungsteil
(6b) sowie Wandverkleidungsteilen (6c) ausgebildet ist.
7. Schrank nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verkleidungsteile (6a, 6b, 6c) wenigstens teilweise gegeneinander fixiert
sind und/oder aufeinander stehen.
8. Schrank nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verkleidungsteile (6a, 6b, 6c) unabhängig vom Schrankkorpus (6) eine
selbsttragende Hülle (6a, 6b, 6c) bilden.
9. Schrank nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verkleidungsteile (6a, 6b, 6c) aus Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen
Kunststoff wie Polyethylen oder Polypropylen, gefertigt sind.
10. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Schrankkorpus (4) angelenkte Tür (5) ein daran angebrachtes Türverkleidungsteil
(6d) aufweist.
11. Schrank nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Türverkleidungsteil (6d) ebenfalls aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie
beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen, gefertigt ist.
12. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein etwaiges Türscharnier oder ein anderes Funktionselement des Schrankkorpus (4)
außerhalb einer von den sämtlichen Verkleidungsteilen (6a, 6b, 6c, 6d) gebildeten
Einhausung (6a, 6b, 6c, 6d) angeordnet ist.
13. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine im Innern der Innenverkleidung (6) vorgesehene Schienenführung (7, 7') oder
ein vergleichbares Einbauelement aus resistentem Material realisiert ist.
14. Schrank nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbauelement aus einem thermoplastischen Kunststoff wie beispielsweise Polyamid,
hergestellt ist.
15. Verwendung einer aus mehreren Verkleidungsteilen (6a, 6b, 6c) aus Kunststoff aufgebauten
sowie wenigstens teilweise selbsttragenden Innenverkleidung (6) zur ganzen oder teilweisen
Bedeckung des Inneren eines Schrankkorpus (4) als Bestandteil eines Schranks, insbesondere
Sicherheitsschranks.