(19)
(11) EP 2 243 630 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.2010  Patentblatt  2010/43

(21) Anmeldenummer: 09158747.7

(22) Anmeldetag:  24.04.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 13/004(2006.01)
B41F 33/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(71) Anmelder: Baumüller Anlagen-Systemtechnik GmbH & Co. KG
90482 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Meis, Harold
    90559 Burgthann (DE)

(74) Vertreter: Götz, Georg Alois 
Intellectual Property IP-GÖTZ Patent- und Rechtsanwälte Am Literaturhaus, Königstrasse 70
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Rotations-Druckmaschine mit Synchronisation der Falz-Antriebsgruppe


(57) Verfahren zur Synchronisation eines oder mehrerer Antriebe einer Falzeinheit einer bahnartige Objekte verarbeitenden Druckmaschine mit weiteren Antrieben der Druckmaschine, indem diese ersten Antriebe in einem gemeinsamen Kommunikationsverbund (Sercos-Ring) auf eine gemeinsame Leitachse synchronisiert werden, wobei in der Druckmaschine außerhalb des Kommunikationsverbundes (Sercos-Ring) ein oder mehrere zweite Antriebe betrieben werden, der oder die, jeweils mit Gebereingang versehen, auf die Leitachse des Kommunikationsverbundes (Sercos-Ring) synchronisiert werden, indem abhängig von synchronen Sollwertvorgaben der Leitachse im Kommunikationsverbund (Sercos-Ring) Lagegeber- und/oder Geschwindigkeitsgeber- und/oder Beschleunigungsgeber-Signale erzeugt und als Sollwerte den jeweiligen Gebereingängen des oder der zweiten Antriebe zugeführt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synchronisation eines oder mehrerer Antriebe einer Falzeinheit einer bahnartige Objekte verarbeitenden Druckmaschine mit weiteren Antrieben der Druckmaschine. Die Synchronisation erfolgt dadurch, dass diese Antriebe (sowohl der Falzeinheit als auch sonstiger Funktionskomponenten der Druckmaschine) über einen gemeinsamen, vorzugsweise echtzeitfähigen Kommunikationsverbund, beispielsweise in Stern- oder Ringstruktur (letzterer beispielsweise bekannt als "SERCOS-Ring") oder ein sonstiger Feldbus, auf eine gemeinsame, gegebenenfalls von einer übergeordneten Steuerung vorgegebenen Leitachse synchronisiert werden. Der Kommunikationsverbund, beispielsweise Echtzeit-Feldbus, weist beispielsweise Stern- oder Ringstruktur auf (letzterer beispielsweise bekannt als "SERCOS-Ring"). Ferner betrifft die Erfindung eine Rotations-Druckmaschine mit mindestens einer Falzeinheit, wobei die Funktionseinheiten der Druckmaschine nebstFalzeinheit bewegbar sind durch mehrere erste Antriebe, die Knoten eines gemeinsamen Kommunikationsnetzwerkes sind.

[0002] Bei Rotations-Druckmaschinen werden die Funktionskomponenten wie Falzeinheit, Druckzylinder der Druckeinheit usw. in der Regel durch elektrische Einzelantriebe bewegt. Diese müssen zum registergerechten Zusammenwirken aufeinander synchronisiert werden, damit die Druckerzeugnisse in der geforderten Qualität produziert werden können. Die Synchronisation erfolgt in der Regel über eine von einer übergeordneten Steuerung vorgegebenen, gemeinsamen Leitachse, anhand welcher sich die einzelnen Antriebe in ihrer Lage und Geschwindigkeit individuell ausrichten. Die Synchronisation anhand der Leitachse muss dabei in der Regel den Falzapparat bzw. die Falzeinheit der Druckmaschine mit umfassen. Das heißt, dass die in der Regel mit dem bahnartigen Objekt in körperlichem Eingriff stehenden Funktionskomponenten der Druckmaschine wie Falzeinheit mit Schaufelrad und Messerzylinder, Einzugs- und Auszugswerk für die Objektbahn, Rollenwechsler usw. (sogenannte "Falz-Antriebsgruppe") um einen bestimmten Versatz bewegt werden müssen, damit eine Synchronisation mit der übergeordneten Leitachse erreicht werden kann.

[0003] EP 1 772 263 A1 lehrt, sämtliche Einzelantriebe, die voneinander mechanisch unabhängig angetrieben sind, einschließlich die des Falzapparats, Einzugswerks, Rollenwechslers und sonstiger Zugwalzen in ringartige Echtzeitbusse mit Querkommunikation als Kommunikationssystem zu integrieren, um eine Synchronisation untereinander durch Übertragung eines in übergeordneten Steuerungen generierten Synchronisationstaktes zu erzielen. So wird der Falzapparat, ausgehend von einem Anfangszustand, auf eine Leitachse synchronisiert, indem seine Antriebe sich an über den Echtzeitbus übermittelte Sollwertvorgaben der Leitachse angleichen. Zusätzlich ist vorgesehen, dass in den Falzapparat bzw. die Falzeinheit transportierende Hilfsaggregate wie Einzugs- oder Auszugswerk oder dergleichen zur Bewegung der Falzeinheit während deren Aufsynchronisierens lage- und geschwindigkeitssynchrone Bewegungen ausführen. Bei dem in EP 1 772 263 A1 dargestellten Konzept ist es allerdings notwendig, dass sämtliche Antriebe, auch die den Falz-Hilfsaggregaten oder dem Rollenwechsler zugeordneten Antriebe, zur Datenkommunikation im ringartigen Echtzeitbus ausgebildet sind, was die Anforderungen an die Kommunikationsintelligenz der einzusetzenden Antriebskomponenten und damit die Beschaffungskosten dafür erhöht.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Rotations-Druckmaschine mit Synchronisation der Falzantriebsgruppe die Konfigurationsflexibilität zu erhöhen. Zur Lösung wird auf das im Anspruch 1 angegebene Synchronisationsverfahren und die im unabhängigen Anspruch 6 angegebene Rotations-Druckmaschine verwiesen. Vorteilhafte, optionale Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0005] Erfindungsgemäß werden in der Druckmaschine, insbesondere Rotations-Druckmaschine, noch Antriebe außerhalb des Kommunikationsverbundes bzw. -netzwerkes angeordnet und betrieben (sogenannte "zweite Antriebe"). Bei der Auswahl der Antriebskomponenten dafür ist man nicht auf Kompatibilität mit dem Kommunikationsnetzwerk beschränkt. die Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeit der Antriebskomponenten und damit die Kosten dafür sind vorteilhaft herabgesetzt. Wichtig ist, dass die zweiten Antriebe jeweils einen Gebereingang, insbesondere Inkrementalgebereingang aufweisen, der bei Standard-Antrieben nahezu immer verfügbar ist.

[0006] Nach einem zweiten Erfindungsmerkmal werden aus dem Kommunikationsverbund bzw. -netzwerk oder von wenigstens einem darüber synchronisierten Antrieb synchrone Leitachs-Sollwertvorgaben mittelbar oder unmittelbar abgeleitet, gleichsam abgegriffen und in Impulsfolgen oder analoge Signalformen umgewandelt, welche den Ausgangssignalen eines Lage-, Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssensors, beispielsweise eines Inkrementalgebers, Resolvers oder eines Ferraris-Beschleunigungssensors entsprechen. Damit wird der Vorteil der Kompatibilität mit dem jeweiligen Standard-Gebereingang marktgängiger Antriebskomponenten erzielt, und Letztere können gemeinsam mit dem über das Kommunikationsnetzwerk geknüpften Antriebsverbund auf die Leitachse mit geringem Aufwand synchronisiert werden.

[0007] Gemäß einer optionalen Erfindungsausbildung werden die Gebersignale für die zweiten ("externen") Antriebe der Druckmaschine mit einem realen Sensor erzeugt, der mit einer realen Achse, beispielsweise drehbare Welle, eines der ersten, im Kommunikationsverbund arbeitenden Antriebe gekoppelt ist. Bei diesem realen Sensor kann es sich beispielsweise um einen "echten" Inkrementalgeber handeln. Das entsprechende Sensor-, insbesondere Inkrementalgeber-Ausgangssignal, welches die synchronisierende Leitachs-Sollwertvorgabe beinhaltet, lässt sich leicht bei einem Geber-Standardeingang der mit üblichen Antriebskomponenten realisierten zweiten Antriebe einspeisen.

[0008] Alternativ oder zusätzlich werden zur Erzeugung geberartiger Signale ein oder mehrere Geberemulatoren kommunikationstechnisch mit Reglern oder sonstigen Knoten der im Kommunikationsverbund oder -netzwerk arbeitenden bzw. miteinander kommunizierenden ersten Antriebe in Verbindung gesetzt. Der oder die Geberemulatoren können dann eingangsseitig Daten empfangen, welche synchronisierende Leitachs-Sollwertvorgaben enthalten. Diese werden im Zuge der Emulation artifiziell in geber- bzw. sensorartige Ausgangssignale für den jeweiligen Geber-Standardeingang umgesetzt.

[0009] Grundsätzlich eröffnet die Erfindung die Möglichkeit, Antriebseinheiten, die nicht im Kommunikationsverbund enthalten sind, bei der Synchronisation der Falz-Antriebsgruppe (alle Antriebe/Aggregate, die sich im Eingriff mit der Objektbahn befinden) mit einzubinden. Es wird möglich, diese "zweiten" Antriebe/Aggregate bei der Synchronisationsbewegung der Falz-Antriebsgruppe mit einzubeziehen bzw. zu integrieren.

[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung lässt sich das Erfindungs-Grundprinzip auf den Rollenwechsler einer Druckmaschine anwenden: Nach eingangs erörtertem Stand der Technik (EP 1 772 263 A1) muss der Rollenwechsler-Antrieb zur Kategorie der "ersten" Antriebe gehören, nämlich Bestandteil des über das Kommunikationsnetzwerk geknüpften Antriebsverbundes sein. Alternativ könnte der Rollenwechsler im Zusammenhang mit der Bahnspannung bzw. der Abwicklung der Objektbahn durch eine an sich bekannte Tänzerwalze gesteuert sein. Diese Art der Regelung kann als P-Regler (Proportional-Regler) aufgefasst werden. Mit diesem Reglertyp ist allerdings der Nachteil verbunden, dass immer erst eine Regelabweichung entstehen muss, damit eine Stellgröße entsteht. Demgegenüber wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, aus dem Antriebs- und/oder Kommunikationsverbund der ersten Antriebe Gebersignale abzuleiten, beispielsweise über Geberemulation auf der Basis der synchronisierenden Leitachs-Sollwertvorgaben nachzubilden und diese einem üblichen Standard-Gebereingang des Rollenwechsler-Antriebs zuzuführen.

[0011] Weitere Einzelheiten, Merkmale, (Unter-) Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Diese zeigt in der einzigen Figur
ein schematisches Blockschaltbild mit darüber befindlichem Geräteschaubild eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Synchronisationssystems für die Falz-Antriebsgruppe.

[0012] Gemäß der einzigen Figur wird in einer Rotations-Druckmaschine in an sich bekannter Weise von einem Rollenwechsler 2 aus über ein Tänzerwalze 3 zur Regelung der mechanischen Spannung der Objektbahn, über eine Einzugswalze 4 oder sonstiges Einzugswerk, über zwei oder mehr Druckeinheiten DE01, DE02 (beispielsweise Drucktürme mit jeweils acht Gummituch-- und acht Plattenzylindern und acht paarweise zugehörigen Antriebsmotoren M), über ein Auszugswerk 5 mit mehreren zugeordneten Antriebsmotoren M und über eine Umlenkwalze 6 das zu bearbeitende bahnförmige Objekt bzw. Objektbahn 1 in eine Falzeinheit FE01 mit zugehörigen Antriebsmotoren M beispielsweise für Messerzylinder, Schaufelrad usw. transportiert. Allen Antriebsmotoren M sind jeweils Antriebsregler R zugeordnet, die in an sich bekannter Weise in Kommunikationsverbünde in Form von beispielsweise ringförmigen Echtzeit-Feldbussystemen mit Querkommunikation Q untereinander eingebunden sind. Entsprechende Kommunikationsringe sind auf dem Markt beispielsweise unter der Bezeichnung "SERCOS" erhältlich. In einer übergeordneten Leitsteuerungsebene L sind mehrere Steuerungseinheiten S angesiedelt, welche zum größten Teil bzw. zumindest teilweise mit einem als Busmaster BM ausgeführten Antriebsegler R eines jeweiligen SERCOS-Antriebs- und Kommunikationsringes in Verbindung stehen. Über die jeweiligen Busmaster BM, welche von der übergeordneten Leitsteuerungsebene L synchronisierende Leitachs-Sollwertvorgaben wie beispielsweise Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssollwerte erhalten, und über den Querkommunikations-Ringbus Q werden diese synchronisierenden Leitachs-Sollwertvorgaben an weitere Busmaster anderer lokaler SERCOS-Ringe und auch an einen Geberemulator GE verteilt, welcher ebenfalls an dem SERCOS-Ringbus zur Querkommunikation Q angeschlossen ist und mit einer eigens zugeordneten Steuerungseinheit S in Verbindung steht.

[0013] Nicht enthalten in den SERCOS-Kommunikationsringen ist ein externer Antriebsregler Rext, welcher den Antriebsmotor für den Rollenwechsler 2 kontrolliert. Der Rollenwechsler 2 mit seinem Antrieb Rext, A gehört zu einer Antriebsgruppe I, welche die Antriebe der mit der Papier- bzw. Objektbahn 1 in Eingriff befindlichen Aggregate/Funktionskomponenten (Einzugswalze 4, Auszugswerk 5 und Falzeinheit FE01 und gegebenenfalls anderes) umfasst. Die weitere Antriebsgruppe II schließt mit den jeweils zugeordneten Antrieben R,M die Druckeinheiten DE01, DE02 ein, die sich in einer Vor Produktionsphase noch in der "Druck-Ab"-Stellung, aber noch nicht in der "Druck-An"-Stellung, also noch nicht im Eingriff mit der Objektbahn 1 befinden.

[0014] Mit der erfindungsgemäßen Methode ist es grundsätzlich möglich, Antriebe, die nicht in einem SERCOS-Kommunikationsring eingebunden sind, bei der Synchronisation der Falzeinheit FE01 mit zu synchronisieren. Zur Reduzierung der Makulatur muss die Falzeinheit FE01 in möglichst kurzer Zeit auf eine Synchronposition relativ zur Leitachse positioniert werden. Dazu müssen alle Funktionskomponenten der Antriebsgruppe I, die also im Eingriff mit der Papier- bzw. Objektbahn 1 sind, mit einer relativ zur Objektbahn identischen Geschwindigkeit verstellt werden. Dies ist ohne weiteres für die Antriebe R, M möglich, die in den SERCOS-Kommunikationsringen zusammengefasst und damit kommunikationstechnisch für synchronisierende Leitachs-Sollwertvorgaben erreichbar sind. Andere, nicht im SERCOS-Kommunikationsring eingebundene Antriebe, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Rollenwechsler 2 mit nachgeordneter Tänzerregelung 3, sind für die Leitachs-Sollwertvorgaben nicht über die SERCOS-Kommunikationsringe, sondern nur indirekt erreichbar.

[0015] Dazu wird gemäß gezeichnetem Ausführungsbeispiel der Umstand genutzt, dass nahezu alle marktgängigen Antriebe einen Inkrementalgebereingang IE aufweisen, der über schaltungs- und/oder programmtechnische Mittel auch zur Sollwertvorgabe genutzt werden kann. Vorliegend ist der Geberemulator GE als Baugruppe zur Erzeugung von Inkrementalgebersignalen in den SERCOS-Querkommunikationsring oder -zweig Q (Teil des Kommunikationsnetzwerkes Eercos-Ring) eingebunden, welcher auch der Synchronisierung der Falzeinheit auf die Leitachse dient. Infolgedessen kann über diesen Querkommunikationsring Q auch der Geberemulator synchronisierende Leitachs-Sollwertvorgaben empfangen, diese in entsprechende, für Inkrementalgeber typische Impulsfolge-Spursignale umwandeln (vgl. z. B. EP 1 311 934 B1) und dem außerhalb des Kommunikationsverbundes angesiedelten, externen Antriebsregler Rext des Rollenwechslers 2 zuführen. Die vom Geberemulator nachgebildeten, für Inkrementalgeber typischen Impulsspuren 7 sind dann synchron zu den Leitachs-Sollwertvorgaben für die Falzeinheit FE01.

[0016] Mit dem anhand dieses Ausführungsbeispiels veranschaulichten Prinzip ist es grundsätzlich möglich, auch externen Antrieben, welche nicht in einem synchronen Kommunikationsverbund integriert sind, synchrone Sollwertvorgaben zu machen und auf dieselbe Leitachse zu synchronisieren, die im Kommunikationsverbund vorherrscht. Andernfalls wären die nicht im Kommunikationsverbund eingebundenen "zweiten" Antriebe vom Synchronisiervorgang, beispielsweise von der Falzsynchronisation mit im Bahneingriff befindlichen Antrieben/Aggregaten/Funktionskomponenten, ausgeschlossen. Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Einbindung über die auf die Leitachs-Sollwertvorgaben basierende Gebersignalerzeugung, im dargestellten Ausführungsbeispiel Geberemulation GE, können die nicht eingebundenen Funktionskomponenten nebst ihren Antrieben, beispielsweise Rollenwechsler 2, sofort der Synchronisierbewegung folgen, wenn eine Leitachs-Sollwertvorgabe an die im Kommunikationsverbund befindlichen ersten Antriebseinheiten R,M erfolgt. Insbesondere wird gemäß obigem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit der Tänzerregelung eine zu große Regelabweichung und die damit verbundene Gefahr von Papierriss vermieden.

Bezugszeichenliste



[0017] 
1
Objektbahn
2
Rollenwechsler
3
Tänzerwalze
4
Einzugswalze
DE01
Druckeinheit
DE02
Druckeinheit
M
Antriebsmotor
5
Auszugswerk
6
Umlenkwalze
FE01
Falzeinheit
R
Antriebsregler
Q
Querkommunikation
L
Leitsteuerungsebene
S
Steuerungseinheit
BM
Busmaster
GE
Geberemulator
Rext
externer Antriebsregler
IE
Inkrementalgebereingang
7
emuliertes Gebersignal



Ansprüche

1. Verfahren zur Synchronisation eines oder mehrerer Antriebe (R,M) einer Falzeinheit (FE01) einer bahnartige Objekte (1) verarbeitenden Druckmaschine mit weiteren Antrieben (R,M) der Druckmaschine, indem diese ersten Antriebe (R,M) in einem gemeinsamen Kommunikationsverbund (Sercos-Ring) auf eine gemeinsame Leitachse synchronisiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckmaschine außerhalb des Kommunikationsverbundes (Sercos-Ring) ein oder mehrere zweite Antriebe (Rext,M) betrieben werden, der oder die, jeweils mit Gebereingang (IE) versehen, auf die Leitachse des Kommunikationsverbundes (Sercos-Ring) synchronisiert werden, indem abhängig von synchronen Sollwertvorgaben der Leitachse im Kommunikationsverbund (Sercos-Ring) Lagegeber- und/oder Geschwindigkeitsgeber- und/oder Beschleunigungsgeber-Signale erzeugt und als Sollwerte den jeweiligen Gebereingängen (IE) des oder der zweiten Antriebe (Rext,M) zugeführt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Gebersignale eine reale Achse eines der ersten, im Kommunikationsverbund (Sercos-Ring) arbeitenden Antriebe (R,M) mit einem Sensor auf Lage, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung hin abgetastet wird, und das entsprechende Sensor-Ausgangssignal dem einem oder den mehreren zweiten Antrieben (Rext,M) als Sollwert zugeführt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Gebersignale (7) mit der Leitachse im Kommunikationsverbund ein Geberemulator (GE) gekoppelt wird, dessen Ausgangssignale (7) dem einen oder den mehreren zweiten Antrieben (Rext,M) als Sollwerte zugeführt werden.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Falz-Synchronisationsvorganges wenigstens einige der ersten und zweiten Antriebe (R,M; Rext,M) gleichzeitig mit dem gemeinsamen bahnartigen Objekt (1) in Eingriff gebracht werden.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Antriebe (R,M) beziehungsweise der davon bewegten Druckmaschinen-Funktionskomponenten, insbesondere Druckeinheiten (DE01,DE02) oder Druckzylinder, während des Falz-Synchronisationsvorganges mit dem bahnartigen Objekt (1) außer Eingriff gehalten wird.
 
6. Rotations-Druckmaschine mit mindestens einer Falzeinheit (FE01) als ein von Funktionseinheiten, die bewegbar sind durch mehrere erste Antriebe (R,M), die Knoten eines gemeinsamen Kommunikationsnetzwerkes (Sercos-Ring) sind, worüber die ersten Antriebe (R,M) auf eine gemeinsame Leitachse synchronisierbar sind oder synchronisiert werden, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen oder mehrere, jeweils mit Gebereingang (IE) versehene, zweite Antriebe (Rext,M), die außerhalb des Kommunikationsnetzwerkes (Sercos-Ring) angeordnet sind und betrieben werden, wobei mit wenigstens einem der ersten Antriebe (R,M) und/oder der Leitachse innerhalb des Kommunikationsnetzwerkes (Sercos-Ring) ein Gebersignalgenerator (GE) gekoppelt ist, der ausgangseitig mit dem oder den Gebereingängen (IE) des oder der zweiten Antriebe (Rext,M) verbunden ist, welche programm- und/oder schaltungstechnisch dazu ausgebildet sind, den Gebereingang (IE) zur synchronen Sollwertvorgabe zu verwenden.
 
7. Rotations-Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebersignalgenerator als Lage-, Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssensor ausgebildet und mit einer realen Achse einer der ersten, im Kommunikationsnetzwerk (Sercos-Ring) arbeitenden Antriebe (R,M) gekoppelt ist, und ein entsprechendes Sensor-Ausgangssignal dem oder den Gebereingängen (IE) des oder der zweiten Antriebe (Rext,M) zugeführt ist.
 
8. Rotations-Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Geberemulator (GE) als ein Knoten des gemeinsamen Kommunikationsnetzwerkes (Sercos-Ring) zum Empfang von Leitachs-Sollwerten und zur Erzeugung von Lagegeber- und/oder Geschwindigkeitsgeber- und/oder Beschleunigungs-Signalen (7) in Abhängigkeit von der Leitachse ausgebildet und ausgangsseitig mit Gebereingängen (IE) des oder der zweiten Antriebe (Rext,M) verbunden ist.
 
9. Rotations-Druckmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Geberemulator (GE) mit einem Querkommunikationszweig (Q) des Kommunikationsnetzwerks (Sercos-Ring) insbesondere zwecks Empfang von Leitachs-Sollwertvorgaben und/oder mit einer übergeordneten Steuerungseinheit (S) gekoppelt ist.
 
10. Rotations-Druckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Rollenwechsler (2) mit einem zweiten, außerhalb des Kommunikationsnetzwerkes (Sercos-Ring) betriebenen Antrieb (Rext,M) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebersignalgenerator (GE) ausgangsseitig mit dem Rollenwechsler-Antrieb (Rext,M) und/oder dessen Gebereingang (IE) verbunden ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente