[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharnierbeschlag eines Dreh-Beschlags oder Dreh-Kipp-Beschlags
für Fenster oder Türen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Scharnierbeschläge dieser Art sind bereits bekannt. Aus der
DE 26 23 140 A1 ist eine Gelenkverbindung mit einem zwei Teile gelenkig verbindenden Gelenkbolzen
bekannt, der aus einer Kuppelstellung durch axiales Verschieben in eine Entkuppelstellung
brinbar ist, in der die beiden Teile voneinander gelöst werden können. Eine erste
Haltevorrichtung sorgt dafür, dass ein in einem der zu verbindenden Teile geführtes
Rastglied in den beiden Stellungen des Gelenkbolzens jeweils in eine Rastvertiefung
des Gelenkbolzen federnd eingreift. Die Rastvertiefungen sind dabei an ihren einander
zugekehrten Begrenzungsflächen keilförmig abgeschrägt und weisen in der Entkuppelstellung
des Gelenkbolzens innerhalb eines der zu verbindenden Teile an dem zu verrastenden
Ende der benachbarten Rastvertiefung eine der keilförmig abgeschrägten Begrenzungsfläche
auf. Ferner ist eine weitere Haltevorrichtung vorgesehen, bestehend aus einem am Gelenkbolzen
sichtbar angeordneten Halteelement, welches mit einem Haltegegenelement in Eingriff
brinbar ist, wenn der Gelenkbolzen in die Kuppelstellung verschoben wird.
[0003] Zur Montage und Demontage der Gelenkverbindung werden zwei Kraftspeichervorrichtungen
benötigt, die wiederum unterschiedlich ausgeführt sind. Bei einer der Kraftspeichervorrichtungen
handelt es sich um ein Federdraht, mit einer relativ komplizierten Formgebung zwischen
dem Gelenkbolzen und der Rahmen-Anschlagfläche der Gelenkverbindung. Dabei greift
der Federdraht in eine einseitig konisch abgeschrägte Rastausnehmungs- Umfangsnut
des Gelenkbolzens und hält den Gelenkbolzen in einer Montagestellung der Gelenkverbindung.
Zur Erreichung einer Gelenkverbindung der Gelenkteile, wird der Gelenkbolzen weiter
in eine betriebsgesicherte Kuppelstellung verschoben. Die betriebsgesicherte Kuppelstellung
wird dabei nicht allein durch den Federdraht erzeugt, sondern durch eine zweite Feder,
die auf der Sichtseite an einem seiner freien Enden des Gelenkbolzens angeordnet ist,
was sich nachteilig auf die Optik auswirkt. Ferner ist die Ausführung aufgrund der
aufwendigen Herstellung der Kraftspeichervorrichtungen sehr kostenaufwendig.
[0004] Aus der
DE 195 21 539 A1 ist ein Scherenlager, eines Dreh- Beschlags oder Dreh-Kipp- Beschlags für Fenster
oder Türen bekannt, bestehend aus einem Lagergabelteil, ein zwischen die Gabelschenkel
des Lagergabelteils einsetzbares Lageraugenteil, einen das Lageraugenteil und die
Gabelschenkel des Lagergabelteils durchsetzenden Drehlagerbolzen und eine Bolzensicherung.
Ferner mit einem an dem Gabelschenkel angeordneten Sicherungselement, welches zwischen
einer Sicherungsstellung mit Eingriff in eine Rastausnehmung des Drehlagerbolzens
und einer Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung verlagerbar ist und
mit einem Federelement zur Vorspannung des Sicherungselementes in die Sicherungsstellung.
Dabei wird das Sicherungselement von einem im Gabelschenkel quer zur Drehlagerbolzenachse
beweglich gelagerten Sicherungsschieber gebildet. Nachteilig auch bei dieser Ausführung
ist die optische Ausführung, da die Bolzensicherung auf der Sichtseite angeordnet
ist und entsichert werden kann. Des Weiteren sind zwei Kraftspeichervorrichtung erforderlich,
um die Sicherung der Scherenlager zu bewirken, was sich nachteilig auf die Kosten
auswirkt. Außerdem ist die zweiteilige Ausgestaltung bei einer möglichen Demontage
kompliziert anzuwenden, da das Scherenlager an zwei Stellen gleichzeitig mit einem
Werkzeugeingriff zu entriegeln ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und ein Scharnierbeschlag
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass dieser in der Herstellung kostengünstig
ist und gleichzeitig eine hohe Sicherheit gegen Herausfallen des Lagerbolzens gewährleistet.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Merkmale des Anspruchs 1 ein Scharnierbeschlag
eines Dreh-Beschlags oder Dreh-Kipp-Beschlags für Fenster oder Türen vorgesehen, mit
einem Lagergabelteil und einem in dem Lagergabelteil einsetzbares Lageraugenteil,
wobei das Lagergabelteil und das Lageraugenteil von einem Lagerbolzen durchsetzt sind.
Dabei ist eine Bolzensicherung mit einem Sicherungselement an dem Lagergabelteil angeordnet,
welches zwischen einer Sicherungsstellung mit Eingriff in eine Rastausnehmung des
Lagerbolzens und einer Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung verlagerbar
ist. Zur Vorspannung des Sicherungselementes in die Sicherungsstellung ist eine Kraftspeichervorrichtung
vorgesehen. An einem seiner freien Enden des Lagerbolzens ist eine Abflachung ausgebildet,
wobei das Sicherungselement in der Sicherungsstellung auf der zur Lagerbolzen gerichteten
Seite an einem Ende der Abflachung anliegt und auf der zum freien Ende des Lagerbolzens
gerichteten Seite eine bis zum Bolzenaußendurchmesser reichende Abschrägung aufweist.
Dadurch, dass im Lagergabelteil das Sicherungselement und die Kraftspeichervorrichtung
unterschiedliche Bauteile sind, somit auf die Art der Beanspruchung hergestellt sind,
ist eine hohe Sicherheit gegen das Herausfallen des Lagerbolzens gewährleistet. Ferner
wird durch die Ausgestaltung des Sicherungselementes dem Benutzer eine einfache Handhabung
der Montage oder Demontage des Flügelrahmens zum Blendrahmen des Fenster oder der
Tür ermöglicht.
[0007] Es ist ferner nach Anspruch 2 vorgesehen, dass die Bolzensicherung aus dem Sicherungselement
und der Kraftspeichervorrichtung gebildet ist. Das Sicherungselement lässt sich durch
die flexible Materialwahl der Form und der notwendigen Beanspruchung leichter an den
Lagerbolzen anpassen. Auch die Form und die Art der Kraftspeichervorrichtung sind
leichter zu wählen. Der hier als Federblech oder Blattfeder gewählte Kraftspeicher
kann auch als eine Druckfeder gewählt werden. Die Übertragung der Federwirkung der
Kraftspeichervorrichtung zum Lagerbolzen, findet ebenfalls durch die getrennte Konzeption
eine leichtere Abstimmung.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 3 vorgesehen, dass das Sicherungselement
und die Kraftspeichervorrichtung in einer von einer rückseitigen Rahmen-Anschlagfläche
des Lagergabelteils abgewandten Vorderseite formschlüssigen Ausnehmung unverlierbar
angeordnet sind. Mit dieser Ausgestaltung bleibt die Optik des Scharnierbeschlags
auf der sichtbaren Seite bei gleichzeitiger Bolzensicherung erhalten. Ferner ist selbst
bei einem Lösen der Verbindung beispielsweise einer Nietverbindung der Bolzensicherung
zum Lagergabelteil weiterhin die Sicherheit gegeben, dass die Bolzensicherung nicht
aus dem Lagergabelteil herausfallen kann und die Wirkung verliert, da die Rahmen-Anschlagfläche
flächenbündig an dem Blendrahmen anliegt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist nach Anspruch 4 vorgesehen, dass die
Kraftspeichervorrichtung bevorzugt als ein Federblech ausgebildet und in der Ausnehmung
auf einer Abstufung zwischen dem Sicherungselement und der rahmenseitigen Anschlagfläche
des Lagergabelteils angeordnet ist. Die Materialauswahl der Kraftspeichervorrichtung
wirkt sich vorteilhaft auf die Herstellungskosten aus. Ferner ist das Federblech in
der Ausnehmung auf einer Abstufung positioniert und verdrehsicher gehalten, so dass
das Sicherungselement nur noch einer senkrechten Befestigung bedarf.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, dass die Kraftspeichervorrichtung
einen asymmetrischen Außenrand bildet, der formschlüssig in der Ausnehmung auf der
Abstufung aufliegt, wobei ein in der Mitte der Kraftspeichervorrichtung zum Sicherungselement
weisend ausgeschnittener Schenkel an seinem freien Ende zur Bildung einer Kuppe aufgebogen
ist. Die Ausgestaltung erhält eine spielfreie Bolzensicherung, was sich vorteilhaft
auf die Wirkweise der Federkraft auswirkt, die den Impuls ohne Verzögerung auf das
Sicherungselement überträgt. Durch den asymmetrischen Außenrand der Formschlussverbindung,
ist eine fehlerhafte Montage ausgeschlossen, da die Kraftspeichervorrichtung nur von
einer Seite montierbar ist. Damit erweist sich die Montage vereinfacht und Prozesssicher
und aufgrund der Zeitersparnis kostengünstig. Einfach in der Herstellung und kostengünstig
kann mit dem aufgebogenen Schenkel je nach Winkelangabe eine maßliche Anpassung der
Größe des Abstandes zum Sicherungselement die Federkraft eingestellt werden. Die Kuppe
ist in besonders vorteilhafter Weise dazu geeignet, den Reibwiderstand bei der Montage
oder Demontage vom Federblech zum Sicherungselement zu reduzieren.
[0011] Um eine einwandfreie Federkraftübertragung des Federblechs zum Sicherungselement
sicherzustellen, weist das Sicherungselement in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung
nach Anspruch 6 auf der zur Kraftspeichervorrichtung weisenden Seite eine Nut auf,
die den Schenkel der Kraftspeichervorrichtung führend aufnimmt. So bleibt ein Verhaken
des Schenkels durch die Führung in der Nut aus, auch wenn sich eines der Bauteile
beispielsweise aufgrund ungenauer Fertigung verdrehen sollte.
[0012] Außerdem ist weiter nach Anspruch 7 vorgesehen, dass das Sicherungselement einen
asymmetrischen Umfang aufweist, der formschlüssig in die Ausnehmung eingreift und
bis an die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils für den Lagerbolzen heranreicht.
Durch den asymmetrischen Umfang des Sicherungselementes und der Anpassung an die Ausnehmung
im Lagergabelteil, ist eine fehlerhafte Montage ausgeschlossen, da das Sicherungselement
nur von einer Seite montierbar ist. Damit erweist sich die Montage vereinfacht und
Prozesssicher und aufgrund der Zeitersparnis kostengünstig. Um ein wirkungsvolles
aber kostengünstiges Sicherungselement zu erreichen, entspricht die Breite des Sicherungselementes
in etwa dem Durchmesser des Lagerbolzens.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 8 vorgesehen, dass der Lagerbolzen
sich vom Außendurchmesser zum Ende der Abflachung in einem Winkel verjüngt und ein
weiterer Teilbereich eine Abkantung bildet, die senkrecht zur Abflachung ausgebildet
ist. Um einen funktionssicheren Scharnierbeschlag im montierten Zustand des Fensters
oder der Tür zu erhalten, so dass der Lagerbolzen in einer vorgegebenen Position gegen
Herausfallen aus dem Lagergabelteil gesichert ist, weist der Lagerbolzen die Abkantung
auf hinter der das Sicherungselement kraftbeaufschlagt gehalten ist. Die Verjüngung
vom Außendurchmesser zur Abflachung vereinfacht das Einrasten des Lagerbolzens bei
der Montage und begünstigt die Freigabe beim Eingriff eines Werkzeuges in die Durchgangsöffnung
der Lagergabelteils des Lagerbolzens zur Demontage. Ein weiterer Vorteil besteht in
der Akustik der Rastung. So ist die Sicherheit gegeben, dass eine gesicherte Rastung
des Lagerbolzens erfolgt ist.
[0014] Um ein einfaches montieren des Lagerbolzens zu erreichen ist, ist nach Anspruch 9
vorgesehen, dass der Lagerbolzen an dem von der Bolzensicherung abweisenden Ende eine
Fase aufweist. Der Lagerbolzen überwindet ohne Verhaken und großem Kraftaufwand die
Bolzensicherung. Besonders optisch vorteilhaft ist es, wenn die jeweiligen Enden des
Lagerbolzens mit dem Lagergabelteil flächenbündig abschließen.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist nach Anspruch 10 vorgesehen, dass der
Lagerbolzen in der Axiallänge auf der der Bolzensicherung abgewandten Seite eine Abflachung
aufweist und dem geminderten Querschnitt der Durchgangsöffnung des Lagergabelteils
für einen ersten Teilbereich angepasst ist, wobei der zweite Teilbereich des Lagerbolzens
und der Durchgangsöffnung im Querschnitt Kreisbogenförmig ausgebildet ist. Vorteilhaft
ist durch die Abflachung, dass sich der Lagerbolzen innerhalb der Durchgangöffnung
des Lagergabelteils nicht verdrehen lässt. Die Anordnung zur Sicherung des Lagerbolzens
auf der entgegen gesetzten Seite ist dadurch fixiert. Um auch die Position der Anordnung
zur Sicherung des Lagerbolzens in axialer Richtung festzulegen, ist an dem Ende der
Anordnung der Bolzensicherung die Abflachung des Lagerbolzens wieder aufgehoben und
dem Durchmesser der Durchgangsöffnung angepasst.
[0016] Die vorangehende Ausgestaltung bewirkt gleichzeitig, eine einfache Montage des Lagerbolzens,
da nur in richtiger Einbauposition der Lagerbolzen in das Lagergabelteil montiert
werden kann.
Zur Demontage des Scharnierbeschlags und damit des Flügelrahmens zum Blendrahmen des
Fensters oder der Tür, kann mit Eingriff eines Werkzeuges zwischen die Durchgangsöffnung
des Lagergabelteils und der Abflachung des Lagerbolzens die Sicherungsstellung aufgehoben
werden, so dass der Lagerbolzen in eine Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung
verlagerbar ist. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass der Eingriff zum Entriegeln
durch die vorhandene Durchgangsöffnung erfolgt. Weitere sichtbare Veränderungen zur
Aufnahme der Bolzensicherung sind nicht notwendig. Zudem ist die Bolzensicherung völlig
verdeckt liegend.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine räumliche Ansicht des Scharnierbeschlags in einer Unteransicht mit Sicht auf
die Rahmen- Anschlagfläche und mit Eingriff eines Werkzeuges,
- Fig. 2
- eine räumliche Ansicht des Scharnierbeschlags nach Fig. 1 ohne Darstellung des Lagergabelteils
und des Lageraugenteils,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Scharnierbeschlags in einer Schnittdarstellung mit dem Lagerbolzen
in einer gesicherten Stellung,
- Fig. 4
- eine Ansicht nach Fig. 3 ohne Darstellung des Lagergabelteils und des Lageraugenteils,
- Fig. 5
- eine Ansicht des Scharnierbeschlags in einer Schnittdarstellung mit dem Lagerbolzen
in Eingriff eines Werkzeuges in einer entsicherten Stellung,
- Fig. 6
- eine Ansicht nach Fig. 5 ohne Darstellung des Lagergabelteils und des Lageraugenteils
und
- Fig. 7
- eine räumliche Ansicht des Scharnierbeschlags in einer vergrößerten Explosionsdarstellung
im Bereich der Bolzensicherung.
[0018] In den Figuren ist ein Scharnierbeschlag 1 eines Dreh-Beschlags oder Dreh-Kipp-Beschlags
für Fenster oder Türen dargestellt. Der Scharnierbeschlag 1 ist mit einem nicht dargestellten
Blendrahmen und einem Flügelrahmen des Fensters oder der Tür verbindbar, wobei der
dargestellte Lagerbolzen 4 mit dem am Blendrahmen befestigten Lagergabelteil 2 und
dem am Flügelrahmen angeordneten Lageraugenteil 3 die Verbindung bewirkt. Der Lagerbolzen
4 ist in diesem Ausführungsbeispiel an dem vertikalen Blendrahmen befestigten Lagergabelteil
2 von unten durch eine Durchgangsöffnung und durch eine Durchgangsöffnung des vertikal
angeordneten Lageraugenteils 3 hindurch einsteckbar. Das Lageraugenteil 3 ist im Falle
eines Dreh-Kipp-Beschlags am festrahmenseitigen Ende eines Ausstellarms bzw. eines
Ausstellvorrichtung vorgesehen. Im Falle eines Dreh-Beschlags ist das Lageraugenteil
3 unmittelbar fest am Flügelrahmen befestigt.
[0019] Der Scharnierbeschlag 1 kann für Rechts- oder Linksanschlag eingesetzt werden. Es
ist nur darauf zu achten, dass der Lagerbolzen 4 jeweils gesondert von unten her in
die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils 2 eingesteckt wird, d.h. mit seinem in den
Fig. 1 bis 6 oberen Ende 25 voraus. Das entgegengesetzte Ende 9 kann nicht eingesteckt
werden, da der Lagerbolzen 4 in der Axiallänge auf der der Bolzensicherung 5 abgewandte
Seite eine Abflachung 27 aufweist und dem geminderten Querschnitt nach Fig. 3 bis
6 der Durchgangsöffnung des Lagergabelteils 2 und des Lageraugenteils 3 für einen
ersten Teilbereich 28 angepasst ist, wobei der zweite Teilbereich 29 des Lagerbolzens
4 und der Durchgangsöffnung im Querschnitt Kreisbogenförmig ausgebildet ist.
[0020] Die Montagewahl hat den großen Vorteil, dass der Lagerbolzen 4 bei der Montage oder
der Demontage nicht in den ohnehin sehr beengten Raum zwischen dem Scharnierbeschlag
1 und der Einbauöffnung bzw. Maueröffnung im oberen Eckbereich für das Fenster oder
die Tür eingesteckt wird.
[0021] Das Lagergabelteil 2, das Lageraugenteil 3 und der durchsetzende Lagerbolzen 4 sind
mit einer Bolzensicherung 5 versehen. Diese dient dazu, den Lagerbolzen 4 in seiner
in Fig. 3 dargestellten axialen Normalstellung zu halten, die er dann einnimmt, wenn
der Flügelrahmen am Blendrahmen fertig montiert ist, also das Lageraugenteil 3 über
den Lagerbolzen 4 am Lagergabelteil 2 drehgelagert ist. Diese Stellung nimmt der Lagerbolzen
4 aber auch dann ein, wenn das Lagergabelteil 2 unabhängig vom Lageraugenteil 3 gelagert
oder transportiert wird oder aber am Blendrahmen vormontiert ist.
[0022] Um den Anschlag des Flügelrahmens zum Blendrahmen des Fensters oder der Tür vorzubereiten,
ist der Lagerbolzen 4 aus dem oberen Bereich des Lagergabelteils 2 soweit herauszuziehen,
dass der Raum zum Einführen für das Lageraugenteil 3 frei ist. In dieser axialen Montagestellung
wird der Lagerbolzen 4 durch die Bolzensicherung 5 und die am Lagerbolzen 4 angeordnete
beidseits konische Umfangsnut 30 einrastend gehalten. Mit Ausrichtung des Lagergabelteils
2 zum Lageraugenteil 3 ist der Lagerbolzen 4 wieder aus der Rastung hinaus in die
Montage gesicherte Rastung einzuschieben.
[0023] Die lösbare Verrastung in der Montagestellung erleichtert dem Monteur die Flügelmontage,
da oft schwere Flügel vom Monteur mit einer Hand gehalten werden müssen. Ein einführen
eines separaten Lagerbolzens würde den Montagevorgang deutlich erschweren.
[0024] Folglich sind die Montage und die Demontage durch eine einfache Bedienung des Lagerbolzens
mit integrierter Bolzensicherung von besonderem Vorteil.
Die Bolzensicherung 5 besteht nach Fig. 1 bis 7 unter Anderem aus einem Sicherungselement
6, welches zwischen der Sicherungsstellung mit Eingriff in eine Rastausnehmung 7 des
Lagerbolzens 4 und einer Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung 7
verlagerbar ist. Ferner weist die Bolzensicherung 5 eine Kraftspeichervorrichtung
8 zur Vorspannung des Sicherungselementes 6 in die Sicherungsstellung auf.
[0025] Um das Sicherungselement 6 am Lagerbolzen 4 führend zu halten, ist an einem der freien
Enden 9 des Lagerbolzens 4 eine Abflachung 10 ausgebildet. Die Abflachung 10 entspricht
etwa der Breite des Sicherungselementes 6 und bildet eine rechteckige Fläche. Die
Abflachung 10 wird im Einbauzustand als Anlage für das Sicherungselement 6 genutzt,
wobei das Sicherungselement 6 in der Sicherungsstellung auf der zur Lagerbolzen 4
gerichteten Seite 11 an dem Ende 12 der Abflachung 10 angeordnet ist.
[0026] Zum Einführen des Lagerbolzens 4 in die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils 2,
ist zum vereinfachten Überwinden der kraftbeaufschlagten Bolzensicherung 5 an der
zum freien Ende 9 des Lagerbolzens 4 gerichteten Seite eine bis zum Bolzenaußendurchmesser
reichende Abschrägung 13 ausgebildet. Die Abschrägung 13 hat den weiteren Vorteil,
dass mit Einführen eines Werkzeuges 31 zum Demontieren das Werkzeug 31 selbst durch
die Abflachung 10 bis hin zur Bolzensicherung 5 geführt wird und beim Kontakt mit
dem Sicherungselement 6 über die Abschrägung 13 die Bolzensicherung 5 löst.
[0027] Zur Montage greift die Bolzensicherung 5 auf der Rückseite d.h. auf der nicht sichtbaren
Seite an der Rahmen-Anschlagfläche 14 formschlüssig in eine Ausnehmung 15 des Lagergabelteils
2 ein und ist dort unverlierbar gehalten.
Nach Fig. 7 ist die Kraftspeichervorrichtung 8 vorzugsweise als Federblech ausgebildet.
Um mit der Rahmen-Anschlagfläche 14 flächenbündig abzuschließen und zur Vermeidung
von Unebenheiten beim Anschlag des Lagergabelteils 2 an den Blendrahmen, ist in der
Ausnehmung 15 eine Abstufung 16 vorgesehen, die das Federblech formschlüssig aufnimmt
und gegen ein Verdrehen sichert. Vorzugsweise bildet die Kraftspeichervorrichtung
8 einen asymmetrischen Außenrand, die der Form der Abstufung 16 angepasst ist. Eine
falsche Montage ist damit auszuschließen, da das Federblech nur in richtiger Position
in die Abstufung 16 eingefügt werden kann. Zur Bildung der Federkraft weist die Kraftspeichervorrichtung
8 in der Mitte und zum Sicherungselement 6 weisend einen ausgeschnittenen Schenkel
18 auf. Der Schenkel 18 ist entsprechend dem Abstand der Auflage von der Abstufung
16 bis zum Sicherungselement 6 soweit aufgebogen, dass das freie Ende 19 an dem Sicherungselement
anliegt und eine spürbare Federwirkung im eingebauten Zustand erzielt wird. Eine am
freien Ende 19 angeordnete Kuppe 20 nach Fig. 3 und Fig. 7 sorgt für einen nahezu
reibungslosen Kontakt mit dem Sicherungselement 6 in einer für den Schenkel 18 aufweisenden
Nut 21, die den Schenkel 18 gleichzeitig führend aufnimmt.
[0028] Auch die Montage des Sicherungselementes 6 in die Ausnehmung 15 wird durch einen
asymmetrischen Umfang 22 vereinfacht. Das Sicherungselement 6 lässt sich nur von der
richtigen Seite in das formschlüssige Gegenstück der Ausnehmung 15 einpassen.
[0029] Zur Erreichung eines vollen Wirkungsgrades der Bolzensicherung 5 ist es von besonderem
Vorteil, wenn das Sicherungselement 6 durch die Ausnehmung 15 hindurch bis an die
Durchgangsöffnung des Lagergabelteils 2 heranreicht. Die für den Eingriff des Werkzeuges
31 aufweisende Abschrägung 13 kann dadurch groß ausgebildet werden, was ein leichteres
Demontieren bewirkt. Gleichzeitig wirkt die Abschrägung 13 auch vorteilhaft bei der
Montage des Lagerbolzens 4 mit der Fase 26 zusammen.
[0030] Am Ende 12 der Abflachung 10 ist ein erster Teilbereich mit einem Winkel 23 vorgesehen,
der sich vom Außendurchmesser zum Ende 12 hin verjüngt und übergeht in einen zweiten
Teilbereich mit einer senkrecht zur Abflachung 10 angeordneten Abkantung 24. Die Abkantung
24 ist in der Höhe so konzipiert, dass das Sicherungselement 6 in einer gesicherten
Lage einrastet ohne das es ein Betätigen der Bolzensicherung 5 bedarf und ein ungewolltes
Lösen der Bolzensicherung 5 ausschließt. Die Höhe der Abkantung 24 ist nach Fig. 7
zudem entsprechend auch so gewählt, dass ein Entsichern auch bei möglichen Maßabweichungen
beispielsweise durch die Bauteile in jedem Fall erfolgen kann.
[0031] Das Einführen des Lagerbolzens 4 in das Lagergabelteil 2 und die Verstellung von
der Montagestellung mit Ausrichtung des Lagergabelteils 2 zum Lageraugenteil 3, wobei
der Lagerbolzen 4 wieder aus der ersten Rastung hinaus in die Montage gesicherte Rastung
der einzuschieben ist, wird durch eine am Ende 25 des Lagerbolzens 4 aufweisende Fase
26 erheblich erleichtert. Einen optischen Vorteil erhält das Scharnierelement 1 dadurch,
dass die jeweiligen Enden 9, 25 mit dem Lagergabelteil 2, wie in Fig. 3 und Fig. 5
gezeigt, flächenbündig abschließen. Durch die flächenbündige Ausgestaltung des Lagerbolzens
4 und die verdeckt angeordnete Bolzensicherung 5 wirkt die der Scharnierbeschlag einerseits
nicht überdimensioniert, andererseits wird ein ungewolltes Öffnen der Bolzensicherung
5 erschwert, da sich keine sichtbare Angriffsfläche beispielsweise für ein Werkzeug
bietet.
[0032] Nach Fig. 3 bis Fig. 6 weist der Lagerbolzen 4 in der Axiallänge auf der der Bolzensicherung
5 abgewandten Seite eine Abflachung 27 auf, die dem geminderten Querschnitt der Durchgangsöffnung
des Lagergabelteils 2 und des Lageraugenteils 3 für einen ersten Teilbereich 28 angepasst
ist. In einem zweiten Teilbereich 29 ist der Lagerbolzen 4 der Durchgangsöffnung zum
Ende des Lagergabelteils 2 hin im Querschnitt wieder Kreisbogenförmig ausgebildet.
Mit dieser Ausgestaltung lässt sich der Lagerbolzen 4 nur von einer Seite und in einer
Ausrichtung in die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils 2 und des Lageraugenteils
3 einführen und wird in einer vorgegebenen Position vom Lagergabelteil 2 zum Lagerbolzen
4 gehalten. Dem zuständigen Monteur wird die Montage des Scharnierbeschlags 1 wesentlich
erleichtert.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Scharnierbeschlag
- 2
- Lagergabelteil
- 3
- Lageraugenteil
- 4
- Lagerbolzen
- 5
- Bolzensicherung
- 6
- Sicherungselement
- 7
- Rastausnehmung
- 8
- Kraftspeichervorrichtung
- 9
- Ende
- 10
- Abflachung
- 11
- Seite
- 12
- Ende
- 13
- Abschrägung
- 14
- Rahmen- Anschlagfläche
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Abstufung
- 17
- Außenrand
- 18
- Schenkel
- 19
- Ende
- 20
- Kuppe
- 21
- Nut
- 22
- Umfang
- 23
- Winkel
- 24
- Abkantung
- 25
- Ende
- 26
- Fase
- 27
- Abflachung
- 28
- Teilbereich
- 29
- Teilbereich
- 30
- Umfangsnut
- 31
- Werkzeug
1. Scharnierbeschlag (1) eines Dreh-Beschlags oder Dreh-Kipp-Beschlags für Fenster oder
Türen,
mit einem Lagergabelteil (2) und einem dem Lagergabelteil (2) einsetzbares Lageraugenteil
(3), einen das Lagergabelteil (2) und das Lageraugenteil (3) durchsetzenden Lagerbolzen
(4), und mit mindestens einer an dem Lagergabelteil (2) angeordneten Bolzensicherung
(5) mit einem Sicherungselement (6), welches zwischen einer Sicherungsstellung mit
Eingriff in eine Rastausnehmung (7) des Lagerbolzen (4) und einer Freigabestellung
außer Eingriff mit der Rastausnehmung (7) verlagerbar ist, und mit einer Kraftspeichervorrichtung
(8) zur Vorspannung des Sicherungselementes (6) in die Sicherungsstellung,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Lagerbolzen (4) an einem seiner freien Enden (9) eine Abflachung (10) ausgebildet
ist, dass das Sicherungselement (6) in der Sicherungsstellung auf der zur Lagerbolzen
(4) gerichteten Seite (11) an dem Ende (12) der Abflachung (10) anliegt und auf der
zum freien Ende (9) des Lagerbolzens (4) gerichteten Seite eine bis zum Bolzenaußendurchmesser
reichende Abschrägung (13) aufweist.
2. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bolzensicherung (5) aus dem Sicherungselement (6) und der Kraftspeichervorrichtung
(8) gebildet ist.
3. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (6) und die Kraftspeichervorrichtung (8) in einer von einer
rückseitigen Rahmen-Anschlagfläche (14) des Lagergabelteils (2) abgewandten Vorderseite
formschlüssigen Ausnehmung (15) unverlierbar angeordnet sind.
4. Scharnierbeschlag (1) nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftspeichervorrichtung (8) bevorzugt als ein Federblech ausgebildet und in
der Ausnehmung (15) auf einer Abstufung (16) zwischen dem Sicherungselement (6) und
der Rahmenseitigen- Anschlagfläche (14) des Lagergabelteils (2) angeordnet ist.
5. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftspeichervorrichtung (8) einen asymmetrischen Außenrand (17) bildet, der
formschlüssig in der Ausnehmung (15) auf der Abstufung (16) aufliegt, wobei ein in
der Mitte der Kraftspeichervorrichtung (8) zum Sicherungselement (6) weisend ausgeschnittener
Schenkel (18) an seinem freien Ende (19) zur Bildung einer Kuppe (20) aufgebogen ist.
6. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (6) auf der zur Kraftspeichervorrichtung (8) weisenden Seite
eine Nut (21) aufweist, die den Schenkel (18) der Kraftspeichervorrichtung (8) führend
aufnimmt.
7. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (6) einen asymmetrischen Umfang (22) aufweist, der formschlüssig
in die Ausnehmung (15) eingreift und bis an die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils
(2) für den Lagerbolzen (4) heranreicht.
8. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbolzen (4) sich vom Außendurchmesser zum Ende (12) der Abflachung (10) zuerst
in einem Winkel (23) verjüngt und anschließend in eine Abkantung (24) übergeht, die
senkrecht zur Abflachung (10) ausgebildet ist.
9. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbolzen (4) an dem von der Bolzensicherung (5) abweisenden Ende (25) eine
Fase (26) aufweist und an den jeweiligen Enden (9, 25) mit dem Lagergabelteil (2)
flächenbündig abschließt.
10. Scharnierbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbolzen (4) in der Axiallänge auf der der Bolzensicherung (5) abgewandten
Seite eine Abflachung (27) aufweist und dem geminderten Querschnitt der Durchgangsöffnung
des Lagergabelteils (2) und des Lageraugenteils (3) für einen ersten Teilbereich (28)
angepasst ist, wobei der zweite Teilbereich (29) des Lagerbolzens (4) und der Durchgangsöffnung
im Querschnitt Kreisbogenförmig ausgebildet ist.
11. Scharnierbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit Eingriff zwischen die Durchgangsöffnung des Lagergabelteils (2) und der Abflachung
(10) des Lagerbolzens (4) die Sicherungsstellung aufgehoben ist und der Lagerbolzen
(4) in eine Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung (7) verlagerbar
ist.