Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Isolationssystem, umfassend mindestens ein Isolationselement
mit einer flächigen Ausdehnung, wobei das mindestens eine Isolationselement starr
ausgeführt ist.
Stand der Technik
[0002] Das deutsche Gebrauchsmuster
DE29913386 offenbart eine Fensterladenkonstruktion zur Abdeckung einer Fassadenöffnung, z.B.
Fenster, Türen und andere Öffnungen einer Gebäudefassade, wobei der Fensterladen von
einer Offenstellung in eine Verschlussstellung bringbar ist. Zwischen dem Fensterladen
und der Gebäudefassade ist ein Abstand angeordnet, wodurch ein linear bewegbarer Fensterladen,
störungsfrei von der Gebäudefassade beabstandet etwa parallel zur Fensterfläche linear
verschiebbar ist. Die offenbarte Erfindung umfasst ausschliesslich Fensterläden, welche
ausserhalb des Gebäudeinnenraumes bewegbar angeordnet sind. Durch die Anordnung ausserhalb
eines Gebäudes sind die Fensterladen gegen Wetterbedingungen und umweltbedingte Probleme
zu schützen.
[0003] Das europäische Patent
EP0500120 beschreibt eine Jalousien-artige Anordnung einzelner lsolationsbauteile vor einer
Fassadenöffnung einer Gebäudefassade, beispielsweise vor einer Glasfront angeordnet,
wobei die lsolationsbauteile jeweils eine Glasscheibe und ein um eine horizontale
Achse schwenkbares Isolationselement umfassen.
[0004] Durch die um eine horizontale Schwenkachse schwenkbewegbar gelagerten Isolationselemente
ist die Wärmeeinstrahlung in den Innenraum variierbar. Neben einer Verschattungswirkung
weist die Vorrichtung auch eine Reflexionswirkung, durch gezielte Reflexion von Licht
an den lsolationselementen auf. Die einzelnen Isolationsbauteile sind zur Ausbildung
einer Fassade geeignet.
[0005] Nachteilig an diesen Isolationsbauteilen, die in eine Aussenwand integriert oder
vor einer Gebäudefrontöffnung fixierbar sind, ist der komplizierte Aufbau und die
Beweglichkeit der Einzelteile, wodurch diese störungsanfällig sind. Diese Isolationsbauteile
sind zur Wärmeisolation von Gebäudefassaden ausserhalb eines Gebäudes einsetzbar.
[0006] Die deutsche Patentanmeldung
DE 2735654 offenbart eine Isolationsvorrichtung im Gebäudeinnenraum von einem Fenster beabstandet
in Form eines Rollos. Durch diese Isolationsvorrichtung soll die Wärmebrücke (teilweise
auch Kältebrücke genannt), das Fenster oder allgemein die Fassadenöffnung einer Gebäudefassade,
durch welche die Wärme schneller nach Aussen transportiert wird als durch die Gebäudewand,
abgedeckt werden. Die Isolationsvorrichtung umfasst eine Mehrzahl von Folien, welche
in etwa parallel zur Fassadenöffnung in Form der Fensterfläche vertikal verschiebbar
gelagert sind und die Fensterfläche abdecken können, wodurch der Durchtritt von Wärme
durch Konvektion, Wärmeleitung und Strahlung verhindert wird. Die Isolationsvorrichtung
ist zwar im Innenraum angeordnet, ein Einsatz zur Wärmeisolation einer grossen Fassadenöffnung,
wie einer Glasfassade ist aber nicht offenbart und scheint zur Verhinderung eines
Wärmeverlustes durch eine komplette Glasfassade unbrauchbar zu sein. Es mussten riesige
Folienbahnen oder entsprechend eine Vielzahl von parallelen Folienbahnen in entsprechenden
Abmessungen parallel zur Glasfassade mit entsprechenden Aufwickelvorrichtungen angeordnet
werden.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes
Isolationssystem zu schaffen, welches eine einfache und effiziente Wärmeregulierung,
insbesondere in einem Gebäude, erlaubt und zudem konstruktiv einfach aufgebaut und
kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Durch die vorliegende Erfindung wird weiter ein Innenraumisolationssystem geschaffen,
womit ein ungewünschter Durchtritt von Wärme durch Konvektion, Wärmeleitung und Strahlung
durch eine Gebäudefassade im Bereich von grossflächigen Fassadenöffnungen, wie einer
Glasfassade, einer Fensterfront, einer Tür oder eines grossflächigen Fensters, vermeidbar
ist.
[0009] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung ist das mindestens eine Isolationselement relativ zur Fassadenöffnung beweglich
gelagert, so dass die Positionierung des mindestens einen Isolationselementes zur
ganz oder teilweisen Abdeckung einer Fassadenöffnung ermöglicht ist.
[0010] Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Isolationssystem und ein Innenraumisolationssystem,
umfassend mindestens ein Isolationselement mit einer flächigen Ausdehnung, welches
als Bauelement, insbesondere als modulare Aussenhaut für ein Gebäude, respektive innerhalb
eines Gebäudeinnenraums eingesetzt wird und die Positionierung des mindestens einen
lsolationselementes zur ganz oder teilweisen Abdeckung einer Fassadenöffnung ermöglicht.
[0011] Durch das erfindungsgemässe Innenraumisolationssystem ist eine einfache Beeinflussung
der Gebäudeklimatisierung möglich, wobei mit einfachen Mitteln Energie für die Gebäudeklimatisierung
einsparbar ist.
[0012] Die vorliegende Erfindung ermöglicht weiter eine ganze oder teilweise Isolation der
Fassadenöffnung gegen Wärmeverlust, sowie die ganze oder teilweise Verdunkelung des
Innenraums bei Sonneneinstrahlung.
[0013] Durch die bewegliche Lagerung des Isolationselements wird erreicht, dass die Isolationswirkung
für den Gebäudeinnenraum steuerbar ist. Insbesondere bei Gebäuden mit grossen Fensterflächen
ergibt sich dadurch der Vorteil, dass zum Beispiel je nach Belegung der Räume die
Fensterflächen mittels Isolationselementen bedeckt werden können, um damit Heiz- oder
Kühlleistung sowohl in ökologischer wie auch in ökonomischer Sicht einzusparen. Falls
ein Temperaturgefälle zwischen dem Gebäudeinnenraum und einem angrenzenden Raum ausserhalb
des Gebäudeinnenraums ökonomisch und ökologisch optimal erhalten, respektive erzeugt
werden soll, so kann die Fassadenöffnung mittels des beweglich gelagerten Isolationselements
teilweise oder ganz abgedeckt werden. Falls anderseits ein Temperaturgefälle zwischen
dem Gebäudeinnenraum und dem angrenzenden Raum ausserhalb des Gebäudeinnenraums verringert
werden soll bzw. falls die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung des Gebäudeinnenraums
genutzt werden soll, so kann dies durch Wegbewegen des Isolationselements von der
Fassadenöffnung unterstützt werden.
[0014] Das Isolationselement kann zum Beispiel Calciumsilikat-Platten, Porenbeton, Bimsstein,
Perlite, Blähton, Blähglimmer, Polyethylen, Polystyrol, Neopor, Polyurethan, Holzfaserwerkstoff,
Holzfaserdämmplatte, Vakuumdämmplatten, Leichtbauplatten, aber auch Isolierplatten
im allgemeinen Sinne, Zellstoffverbundelemente, Holzwolle, Zellulose, Hanf, Flachs,
Wolle, Schilfrohrplatten, Steinwolle, Glaswolle etc. und Kombinationen davon umfassen.
Bevorzugt ist eine plattenförmige Ausbildung des Isolationselements, so dass eine
einwandfreie bewegliche Lagerung des Isolationselements gewährleistet werden kann.
[0015] Der Begriff "Fassadenöffnung" wird im Folgenden gleichermassen für Fensterfronten,
bzw. Ganzglasfassaden, Fenster, insbesondere gross ausgeführte Fenster, welche Teile
der Gebäudefassade mit höherem Wärmedurchgangskoeffizienten bilden, aber auch für
Bereiche zwischen Tragwerk eines Skelettbaus, respektive Mauerlichtöffnungen verwendet.
Das Isolationssystem ist also auf Ganzglasfassaden und Teilflächen, Fenster und Wände,
welche lichtdurchlässig sein können, gerichtet und umfasst ein beweglich gelagertes
Isolationselement.
[0016] Vorzugsweise ist das Isolationselement so beweglich gelagert, dass mittels einer
Stellung des Isolationselements ein Wärmetransport zwischen den beiden durch die Fassadenöffnung
definierten Räumen, insbesondere ein ausschliesslich durch Wärmestrahlung und/oder
Wärmeleitung erfolgender Wärmetransport, beeinflusst werden kann.
[0017] Die Bewegung, respektive das Verfahren, Verschwenken oder dergleichen der Isolationselemente
kann mittels eines Motors, zum Beispiel eines Schrittmotors oder von Hand erfolgen.
Die Kraftübertragung kann mittels Seilzügen, Gewindestangen, Zahnstangen, Hebeln,
Pneumatik, Hydraulik und dergleichen erfolgen.
[0018] Vorzugsweise ist das Isolationssystem als Bauelement, insbesondere als modulare Aussenhaut
für ein Gebäude, ausgebildet. Insbesondere bei Skelettbauweise, zum Beispiel unter
Verwendung von Holz, Stahl oder Stahlbeton, ist es von Vorteil, das Isolationssystem
als Bauelement auszubilden. Damit wird eine besonders einfache Bauweise für eine Aussenhaut
geschaffen. Insbesondere können die Bauelemente vorgefertigt werden, womit sie auf
der Baustelle nur noch montiert werden müssen. Weiter können die Bauelemente auch
so ausgebildet sein, dass sie für die sogenannte Fertigbauweise geeignet sind, bei
welcher das Gebäude grossenteils vorgefertigt an die Baustelle ausgeliefert wird.
Damit können beim Bau von entsprechenden Gebäuden erheblich Zeit und damit auch Kosten
eingespart werden. Die Bauelemente umfassen also vorzugsweise Fassadenteile und Teile
der Innenraumverkleidung. Die Herstellung dieser Bauteile kann besonders kostengünstig
erfolgen, insbesondere wenn ein modulares Konzept verfolgt wird. Ebenfalls lassen
sich die Bauelement derart ausbilden, dass das beweglich gelagerte Isolationselement
bestmöglich an die weiteren Bauteile des Bauelements, z. B. an die Aussenhaut angepasst
ist, so dass das Bauelement z. B. im geschlossenen Zustand eine bestmögliche Isolationswirkung
entfalten kann.
[0019] Alternativ kann das Isolationssystem auch als Innenraumisolationssystem ausgebildet
sein, mit dem Nachteil, dass der Einbau in ein Gebäude mehr Zeit in Anspruch nimmt.
(siehe weiter unten).
[0020] Bevorzugt ist das Isolationssystem als Sandwichelement ausgebildet, welches eine
Aussenschicht, eine Isolationsschicht und eine Innenschicht umfasst, wobei das mindestens
eine Isolationselement Teil der Isolationsschicht ist. Damit wird eine kompakte Bauweise
erreicht. Das beweglich gelagerte Isolationselement kann innerhalb der Aussen- und
Innenschicht bewegt werden, womit Funktionsstörungen, hervorgerufen durch Verschmutzung,
unsachgemässe Handhabung etc., weitgehend vermieden werden können. Das Isolationselement
kann quasi hermetisch zwischen der Aussen- und Innenschicht abgeschlossen werden.
Der Zwischenraum zwischen der Aussen- und Innenschicht, in dem das Isolationselement
beweglich gelagert ist, kann auch mit Unterdruck beaufschlagt sein. Damit kann die
Isolation weiter optimiert werden. Die Innenschicht kann auch dazu dienen, das bewegliche
Isolationselement aus ästhetischen Gründen abzudecken, um eine homogene Innenansicht
zu erreichen. Die Aussenschicht kann Fassadenelemente umfassen.
[0021] Die Aussenschicht und die Innenschicht sind vorzugsweise zumindest teilweise lichtdurchlässig,
insbesondere als Fenster ausgebildet. Typischerweise umfassen moderne Fenster zwei
oder drei Glasschichten (Doppel- bzw. Dreifachverglasung), um eine gewünschte Wärmeisolierung
zu erreichen. Natürlich kann statt Glas auch Kunststoff eingesetzt werden. Um die
Isolation der Fenster zu optimieren kann nun ein Isolationselement beweglich zwischen
den zwei Fensterscheiben der Doppelverglasung bzw. zwischen zwei der drei Fensterscheiben
einer Dreifachverglasung gelagert sein. Dies hat den Vorteil, dass nicht, respektive
nur geringfügig mehr Raum für das Fenster beansprucht wird, während die Isolationswirkung
wesentlich verbessert werden kann. Der Zwischenraum zwischen den beiden Fensterscheiben
kann auch vollständig oder teilweise evakuiert sein. In anderen Ausführungsformen
wird die Aussenschicht (gegebenenfalls auch die Innenschicht) durch ein Fenster (mit
Doppel- oder Dreifachverglasung) gebildet und das bewegliche Isolationselement ist
in einer parallelen Ebene angeordnet.
[0022] Alternativ kann auch auf die Innen- und/oder Aussenschicht ganz verzichtet werden.
[0023] Vorzugsweise ist das beweglich gelagerte Isolationselement von einer Verschlussstellung
in eine Offenstellung bewegbar gelagert, so dass eine Abdeckfläche des mindestens
einen Isolationselementes der Fassadenöffnung zu- und abwendbar ist. Damit kann die
Isolation, und damit die Innentemperatur des Raumes reguliert werden. In zugewandtem
Zustand wird ein Wärmeaustausch vermindert und in abgewandtem Zustand wird ein Wärmeaustausch
begünstigt. Natürlich kann das Isolationselement je nach Ausführungsform auch in Zwischenstellungen
zwischen Offenstellung und Verschlussstellung positioniert werden, womit eine Leistung
des Wärmeaustausches reguliert werden kann.
[0024] Das Isolationselement ist bevorzugt im Wesentlichen parallel zur Fassadenöffnung
bewegbar. Damit wird eine besonders kompakte Bauweise des Isolationssystems erreicht.
Typischerweise weist ein Isolationselement rechtwinklig zur Hauptfläche einer Fassadenöffnung
die geringste Abmessung auf, womit eine Parallelverschiebung des Isolationselements
zur Fassadenöffnung ein entsprechend kleines Volumen beansprucht. Dies wiederum ermöglicht
eine entsprechend grosse Gestaltungsfreiheit für den Innenraum.
[0025] Das Isolationselement kann auch anderweitig von der Fassadenöffnung zu oder wegbewegt
werden, beispielsweise ähnlich einem Garagentor oder Fensterläden. Damit können jedoch
die obig erwähnten Vorteile entfallen.
[0026] Vorzugsweise ist das Isolationselement linear, zumindest annähernd parallel, zur
Fassadenöffnung verschiebbar gelagert. Der Einsatz einer Linearführung hat den Vorteil,
dass sie besonders kostengünstig und konstruktiv einfach umsetzbar ist. Zudem herrschen
bei der Verschiebung des Isolationselements verhältnismässig kleine Kräfte, insbesondere
kaum Torsions-, Scherkräfte und dergleichen auf dasselbe, womit das Isolationsmaterial
schonend verfahren werden kann. Dies hat weiter zur Folge, dass geringere Ansprüche
an die innere Stabilität des Materials des Isolationselements gestellt werden.
[0027] Alternativ kann das Isolationselement auch in nicht linearer Weise beweglich geführt
sein, womit aber typischerweise ein erhöhter konstruktiver Aufwand in Kauf genommen
wird.
[0028] Das Isolationselement ist vorzugsweise mittels Schienen geführt linear bewegbar gelagert.
Mittels einer Schienenführung wird eine besonders einfache Form einer Linearführung
realisiert, welche kostengünstig und wartungsarm ist. Die Schienenführung kann als
Profilschienen-, Teleskopschienen-, Käfigschienen-, Gleitschienen-, Laufrollenführung
und dergleichen ausgebildet sein. Dazu kann das Isolationselement Rollen umfassen,
welche in oder auf einer Schiene, parallel zur Fassadenöffnung geführt sind. Umgekehrt
könnten die Rollen auch in der Auflage des Isolationselements gelagert sein, wobei
auf Rollen für das Isolationselement verzichtet werden kann. Die Linearführung kann
hängend und/oder aufliegend ausgebildet sein. Weiter können Schienen oder Rollen auch
seitlich mit dem Isolationselement verbunden sein. Dem Fachmann ist weiter eine Vielzahl
von Möglichkeiten bekannt, wie eine solche Linearführung realisiert werden kann.
[0029] Alternativ kann die Führung auch ohne Schienen ausgebildet sein. Zum Beispiel könnte
das Isolationselement ausschliesslich durch die beiden Fensterscheiben der Doppelverglasung
geführt sein. Weiter könnten die Isolationselemente auch lediglich seitlich geführt
sein, wobei auf eine Schienenführung verzichtet werden kann. Dabei kann aber die Laufeigenschaft
des Isolationselements beeinträchtigt werden, da typischerweise höhere Reibungskräfte
wirken.
[0030] Bevorzugt umfasst das Isolationssystem zwei Isolationselemente, welche zueinander
in entgegen gesetzte Richtung, insbesondere linear verfahrbar sind. Die beiden Isolationselemente
sind vorzugsweise entweder horizontal oder vertikal gegeneinander verfahrbar gelagert.
Damit wird erreicht, dass in Zwischenstellungen zwischen einer Offenstellung und einer
Geschlossenstellung die Öffnung jeweils als Rechteck mit einer ortsfesten Mittelsenkrechten
vorliegt, was vom Betrachter als besonders ästhetisch erachtet wird. Weiter kann damit
in den Zwischenstellungen allenfalls der Lichteinfall in den Raum optimiert werden.
Die Bewegung der beiden Isolationselemente kann so gekoppelt sein, dass mittels einer
Bewegung des einen Isolationselements das andere automatisch in entgegen gesetzter
Richtung verfährt. Dies kann zum Beispiel mittels zweier Zahnstangen erreicht werden,
welche jeweils mit einem Isolationselement verbunden sind und mit demselben Zahnrad,
dessen Rotationsachse bezüglich der Fassadenöffnung fix gelagert ist, in Eingriff
stehen. Damit kann ein einfacher Antrieb für die Isolationselemente erreicht werden.
Die Isolationselemente können aber auch separat angetrieben sein. Natürlich können
die Isolationselemente auch so beweglich gelagert sein, dass sie unabhängig voneinander,
insbesondere auch zeitgleich in dieselbe Richtung, bewegt werden können. Dies ist
insbesondere mittels einer separaten Steuerung möglich. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Bewegungen der beiden Isolationselemente jedoch gekoppelt. Bevorzugt sind
die beiden Isolationselemente linear verfahrbar, womit eine konstruktiv einfache und
kostengünstige Ausführungsform geschaffen wird.
[0031] Weiter können die Isolationselemente auch zueinander in nicht linearer Weise zueinander
und voneinander weg verfahren werden. Die beiden Isolationselemente können zum Beispiel
auf einer V-förmigen Bahn bewegt werden, wobei die Isolationselemente beim Verschliessen
sich in einer Bewegungskomponente zueinander und in einer weiteren Bewegungskomponente
nach unten verfahren.
[0032] Auch mehr als zwei Isolationselemente können dazu eingesetzt werden. Beispielsweise
können jeweils zwei Isolationselemente in einer offenen Stellung jeweils übereinander
liegen, wobei während dem Schliessvorgang jeweils eines der beiden Isolationselemente
doppelt so schnell verfährt wie das andere Isolationselement.
[0033] Alternativ können die Isolationselemente auch jeweils auf nicht lineare Weise verfahrbar
gelagert sein, so zum Beispiel in Wellenform oder dergleichen. Es ist auch denkbar,
mehrere Isolationselemente in linearer oder nicht linearer Weise verfahrbar auszubilden.
[0034] Vorzugsweise umfasst das Isolationssystem mindestens ein weiteres Isolationselement,
welches bezüglich der Fassadenöffnung fix oder relativ zur Fassadenöffnung beweglich
gelagert ist, wobei sich das Isolationselement und das weitere Isolationselement in
einer Verschlussstellung teilweise überlappen. Die Überlappung kann so bewerkstelligt
sein, dass ein Isolationselement in der Verschlussstellung vorne, und das Andere hinten
ist. Anderseits kann die Überlappung auch in Form einer Nut beim einen und in Form
eines Spunds beim anderen Isolationselement ausgebildet sein. Schliesslich können
auch andere formschlüssige Verbindungsformen gewählt werden. Damit wird gewährleistet,
dass die Isolationswirkung auch im Übergangsbereich zweier Isolationselemente vorhanden
ist. Bevorzugt wird jedoch zumindest einseitig die erstgenannte Ausführung gewählt,
wobei zwei plattenförmige Isolationselemente parallel zueinander geführt sind. Damit
wird ein einfaches Öffnen und Schliessen der Fassadenöffnung ermöglicht, da eine Führungsrichtung
ausreicht.
[0035] Alternativ kann darauf auch verzichtet werden, insbesondere wenn die Isolation im
Übergang anderweitig gewährleistet werden kann. Zum Beispiel könnten die Kanten der
beiden Isolationselemente mit einer flexiblen Dichtung versehen sein, welche in der
Verschlussstellung aneinandergepresst sind. Dem Fachmann sind auch weitere Möglichkeiten
bekannt, wie zwei Isolationselemente dicht und lösbar zusammengeführt werden können.
[0036] In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist das Isolationselement um eine Drehachse
rotierbar gelagert. Damit wird eine weitere Möglichkeit zum beweglichen Lagern eines
Isolationselements geschaffen. Die Drehachse kann zum Beispiel parallel zur Hauptfläche
der Fassadenöffnung und horizontal, vorzugsweise in Deckennähe, vorgesehen sein. Damit
kann das Isolationselement von einer vertikalen Verschlussposition in eine horizontale
offene Position verschwenkt werden, wobei in der offenen Position das Isolationselement
sich parallel und nahe an der Decke befindet. Weiter kann die Drehachse auch vertikal
und parallel zur Fassadenöffnung orientiert sein, so dass das Isolationselement ähnlich
einem Fensterflügel oder einem Fensterladen geöffnet und geschlossen werden kann.
Das Isolationselement kann damit prinzipiell auch aussen, insbesondere ausserhalb
eines Fensters über die Drehachse gelagert sein, womit beim Verschwenken desselben
im Innenraum kein Platz beansprucht wird.
[0037] Bevorzugt ist die Drehachse rechtwinklig zur Fassadenöffnung orientiert. Damit wird
erreicht, dass durch das Verschwenken des Isolationselements ein kleines Volumen beansprucht
wird, womit eine erhöhte Gestaltungsfreiheit für die Inneneinrichtung des Raumes erreicht
wird.
[0038] Alternativ kann die Drehachse auch parallel zur Fassadenöffnung orientiert sein (siehe
oben).
[0039] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Isolationselemente um
jeweils ein Segmentlager verschwenkbar gelagert und bilden so einen Linsenverschluss,
insbesondere zum Öffnen und Schliessen einer Sichtöffnung. Damit wird eine besonders
ästhetische Ausführungsform eines beweglich gelagerten Isolationselements geschaffen.
Insbesondere kann damit eine kreisrunde oder vieleckige verschliessbare Öffnung geschaffen
werden, welche auch in Zwischenstellung zwischen "offen" und "geschlossen" durch die
sternförmige Gestalt einen besonders ästhetischen Eindruck hinterlassen kann. Vorzugsweise
ist der Linsenverschluss ähnlich einer Irisblende ausgebildet. Dabei können die beweglichen
Elemente, d.h. die Linsenelemente, in geschlossener Stellung in den Kontaktbereichen
über eine Nut/Kamm-Verbindung dicht abgeschlossen sein. Vorzugsweise sind die mehreren
Isolationselemente jeweils als Dreiecke mit zwei konvex und einer konkav gewölbten
Seite ausgebildet, wobei die Drehachsen in regelmässigem Abstand auf einem Kreis angeordnet
sind und die Isolationselemente jeweils an einer Dreiecksecke gelagert sind, bei welcher
eine konkave und eine konvexe Seite zusammen kommen.
[0040] Das Isolationssystem kann als Innenraumisolationssystem ausgebildet sein, welches
innerhalb eines Gebäudeinnenraums eingesetzt wird. Das Isolationssystem nimmt bei
den entsprechenden Ausführungsformen die Funktion der Aussenhaut also nicht wahr,
sondern diese wird durch andere (z. B. vorbestehende) Bauelemente gewährleistet. Das
Innenraumisolationssystem kann zum Beispiel als innere Fassadenverkleidung oder im
Rauminnern als Zwischenwand, insbesondere zwischen zwei unterschiedlich zu temperierenden
Räumen vorgesehen sein. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass bestehende Gebäude
in einfacher Weise nachgerüstet werden können. Zudem ergeben sich durch die konstruktive
Trennung von Aussenhaut und Isolationssystem weitere konstruktive Möglichkeiten.
[0041] Vorzugsweise ist das mindestens eine Isolationselement von der Fassadenöffnung beabstandet,
unmittelbar oder mittelbar im Boden eines Raumes relativ zur Fassadenöffnung gelagert.
Damit wird eine einfache Nachrüstung in einem Gebäudeinnenraum mit beweglichen Isolationselementen
bereitgestellt.
[0042] Die Isolationselemente der obig beschriebenen Ausführungsformen können natürlich
auch im Rahmen eines Innenraumisolationssystems eingesetzt werden.
[0043] Vorzugsweise umfasst ein Innenraumisolationssystem mindestens ein Isolationselement
mit einer flächigen Ausdehnung, welches innerhalb eines Gebäudeinnenraums eingesetzt
wird und wobei die Positionierung des mindestens einen Isolationselementes zur ganz
oder teilweisen Abdeckung einer Fassadenöffnung ermöglicht, wobei das mindestens eine
Isolationselement starr ausgeführt ist und von der Fassadenöffnung beabstandet, unmittelbar
oder mittelbar im Boden eines Raumes relativ zur Fassadenöffnung gelagert ist.
[0044] Bevorzugt ist das mindestens eine Isolationselement von einer Verschlusstellung in
eine Offenstellung bewegbar gelagert, sodass eine Abdeckfläche des mindestens einen
Isolationselementes der Fassadenöffnung zu- und abwendbar ist.
[0045] Das mindestens eine Isolationselement weist vorzugsweise eine oder mehrere Sichtöffnung
auf.
[0046] Vorzugsweise ist das mindestens eine Isolationselement linear mindestens annähernd
parallel zur Fassadenöffnung verschiebbar gelagert.
[0047] Bevorzugt weist das mindestens eine Isolationselement Verfahrmittel auf und ist in
Bodenschienen geführt linear bewegbar gelagert.
[0048] Bevorzugt weist das mindestens eine Isolationselement Verfahrmitteln auf und ist
schienenfrei ungeführt möglichst reibungslos linear verfahrbar.
[0049] Vorzugsweise ist das mindestens eine Isolationselement einteilig ausgestaltet und
um eine vertikale Drehachse rotierbar gelagert.
[0050] Das mindestens eine Isolationselement weist bevorzugt eine parallelogrammförmig ausgestaltete
Grundfläche auf.
[0051] Bevorzugt ist das mindestens eine Isolationselement an mindestens einer Vertikalschiene
mittelbar am Boden und mit mindestens einer Horizontalschiene mittelbar an der Decke
durch mit der Vertikalschiene und der Horizontalschiene wirkverbundene Befestigungsmitteln
geführt bewegbar.
[0052] Vorzugsweise ist das mindestens eine Isolationselement mehrteilig ausgestaltet und
umfasst einen ersten Flügel und einen zweiten Flügel, welche um eine Vertikalachse
voneinander unabhängig schwenkbar gelagert sind.
[0053] Die mindestens eine Sichtöffnung ist vorzugsweise im ersten Flügel und/oder im zweiten
Flügel angeordnet.
[0054] Das mindestens eine Isolationselement ist vorzugsweise ortsfest im Gebäudeinnenraum
gelagert.
[0055] Vorzugsweise ist das mindestens eine Isolationselement ein- oder mehrlagig ausgestaltet.
[0056] Das Innenraumisolationssystem weist vorzugsweise eine Mehrzahl voneinander unabhängig
bewegbaren Isolationselementen auf.
[0057] Vorzugsweise ist die Mehrzahl der Isolationselemente derart angeordnet, dass sich
Randbereiche benachbarter Isolationselemente in Verschlussstellung teilweise überlappen.
[0058] Bevorzugt sind die Mehrzahl der Isolationselemente mindestens annähernd parallel
zur Fassadenöffnung aufgereiht angeordnet.
[0059] Das Isolationselement ist vorzugsweise mehrlagig ausgeführt und die mindestens eine
Sichtöffnung ist bevorzugt durch einen Parallelverschluss, umfassend zwei in vertikaler
Richtung bewegbare Isolationskörper, öffenbar und verschliessbar.
[0060] Das Isolationselement ist bevorzugt mehrlagig ausgeführt und die mindestens eine
Sichtöffnung ist bevorzugt durch einen Linsenverschluss, umfassend eine Mehrzahl von
Segmenten, welche in jeweils einem Segmentlager verschwenkbar gelagert sind, öffenbar
und verschliessbar.
[0061] Vorzugsweise ist das Isolationselement mehrlagig ausgeführt und die mindestens eine
Sichtöffnung ist vorzugsweise durch einen Horizontalverschluss, umfassend mindestens
ein Segment, welches in mindestens einer Horizontalschiene linear verschiebbar gelagert
ist, öffenbar und verschliessbar.
[0062] Die einzelnen Isolationselemente sind bevorzugt in einem Bodenschacht unterhalb des
Bodens mindestens annähernd parallel zur Fassadenöffnung an mindestens einer Vertikalschiene
gehalten linear versenkbar gelagert.
[0063] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0064] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a
- zeigt ein Innenraumisolationssystem mit einer Mehrzahl von linear bewegbaren Isolationselementen
in einer perspektivischen Ansicht, während
- Fig. 1b
- eine Aufsicht auf die Isolationselemente gemäss Figur 1a zeigt.
- Fig. 1c
- zeigt eine Aufsicht auf Isolationselemente in einer Offenstellung, wahrend
- Fig. 1d
- eine Aufsicht auf Isolationselemente in Verschlussstellung zeigt.
- Fig. 2a
- zeigt ein Innenraumisolationssystem mit einer Mehrzahl von, um eine Vertikalachse
drehbar angeordneten Isolationselementen in einer perspektivischen Ansicht und
- Fig. 2b
- zeigt eine perspektivische Gitterlinienansicht gemäss Figur 2a.
- Fig. 2c
- zeigt eine Aufsicht auf ein einzelnes drehbares Isolationselement, wahrend
- Fig. 2d
- eine Aufsicht auf ein Innenraumisolationssystem umfassend acht von einander unabhängig
drehbare Isolationselemente zeigt.
- Fig. 2e
- zeigt eine Aufsicht auf Isolationselemente in Offenstellung, während
- Fig. 2f
- eine Aufsicht auf Isolationselemente in Verschlussstellung zeigt.
- Fig. 3a
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Gebäudefront mit einem aufklappbar gelagerten
Isolationselement in Verschlussstellung aus dem Gebäudeinnenraum, während
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht einer Gebäudefront, einer Decke und eines klappbar gelagerten Isolationselementes
und
- Fig. 3c
- eine schematische Ansicht des Aufklappvorgangs des Isolationselementes gemäss Fig.
3a schematisch zeigt.
- Fig. 4a
- zeigt ein Innenraumisolationssystem, eine Gebäudefront teilweise abdeckend mit einer
Mehrzahl von, um eine Vertikalachse verschwenkbewegbaren Isolationselementen in einer
perspektivischen Ansicht, während
- Fig. 4b
- eine Aufsicht auf ein Isolationselement mit zwei Flügeln in Verschlussstellung geschwenkt
und
- Fig. 4c
- eine Aufsicht auf ein Isolationselement mit einem ersten Flügel und einem zweiten
Flügel teilweise in Richtung Offenstellung aufgeschwenkt zeigt.
- Fig. 4d
- zeigt eine Aufsicht auf ein Innenraumisolationselement mit schwenkbaren Isolationselementen
jeweils in Verschlussstellung.
- Fig. 5a
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Gebäudefront mit einem Isolationselement
mit einem Parallelverschluss zur Verschliessung einer Sichtöffnung.
- Fig. 5b
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationselementes gemäss Figur 5a, wobei
der Parallelverschluss vollständig geschlossen ist, während
- Fig. 5c
- eine perspektivische Ansicht eines Isolationselementes gemäss Figur 5a mit vollständig
geöffnetem Parallelverschluss zeigt.
- Fig. 6a
- zeigt eine Ansicht auf ein Isolationselement mit einem geöffneten Linsenverschluss
zur Verschliessung der Sichtöffnung, während
- Fig. 6b
- eine Aufsicht auf ein Isolationselement mit geschlossenem Linsenverschluss zeigt.
- Fig. 6c
- zeigt eine Explosionsdarstellung des Linsenverschluss gemäss Figur 6a, respektive
6b.
- Fig. 6d
- zeigt eine Explosionsdarstellung eines geschlossenen Linsenverschlusses, während
- Fig. 6e
- eine Explosionsdarstellung eines geöffneten Linsenverschlusses zeigt, sodass Licht
durch eine Sichtöffnung treten kann.
- Fig. 6f
- zeigt eine Explosionsdarstellung eines Isolationselements, wobei eine Sichtöffnung
mit einem Horizontalverschluss eines Isolationssegmentes verschliessbar ist.
- Fig. 7a
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines in einem Bodenschacht linear versenkbaren
Isolationselement, während
- Fig. 7b
- eine perspektivische Gitterlinienansicht der Anordnung gem3ss Figur 7a zeigt.
- Fig. 8a
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit Linsenverschluss bei
offener Sichtöffnung.
- Fig. 8b
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit Linsenverschluss bei
halb offener Sichtöffnung.
- Fig. 8c
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit Linsenverschluss bei
geschlossener Sichtöffnung.
- Fig. 8d
- zeigt eine Explosionsdarstellung des Isolationssystems mit Linsenverschluss.
- Fig. 9a
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit vertikal verschiebbar
gelagertem Isolationselement bei offener Sichtöffnung.
- Fig. 9b
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit zwei gegeneinander
vertikal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei halb offener Sichtöffnung.
- Fig. 9c
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit zwei gegeneinander
vertikal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei geschlossener Sichtöffnung.
- Fig. 10a
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit zwei gegeneinander
horizontal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei offener Sichtöffnung.
- Fig. 10b
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit zwei gegeneinander
horizontal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei halb offener Sichtöffnung.
- Fig. 10c
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems mit zwei gegeneinander
horizontal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei geschlossener Sichtöffnung.
[0065] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0066] Es wird ein Innenraumisolationssystem 3, umfassend mindestens ein Isolationselement
30 offenbart, welches innerhalb eines Gebäudeinnenraums 2 eingesetzt wird. Das mindestens
eine Isolationselement 30 besitzt eine flächige Ausdehnung und ist vor einer Fassadenöffnung
10 einer Gebäudefassade im Gebäudeinnenraum derart positionierbar, dass eine Kältebrücke,
oder auch als Wärmebrücke bezeichnet, abgedeckt wird und der Wärmefluss durch die
Fassadenöffnung 10 stark eingeschränkt wird.
[0067] Abdeckbare Fassadenöffnungen 10 können beispielsweise Fensterfronten bzw. Ganzglasfassaden
oder gross ausgeführte Fenster, welche Teile der Gebäudefassade mit höherem Wärmedurchgangskoeffizienten
bilden, sein. Mit dem hier vorgestellten Innenraumisolationssystem 3 sind diese Fassadenöffnungen
10 teilweise oder vollständig von innen durch entsprechende Ausrichtung des mindestens
einen Isolationselementes abdeckbar, wobei das mindestens eine Isolationselement 30
eine flächige Ausdehnung hat und von der Fassadenöffnung 10 beabstandet angeordnet
ist. Eine Mehrzahl von Isolationselementen 30 ist in einer Reihe, bevorzugt mindestens
annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10, wobei sich Randbereiche benachbarter Isolationselemente
30 teilweise überlappen, abdichtend angeordnet.
[0068] Das mindestens eine Isolationselement 30 ist starr ausgeführt und relativ zur abzudeckenden
Fassadenöffnung 10 im Gebäudeinnenraum 2 bewegbar gelagert. Dabei ist jedes Isolationselement
30 unmittelbar oder mittelbar auf dem Boden 20 und eventuell zusätzlich der Decke
21 (Fig. 3b) eines Raumes bewegbar in entsprechenden Lagern gelagert von einer Offenstellung
in eine Verschlussstellung bringbar. Durch die Bewegung der Isolationselemente 30
in Verschlussstellung wird bei kalten Aussentemperaturen ein Wärmeverlust vom Gebäudeinnenraum
2 nach aussen vermieden, während im Sommer bei warmen Aussentemperaturen eine zu starke
Aufheizung des Gebäudeinnenraumes 2 verhindert werden kann. Damit eine möglichst optimale
Abdeckung der Fassadenöffnung erreichbar ist, sollte eine Abdeckflache 305 des losaltionselementes
30 in der Verschlussstellung mindestens annähernd parallel zur beabstandeten Fassadenöffnung
ausrichtbar sein.
[0069] In den Figuren 1a bis 1d ist eine erste Ausführungsform des 10 Innenraumisolationssystems
3 mit linear mindestens annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10 verschiebbaren Isolationselementen
30 dargestellt. Die drei Isolationselemente 30 befinden sich in Fig. 1d vollständig
in der Verschlussstellung, wodurch ein ungewolltes Entweichen von Wärme aus dem Gebäudeinnenraum
2 durch die Fassadenöffnung 10 nach aussen vermieden wird. Ein teilweises überlappen
der Randbereiche der einzelnen Isolationselemente 30, wie in Fig. 1a gezeigt, sorgt
bereits für einen geringen wärmeisolierenden Effekt.
[0070] Die Isolationselemente 30 sind im Boden 20 in nicht dargestellten Bodenschienen geführt
linear bewegbar gelagert. Dazu sind entsprechende Mittel in den Isolationselementen
30 vorgesehen, damit eine möglichst reibungsarme lineare Verschiebung möglich ist.
Beispielsweise kann eine kugelgelagerte Lagerung der einzelnen Isolationselemente
30 ausgeführt sein. Es ist aber auch möglich die Isolationselemente 30 bodenseitig
mit Verfahrmitteln wie Rollen oder anderen Aufhängevorrichtungen auszustatten, sodass
diese frei über den Boden 20 schienenlos durch den Gebäudeinnenraum 2 bewegbar sind.
[0071] Gemäss der hier gezeigten Ausführungsform ist eine Sichtöffnung 303 in einem Isolationselement
30 vorgesehen, wodurch der Durchtritt von Licht durch das Isolationselement 30 möglich
ist, damit der Gebäudeinnenraum 2 nicht zu stark verdunkelt wird. Die einzelnen Isolationselemente
30 sind einzeln voneinander unabhängig verschiebbar, wodurch unterschiedlich starke
Isolationswirkungen erreichbar sind. Die Isolationswirkung ist ausserdem von der Dicke
der Isolationselemente 30 und von der Wahl der Materialen beeinflusst. Durch die individuelle
Anordnung der Isolationselemente 30 kann ausserdem der optische Eindruck der Isolationselemente
30 im Gebäudeinnenraum 2 variiert werden. Zur Abdichtung gegen Wärmekonvektion der
Luft aus dem Innenraum werden die Ränder der isolationselemente 30 aller erläuterten
Ausführungsformen mit Dichtungen, beispielsweise aus Weichgummischaum, vollflächig
oder streifenweise umrahmt. Die Dichtungen sind in den Figuren nicht dargestellt,
umgeben aber die Isolationselemente an den Seitenflachen, welche jeweils benachbarten
Isolationselementen 30 zuwendbar sind. Durch diese Dichtungen ist auch eine Abdichtung
zwischen, wie in Figur 1d gezeigt angeordneten Isolationselementen 30 möglich, wodurch
eine zusätzliche Abdichtung gegen Konvektion erreich bar. In einer zweiten Ausführungsform
umfasst das Innenraumisolationssystem 3 mindestens ein einteilig ausgestaltetes und
um eine vertikale Drehachse 31 rotierbar ortsfest gelagertes Isolationselement 30.
Figur 2a zeigt eine Fassadenöffnung 10, vor welcher innenraumseitig eine Mehrzahl
von Isolationselementen 30 jeweils in Offenstellung mindestens annähernd parallel
zur Fassadenöffnung 10 aufgereiht angeordnet sind, Jedes Isolationselement 30 ist
unabhängig von den benachbart angeordneten Isolationselementen 30 um die vertikale
Drehachse rotierbar, wobei eine Rotationsflache 304 überstrichen wird.
[0072] Wie in Figur 2c und 2d deutlich, ist die Grundflache 300 parallelogrammförmig gewählt,
wobei keine rechten Winkel zwischen den Seiten liegen. Eine solche Grundfl3che 300
ist vorteilhaft, da benachbarte Isolationselemente 30 in ihren Randbereichen teilweise
überlappen und zusätzlich abdichten und die voneinander unabhängigen Isolationselemente
30 naher zusammengerückt angeordnet sein können, wodurch ein gesteigerter Isolationseffekt
und eine damit verbundene Gebäudeklimatisierung erreichbar ist. Wenn zwei benachbarte
Isolationselemente 30 in Offenstellung und damit annähernd senkrecht relativ zur Fassadenöffnung
10 ausgerichtet sind, kann je nach Wunsch ausreichend Licht in den Gebäudeinnenraum
2 gelangen. In der Figur 2f ist ein Innenraumiso∼ationssystem3 mit zwei benachbarten
Isolationselementen 30 mit jeweils einer Sichtöffnung 303 dargestellt, welche einen
ausreichenden Lichteinfall in der Verschlussstellung ermöglichen.
[0073] Eine weitere Ausführungsform des Innenraumisolationssystems 3 weist einteilig ausgeführte
flächige Isolationselemente 30 auf, welche klappbar von der Fassadenöffnung 10 im
Gebäudeinnenraum 2 angeordnet gelagert sind. Zur Befestigung der Isolationselemente
30 an mindestens einer Vertikalschiene 33 und mindestens einen Horizontalschiene 34
sind Befestigungsmittel 32 an den Isolationselementen 30 vorgesehen. In der Verschlussstellung
eines Isolationselementes 30 gemäss Fig. 3a ist das Isolationselement 30 mindestens
annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10 gelagert. In der Seitenansicht gemäss Fig.
3b sind die in der Vertikalschiene 33 befindlichen Befestigungsmittel 32 gut erkennbar.
Wird das Isolationselement 30 nach oben in Richtung Decke 21 bewegt, werden die Befestigungsmittel
32 von der Vertikalschiene 33 in die Horizontalschiene 34 geführt wobei das Isolationselement
30 eine Klappbewegung von einer Lage annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10 bis
in eine Lage annähernd parallel zur Decke 21 bewegt. Das Isolationselement 30 wird
durch diese Ausgestaltung geführt von einer Verschlussstellung in die Offenstellung
und zurück geklappt. Durch die Lagerung des Isolationselementes 30 parallel zur Decke
21, stört das Isolationselement 30 in der Offenstellung weniger als bei den anderen
Ausführungsformen. Eine weitere Ausführungsform gemäss Figur 4a weist ein Innenraumisolationssystem
3 umfassend mindestens ein mehrteiliges Isolationselement 30' auf. Das mehrteilige
Isolationselement 30' umfasst einen ersten Flügel 301 und einen zweiten Flügel 302,
welche um eine Vertikalachse 31' schwenkbar gelagert sind. In Verschlussstellung sind
die ersten und zweiten Flügel 301, 302 der mehrteiligen Isolationselemente 30' mindestens
annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10 orientiert, wie in Figur 4b dargestellt.
Auch in Figur 4b ist eine Rotationsflache 304 dargestellt, welche der erste und der
zweite Flügel 301, 302 des Isolationselementes 30' überstreicht. Auch in dieser Ausführungsform
ist es vorteilhaft die Randbereiche der Isolationselemente 30' angeschrägt auszugestalten,
sodass sich die Randbereiche benachbarter Isolationselemente 30' teilweise überlappen.
Auch hier sind$ die nicht dargestellten Dichtungen an den Seitenflachen der Isolationselemente
30' zur Abdichtung und zur gesteigerten Wärmedämmung vorteilhaft. Sichtöffnungen 303
können im ersten Flügel 301 und/oder im zweiten Flügel 302 angeordnet sein. Die Vertikalachse
31' kann wahlweise wie in den Figuren im Boden 20 befestigt sein und/oder, nicht dargestellt,
in der Decke 21 des Raumes befestigt sein. Die Verschwenkung des ersten und zweiten
Flügels 301, 302 ist wie in Figur 4c gezeigt voneinander unabhängig ausführbar, wodurch
die Fassadenöffnung 10 unterschiedlich stark abdeckbar ist und ein Wärmeverlust vermeidbar
ist. I n dieser Ausführungsform können der erste Flügel 301 und/oder der zweite Flügel
302 eines Isolationselementes 30 mit einer Sichtöffnung 303 versehen werden. Die Grundflache
300' des ersten Flügels 301 und des zweiten Flügels
[0074] 302 ist bevorzugt in Form eines rechtwinkligen Trapezes ausgeführt, sodass eine Überlappung
der Randbereiche benachbarter erster und zweiter Flügel 301, 302 erreichbar ist. In
einer weiteren Ausführungsform des Innenraumisolationssystems 3, welches in den Figuren
5a bis 5c gezeigt ist, ist ein Parallelverschluss zur Verschliessung der mindestens
einen Sichtöffnung 303 innerhalb des Isolationselementes 30" vorgesehen. Dabei kann
das Isolationselement 30" selbst linear bewegbar oder ortsfest montiert ausgeführt
sein. Der Parallelverschluss umfasst zwei in vertikaler Richtung bewegbare Isolationskörper
35, welche in einer Offenstellung die Sichtöffnung 303 freigeben und einen Lichtdurchlass
ermöglichen. Die Isolationskörper 35 sind in dem mehrlagigen Isolationselement 30"
bewegbar angeordnet, wobei der Parallelverschluss entweder eine Bewegung jedes Isolationskörpers
35 einzeln oder beider Isolationskörper 35 gekoppelt ermöglicht. Die Isolationskörper
35 können in Schienen im Zwischenraum zwischen zwei Lagen des Isolationselementes
30" angeordnet sein und wahlweise manuell oder elektromechanisch bewegbar sein. Wenn
die Isolationskörper 35, wie in Figur 5c erkennbar, vollständig linear verschoben
sind, ist die Sichtöffnung 303 vollständig freigelegt, wobei ein Isolierglas 37 far
zusätzliche Wärmedämmung bei offenem Parallelverschluss sorgt. In einer weiteren Variante
der Gestaltung eines Verschlusses der Sichtöffnung 303 eines Isolationselementes 30'"
ist ein Linsenverschluss vorgesehen. Dieser Linsenverschluss ist in den Figuren 6a
bis 6e dargestellt und umfasst eine Mehrzahl von Segmenten 36, welche schwenkbewegbar
in Segmentlagern 360 gelagert sind. Die Segmente 36 sind wahlweise einzeln oder kollektiv
manuell oder elektromechanisch von einer Offenstellung in eine Schliessstellung bewegbar.
In der Offenstellung geben einzelne oder alle Segmente 36 die Sichtöffnung 303 frei.
Aufgrund der gewählten Ausführungsform der Segmente 36 ist die Sichtöffnung 303 durch
alle
[0075] Segmente 36 komplett verschliessbar, sodass eine optimale Wärmedämmung erreichbar
ist. Um eine zusätzliche Wärmedämmung der Isolationselemente 30 auch bei geöffneter
Sichtöffnung 303 zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, ein Isolierglas 37 im Bereich
der Abdeckflache 305 der Isolationselemente 30, 30', 30", 30"' anzuordnen. Diese vorteilhafte
Ausgestaltung ist beispielhaft in den Figuren 6c bis 6e erkennbar. In den Figuren
6d und 6e sind die Segmente 36 durch Stabe geführt schwenkbewegbar auf Bolzen 360,
welche Schwenklager 360 bilden gelagert. Eine weitere Möglichkeit des Verschlusses
der Sichtöffnung 303 eines Isolationselementes 30 ist in Figur 6f in Form eines Horizontalverschlusses
gezeigt. Ein mehrlagig ausgeführtes Isolationselement 30 mit mindestens einer Sichtöffnung
303, umfassend mindestens ein Segment 36', welches in mindestens einer Horizontalschiene
34 linear verschiebbar gelagert ist. In der Figur 6f sind zwei Horizontalschiene 34
gezeigt, in welchen das Segment 36' linear öffenbar und verschliessbar bewegbar ist.
Auch hier sorgt ein Isolierglas 37 für eine gewisse Wärmedämmung bei komplett geöffneter
Sichtöffnung 303. Die Isolationskörper 35 und die Segmente 36 können beispielsweise
durch Seilzüge oder Kettenvorrichtungen bewegungsgekoppelt sein, sodass eine kollektive
Bewegung der Isolationskörper 35 bzw. der Segmente 36 erreichbar ist. Eine weitere
Möglichkeit zur Anordnung der Isolationselemente 30, ist in den Figuren 7a und 7b
gezeigt, wobei die Isolationselemente 30 in einem Bodenschacht 22, unterhalb des Bodens
20 mindestens annähernd parallel zur Fassadenöffnung 10 ausgerichtet versenkbar gelagert
sind. Die mindestens eine Vertikalschiene 33 ist entsprechend in den Bodenschacht
22 hineinragend angeordnet, sodass das
[0076] Isolationselement 30 zu jeder Zeit mit der Vertikalschiene 33 verbunden ist und zur
Wärmedämmung linear mindestens annähernd senkrecht zum Boden 20 des Gebäudeinnenraums
2 verfahrbar ist, Bei Versenkung des Isolationselementes 30 im Bodenschacht 22 ist
die Fassadenöffnung 10 freigelegt und keine Wärmedämmung vorhanden. Durch eine lineare
Bewegung des Isolationselementes 30 vertikal nach oben in Richtung Decke 21 kann eine
wärmedämmende Wirkung erreicht werden.
[0077] Das hier vorgestellte Innenraumisolationssystem 3 kann bei der Planung von Neubauten
bereits geplant und beim Bau durch Integration der nötigen Lager, sowie Einbau des
mindestens einen Isolationselementes 30 im Gebäudeinnenraum 2 vorgesehen werden. Weiterhin
besteht die Möglichkeit die Isolationselemente 30 und die nötigen Lager in einen Altbau
zur Wärmeisolation nachträglich zu integrieren. Nach dem Einbau der Lager, in denen
die Isolationselemente 30 bewegbar sind, können die Isolationselemente beispielsweise
eine Glasfassade 10 ganz oder teilweise bedeckend angebracht werden.
[0078] Die Isolationselemente 30, 30', 30", 30'" sind ein- oder mehrlagig ausgestaltet,
wobei unterschiedliche Materialien einsetzbar sind. Das Ziel ist es, Isolationselemente
30 mit einem geringen Wärmedurchgangskoeffizienten und damit mit einem hohen Wärmedurchgangswiderstand
herzustellen. Darum sind Materialien mit schlechter Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise
Holz, Steinwolle oder Kunststoffe wie Polystyrol oder Polyurethan in einlagigen Ausführungsformen
der Isolationselemente 30 bevorzugt. Wenn die Isolationselemente 30 mehrlagig ausgestaltet
sind, können einzelne Lagen auch aus guten Wärmeleitern, wie Metallen oder einer Mörtelschicht
hergestellt werden. Die Isolationselemente 30 können beispielsweise aus Vakuumdämmplatten,
mehrschichtigen Leichtbauplatten, umfassend eine Hartschaumschicht (Polystyrolschaum)
und eine Armierungsschicht oder Mörtelschicht bestehen, welche einfach von Hand drehbar,
klappbar, schwenkbar oder linear verschiebbar lagerbar sind. Zur Bewegung der Isolationselemente
30 können wahlweise manuell, hydraulisch, elektromechanisch oder äquivalent betreibbare
Vorrichtungen eingesetzt werden. Je nach Masse der Isolationselemente 30 oder nach
Komfortwünschen des Anwenders ist eine automatisch betreibbare elektromechanische
Bewegungsvorrichtung auszuführen. Neben einer individuellen Betätigbarkeit jedes einzelnen
Isolationselementes 30 kann auch eine gleichzeitige kollektive Betätigung einer Mehrzahl
von Isolationselementen 30 mittels einer mechanischen Vorrichtung, wie eine Kettenverbindung,
oder einer elektromechanischen Vorrichtung ausgeführt sein. Das hier vorgestellte
Innenraumisolationssystem 3 erlaubt in Verschlussstellung der Isolationselemente 30
eine Wärmedämmung, welche einen Wärmeverlust vor allem in der Nacht oder im Winter
verhindert. In teilweiser Offenstellung der Isolationselemente 30 ist eine Klimatisierung
des Gebäudeinnenraumes erreichbar, wobei eine gewisse Verdunkelung einstellbar ist.
Eine vollständige Offenstellung der Isolationselemente 30 ermöglicht einen nahezu
ungestörten Lichteinfall in das Gebäudeinnere.
[0079] Die Figuren 8a bis 8c zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
eines Isolationssystems 1 mit Linsenverschluss bei offener, halboffener respektive
geschlossener Sichtöffnung 303. Die Konstruktion des Linsenverschlusses entspricht
dabei derjenigen der Figuren 6a bis 6d. Im Unterschied zu diesen Figuren zeigen die
Figuren 8a bis 8c ein Isolationssystem, welches als Bauelement, insbesondere als Aussenhaut
eines Gebäudes einsetzbar ist. Das Isolationssystem 1 der vorliegenden Ausführungsform
umfasst die Fassadenverkleidung, Fenster und Isolation und kann so als fertiges Modul
an die Baustelle ausgeliefert werden. Natürlich kann das Isolationssystem auch in
halbfertigem Zustand, ohne Fassadenverkleidung vertrieben werden.
[0080] Die Figur 8d zeigt eine Explosionsdarstellung des Isolationssystems 1 mit Linsenverschluss,
im Wesentlichen gemäss dem Innenraumisolationssystem 3 gemäss den Figuren 6a bis 6e.
Der wesentliche Unterschied ist wie erwähnt die Ausbildung des Isolationssystems 1
als Bauelement, welches das Fenster, die Fassadenverkleidung und die Isolation umfasst.
In der Darstellung ist nun klar ersichtlich, dass das Isolationssystem 1 als Sandwichelement
ausgebildet ist. Es umfasst ein äusseres Isolierglas 37 eine Flächenisolation 305
mit einer Sichtöffnung 303, in welche wahlweise ein Isolierglas 37 eingesetzt ist,
bewegbare Isolationssegmente 36, eine weitere Flächenisolation 305 mit einer Sichtöffnung
303, in welche wahlweise ein Isolierglas 37 eingesetzt ist und schliesslich wiederum
ein Isolierglas 37 (von aussen nach innen in dieser Reihenfolge). Die Flächenisolation
305 ist hier ortsfest vorgesehen, kann aber auch beweglich gelagert sein, insbesondere
als Ganzes, zusammen mit den bewegbaren Isolationssegmenten 36. Die Figur 8d zeigt
lediglich ein typisches Beispiel einer Ausführungsform eines Isolationssystems 1.
Dem Fachmann ist klar, dass weitere Schichten hinzukommen können, oder dass zum Beispiel
auf das inwändige Isolierglas 37 auch verzichtet werden kann, insbesondere wenn die
bezüglich dem Gebäuderaum innen liegende Flächenisolation 305 in der Sichtöffnung
303 bereits ein Isolierglas 37 umfasst.
[0081] Die Figuren 9a bis 9c zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems
1 mit vertikal verschiebbar gelagerten Isolationselementen, ausgebildet als bewegliche
Isolationskörper 35, bei offener, halb offener, respektive geschlossener Sichtöffnung
303. Diese Ausführungsform entspricht im Wesentlichen dem Innenraumisolationssystem
gemäss den Figuren 5a bis 5c. Im Unterschied dazu ist das Isolationssystem 1 gemäss
dieser Ausführungsform wiederum als Sandwichelement ausgebildet und modular aufgebaut,
wobei es auch das Fenster, die Fassadenverkleidung und die Isolation umfasst. Das
Isolationssystem 1 umfasst ein Isolierglas 37, Flächenisolation 305, welche ortsfest
vorgesehen ist, bewegliche Isolationskörper 35, Flächenisolation 305 und ein weiteres
Isolierglas 37 (in dieser Reihenfolge).
[0082] Figuren 10a bis 10c zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht eines Isolationssystems
mit zwei gegeneinander horizontal verschiebbar gelagerten Isolationselementen bei
geschlossener Sichtöffnung. Diese Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der in
den Figuren 9a bis 9c um eine senkrecht zur Sichtöffnung orientierten Achse um 90°
gedrehten Ausführungsform.
[0083] Sämtliche obig beschriebenen Ausführungsformen sind insbesondere für Geschäftsliegenschaften,
öffentliche Gebäude, Wohnungen etc. einsetzbar. Statt eines Isolierglases kann sowohl
innen als auch aussen ein beliebiges Bauelement eingesetzt werden, welches nicht zwingend
vollständig lichtdurchlässig und transparent ist, sondern zum Beispiel nur beschränkt
(z. B. Milchglas) oder nur stellenweise (z. B. Holzfassade mit Glaseinlagen) lichtdurchlässig
bzw. transparent ist. Mit dem Begriff Isolierglas ist im Folgenden auch Glas, insbesondere
einfaches Glas, Kunststoff, teil-lichtdurchlässige Stoffe und dergleichen gemeint.
[0084] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein Isolationssystem
geschaffen wird, welches als besonders energieeffiziente Aussenhaut, Innenraumisolation,
respektive modulare Wand für ein Gebäude einsetzbar ist.
1. Isolationssystem (1), umfassend mindestens ein Isolationselement (30, 30', 30", 30"')
mit einer flächigen Ausdehnung, wobei das mindestens eine Isolationselement (30, 30',
30", 30"') starr ausgeführt und relativ zur Fassadenöffnung (10) beweglich gelagert
ist, so dass die Positionierung des mindestens einen Isolationselementes (30, 30',
30", 30"') zur ganz oder teilweisen Abdeckung einer Fassadenöffnung (10) ermöglicht
ist.
2. Isolationssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Bauelement, insbesondere als modulare Aussenhaut für ein Gebäude, ausgebildet
ist.
3. Isolationssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es als Sandwichelement ausgebildet ist, welches eine Aussenschicht, eine Isolationsschicht
und eine Innenschicht umfasst, wobei das mindestens eine Isolationselement (30, 30',
30", 30"') Teil der Isolationsschicht ist.
4. Isolationssystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschicht und die Innenschicht zumindest teilweise lichtdurchlässig, insbesondere
als Fenster ausgebildet sind.
5. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das beweglich gelagerte Isolationselement (30, 30', 30", 30"') von einer Verschlussstellung
in eine Offenstellung bewegbar gelagert ist, so dass eine Abdeckfläche des mindestens
einen Isolationselementes (30, 30', 30", 30'") der Fassadenöffnung (10) zu- und abwendbar
ist.
6. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationselement (30, 30', 30", 30"') im Wesentlichen parallel zur Fassadenöffnung
(10) bewegbar ist.
7. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationselement (30, 30', 30", 30"') linear zumindest annähernd parallel zur
Fassadenöffnung (10) verschiebbar gelagert ist.
8. Isolationssystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationselement (30, 30', 30", 30"') mittels Schienen (33, 34) geführt linear
bewegbar gelagert ist.
9. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei Isolationselemente (30, 30', 30", 30"') umfasst, welche zueinander in entgegen
gesetzte Richtung, insbesondere linear verfahrbar sind.
10. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein weiteres Isolationselement (30, 30', 30", 30"') umfasst, welches
bezüglich der Fassadenöffnung (10) fix oder relativ zur Fassadenöffnung (10) beweglich
gelagert ist, wobei sich das Isolationselement (30, 30', 30", 30"') und das weitere
Isolationselement (30, 30', 30", 30"') in einer Verschlussstellung teilweise überlappen.
11. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationselement (30, 30', 30", 30'") um eine Drehachse (360) rotierbar gelagert
ist.
12. Isolationssystem (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (360) rechtwinklig zur Fassadenöffnung (10) orientiert ist.
13. Isolationssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Isolationselemente (30, 30', 30", 30"') um jeweils ein Segmentlager (360)
verschwenkbar gelagert sind und so einen Linsenverschluss, insbesondere zum Öffnen
und Schliessen einer Sichtöffnung (303), bilden.
14. Isolationssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Innenraumisolationssystem (3) ausgebildet ist, welches innerhalb eines Gebäudeinnenraums
eingesetzt wird.
15. Isolationssystem (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Isolationselement (30, 30', 30", 30"') von der Fassadenöffnung
(10) beabstandet, unmittelbar oder mittelbar im Boden (20) eines Raumes relativ zur
Fassadenöffnung (10) gelagert ist.