[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine
für ein Fahrzeug mit einem als Kühlmittelkreislauf vorgesehenen Fluidkreislauf und
ansteuerbaren Einrichtungen zur Beeinflussung des Wärmehaushalts der Brennkraftmaschine,
wobei eine Fluidtemperatur und weitere Betriebsparameter der Brennkraftmaschine erfasst
und die ansteuerbaren Einrichtungen in Abhängigkeit der Fluidtemperatur und der weiteren
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine angesteuert werden.
[0002] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der Druckschrift
DE 102 28 355 A1 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren zur Wärmeregulierung einer Brennkraftmaschine
für Fahrzeuge mit einem Fluidkreislauf und ansteuerbaren Einrichtungen zur Beeinflussung
des Wärmehaushalts der Brennkraftmaschine werden eine Fluidtemperatur und weitere
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine erfasst und die ansteuerbaren Einrichtungen
in Abhängigkeit der Fluidtemperatur und der weiteren Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
angesteuert.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art derart auszuführen, dass die Verteilung der im Fahrzeug zur
Verfügung stehenden Wärmeenergie aus den Wärmequellen unter Berücksichtigung des Bedarfs
einzelner Wärmenutzer optimal verteilt wird, sodass eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs
und der Emissionen, insbesondere beim Kaltstart der Brennkraftmaschine, realisierbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Erfindungsgemäß ist also ein Verfahren vorgesehen, bei dem einer Brennkraftmaschine,
einem Getriebeölwärmeübertrager, einem Motorölwärmeübertrager, einem Speicher für
erwärmtes Fluid und/oder einem Abgaswärmeübertrager Wärme entzogen und einem Fahrgastraumheizungswärmeübertrager,
der Brennkraftmaschine, dem Getriebeölwärmeübertrager, dem Motorölwärmeübertrager,
dem Speicher und/oder dem Abgaswärmeübertrager Wärme zugeführt wird. Hierdurch wird
es möglich, dass beispielsweise bei einem Kaltstart der Brennkraftmaschine verschiedene
Wärmequellen in Abhängigkeit der spezifischen Fahrzeug- und Aggregatgegebenheiten
und/oder Kundenanforderungen, beispielsweise an den Fahrgastraumheizungswärmeübertrager,
ausgenutzt werden. Dabei wird insbesondere über die Reihenfolge der Zu- und Abschaltung
einzelner Wärmeerzeuger und Wärmenutzer ein Maximum an Komfort und ein Minimum an
Verbrauch realisiert.
[0006] Vorteilhaft ist es, dass Betriebsparameter des Fahrzeugs erfasst werden. Hierdurch
wird es möglich, dass beim Schlüsselkontakt mit der Fahrzeugtür mittels einer Pumpe
und weiterer Einrichtungen der Inhalt des Warmwasserspeichers entleert und gezielt
zur Brennkraftmaschine geführt wird. So kann die Brennkraftmaschine vor dem Motorstart
erwärmt werden, wodurch die Warmlaufphase verkürzt und somit Reibung und Verbrauch
gesenkt werden.
[0007] Besonders günstig ist es, dass in Abhängigkeit zumindest eines Betriebsparameters
des Fahrzeugs und eines Betriebsparameters der Brennkraftmaschine mittels einer insbesondere
elektrisch angetriebenen Pumpe der Speicher entleert und das warme Fluid, insbesondere
Wasser, in die Brennkraftmaschine geführt wird. Solche Betriebsparameter sind beispielsweise
Außen- und Innentemperatur des Fahrzeugs, Temperatur der Brennkraftmaschine, Uhrzeit,
der Zustand der Schließanlage des Fahrzeugs, Fahrgeschwindigkeit, Helligkeit, Geschwindigkeits-
und Drehmomentwunsch des Fahrzeugführers und so weiter.
[0008] Vorteilhaft ist es auch, dass beim Start der Brennkraftmaschine, sofern der Fahrgastraumheizungswärmeübertrager
keine Wärme benötigt, die Pumpen abgeschaltet werden. Hierdurch wird es möglich, dass
das warme Fluid in der Brennkraftmaschine verbleibt und an diese Wärme abgibt. Bei
Wärmebedarf durch den Fahrgastraumheizungswärmeübertrager ist es günstig, dass die
Pumpe zugeschaltet, das Brennkraftmaschinenzuführungsventil und das Abgaswärmeübertragerumgehungsventil
geschlossen sowie das Brennkraftmaschinenumgehungsventil geöffnet werden, wobei das
Fluid, bei Umgehung der Brennkraftmaschine, durch den Abgaswärmeübertrager zu dem
Fahrgastraumheizungswärmeübertrager geführt wird. Die im Kühlkreislauf angeordneten
Pumpen werden elektrisch, mechanisch, pneumatisch und/oder hydraulisch angetrieben.
[0009] Vorteilhaft ist es, dass ein Druckausgleichsbehälter im Fluidkreislauf als Speicher
für das erwärmte Fluid genutzt wird. Hierdurch wird es möglich, dass die Wärmeenergie
unabhängig von dem Betriebszustand der Wärmeerzeuger gespeichert werden kann. Durch
die Nutzung des Druckausgleichsbehälters als Speicher ist es möglich, auf einen separaten
Wärmespeicher zu verzichten, wodurch Bauraum im Fahrzeug eingespart werden kann. Auch
verringert sich die Masse des Fahrzeugs, was zu einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
und der Emissionen führt. Günstig ist es dabei vor allem, dass der Speicher und/oder
der Druckausgleichsbehälter ein Volumen aufweisen, welches dem Volumen der Fluidleitungen
in der Brennkraftmaschine entspricht. Hierdurch wird das Volumen des Speichers und
somit der Bauraumbedarf im Fahrzeug auf eine notwendige Fluidmenge begrenzt.
[0010] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt einen als Kühlmittelkreislauf einer Brennkraftmaschine 1
eines Fahrzeugs vorgesehenen Fluidkreislauf. Der Fluidkreislauf hat ansteuerbare Einrichtungen
7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 zur Beeinflussung des Wärmehaushalts
der Brennkraftmaschine 1, wobei eine Fluidtemperatur und weitere Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine 1 erfasst werden und die ansteuerbaren Einrichtungen 7, 8,
9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 in Abhängigkeit der Fluidtemperatur
und der weiteren Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 1 angesteuert werden. Dabei
wird der Brennkraftmaschine 1, einem Getriebeölwärmeübertrager 2, einem Motorölwärmeübertrager
3, einem Speicher 4 für erwärmtes Fluid und/oder einem Abgaswärmeübertrager 5 Wärme
entzogen und einem Fahrgastraumheizungswärmeübertrager 6, der Brennkraftmaschine 1,
dem Getriebeölwärmeübertrager 2, dem Motorölwärmeübertrager 3, dem Speicher 4 und/oder
dem Abgaswärmeübertrager 5 Wärme zugeführt.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es beispielsweise, dass in Abhängigkeit
zumindest eines Betriebsparameters des Fahrzeugs und eines Betriebsparameters der
Brennkraftmaschine 1 mittels einer Pumpe 7 der Speicher 4 entleert und das warme Fluid
in die Brennkraftmaschine 1 geführt wird. Sofern der Fahrgastraumheizungswärmeübertrager
6 keine Wärme benötigt, werden beim Start der Brennkraftmaschine 1 die Pumpen 7, 8
abgeschaltet. Bei einem Wärmebedarf des aktivierten Fahrgastraumheizungswärmeüber-tragers
6 wird die Pumpe 7 zugeschaltet, das Brennkraftmaschinenzuführungsventil 9 und das
Abgaswärmeübertragerumgehungsventil 11 geschlossen und das Brennkraftmaschinenumgehungsventil
10 geöffnet, wodurch das Fluid die Brennkraftmaschine 1 umgeht und durch den Abgaswärmeübertrager
5 zu dem Fahrgastraumheizungswärmeübertrager 6 geführt wird.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Getriebeölwärmeübertrager
- 3
- Motorölwärmeübertrager
- 4
- Speicher
- 5
- Abgaswärmeübertrager
- 6
- Fahrgastraumheizungswärmeübertrager
- 7
- Pumpe
- 8
- Pumpe
- 9
- Brennkraftmaschinenzuführungsventil
- 10
- Brennkraftmaschinenumgehungsventil
- 11
- Abgaswärmeübertragerumgehungsventil
- 12
- Kühler
- 13
- Wärmespeicherventil
- 14
- Fahrgastraumheizungswärmeübertragerventil
- 15
- Motorölwärmeübertragerventil
- 16
- Getriebeölwärmeübertragerventil
- 17
- Bypassventil
- 18
- Pumpenventil
- 19
- Ventil
- 20
- Ventil
1. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) für ein
Fahrzeug mit einem als Kühlmittelkreislauf vorgesehenen Fluidkreislauf und ansteuerbaren
Einrichtungen (7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20) zur Beeinflussung
des Wärmehaushalts der Brennkraftmaschine (1), wobei eine Fluidtemperatur und weitere
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine (1) erfasst und die ansteuerbaren Einrichtungen
(7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20) in Abhängigkeit der Fluidtemperatur
und der weiteren Betriebsparameter der Brennkraftmaschine (1) angesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennkraftmaschine (1), einem Getriebeölwärmeübertrager (2), einem Motorölwärmeübertrager
(3), einem Speicher (4) für erwärmtes Fluid und/oder einem Abgaswärmeübertrager (5)
Wärme entzogen wird und einem Fahrgastraumheizungswärmeübertrager (6), der Brennkraftmaschine
(1), dem Getriebeölwärmeübertrager (2), dem Motorölwärmeübertrager (3), dem Speicher
(4) und/oder dem Abgaswärmeübertrager (5) Wärme zugeführt wird.
2. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass Betriebsparameter des Fahrzeugs erfasst werden.
3. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit zumindest eines Betriebsparameters des Fahrzeugs und eines Betriebsparameters
der Brennkraftmaschine (1) mittels einer Pumpe (7) der Speicher (4) entleert und das
warme Fluid in die Brennkraftmaschine (1) geführt wird.
4. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) nach zumindest
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Start der Brennkraftmaschine (1) die Pumpen (7, 8) abgeschaltet werden, sofern
der Fahrgastraumheizungswärmeübertrager (6) keine Wärme benötigt.
5. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) nach zumindest
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Wärmebedarf des aktivierten Fahrgastraumheizungswärmeübertragers (6) die
Pumpe (7) zugeschaltet, das Brennkraftmaschinenzuführungsventil (9) und das Abgaswärmeübertragerumgehungsventil
(11) geschlossen sowie das Brennkraftmaschinenumgehungsventil (10) geöffnet werden,
wobei das Fluid bei Umgehung der Brennkraftmaschine (1) durch den Abgaswärmeübertrager
(5) zu dem Fahrgastraumheizungswärmeübertrager (6) geführt wird.
6. Verfahren zur Regulierung des Wärmehaushalts einer Brennkraftmaschine (1) nach zumindest
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erwärmte Fluid in einem Druckausgleichsbehälter im Fluidkreislauf gespeichert
wird.