(19)
(11) EP 2 244 045 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.2010  Patentblatt  2010/43

(21) Anmeldenummer: 10003998.1

(22) Anmeldetag:  15.04.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F28D 9/00(2006.01)
F28F 3/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 21.04.2009 DE 102009018247

(71) Anmelder: Linde Aktiengesellschaft
80331 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Dietz, Rainer
    82031 Grünwald (DE)
  • Nowakowski, Bruno
    84549 Engelsberg (DE)
  • Aigner, Herbert
    84549 Engelsberg (DE)
  • Wanke, Rudolf
    85570 Ottenhofen (DE)
  • Winnen, Florian
    83714 Miesbach (DE)

   


(54) Plattenwärmeaustauscher mit Profilen


(57) Die Erfindung beschreibt einen Plattenwärmeaustauscher und ein Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmeaustauschers. Der Plattenwärmeaustauscher besteht aus einer Vielzahl von stapelförmig angeordneten Passagen 1a, 1 b, welche durch Trennbleche 2 voneinander getrennt sind. Die Passagen 1a und 1 b bestehen dabei aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Hohlprofilen 5.




Beschreibung

Plattenwärmeaustauscher mit Profilen



[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenwärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen mindestens zwei Medien bestehend aus einer Vielzahl stapelförmig angeordneter Passagen, welche durch Trennbleche voneinander getrennt sind, und wobei die Passagen strukturiert sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmeaustauschers. Die Erfindung wird anhand eines Plattenwärmeaustauschers aus Aluminium beschrieben, ist aber prinzipiell für einen beliebigen Wärmetauscher anwendbar, der die Merkmale gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 aufweist. Insbesondere ist die vorliegende Erfindung zur Anwendung bei Plattenwärmeaustauschern aus Edelstahl oder hochwarmfesten Stahl geeignet, welche auf dem sogenannten Stab-Platte-Prinzip beruhen.

[0002] Üblicherweise bestehen Plattenwärmeaustauscher aus Aluminium zum Wärmeaustausch zwischen mindestens zwei Medien aus einer Vielzahl stapelförmig angeordneter Passagen, welche durch Trennbleche voneinander getrennt sind. Die einzelnen Passagen sind prinzipiell ähnlich und parallel angeordnet. Der Wärmeaustausch zwischen den am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien findet dabei zwischen benachbarten Passagen statt, wobei die Passagen und somit die Medien bzw. Druckräume durch Bleche, üblicherweise als Trennbleche bezeichnet, voneinander getrennt sind. Der Wärmeaustausch erfolgt mittels Wärmeübertragung über die Trennbleche.

[0003] Nach dem Stand der Technik existiert innerhalb der einzelnen Passagen eine wellenförmige Struktur, die die Kanäle zur Führung des Mediums bildet. Die Wellenberge der wellenförmigen Struktur sind mit den jeweils benachbarten Trennblechen verbunden. Die am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien sind somit im direkten Wärmekontakt mit den wellenförmigen Strukturen, so dass der Wärmeübergang durch den thermischen Kontakt zwischen den Wellenbergen und Trennblechen gewährleistet ist. Zur Optimierung der Wärmeübertragung wird die Ausrichtung der wellenförmigen Struktur in Abhängigkeit vom Anwendungsfall so gewählt, dass Gleich-, Kreuz-, Gegen- oder Kreuz-Gegenströmung zwischen benachbarten Passagen ermöglicht wird. Dieser Stand der Technik ist auch in der DE 103 43 107 beschrieben.

[0004] Die wellenförmigen Strukturen innerhalb der Passagen erfüllen drei Aufgaben. Zum einen wird durch den thermischen Kontakt zwischen der wellenförmigen Struktur und dem Trennblech der Wärmeaustausch zwischen zwei Medien in benachbarten Passagen gewährleistet. Zum anderen stellen die wellenförmigen Strukturen die Verbindung zum Trennblech her. Zum dritten dienen die Flanken der wellenförmigen Struktur zur Einleitung der, durch den Innendruck entstehenden, Kräfte in die Verbindung zwischen Wellenberg, Lot und Trennblech. Nach dem Stand der Technik wird das Lot beidseitig auf die Trennbleche aufgetragen, auf die Wellenberge aufgetragen oder vor dem Lötvorgang zwischen Wellenstruktur und Trennblech eingebracht, wodurch der direkte Kontakt zwischen Trennblech und Wellenberg hergestellt wird. Der auf diese Art und Weise entstehende Stapel aus Passagen mit wellenförmigen Strukturen und Trennblechen kann anschließend nach dem Stand der Technik als gesamter Stapel in einem Lötofen zur Verlötung des Stapels eingebracht werden.

[0005] Nach dem Stand der Technik werden die wellenförmigen Strukturen aus dünnen Blechen hergestellt, welche mit einer Presse oder anderen zur Verformung geeigneten Werkzeugen zu wellenförmigen Strukturen gefaltet werden. Durch die bei dem Umformprozess einzuhaltenden Randbedingungen, wie Radien am Übergang zwischen Wellenberg und Flanke, und die beim Umformprozess auftretenden Toleranzen hinsichtlich der zu erreichenden Idealform ist die mechanische Festigkeit eines Wärmetauschers begrenzt, was bei Anwendung mit Medien unter hohen Drücken, hohen Temperaturen oder der Kombination aus Beiden Probleme bereitet. Um die mechanische Festigkeit eines derartigen Plattenwärmeaustauschers weiter zu verbessern, schlägt die DE 103 43 107 vor, die wellenförmigen Strukturen aus einer dicken Platte, die entweder warm extruiert ist oder mit spanabhebenden Verfahren hergestellt wird, zu fertigen. Dabei werden weitere Parameter zum Verhältnis zwischen Dicke der wellenförmigen Struktur selbst und ihrer Teilung, d.h. Wellenlänge und Wellenamplitude, vorgeschlagen.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenwärmeaustauscher sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Plattenwärmeaustauschers derart auszugestalten, dass die Festigkeit des Plattenwärmeaustauschers unter hohem Druck erhöht wird.

[0007] Die vorliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens eine Passage aus einer Vielzahl von Profilen besteht.

[0008] Im Rahmen dieser Anmeldung beziehen sich räumliche Begriffe wie oben, unten oder seitlich auf die Betrachtung der Passage in der Ebene, in der die am Wärmeaustausch beteiligten Medien strömen.

[0009] Entgegen dem Stand der Technik werden die wellenförmigen Strukturen innerhalb der Passagen nicht durch umgeformte Bleche sondern durch Profile gebildet. Im Stand der Technik wird versucht eine im Wesentlichen wellenförmige Struktur herzustellen, die rechtwinklige Flanken aufweist, um eine hinreichend große Kontaktfläche zwischen Lot und Trennblech herzustellen und eine möglichst senkrechte Krafteinleitung am Trennblech zu erreichen. Dies ist jedoch fertigungstechnisch schwierig erreichbar. Bei Wellenstrukturen, die aus gebogenen Blechen hergestellt werden, stehen zwei Kanten in der Regel nicht senkrecht aufeinander, sondern weisen Radien und schräge Flanken in der Verbindung auf. Dies lässt sich zwar mit dem in DE 103 43 107 vorgeschlagenen spanabhebenden Verfahren vermeiden, jedoch geht hier die Rechteckform in der Regel durch den Lötvorgang verloren. Durch die Radien an der wellenförmigen Struktur bildet sich eine Kehlnaht zwischen Wellenberg der wellenförmigen Struktur und dem Trennblech. Das Lot weist in der Regel eine deutlich inhomogenere Struktur im Vergleich zum Grundwerkstoff der wellenförmigen Struktur und des Trennbleches auf. Anhäufungen von sprödem Gefüge in den Kehlungen führen im Betrieb des Plattenwärmeaustauschers bei hohen mechanischen Beanspruchungen zu Schädigungen der Lötung durch Anrisse in der Kehlnaht. Dadurch wird sowohl der Grundwerkstoff der wellenförmigen Struktur geschwächt als auch im Weiteren die Verbindung zum Trennblech geschädigt.

[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher wird dieser Nachteil vermieden. Gemäß der Erfindung wird die wellenförmige Struktur durch einzelne Profile ersetzt, welche nebeneinander angeordnet werden. Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Profilen wird die Kontaktfläche zwischen Trennblech und Struktur der Passage deutlich vergrößert. Zusätzlich sind Profile mit sehr guten Winkligkeiten und Festigkeiten auf dem Markt vorhanden, so dass die Kontaktfläche auch nach dem Lötvorgang im Wesentlichen die gleiche Form wie vor dem Lötvorgang aufweist. Das Ausbilden einer Kehlnaht, welche bei Belastung unter hohem Druck leicht einreißen kann, wird durch die vorliegende Erfindung auf ein Minimum reduziert. Zudem ist die Krafteinleitung dadurch günstiger, da die Stege bei diesen Profilen nahezu senkrecht stehen und somit ein Abschälen der beiden Kontaktflächen voneinander erschweren.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird/werden mindestens eine, bevorzugt alle, Passage/n durch nebeneinander angeordnete Hohlprofile gebildet. Bevorzugt weisen die miteinander verbundenen Hohlprofile einen quadratischen oder einen rechteckigen Querschnitt auf. Durch die Verwendung von Hohlprofilen mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt ergeben sich ebene bzw. plane Flächen, welche sehr gut zur Benetzung mit Lot und dadurch zur Kontaktierung der Hohlprofile mit den benachbarten Trennblechen geeignet sind. Die verwendeten Hohlprofile können dabei einteilig, d.h. aus einem Stück bestehend, oder mehrteilig, d.h. aus miteinander verschweißten Profilteilen zusammengesetzt, sein. Durch die Verwendung von quadratischen oder rechteckigen Hohlprofilen wird in dieser Ausgestaltung der Erfindung die Kontaktfläche zwischen Trennblechen und Profil der Passage bei ähnlicher Struktur im Vergleich zum Stand der Technik verdoppelt. Wo im Stand der Technik nur eine Kante Kontakt mit dem oberen oder unteren Trennblech hat, haben bei rechteckigen oder quadratischen Profilen in dieser Ausgestaltung der Erfindung jeweils die beiden gegenüberliegenden Seiten des Profils Kontakt mit dem Trennblech. Dadurch wird die Stabilität des Wärmetauschers wesentlich gesteigert.

[0012] Vorteilhafterweise sind die Hohlprofile derart angeordnet, dass sich zwischen ihnen kein Zwischenraum ergibt, d.h. zwei benachbarte Hohlprofile stoßen an ihren Seitenkanten aneinander. In dieser Ausgestaltung der Erfindung strömen die am Wärmeaustausch beteiligten Medien innerhalb der Hohlprofile. Somit wird die Druckbelastung auch im Wesentlichen von den Hohlprofilen aufgenommen. Das heißt in dieser Ausgestaltung der Erfindung wirkt der Druck nicht wie im Stand der Technik primär auf die Verbindung zwischen wellenförmiger Struktur und Trennblech, sondern wird durch die Hohlprofile selbst wesentlich gleichförmiger verteilt und in die Struktur eingeleitet. Somit wird die Verbindung zwischen Hohlprofil und Trennblech deutlich geringeren Beanspruchungen ausgesetzt, wodurch das Risiko des Abschälens der Verbindung zwischen Hohlprofil und Trennblech nochmals deutlich minimiert wird. Dadurch wird die mechanische Festigkeit des Plattenwärmeaustauschers gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung deutlich gegenüber dem Stand der Technik erhöht. Des Weiteren wird das Risiko der Verschlechterung des Wärmeübergangs durch eine Verschlechterung der Verbindung zwischen Hohlprofilen und Trennblech minimiert.

[0013] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird/werden mindestens eine, bevorzugt alle, Passage/n durch nebeneinander angeordnete Doppel-T-Profile gebildet. Auch in dieser Ausgestaltung der Erfindung ist die Kontaktfläche zwischen Profil der Passage und Trennblech deutlich höher als im Stand der Technik. Die Doppel-T-Profile sind dabei derart in der/den Passagen angeordnet, dass die beiden Balken des Doppel-T an die Trennbleche stoßen und der Steg zwischen den Balken senkrecht auf dem Trennblech steht. Die Kontaktierung zwischen Trennblech und Profil erfolgt über die beiden Balken des Doppel-T. Auch in dieser Ausgestaltung der Erfindung werden die Profile bevorzugt derart angeordnet, dass sich zwischen ihnen kein Zwischenraum ergibt, d.h. die beiden Balken des Doppel-T stoßen an die beiden Balken des benachbarten Doppel-T. Auch in dieser Ausgestaltung der Erfindung wird der Druck somit im Wesentlichen von dem Profil selbst aufgenommen und wirkt nicht auf die Verbindung zwischen Profil und Trennblech.

[0014] Je nach Höhe der mechanischen Beanspruchung des Plattenwärmeaustauschers können somit sowohl die Hohlprofile als auch die Doppel-T-Profile auf Stoß oder voneinander beabstandet angeordnet werden.

[0015] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Profile an nicht mit den Trennblechen verbundenen Seiten Perforationen auf. Die seitlichen Perforation, d.h. Öffnungen der Profile in der Ebene der Passage, in der die am Wärmeaustausch beteiligten Medien strömen, erlauben eine Quervermischung, des in der Passage strömenden, Mediums. Dadurch wird der Wärmeübergang weiter verbessert.

[0016] Gemäß einer anderen Ausgestaltung sind die Hohlprofile einer Passage seitlich ganz oder teilweise verschlossen.

[0017] Vorteilhafterweise bestehen die Profile und die Trennbleche aus Aluminium, Stahl, Edelstahl, hochwarmfesten Stahl und/oder einer Nickelbasislegierung. Dabei können die genannten Materialien auch kombiniert werden, z.B. können die Profile aus Stahl und die Trennbleche auch hochwarmfesten Stahl ausgeführt werden.

[0018] Der erfindungsgemäße Plattenwärmeaustauscher ist besonders vorteilhaft ein Plattenwärmeaustauscher, wie er in unterschiedlichen Prozesssegmenten in Luftzerlegungsanlagen, petrochemischen Anlagen, Wasserstoffanlagen oder Erdgasanlagen eingesetzt wird. In Erdgasanlagen wird dabei beispielsweise über den Wärmeaustauscher Erdgas Wärme entzogen und das Erdgas dadurch verflüssigt und von den Nebenprodukten abgetrennt. Auch in Synthesegasanlagen kann ein solcher Plattenwärmeaustauscher u.a. zur Abtrennung und weiteren Verwertung von Stoffen (H2, CO, CO2, CH4) oder zur Vorwärmung der Einsatzstoffe eingesetzt werden. In Ethylenanlagen werden derartige Wärmeaustauscher zur Abtrennung von Ethylen eingesetzt, in Luftzerlegungsanlagen finden Plattenwärmeaustauscher Anwendung im Kondensator und Verdampfer. Allgemein können die gewünschten Stoffströme mit Hilfe des Plattenwärmeaustauschers effizient erwärmt oder abgekühlt werden.

[0019] Verfahrensseitig wird die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmeaustauschers mit folgenden Merkmalen gelöst:
  1. a) Anordnung einer Vielzahl von Profilen nebeneinander,
  2. b) Anordnung der Profile auf einem Trennblech unter Kontaktierung mit einem Lot,
  3. c) Anordnung eines Trennbleches auf der Vielzahl der Profile unter Kontaktierung mit einem Lot,
  4. d) Wiederholung der Schritte a) bis c) unter Entstehung eines Stapels aus nebeneinander angeordneten Profilen, wobei die einzelnen Lagen der nebeneinander angeordneten Profile durch Trennbleche getrennt sind und
  5. e) Löten des gesamten Stapels in einem Lötofen.


[0020] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden mehrere Profile nebeneinander angeordnet, mit Lot kontaktiert und auf ein Trennblech gebracht. Das nächstfolgende Trennblech wird unter Kontaktierung mit Lot auf die nebeneinander angeordneten Profile gelegt. Auf diesem Trennblech kann dann die nächste Lage nebeneinander angeordneter Profile unter Kontaktierung mit einem Lot aufgebracht werden. Derartig fortfahrend entsteht ein Stapel aus mehreren Passagen, welche durch Trennbleche getrennt sind. Die dabei entstehenden Passagen werden durch eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Profile gebildet. Der gesamte Stapel kann dann durch ein Einbringen in einen Lötofen miteinander verlötet werden. Die Profile können dabei auf Stoß, d.h. ohne Zwischenraum zwischen benachbarten Profilen, oder mit einem Zwischenraum nebeneinander angeordnet werden. Werden die Profile mit Zwischenraum nebeneinander angeordnet, erfolgt ihre Verbindung miteinander über die gemeinsame Verbindung mit dem Trennblech. Das Lot kann sowohl auf die Profile als auch auf das Trennblech aufgebracht werden. Bevorzugt wird das Lot auf das Trennblech aufgebracht.

[0021] Die Passagen werden seitlich durch Randleisten, sogenannte Sidebars, begrenzt. Unter einer Randleiste wird im Rahmen dieser Erfindung ein beliebiges Profil aus Vollmaterial verstanden, welches die gleiche Höhe aufweist, wie die Profile, die die Passage bilden.

[0022] Vorteilhafterweise werden die Profile nebeneinander auf Stoß angeordnet. In dieser Ausgestaltung der Erfindung werden die Hohlprofile vorteilhafterweise bei der Anordnung nebeneinander miteinander, bevorzugt mittels Schweißpunkte, verheftet. Dadurch wird in dieser Ausgestaltung der Erfindung wird das Stapeln der einzelnen Passagen vereinfacht. Die Profile müssen jedoch nicht zwingend miteinander verbunden werden, da sie auch über das Trennblech nach dem Löten des Stapels verbunden sind.

[0023] Mit der vorliegenden Erfindung gelingt es insbesondere einen Plattenwärmeaustauscher bereit zu stellen, welcher zum Wärmeaustausch zwischen Medien unter hohen mechanischen Beanspruchungen geeignet ist. Die mechanische Stabilität des erfindungsgemäßen Plattenwärmeaustauschers wird deutlich gegenüber dem Stand der Technik verbessert.

[0024] Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Vergleiches eines Ausführungsbeispieles der Erfindung mit dem Stand der Technik näher erläutert werden.

[0025] Es zeigen
Figur 1
eine Passage eines Plattenwärmeaustauschers nach dem Stand der Technik
Figur 2
eine Passage einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeaustauschers mit einem Hohlprofil
Figur 3
eine Passage einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeaustauschers mit einem Doppel-T-Profil


[0026] Figur 1 zeigt die Passagen 1a und 1 b eines Plattenwärmeaustauschers nach dem Stand der Technik. Innerhalb der Passage 1 befindet sich eine wellenförmige Struktur 3, die aus einem umgebogenen Blech hergestellt wurde. Die benachbarten Passagen 1 a und 1 b sind durch das Trennblech 2 voneinander getrennt. An den Kontaktstellen 4 zwischen wellenförmiger Struktur 3 und Trennblech 2 wird Lot aufgetragen. Durch Löten dieser Lötstellen wird der gesamte Wärmetauscher miteinander verbunden. Werden in die Passagen 1a und 1 b zwei Medien zum Wärmeaustausch unter Druck geführt, so steht die gesamte Passage 1a, 1 b unter Druck. Der Druck wirkt dabei vor allem auf die Verbindungsstellen 4 zwischen wellenförmiger Struktur 3 und Trennblech 2.

[0027] Figur 2 zeigt die Passagen 1 a und 1 b einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Plattenwärmeaustauschers. Die Passagen 1a und 1 b weisen eine Vielzahl miteinander verbundener Hohlprofile 5 auf, welche einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die Hohlprofile sind dabei jeweils an den Kontaktstellen 4 über Lot mit den Trennblechen 2 verbunden. In diese Ausgestaltung der Erfindung ist zum einen die Kontaktfläche und somit die Verbindungsfläche zwischen Trennblech 2 und Struktur der Passagen 1a und 1 b gegenüber dem Stand der Technik deutlich erhöht. Zum anderen stehen im Gegensatz zum Stand der Technik im Wesentlichen nur die Hohlprofile 5 unter Druck. Bei einem Wärmeaustausch zwischen zwei Medien in den benachbarten Passagen 1a und 1 b stehen daher auch nur die Profile 5 unter dem hohen Druck der Medien. Die Verbindungsstelle 4 zwischen den Hohlprofilen 5 und den Trennblechen 2 ist keinem Druck ausgesetzt.

[0028] Figur 3 zeigt die Passagen 1a und 1 b einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Plattenwärmetauschers. Die Passagen 1a und 1 b weisen eine

[0029] Vielzahl miteinander verbundener Doppel-T-Profile 6 auf. Die Doppel-T-Profile sind dabei an den Kontaktstellen 4 über Lot mit den Trennblechen 2 verbunden. In dieser Ausgestaltung der Erfindung ist zum einen die Kontaktfläche und somit die Verbindungsfläche zwischen Trennblech 2 und Struktur der Passagen 1a und 1 b gegenüber dem Stand der Technik deutlich erhöht. Zum anderen stehen im Gegensatz zum Stand der Technik im Wesentlichen nur die Räume zwischen den Doppel-T-Profilen 6 unter Druck. Bei einem Wärmeaustausch zwischen zwei Medien in den benachbarten Passagen 1a und 1 b stehen daher auch nur die Doppel-T-Profile 6 unter dem hohen Druck der Medien. Die Verbindungsstelle 4 zwischen den Doppel-T-Profilen 6 und den Trennblechen 2 ist keinem Druck ausgesetzt.


Ansprüche

1. Plattenwärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen mindestens zwei Medien bestehend aus einer Vielzahl stapelförmig angeordneter Passagen (1a, 1b), welche durch Trennbleche (2) voneinander getrennt sind, und wobei die Passagen (1a,1b) strukturiert (3,5) sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Passage (1a, 1b) aus einer Vielzahl von Profilen (5,6) besteht.
 
2. Plattenwärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine, bevorzugt alle, Passage/n (1a, 1b) durch nebeneinander angeordnete Hohlprofile (5) gebildet wird/werden.
 
3. Plattenwärmeaustauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Hohlprofile (5) einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt haben.
 
4. Plattenwärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine, bevorzugt alle, Passage/n (1a, 1b) durch miteinander nebeneinander angeordnete Doppel-T-Profile (6) gebildet wird/werden.
 
5. Plattenwärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5,6) an, nicht mit den Trennblechen verbundenen, Seiten Perforationen aufweisen.
 
6. Plattenwärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Trennbleche (2) und Profile (5,6) aus Aluminium, Stahl, Edelstahl, hochwarmfesten Stahl und/oder einer Nickelbasislegierung bestehen.
 
7. Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmeaustauscher welches folgende Schritte aufweist:

a) Anordnung einer Vielzahl von Profilen (5,6) nebeneinander,

b) Anordnung der Profile (5) auf einem Trennblech (2) unter Kontaktierung mit einem Lot,

c) Anordnung eines Trennbleches (2) auf der Vielzahl der Profile (5,6) unter Kontaktierung mit einem Lot,

d) Wiederholung der Schritte a bis c unter Entstehung eines Stapels aus nebeneinander angeordneten Profilen (5,6), wobei die einzelnen Lagen (1a, 1b) der nebeneinander angeordneten Profile (5,6) durch Trennbleche (2) getrennt sind und

e) Löten des gesamten Stapels in einem Lötofen.


 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5,6) bei der Anordnung nebeneinander auf Stoß angeordnet werden.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (5,6) bei der Anordnung auf Stoß, bevorzugt mittels Schweißpunkte, verbunden werden.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente