[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung des Brennstoffumsatzes
einer Brennstoffzellenanordnung, sowie eine Steuereinrichtung zum Umsetzen des Verfahrens
und eine Brennstoffzellenanordnung, insbesondere einen Brennstoffzellenstack.
[0002] Beim Betrieb von Brennstoffzellenanordnungen, insbesondere von Brennstoffzellenstacks
bzw. Brennstoffzellenstapeln, also Anordnungen hintereinander oder nebeneinander gestapelter
Brennstoffzellen, ist es wichtig, die Betriebsbedingungen der Brennstoffzellen möglichst
genau zu kennen und zu steuern, um einen möglichst effizienten und wirtschaftlichen
Betrieb gewährleisten zu können. Dazu werden verschiedene Betriebsparameter einer
Brennstoffzellenanordnung überwacht.
[0003] In
JP-11097049 A wird beispielsweise beschrieben, einen Abfall der Spannung einer Brennstoffzelle
zu überwachen, um ihre Lebensdauer vorherzusagen, damit ein ineffizienter Betrieb
einer Brennstoffzelle vermieden werden kann, die ihre Lebensdauer überschritten hat.
[0004] Um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten, ist es in der Regel erforderlich,
den Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung möglichst genau gemäß betriebsbedingten
Erfordernissen einzustellen. Der Brennstoffumsatz beschreibt dabei das Verhältnis
zwischen der Menge an Brennstoff, die chemisch zur Gewinnung von Elektrizität umgesetzt
wird, zu der gesamten Menge an Brennstoff, die der Brennstoffzellenanordnung zugeführt
wird. Insbesondere bei Mikro-Brennstoffzellensystemen für Kraftwärmekopplung (KWK)
ist beispielsweise ein hoher elektrischer Wirkungsgrad ein wichtiger Faktor für deren
Wirtschaftlichkeit. Für einen hohen elektrischen Wirkungsgrad ist ein möglichst hoher
Brennstoffumsatz notwendig. Bei Systemen, bei denen Brennstoffzellenanordnungen mit
einer Dampfturbine und einer Gasturbine kombiniert sind, kann es je nach Betriebszustand
auch vorteilhaft sein, die Brennstoffzellenanordnung mit einem verhältnismäßig niedrigen
Brennstoffumsatz zu betreiben. Auch hierbei ist es erforderlich, den Brennstoffumsatz
möglichst genau zu kennen und steuern zu können.
[0005] Der Brennstoffumsatz U
B einer Brennstoffzellenanordnung wird im Allgemeinen über die Beziehung

ermittelt, wobei Φ
in den der Brennstoffzellenanordnung zugeführten Brennstoffmengenstrom bezeichnet und
Φ
out den aus der Brennstoffzellenanordnung ausströmenden Brennstoffmengenstrom. Zur Bestimmung
von U
B ist es demnach notwendig, die der Brennstoffzelle zugeführte Brennstoffmenge und
die von ihr abgegebene Brennstoffmenge zu ermitteln. Dies wird in der Regel dadurch
erreicht, dass durch Volumenstrommesser der zugeführte Brennstoffvolumenstrom und
der abgeführte Brennstoffvolumenstrom gemessen werden. Falls der Brennstoff nicht
in Reinform vorliegt, ist es gegebenenfalls erforderlich, auch zugehörige Brennstoffkonzentrationen
zu bestimmen. Dieser Fall kann zum Beispiel auftreten, wenn statt eines reinen Wasserstoffgases
ein Reformat als Brennstoff Verwendung findet. Alternativ werden gelegentlich statt
Volumenströmen Massenströme gemessen.
[0006] Sensoren zum Messen von Volumen- oder Massenströmen sind allerdings verhältnismäßig
teuere Komponenten, welche die Systemkosten für eine Brennstoffzellenanordnung in
die Höhe treiben und sich damit nachteilig auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirken.
Dies gilt insbesondere für relativ kleine Systeme, die zur dezentralen Gewinnung elektrischen
Stroms vorgesehen sind.
[0007] Ferner weisen Sensoren zum Messen von Volumen- oder Masseströmen beispielsweise von
Gasen und Proportionalventile zum Steuern von Volumenströmen nur eine endliche Genauigkeit
auf. Außerdem unterliegen sie Alterungsprozessen, die dazu führen können, dass beispielsweise
bei einem Massenstrommessgerät über seine Lebensdauer eine Drift auftritt, die sich
negativ auf seine Messgenauigkeit auswirkt.
[0008] Derartige Effekte können dazu führen, dass bei der Steuerung eines Prozesses innerhalb
einer Brennstoffzellenanordnung ein Brennstoffumsatz eingestellt wird, der nicht dem
gewünschten Brennstoffumsatz (Sollwert) entspricht. Insbesondere bei Brennstoffzellenanordnungen,
die mit einem hohen Brennstoffumsatz nahe bei 100 % betrieben werden, kann dies bei
einem tatsächlichen Brennstoffumsatz, der oberhalb des Sollwertes liegt, zu einer
Degradation beziehungsweise Zerstörung der Brennstoffzellenanordnung führen, so dass
eine nachhaltige Beschädigung der Brennstoffzellenanordnung auftritt. Ist hingegen
der tatsächliche Brennstoffumsatz niedriger als gewünscht, ergibt sich dadurch ein
niedriger Wirkungsgrad der Brennstoffzellenanordnung bei der Produktion elektrischen
Stroms.
[0009] Um eine unerwünschte Abweichung des tatsächlichen Brennstoffumsatzes von seinem Sollwert
zu vermeiden, werden üblicherweise bei einer Brennstoffzellenanordnung vorhandene
Einheiten zum Steuern beziehungsweise Regeln eines Brennstoffstroms wie zugeordnete
Messgeräte und Ventile regelmäßig einer Wartung beziehungsweise Kalibrierung unterzogen.
Derartige Wartungen finden in bestimmten Abständen statt und treiben die Betriebskosten
einer Brennstoffzellenanordnung in die Höhe.
[0010] Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, die oben erwähnten Probleme zu lösen und
insbesondere eine Möglichkeit bereitzustellen, den Wartungsbedarf von Brennstoffzellenanordnungen
zu verringern.
[0011] Im Folgenden bezeichnet eine Brennstoffzellenanordnung allgemein eine Anordnung mit
mindestens einer einzelnen Brennstoffzelle, also einem Element mit einem Elektrolyten,
einer Anode und einer Kathode, in dem chemische Energie direkt unter Ausnutzung eines
Katalysators in elektrischen Strom umgewandelt wird. Der Begriff Brennstoffzellenanordnung
umfasst daher sowohl ein einzelnes solches Element, wie auch eine Anordnung mehrerer
derartiger Brennstoffzellen. Insbesondere umfasst der Begriff Brennstoffzellenanordnung
einen sogenannten Brennstoffzellenstapel oder Brennstoffzellenstack, bei dem mehrere
Brennstoffzellen hintereinander oder nebeneinander geschaltet sind, um eine höhere
Ausgangsspannung zu liefern als eine einzelne Zelle. Mit einem Stoffstrom ist der
Strom einer Stoffmenge bezeichnet; in der Praxis wird der Stoffmengenstrom durch Regulieren
eines Massen- oder Volumenstroms eingestellt. Mit Brennstoff ist jegliche Art in einer
Brennstoffzellenanordnung verwendeter Brennstoff bezeichnet. Insbesondere kann es
sich bei dem Brennstoff um Brenngas wie Wasserstoffgas, um Reformat oder mehrphasigen
Brennstoff handeln.
[0012] Die vorliegende Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, dass das Verhältnis der Menge
an chemisch umgesetztem Brennstoff zur Menge an bereitgestelltem Brennstoff in einer
Brennstoffzellenanordnung, nämlich der Brennstoffumsatz U
B (oder BGU=Brenngasumsatz für den Fall, das Brenngas als Brennstoff eingesetzt wird)
als

geschrieben werden kann. Dabei bedeutet
ṅverb die zeitliche Ableitung der verbrauchten Mole des Brennstoffs (die Stoffmenge) und
ṅin die zeitliche Ableitung der zugeführten Mole des Brennstoffs. Weiter lässt sich der
Faradaysche Wirkungsgrad η
F schreiben als

[0013] Dabei ist / die von der betrachteten Brennstoffzellenanordnung abgegebene Stromstärke,
z die Anzahl der pro Reaktion erfolgenden Elektronenübergänge (die von der jeweiligen
in der Brennstoffzellenanordnung ablaufenden chemischen Reaktion abhängt und für einen
bestimmten Brennstoffzellentyp als bekannt anzunehmen ist), und F die Faradaysche
Konstante. Unter der Annahme, dass der Faradayschen Wirkungsgrad η
F =1 ist, ergibt sich insgesamt

[0014] Die Annahme, dass η
F =1 gilt, ist in der Regel berechtigt, es sei denn, es treten Leckagen oder andere,
nicht mit der chemischen Reaktion zur Erzeugung von Elektrizität verbundene Brennstoffverluste
in der Brennstoffzellenanordnung auf.
[0015] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass es zur Bestimmung eines tatsächlichen
Brennstoffumsatzes einer Brennstoffzellenanordnung nicht notwendig ist, zugeführte
und abgeführte Stoffmengenströme direkt zu bestimmen. Vielmehr ist es möglich, bei
Kenntnis einer Soll-Beziehung zwischen der über einer Brennstoffzellenanordnung anliegenden
Spannung und dem Brennstoffumsatz durch Variation der in der Gleichung 3 auftauchenden
Parameter (also insbesondere der Stromstärke und des zugeführten Stoffmengenstromes)
und Messen der zugehörigen Änderung der Spannung den tatsächlichen Brennstoffumsatz
zu ermitteln. Dies hängt damit zusammen, dass die Spannung über einer Brennstoffzellenanordnung
abhängig vom Brennstoffumsatz ist. Wenn nur ein solcher Parameter bei konstanten anderen
Parametern variiert wird, ergibt sich dann, wenn der Brennstoffumsatz nicht der Soll-Beziehung
folgt, eine deutliche und leicht zu interpretierende Änderung in der Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie,
aus der sich der tatsächliche Brennstoffumsatz ermitteln lässt. Auf die genaue Bauart
der Brennstoffzellenanordnung kommt es erfindungsgemäß nicht an. Die Erfindung lässt
sich auf alle Arten von Brennstoffzellenanordungen anwenden, unabhängig davon, ob
oxidkeramische, alkalische oder andere Arten von Brennstoffzellen verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Steuereinrichtung zum Bestimmen eines tatsächlichen
Brennstoffumsatzes für eine Brennstoffzellenanordnung, mit einer Spannungsempfangseinrichtung
zum Empfangen von Werten einer über der Brennstoffzellenanordnung anliegenden Spannung,
einer Brennstoffstromeinstelleinrichtung zum Einstellen eines der Brennstoffzellenanordnung
zuführbaren oder zugeführten Brennstoffstromes und/oder einer Stromstärkeneinstelleinrichtung
zum Einstellen einer von der Brennstoffzellenanordnung abgegebenen Stromstärke, sowie
einem Speicher zum Speichern von Kalibrationsdaten, welche eine Soll-Beziehung zwischen
einem Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung und einer über der Brennstoffzellenanordnung
anliegenden elektrischen Spannung betreffen. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgelegt,
einen ersten Spannungswert zu empfangen; nach dem Empfangen des ersten Spannungswertes
eine Änderung des der Brennstoffzellenanordnung zugeführten Brennstoffstroms und/oder
der von der Brennstoffzellenanordnung abgegebenen Stromstärke zu steuern; und nach
der Änderung einen zweiten Spannungswert zu empfangen. Ferner ist die Steuereinrichtung
dazu ausgelegt, den tatsächlichen Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung basierend
auf dem ersten Spannungswert, dem zweiten Spannungswert und den Kalibrationsdaten
zu bestimmen. Es werden also in der Regel schon vorhandene Sensoren wie Spannungssensoren
verwendet, um auf einfache Art einen tatsächlichen Brennstoffumsatz zu bestimmen.
Dadurch lassen sich teure und ungenaue Sensoren zur Bestimmung von Stoffströmen einsparen.
Alternativ kann die Steuereinrichtung selbstverständlich ohne großen Aufwand zusätzlich
zu schon bekannten Sensoren verwendet werden, um eine unabhängige weitere Möglichkeit
zur Bestimmung des Brennstoffumsatzes zu bieten. Ferner ermöglicht die Steuereinrichtung
durch das Empfangen mehrer Spannungswerte eine einfache Kalibrierung einer Brennstoffzellenanordnung.
Insbesondere können Vorrichtungen zum Steuern einer Brennstoffzufuhr wie Ventile,
Pumpen, Leitungssysteme und ähnliches ohne großen Aufwand kalibriert werden. Vor allem
ist eine solche Kalibrierung während des Betriebs möglich, ohne dass ein Wartungszyklus
durchgeführt werden muss, bei dem die Brennstoffzellenanordnung nicht eingesetzt werden
kann.
[0016] Zur Bestimmung des tatsächlichen Brennstoffumsatzes wird bevorzugt die Gleichung
3 verwendet. Auch der tatsächliche Brennstoffmengenstrom lässt sich bestimmen. Es
ist insbesondere vorteilhaft, bei Änderungen eines der Parameter Stromstärke oder
Brennstoffstrom den jeweils anderen Parameter und weitere Betriebsparameter der Brennstoffzellenanordnung
konstant zu lassen, um eine Reaktion der Brennstoffzellenanordnung zu erhalten, die
nur durch die gezielte Änderung eines Parameters hervorgerufen wird.
[0017] Die Stromstärkeneinstelleinrichtung kann derart ausgelegt sein, dass sie eine an
der Brennstoffzellenanordnung hängende Last beziehungsweise einen Widerstand einstellt,
um so die von der Brennstoffzellenanordnung abgegebene Strömstärke einfach einzustellen.
Bei Änderung der Stromstärke tritt gegenüber der Änderung eines Brennstoffstromes
zusätzlich ein durch ohmsche Effekte bewirkter Spannungsabfall auf. Dieser zusätzliche
Effekt, der sich über das ohmsche Gesetz auswirkt, ist bei der Bestimmung des Brennstoffumsatzes
basierend auf den gemessenen Spannungswerten zu berücksichtigen.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Steuereinrichtung insbesondere einen Mikroprozessor, der
über definierte Schnittstellen mit einem oder mehreren Spannungssensoren verbunden
ist, welche die Spannung über der Brennstoffzellenanordnung messen und an die Steuereinrichtung
weitergeben. Ferner kann der Mikroprozessor beziehungsweise die Steuereinrichtung
derart mit einer elektrischen Last verbunden sein, dass die Last durch Steuerbefehle
des Mikroprozessors einstellbar ist. Die Kalibrationsdaten können in einem herkömmlichen
Speicher wie einem RAM-Speicher gespeichert sein, auf die der Mikroprozessor zugreifen
kann. Alternativ können die Daten auf jede weitere geeignete Art gespeichert sein,
insbesondere in einem Dauerspeicher wie einem EPROM, einem EEPROM, auf einem Magnetspeicher
wie einer Festspeicherplatte oder einem anderen Speichermedium.
[0019] Insbesondere können die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer
Stromstärke beschreiben. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Kalibrationsdaten
die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben. Ferner kann es vorteilhaft
sein, neben den Kalibrationsdaten noch weitere Daten zur Bestimmung des tatsächlichen
Brennstoffumsatzes zu speichern, beispielsweise solche, die von der Sollbeziehung
abweichende Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehungen betreffen. Insbesondere können
verschiedene Kennlinien von Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehungen gespeichert sein,
um ein besonders leichtes Bestimmen eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes zu ermöglichen.
[0020] Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu
ausgelegt ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz basierend auf weiteren von der Spannungsempfangseinrichtung
empfangenen Spannungswerten zu bestimmen. Insbesondere sollten die weiteren Spannungswerte
weiteren Änderungen des Brennstoffstromes beziehungsweise der Stromstärke entsprechen.
Auf diese Art lässt sich die Genauigkeit der Brennstoffumsatzbestimmung erhöhen.
[0021] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu
ausgelegt ist, den Brennstoffstrom bei konstanter Stromstärke auf einen Zielwert einzustellen,
bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen
Übergang durchläuft. Analog kann die Steuereinrichtung dazu ausgelegt sein, die Stromstärke
bei konstantem Brennstoffstrom auf einen Zielwert einzustellen, bei dem die tatsächliche
Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen Übergang durchläuft.
Es ist vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung dann dazu ausgelegt ist, einen dem
Zielwert entsprechenden Spannungswert als ersten Spannungswert zu empfangen. Die charakteristischen
Übergänge der Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einer Brennstoffzellenanordnung
lassen sich besonders gut zur eindeutigen Identifizierung von Messpunkten verwenden,
wodurch sich eine erhöhte Genauigkeit der Brennstoffumsatzbestimmung ergibt. Insbesondere
kann es vorteilhaft sein, einen Zielwert einzustellen, bei dem eine tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie
einen starken Einbruch der Spannung verzeichnet. Ein solcher Einbruch findet bei vielen
Brennstoffzellenanordnungen bei einem Brennstoffumsatz von typischerweise etwa 99%
statt.
[0022] Es wird also besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Steuereinrichtung dazu ausgelegt
ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz basierend auf einer aus den empfangenen Spannungswerten
berechneten Steigung zu bestimmen. Die Steigung lässt sich beispielsweise einer bestimmten
Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie und bestimmten Brennstoffumsatzwerten zuordnen.
Durch Verwenden der Steigung verringern sich Fehler bei der Bestimmung des Brennstoffumsatzes.
Dies gilt besonders, wenn mehr als zwei Spannungswerte zur Steigungsbestimmung herangezogen
werden.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Ermitteln eines tatsächlichen
Brennstoffumsatzes einer Brennstoffzellenanordnung mit den Schritten des Bereitstellens
von vorbestimmten Kalibrationsdaten für eine Beziehung zwischen einem Brennstoffumsatz
der Brennstoffzellenanordnung und einer über der Brennstoffzellenanordnung anliegenden
elektrischen Spannung, des Erfassens einer über der Brennstoffzellenordnung anliegenden
ersten elektrischen Spannung, des Änderns eines der Brennstoffzellenanordnung zugeführten
Brennstoffstroms und/oder einer von der Brennstoffzellenanordnung abgegebenen Stromstärke,
sowie des Erfassens einer nach dem Schritt des Änderns über der Brennstoffzellenanordnung
anliegenden zweiten elektrischen Spannung und des Bestimmens des tatsächlichen Brennstoffumsatzes
der Brennstoffzellenanordnung basierend auf der ersten elektrischen Spannung, der
zweiten elektrischen Spannung und den Kalibrationsdaten.
[0024] Die Kalibrationsdaten können die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
und/oder die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben. Ferner kann
das Bestimmen des tatsächlichen Brennstoffumsatzes basierend auf weiteren von der
Spannungsempfangseinrichtung empfangenen Spannungswerten durchgeführt werden.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn der Brennstoffstrom bei konstanter Stromstärke oder die
Stromstärke bei konstantem Brennstoffstrom auf einen Zielwert eingestellt wird, bei
dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen
Übergang durchläuft. Insbesondere kann ein dem Zielwert entsprechender Spannungswert
als erster Spannungswert empfangen werden, wobei der Zielwert einem Brennstoffumsatz
von etwa 99% entsprechen kann, wenn dort ein charakteristischer Einbruch der Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie
vorliegt.
[0026] Ferner kann das Verfahren vorsehen, dass der tatsächliche Brennstoffumsatz basierend
auf einer aus den empfangenen Spannungswerten berechneten Steigung bestimmt wird.
[0027] Das Verfahren eignet sich besonders zur Anwendung auf eine Brennstoffzellenanordnung,
wenn die Brennstoffzellenanordnung ein Brennstoffzellenstack ist. Ein solcher Stack
oder Stapel verfügt in der Regel schon über mindestens einen Spannungssensor, der
die Spannung über den Stack misst und der zur Umsetzung des Verfahrens eingesetzt
werden kann.
[0028] Die Brennstoffzellenanordnung, auf die das Verfahren angewendet wird, kann aber auch
eine einzelne Brennstoffzelle sein oder zwei oder mehr Brennstoffzellen umfassen.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Brennstoffzellen Teil eines Brennstoffzellenstacks
sind. So lässt sich der Brennstoffumsatz und damit die Leistungsfähigkeit eines Teils
des Brennstoffzellenstacks bestimmen.
[0029] Die Erfindung betrifft außerdem eine Brennstoffzellenanordnung mit einer Messeinrichtung
zum Erfassen einer über der Brennstoffzellenanordnung anliegenden Spannung, und einer
Steuereinrichtung wie oben beschrieben. Die Brennstoffzellenanordnung kann ein Brennstoffzellenstack
oder eine Brennstoffzelle sein. Sie kann auch zwei oder mehr Brennstoffzellen umfassen,
die vorzugsweise Teil eines Brennstoffzellenstacks sind.
[0030] Besonders vorteilhaft kann es sein, die Erfindung auf unterschiedliche Unterteilungen
einer übergeordneten Brennstoffzellenanordnung anzuwenden. Beispielsweise kann die
Erfindung nicht nur auf einen Brennstoffzellenstack als Ganzes angewendet werden,
sondern es kann auch eine erfindungsgemäße Bestimmung des Brennstoffumsatzes einer
oder mehrerer Untereinheiten des Stacks vorgenommen werden, die sich aus einer Brennstoffzelle
oder mehreren Brennstoffzellen zusammensetzen. So lässt sich die Leistungsfähigkeit
eines Stacks auf mehreren Ebenen überwachen, insbesondere können einzelne fehlerhafte
Zellen oder Untereinheiten identifiziert werden. Dazu kann vorgesehen sein, dass die
über diesen Zellen oder Untereinheiten anliegende Spannung an die Steuereinrichtung
weitergeben wird und eine zugeordnete Sollbeziehung für Spannung und Brennstoffumsatz
vorliegt.
[0031] Die Sollbeziehung kann durch ein theoretisches Modell gegeben sein oder durch Messung
bestimmt werden. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, die Sollbeziehung durch eine
Messung kurz nach Herstellung einer Brennstoffzellenanordnung zu bestimmen. Es kann
vorteilhaft sein, für Brennstoffzellenanordnungen eines gemeinsamen Typs, etwa aus
einer Serienfertigung, eine gemeinsame Sollbeziehung bereitzustellen, wenn davon ausgegangen
werden kann, dass die fraglichen Brennstoffzellenanordnungen im Idealfall ein vergleichbares
Verhalten zeigen.
[0032] Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die Zeichnungen anhand besonders bevorzugter
Ausführungsformen erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Brennstoffzellenstacks;
- Figur 2
- einen beispielhaften Verlauf einer Spannung eines Brennstoffzellenstacks über dem
Brennstoffumsatz;
- Figur 3
- beispielhafte Kennlinien der Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung bei unter- schiedlichen
vom Sollwert abweichenden Brennstoffumsätzen;
- Figur 4
- einen beispielhaften Verlauf der Stackspannung und der Stackspannungsände- rung über
den Brennstoffumsatz;
- Figur 5
- beispielhaft die unterschiedlichen Steigungen von Sehnen zwischen zwei Punk- ten auf
einer Kennlinie einer Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie; und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer Steuereinrichtung.
[0034] Figur 1 zeigt schematisch einen Brennstoffzellenstack 10. Stromführende Verbindungen
sind gestrichelt dargestellt, brennstoffführende Verbindungen sind durchgezogen. Aus
Gründen der Klarheit sind nicht alle üblicherweise in einem Stack vorgesehenen Komponenten
dargestellt.
[0035] Der Stack 10 umfasst mehrere Schichten von einzelnen Brennstoffzellen 12, die auf
herkömmliche Weise durch Bipolarplatten (beziehungsweise Polarplatten an den Rändern)
14 voneinander getrennt sind. In diesem Beispiel wird als Brennstoff ein Brenngas
verwendet, dass über eine Brenngaszuführung 16 dem Stack zugeführt wird. Über eine
Brenngasableitung 18 verlassen Brenngasreste, die nicht innerhalb einer Brennstoffzelle
12 chemisch reagiert haben, den Stack 10. Ein Ventil 20 ist dazu vorgesehen, die Brenngaszufuhr
zu steuern. Das Ventil 20 ist mit einer Steuereinrichtung 22 verbunden und kann von
der Steuereinrichtung 22 angesteuert werden, um die Brenngaszufuhr zu steuern. Die
Steuereinrichtung 22 ist außerdem mit einem Spannungssensor 24 verbunden, der die
über dem Stack 10 anliegende Spannung erfasst und an die Steuereinrichtung 22 übermitteln
kann.
[0036] Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung 22 mit einer elektrischen Last 26 verbunden,
die durch von dem Stack 10 abgegebenen Strom einer bestimmten Stromstärke durchflossen
wird. Die Steuereinrichtung 22 ist dazu eingerichtet, die elektrische Last 26 und
damit die von dem Stack 10 abgegebene Stromstärke zu steuern. Es ist allerdings nicht
notwendig, dass die Steuereinrichtung 22 dazu eingerichtet ist, sowohl die Stromstärke
als auch die Brenngaszufuhr zu steuern, sondern sie kann vielmehr derart eingerichtet
sein, dass sie nur eines davon steuert.
[0037] Jede Brennstoffzelle 12 weist einen oxidkeramischen Elektrolyten sowie eine Anode
und eine Kathode auf (nicht gezeigt). Ferner können weitere Spannungssensoren 28 vorgesehen
sein, die bevorzugt jeweils die über einer einzelnen Brennstoffzelle 12 anliegende
Spannung erfassen und an die Steuereinrichtung 22 weitergeben. Es können auch Sensoren
28 vorgesehen sein, welche die über mehreren Brennstoffzellen 12 anliegende Spannung
erfassen. Die Verspannung des Stacks 10 ist nicht dargestellt.
[0038] Figur 2 zeigt exemplarisch ein Beispiel für den Verlauf der Stackspannung in Volt
(vertikale Achse) über dem Brennstoffumsatz in Prozent (horizontale Achse), also eine
Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie. Es wird der Fall gezeigt, dass ein Brenngasvolumenstrom
variiert wird, bei ansonsten konstanten Parametern.
[0039] Insbesondere sind der Widerstand und der von dem Brennstoffzellenstack abgegebene
elektrische Strom konstant gehalten, während der Volumenstrom des den Brennstoffzellenstack
zugeführten Brenngases variiert wird. Mit zunehmendem Brenngasvolumenstrom wird der
Anode mehr Brenngas zugeführt, wodurch sich eine Variation des Brenngasumsatzes ergibt.
Die Figur 2 zeigt dabei eine Kalibrationskurve oder eine Sollwertkurve für eine bestimmte
Brennstoffzellenanordnung, beispielsweise für einen Stack 10 wie in Figur 1 gezeigt.
[0040] Für andere Arten von Brennstoffen und Brennstoffzellenanordnungen ergeben sich ähnliche
Kurven oder Kennlinien. Die genaue Form einer Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung,
wie sie hier beispielhaft schematisch dargestellt ist, hängt von den spezifischen
Eigenschaften des verwendeten Stacks beziehungsweise der betrachteten Brennstoffzellenanordnung
ab. Der allgemeine Kurvenverlauf ist aber dahingehend typisch für eine Brennstoffzellenanordnung,
dass er grob in drei Teile eingeteilt werden kann. Man erkennt für niedrige Brennstoffumsätze
einen etwa exponentiell verlaufenden Abfall der Spannung (hier dominieren reaktionskinetische
Effekte die Kennlinie), der in einen linearen Bereich übergeht, der dem Bereich entspricht,
in dem ohmsche Effekte den Verlauf der Kurve dominieren. Für hohe Brennstoffumsätze
treten vermehrt Transportverluste auf, die zu einem sehr starken Abfall der Spannung
führen. Im gezeigten Fall tritt der starke Abfall bei einem Brennstoffumsatz von etwa
99% auf.
[0041] Basierend auf der in Figur 2 gezeigten Kurve zeigt Figur 3 Abweichungen von der in
Figur 2 gezeigten Kalibrations- oder Sollwertkurve, wenn der tatsächliche Brennstoffumsatz
vom Sollwert abweicht. Dabei steht die Abkürzung BGU für Brenngasumsatz.
[0042] Wenn der tatsächliche der Brennstoffzellenanordnung zugeführte Brenngasvolumenstrom
über seinem Sollwert liegt, ist der tatsächliche Brennstoffumsatz kleiner, als der
Sollwertkurve der Stackspannung über den Umsatz für den Soll-Brennstoffvolumenstrom
entsprechen würde. Dies ergibt sich daraus, dass bei gleicher Stromstärke eine größere
Menge von Brennstoff zur Anode gebracht wird, aber eine gleiche Gesamtzahl von chemischen
Reaktionen zur Erzeugung elektrischen Stroms stattfindet, wodurch der Rest an unverbrauchtem
Brennstoff bei höherem Brenngasvolumenstrom größer ist. So ergibt sich ein niedrigerer
Brennstoffumsatz. Umgekehrt ist bei kleinerem tatsächlichem Brennstoffvolumenstrom
der tatsächliche Brennstoffumsatz größer als der Brenngasumsatz, der sich aus der
Sollwertkurve erblicken lässt, da an der Anode ein höherer Prozentsatz des weniger
als gewünscht vorhandenen Brennstoffs umgesetzt wird.
[0043] Figur 3 zeigt drei Kurven, die für die angesprochenen Fälle repräsentativ sind. Die
mittlere Kurve mit durchgezogener Linie entspricht der Sollwertkurve (Nominalkurve
oder ldealkurve), wie sie auch in Figur 2 dargestellt ist. Ist der zugeführte Brennstoffvolumenstrom
größer als er nach seinem Sollwert eigentlich sein sollte (im Beispiel wird von 20%
mehr zugeführtem Brenngas pro Zeiteinheit ausgegangen), ergibt sich theoretisch die
in der Figur 3 rechts gezeigte Kurve, die gegenüber der Sollwertkurve gestreckt ist.
Ist der tatsächliche Brennstoffvolumenstrom geringer als gewünscht (im Beispiel 20%
weniger Brenngas pro Zeiteinheit), verschiebt sich die Sollwertkurve nach links und
ist gestaucht. Wie sich aus Figur 3 besonders gut erkennen lässt, ändern sich für
verschiedene zugeführte Brennstoffvolumenströme nicht nur die absoluten Werte der
Kurven, sondern die Kurven verändern auch ihre Form, und insbesondere ändern sich
ihre Steigungen. Die Steigungsänderung ist besonders im Betriebsbereich der Brennstoffzelle
im Betriebsbereich kurz vor Erreichen des vollständigen Brennstoffumsatzes zu erkennen.
Mit der Abweichung des tatsächlichen Umsatzes von der Sollbeziehung variiert also
der Gradient der Spannung. Beispielsweise ist bei einem größeren Brennstoffvolumenstrom,
also niedrigerem Brennstoffumsatz, die Steigung zwischen zwei Brennstoffumsatzwerten
größer bei der Sollwertkurve.
[0044] Dies wird aus Figur 4 besonders deutlich, wo einerseits eine Kennlinie der Stackspannung
über den Umsatz und andererseits die zugehörige Spannungsänderung für ein Prozent
für den Bereich hohen Brennstoffumsatzes (>75%) dargestellt ist. Man sieht deutlich,
dass für einen Bereich über 95% Brennstoffumsatz die Spannungsänderung pro Umsatzprozent
besonders stark ausgeprägt ist.
[0045] Eine andere Darstellung dieses Zusammenhangs zeigt Figur 5, die einen Ausschnitt
der Kennlinie Stackspannung über dem Umsatz für den beispielhaften Brennstoffzellenstack
darstellt. Die durchgezogene Linie entspricht der schon besprochene Kennlinie. Die
gepunktete Linie zeigt die Sehne der Kennlinie zwischen zwei Punkten, die einem Umsatz
von 85% und einem Umsatz von 95% entsprechen. Die gestrichelte Linie zeigt entsprechend
die Sehne der Kennlinie zwischen zwei Punkten, die 87,5% und 97,5% Umsatz entsprechen.
Wie man leicht erkennt, unterscheiden sich die Steigungen der beiden Sehnen trotz
der verhältnismäßig geringen Verschiebungen im Umsatz erheblich.
[0046] Aus den Figuren 2 bis 5 lässt sich entnehmen, dass aus einer Änderung der Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie
der tatsächliche Brennstoffumsatz ermitteln beziehungsweise eine Kalibrierung des
Brennstoffumsatzes vornehmen lässt.
[0047] Dazu werden mindestens zwei Spannungswerte über die betrachtete Brennstoffzellenanordnung
bei unterschiedlichen Brennstoffumsätzen entnommen, Im hier beschriebenen Beispiel
wird die Änderung des Brennstoffumsatzes durch Variieren der zugeführten Brennstoffmenge
erreicht, bei ansonsten konstanten Parametern. Alternativ kann die zugeführte Brennstoffmenge
konstant gehalten werden, aber die von der Brennstoffzellenanordnung abgegebene Stromstärke
geändert werden; dann muss allerdings bei der Analyse der Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung
berücksichtigt werden, dass die Spannungsänderung eine durch ohmsche Effekte in Zusammenhang
mit der geänderten Stromstärke hervorgehobene Komponente umfasst.
[0048] Ein bevorzugtes Vorgehen besteht darin, zuerst den Brennstoffstrom (in diesem Fall
den Brennstoffvolumenstrom) von einem Anfangswert, der als erster Spannungswert dienen
kann, derart zu reduzieren, dass die Brennstoffzellenanordnung in ihr Umsatzlimit
hereinläuft. Dort hat die Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen deutlichen Spannungsabfall,
der leicht zu identifizieren ist und der typischerweise einem Brennstoffumsatz von
99% entspricht. Die genaue Lage dieses Punktes ist allerdings von der Bauart der Brennstoffzellenanordnung
abhängig. Der Wert der diesem charakteristischen Punkt entsprechenden Spannung ist
gut als zweiter Spannungswert geeignet, da er einen leicht zu identifizierenden Messpunkt
auf der Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie des tatsächlichen Brennstoffumsatzes
bietet. Hier ist eine Variation von Parametern wie der Stromstärke bzw. des Brennstoffstromes
notwendig, um den charakteristischen Punkt zu finden. Der erste Spannungswert dient
bei diesem Ansatz unter Anderem dazu, die Lage des charakteristischen Punktes (die
den zweiten Spannungswert liefert) zu bestimmen.
[0049] Nun kann die Brennstoffzufuhr erhöht werden, wodurch sich der Brennstoffumsatz verringert.
Es ist zweckmäßig, die Brennstoffzufuhr soweit zu verringern, bis ein sicherer, deutlich
von dem Spannungseinbruch weg liegender Betriebsbereich erreicht ist, beispielsweise
ein um etwa 5% bis 10% niedrigerer Brennstoffumsatz. Hier kann ein weiterer Spannungswert
erhalten werden.
[0050] Mit Hilfe des charakteristischen Punktes lässt sich unter Berücksichtigung der Kalibrationsdaten
die Kennlinie identifizieren, auf der sich die Brennstoffzellenanordnung befindet.
Zur Verbesserung der Genauigkeit können dabei der erste und der (oder die) weitere
Spannungswert mit herangezogen werden.
[0051] Eine weitere Alternative besteht darin, ausgehend von einem Betriebspunkt, der einen
ersten Spannungswert liefert, die Brennstoffzufuhr zu ändern, bis sich ein Unterschied
in der Spannung über die Brennstoffzellenanordnung ergibt, der deutlich zu erkennen
ist. Dies kann erreicht werden, ohne in den Bereich um die Brennstoffumsatzsättigung
vorzustoßen, in dem der charakteristische Spannungsabfall aufgrund von Transportverlusten
auftritt. Es ist zweckmäßig, bei dieser Alternative Spannungswerte im linearen Bereich
der Spannungs-Brennstoffumsatz-Kennlinie zu ermitteln, der üblicherweise mit hoher
Wahrscheinlichkeit den Bereich von etwa 45% bis 75% Brennstoffumsatz enthält.
[0052] Unter Ausnutzung der Gleichung 3 beziehungsweise der Sollwertbeziehung, insbesondere
durch Vergleichen der gemessenen Daten mit den Kalibrierungsdaten der Sollwertbeziehung,
lässt sich nun die Abweichung der tatsächlichen Daten von der Sollwertbeziehung bestimmen.
Es ist besonders vorteilhaft, mehr als zwei Spannungswerte zu bestimmen, um mehr Messpunkte
zu erhalten und damit die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Verfahrens zu erhöhen.
[0053] Eine weitere Alternative besteht darin, die Steigung einer Sehne zwischen zwei gemessenen
Spannungswerten zu ermitteln. Wie in Figuren 4 und 5 gezeigt, ist die Steigung sehr
empfindlich für Variationen des Brennstoffumsatzes und kann sehr gut dazu verwendet
werden, die Abweichung der tatsächlichen Brennstoffumsatz-Kennlinie von der Sollwert-Kennlinie
zu bestimmen. Wenn ausreichend Messpunkte vorliegen, kann sogar näherungsweise eine
Ableitung der Kennlinie berechnet werden, also Tangenten bestimmt werden. Aus der
Steigung der Sehnen beziehungsweise der Ableitung lässt sich durch Vergleich mit der
Sollwertkennlinie beziehungsweise entsprechenden Sehnen oder Tangenten der tatsächliche
Brennstoffumsatz bestimmen. Auch eine Kalibrierung der Anordnung ist so möglich.
[0054] Die Steuereinrichtung ist dazu ausgelegt, die Schritte mindestens einer der oben
erwähnten Alternativen zur Bestimmung des tatsächlichen Brennstoffumsatzes beziehungsweise
zur Kalibrierung vorzunehmen. Anstatt den Brennstoffstrom zu steuern und zu variieren,
kann auch die Stromstärke variiert werden; dann wird bei der Bestimmung der zusätzliche
ohmsche Effekt berücksichtigt.
[0055] Figur 7 zeigt schematisch den Aufbau einer beispielhaften Steuereinrichtung 100 für
eine Brennstoffzellenanordnung. Die Steuereinrichtung 100 kann zum Beispiel mit der
in Figur 1 gezeigten Brennstoffzellenanordnung verwendet werden.
[0056] Die Steuereinrichtung 100 umfasst eine Spannungsempfangseinrichtung 102, die zum
Empfangen von Spannungswerten mit einem oder mehreren Spannungssensoren kommunizieren
kann. Ferner umfasst die Steuereinrichtung 100 eine Brennstoffstromeinstelleinrichtung
103 zum Einstellen eines Brennstoffstromes, die beispielsweise zur Ansteuerung eines
Proportionalventils für die Brennstoffzufuhr verbunden werden kann. Eine Stromstärkeneinstelleinrichtung
104 ist zum Einstellen einer von der Brennstoffzellenanordnung abgegebenen Stromstärke
mit einer Stromstärkesteuereinrichtung verbindbar. Die Steuereinrichtung 100 weist
einen Speicher 106 zum Speichern der Kalibrationsdaten auf. Es ist nicht notwendig,
dass die Steuereinrichtung sowohl die Brennstoffstromeinstelleinrichtung 103 als auch
die Stromstärkeneinstelleinrichtung 104 aufweist. Zur Bestimmung des tatsächlichen
Brennstoffumsatzes reicht es, wenn eine dieser Einrichtungen vorgesehen ist.
[0057] Ein Mikroprozessor 108 kommuniziert mit der Spannungsempfangseinrichtung 102, der
Brennstoffstromeinstelleinrichtung 103, der Stromstärkeneinstelleinrichtung 104 und
dem Speicher 106. Die Spannungsempfangseinrichtung 102, die Brennstoffeinstelleinrichtung
103 und die Stromstärkeeinrichtung 104 können als spezielle Hardwareelemente ausgebildet
sein, oder Softwarekomponenten umfassen, die von einem Prozessor ausgeführt werden
können und über Schnittstellen kommunizieren.
[0058] Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Erfindung insbesondere eine Steuereinrichtung,
ein Verfahren zum Ermitteln eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes einer Brennstoffzellenanordnung
(10) sowie eine Brennstoffzellenanordnung ergibt, wie sie im Folgenden definiert sind,
wobei sämtliche der nachfolgend aufgeführten Merkmale beziehungsweise Merkmalskombinationen
so wesentlich für die Erfindung sind, dass sie gegebenenfalls Bestandteil der Ansprüche
werden können (was nicht ausschließen soll, dass andere weiter oben genannte Merkmale
oder Merkmalskombinationen ebenfalls so wesentlich für die Erfindung sind, dass sie
gegebenenfalls Bestandteil der Ansprüche werden können).
- 1. Steuereinrichtung (22, 100) zum Bestimmen eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes
für eine Brennstoffzellenanordnung (10), wobei die Steuereinrichtung (22, 100) umfasst:
eine Spannungsempfangseinrichtung (102) zum Empfangen von Werten einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden Spannung;
eine Brennstoffstromeinstelleinrichtung (103) zum Einstellen eines der Brennstoffzellenanordnung
(10) zuführbaren oder zugeführten Brennstoffstromes und/oder eine Stromstärkeneinstelleinrichtung
(104) zum Einstellen einer von der Brennstoffzellenanordnung (10) abgegebenen Stromstärke;
und
einen Speicher (106) zum Speichern von Kalibrationsdaten, welche eine Soll-Beziehung
zwischen einem Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) und einer über
der Brennstoffzellenanordnung (10) anliegenden elektrischen Spannung betreffen;
wobei die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, einen ersten Spannungswert
zu empfangen;
nach dem Empfangen des ersten Spannungswertes eine Änderung des der Brennstoffzellenanordnung
(10) zugeführten Brennstoffstroms und/oder der von der Brennstoffzellenanordnung (10)
abgegebenen Stromstärke zu steuern; und
nach der Änderung einen zweiten Spannungswert zu empfangen;
wobei die Steuereinrichtung (22, 100) ferner dazu ausgelegt ist,
den tatsächlichen Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) basierend auf
dem ersten Spannungswert, dem zweiten Spannungswert und den Kalibrationsdaten zu bestimmen.
- 2. Steuereinrichtung nach 1., dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
beschreiben.
- 3. Steuereinrichtung nach 1., dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben.
- 4. Steuereinrichtung nach 1., 2. oder 3., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz basierend
auf weiteren von der Spannungsempfangseinrichtung empfangenen Spannungswerten zu bestimmen.
- 5. Steuereinrichtung nach 1., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, den Brennstoffstrom bei konstanter
Stromstärke auf einen Zielwert einzustellen, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung
einen charakteristischen Übergang durchläuft.
- 6. Steuereinrichtung nach 5., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, einen dem Zielwert entsprechenden
Spannungswert als ersten Spannungswert zu empfangen.
- 7. Steuereinrichtung nach 5. oder 6., dadurch gekennzeichnet, dass der Zielwert einem Brennstoffumsatz von etwa 99% entspricht.
- 8. Steuereinrichtung nach 1., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, die Stromstärke bei konstantem
Brennstoffstrom auf einen Zielwert einzustellen, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung
einen charakteristischen Übergang durchläuft.
- 9. Steuereinrichtung nach 8., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, einen dem Zielwert entsprechenden
Spannungswert als ersten Spannungswert zu empfangen.
- 10. Steuereinrichtung nach 8. oder 9., dadurch gekennzeichnet, dass der Zielwert einem Brennstoffumsatz von etwa 99% entspricht.
- 11. Steuereinrichtung nach 1. bis 10., dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz
basierend auf einer aus den empfangenen Spannungswerten berechneten Steigung zu bestimmen.
- 12. Verfahren zum Ermitteln eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes einer Brennstoffzellenanordnung
(10) , mit den Schritten:
Bereitstellen von vorbestimmten Kalibrationsdaten für eine Beziehung zwischen einem
Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) und einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden elektrischen Spannung;
Erfassen einer über der Brennstoffzellenordnung (10) anliegenden ersten elektrischen
Spannung,
Ändern eines der Brennstoffzellenanordnung (10) zugeführten Brennstoffstroms und/oder
einer von der Brennstoffzellenanordnung (10) abgegebenen Stromstärke
Erfassen einer nach dem Schritt des Änderns über der Brennstoffzellenanordnung (10)
anliegenden zweiten elektrischen Spannung,
Bestimmen des tatsächlichen Brennstoffumsatzes der Brennstoffzellenanordnung (10)
basierend auf der ersten elektrischen Spannung, der zweiten elektrischen Spannung
und den Kalibrationsdaten.
- 13. Verfahren nach 12., dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
beschreiben.
- 14. Verfahren nach 12., dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll
Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben.
15. Verfahren nach 12., 13. oder 14., dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des tatsächlichen Brennstoffumsatzes basierend auf weiteren von der
Spannungsempfangseinrichtung empfangenen Spannungswerten durchgeführt wird.
16. Verfahren nach 13., dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoffstrom bei konstanter Stromstärke auf einen Zielwert eingestellt wird,
bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen
Übergang durchläuft.
17. Verfahren nach 16., dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Zielwert entsprechender Spannungswert als erster Spannungswert empfangen
wird.
18. Verfahren nach 17., dadurch gekennzeichnet, dass der Zielwert einem Brennstoffumsatz von etwa 99% entspricht.
19. Verfahren nach 14., dadurch gekennzeichnet, dass die Stromstärke bei konstantem Brennstoffstrom auf einen Zielwert eingestellt wird,
bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen
Übergang durchläuft.
20. Verfahren nach 19., dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Zielwert zugeordnete Spannungswert als erster Spannungswert empfangen wird.
21. Verfahren nach 20., dadurch gekennzeichnet, dass der Zielwert einem Brennstoffumsatz von etwa 99% entspricht.
22. Verfahren nach 12. bis 21., dadurch gekennzeichnet, dass der tatsächliche Brennstoffumsatz basierend auf einer aus den empfangenen Spannungswerten
berechneten Steigung bestimmt wird.
23. Verfahren nach 12. bis 22., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) ein Brennstoffzellenstack ist.
24. Verfahren nach 12. bis 22., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) eine Brennstoffzelle (12) ist.
25. Verfahren nach 12. bis 22., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) zwei oder mehr Brennstoffzellen (12) umfasst.
26. Verfahren nach 25., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellen (10) Teil eines Brennstoffzellenstacks sind .
27. Brennstoffzellenanordnung mit
einer Messeinrichtung (24, 28) zum Erfassen einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden Spannung, und
einer Steuereinrichtung (22, 100) nach 1. bis 11.
28. Brennstoffzellenanordnung nach 27., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) ein Brennstoffzellenstack ist.
29. Brennstoffzellenanordnung nach 27., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) eine Brennstoffzelle (12) ist.
30. Brennstoffzellenanordnung nach 27., dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) zwei oder mehr Brennstoffzellen (12) umfasst.
31. Brennstoffzellenanordnung nach 30., wobei die Brennstoffzellen (12) Teil eines
Brennstoffzellenstacks sind.
[0059] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 10
- Brennstoffzellenstack 12 Brennstoffzelle
- 14
- Polar/Bipolarplatte
- 16
- Brenngaszuführung
- 18
- Brenngasableitung
- 20
- Ventil
- 22
- Steuereinrichtung
- 24
- Spannungssensor
- 26
- elektrische Last
- 28
- weiterer Spannungssensor
- 100
- Steuereinrichtung
- 102
- Spannungsempfangseinrichtung
- 103
- Brennstoffstromeinstelleinrichtung
- 104
- Stromstärkeeinrichtung
- 106
- Speicher
- 108
- Mikroprozessor
1. Steuereinrichtung (22, 100) zum Bestimmen eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes für
eine Brennstoffzellenanordnung (10), wobei die Steuereinrichtung (22, 100) umfasst:
eine Spannungsempfangseinrichtung (102) zum Empfangen von Werten einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden Spannung;
eine Brennstoffstromeinstelleinrichtung (103) zum Einstellen eines der Brennstoffzellenanordnung
(10) zuführbaren oder zugeführten Brennstoffstromes und/oder eine Stromstärkeneinstelleinrichtung
(104) zum Einstellen einer von der Brennstoffzellenanordnung (10) abgegebenen Stromstärke;
und
einen Speicher (106) zum Speichern von Kalibrationsdaten, welche eine Soll-Beziehung
zwischen einem Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) und einer über
der Brennstoffzellenanordnung (10) anliegenden elektrischen Spannung betreffen;
wobei die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, einen ersten Spannungswert
zu empfangen;
nach dem Empfangen des ersten Spannungswertes eine Änderung des der Brennstoffzellenanordnung
(10) zugeführten Brennstoffstroms und/oder der von der Brennstoffzellenanordnung (10)
abgegebenen Stromstärke zu steuern; und
nach der Änderung einen zweiten Spannungswert zu empfangen;
wobei die Steuereinrichtung (22, 100) ferner dazu ausgelegt ist,
den tatsächlichen Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) basierend auf
dem ersten Spannungswert, dem zweiten Spannungswert und den Kalibrationsdaten zu bestimmen.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
beschreiben.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz basierend
auf weiteren von der Spannungsempfangseinrichtung empfangenen Spannungswerten zu bestimmen.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, den Brennstoffstrom bei konstanter
Stromstärke auf einen Zielwert einzustellen, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung
einen charakteristischen Übergang durchläuft, dass die Steuereinrichtung (22, 100)
ggf. dazu ausgelegt ist, einen dem Zielwert entsprechenden Spannungswert als ersten
Spannungswert zu empfangen, und dass der Zielwert ggf. einem Brennstoffumsatz von
etwa 99% entspricht.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, die Stromstärke bei konstantem
Brennstoffstrom auf einen Zielwert einzustellen, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung
einen charakteristischen Übergang durchläuft, dass die Steuereinrichtung (22, 100)
ggf. dazu ausgelegt ist, einen dem Zielwert entsprechenden Spannungswert als ersten
Spannungswert zu empfangen, und dass der Zielwert ggf. einem Brennstoffumsatz von
etwa 99% entspricht.
7. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (22, 100) dazu ausgelegt ist, den tatsächlichen Brennstoffumsatz
basierend auf einer aus den empfangenen Spannungswerten berechneten Steigung zu bestimmen.
8. Verfahren zum Ermitteln eines tatsächlichen Brennstoffumsatzes einer Brennstoffzellenanordnung
(10) , mit den Schritten:
Bereitstellen von vorbestimmten Kalibrationsdaten für eine Beziehung zwischen einem
Brennstoffumsatz der Brennstoffzellenanordnung (10) und einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden elektrischen Spannung;
Erfassen einer über der Brennstoffzellenordnung (10) anliegenden ersten elektrischen
Spannung,
Ändern eines der Brennstoffzellenanordnung (10) zugeführten Brennstoffstroms und/oder
einer von der Brennstoffzellenanordnung (10) abgegebenen Stromstärke
Erfassen einer nach dem Schritt des Änderns über der Brennstoffzellenanordnung (10)
anliegenden zweiten elektrischen Spannung,
Bestimmen des tatsächlichen Brennstoffumsatzes der Brennstoffzellenanordnung (10)
basierend auf der ersten elektrischen Spannung, der zweiten elektrischen Spannung
und den Kalibrationsdaten.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
beschreiben oder dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom
beschreiben.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des tatsächlichen Brennstoffumsatzes basierend auf weiteren von der
Spannungsempfangseinrichtung empfangenen Spannungswerten durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstanter elektrischer Stromstärke
beschreiben, dass der Brennstoffstrom bei konstanter Stromstärke auf einen Zielwert
eingestellt wird, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen
charakteristischen Übergang durchläuft, dass ggf. ein dem Zielwert entsprechender
Spannungswert als erster Spannungswert empfangen wird, und dass ggf. der Zielwert
einem Brennstoffumsatz von etwa 99% entspricht.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrationsdaten die Soll-Beziehung bei konstantem Brennstoffstrom beschreiben,
dass die Stromstärke bei konstantem Brennstoffstrom auf einen Zielwert eingestellt
wird, bei dem die tatsächliche Spannungs-Brennstoffumsatz-Beziehung einen charakteristischen
Übergang durchläuft, dass ggf. ein dem Zielwert zugeordnete Spannungswert als erster
Spannungswert empfangen wird, und ggf. der Zielwert einem Brennstoffumsatz von etwa
99% entspricht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der tatsächliche Brennstoffumsatz basierend auf einer aus den empfangenen Spannungswerten
berechneten Steigung bestimmt wird, wobei die Brennstoffzellenanordnung (10) vorzugsweise
zumindest eine Brennstoffzelle (12) oder ein Brennstoffzellenstack ist.
14. Brennstoffzellenanordnung mit
einer Messeinrichtung (24, 28) zum Erfassen einer über der Brennstoffzellenanordnung
(10) anliegenden Spannung, und
einer Steuereinrichtung (22, 100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
15. Brennstoffzellenanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzellenanordnung (10) ein Brennstoffzellenstack, eine Brennstoffzelle
(12) oder eine Brennstoffzellenanordnung (10) mit zwei oder mehr Brennstoffzellen
(12) ist, wobei die Brennstoffzellen (12) ggf. Teil eines Brennstoffzellenstacks sein
können.