[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufsteckvorrichtung für Ventilsäcke auf ein Füllrohr
einer Füllmaschine, umfassend eine Zufuhreinrichtung für in einem Bündel gestapelte
Ventilsäcke, die vorzugsweise aus Kunststoffmaterial und mit Reiterband hergestellt
sind. Die Erfindung ist im besonderen gerichtet auf eine Vereinzelungseinrichtung,
welche zur Aufnahme jeweils eines Ventilsacks von dem Bündel ausgebildet ist und einer
Ausrichteinrichtung, welche den Ventilsack zum Aufstecken auf das Füllrohr ausrichtet.
[0002] Zum Abfüllen von verschiedenen rieselfähigen Schüttgütern in Ventilsäcke werden häufig
automatische Füllmaschinen verwendet. Diese haben in der Regel mehrere, meist rotierende
Füllrohre. Die Ventilsäcke zeichnen sich dadurch aus, dass sie an ihrem oberen Ende
eine Öffnung haben, um dort das Füllrohr der Füllmaschine aufzunehmen. Der Hauptvorteil
der Ventilsäcke besteht darin, dass sie sich selbsttätig verschließen, nachdem sie
befüllt wurden und von der Maschine abgenommen wurden. Das Abnehmen des gefüllten
Ventilsacks kann daher rationell erfolgen. Man ist im Interesse hoher Taktzeiten interessiert,
auch das Aufstecken des leeren Ventilsacks zum Füllen möglichst schnell durchzuführen.
Voraussetzung hierfür ist eine schnelle und akkurate sowie störsichere Vereinzelung
und Ausrichtung der Ventilsäcke.
[0003] Automatische Aufsteckvorrichtungen für Ventilsäcke sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Üblicherweise werden ihnen die Ventilsäcke bündelweise zugeführt. Vor dem
Vereinzeln des obersten Ventilsack wird das Bündel an zwei rechtwinkelig zueinander
angeordneten Richtkanten ausgerichtet. Ein Hubarm entnimmt den zu oberst liegenden
Ventilsack und übergibt ihn an eine Ventilöffnungsstation. Dank der Ausrichtung des
Bündels ist auch der einzelne Sack ausgerichtet, und daher ist seine Lage und die
seines zu öffnenden Ventils definiert. Diese Art der Ausrichtung funktioniert gut
für Bündel, in denen die einzelnen Ventilsäcke gleichförmig positioniert sind. Schwierigkeiten
bereiten hierbei jedoch genähte Säcke aus Kunststoffmaterial, die an ihrer Ober- und
Unterseite mit jeweils einer Vernähung - in der Regel mit einem Reiterband - verschlossen
sind. Das Ventil ist an der Stirnseite des Sacks im Bereich der Oberkante eingearbeitet.
Das glatte Kunststoffmaterial und die bei Handfertigung oftmals beträchtlichen Toleranzen
der Ventilsäcke untereinander führen zu einer unpräzisen Positionierung des einzelnen
Ventilsacks im Bündel. Die gewünschte eindeutige Ausrichtung kann damit nicht mehr
hinreichend gewährleistet werden.
[0004] Um diesen Nachteil abzuhelfen, ist es aus der
EP 1 555 207 bekannt, den obersten Ventilsack eines Bündels mittels eines Positionierelements
auszurichten. Dazu erfasst das Positionierelement den Ventilsack form- oder kraftschlüssig
und verschiebt ihn mit der dem Ventil zugeordneten Querkante gegen einen festen Anschlag.
Weiter ist es aus der
DE 3535941 bekannt, dass der aufgenommene Sack geglättet wird und an der Oberkante das ventilseitig
überstehende Reiterbandstück ausgerichtet wird. Die Vorrichtung muss dazu auf die
Breite der Ventilsäcke eingestellt werden. Dies kann gerade bei Bündeln von Ventilsäcken
mit entsprechend großer Toleranz Schwierigkeiten aufwerfen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Aufsteckvorrichtung und
ein Betriebsverfahren dafür zu schaffen, welches robuster ist gegenüber Lageabweichungen
und damit höhere Taktfrequenzen ermöglicht.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Bei einer Aufsteckvorrichtung für Ventilsäcke auf ein Füllrohr einer Füllmaschine,
umfassend eine Zufuhreinrichtung für in einem Bündel gestapelte Ventilsäcke, vorzugsweise
aus Kunststoffmaterial und mit Reiterband, eine Vereinzelungseinrichtung, welche zur
Aufnahme von jeweils einem Ventilsack aus dem Bündel ausgebildet ist, eine Ausrichteinrichtung
für den aufgenommenen Ventilsack, und eine Transporteinrichtung für den vereinzelten
Ventilsack, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Ausrichteinrichtung in Laufrichtung
nach der Vereinzelungseinrichtung angeordnet ist und die Ausrichteinrichtung Greifer
sowie ein Höhenkontrollsystem umfasst, mittels derer der vereinzelte Ventilsack entlang
einer Hubführung vertikal ausgerichtet wird.
[0008] Der Kern der Erfindung liegt in dem Gedanken, zuerst eine Vereinzelung der Ventilsäcke
durchzuführen, und den vereinzelten Ventilsack erst danach auszurichten und ggf. zu
glätten. Die Erfindung erreicht dies, indem der vereinzelte Ventilsack aufgenommen
wird ohne vorher ausgerichtet zu sein und dann an die Transporteinrichtung übergeben
zu werden. Erst an der nachfolgenden Station, der Ausrichtstation, erfolgt ein vertikales
Ausrichten des Ventilsacks und ggf. ein horizontales Straffen. Das vertikale Ausrichten
erfolgt erfindungsgemäß mittels einer Hubeinrichtung, die ein Höhenkontrollsystem
umfasst. Damit erfolgt das Anheben des Ventilsacks auf kontrollierte Weise, und zwar
so, dass dabei die Oberkante des Ventilsacks ausgerichtet wird.
[0009] Da gemäß der Erfindung das Vereinzeln im unausgerichteten Zustand erfolgt, ist die
Erfindung damit robust gegenüber Fehlpositionierungen einzelner Ventilsäcke im Bündel.
Auch große Toleranzen stören hierbei nicht. Insbesondere können auch schrägliegende
Ventilsäcke im Bündel gut verarbeitet werden. Die Robustheit gegenüber nicht exakt
ausgerichteten Ventilsäcken im Bündel ist damit erhöht. Weiter weist die Erfindung
den Vorteil auf, dass auch Breitenabweichungen der Ventilsäcke im Bündel nicht schaden.
Damit können auch Maßabweichungen der Ventilsäcke aufgefangen werden. Schließlich
bietet die Erfindung den Vorteil, dass beim Ausrichten beide Dimensionen, d.h. das
vertikale Ausrichten wie auch das horizontale Ausrichten (Straffen) gleichzeitig durchgeführt
werden können. Dies ermöglicht kürzere Taktzeiten und damit eine Erhöhung der Taktfrequenz.
Insgesamt vereinigt die Erfindung damit eine größere Robustheit im Bezug auf die Positionierung
und Toleranzabweichung der Ventilsäcke mit dem Potential zu höheren Taktfrequenzen.
[0010] Vorzugsweise weist die Ausrichteinrichtung eine Spreizeinrichtung auf. Mit dieser
kann auf einfache Weise beim Ausrichten auch das Glätten des Ventilsacks durchgeführt
werden.
[0011] Mit Vorteil sind die Greifer voneinander weg bewegbar. Damit kann auf konstruktiv
einfache und elegante Weise die gewünschte Spreizfunktionalität erreicht werden.
[0012] Das Höhenkontrollsystem umfasst vorzugsweise einen Höhensensor, der über eine Steuereinrichtung
auf den Hubmechanismus des Greifers wirkt. Entsprechend ist vorzugsweise ein Spreizbegrenzer
vorgesehen, welcher über eine Steuerung das Spreizen der Greifer begrenzt. Die Greifer
sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie zwischen einer unteren Position (Ausgangsposition)
und einer oberen Position (Ausrichtposition) beweglich sind, wobei sie in der unteren
Ausgangsposition geöffnet sind zur Aufnahme des Ventilsacks und nach dem Schließen
mittels der Hubsteuerung in die Ausrichtposition bewegt sind. Die Ausrichtposition
ist hierbei durch das Höhenkontrollsystem bestimmt. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass die Greifer zwischen einer oberen Ausgangsposition und einer unteren Ausrichtposition
beweglich sind. Die obere Ausgangsposition ist hierbei fix, während die untere Ausrichtposition
durch die relative Positionierung der Greifer zum Ventilsack bestimmt ist.
[0013] Es hat sich bewährt, für die Greifer zwei Linearführungen vorzusehen, wobei eine
quer zur oberen Sackkante und die andere parallel dazu ausgerichtet ist. Dies ermöglicht
es, mittels der quer ausgerichteten Linearführung eine Hubbewegung für den Ventilsack
zu erreichen, während über die parallel ausgerichtete Linearführung ein Glätten (Straffen)
durch Auseinanderbewegen der Greifer erreicht werden kann. Vorzugsweise sind die Greifer
als Scherengreifer ausgebildet, welche die obere Sackkante übergreifen. Damit wird
zum einen die Gefahr einer Beschädigung der empfindlichen oberen Naht des Ventilsacks
vermieden, und zum anderen wird durch das Übergreifen ein Zusammenpressen im obersten
Bereich vermieden, so dass sich das in der Regel dort angeordnete Ventil leichter
öffnen lässt.
[0014] Die Greifer können mit Reibbelägen versehen sein oder sind vorzugsweise mit Saugern
ausgerüstet.
[0015] Vorzugsweise sind die Greifer um eine horizontale Achse drehbar. Damit wird erreicht,
dass auch bei schräg liegender Oberkante des Ventilsacks während des Ausrichtens keine
Verformungen des Ventilsacks entstehen, und zwar insbesondere im Bereich der Angriffspunkte
der Greifer.
[0016] Die Erfindung erstreckt sich weiter auf ein entsprechendes Verfahren zum Aufstecken
eines Ventilsacks auf ein Füllrohr einer Füllmaschine. Es umfasst die Schritte Zuführen
eines Bündels gestapelter Ventilsäcke, vorzugsweise aus Kunststoffmaterial und mit
Reiterband, Vereinzeln von jeweils einen der Ventilsäcke aus dem Bündel, Transportieren
des vereinzelten Ventilsacks zu einer Ausrichtstation, Ausrichten des vereinzelten
Ventilsacks, wobei gemäß der Erfindung das Ausrichten nach dem Vereinzeln erfolgt
und ein Verfahren des Ventilsacks umfasst, bis dessen Oberkante eine definierte Ausrichtposition
erreicht, und nachfolgendes Abtransportieren zum Füllrohr.
[0017] Dabei stehen vorzugsweise die Greifer in unterer Aufnahmeposition in geöffneter Stellung
über der Transporteinrichtung, bis der vereinzelte Ventilsack in die geöffneten Greifer
hineingefahren ist. Danach schließen die Greifer und bewegen sich mit dem Ventilsack
soweit nach oben, bis für jeden Greifer eine definierte Höhenposition erreicht ist
und so die Bewegung des Greifers gestoppt wird. Hierbei kann es sich um einen mechanischen
Anschlag für die Oberseite des Ventilsacks handeln oder um einen Höhensensor mit einer
Steuerung, welcher die Sackoberkante erkennt und die Bewegung des Greifers stoppt.
[0018] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Greifer in geöffneter Stellung in
einer oberen Ausgangsposition über der Transporteinrichtung stehen. Der vereinzelte
Ventilsack bewegt sich unter die geöffneten Greifer. Daraufhin bewegen sich die Greifer
nach unten zum Sack hin und zwar so weit, bis ein Sensor jeweils die Sackoberkante
erkennt und die Bewegung des Greifers stoppt. Die Greifer halten den Ventilsack dann
in einer definierten Stellung, und brauchen dann nur noch zurück in die Ausgangsposition
nach oben zu verfahren.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersichtsdarstellung einer Füllmaschi- ne mit der Aufsteckvorrichtung;
- Fig. 2a,b
- schematisierte Detaildarstellungen der Aufsteckvorrichtung;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht entlang der Linie III-III in Fig. 2b;
- Fig. 4
- ein Zyklusdiagramm für ein erstes Aus- führungsbeispiel; und
- Fig. 5
- ein Zyklusdiagramm für ein zweites Aus- führungsbeispiel.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufsteckvorrichtung ist eingebettet
in eine Füllanlage, wie sie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Sie umfasst eine
Füllmaschine 1, eine Zufuhreinrichtung 2 für Bündel von gestapelten Ventilsäcken sowie
eine Aufsteckvorrichtung 3.
[0021] Die Füllmaschine 1 ist nur teilweise mit einem unteren Ende eines Lagerbunkers 10
für zu verpackendes fließfähiges Gut, beispielsweise Zement, dargestellt. Am unteren
Ende des Lagerbunkers 10 ist ein Füllstern 11 angeordnet. Dieser weist mehrere radial
nach außen weisende Füllrohre 13 auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel rotiert
der Füllstern 11 um den stationären Teil mit dem Lagerbunker 10 der Füllmaschine 1,
so dass verschiedene Stationen gebildet sind. An einer der Aufsteckvorrichtung 3 zugewandten
Aufsteckstation 12 wird jeweils ein vereinzelter Ventilsack auf das Füllrohr 13 aufgesteckt.
Der Füllstern 11 rotiert weiter, und während dessen wird der Ventilsack über das Füllrohr
13 befüllt, bis er schließlich ein Füllgewicht erreicht hat und an einer Entladestation
14 vom Füllrohr 13 abgenommen wird, wonach das Füllrohr 13 weiter rotiert wieder bis
zur Sektion gegenüber der Aufsteckvorrichtung, und der Vorgang von neuem beginnt.
[0022] Die Zuführeinrichtung 2 dient zur Zuführung von Bündeln 9 gestapelter Ventilsäcke
90. Sie umfasst ein Förderband 21 (in Fig. 1 nur teilweise dargestellt), welches von
einer nicht dargestellten Aufgabestelle die Bündel 9 durch ein Eingangsportal 31 zur
Aufsteckvorrichtung 3 transportiert. Dazu ist das Förderband 21 in eine Mehrzahl von
Kompartiments 22 unterteilt, auf denen jeweils ein Bündel 9 zu liegen kommt. Am Ende
des Förderbands entleert sich das jeweils letzte Kompartiment 22', in dem das darin
befindliche Bündel 9' auf den dahinter in Bandlaufrichtung 20 unmittelbar anschließenden
Ablagetisch 32 transportiert wird. Der Ablagetisch 32 kann an seinem vom Förderband
21 abgewandten Ende eine Richtkante 32' aufweisen, entlang der das Bündel 9' selbsttätig
durch die Zufuhreinrichtung 2 ausgerichtet wird. Die Vereinzelungsvorrichtung 3 dient
dazu, jeweils den obersten Sack 90 vom Bündel 9 zu vereinzeln, in dem sie ihn aufnimmt,
ausrichtet und den ausgerichteten Sack in der Aufsteckstation 12 auf das Füllrohr
13 bewegt.
[0023] Einzelheiten zur Aufsteckvorrichtung 3 sind in Fig. 2a und b dargestellt. Die Aufsteckvorrichtung
3 umfasst als Hauptkomponenten eine Vereinzelungseinrichtung 4, eine Transporteinrichtung
5 sowie eine Ausrichteinrichtung 6 und eine Steuerung 8.
[0024] Die Vereinzelungseinrichtung 4 nimmt von dem auf dem Ablagetisch 32 liegenden Bündel
9' den jeweils zu oberst liegenden Ventilsack 90 ab. Dazu weist sie einen Hebegreifer
41 auf, der zwischen einer Aufnahmeposition (in Fig. 2a mit durchgezogenen Linien
dargestellt) und einer Abgabeposition (mit gestrichelten Linien dargestellt) beweglich
ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich hierbei um eine Schwenkbewegung
um eine Schwenkachse 43, jedoch kann aber auch jede andere Bewegungsart (translatorische
oder kombinierte translatorische/rotatorische) vorgesehen sein. Der Hebegreifer 41
weist an seinem freien Ende ein Aufnahmemittel auf, welches in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Saugnäpfe 42 ausgebildet ist. Damit kann der zuoberst liegende Ventilsack 90 an
mehreren Stellen ergriffen werden, wobei der Hebegreifer 41 um seine Achse 43 schwenkt
und damit den Ventilsack 90 in eine hängende Position überführt und ihn schließlich
an die Transporteinrichtung 5 übergibt. Weiter ist zweckmäßigerweise noch ein Sackbodenheber
(nicht dargestellt) vorgesehen, der beim Vereinzeln des obersten Sacks 90 unterstützend
dessen Sackboden anhebt.
[0025] Das Vereinzeln der Ventilsäcke 90 von dem Bündel 9' erfolgt im unausgerichteten Zustand.
Es kann vorgesehen sein, dass der Ablagetisch 32 eine Richtkante 32' aufweist, die
als Anschlag fungiert; notwendig ist dies aber nicht. Das Bündel 9 und die darin liegenden
Ventilsäcke 90 brauchen nicht ausgerichtet zu sein.
[0026] Das Ausrichten erfolgt erfindungsgemäß erst nach dem Vereinzeln, nämlich in der Ausrichtstation
6. Zu dieser werden die vereinzelten Ventilsäcke 90 über die Zufuhreinrichtung 5 geführt
(siehe Fig. 2b). Die Transporteinrichtung 5 selbst ist in an sich bekannter Weise
ausgebildet, nämlich mit einem horizontal laufenden Förderband 51 und einer dagegen
gepressten Leiste mit Rollen als Führung 50. Das Förderband 51, welches üblicherweise
als angetriebener Keilrippenriemen ausgeführt ist, weist an seiner Rückseite eine
reibungserhöhende Beschichtung auf, dank derer die von der Führung 50 gegen die Rippen
gepressten Ventilsäcke 90 in Förderrichtung 59 transportiert werden. Am Anfang des
Förderbands ist die Vereinzelungseinrichtung 4 angeordnet (in Fig. 2b nicht dargestellt).
[0027] An einer Zwischenstation 52 des Förderbands 51 ist die Ausrichteinrichtung 6 angeordnet.
Sie umfasst zwei Greifer 61, 61' mit Scheren 60, die über jeweils eine Linearführung
62, 62' höhenverschieblich sind. Dazu ist jeweils ein elektrischer Stellantrieb 63,
63' vorgesehen. Dieser kann in an sich bekannter Weise als Spindelantrieb ausgeführt
sein, entlang dem die Greifer 61, 61' in der Höhe beweglich geführt sind. Weiter ist
für einen der Greifer 61' zusätzlich eine zweite Linearführung 64 vorgesehen. Sie
ist senkrecht zur Linearführung 62 angeordnet. Der zweiten Linearführung zugeordnet
ist eine Antriebseinrichtung 65, die vorzugsweise als ein pneumatischer Antrieb ausgeführt
ist. Damit kann der Greifer 61 von dem anderen Greifer 61' wegbewegt werden bzw. im
Rückhub wieder darauf zu bewegt werden, wodurch eine Spreizbewegung zwischen den Greifern
61, 61' bewirkt ist. Die Greifer 61, 61' sind in der Horizontalen schwenkbar angeordnet
um eine Schwenkachse 66. Es sei angemerkt, dass die Greifer 61, 61' mittels des jeweils
ihnen zugeordneten Stellantriebs 63, 63' einzeln in der Höhe verfahren werden können.
Dadurch kann auch bei einer schrägen Lage der Oberkante des Sacks 90 eine Ausrichtung
erreicht werden.
[0028] Weiter an der Ausrichteinrichtung 6 angeordnet ist jeweils ein Höhensensor 82, 82',
die als Lichtschranke ausgeführt und jeweils den Linearführungen 62, 62' zugeordnet
sind. Sie sind verbunden mit der Steuereinrichtung 8, welche wiederum die Stellantriebe
63, 63' ansteuert. Weiter steuert die Steuereinrichtung 8 den pneumatischen Antrieb
65 an. Damit betreibt sie die Ausrichteinrichtung 6 auf folgende Weise. Bei einer
ersten Variante, die unter Bezugname auf Fig. 4 beschreiben wird, warten die Greifer
61, 61' in einer oberen Position (Ausgangsposition) auf die Ankunft des Sacks 90 am
Ende der Transporteinrichtung 5. Der Sack 90 fährt in der Transporteinrichtung 5 in
die Zwischenposition zur Aufnahme durch die Ausrichteinrichtung 6 (Phase Ia), wobei
durch einen Sensor 80 das Erreichen dieser Position erkannt und an die Steuereinrichtung
8 gemeldet wird (Phase Ib). Daraufhin werden mittels der Stellantriebe 63, 63' die
Greifer 61, 61' nach unten verfahren (Phase IIa). Mittels der Sensoren 82, 82' wird
das Erreichen der oberen Sackkante des Ventilsacks 90 erkannt und an die Steuerung
8 gemeldet (Phase IIb). Die Steuerung 8 gibt das Signal zum Schließen der Greifer
61, 61' und die Führung 50 öffnet sich (Phase III). Daraufhin fahren die Greifer 61,
61' mit den zwischen ihren geschlossenen Scheren 60 eingeklemmten Sack 90 jeder für
sich so weit noch oben (Phase IVa), bis die obere Ruheposition angezeigt wird oder
die Höhensensoren 82, 82' das Erreichen der vorbestimmten Position detektieren und
entsprechend an die Steuerung 8 melden. Gleichzeitig mit dem Heben wird der Spreizantrieb
65 betätigt, wodurch der Greifer 61 von dem Greifer 61' wegbewegt wird (Phase IVb).
Dadurch wird der Sack gestrafft und damit geglättet. Der Ventilsack 90 ist damit ausgerichtet
und kann auf das Füllrohr 13 verbracht werden. Dazu wird die Führung 50 um den nun
ausgerichteten Ventilsack 90 wieder geschlossen (Phase V). Die Greifer 61, 61' können
nun öffnen (Phase VI) und in ihre Ausgangsposition zurückfahren. Den nunmehr lagerichtig
in der Transporteinrichtung 5 gehaltene Sack wird weiter in Richtung Füllstern 11
transportiert, bis eine Ventilöffnungsstation 7 erreicht ist. Nach dem Öffnen des
Ventils wird der Ventilsack 90 mittels der Steuereinrichtung 8 zeitgenau beim Vorbeistreichen
des Füllrohrs 13 von der Transporteinrichtung 5 so beschleunigt (Phase VII), dass
er genau auf das Füllrohr 13 aufgeschossen wird.
[0029] Ein alternatives Verfahren ist in Fig. 5 dargestellt. Es werden nachfolgend die Unterschiede
erläutert. Es ist vorgesehen, dass die Greifer 61, 61' nicht in ihrer oberen Position,
sondern in ihrer unteren Position in geöffneter Stellung (Ausgangsposition) auf das
Eintreffen des Ventilsacks 90 warten; die Schritte IIa und IIb betreffend das Verfahren
der. Greifer 61, 61' nach unten bis sie die Sackkante erreicht haben, entfallen damit.
Dafür wird nach Schritt IV betreffend das Hochfahren der Greifer 61, 61' ein zusätzlicher
Schritt IVc eingefügt, wobei die Greifer 61, 61' so weit hochfahren, bis die obere
Sackkante des Ventilsacks 90 eine definierte Position erreicht hat. Dies geschieht
vorzugsweise individuell für jeden der beiden Greifer 61, 61'. Damit befindet sich
der Ventilsack nach dem Verfahren in einer definierten Position, und zwar unabhängig
von der relativen Positionierung des Ventilsacks 90 zu den Greifern 61, 61' bei der
Aufnahme des Ventilsacks 90. Die Phasen V und VI werden wie zuvor beschrieben vollzogen.
Mit dem Transportieren des Sacks zum Füllrohr 13 in Phase VII erfolgt gleichzeitig
eine Abwärtsbewegung der Greifer 61, 61', um sie wieder in ihre untere Position (Ausgangsposition)
zu verbringen (nachgeholte Phase IIa). Man erkennt, dass bei der zweitgenannten Alternative
die Phase II als eigener Schritt entfällt, da sie parallel zum Transportieren des
Sacks (in Phase VII) durchgeführt wird. Ein Schritt im Zyklus wird damit eingespart,
wodurch sich die Zykluszeit entsprechend verkürzt. Die Taktfrequenz kann damit weiter
gesteigert werden.
1. Aufsteckvorrichtung für Ventilsäcke (90) auf ein Füllrohr (13) einer Füllmaschine
(1), umfassend eine Zufuhreinrichtung (2) für in einem Bündel (9) gestapelte Ventilsäcke
(90), vorzugsweise aus Kunststoffmaterial und mit einem Reiterband, einer Vereinzelungseinrichtung
(4), welche zur Aufnahme jeweils eines der Ventilsäcke (90) aus dem Bündel (9) ausgebildet
ist, eine Ausrichteinrichtung sowie eine Transporteinrichtung für die vereinzelten
Ventilsäcke,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausrichteinrichtung (6) in Laufrichtung (59) nach der Vereinzelungseinrichtung
(4) angeordnet ist, und die Ausrichteinrichtung (6) Greifer (61, 61') und ein Höhenkontrollsystem
(8, 82, 82') umfasst, mittels derer der Ventilsack (90) entlang einer Hubführung vertikal
ausgerichtet wird.
2. Aufsteckvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausrichteinrichtung (6) eine Spreizeinrichtung aufweist.
3. Aufsteckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (64) vorgesehen sind, um die Greifer (61, 61') voneinander weg zu bewegen.
4. Aufsteckvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Spreizkraftbegrenzer (65) vorgesehen ist.
5. Aufsteckvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuerung so ausgebildet ist, dass die Greifer (61, 61') in einer unteren Ausgangsposition
geöffnet sind zur Aufnahme des Ventilsacks (90) und mittels des Höhenkontrollsystems
(8, 82, 82') in eine definierte obere Position beweglich sind.
6. Aufsteckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Greifer (61, 61') aus einer oberen Ausgangsposition geöffnet in eine untere Ausrichtposition
beweglich sind, die relativ zum Ventilsack (90) definiert ist, und die Greifer (61,
61') nach dem Schließen in die obere Ausgangsposition zurück beweglich sind.
7. Aufsteckvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Linearführungen (62, 62', 64) für die Greifer (61, 61') vorgesehen sind, eine
(62, 62') quer zur oberen Kante des Ventilsacks (90) und eine (64) parallel dazu.
8. Aufsteckvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Greifer (61, 61') Scheren (60) aufweisen, welche zum Übergreifen der oberen Kante
des Ventilsacks (90) ausgebildet sind.
9. Aufsteckvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Scheren (60) um eine Achse (66) horizontal schwenkbar sind.
10. Verfahren zum Aufstecken eines Ventilsacks (90) auf ein Füllrohr (13) einer Füllmaschine
(1), umfassend Zuführen eines Bündels (9) gestapelter Ventilsäcke (90), vorzugsweise
aus Kunststoffmaterial und mit Reiterband, Vereinzeln von jeweils einem der Ventilsäcke
(90) aus dem Bündel (9), Transportieren des vereinzelten Ventilsacks (90) zu einer
Ausrichtstation (6), Ausrichten des Ventilsacks gekennzeichnet dadurch, dass
das Ausrichten nach dem Vereinzeln erfolgt und der Ventilsack (90) vertikal verfahren
wird, bis dessen Oberkante eine definierte Position erreicht, und nachfolgend zum
Füllrohr (13) abtransportiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
gekennzeichnet dadurch, dass
die Greifer (61, 61') in geöffneter Stellung in einer unteren Position (Ausgangsposition)
stehen, bis ein Ventilsack (90) in die Greifer hineinfährt, woraufhin die Greifer
(61, 61') mit dem Ventilsack (90) jeder für sich so weit nach oben verfahren, bis
eine definierte Höhenposition erreicht ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Greifer (61, 61') in oberer Position geöffnet (Ausgangsposition) warten, bis der
Ventilsack (90) unter die geöffneten Greifer (61, 61') fährt, woraufhin die Greifer
(61, 61') so weit nach unten Fahren, bis ein Sensor (82) jeweils die Oberkante des
Ventilsacks (90) erkennt und die Bewegung der Greifer (61, 61') stoppt und die Greifer
(61, 61') schließen, und sie dann mit dem eingeklemmten Sack zurück in ihre Ausgangsposition
verfahren.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
beim Heben ein Spreizen der Greifer (61, 61') erfolgt.