[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für Lastaufnahmemittel, wie Baggergreifer
od. dgl., mit einer Dreheinheit aus Stator, Rotor und Drehantrieb zwischen beiden
und mit einer Drehdurchführung, die einen mit dem Rotor mitrotierenden ersten Teil
und einen feststehenden, mit dem Stator verbundenen zweiten Teil sowie im zweiten
Teil angeordnete Dichtungen zur Abdichtung von Kanalverbindungen zwischen dem ersten
Teil und dem zweiten Teil aufweist und zur Hindurchführung von Fluid, wie Drucköl,
und/oder elektrischen Leitungen zur Versorgung von Arbeitsmitteln als Lastaufnahmemittel,
z. B. von Greifern, Sägen, Scheren od. dgl., ausgebildet ist.
[0002] Eine Drehvorrichtung dieser Art ist z. B. aus der
EP 1 674 420 A1 bekannt, wobei diese mit einer zwischen dem Stator und dem Rotor wirksamen Bremseinrichtung
versehen ist. Der Rotor ist mit einem Zylinder als erster Teil der Drehdurchführung
drehfest verbunden. Der Zylinder überragt den Stator und den Rotor in beiden Axialrichtungen,
wobei als zweiter Teil der Drehdurchführung eine zweiteilige Hülse beträchtlicher
axialer Länge vorgesehen ist, die mittels Schrauben nicht lösbar mit dem Stator fest
verbunden ist. Der von dem Zylinder axial durchsetzte Stator weist innere Ringdichtungen
zur Abdichtung von Kanalverbindungen auf, die zwischen dem Stator und dem Zylinder
zur Hindurchführung von Fluid vorgesehen sind. Auch zwischen dem mit dem Stator fest
verbundenen zweiten Teil der Drehdurchführung und dem Zylinder ist eine Vielzahl von
Dichtungen angeordnet zur Abdichtung weiterer Kanalverbindungen zur Hindurchführung
von Fluid. Die Dichtungen sind aufgrund der Drehbarkeit des mit dem Rotor gedrehten
Zylinders entsprechend großen Beanspruchungen ausgesetzt und müssen daher in bestimmten
Zeitabständen oder auch bei Schadhaftwerden vorher erneuert werden. Hierzu bedarf
es einer kompletten Zerlegung der Drehvorrichtung, die dazu auch vom Lasthaltemittel
einerseits und von der oberseitigen Aufhängung andererseits getrennt werden muss.
Dieses komplette Zerlegen ist nicht nur zeitaufwendig sondern verlangt fachliche Kompetenz
und Sorgfalt, um auch eine Verschmutzung sowie eine falsche Montage und etwaige Beschädigung
von bisher intakten Dichtungen zu vermeiden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die z. B. einen sicheren, einfachen und schnellen Austausch der Dichtungen
zwischen den beiden Teilen der Drehdurchführung ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe ist bei einer Drehvorrichtung der eingangs genannten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, dass der feststehende zweite Teil, der die Dichtungen enthält,
als separater Ringteil ausgebildet ist, der axial an den Stator angesetzt und mit
diesem zur Demontage, z. B. zwecks Austauschs der Dichtungen od. dgl., lösbar verbunden
ist.
[0005] Aufgrund dieser Gestaltung mit separatem, axial an den Stator angesetztem und mit
diesem zur Demontage lösbar verbundenem Ringteil ist es möglich, die Dichtungen auszutauschen,
ohne dass dazu die Drehvorrichtung vom Lasthaltemittel getrennt werden muss und ohne
dass dazu die Drehvorrichtung im Detail zerlegt werden muss. Der am separatem Ringteil
angesetzte Ölverteiler kann beim Auswechseln der Dichtungen hydraulisch und mechanisch
mit dem Ringteil verbunden bleiben. Das Austauschen der Dichtungen verlangt keine
besonders große Fachkenntnis und kann leicht von beiden Axialseiten des Ringteiles
her geschehen. Eine Kalibrierung ist leicht möglich. Die Gefahr einer etwaigen Verschmutzung,
Falschmontage sowie etwaiger Beschädigungen von bisher intakten Dichtungen entfällt.
Bei allem ist die Drehvorrichtung leicht, kompakt, betriebssicher und kann unter kostengünstiger
differenzierter Werkstoffauswahl für einzelne Elemente hergestellt werden.
[0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung mit den Zeichnungen.
[0007] Dabei ist der vollständige Wortlaut der Ansprüche vorstehend allein zur Vermeidung
unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich durch
Hinweis auf die Ansprüche darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese Anspruchsmerkmale
als an dieser Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich offenbart zu gelten haben.
Dabei sind alle in der vorstehenden und folgenden Beschreibung erwähnten Merkmale
sowie auch die allein aus den Zeichnungen entnehmbaren Merkmale weitere Bestandteile
der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht
in den Ansprüchen erwähnt sind. Auf in der nachfolgenden Beschreibung herausgestellte
Einzelmerkmale und Vorteile wird hier zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Drehvorrichtung für Lastaufnahmemittel,
stark vereinfacht,
- Fig. 2
- einen schematischen senkrechten Schnitt eines Teils der Drehvorrichtung in Fig. 1.
[0009] In den Zeichnungen ist eine auch als Rotator bezeichnete Drehvorrichtung 10 gezeigt,
die für Lastaufnahmemittel bzw. Arbeitsmittel, wie z. B. Baggergreifer oder andere
Greifer, Sägen, Scheren od. dgl. ausgebildet ist. Auf der in Fig. 1 und 2 oberen Seite
der Drehvorrichtung 10 kann in herkömmlicher Weise ein zur Aufhängung dienendes Anschlussstück
von oben her mittels Gewindebolzen, die als lange Dehnschrauben ausgebildet sind,
befestigt werden. Das nicht gezeigte Anschlussstück ist an das jeweils kundenseitig
vorliegende System zur Aufhängung angepasst. An der in Fig. 1 und 2 unteren Seite
der Drehvorrichtung 10 kann ein angepasstes unteres Anschlussstück z. B. in Form eines
Ölverteilers lösbar angebracht werden, was z. B. im Bereich des Zentrums erfolgen
kann. Außerdem kann an der Unterseite der Drehvorrichtung 10 das dem jeweiligen Einsatzzweck
entsprechende Anbaugerät lösbar befestigt werden, z. B. mittels randseitig angeordneter
Befestigungsschrauben 50.
[0010] Die dargestellte Drehvorrichtung 10 weist eine Dreheinheit 11 mit einem Stator 12,
einem Rotor 13 und einem zwischen beiden wirksamen, hier nicht weiter dargestellten
Drehantrieb auf. Der Drehantrieb kann bevorzugt als hydraulisch betätigter Radialkolbenantrieb
ausgebildet sein, wie er z. B. in
EP 1 674 420 A2 gezeigt und beschrieben ist und sich bewährt hat. Ein solcher bekannter Drehantrieb
weist eine Mehrzahl von radial zur zentralen Mittelachse 22, die die Drehachse für
den Rotor 13 bildet, im Stator 12 angeordneten Kolben-Zylinder-Anordnungen auf. Die
den einzelnen Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnungen zugeordneten walzenförmigen Abrollkörper
rollen auf einer nur angedeuteten Kurvenbahn 34 ab, deren Abstand von der Mittelachse
22 sich um diese herum zyklisch zwischen einem maximalen Abstand, in welchem der Kolben
ausgefahren ist, und einem minimalen Abstand, in welchem der Kolben eingefahren ist,
abwechselt. Die Betätigung der nicht gezeigten Kolben-ZylinderAnordnung und damit
die Verdrehung des Rotors 13 in Bezug auf den Stator 12 erfolgt in an sich bekannter
Weise über innere Hydraulikkanäle und einen angedeuteten Planverteiler 23. Die Drehrichtung
ist durch Umsteuern des zugeführten Ölstromes reversierbar. Abhängig vom Öldruck und
der verfügbaren Ölmenge des angebauten Geräteträgers kann dabei das Drehmoment und
die Drehgeschwindigkeit erzeugt werden. Der unterseitig der Drehvorrichtung 10 anbringbare
Ölverteiler und das dort ebenfalls lösbar anbringbare Anbaugerät sowie die auf der
Oberseite anbringbaren Mittel zur Aufhängung sind in den Zeichnungen nicht weiter
gezeigt und an sich bekannt.
[0011] Die Drehvorrichtung 10 weist eine Drehdurchführung auf, die einen ersten Teil 15,
der mit dem Rotor 13 mitrotiert, ferner einen zweiten Teil 16, der mit dem Stator
12 verbunden ist und feststeht, sowie im zweiten Teil 16 angeordnete Dichtungen 17
aufweist, die zur Abdichtung von Kanalverbindungen 18 zwischen dem ersten Teil 15
und dem zweiten Teil 16 vorgesehen sind und zur Hindurchführung von Fluid, wie Drucköl,
und/oder elektrischen Leitungen zur Versorgung von an der Unterseite der Drehvorrichtung
10 angebrachten Arbeitsmitteln ausgebildet sind. Ist z. B. an der Unterseite der Drehvorrichtung
10 ein Greifer angebracht und über einen Ölverteiler an innere Axialkanäle angeschlossen,
so kann z. B. ein Axialkanal 19 für die Funktion Greifer schließen und der andere
Axialkanal 19 für die Funktion Greifer öffnen zuständig sein aufgrund von durch diese
Axialkanäle 19 hindurchgeführtem Drucköl.
[0012] Der mit dem Rotor 13 mitrotierende erste Teil 15 der Drehdurchführung ist aus einem
Zylinder 27 gebildet. Der Zylinder 27 schließt mit einer axialen, unteren Stirnseite
28 etwa bündig mit dem Rotor 13 ab. Die Axialkanäle 19 sind im Inneren des Zylinders
27 enthalten und münden zu der axialen Stirnseite 28 aus. Auf der Axialseite des Rotors
13, die dem Stator 12 abgewandt ist, weist der Rotor 13 eine gestufte zentrale Durchtrittsöffnung
29 auf, innerhalb der der Zylinder 27 mit einem zugeordneten gestuften Endabsatz 30
aufgenommen und am Rotor 13 befestigt ist. Der Rotor 13 und der Zylinder 27 stellen
somit ein gemeinsam rotierendes Element dar. Zwischen dem Rotor 13 und dem Stator
12 sind Ringdichtungen 24 angeordnet, die in Nuten des Stators 12 aufgenommen sind.
Der Rotor 13 befindet sich im Bereich der Unterseite des Stators 12. Auf der gegenüberliegenden
Axialseite, somit auf der oberen Seite des Stators 12, ist der feststehende zweite
Teil 16 angeordnet, der die Dichtungen 17 enthält. Dieser feststehende zweite Teil
16 ist als separater Ringteil 20 ausgebildet und axial an den Stator 12 angesetzt
und mit dem Stator zur Demontage zwecks Austauschs der Dichtungen 17 od. dgl. lösbar
verbunden. Die Verbindung des Ringteils 20 mit dem Stator 12 erfolgt mittels Befestigungsmitteln,
insbesondere mittels Schrauben 21, die Durchgangsbohrungen 14 im Ringteil 20 durchgreifen
und in zugeordnete Gewindebohrungen 54 im Stator 12 mit ihrem Gewindeabsatz eingreifen.
Diese Schrauben 21 sind randseitig in Umfangsrichtung des Ringteils 20 in regelmäßigen
Abständen vorgesehen, wobei z. B. acht solcher Schrauben 21 vorgesehen sein können.
Diese sind im Ringteil 20 eingesenkt. Am Ringteil 20 ist am Außenumfang ein nur schematisch
angedeuteter Ölverteiler 51 befestigt, der sich über einen Umfangswinkelabschnitt
des Ringteiles 20 erstreckt und Anschlüsse und Kanäle für die Einleitung von Drucköl
zum Steuern des Drehantriebes und als Arbeitsmittel enthält. Dadurch, dass der Ringteil
20 mittels der Schrauben 21 lösbar von oben her an der Axialseite des Stators 12 befestigt
ist, kann dieser Ringteil 20 leicht und einfach vom Stator 12 gelöst und mitsamt den
enthaltenen Dichtungen 17 demontiert werden, ohne dass es dazu nötig ist, die Drehvorrichtung
10 vom Anbaugerät, z. B. Greifer, trennen zu müssen. Dabei kann die Drehvorrichtung
10 mit dem Ölverteiler 51 hydraulisch und mechanisch verbunden bleiben. Die Drehvorrichtung
10 muss nicht zum Auswechseln der Dichtungen 17 zerlegt werden. Die Dichtungen 17
lassen sich schnell und einfach austauschen. Dabei kann von beiden Axialseiten des
Ringteils 20 gearbeitet werden. Eine Kalibrierung ist leicht möglich. Die Gefahr einer
etwaigen Verschmutzung, einer etwaigen Falschmontage sowie einer etwaigen Beschädigung
von bisher intakten Dichtungen entfällt. Besondere Fachkenntnisse sind für die Demontage
des Ringteils 20, den Austausch der Dichtungen 17 und den Wiederanbau des Ringteils
20 nicht erforderlich. Montagefehler und die Gefahr des etwaigen Einklemmens von O-Ringen
oder anderer Dichtung, die im Stator 12 z. B. stirnseitig vorgesehen sind, sind ausgeschlossen.
[0013] Bei bekannten Drehvorrichtungen ist das oberseitig der Drehvorrichtung 10 zu montierende
Anschlussstück zur Aufhängung mittels achsparalleler Schrauben am feststehenden oberen
Teil 16 festgeschraubt. Dies hat vielfältige Nachteile. Die verhältnismäßig kurzen
Schrauben lösen sich oftmals und führen zum Schraubenbruch, so dass es verstärkter
Kontrolle der Schrauben und eines eventuellen Nachziehens dieser bedurfte, um derartiges
zu vermeiden. Die relativ kurzen Schrauben sind auf kurzer Länge großen Kräften ausgesetzt.
[0014] Dadurch, dass der feststehende zweite Teil 16 als separater Ringteil 20 ausgebildet
ist, der axial an den Stator 12 angesetzt ist und mit diesem lösbar verbunden ist,
ist es zugleich vorteilhaft ermöglicht, derartige Befestigungsschrauben für die Befestigung
oberseitiger Anschlussstücke als lange Gewindebolzen auszubilden, die im Ringteil
20 enthaltene, nicht sichtbare Durchgangsbohrungen durchsetzen und mit nicht gezeigten
zugeordneten Gewindebohrungen fluchten, die im Stator 12 enthalten sind, und in diese
Gewindebohrungen eingreifen. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der separate Ringteil
20 nicht lasttragend ist, sondern lediglich ein Zwischenglied darstellt, durch dessen
Durchgangsbohrungen die Gewindebolzen bis hin zu den Gewindebohrungen im Stator hindurchgreifen.
Die Last, die vom Rotor 13 auf den Stator 12 wirkt, wird vom Stator 12 über die Gewindebolzen
zum oberseitigen Anschlussstück geleitet, ohne dass der oberseitige Ringteil 20 dabei
mit diesen Kräften belastet wird. Dadurch, dass diese Gewindebolzen erst in den tieferliegenden
Stator 12 eingeschraubt sind, ergeben sich solche Gewindebolzen mit erheblich größerer
Schraubenlänge, die z. B. um etwa 100 mm verlängert wird. Dadurch werden diese Gewindebolzen
zu Dehnschrauben. Ein unkontrolliertes Lösen dieser Gewindebolzen wird dadurch nahezu
ausgeschlossen. Da der obere Ringteil 20 nicht lasttragend ist, kann dieser ohne Wärmebehandlung,
z. B. ohne Einsatzhärten, gefertigt werden. Der Ringteil 20 kann aus Gußmaterial im
Formguss hergestellt werden, z. B. aus Sphärolitguss. Zugleich ergibt sich der Vorteil,
dass in diesen oberseitigen Ringteil 20 Symbole, Produktinformation od. dgl. beim
Formguss mit dargestellt werden können.
[0015] Vorteilhaft ist ferner, dass der eigentliche Stator 12 klein, kompakt, leicht und
leicht austauschbar gestaltet ist. Er kann mit den rotierenden, mit dem Rotor 13 verbundenen
Teilen und auch mit dem oberen Ringteil 20 vormontiert als Einheit auf Lager gehalten
werden.
[0016] Aus Fig. 2 wird deutlich, dass der Stator 12 auf der Axialseite, die dem Rotor 13
abgewandt ist und somit nach oben weist, eine Stufenausnehmung 25 enthält, in die
der Ringteil 20 mit einem Absatz 26 passend eingreift, unter Abdichtung der Anlageflächen
mit O-Ringen. Der zentral angeordnete Zylinder 27 schließt mit dem Ende, das dem Stator
12 abgewandt und somit nach oben gerichtet ist, zumindest annähernd bündig mit dem
Ringteil 20 ab, wobei eine am Ende des Zylinders 27 befestigte Endplatte 32 vorgesehen
ist, die ein Lager 31 radial übergreift, das endseitig zwischen dem Ringteil 20 und
dem Zylinder 27 angeordnet ist und als Radiallager ausgebildet ist. Die Endplatte
32 dient damit zugleich als Schutz für das Lager 31. Sie kann am Zylinder 27 lösbar
befestigt sein und wird zum Abziehen des Ringteils 20 mit dem Lager 31 vorher entfernt.
[0017] Der Außendurchmesser des separaten Ringteils 20 ist kleiner bemessen als die axial
darunter befindlichen Elemente der Drehvorrichtung 10, auch kleiner als ein axial
nach unten hin daran anschließender, den Stator 12 umfassender Ring 35. Dieser Ring
35 enthält z. B. ein nicht weiter gezeigtes Lager, z. B. Gleitlager, für die Lagerung
des Rotors 13 gegenüber dem Stator 12 und/oder mindestens einen am Stator 12 anliegenden
Dichtungsring 37 und/oder Abstreifring 36. Axial schließt sich an den Ring 35 zumindest
ein den Stator 12 umgebender Lagerring 33 an, wobei dieser die innere Umfangs-Kurvenbahn
34 des Drehantriebes enthält. An diesem Lagerring 33 ist der darüber befindliche Ring
35, der beim Beispiel einen Dichtungsring 37 und Abstreifring 36 enthält, lösbar befestigt.
Die Befestigung erfolgt mittels Schrauben 38, die in den Lagerring 33 eingreifen.
Auf diese Weise ist der Ring 35 ähnlich wie der obere Ringteil 20 demontierbar, z.
B. zum Zwecke des Austauschs des mindestens einen Dichtungsringes 37 und/oder Abstreifringes
36. Axial zwischen diesem Lagerring 33 und dem Rotor 13 ist ein weiterer mittlerer
Lagerring 41 angeordnet. Der Rotor 13, der Lagerring 41 und der Lagerring 33 sind
mittels Schrauben 49 zusammengehalten, die den Rotor 13 und den mittleren Lagerring
41 in Fig. 2 von unten her, also von dem Bereich der Stirnseite 28, durchsetzen und
in den Lagerring 33 eingreifen. Auf diese Weise sind der Rotor 13 und die Lagerringe
41 und 33 zusammengespannt, wobei Dichtungsringe, z. B. O-Ringe, im Bereich der aneinanderliegenden
Axialseiten angeordnet sind. Aufgrund dieser Gestaltung ist es möglich, den oberhalb
des Lagerringes 33 befindlichen Ring 35 demgegenüber lösbar und demontierbar auszubilden
und mittels lösbarer Schrauben 38 von oben her zu befestigen. Da der obere Ringteil
20 einen geringeren Außendurchmesser als der Ring 35 hat, sind dessen Schrauben 38
in Fig. 2 von oben her zum Lösen frei zugänglich. Der Rotor 13 und die beiden Lagerringe
33 und 41 haben einen demgegenüber größeren Außendurchmesser. Sie sind von den Befestigungsschrauben
50, die der Anbringung des Anbaugerätes an der Unterseite dienen, durchsetzt.
[0018] Der Rotor 13 und die beiden Lagerringe 33 und 44 sind auf dem in Fig. 2 unteren Bereich
des Stators 12 ist mittels Lagerkörpern 48, insbesondere Kugeln, gelagert. Hierzu
enthalten der Rotor 13 und die Lagerringe 33 und 41 jeweils innere umlaufende Lagerflächen
42, 43, 44, die in Anpassung an die Lagerkörper 48, insbesondere Kugeln, als Kugellaufbahnen
gestaltet sein können. Der untere Teil des Stators 12 ist mit entsprechenden zugeordneten
umlaufenden Lagerflächen 45, 46, 47, insbesondere Kugellaufbahnen, versehen, von denen
z. B. die in Fig. 2 oberen Lagerflächen 46 und 47 als im Querschnitt etwa halbkreisförmige
Ringnuten mit Anpassung an die Lagerkörper 48 ausgebildet sind, während die untere
Lagerfläche 45 etwa als viertelkreisförmige Ringbahn gestaltet ist. Bei den Lagerringen
33 und 41 können, wie gezeigt, die Lagerflächen 43 und 44 als im Querschnitt etwa
viertelkreisförmige Ringbahnen ausgebildet sein, während die Lagerfläche 42 des Rotors
13 als im Querschnitt z. B. mindestens etwa halbkreisförmige Ringbahn ausgebildet
sein kann. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass diese untere Lagerfläche 42 sich im Bogen
über einen Halbkreis hinausgehend z. B. bis etwa 270° Umfangswinkel erstrecken kann.
Da die einzelnen Lagerflächen und in diesen abrollenden Lagerkörper 48 einen relativ
großen Abstand in Axialrichtung voneinander haben und etwa parallel zur Mittelachse
22 gerichtet sind, können aufgrund dieser Lagerung große Kräfte, auch Querkräfte und
Biegekräfte, zwischen dem Rotor 13 mit den Lagerringen 41 und 33 einerseits und dem
unteren Teil des Stators 12 andererseits aufgenommen werden. Aufgrund dessen kann,
wie beispielsweise in Fig. 2 gezeigt ist, beim oberen Ring 35 auf ein weiteres Lager,
z. B. Gleitlager, für die dortige Lagerung des oberen Teils des Stators 12 verzichtet
werden.
[0019] Der Rotor 13 und/oder der Stator 12 sind zweckmäßiger Weise als gehärtetes, z. B.
einsatzgehärtetes, Bauteil ausgebildet.
[0020] Die derart gemäß der Erfindung gestaltete Drehvorrichtung 10 ist im Hinblick auf
die Dichtungen 17, den Dichtungsring 37 und den Abstreifring 36 montagefreundlich
und für einen leichten Austausch dieser ausgebildet, der ohne besondere Fachkenntnisse
schnell und einfach vollzogen werden kann, ohne dass es erforderlich ist, die Drehvorrichtung
10 weiter zu demontieren und vom daran angebrachten Lasthaltemittel zu trennen. Zum
Zwecke des Austauschs kann von beiden Axialseiten gearbeitet werden, was diesen besonders
einfach und problemlos macht. Bei allem ist die Drehvorrichtung 10 kompakt, geringen
Gewichts und unter anderem auch hinsichtlich der Materialauswahl für die einzelnen
Elemente kostengünstig gestaltet.
1. Drehvorrichtung (10) für Lastaufnahmemittel, wie Baggergreifer od. dgl., mit einer
Dreheinheit (11) aus Stator (12), Rotor (13) und Drehantrieb zwischen beiden und mit
einer Drehdurchführung, die einen mit dem Rotor (13) mitrotierenden ersten Teil (15)
und einen feststehenden, mit dem Stator (12) verbundenen zweiten Teil (16) sowie im
zweiten Teil (16) angeordnete Dichtungen (17) zur Abdichtung von Kanalverbindungen
(18) zwischen dem ersten Teil (15) und dem zweiten Teil (16) aufweist und zur Hindurchführung
von Fluid, wie Drucköl, und/oder elektrischen Leitungen zur Versorgung von Arbeitsmitteln,
z. B. Greifern, ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der feststehende zweite Teil (16), der die Dichtungen (17) enthält, als separater
Ringteil (20) ausgebildet ist, der axial an den Stator (12) angesetzt und mit diesem
zur Demontage, z. B. zwecks Austauschs der Dichtungen (17) od. dgl., lösbar verbunden
ist.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung des Ringteils (20) mit dem Stator (12) mittels in letzeren eingreifender
Befestigungsmittel, z. B. Schrauben (21), erfolgt.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stator (12) Gewindebohrungen enthält, die mit Durchgangsbohrungen im Ringteil
(20) fluchten und in die der Befestigung einer Aufhängung dienende Gewindebolzen eingreifen,
die die Durchgangsbohrungen durchgreifen.
4. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stator (12) auf der dem Rotor (13) abgewandten Axialseite eine Stufenausnehmung
(25) enthält, in die der Ringteil (20) mit einem Absatz (26) passend eingreift.
5. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit dem Rotor (13) mitrotierende erste Teil (15) der Drehdurchführung aus einem
Zylinder (27) gebildet ist und der Zylinder (27) mit einer axialen Stirnseite (28)
etwa bündig mit dem Rotor (13) abschließt.
6. Drehvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinder (27) Axialkanäle (19) enthält, die zu der einen axialen Stirnseite (28)
des Zylinders (27) ausmünden.
7. Drehvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (13) auf der dem Stator (12) abgewandten Axialseite eine gestufte zentrale
Durchtrittsöffnung (29) aufweist, innerhalb der der Zylinder (27) mit einem zugeordneten
gestuften Endabsatz (30) aufgenommen und am Rotor (13) befestigt ist.
8. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinder (27) mit dem Ende, das dem Stator (12) abgewandt ist, etwa bündig mit
dem Ringteil (20) abschließt.
9. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ringteil (20) endseitig ein Lager (31) des Zylinders (27) aufweist.
10. Drehvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass am einen Ende des Zylinders (27) eine Endplatte (32) befestigt ist, die das Lager
(31) übergreift.
11. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Rotor (13) zumindest ein den Stator (12) umgebender Lagerring (33, 41) befestigt
ist, der eine innere Umfangs-Kurvenbahn (34) des Drehantriebes enthält.
12. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Rotor (13), vorzugsweise am Lagerring (33) dieses, ein den Stator (12) umfassender
Ring (35) gehalten ist, der ein Lager, z. B. Gleitlager, für den Rotor (13) zur Lagerung
dieses gegenüber dem Stator (12) und/oder mindestens einen am Stator (12) anliegenden
Dichtungsring (37) und/oder Abstreifring (36) enthält.
13. Drehvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ring (35) zur Demontage, z. B. zum Zwecke des Austauschs des mindestens einen
Dichtungsringes (37) und/oder Abstreifringes (36), lösbar am Rotor (13), vorzugsweise
am Lagerring (33) dieses, gehalten ist, z. B. mittels darin eingreifender Schrauben
(38).
14. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass axial zwischen dem Lagerring (33) und dem Rotor (13) ein weiterer mittlerer Lagerring
(41) angeordnet ist.
15. Drehvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (13) und die Lagerringe (33, 41) jeweils Lagerflächen (42, 43, 44), insbesondere
Kugellaufbahnen, enthalten, denen entsprechende Lagerflächen (45, 46, 47), insbesondere
Kugellaufbahnen, am Stator (12) zugeordnet sind, auf denen Lagerkörper (48), insbesondere
Kugeln, abrollen.
16. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (13) und die Lagerringe (33, 41) mittels Schrauben (49) zusammengehalten
sind, die den Rotor (13) und den mittleren Lagerring (41) von der Stirnseite (28)
her durchsetzen und in den anderen Lagerring (33) eingreifen.
17. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Lagerringe (33, 41) und der Rotor (13) von Befestigungsschrauben (50) durchsetzt
sind.
18. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (13) und/oder der Stator (12) als gehärtetes, z. B. einsatzgehärtetes,
Bauteil ausgebildet ist.
19. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der separate Ringteil (20) aus Gußmaterial, z. B. aus Sphärolitguß, gebildet ist.