Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine
gemäss Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Hintergrund
[0002] Waschmaschinen sind in der Regel mit einer drehbaren Trommel zur Aufnahme von Wäsche
ausgestattet. Diese ist in einem wasserdichten Bottich angeordnet.
[0003] Es ist z.B. aus
EP 1 386 996 bekannt, Waschmaschinen mit einer Zirkulationspumpe auszugestalten, um Wasser aus
dem Bodenbereich des Bottichs über eine Zirkulationsleitung und eine Düse in den Deckenbereich
des Bottichs zu fördern. Derartige Anordnungen erlauben ein gleichmässigeres Benetzen
der Wäsche.
[0004] Um Wasche zu waschen, wird in einem Waschgang die Trommel mindestens zeitweise mit
einer vorgegebenen Geschwindigkeit gedreht. Dadurch kann die Waschleistung erhöht
werden.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit bereitzustellen, den
Wasser- und Energieverbrauch einer Waschmaschine zu senken und/oder die Waschleistung
zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird vom Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0007] Anspruchsgemäss wird die Trommel, wie bei bekannten Lösungen, im Waschgang mindestens
zeitweise mit einer ersten Geschwindigkeit gedreht. Im Waschgang ist nun mindestens
eine Schleuderphase vorgesehen, während der die Trommel mit einer zweiten Geschwindigkeit
gedreht, wird, die höher als die erste Geschwindigkeit ist, um Wasser aus der Wäsche
auszutreiben und in den Ablaufbereich der Trommel zu bringen. Dabei wird also dank
der wirkenden Zentrifugalkräfte Wasser aus der Wäsche ausgedrückt, wodurch sich die
Wassermenge im Ablaufbereich und erhöht. Um das ausgetriebene Wasser wieder zur Wäsche
zurückzuführen, wird die Zirkulationspumpe in Betrieb genommen.
[0008] Durch dieses Vorgehen werden zwei Effekte erzielt:
- Zum einen wird die Waschwirkung erhöht und/oder die Waschzeit reduziert, d.h. die
Waschleistung wird verbessert, da durch die Schleuderphase der Wasseraustausch an
der Oberfläche und im Innern der Wäsche gegenüber einem konventionellen Verfahren
verbessert wird.
- Zum anderen ermöglicht das Vorgehen eine Reduktion der benötigten Wassermenge. Bei
konventionellen Geräten muss so viel Wasser in die Maschine eingefüllt werden, dass,
selbst wenn die Wäsche mit Wasser vollgesogen ist, eine ausreichende Wassermenge im
Ablaufbereich und/oder der Zirkulationsleitung vorhanden ist, um die dort angeordnete
Heizung zu überdecken. Dank der Schleuderphase kann der Wasserpegel im Ablaufbereich
gezielt nur dann erhöht werden, wenn dort viel Wasser benötigt wird. Das hierzu benötigte
Wasser wird der Wäsche entzogen.
[0009] Vorzugsweise ist bei der Zirkulationspumpe und/oder bei der Zirkulationsleitung eine
Heizung angeordnet. Zum Heizen des Wassers im Bottich wird der Wasserpegel im Ablaufbereich
mittels der Schleuderphase zunächst erhöht und dann wird die Heizung eingeschaltet.
Dadurch wird der Wasserpegel dann erhöht, wenn zum Heizen mehr Wasser im Ablaufbereich
und/oder Zirkulationssystem benötigt wird.
[0010] Vorzugsweise wird für mindestens eine Reinigungsphase die zugeführte Wassermenge
so bemessen, dass, wenn die Wäsche mit Wasser gesättigt ist, ohne vorangehende Schleuderphase
nicht ausreichend Wasser in Bottich, Pumpe und Zirkulationsleitung vorhanden ist,
um das Wasser zu Heizen und/oder das Wasser über die Zirkulationspumpe zu zirkulieren.
Durch diese Massnahme kann die Wassermenge weiter reduziert werden.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird spätestens nach dem Heizen das Wasser
über die Zirkulationspumpe umgepumpt, wodurch mindestens ein Teil des Wassers wieder
in der Wäsche gebunden wird, d.h. von der Wäsche zurückgehalten wird, z.B. durch Kapillarkräfte
oder in Falten und dergleichen der Wäsche. Dadurch sinkt der Wasserpegel im Ablaufbereich
ab. Der Wasserpegel kann dabei soweit abgesenkt werden, dass er auch unter die Oberseite
der im Ablaufbereich angeordneten Heizung absinkt. Dies ist bei einer konventionellen
Waschmaschine nicht möglich, da dort sichergestellt werden muss, dass die Heizung
immer mit Wasser bedeckt ist.
[0012] Weiter wird für mindestens eine Reinigungsphase die zugeführte Wassermenge so bemessen,
dass, wenn die Wäsche mit Wasser gesättigt ist, ohne vorangehende Schleuderphase,
die Unterseite der Trommel oberhalb des Wasserpegels des im Bodenbereich der Trommel
liegenden Wassers liegt. Mit anderen Worten taucht in diesem Fall die Trommel nicht
in das im Bottich stehende Wasser ein. Durch diese Massnahme werden Reibungsverluste
beim Drehen der Trommel, z.B. im Rahmen eines konventionellen Reversierprozesses,
reduziert.
[0013] Erst wenn wieder zum Umpumpen oder Heizen mehr Wasser benötigt wird, kann eine Schleuderphase
eingelegt werden, damit sich die Wassermenge im Ablaufbereich bzw. in der Zirkulationspumpe
und der Zirkulationsleitung wieder erhöht.
[0014] Die Erfindung erlaubt es auch, den Waschmittelverbrauch zu reduzieren, indem zum
Erreichen der gleichen Waschmittelkonzentration dank der reduzierten Wassermenge auch
weniger Waschmittel benötigt wird.
[0015] Die Erfindung kann als Verfahren formuliert werden, aber auch als Waschmaschine,
deren Steuerung zur Durchführung eines solchen Verfahrens ausgestaltet ist. Insbesondere
können die Ansprüche sowohl als Vorrichtungs- als auch als Verfahrensansprüche formuliert
sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch die relevanten Komponenten einer Waschmaschine
und
Fig. 2 den Schnitt nach Fig. 1 mit Wäsche in der Trommel und mit Beispielen für den
Wasserpegel während der einzelnen Betriebsphasen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Ausgestaltung der Waschmaschine
[0017] Die Waschmaschine nach Fig. 1 besitzt eine im Wesentlichen zylindrische Trommel 1
zur Aufnahme der Wäsche. Die Trommel 1 ist in einem Bottich 2 (Laugenbehälter) angeordnet,
welcher ebenfalls im Wesentlichen zylindrisch ist. Die Trommel kann zur Drehung angetrieben
werden, im vorliegenden Beispiel um eine horizontale Drehachse. Der Bottich ist stationär.
Zum Mitnehmen der Wäsche können an der Innenseite der Trommel in bekannter Weise Mitnehmer
4 angeordnet sein. Die Mantelfläche der Trommel ist vorzugsweise gelocht, damit Wasser
durch sie hindurch treten kann, während die Wände des Bottichs wasserdicht sind.
[0018] Unter dem Begriff "Wasser" ist dabei auch die Waschlauge zu verstehen, die zum Waschen
der Wäsche verwendet wird.
[0019] Am Boden des Bottichs 2 ist ein Ablaufbereich 6 vorgesehen, der die tiefste Stelle
des Bottichs bildet und in welchem sich das Wasser ansammelt. Vom Ablaufbereich kann
das Wasser einerseits über eine Ablaufpumpe 7 aus der Waschmaschine abgeführt werden,
und andererseits über eine Zirkulationspumpe 8 und eine Zirkulationsleitung 9 wieder
zurück in einen Deckenbereich 10 des Bottichs geführt werden. Der Begriff "Deckenbereich"
ist dabei breit zu verstehen und bezeichnet einen Bereich in der oberen Hälfte des
Bottichs 2. Der genaue Ort der Mündung der Zirkulationsleitung ist im vorliegenden
Zusammenhang nur von untergeordneter Bedeutung. Es können auch mehrere Mündungen an
unterschiedlichen Orten vorgesehen sein. Wichtig ist, dass mit dem aus den Mündungen
austretenden Wasser die Wäsche in der Trommel gut benetzt werden kann. Ein Beispiel
für eine geeignete Einspritzdüse ist in
EP 1 700 943 offenbart. Bei Verwendung einer Trommel 1 mit horizontaler Drehachse, welche gegen
die Türe hin offen ist, wird das Wasser vorzugsweise von der Türe her in die Trommel
1 eingespritzt.
[0020] Wie aus Fig. 1 weiter ersichtlich, ist im Ablaufbereich 6 eine Heizung 12 vorgesehen.
Dabei kann es sich z.B. um eine elektrische Widerstandsheizung handeln. Denkbar ist
jedoch auch, dass die Heizung zumindest teilweise vom Kondensator einer Wärmepumpe
gebildet wird.
[0021] Alternativ oder zusätzlich zur Anordnung der Heizung 12 im bzw. beim Ablaufbereich
6 kann die Heizung auch bei der Zirkulationspumpe 8 und/oder bei der Zirkulationsleitung
9 angeordnet werden.
[0022] Weiter umfasst das Gerät eine Steuerung 14, welche dazu ausgestaltet ist, das Gerät
mit den im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritten zu steuern.
Waschverfahren
[0023] Vor Beginn eines Waschgangs wird die Wäsche 15, wie in Fig. 2 dargestellt, in die
Trommel 1 eingefüllt.
[0024] Sodann wird über ein nicht dargestelltes Wasserzufuhrsystem Wasser in den Bottich
2 eingebracht. Vorzugsweise erfolgt dies so, dass die Wäsche mit dem in den Bottich
2 eintretenden Wasser direkt beregnet wird. Denkbar ist es jedoch auch, dass das Wasser
irgendwo in den Bottich 2 eingebracht wird und über den Ablaufbereich 6 zur Zirkulationspumpe
8 gelangt. Die Zirkulationspumpe 8 wird in Betrieb gesetzt, um die Wäsche über die
Zirkulationspumpe 9 zu beregnen.
[0025] Auf diese Weise wird Wasser in die Wäsche eingebracht. Gleichzeitig wird die Trommel
1 mit einer ersten, geringen Geschwindigkeit dauernd oder intervallweise rotiert,
z.B. indem sie reversiert wird, um die Wäsche zu durchmischen und allseitig zu benetzen.
Dabei nimmt die Wäsche, wie eingangs erwähnt, eine grosse Menge Wasser auf. Das Wasser
ist in den Fasern, an der Oberfläche und in Falten oder dergleichen mehr oder weniger
stark gebunden, d.h. es wird an einem spontanen oder zumindest raschen Abfliessen
aus der Wäsche gehindert.
[0026] Die Wassermenge, welche dem Bottich bzw. der Wäsche zugeführt wird, ist vorzugsweise
so bemessen, dass sie für einen Betrieb der Heizung 12 und/oder der Zirkulationspumpe
8 normalerweise nicht ausreicht, nämlich so lange die Wäsche mit Wasser gesättigt
ist und die Trommel 1 lediglich mit der ersten, geringen Geschwindigkeit gedreht wird.
Insbesondere ist die Heizung 12 in diesem Zustand nicht (oder zumindest nicht vollständig)
von Wasser bedeckt und/oder die Pumpe 8 würde beim Umpumpen Luft ansaugen. Beispielsweise
liegt dabei der Wasserpegel im Ablaufbereich auf der in Fig. 2 unter Bezugsziffer
17 eingezeichneten Höhe.
[0027] Soll nun die Heizung 12 und/oder die Zirkulationspumpe 8 in Betrieb genommen werden,
ist zunächst eine Schleuderphase durchzuführen. Während dieser Schleuderphase wird
die Trommel mit einer zweiten, höheren Geschwindigkeit gedreht, bei welcher eine grössere
Wassermenge durch Zentrifugalkräfte aus der Wäsche ausgetrieben wird. Dadurch erhöht
sich der Wasserpegel im Ablaufbereich 6 so weit, dass die Heizung 12 vollständig bedeckt
ist und/oder ein einwandfreier Betrieb der Zirkulationspumpe gewährleistet wird. Beispielsweise
erreicht der Wasserpegel dabei die in Fig. 2 unter Bezugsziffer 18 eingezeichnete
Höhe.
[0028] Vorteilhaft beträgt die erste Geschwindigkeit der Trommel weniger als 55 Umdrehungen
pro Minute, z.B. 30, während die zweite Geschwindigkeit zwischen 60 und 120, insbesondere
80, Umdrehungen pro Minute beträgt. Die zweite Geschwindigkeit sollte so bemessen
sein, dass die von der Wäsche gebundene Wassermenge zumindest einige Liter weniger
beträgt als beim Drehen mit der ersten Geschwindigkeit. Gleichzeitig sollte die zweite
Geschwindigkeit auch nicht zu hoch sein, so dass empfindliche Wäsche geschont wird
und Unwuchtprobleme an der Trommel vermieden werden können.
[0029] Sobald der Wasserpegel im Ablaufbereich 6 ausreichend angestiegen ist, kann beispielsweise
die Heizung 12 in Betrieb genommen werden, um das Wasser zu erwärmen. Alternativ oder
zusätzlich kann die Zirkulationspumpe 8 betrieben werden.
[0030] Um den Wasserpegel im Ablaufbereich zu überwachen, kann z.B. ein Wasserpegeldetektor
19 vorgesehen sein, welcher meldet, wenn der Wasserpegel eine ausreichende Höhe erreicht
hat, um ein Heizen und/oder ein Umpumpen zu erlauben. Der Wasserpegeldetektor 19 kann
z.B. als Drucksensor ausgestaltet sein, so dass mehrere unterschiedliche Wasserpegel
voneinander unterschieden werden können. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn mit
dem Wasserpegeldetektor 19 detektiert werden kann, ob der Wasserpegel unter einer
ersten, tieferen Höhe 17 liegt oder ob der Wasserpegel über einen zweiten, höheren
Höhe 18 liegt
[0031] Konkret kann ein Waschgang beispielsweise wie folgt aussehen:
- 1) Zunächst wird eine vordefinierte Menge Frischwasser eingefüllt. Hierzu sind Zuführmittel
vorgesehen, welche von der Steuerung 14 entsprechend gesteuert werden können. Die
Trommel wird dabei mit der ersten, tieferen Geschwindigkeit rotiert. Die Wäsche wird
benetzt.
- 2) Nun wird eine Schleuderphase mit der zweiten, höheren Geschwindigkeit durchgeführt
und es wird mit dem Wasserpegeldetektor gemessen, ob das Wasser innert vorgegebener
Zeit von z.B. einer Minute den Wasserpegel 18 erreicht hat. Erreicht das Wasser z.B.
aufgrund hoher Beladung der Trommel mit sehr saugfähiger Wäsche den Wasserpegel 18
nicht, so wird zusätzlich Frischwasser zugegeben, bis der Wasserpegel 18 erreicht
wird.
- 3) Ist der Wasserpegel 18 erreicht, wird die Heizung 12 in Betrieb gesetzt. Nun kann
in unterschiedlicher Weise weitergefahren werden, siehe folgende Varianten 3a, 3b,
3c:
3a) Die Zirkulationspumpe 8 bleibt noch abgeschaltet, bis das Wasser eine gewisse
Temperatur erreicht hat, und gleichzeitig kann die Trommel 1 wieder mit der ersten,
langsameren Geschwindigkeit gedreht (oder gar nicht gedreht) werden. Wenn das Wasser
eine vorgegebene Temperatur erreicht hat, wird die Heizung abgeschaltet. Die Zirkulationspumpe
8 wird in Betrieb genommen und fördert wieder Wasser in die Wäsche. Dadurch sinkt
der Wasserpegel im Ablaufbereich 6 z.B. wieder auf den Pegel 17 ab. Dies kann z.B.
mit dem Wasserpegeldetektor 19 festgestellt werden. Dann wird die Pumpe wieder abgeschaltet.
Der Wasserpegeldetektor 19 kann zu diesem Zweck auch von einem "Schnorcheldetektor"
gebildet werden, welcher anzeigt, ob die Zirkulationspumpe 8 Luft ansaugt.
3b) Die Zirkulationspumpe 8 wird eingeschaltet, während die Heizung 12 noch in Betrieb
ist. Dadurch kann das Wasser während dem Heizen bewegt werden. In diesem Fall wird
das Wasser über die Zirkulationsleitung 9 in die Wäsche gefördert. Damit nun der Wasserpegel
nicht bis zur Höhe der Heizung 12 absinkt, muss gleichzeitig die Trommel weiter mit
der zweiten, höheren Geschwindigkeit betrieben werden.
3c) Die Zirkulationspumpe 8 wird eingeschaltet, während die Heizung 12 noch in Betrieb
ist, die Waschmaschine ist jedoch so ausgestaltet, dass das Wasser von der Zirkulationspumpe
8 wahlweise in die Trommel 1 oder unter Umgehung der Trommel 1 wieder direkt zurück
in den Ablaufbereich 6 gefördert werden kann. Hierzu kann beispielsweise in der Zirkulationsleitung
9 ein Umschaltventil 22 vorgesehen sein, mit welchem das Wasser von der Zirkulationspumpe
8 entweder in den Deckenbereich des Bottichs 1 oder ohne Berührung der Trommel 1 wieder
zurück in den Ablaufbereich 6 gefördert werden kann.
[0032] Bei Bedarf können die Zyklen 2) und 3) repetiert werden, und zwar mit oder ohne Inbetriebsetzen
der Heizung 12. Wie eingangs erwähnt, kann eine Zwischenschleuderphase auch dann sinnvoll
sein, wenn nicht geheizt wird, da durch die Schleuderphase der Wasseraustausch an
der Oberfläche und im Innern der Wäsche verbessert wird.
[0033] Nach Abschluss der Reinigung wird das Wasser abgelassen, indem die Ablaufpumpe 7
in Betrieb gesetzt wird. Um das Wasser aus der Wäsche auszutreiben, kann die Wäsche
dabei wiederum geschleudert werden. Danach kann optional die Wäsche z.B. mit Frischwasser
nochmals gespült werden, wonach auch das Spulwasser abgepumpt wird. Das Verfahren
kann, soweit der Benutzer dies wünscht, mit einer Schleuderphase mit hoher Drehzahl
(z.B. bei mehreren 100 Umdrehungen pro Minute) beendet werden.
Bemerkungen
[0034] Wie eingangs erwähnt, liegt die Unterseite der Trommel 1, zumindest wenn die Wäsche
mit Wasser gesättigt ist, vorteilhaft oberhalb des Bottich-Wasserpegels. Dadurch werden
Reibungsverluste reduziert.
[0035] Wird eine Schleuderphase durchgeführt, steigt der Wasserpegel an. Vorzugsweise liegt
er aber auch dann noch unterhalb der Unterseite der Trommel, so dass die Reibungsverluste
klein bleiben.
[0036] Die Schleuderphase wird vorzugsweise so lange durchgeführt, bis der Wasserpegel im
Ablaufbereich über eine Obergrenze (z.B. Höhe 18) ansteigt.
[0037] Das Wasser wird vom Ablaufbereich 12 mit der Zirkulationspumpe 8 und der Zirkulationsleitung
9 direkt wieder zurück in den Bottich 1 geführt, d.h. ohne Zwischenlagerung des Wassers
in einem Zwischentank oder dergleichen, wo das Wasser nochmals ruhen würde, so dass
die im Zirkulationssystem stehende, unbenutzte Wassermenge möglichst klein ist.
[0038] Die Erfindung erlaubt es, die benötigte Wassermenge und somit auch die benötigte
Heizenergie wesentlich zu senken. Benötigt ein konventionelles Gerät für 8 kg Wäsche
z.B. 20 Liter Wasser, so kann diese Menge mit den oben beschriebenen Massnahmen auf
z.B. 16 Liter reduziert werden.
[0039] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine, wobei die Waschmaschine aufweist
eine drehbare Trommel (1) zur Aufnahme von Wäsche,
einen Bottich (2), in welchem die Trommel (1) angeordnet ist,
eine Zirkulationspumpe (8) zum Umpumpen von Wasser aus einem Ablaufbereich (6) des
Bottichs (2) über eine Zirkulationsleitung (9) zurück in den Bottich (2),
wobei in einem Waschgang die Trommel (1) mindestens zeitweise mit einer ersten Geschwindigkeit
gedreht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommel (1) in einer Schleuderphase mit einer zweiten Geschwindigkeit gedreht
wird, welche höher als die erste Geschwindigkeit ist, um Wasser aus der Wäsche auszutreiben
und in den Ablaufbereich (6) zu bringen,
und die Zirkulationspumpe (8) in Betrieb genommen wird um ausgetriebenes Wasser über
die Zirkulationsleitung (9) zurück zur Wäsche zu führen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei beim Ablaufbereich (6), bei der Zirkulationspumpe
(8) und/oder bei der Zirkulationsleitung (9) eine Heizung (12) angeordnet ist, wobei
vor dem Heizen des Wassers ein Wasserpegel im Ablaufbereich (6) mittels der Schleuderphase
erhöht und dann die Heizung (12) eingeschaltet wird, und insbesondere wobei der Wasserpegel
so lange erhöht wird, bis zumindest die Heizung (12) von Wasser bedeckt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei spätestens nach dem Heizen das Wasser über die Zirkulationspumpe
(8) umgepumpt wird und mindestens ein Teil des Wassers dadurch wieder in der Wäsche gebunden wird, so dass ein Wasserpegel im Ablaufbereich (6)
bis mindestens unter die Oberseite der Heizung (12) absinkt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine zugeführte Wassermenge
so bemessen ist, dass, wenn die Wäsche mit Wasser gesättigt ist, ohne vorangehende
Schleuderphase nicht ausreichend Wasser zum Heizen des Wassers, und/oder zum Zirkulieren
des Wassers über die Zirkulationspumpe (8), vorhanden ist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine zugeführte Wassermenge
so bemessen ist, dass, wenn die Wäsche mit Wasser gesättigt ist, zumindest ohne vorangehende
Schleuderphase eine Unterseite der Trommel (1) immer oberhalb eines Wasserpegels des
Wassers im Bottich (2) liegt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Drehzahl der Trommel
(1) bei der zweiten Geschwindigkeit zwischen 60 und 120 Umdrehungen pro Minute liegt,
insbesondere bei ca. 80 Umdrehungen pro Minute,
und wobei eine Drehzahl der Trommel (1) bei der ersten Geschwindigkeit weniger als
55 Umdrehungen pro Minute beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Wasser von der Zirkulationspumpe
(8) über die Zirkulationsleitung (9) in einen Deckenbereich (10) des Bottichs (2)
gefördert wird,
und insbesondere wobei die Trommel (1) eine horizontale Drehachse hat und zu einer
Türe hin offen ist und das Wasser von der Türe her in die Trommel (1) eingespritzt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Ablaufbereich (6) ein Wasserpegel
gemessen wird, und wobei die Schleuderphase so lange durchgeführt wird, bis der Wasserpegel
im Ablaufbereich über eine Obergrenze ansteigt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Ablaufbereich (6) ein Wasserpegel
gemessen wird, und wobei die Zirkulationspumpe (8) abgeschaltet wird, wenn der Wasserpegel
im Ablaufbereich (6) unter eine Untergrenze absinkt.
10. Waschmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche
umfassend
eine drehbare Trommel (1) zur Aufnahme von Wäsche,
einen Bottich (2), in welchem die Trommel (1) angeordnet ist,
eine Zirkulationspumpe (8) zum Umpumpen von Wasser aus einem Ablaufbereich (6) des
Bottichs (2) über eine Zirkulationsleitung (9) zurück in den Bottich (2) und
eine Steuerung (14), welche dazu ausgestaltet ist, das Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche durchzuführen.
11. Waschmaschine nach Anspruch 10, wobei beim Ablaufbereich (6), bei der Zirkulationspumpe
(8) und/oder bei der Zirkulationsleitung (9) eine Heizung (12) angeordnet ist.
12. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Zirkulationsleitung (9)
in einem Deckenbereich des Bottichs (2) mündet.
13. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei im Ablaufbereich (6) mindestens
ein Wasserpegeldetektor (19) angeordnet ist, und insbesondere wobei mit dem Wasserpegeldetektor
(19) detektierbar ist, ob der Wasserpegel unter einer ersten, tieferen Höhe liegt
oder ob der Wasserpegel über einer zweiten, höheren Höhe liegt.
14. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei sie so ausgestaltet ist, dass
das Wasser von der Zirkulationspumpe (8) wahlweise in die Trommel (1) oder unter Umgehung
der Trommel (1) zurück in den Ablaufbereich (6) des Bottichs (2) förderbar ist.
15. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei das Wasser über die Zirkulationspumpe
(8) und die Zirkulationsleitung (9) direkt ohne Zwischenlagerung des Wassers wieder
zurück in den Bottich (2) führbar ist.