[0001] Die Erfindung betrifft ein Bewehrungselement, eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Bewehrungselements und ein Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungselements.
[0002] Bewehrungselemente der in Rede stehenden Art sind Bestandteile von Stahlbetonkonstruktionen.
Sie werden insbesondere bei der Fertigung von Betonfertigteilelementen, bei Doppelwänden
und Elementdecken verwendet.
[0003] Hierzu finden flächenmäßige Bewehrungen und räumliche Bewehrungskomponenten Verwendung.
Ein räumliches Bewehrungselement ist beispielsweise aus der
DE 39 42 753 A1 bekannt. Ein flächiges Bewehrungselement, das heißt eine Bewehrungsmatte, ist aus
der
DE 100 48 104 A1 bekannt.
[0004] Elementdecken und Doppelwände können in der Weise hergestellt werden, dass Elemente
mit unterschiedlichen Bauteilgeometrien auf einer Schalfläche mit Stahl-, Holz- oder
anderen Schalungen individuell erzeugt und durch diverse Einbauteile, je nach Anforderung,
ergänzt werden. Als Schalfläche dienen dazu beispielsweise sogenannte Paletten in
Umlaufanlagen, Kipptische, Bahnen oder ähnliche Produktionsflächen.
[0005] Die erforderlichen einzelnen Bewehrungskomponenten für das Fertigteilelement, üblicherweise
bestehend aus einer Matte oder Einzelstäben, welche eine flächenmäßige Bewehrung darstellen,
sowie sogenannte Gitterträger unterschiedlicher Bauhöhe, die für die räumliche Bewehrungskomponente
sorgen, müssen vor dem Betoniervorgang auf der Schalfläche eingelegt werden. Die Bewehrung
wird mit sogenannten Abstandhaltern, welche die notwendige Betonüberdeckung der Bewehrung
im Beton-Bauteil sicherstellen und vor Einbringung der Bewehrung auf die Schalfläche
gelegt oder an der Bewehrung befestigt wurden, in einem Abstand von der Schalfläche
gehalten. Die Bewehrungskomponenten können grundsätzlich lose in der Schalung liegen
oder bei Bedarf miteinander verbunden werden.
[0006] Aus der
DE 1 804 703 A1 ist eine vorgefertigte Bewehrung für Stahlbetonbretter bekannt, bei der auf einem
unteren Gitterwerk aus übereinander angeordneten Längs- und Querstäben ein oberes
Gitterwerk aus Längs- und Querstäben aufgesetzt ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bewehrungselement bereitzustellen,
das eine flexibele, kostengünstige und einfache Herstellung ermöglicht, sowie eine
entsprechende Vorrichtung zur Herstellung eines Bewehrungselements und ein entsprechendes
Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungselements.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Patentansprüchen 1, 9 und 15 angegeben. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 und 10 bis 14
definiert.
[0009] Das erfindungsgemäße Bewehrungselement weist ein zweidimensionales Basiselement auf
sowie Zwischenelemente zur Bereitstellung einer dreidimensionalen Struktur. Das zweidimensionale
Basiselement kann eine Bewehrungsmatte sein oder aus Einzelstäben bestehen und entspricht
einer Flächenbewehrung. Es weist übereinander angeordnete Längs-und Querstäbe auf.
Die Zwischenelemente sind Bestandteil einer räumlichen Bewehrungskomponente und entsprechen
sogenannten Gitterträgern.
[0010] Erfindungsgemäß weisen die Zwischenelemente Zusatzstabelemente auf, die mit dem zweidimensionalen
Basiselement verbunden sind, wobei sie auf den unten angeordneten Stäben des zweidimensionalen
Basiselements angeordnet sind. Ein oder mehrere Stabelemente sind mit von dem zweidimensionalen
Basiselement abgewandten Bereichen der Zwischenelemente verbunden.
[0011] Ein Kernaspekt der Erfindung besteht darin, dass ein Bewehrungselement geschaffen
wurde, welches zugleich Matte und Gitterträger ist, wobei es aus einzelnen Stäben
gefertigt und in nur einer Maschine produziert werden kann.
[0012] Grundsätzlich erfolgt das Einlegen der Bewehrung in mehreren Arbeitsschritten, beispielsweise
durch Einlegen der Abstandhalter auf der Schalfläche, anschließendes Einlegen der
Matte und daraufhin erfolgendes Einlegen der Gitterträger und eventuellem Verbinden
von Matte und Gitterträgern. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Matte und Gitterträger
vorzufertigen und miteinander zu verbinden, die Abstandhalter auf der Schalfläche
einzulegen und anschließend den Verbund aus Matte und Gitterträgern einzulegen. Es
besteht zudem die Möglichkeit, Einzelstäbe mit Abstandhaltern zu bestücken, die Einzelstäbe
mit den Abstandhaltern als Längs- und/oder Querbewehrung einzulegen, beispielsweise
in rechtem Winkel zueinander, daraufhin die Gitterträger einzubringen und die Einzelstäbe
mit den Gitterträgern gegebenenfalls zu verbinden.
[0013] Die Flächenbewehrung besteht in der Regel aus Stabstahl, welcher in losen Stäben
verwendet oder als Bewehrungsmatte in einer Mattenschweißanlage individuell gefertigt
wird. Die Flächenbewehrung kann alternativ hierzu auch aus Standardmatten konfektioniert
werden. Gitterträger werden in der Regel aus zugekaufter, vierzehn Meter langer Standardware
auf die notwendige Länge zugeschnitten. Die verbleibenden Endstücke werden zur Reduktion
des Verschnittes zueinander stumpf verschweißt, um gemäß Vorgabe aus der jeweiligen
Bauteilgeometrie eine erforderliche Länge zu erhalten. Selbst mit Gitterträgermaschinen,
die in der Lage sind, Gitterträger "just-in-time" herzustellen, wodurch das Ablängen
von zugekauften Gitterträgern überflüssig wäre, bleibt grundsätzlich das getrennte
Erzeugen von Stäben beziehungsweise Bewehrungsmatten einerseits und Gitterträgern
andererseits unvermeidbar.
[0014] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird demgegenüber die Anzahl der Arbeitsschritte
reduziert. Das separate Einlegen und anschließende Verbinden der zwei Bewehrungskomponenten,
das heißt der Flächenbewehrung und der räumlichen Bewehrungskomponente, kann durch
lediglich eine Maschine erfolgen, da das erfindungsgemäße Bewehrungselement zugleich
Matte und Gitterträger ist, das aus einzelnen Stäben mittels lediglich einer einzigen
Maschine gefertigt werden kann.
[0015] Das erfindungsgemäße Bewehrungselement ist daher ein solches, das Flächenbewehrung
("Matte") und räumliche Bewehrungskomponente ("Gitterträger") in einem Stück ist.
Es übernimmt sowohl die Aufgaben von Flächenbewehrung als auch räumlicher Bewehrungskomponente
und kann in nur einem Arbeitsschritt auf die Schalfläche eingelegt werden.
[0016] Ein weiterer substantieller Vorteil gegenüber dem Stand der Technik besteht darin,
dass die Zusatzstabelemente auf denjenigen Stäben des zweidimensionalen Basiselements
angeordnet sind, die die Unterseite des zweidimensionalen Basiselements bilden. Wenn
also, wie in einer Ausführungsform der Erfindung, die Längsstäbe auf den Querstäben
angeordnet sind, dann sind die Zusatzstabelemente ebenfalls auf den Querstäben angeordnet.
Hierdurch wird Bauhöhe eingespart, was sich besonders vorteilhaft auswirkt, wenn dieser
Verbund als sogenanntes Betonbrett in Beton eingefasst wird, so dass das Bauelement
als verlorene Schalung verwendet werden kann. Diese Betonbretter haben eine typische
Dicke von 5 bis 7 cm. Bei einer Reduzierung der Bauhöhe von 1 cm wird Transportgewicht
von etwa 25 kg/m
2 eingespart.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Zusatzstabelemente Stäbe, die zunächst
als gerade Langstäbe an dem zweidimensionalen Basiselement in dessen Erstreckungsrichtung
befestigt wurden, nach dem Befestigen durchtrennt wurden, so dass sich einzelne, an
dem zweidimensionalen Basiselement befestigte Stäbe ergaben, und die einzelnen Stäbe
oder Stabenden anschließend aus der Ebene des zweidimensionalen Basiselements aufgebogen
wurden.
[0018] Alternativ können die Zusatzstabelemente Stäbe sein, die zunächst als gerade Stäbe
an dem zweidimensionalen Basiselement in dessen Erstreckungsrichtung befestigt wurden,
und die einzelnen Stäbe oder Stabenden werden anschließend auf der Ebene des zweidimensionalen
Basiselements aufgebogen. Mit den Endpunkten der Stäbe sind die Stabelemente verbunden.
[0019] Vorzugsweise sind das zweidimensionale Zwischenelement, die Zusatzstabelemente und
die Stabelemente aus dem gleichen Material, insbesondere aus hierfür geeignetem Stahl.
Sie können durch Schweißen miteinander verbunden sein, beispielsweise durch Widerstandsschweißen.
[0020] In bestimmten Fällen können allerdings auch unterschiedliche Materialien verwandt
werden. Beispielsweise kann bei Erzeugung einer Doppelwand mit innenliegender Isolierung
eine Diagonale aus Edelstahl verwendet werden.
[0021] Zudem besteht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Möglichkeit, die Diagonalen
in Abstand und Durchmesser gemäß deren Beanspruchung zu verändern. Beispielsweise
können in der Mitte der Abstand geringer und der Durchmesser größer sein als im Bereich
der Auflager, was zu einer besseren Ausnutzung sowie einer erheblichen Materialeinsparung
führt. Zudem können die Lage und die Länge des in einer Matte eingeschweißten Trägers
frei verändert und somit den Geometrievorgaben aus einem CAD-System angepasst werden.
[0022] Die notwendigen Daten für die Produktion des Bewehrungselements, beispielsweise Geometriedaten,
Bewehrungsdurchmesser, Stahlart und dergleichen werden der Vorrichtung zur Herstellung
des Bewehrungselements über eine Netzwerkverbindung, über Datenträger oder anderweitige
Schnittstellen zur Verfügung gestellt. Diese Daten können aus einem CAD-System kommen.
Alternativ können die Daten in Form von einzelnen Flächenbewehrungen und räumlichen
Bewehrungen übergeben werden. In diesem Fall muss die Anlagensoftware der Vorrichtung
zur Herstellung des Bewehrungselements aus den einzelnen Komponenten die Daten für
das räumliche Bewehrungselement generieren.
[0023] In einer oder mehreren Richt- und Schneidanlagen werden zunächst die Drähte, welche
von einer Drahtspule abgespult werden, gerade gerichtet und auf die gewünschte Länge
abgeschnitten. Die gerichteten und geschnittenen Drähte können dann, abhängig davon,
ob es Längs- oder Querstäbe sind, in unterschiedlichen Magazinen zwischengepuffert
und bei Bedarf der Schweißanlage zugeführt werden. Diejenigen zusätzlichen Stäbe,
welche später ein gitterträgerähnliches Element bilden, werden genauso erzeugt und
behandelt. Wenn die Schweißanlage bereit ist, ein neues Bewehrungselement zu schweißen,
werden die Stäbe der Schweißanlage zugeführt. Die Richt- und Schneidanlage kann mehrere
Drähte parallel aufnehmen. Die Abspuleinrichtungen können mit unterschiedlichen Durchmessern
bestückt sein. So können Stäbe unterschiedlicher Durchmesser je nach Anforderung hergestellt
werden, ohne dass die Anlage umgerüstet werden muss.
[0024] Zur Herstellung der zweidimensionalen Bewehrungsmatte aus den wie zuvor erläutert
hergestellten Bewehrungsstäben werden die Längs- und Querstäbe in der Schweißanlage,
beispielsweise durch Widerstandsschweißung, verschweißt oder anderweitig verbunden.
Bei diesem Vorgang werden nur solche Kreuzpunkte miteinander verbunden, die für die
Stabilität und Transportierbarkeit der Matte notwendig sind. Hierdurch werden bei
der Herstellung Zeit und Energiekosten gespart.
[0025] Gemeinsam mit den Bewehrungsstäben, welche die Flächenbewehrung bilden, das heißt
das zweidimensionale Basiselement, werden zusätzliche Stäbe, Zusatzstabelemente genannt,
an der Matte in geeigneter Weise befestigt, welche als Zwischenelemente zur Bereitstellung
einer dreidimensionalen Struktur dienen, das heißt beispielsweise als Diagonalen einer
gitterähnlichen räumlichen Bewehrung. Die Stäbe sind somit eine spezielle Ausführungsform
von Zusatzstabelementen, die eine spezielle Ausführungsform von Zwischenelementen
sind. Derartige Stäbe können zudem als Untergurte verwendet werden. Diese Zwischenelemente
weisen Zusatzstabelemente auf, die durch Schweißen oder eine andere geeignete Verbindungsart
mit der im Herstellungsprozess entstehenden oder bereits teilweise gefertigten oder
bereits fertig gestellten Bewehrungsmatte verbunden werden. Auch bei diesen Zusatzstabelementen
werden nur solche Kreuzungspunkte mit der Bewehrungsmatte verbunden, welche für die
Fixierung, Stabilität und Geometrie der gitterträgerähnlichen Elemente auf der Matte
notwendig sind.
[0026] Je nach Ausführungsform können die räumlichen Bewehrungskomponenten beziehungsweise
Gitterträger auf unterschiedliche Weise hergestellt werden. Die zusätzlich in die
Bewehrungsmatte eingebrachten Zusatzstabelemente werden in weiteren Schritten in Einzelstücke
unterteilt, um entsprechend vereinzelte Zusatzstabelemente in Form von Stäben (Gitterträgern)
zu erhalten. Die Schnitte erfolgen in individueller Länge, je nach Höhe des zu erzeugenden
gitterträgerähnlichen Elements, jedoch immer in beidseitig gleichem Abstand zu dem
angrenzenden Verbindungspunkt des Stabelements. Die jeweiligen Stäbe oder Stabenden
werden aus der Matte heraus nach oben in die vertikale oder in eine schräge Stellung
zu dem zweidimensionalen Basiselement gebogen und werden damit zu den Diagonalen beziehungsweise
Stäben, das heißt zu Gitterträgern.
[0027] Alternativ können die Zusatzstabelemente auch vor dem Einbringen in die Matte, das
heißt vor der Anbringung an das zweidimensionale Basiselement, auf ihre jeweiligen
Längen zugeschnitten werden. Nach der jeweiligen Platzierung auf der Bewehrungsmatte
werden sie alsdann aufgebogen.
[0028] Die nach oben auskragenden aufgebogenen Enden der Zusatzstabelemente beziehungsweise
obere Bereiche der Zusatzstabelemente sind mit dem Stabelement beziehungsweise den
Stabelementen verbunden. Diese Stabelemente kommen ebenfalls aus der zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung gehörenden Richtanlage und dienen als Obergurt für die gitterträgerähnlichen
Elemente. Sie werden mit diesen verschweißt oder durch ein anderes geeignetes Verfahren
verbunden.
[0029] Es besteht zudem die Möglichkeit, die Geometrie des erfindungsgemäßen Bewehrungselements
durch weitere Bearbeitungsschritte wie Schneiden, Schleifen oder andere geeignete
Verfahren den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
[0030] Das erfindungsgemäße Bewehrungselement hat den Vorteil, dass die Gitterträger bereits
mit der Bewehrungsmatte verbunden sind. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass alle
nachfolgenden automatischen Prozesse extrem vereinfacht sind und entsprechende Kosten
für Personal und Maschinentechnik eingespart werden können.
[0031] Für Doppelwände genügt es, wenn die besagten gitterträgerähnlichen Elemente nur einachsig
ausgeführt werden, da die Beanspruchung auf dem Träger nur beim Transport und als
Zugbelastung beim Ausbetonieren auftritt.
[0032] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen erläutert. Die Darstellung in den Figuren ist zum Zwecke
der besseren Übersicht sowie zur Darstellung von entsprechenden Einzelheiten jeweils
vergrößert oder verkleinert sowie schematisch ausgeführt, so dass insgesamt kein einheitlicher
Maßstab eingehalten ist.
[0033] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bewehrungselements,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ausführungsform gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeils
A in Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeils
B in Fig. 1,
[0034] die Figuren 5A bis 9 Stadien der Herstellung eines Teils einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bewehrungselements in unterschiedlichen Ansichten und
[0035] die Figuren 10A bis 14 Stadien der Herstellung eines Teils einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bewehrungselements in unterschiedlichen Ansichten.
[0036] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bewehrungselements.
Dieses weist Längsstäbe 101 und Querstäbe 102 auf, die zu einem zweidimensionalen
Basiselement eines Bewehrungselements in Form einer Bewehrungsmatte zusammengefügt
sind. Hierzu sind jeweils vier Längsstäbe 101 nebeneinander gruppiert. An den mittleren
Längsstäben 101 sind als Zusatzelemente Stäbe 21 angebracht, die als Zwischenelemente
eine dreidimensionale Struktur bereitstellen. An den von den Längsstäben 101 abgewandten
Enden der Stäbe 21 sind Stabelemente 40 angebracht. Die Stabelemente 40 bilden einen
sogenannten Obergurt des Bewehrungselements und die Längsstäbe 101 und Querstäbe 102
sind Bestandteil eines sogenannten Untergurts des Bewehrungselements.
[0037] Eine erste Ausführungsform von Stäben 21 und deren Ausbildung im Zuge eines Verfahrens
zur Herstellung eines Bewehrungselements wird anhand der Figuren 5 bis 9 verdeutlicht.
[0038] Fig. 5A zeigt in einer Draufsicht zwei Längsstäbe 101, die durch Querstäbe 102 verbunden
sind. Auf den Längsstäben 101 sind zwei durchgehende Stäbe 21 angebracht. Fig. 5B
zeigt eine entsprechende Schnittdarstellung und Fig. 5C eine Vergrößerung der Schnittdarstellung
gemäß Fig. 5B.
[0039] Die durchgehenden Stäbe 21 sind beziehungsweise werden mittig zwischen zwei Querstäben
102 getrennt, so dass sich eine Vielzahl von vereinzelten Stäben 21 ergibt, die jeweils
im Bereich eines Querstabs 102 mit dem entsprechenden Längsstab 101 verbunden sind.
Es versteht sich, dass auch andere Schnittstellen möglich sind. Insbesondere kann
beispielsweise in der Mitte zwischen zwei Querstäben ein Stück herausgetrennt werden,
so dass die vereinzelten Stäbe 21 verkürzte Längen haben. Die Enden der Stäbe 21 werden
aus der Ebene des zweidimensionalen Basiselements herausgebogen, wie in den Figuren
6A und 6B dargestellt. Eine entsprechende Draufsicht dieses Zustands ist in Fig. 7
dargestellt.
[0040] Fig. 8A zeigt, wie ein Stabelement 40 mit den von dem zweidimensionalen Basiselement
abgewandten Enden der Stäbe 21 verbunden ist. Eine entsprechende Schnittdarstellung
ist in Fig. 8B dargestellt. Fig. 9 zeigt eine entsprechende Draufsicht der Anordnung
gemäß Fig. 8A und Fig. 8B, das heißt des dreidimensionalen Bewehrungselements.
[0041] Die Figuren 10A bis 14 zeigen eine weitere Ausführungsform der Stäbe 21. Bei dieser
Ausführungsform sind auf jedem der beiden Längsstäbe 101 zwei durchgehende Stäbe 21
angebracht. Eine Trennung der Stäbe 21 erfolgt nicht mittig zwischen zwei Querstäben
102, sondern in der Höhe jedes zweiten Querstabs 102, wobei die Trennstellen des auf
der Innenseite des Längsstabs 101 angeordneten Stabs 21 gegenüber den Trennstellen
des auf der Außenseite des Längsstabs 101 angeordneten Stabs 21 jeweils um einen Querstab
102 versetzt sind. Beim Aufbiegen der Stabenden ergibt sich somit abwechselnd ein
innen liegender Bogen 21a und ein außen liegender Bogen 21b. Die Enden der Bögen 21a
und 21b werden ebenfalls mit einem Stabelement 40 verbunden.
[0042] Es versteht sich, dass auch bei dieser Ausführungsform andere Schnittstellen möglich
sind. Insbesondere kann auch bei dieser Ausführungsform ein Stück herausgetrennt werden,
so dass die vereinzelten Stäbe 21 verkürzte Längen haben
Zusammenfassung
[0043] Ein Bewehrungselement für eine Stahlbetonkonstruktion weist ein zweidimensionales
Basiselement und Zwischenelemente zur Bereitstellung einer dreidimensionalen Struktur
auf, wobei die Zwischenelemente Zusatzstabelemente aufweisen, die mit dem zweidimensionalen
Basiselement verbunden sind, und wobei mehrere Stabelemente mit von dem zweidimensionalen
Basiselement abgewandten Bereichen der Zwischenelemente verbunden sind. Die Zusatzelemente
können als aufgebogene einzelne Stabelemente ausgeführt sein.
1. Bewehrungselement mit einem zweidimensionalen Basiselement (101, 102) und Zwischenelementen
zur Bereitstellung einer dreidimensionalen Struktur,
wobei das zweidimensionalen Basiselement (101, 102) Längsstäbe (101) und Querstäbe
(102) aufweist, die übereinander angeordnet sind,
wobei die Zwischenelemente Zusatzstabelemente (21) in Form von aufgebogenen Stäben
(21) aufweisen, die mit dem zweidimensionalen Basiselement (101, 102) verbunden sind,
und wobei ein oder mehrere Stabelemente (40) mit den Enden der aufgebogenen Stäbe
(21) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzstabelemente (21) auf dem unteren der Längsstäbe (101) und Querstäbe (102)
des zweidimensionalen Basiselements (101, 102) befestigt sind.
2. Bewehrungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstäbe (101) und die Zusatzstabelemente (21) auf den Querstäben (102) angebracht
sind.
3. Bewehrungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstäbe (101) jeweils in Gruppen von vier nebeneinander liegenden Längsstäben
(101) angeordnet sind.
4. Bewehrungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei nebeneinander liegenden Längsstäben (101) zwei Zusatzstabelemente (21)
angeordnet sind.
5. Bewehrungselement nach Anspruch 4, soweit dieser auf Anspruch 3 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Zusatzstabelemente (21) zwischen den mittleren Längsstäben (101) angeordnet
sind.
6. Bewehrungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der Längsstäbe (101) Zusatzstabelemente (21) angeordnet sind.
7. Bewehrungselement nach Anspruch 6, soweit dieser auf Anspruch 3 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der mittleren Längsstäbe (101) Zusatzstabelemente (21) angeordnet
sind.
8. Bewehrungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweidimensionale Basiselement (101, 102), die Zusatzstabelemente (21) und die
Stabelemente (40) durch Schweißen, insbesondere durch Widerstandsschweißen miteinander
verbunden sind.
9. Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungselements mit den folgenden Schritten:
Bereitstellen eines zweidimensionalen Basiselements (101, 102) durch übereinander
Anordnen von Längsstäben (101) und Querstäben (102),
Befestigen von Zusatzstabelementen (21) auf dem unteren der Längsstäbe (101) und Querstäbe
(102) des zweidimensionalen Basiselements (101, 102),
Aufbiegen von Enden der Zusatzstabelemente (21) und
Befestigen von ein oder mehreren Stabelementen (40) an von dem zweidimensionalen Basiselement
abgewandten Enden der Zusatzstabelemente (21) zur Bereitstellung einer dreidimensionalen
Struktur des Bewehrungselements.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzstabelemente in Form von Stäben (21) zunächst als gerade Langstäbe an dem
zweidimensionalen Basiselement in dessen Erstreckungsrichtung befestigt werden, nach
dem Befestigen durchtrennt werden, so dass sich einzelne, an dem zweidimensionalen
Basiselement befestigte Stäbe (21) ergeben, und die einzelnen Stäbe oder Stabenden
anschließend aus der Ebene des zweidimensionalen Basiselements aufgebogen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzstabelemente in Form von Stäben (21) zunächst als gerade Stäbe an dem zweidimensionalen
Basiselement in dessen Erstreckungsrichtung befestigt werden und die einzelnen Stäbe
oder Stabenden anschließend aus der Ebene des zweidimensionalen Basiselements aufgebogen
werden.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zweidimensionale Zwischenelement, die Zusatzstabelemente und die Stabelemente
durch Schweißen, insbesondere durch Widerstandsschweißen miteinander verbunden werden.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweidimensionale Zwischenelement, die Zusatzstabelemente und die Stabelemente
in einer Maschine miteinander verbunden werden.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweidimensionale Zwischenelement, die Zusatzstabelemente und die Stabelemente
in einer Maschine gerichtet und miteinander verbunden werden.
15. Vorrichtung zur Herstellung eines Bewehrungselements nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 9 bis 14 ausgelegt ist.