[0001] Die Erfindung betrifft eine Plasmalampe mit einem Lampenkolben, der ein zur Plasmabildung
mit einer Mikrowellen-Anregungsstrahlung geeignetes Material enthält, mit einer Zuführungsleitung
zur Zuführung der Mikrowellen-Anregungsstrahlung zum Lampenkolben und mit einem den
Lampenkolben zumindest teilweise umgebenden Reflektor zur Ausrichtung des von dem
Plasma im Lampenkolben ausgesandten Lichts, wobei der Lampenkolben innerhalb eines
Mikrowellen-Resonators so angeordnet ist, dass im Bereich des Lampenkolbens eine hohe
Mikrowellenfeldstärke erreicht wird und wobei der Mikrowellen-Resonator metallische
Wände aufweist, von denen wenigstens ein Wandabschnitt mit einer elektrisch leitfähigen
abschirmenden Struktur lichtdurchlässig ausgebildet ist.
[0002] Eine derartige Plasmalampe ist durch
EP 1 432 012 A2 bekannt. Die Mikrowellen-Anregungsstrahlung wird durch ein Magnetron als Mikrowellenquelle
generiert und über einen Wellenleiter in einen zylindrischen Mikrowellen-Resonator
geleitet, in dessen Längsachse mittig der Lampenkölben angeordnet ist. Dieser ist
vorzugsweise mit einem inerten Gas gefüllt, das durch die Mikrowellenenergie zu einem
Plasma ionisiert wird und dadurch Licht abstrahlt. Das Licht kann aus dem Mikrowellen-Resonator
durch einen oberen, lichtdurchlässigen Wandabschnitt austreten, der durch eine gitterartige
metallische Struktur in Form eines Netzes gebildet ist. Der Mikrowellen-Resonator
mit dem Lampenkolben befindet sich innerhalb eines in üblicher Weise trichterartig
ausgebildeten Reflektors mit einem kreisförmigen Querschnitt, wobei der zylindrische
Mikrowellen-Resonator konzentrisch zu dem kreisförmigen Querschnitt des Reflektors
angeordnet ist.
[0003] Durch
DE 43 07 965 A1 ist ferner eine derartige Mikrowellenlampe bekannt, bei der durch die Einkopplung
zweier zueinander phasenverschobener Mikrowellenfelder in dem Mikrowellen-Resonator
ein Drehfeld erzeugt wird, um eine vergleichmäßigte Plasmaanregung - und dadurch eine
vergleichmäßigte Lichtabstrahlung - zu erzielen. Alternativ ist es bekannt, das Mikrowellenfeld
statisch zu belassen und den Lampenkolben in eine Rotation um seine Längsachse zu
versetzen.
[0004] Die bekannten Plasmalampen sind üblicherweise mit Schwefel gefüllt und daher als
Schwefel-Plasmalampen bekannt geworden. Das System der Plasmalampe ermöglicht eine
hohe Lichtausbeute. Nachteilig an den bekannten Plasmalampen ist jedoch, dass der
Drahtzylinder, der den Lampenkolben seitlich und in Abstrahlrichtung umgibt, einen
Teil des Lichtes abschirmt und dass der außerhalb des Mikrowellen-Resonators angeordnete
Metallreflektor eine erhebliche Größe aufweisen muss.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Plasmalampe der
eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass eine kleinere Bauform mit einer optimierten
Lichtausbeute möglich ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Plasmalampe der eingangs erwähnten
Art
dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor innerhalb des Mikrowellen-Resonators angeordnet ist und dass der Mikrowellen-Resonator
mit dem Reflektor auf einen optimalen Energieeintrag in den Lampenkolben abgestimmt
ist.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Plasmalampe befindet sich der Reflektor somit innerhalb
des Mikrowellen-Resonators. Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Reflektor und der
Resonator aufeinander abgestimmt sind und der Energieeintrag in die Plasmalampe optimiert
wird.
[0008] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist der Reflektor nicht als metallischer
Reflektor ausgebildet sondern besteht aus einem für Mikrowellen durchlässigen Grundkörper,
vorzugsweise mit einer für Mikrowellen durchlässigen, für Licht jedoch reflektierenden
Beschichtung. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass eine Wechselwirkung mit der Mikrowelleneinstrahlung
unterbleibt. Eine derartige Beschichtung ist vorzugsweise eine nichtmetallische Interferenzbeschichtung.
[0009] Die Interferenzbeschichtung ist vorzugsweise als Kaltlichtspiegel ausgeführt und
besitzt somit ein hohes Reflexionsvermögen für das sichtbare Licht, während die Mikrowellen-Anregungsstrahlung
und etwaige Wärmestrahlungen durch die Beschichtung praktisch ungedämpft hindurchtreten.
[0010] Der Reflektor besteht in der ersten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise aus
einem mikrowellengeeigneten Material, nämlich Glas, Keramik, Glaskeramik oder aus
geeigneten Kunststoffen. Die Beschichtung ist vorzugsweise eine Interferenzbeschichtung
mit für Mikrowellen transparenten Beschichtungsmaterialien, insbesondere Oxide, Nitride
o. ä. Somit wird das Mikrowellenfeld im Mikrowellen-Resonator nicht oder nur geringfügig
durch den Reflektor beeinflusst. Da das in dem Lampenkolben generierte Licht durch
den unmittelbar an dem Lampenkolben sitzenden Reflektor bereits in der gewünschten
Weise gerichtet wird, tritt es vollständig aus der den Mikrowellen-Resonator abschließenden
elektrisch leitenden Abdeckung aus.
[0011] Der Einsatz der nichtmetallischen Interferenzbeschichtung erlaubt darüber hinaus
eine gegenüber den bisher verwendeten Metallreflektoren (insbesondere Aluminiumreflektoren)
Erhöhung des Reflexionsgrads. Während die herkömmlichen Aluminiumschichten einen Reflexionsgrad
von etwa 90 % aufweisen, liegt der Reflexionsgrad der Interferenzbeschichtungen beispielsweise
auf der Basis von TiO
2/SiO
2-Wechselschichtpaketen, üblicherweise im Bereich von 94 bis 97 %.
[0012] In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung kann der in dem Resonator angeordnete
Reflektor eine metallische Schicht als reflektierende Beschichtung aufweisen oder
ganz aus einem metallischen Grundkörper mit einer metallisch reflektierenden Oberfläche
bestehen. Voraussetzung hierfür ist eine geeignete Einkopplung der Mikrowellenstrahlung
innerhalb des Reflektors derart, dass die Plasmalampe gezündet und stabil betrieben
werden kann.
[0013] Eine weitere Steigerung der Effizienz der erfindungsgemäßen Plasmalampe lässt sich
dadurch erreichen, dass sie für den Betrieb mit einer Mikrowellenfrequenz von > 5
GHz eingerichtet werden kann. Bevorzugt wird hierbei ein 5,8 GHz-Magnetron eingesetzt.
Diese Mikrowellen-Anregungsfrequenz liegt deutlich höher als die bei üblichen Schwefel-Plasmalampen
verwendeten Anregungsfrequenzen. Die höheren Frequenzen ermöglichen geringere Abmessungen
der Mikrowellen-Bauteile, sodass die erfindungsgemäße Plasmalampe auch deswegen gegenüber
herkömmlichen Plasmalampen mit kleineren Abmessungen erstellt werden kann.
[0014] Die erfindungsgemäße Plasmalampe ermöglicht den Einsatz aller geeigneten Materialien,
die sich durch eine Mikrowellen-Anregungsstrahlung zur Lichtabgabe anregen lassen.
Hierzu gehören die bekannten Füllungen mit Schwefelanteilen, aber auch andere mögliche
Füllungen, beispielsweise mit Dysprosiumiodid, Quecksilberiodid usw. sowie Kombinationen
dieser Materialien.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die abschirmende elektrisch
leitfähige Struktur der Abdeckung eine lichtdurchlässige elektrisch leitfähige Beschichtung
eines lichtdurchlässigen Substrats. Hierfür kann die elektrisch leitfähige Beschichtung
so dünn ausgebildet sein, dass sie ausreichend leitfähig ist, um das Mikrowellenfeld
in dem Mikrowellen-Resonator einzuschließen, jedoch für das sichtbare Licht durchlässig
oder zumindest durchscheinend ist. Alternativ ist es möglich, auf einem Substrat eine
lichtdurchlässige gitterförmige Beschichtung aufzubringen, die das Mikrowellenfeld
nach Art eines Faradayschen Käfigs abschirmt, den Lichtdurchtritt durch die Zwischenräume
zwischen den metallischen Gitterlinien ermöglicht. Selbstverständlich ist es auch
bei der vorliegenden Erfindung möglich, den lichtdurchlässigen Wandabschnitt des Resonators
lediglich durch ein gitterartiges Drahtgeflecht zu realisieren. Es ist ersichtlich,
dass es auf die konkrete Ausbildung einer Gitterform nicht ankommt. Als "gitterförmig"
im Sinne dieser Anmeldung wird daher jedes - regelmäßige oder unregelmäßige - Muster
verstanden, das eine ausreichende zusammen-hängende Leitfähigkeit für die Abschirmung
des Mikrowellenfelds gewährleistet und andererseits ausreichende Zwischenräume belässt,
durch die das in dem Lampenkolben generierte und durch den Reflektor gerichtete Licht
austreten kann.
[0016] Das lichtdurchlässige Substrat kann alternativ auch anstelle einer Beschichtung aus
Metall mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung aus einem transparenten Oxid
versehen sein. Solche elektrisch leitfähigen, jedoch gleichzeitig im sichtbaren Bereich
transparenten Beschichtungen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Sie werden z.
B. bei der Wärmedämmung von Fenstern oder bei Touch Screens eingesetzt. Die Beschichtungen
bestehen dabei aus Oxiden, die mit einem anderen Oxid dotiert sind und damit halbleiterähnliche
Eigenschaften erhalten. Am bekanntesten ist dabei Indiumzinnoxid (ITO), bei dem Indiumoxid
mit einem Anteil von etwa 5 - 10 % Zinnoxid dotiert wird. Durch die Dotierung erhält
das ansonsten nicht besonders leitfähige Indiumoxid eine Leitfähigkeit, die bei ausreichender
Dicke der ITO-Beschichtung in der Lage ist, eine für die Reflexion von Mikrowellen
ausreichende elektrische Leitfähigkeit zu erreichen. Diese Art von Beschichtung hat
aufgrund ihrer elektrischen Leitfähigkeit eine Wirkung wie eine dünne Metallschicht.
[0017] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lampenkolben in
einer Mittenachse des Reflektors verschiebbar angeordnet, sodass die Geometrie des
Lampenkolbens relativ zum Reflektor veränderbar ist, sodass die Ausrichtung und Bündelung
des Lichts einstellbar ist. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der
Lampenkolben anstelle von unten seitlich in den Reflektor eingeführt, wobei ein stabförmiger
Ansatz, mit dem der Lampenkolben in einer Lampenhalterung befestigt wird, durch eine
seitliche Öffnung durch den Reflektor hinausgeführt wird. Bei dieser Ausführungsform
muss sich der Kolben mit dem Licht aussendenden Füllgas ebenso wie in der früheren
Ausführungsform an geeigneter Stelle im Reflektor befinden.
[0018] Die erfindungsgemäße Plasmalampe ermöglicht eine Lichtumsetzung von 120 lumen/W oder
mehr. Wenn also ein konventionell erhältliches Magnetron mit einer Leistung von 800
W als Mikrowellenquelle verwendet wird, lässt sich ein Lichtstrom von mehr als 100.000
Lumen erreichen. Es ist ohne weiteres möglich, eine erfindungsgemäße Plasmalampe auch
mit leistungsstärkeren Magnetrons zu verwenden, sodass auch noch leistungsstärkere
Plasmalampen realisiert werden können. Für eine höhere Mikrowellenleistung kann es
dabei erforderlich sein, die Größe des Durchmessers des Lampenkolbens an die höhere
Leistung anzupassen. Derzeit wird die erfindungsgemäße Plasmalampe mit Lampenkolbendurchmessern
von ca. 30 - 35 mm betrieben.
[0019] Der Fülldruck des Füllmaterials in dem Lampenkolben ist in Abhängigkeit von dem verwendeten
Füllmaterial, von der Größe des Lampenkolbens und/oder von der elektrischen Leistung
des Magnetrons einzustellen.
[0020] Die für die erfindungsgemäße Plasmalampe verwendbaren Füllungen sind nicht beschränkt.
Es können die herkömmlichen Gasmischungen aus Argon und Schwefel verwendet werden,
möglich sind aber auch Gasmischungen mit anderen Materialien, wie z. B. Selen und/oder
Tellur neben einem inerten Gas, vorzugsweise Edelgas, das die die Mikrowellenenergie
aufnimmt und die aufgenommene Energie an die anderen Gasbestandteile, beispielsweise
Schwefel bzw. dessen Moleküle abgibt, wodurch diese angeregt werden und beim Rückfall
in den niederenergetischen Zustand die Photonen abgeben. Diese Aufgabe kann auch von
inerten Gasen, vorzugsweise Edelgasen, erfüllt werden.
[0021] Für die Anwendung der erfindungsgemäßen Plasmalampe ist von Bedeutung, dass ihre
Funktion von der Einbaulage unabhängig ist. Hierdurch unterscheidet sich die erfindungsgemäße
Plasmalampe von konventionellen Entladungslampen, insbesondere den CDM-Lampen (Ceramic
Discharge Metal). Bei diesen bekannten Lampen tritt eine Farbzerlegung zwischen Rot
und Grün durch die Wechselwirkung der enthaltenen Metallsalze (aus Seltenerdmetallen,
wie beispielsweise Scandium) mit dem heißen Kolben auf. Eine derartige Farbzerlegung
tritt bei den erfindungsgemäßen Plasmalampen nicht auf, da sie üblicherweise keine
Metallsalze enthalten. Es kann zwar noch ein kleiner Anteil von Feststoffen, insbesondere
festem Schwefel, in dem Kolben vorhanden sein, aber der überwiegende Anteil des Schwefels
(bei einer Schwefel-Plasmalampe) befindet sich aufgrund der hohen Temperaturen im
Kolben im gasförmigen Zustand. Die hohe Temperatur des Schwefels wird dabei durch
Energieübertragung von den durch die Mikrowellen stark angeregten Argonatomen oder
anderen stark angeregten Atomen oder Molekülen erreicht.
[0022] Der Kolben der Plasmalampe kann fest montiert sein. Alternativ ist es möglich, den
Kolben während des Betriebs der Lampe um seine Längsachse zu drehen, um eine Vergleichmäßigung
der Lichtanregung durch die Mikrowellen zu erzielen. Dadurch wird es in der Plasmalampe
keine bevorzugten Stellen geben, an denen sich der Schwefel in erster Linie niederschlagen
kann. Demgemäß entsteht auch keine farbliche Asymmetrie der Lichtabstrahlung wie bei
den konventionellen CDM-Lampen.
[0023] Das von der erfindungsgemäßen Plasmalampe abgestrahlte Licht hat einen vergleichsweise
geringen UV-Anteil gegenüber herkömmlichen Entladungslampen, bei denen insbesondere
durch die Anregung von Quecksilberatomen in der Gaszusammensetzung beachtliche Mengen
an UV-Strahlung entstehen. Bei einer Schwefel-Argon-Mischung, wie sie bei der erfindungsgemäßen
Plasmalampe beispielsweise verwendet wird, enthält das Emissionsspektrum einen relativ
geringen Anteil im UV-Bereich gegenüber dem sichtbaren Bereich. Unterhalb von 350
nm wird praktisch überhaupt keine UV-Strahlung mehr abgegeben.
[0024] Die erfindungsgemäße Plasmalampe ermöglicht die Verwendung sehr kleiner Lampenkolben,
deren Durchmesser somit < 35 mm, bevorzugt < 20 mm und besonders bevorzugt bis zu
< 10 mm ausgebildet sein kann. Zur Optimierung kann dabei eine Änderung des Fülldrucks
oder eine Änderung der Gaszusammensetzung sinnvoll sein.
[0025] Die dabei verwendete Form des Kolbens kann in herkömmlicher Weise kugelförmig sein.
Bevorzugt ist jedoch eine gestreckte Ausbildung des Kolbens in Richtung der optischen
Achse, sodass der Lampenkolben in dieser Richtung leicht oval geformt ist. Diese Ausbildung
ist insbesondere vorteilhaft bei einem elliptischen Reflektor, bei dem sich die Lichtstrahlen,
die ihren Ursprung in der Nähe der optischen Achse haben, aus geometrischen Gründen
regelmäßig besser in eine kleine Blende lenken lassen als Lichtstrahlen, die ihren
Ursprung weiter von der optischen Achse entfernt haben.
[0026] Die erfindungsgemäße Plasmalampe weist den Vorteil auf, dass sie im Vergleich zu
konventionellen Entladungslampen gut dimmbar sind. Die erfindungsgemäße Plasmalampe
ist stufenlos ohne eine deutliche Verschlechterung des Emissionsspektrums dimmbar.
Insbesondere verschlechtert sich der Farbwiedergabewert Ra (bzw. CRI) bei einer geringen
angelegten elektrischen Leistung nicht merklich, sodass die Lampe weiterhin bei guter
Farbwiedergabe mit geringer Leistung betrieben werden kann, ohne dass aufwändige und
thermisch stark belastbare Dimmerscheiben in den Strahlengang eingefahren werden müssen,
wie dies bei herkömmlichen Bühnenscheinwerfern der Fall ist. Die herkömmliche Dimmung
führt auch nicht zu einer Energieeinsparung wie sie mit der erfindungsgemäßen, gut
dimmbaren Plasmalampe erzielt wird. Mit diesen Eigenschaften kann die erfindungsgemäße
Plasmalampe besonders gut als Straßenbeleuchtung eingesetzt werden, da die heute üblicherweise
verwendete Nachtabschaltung im Verkehr und im Sicherheitsgefühl der Bürger durchaus
nachteilig ist, sodass ein Dimmen einer derartigen erfindungsgemäßen Plasmalampe sowohl
eine Energieeinsparung ermöglicht als auch die Nachteile der vollständigen Nachtabschaltung
vermeidet. Da sich die Farbeigenschaften des abgestrahlten Lichts bei der Dimmung
praktisch nicht verändern, bleibt eine hohe Erkennbarkeit von unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer,
insbesondere Fußgängern, auch bei reduzierter Lichtintensität erhalten.
[0027] Die erfindungsgemäße Plasmalampe lässt sich im Gegensatz zu konventionellen Entladungslampen
sehr schnell ein- und ausschalten. Außerdem wird die Gesamtlebensdauer der Lampe durch
häufiges Ein- und Ausschalten nicht merklich verringert, da die Lampe keine Elektroden
enthält, die durch den Ein- bzw. Ausschaltvorgang in Mitleidenschaft gezogen werden
könnten. Die erfindungsgemäße Plasmalampe eignet sich daher sehr gut für den Einsatz
im Bereich der Hindernisbeleuchtung, z. B. als Leuchtfeuer auf Windrädern, Türmen,
Fabrikschornsteinen usw.. Die erfindungsgemäße Lampe kann sofort wieder mit voller
Lichtstärke betrieben werden, wenn sie nur kurzzeitig ausgeschaltet ist. Bei einer
längeren Ausschaltzeit kühlt der Kolben aus. Bei einer Schwefelfüllung geht der Schwefel
in den festen Zustand über. Vom kalten Zustand aus dauert es weniger als 20 s bis
wieder die volle Lichtstärke erreicht ist.
[0028] Die erfindungsgemäße Plasmalampe eignet sich insbesondere für die Bühnenbeleuchtung,
für eine Architekturbeleuchtung (Fassaden, große Plätze, Parkplätze, Stadion, Baustellen
usw.), für eine digitale Kinoprojektion, für Gartenbaubetriebe zur Simulation von
Tageslicht und zur Beleuchtung von großen Hallen, Kaufhäusern, Shopping Malls usw.
[0029] Die erfindungsgemäße Plasmalampe kann auch als eine zentrale Lichtquelle verwendet
werden, indem ihr abgestrahltes Licht mit einem vorzugsweise elliptischen Reflektor
auf eine kleine Blende abgebildet wird, in dem sich eine Seite eines Glasfaserbündels
befindet, von dem aus eine Vielzahl von Glasfasern ausgeht, die in eine Vielzahl von
einzelnen individuellen Lichtquellen verteilt werden kann.
[0030] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch eine schematische Anordnung einer erfin- dungsgemäßen Plasmalampe
in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- einen Schnitt durch eine schematische Anordnung einer erfin- dungsgemäßen Plasmalampe
in einer zweiten Ausführungsform.
[0031] Gemäß Figur 1 befindet sich ein kugelförmig ausgebildeter Lampenkolben 1 aus einem
geeigneten Glas, Quarzglas o. dgl. am Ende eines stabförmigen Ansatzes 2, mit dem
der Lampenkolben 1 in einer Lampenhalterung 3 befestigt ist. Der Ansatz 2 ragt durch
eine Metallplatte 4 hindurch, die einen Boden eines zylindrischen Mikrowellen-Resonators
5 bildet. Die Metallplatte 4 und eine zylindrische Mantelwandung 6 des Mikrowellen-Resonators
5 bestehen aus Metall, während eine dem Boden 4 gegenüberliegende, den Mikrowellen-Resonator
5 abschließende Abdeckscheibe 7 aus einem geeigneten Glas besteht und mit einer elektrisch
leitenden Beschichtung versehen ist, um die Umgebung gegen ein Austreten der Mikrowellen
aus dem Mikrowellen-Resonator 5 abzuschirmen. In den Mikrowellen-Resonator werden
von einem Mikrowellen-Generator 8 erzeugte Mikrowellen über einen Hohlleiter 9 seitlich
durch einen Schlitz in den Mikrowellen-Resonator 5 eingeleitet. Der Mikrowellen-Generator
8 wird elektrisch durch eine Versorgungseinheit 10 versorgt.
[0032] Innerhalb des Mikrowellen-Resonators 5 befindet sich erfindungsgemäß ein Reflektor
11, der den Lampenkolben 1 konzentrisch bezüglich der Hochachse umgibt. Der Reflektor
11 besteht vorzugsweise aus einem geeigneten nichtmetallischen Körper, der für Mikrowellen
durchlässig ist und das Mikrowellenfeld in dem Mikrowellen-Resonator 5 nicht stört.
Der Glaskörper 11 ist mit einer nichtmetallischen Beschichtung versehen, die die Mikrowellen
durchlässt, das von dem Lampenkolben 1 abgegebene Licht jedoch reflektiert. Hierfür
kommt insbesondere eine Interferenzbeschichtung in Frage, die in an sich bekannter
Weise aus Wechselschichtpaketen, beispielsweise aus TiO
2 und SiO
2 gebildet ist. Derartige Interferenzbeschichtungen lassen sich als Kaltlichtspiegelbeschichtung
ausbilden, sodass eine hohe Reflektivität für das sichtbare Licht gegeben ist, während
Mikrowellenstrahlungen und ggf. vorhandene UV- und Wärmestrahlungsanteile durchgelassen
werden. Der Reflektor ist rotationssymmetrisch zu einer Mittenachse 12 ausgebildet,
eine gleiche Rotationssymmetrie um die Mittenachse 12 ergibt sich auch für den Lampenkolben
1, der in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel kugelförmig ist. Der Lampenkolben
kann aber auch andere Formen aufweisen, beispielsweise oval, elliptisch o. ä. Die
Kolbenform wird so gewählt, dass die Mikrowelle optimal an das Füllgas ankoppelt,
um einen möglichst hohen Gasanteil der Füllung in den Plasmazustand zu überführen.
In der Mittenachse 12 kann der Lampenkolben 1 translatorisch verschiebbar angeordnet
sein, sodass sich die räumliche Anordnung des Lampenkolbens 1 zum Reflektor 11 ändern
kann, wodurch die Ausrichtung und Bündelung des Lichtstrahls verändert werden kann.
[0033] Die den Boden des Mikrowellen-Resonators 5 bildende Metallplatte weist Unterbrechungen
auf, durch die eine Lüftungseinrichtung 13 Kühlluft in den Mikrowellen-Resonator einleiten
kann, um den Lampenkolben 1, der im Betrieb sehr heiß werden kann, zu kühlen. Die
Luftströmung kann durch einen Ventilator oder durch Pressluft in den Mikrowellen-Resonator
5 eingeleitet werden.
[0034] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind alle Teile wie in Figur
1 vorhanden. Jedoch ist der Lampenkolben 1 seitlich gelagert, sodass der stabförmige
Ansatz den Reflektor 11 seitlich durchdringt und seitlich vom Mikrowellen-Resonator
5 in der Lampenhalterung 3 befestigt ist. Ferner ist der Hohlleiter 9, an den der
Mikrowellengenerator 8 angekoppelt ist, unmittelbar an der den Boden des Mikrowellen-Resonators
5 bildenden Metallplatte 4 angeordnet, sodass eine Einkopplung der Mikrowellenenergie
von der Metallplatte 4 in Richtung der Längsachse 12 des Mikrowellen-Resonators 5
erfolgt, also auch unmittelbar in das Innere des Reflektors 11. Daraus wird deutlich,
dass die Mikrowellen über einen Hohlleiter auch an anderen Positionen in den Resonator
5 eingekoppelt werden kann. Insbesondere für diese Ausführungsform ist es möglich,
dass der Reflektor 11 aus einem metallischen Grundkörper besteht oder eine metallische
Beschichtung aufweist.
[0035] Der Lampenkolben 1 ist in einer bevorzugten Ausführungsform drehbar in der Lampenhalterung
3 angebracht, um eine verbesserte Gleichmäßigkeit der Anregung des Gasgemisches in
dem Lampenkolben 1 zu erreichen. Auf die Drehbarkeit kann verzichtet werden, wenn
die Intensität des Mikrowellenfeldes so eingestellt werden kann, dass im Bereich des
Lampenkolbens 1 eine ausreichend hohe und gleichmäßige Mikrowellenfeldstärke erreicht
wird.
1. Plasmalampe mit einem Lampenkolben (1), der ein zur Plasmabildung mit einer Mikrowellen-Anregungsstrahlung
geeignetes Material enthält, mit einer Zuführungsleitung (9) zur Zuführung der Mikrowellen-Anregungsstrahlung
zum Lampenkolben (1) und mit einem den Lampenkolben (1) zumindest teilweise umgebenden
Reflektor (11) zur Ausrichtung des von dem Plasma im Lampenkolben (1) ausgesandten
Lichts, wobei der Lampenkolben (1) innerhalb eines Mikrowellen-Resonators (5) so angeordnet
ist, dass im Bereich des Lampenkolbens (1) eine hohe Mikrowellenfeldstärke erreicht
wird und wobei der Mikrowellen-Resonator (5) metallische Wände (6, 4, 7) aufweist,
von denen wenigstens ein Wandabschnitt (7) mit einer elektrisch leitfähigen abschirmenden
Struktur lichtdurchlässig ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) innerhalb des Mikrowellen-Resonators (5) angeordnet ist und dass
der Mikrowellen-Resonator (5) mit dem Reflektor (11) auf einen optimalen Energieeintrag
in den Lampenkolben (1) abgestimmt ist.
2. Plasmalampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) aus einem für Mikrowellen durchlässigen Grundkörper besteht.
3. Plasmalampe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) mit einer für Mikrowellen durchlässigen und für Licht reflektierenden
Beschichtung versehen ist.
4. Plasmalampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) eine nichtmetallische Interferenzbeschichtung als reflektierende
Beschichtung aufweist.
5. Plasmalampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Interferenzbeschichtung als Kaltlichtbeschichtung ausgeführt ist.
6. Plasmalampe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) eine metallische Schicht als reflektierende Beschichtung aufweist.
7. Plasmalampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) aus einem metallischen Grundkörper mit einer metallisch reflektierenden
Oberfläche besteht.
8. Plasmalampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie für den Betrieb mit einer Frequenz der Mikrowelle von > 5 GHz eingerichtet ist.
9. Plasmalampe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige abschirmende Struktur eine lichtdurchlässige elektrisch
leitfähige Beschichtung eines lichtdurchlässigen Substrats ist.
10. Plasmalampe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die abschirmende elektrisch leitfähige Struktur eine gitterartige Beschichtung eines
lichtdurchlässigen Substrats ist.
11. Plasmalampe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die abschirmende elektrisch leitfähige Struktur ein gitterartiges Drahtgeflecht ist.
12. Plasmalampe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen maximalen Durchmesser des Lampenkolbens (1) senkrecht zu einer Mittenachse
(12) von < 35 mm.
13. Plasmalampe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser < 20 mm ist.
14. Plasmalampe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser < 10 mm ist.