[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Verbinder mit einem Isolierstoffgehäuse,
das an zwei einander gegenüberliegenden Gehäuseseiten Einstecköffnungen aufweist,
und zwar auf der einen Seite für das Einführen eines elektrischen Kontaktstiftes und
auf der anderen Seite für das Einstecken des isolationsfreien Endes mindestens eines
elektrischen Leiters. Auf der Stift-Seite besitzt der Verbinder einen Stift-Klemmkontakt,
so dass der Verbinder auf den Kontaktstift einer Leiterplatte oder auf den Anschluss-Kontaktstift
eines sonstigen Gegenkontaktes aufsteckbar ist, und auf der Leiter-Seite besitzt der
Verbinder für jeden anzuschließenden elektrischen Leiter einen Blattfeder-Klemmanschluss
mit einer Blattfeder, die sich in Leitereinsteckrichtung und schräg gegen den elektrischen
Leiter erstreckt und mit ihrem Blattfederende das isolationsfreie Ende des eingesteckten
elektrischen Leiters festklemmt.
[0002] Elektrische Verbinder dieses Typs sind bereits 1976 in der
GB 1 528 993 beschrieben. Sie sind dort als zweipolige Verbinder vorgestellt, bestehend aus zwei
einpoligen Verbindern, die in einem gemeinsamen Blockgehäuse aus Isolierstoff angeordnet
sind, so dass der zweipolige Blockgehäuse-Verbinder mit Bezug auf zwei parallel positionierte
Kontaktstifte als "plug and socket arrangement" verstanden werden kann. Gemäß der
GB 1 528 993 sind für das Aufstecken des Verbinders auf die Kontaktstifte Buchsen-Klemmkontakte
vorgesehen, die derart auszuführen sind, dass der Verbinder im Bedarfsfall wieder
von den Kontaktstiften abgezogen werden kann. Ebenso ist vorgesehen, dass auch die
auf der anderen Seite des Verbinders vorhandenen Blattfeder-Klemmanschlüsse für die
elektrische Leiter im Bedarfsfall wieder geöffnet werden können, indem die Blattfedern
der Blattfeder-Klemmanschlüsse mittels eines Werkzeuges zurückgedrückt werden, so
dass die elektrischen Leiter aus dem Verbinder wieder herausgezogen werden können.
[0003] Ein weiterer Verbinder dieses Typs ist aus der
EP 0 735 616 A2 bekannt (siehe dort Figuren 18 und 19). Er ist als "elektrischer Steckverbinder"
bezeichnet, der auf die eingelöteten Kontaktstifte einer Leiterplatte aufsteckbar
ist und infolge eines tulpenförmig auffedernden Buchsen-Klemmkontaktes auch wieder
von den Kontaktstiften abziehbar ist. Auf der anderen Seite des Verbinders ist wiederum
ein Blattfeder-Klemmanschluss für den elektrischen Leiter vorhanden, der ebenfalls
(wie bei der
GB 1 528 993) als lösbarer Blattfeder-Klemmanschluss ausgeführt ist.
[0004] Beide vorgenannten Verbinder gehen davon aus, dass ihre Stift-Klemmkontakte und ihre
Leiter-Klemmanschlüsse in ihrer Gesamtheit aus einem Stück Federstahlblech gefertigt
sind, wobei das Stück Federstahlblech auf der Stift-Seite zu einem Buchsen-Klemmkontakt
verformt ist und auf der Leiter-Seite einen integrierten Blattfeder-Klemmanschluss
für den elektrischen Leiter bildet. Zwischen beiden Seiten übernimmt das Stück Federstahlblech
die Stromleitungsfunktion, so dass bei der Materialauswahl auch auf eine brauchbare
Stromleitfähigkeit des Federstahlbleches geachtet werden muss, was sich in den Materialkosten
des Federstahlbleches niederschlägt.
[0005] Hinsichtlich ihrer konstruktiven Bauform sind die beiden vorgenannten Verbinder in
der Weise ausgeführt, dass der Stift-Klemmkontakt einerseits und der Leiter-Klemmanschluss
andererseits ausreichend voneinander entfernt angeordnet sind, so dass sich beide
Seiten nicht gegenseitig behindern können. Die Isolierstoffgehäuse dieser bekannten
Verbinder sind entsprechend groß bemessen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verbinder der vorgenannten Art zu schaffen, der
kostengünstiger herzustellen ist und dessen Baugröße zudem erheblich reduziert werden
kann, so dass er auch unter beengten Platzverhältnissen sowohl als einpoliger als
auch als mehrpoliger Verbinder eingesetzt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Isolierstoffgehäuse des
Verbinders für jeden anzuschließenden elektrischen Leiter einen Anschlussraum zur
Verfügung stellt, in den der Kontaktstift und der elektrische Leiter nebeneinander
mit in etwa paralleler Ausrichtung einsteckbar sind derart, dass sich der Kontaktstift
und der elektrische Leiter mit ihren axialen Längen überlappen. Dabei ist der Kontaktstift
in dem Anschlussraum lage-fixiert gehalten, wohingegen der elektrische Leiter in einem
konstruktiv zugelassenen Verschiebebereich quer zu seiner Leiterachse verschiebbar
ist (vorzugsweise parallel verschiebbar ist), wobei das Blattfederende des Blattfeder-Klemmanschlusses
an derjenigen Seite des elektrischen Leiters anliegt, die dem Kontaktstift gegenüberliegt,
so dass die Klemmkraft der Blattfeder den elektrischen Leiter in Richtung des Kontaktstiftes
drückt.
[0008] Gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen Kontaktstifte zu verwenden,
die unterhalb ihres Kopfendes mit einer Vorwölbung ausgebildet sind, deren Scheitellinie
sich quer zur Längsachse des Kontaktstiftes erstreckt. In Verbindung mit einer in
Richtung der Längsachse des Kontaktstiftes verlaufenden Kontaktlinie eines elektrischen
Leiters ergibt sich dann im Kreuzungspunkt der genannten Linien ein punktförmiger
Anlagekontakt mit einer höheren spezifischen Flächenpressung, wodurch der Stromübergang
in diesem Kontaktpunkt verbessert ist.
[0009] Bevorzugt kontaktiert der elektrische Leiter den Kontaktstift direkt (siehe Anspruch
2), so dass diese Ausführungsform zu Stromleitungszwecken zwischen dem elektrischen
Leiter und dem Kontaktstift kein zusätzliches stromleitendes Material benötigt. Das
ist kosten- und materialsparend. Diese Ausführungsform des Verbinders wird bevorzugt
für eindrähtige massive elektrische Leiter verwendet, da diese ohne vorheriges Öffnen
des Blattfeder-Klemmanschlusses in den Anschlussraum des Verbinders einsteckbar sind.
[0010] Ein Verbinder mit den vorstehenden Merkmalen ist äußerst kostengünstig herzustellen.
Bei dem neuen Verbinder wird nur noch ein kleines Stück Federstahlblech verwendet
und zwar ausschließlich zur Bildung des Blattfeder-Klemmanschlusses. Der hierfür erforderliche
Materialeinsatz kann insbesondere dann erheblich reduziert werden, wenn sich die Blattfeder
des Blattfeder-Klemmanschlusses am Isolierstoffgehäuse des Verbinders abstützt.
[0011] Bevorzugt besitzt der Blattfeder-Klemmanschluss eine U-förmig gebogene zweischenkelige
Blattfeder, die einen Blattfeder-Klemmschenkel und einen Blattfeder-Halteschenkel
aufweist, wobei der Blattfeder-Halteschenkel in dem Isolierstoffgehäuse des Verbinders
durch Verrastung mit dem Isolierstoffgehäuse festgelegt ist.
[0012] Hinsichtlich der geforderten Reduzierung der Baugröße des Verbinders gehört es zur
Lehre der Erfindung, dass sich die in den Verbinder einzusteckenden axialen Längen
des Kontaktstiftes und des elektrischen Leiters überlappen. Diese Überlappung kann
maximal sein, indem der elektrische Leiter bis zu einer bodenseitigen Abschlusswand
in den Anschlussraum des Verbinders eingesteckt wird, so dass das Ende des elektrischen
Leiters bis nahe an den Fußpunkt des elektrischen Kontaktstiftes oder eines sonstigen
Anschlussstiftes herangeführt ist. Durch diese maximale Überlappung wird erreicht,
dass die Bauhöhe des Verbinders nicht wesentlich größer ist als die Einstecktiefe
des elektrischen Leiters.
[0013] Die neuen Verbinder können pro Pol einen oder zwei Anschlussräume für elektrische
Leiter aufweisen, wobei für einen Verbinder mit zwei Anschlussräumen nur ein Kontaktstift
ausreichend ist, wenn dieser mittig zwischen den Anschlussräumen positioniert ist
und beiden Anschlussräumen als Kontaktstift dient.
[0014] Die erfindungsgemäßen Verbinder können prinzipiell auf jeden in der Praxis gebräuchlichen
Kontaktstift und/oder Anschlussstift aufgesteckt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, das Kopfende des jeweiligen Kontaktstiftes in dem Anschlussraum durch einen
Isolierstoff-Übergriff positionsgenau zu fixieren. Diese Positionsgenauigkeit des
jeweils verwendeten Kontaktstiftes verbessert die Kontaktanlage des elektrischen Leiters
an dem Kontaktstift.
[0015] Dem gleichen Zweck der Positionsgenauigkeit des Kontaktstiftes dient die Ausgestaltung,
wonach das Fußende des Kontaktstiftes mittels eines seitlichen Stützlagers gegen das
Isolierstoffgehäuse des Verbinders lage-fixiert gehalten ist.
[0016] Die in dem Isolierstoffgehäuse des Verbinders positionsgenau und lage-fixiert gehaltenen
Kontaktstifte können auf Wunsch der weiterverarbeitenden Industrie bereits von dem
Herstellerbetrieb der neuen Verbinder in die jeweiligen Anschlussräume des Verbinders
eingesteckt werden, so dass dann die weiterverarbeitende Industrie die Verbinder mit
den fußseitig vorstehenden Kontaktstiften direkt z.B. in die Einlötöffnungen einer
Leiterplatte einsetzen kann und verlöten kann.
[0017] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1 + 2 :
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verbin- ders,
- Fig. 3 - 5 :
- drei weitere Beispiele von Ausführungsformen,
- Fig. 6-8 :
- zwei Ausführungsbeispiele mit einer Auszugssperre des Kontakt- stiftes aus dem Verbindergehäuse,
- Fig. 9 - 15 :
- zwei Anwendungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Verbinders.
[0018] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Verbinder gemäß der Erfindung und zwar
im aufgesteckten Zustand auf einen Kontaktstift 3, der in die Leiterplatte 4 eingelötet
ist. Der Kontaktstift 3 besitzt die Vorwölbung 5 und ist mittels des Isolierstoff-Übergriffs
6 positionsgenau in dem Anschlussraum 7 des Isolierstoffgehäuses 8 gehalten.
[0019] Der elektrische Leiter 9 wird von der oberen Seite in den Verbinder eingesteckt.
In dem Anschlussraum 7 des Verbinders sind der Kontaktstift 3 und der elektrische
Leiter 9 nebeneinander angeordnet und überlappen sich mit ihren axialen Längen. Mittels
der Vorwölbung 5 kontaktiert der Kontaktstift den elektrischen Leiter 9 direkt, so
dass ein unmittelbarer Stromübergang zwischen dem Kontaktstift und dem elektrischen
Leiter stattfindet.
[0020] Der elektrische Leiter 9 ist (wie die Gehäusedarstellung in Fig. 1 zeigt) mittels
der Federkraft (Klemmkraft) der Blattfeder 11 nach links gegen den Kontaktstift 3
verschiebbar. Die Verschiebung erfolgt innerhalb des konstruktiv zugelassenen Verschiebebereichs
10. Das gewährleistet, dass der elektrische Leiter stets kontaktsicher an dem jeweils
verwendeten Kontaktstift anliegt.
[0021] Die in den Verbinder eingebaute Blattfeder ist U-förmig aus einem Stück Federstahlblech
gefertigt und besitzt einen Blattfeder-Klemmschenkel 11 und einen Blattfeder-Halteschenkel
12. Sie ist mit ihrem Kopfbogen 13 und ihrem Halteschenkel 12 in dem Isolierstoffgehäuse
lage-fixiert gehalten.
[0022] In dem Isolierstoffgehäuse des Verbinders ist in der üblichen Weise eine Prüföffnung
14 vorgesehen. Auch ist es möglich, das Isolierstoffgehäuse mit einem Drücker aus
Isolierstoff auszurüsten, der manuell zu betätigen ist, um im Bedarfsfall den Blattfeder-Klemmschenkel
11 von dem elektrischen Leiter 9 abzudrücken, so dass die Klemmung des elektrischen
Leiters gelöst ist und der elektrische Leiter aus dem Verbinder herausgezogen werden
kann. Das gleiche Ergebnis wird üblicherweise auch mit einer Betätigungsöffnung im
Isolierstoffgehäuse erreicht, durch die ein Werkzeug (z.B. eine Schraubendreherklinge)
bis an den Blattfeder-Klemmschenkel 11 herangeführt werden kann, wie dies z.B. auch
in der Fig. 3 dargestellt ist.
[0023] Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung einen mehrpoligen Verbinder der erfindungsgemäßen
Art mit einem aus Isolierstoff gefertigten Blockgehäuse 15. Die in das Blockgehäuse
insgesamt eingebauten fünf einpoligen Verbinder sind baugleich und entsprechen jeweils
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1. Sie sind zueinander wechselseitig ausgerichtet.
Dieses Anordnungsschema ist platzsparend, es kann aber auch durch jedes andere gewünschte
Anordnungsschema ersetzt werden.
[0024] Fig. 3 zeigt den perspektivischen Querschnitt eines einpoligen Verbinders, der nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, mit einem Anschlussraum 16, der für den
Anschluss eines mehrdrähtigen flexiblen Leiters 17 besondere Merkmale aufweist. Der
Anschlussraum schließt an seiner linken Seite mit einer Kontaktwand 18 ab, die zwischen
dem flexiblen Leiter 17 und dem Kontaktstift 19 positioniert ist und die in einen
konstruktiv zugelassenen Verschiebebereich 20 quer zur Leiterachse des elektrischen
Leiters 17 und gemeinsam mit diesem in Richtung des Kontaktstiftes 19 verschiebbar
ist, um einen guten elektrischen Kontakt zwischen dem Kontaktstift, der Kontaktwand
und dem flexiblen Leiter sicherzustellen. Die Kontaktwand 18 führt den flexiblen Leiter
beim Einsteckvorgang bis in eine bodenseitige, zur Kontaktwand hin offene Leiter-Fangtasche
21, wodurch verhindert wird, dass beim Einsteckvorgang Einzeldrähte von dem mehrdrähtigen
flexiblen Leiter 17 abspleissen. Die Leiterklemmstelle zwischen der Blattfeder 22
und der Kontaktwand 18 kann zum Anschließen und Lösen des elektrischen Leiters geöffnet
werden, indem eine Schraubendreherklinge über die Betätigungsöffnung 23 in den Anschlussraum
eingeführt wird und mittels der Schraubendreherklinge die Blattfeder vom elektrischen
Leiter wegbewegt wird. Bei 24 ist die übliche Prüföffnung vorgesehen.
[0025] Fig. 4 zeigt einen Verbinder, der mit dem Verbinder gemäß Fig. 1 vergleichbar ist,
bei dem jedoch der in den Anschlussraum eingesteckte Kontaktstift 25 ein unteres Stützlager
26 aufweist, das gegen das Isolierstoffgehäuse des Verbinders gerichtet ist und die
Positionsgenauigkeit des Kontaktstiftes in dem Anschlussraum verbessert.
[0026] Fig. 5 zeigt im Querschnitt einen einpoligen Verbinder gemäß der Erfindung, der zwei
Anschlussräume für zwei elektrische Leiter 27 und 28 besitzt und zur Herstellung einer
elektrischen Verbindung auf nur einen Kontaktstift 29 aufsteckbar ist. Der Kontaktstift
29 ist zu seiner Längsachse spiegelsymmetrisch ausgebildet und dient somit beiden
Anschlussräumen als Kontaktstift. Er besitzt beidseitig jeweils ein Stützlager 30,
die das positionsgenaue Aufstecken des Verbinders auf den Kontaktstift gewährleisten.
[0027] Im Regelfall werden die Verbinder auf den Kontaktstift einer Leiterplatte oder auf
den Anschluss-Kontaktstift eines sonstigen Gegenkontaktes (z.B. an einem elektrischen
Gerät) aufgesteckt. Das kann wahlweise vor oder nach dem Anschließen der elektrischen
Leiter an den Verbinder erfolgen. Im Bedarfsfall, z.B. bei einem Defekt eines mit
dem Verbinder verdrahteten Bauteils, ist es arbeitstechnisch von Vorteil, den Verbinder
von den Kontaktstiften abzuziehen und die komplette Bauteilgruppe (z.B. bestehend
aus dem defekten Bauteil und dem mit dem Bauteil verdrahteten Verbinder) gegen eine
neue Bauteilgruppe auszutauschen.
[0028] In der Praxis gibt es auch Anwendungsfälle für den neuen Verbinder, bei denen verlangt
wird, dass der Verbinder nicht von den Kontaktstiften abgezogen werden darf, d.h.
es soll für den Kontaktstift eine Auszugssperre vorhanden sein, so dass dieser nicht
aus dem Anschlussraum des Verbinders herausgezogen werden kann. Dies ist in den Figuren
6 bis 8 dargestellt.
[0029] Fig. 6 zeigt einen Verbinder, der mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 vergleichbar
ist, jedoch zusätzlich eine Auszugssperre für den Kontaktstift aufweist, der bei diesem
Ausführungsbeispiel in der Form der Widerhaken-Verrastungen 31 in den entsprechenden
Vertiefungen des Isolierstoffgehäuses des Verbinders wirksam ist.
[0030] Die Figuren 7 und 8 zeigen zwei Verbinder, deren Isolierstoffgehäuse in der Weise
konstruiert und geformt sind, dass beide Verbinder gemeinsam als eine elektrische
Steckverbindung verwendbar sind. In ihrem grundsätzlichen Aufbau sind die Verbinder
32 und 33 mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 vergleichbar, jedoch ist bei dem
links dargestellten Verbinder 32 der Kontaktstift 34 (der beiden Verbindern gemeinsam
ist) mit einer Auszugssperre 35 in dem Isolierstoffgehäuse 36 festgelegt, wohingegen
bei dem rechts dargestellten Verbinder 33 das Isolierstoffgehäuse 37 von dem (für
beide Verbinder gemeinsamen) Kontaktstift 34 abziehbar ist, wodurch die dargestellte
elektrische Steckverbindung geöffnet werden kann.
[0031] Die Figuren 9 bis 15 zeigen zwei Anwendungsbeispiele für einen Verbinder gemäß der
Lehre der Erfindung, um zu demonstrieren, dass diese sehr gut auch als steckbare Anschluss-Verbinder
verwendet werden können, die auf abgewinkelten Kontaktstiften aufsteckbar sind, die
ihrerseits in eine Leiterplatte eingelötet sind.
[0032] Fig. 11 zeigt eine Leiterplatte 38, in die in einer versetzten Anordnung jeweils
ein langer abgewinkelter Kontaktstift 39 und ein kurzer abgewinkelter Kontaktstift
40 eingelötet sind, wobei die versetzte Anordnung gewährleistet, dass die Lötstellen
der Kontaktstifte in der Leiterplatte 38 einen ausreichenden, d.h. störungsfreien
Abstand voneinander haben.
[0033] Die auf die abgewinkelten Kontaktstifte aufsteckbaren Verbinder sind im Querschnitt
in Fig. 9 und Fig. 10 dargestellt. Die Fig. 12 und Fig. 13 zeigen die Verbinder als
6-poligen Verbinder 41 in einem gemeinsamen Isolierstoff-Blockgehäuse. Fig. 11 und
Fig. 12 zeigen den 6-poligen Verbinder 41 vor dem Aufstecken auf die abgewinkelten
Kontaktstifte der Leiterplatte 38. Die Fig. 13 zeigt denselben 6-poligen Verbinder
nach dem Aufsteckvorgang.
[0034] Fig. 14 zeigt eine Leiterplatte 42 mit abgewinkelten Kontaktstiften (entsprechend
der Leiterplatte 38 in Fig. 11), die in das Gehäuse eines Vorschaltgerätes 43 für
elektrische Leuchten eingebaut ist derart, dass der erfindungsgemäße 6-polige Verbinder
44 problemlos in einem einzigen Steckvorgang alle erforderlichen Leiter-Verbindungen
zu dem Vorschaltgerät und zu der Leuchte herstellen kann (siehe Fig. 15)
1. Elektrischer Verbinder,
- mit einem Isolierstoffgehäuse, das an zwei einander gegenüberliegenden Gehäuseseiten
Einstecköffnungen aufweist, und zwar auf der einen Seite für das Einführen eines elektrischen
Kontaktstiftes und auf der anderen Seite für das Einstecken des isolationsfreien Endes
mindestens eines elektrischen Leiters,
- auf der Stift-Seite besitzt der Verbinder einen Stift-Klemmkontakt, so dass der
Verbinder auf den Kontaktstift einer Leiterplatte oder auf den Anschluss-Kontaktstift
eines sonstigen Gegenkontaktes aufsteckbar ist,
- und auf der Leiter-Seite besitzt der Verbinder für jeden anzuschließenden elektrischen
Leiter einen Blattfeder-Klemmanschluss mit einer Blattfeder, die sich in Leitereinsteckrichtung
und schräg gegen den elektrischen Leiter erstreckt und mit ihrem Blattfederende das
isolationsfreie Ende des eingesteckten elektrischen Leiters festklemmt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Isolierstoffgehäuse des Verbinders für jeden anzuschließenden elektrischen Leiter
einen Anschlussraum (7, 16) zur Verfügung stellt, in den der Kontaktstift (3, 19,
25, 29, 34, 39, 40) und der elektrische Leiter (9, 17, 27, 28) nebeneinander mit in
etwa paralleler Ausrichtung einsteckbar sind derart, dass sich der Kontaktstift und
der elektrische Leiter mit ihren axialen Längen überlappen,
- dass der Kontaktstift in dem Anschlussraum lage-fixiert gehalten ist, wohingegen der elektrische
Leiter in einem konstruktiv zugelassenen Verschiebebereich (10, 20) quer zu seiner
Leiterachse verschiebbar ist,
- und dass das Blattfederende des Blattfeder-Klemmanschlusses an derjenigen Seite des elektrischen
Leiters anliegt, die dem Kontaktstift gegenüberliegt, so dass die Klemmkraft der Blattfeder
(11, 22) den elektrischen Leiter in Richtung des Kontaktstiftes drückt,
- dass der Kontaktstift unterhalb seines Kopfendes eine Vorwölbung (5) aufweist, deren Scheitellinie
sich quer zu der Längsachse des Kontaktstiftes erstreckt und die in Richtung des anzuschließenden
elektrischen Leiters vorspringt,
- und dass das Blattfederende des Blattfeder-Klemmanschlusses in etwa auf der Höhe der Vorwölbung
an dem elektrischen Leiter anliegt.
2. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der elektrische Leiter den Kontaktstift direkt kontaktiert.
3. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Verbinder zwei Anschlussräume aufweist
- und dass der Kontaktstift (29) mittig zwischen den Anschlussräumen positioniert ist und beiden
Anschlussräumen als Kontaktstift dient.
4. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Kopfende des Kontaktstiftes durch einen Isolierstoff-Übergriff (6) in dem Isolierstoffgehäuse
des Verbinders positionsgenau lage-fixiert ist.
5. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Fußende des Kontaktstiftes mittels eines am Kontaktstift ausgebildeten Stützlagers
(26,30) gegen das Isolierstoffgehäuse des Verbinders lage-fixiert gehalten ist.
6. Verbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Blattfeder-Klemmanschluss aus einer U-förmig gebogenen, zweischenkeligen Blattfeder
besteht mit einem Blattfeder-Klemmschenkel (11) und einem Blattfeder-Halteschenkel
(12)
- und dass der Blattfeder-Halteschenkel in dem Isolierstoffgehäuse des Verbinders durch Verrastung
mit dem Isolierstoffgehäuse festgelegt ist.