Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines Typs einer Gasentladungslampe
mittels eines elektronischen Vorschaltgeräts zum Betreiben von unterschiedlichen Typen
von Gasentladungslampen, wobei sich die unterschiedlichen Typen von Gasentladungslampen
in mindestens einem Betriebsparameter unterscheiden, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst: Vorheizen von mindestens einer Wendel der Gasentladungslampe für
eine vorbestimmte Vorheizzeit, Messen einer für den Typ der Gasentladungslampe charakteristischen
physikalischen Größe am Ende der Vorheizzeit und Bereitstellen des Messwerts dieser
Größe, und Ermitteln des Lampentyps anhand des bereitgestellten Messwerts. Die Erfindung
betrifft überdies ein entsprechendes elektronisches Vorschaltgerät zum Betreiben von
mindestens zwei unterschiedlichen Typen von Gasentladungslampen.
Stand der Technik
[0002] Es sind elektronische Vorschaltgeräte bekannt, die für den Betrieb von unterschiedlichen
Typen von Gasentladungslampen, insbesondere für den Betrieb von unterschiedlichen
Typen von Niederdruckentladungslampen, geeignet sind. Solche Geräte werden als Multilampengeräte
oder als intelligente elektronische Vorschaltgeräte bezeichnet. In einem Multilampengerät
sind Betriebsparameter für die Typen von Lampen gespeichert, die mit diesem Gerät
betrieben werden können. Insbesondere unterscheiden sich verschiedene Typen von Lampen
in dem zu ihrem Betrieb erforderlichen Lampenstrom. Das Gerät wählt die zu verwendenden
Betriebsparameter in Abhängigkeit vom Typ der angeschlossenen Lampe aus. Dazu muss
es vorher den Lampentyp erkennen.
[0003] Ein Teil der derzeit bekannten Geräte erkennt den Lampentyp, indem es bei jedem Start
den Kaltwiderstand einer Wendel der Lampe auswertet. Bei Gasentladungslampen, bei
denen die Lampenwendeln vorgeheizt werden, kann auch der Warmwiderstand einer Lampenwendel
am Ende der Vorheizphase ausgewertet werden. Dabei kann es jedoch zu Fehlerkennungen
kommen. Wird der Lampentyp gewechselt, dann wird für die neu angeschlossene Lampe
der noch von der vorherigen Lampe vorhandene Vorheizparametersatz verwendet, so dass
diese nicht optimal vorgeheizt wird. Das kann dazu führen, dass der ermittelte Wert
für den Warmwiderstand der Wendel in einem Bereich liegt, der nicht eindeutig einem
Lampentyp zugeordnet werden kann. Dies kann zu Fehlerkennungen führen. Wird eine Lampe
jedoch mit falschen Parameterwerten betrieben, so zündet sie möglicherweise nicht
richtig durch oder die Lebensdauer der Lampe verkürzt sich.
Darstellung der Erfindung
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein eingangs genanntes
Verfahren und ein eingangs genanntes elektronisches Vorschaltgerät derart weiterzubilden,
dass Fehlerkennungen des Lampentyps vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein elektronisches Vorschaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe gelöst
werden kann, wenn die Dauer des Vorheizens verlängert wird. Dazu wird, falls der Lampentyp
im ersten Schritt nicht eindeutig ermittelt werden kann, die Vorheizzeit um eine vorbestimmte
Zeitspanne verlängert und es wird am Ende der verlängerten Vorheizzeit eine erneute
Ermittlung des Lampentyps durchgeführt. Es hat sich herausgestellt, dass dann eine
eindeutige Zuordenbarkeit des ermittelten Werts für den Warmwiderstand der Lampenwendel
zu einem Lampentyp gegeben ist, wenn die Vorheizzeit ausreichend lang gewählt wird.
Allerdings sind die Hersteller von elektronischen Vorschaltgeräten für Gasentladungslampen
bestrebt, die Vorheizzeit möglichst kurz zu halten, um zu vermeiden, dass zwischen
dem Einschalten und dem Zünden der Lampe eine für den Benutzer wahrnehmbare Pause
entsteht. Dieser Interessenkonflikt wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch
gelöst, dass zuerst eine zum Vorheizen des eingestellten Lampentyps übliche Vorheizzeit
gewählt wird, die vorzugsweise kleiner oder gleich einer Sekunde ist, und nur in den
Fällen, in denen keine eindeutige Erkennung möglich ist, die Vorheizzeit verlängert
wird.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren ferner
den Schritt des Speicherns des ermittelten Lampentyps. Besonders bevorzugt umfasst
das Verfahren außerdem die zu Beginn des Verfahrens auszuführenden Schritte des Auslesens
des gespeicherten Lampentyps und des Bestimmens der vorbestimmten Vorheizzeit in Abhängigkeit
des ausgelesenen Lampentyps anhand einer in dem elektronischen Vorschaltgerät gespeicherten
Zuordnung zwischen Typen von mit dem elektronischen Vorschaltgerät zu betreibenden
Gasentladungslampen und zugehörigen Betriebsparametern. Für die erste Inbetriebnahme
wird werkseitig ein Lampentyp abgespeichert, der der Bestimmung der für das erste
Vorheizen zu verwendenden Betriebsparameter zugrunde gelegt wird. Ein Abspeichern
des ermittelten Lampentyps ist nur dann erforderlich, wenn dieser sich von dem bereits
gespeicherten Lampentyp unterscheidet.
[0008] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden, anstatt
den ermittelten Lampentyp abzuspeichern, dem ermittelten Lampentyp zugeordnete Betriebsparameter
anhand einer in dem elektronischen Vorschaltgerät gespeicherten Zuordnung zwischen
Typen von mit dem elektronischen Vorschaltgerät zu betreibenden Gasentladungslampen
und zugehörigen Betriebsparametern bestimmt und die bestimmten Betriebsparameter zur
Verwendung für das nächste Vorheizen bereitgestellt.
[0009] Bevorzugt wird als für den Typ der Gasentladungslampe charakteristische physikalische
Größe der Wert einer mit dem elektrischen Widerstand der vorgeheizten Wendel in Beziehung
stehenden Größe gemessen.
[0010] Ferner wird die Dauer der verlängerten Vorheizzeit vorzugsweise so gewählt, dass
der bereitgestellte Messwert in einem nahezu stationären Bereich liegt. Der Warmwiderstand
der Wendel steigt mit der Vorheizzeit an und nähert sich asymptotisch einem Grenzwert.
Dabei hängt insbesondere das Kurvenverhalten im steil ansteigenden Bereich vom Alter
der Wendel ab, während der Einfluss des Alters der Wendel im stationären Bereich der
Kurve vernachlässigbar ist. So lässt sich im stationären Bereich der Kurve besonders
zuverlässig von dem elektrischen Widerstand der Wendel auf den Typ der Wendel und
damit auf den Typ der Lampe schließen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Lampentyp anhand des
bereitgestellten Messwerts ermittelt, indem der bereitgestellte Messwert mit einer
Wertetabelle verglichen wird, danach geprüft wird, ob der bereitgestellte Messwert
in einen Bereich der Wertetabelle fällt, der einem Lampentyp eindeutig zuzuordnen
ist, und schließlich bei eindeutiger Zuordenbarkeit des bereitgestellten Messwerts
zu einem Lampentyp dieser Lampentyp als der ermittelte Lampentyp ausgewählt wird.
Vorzugsweise werden dabei für verschiedene beim Vorheizen der mindestens einen Wendel
verwendete Betriebsparameter verschiedene Wertetabellen verwendet. Dies trägt ebenfalls
dazu bei, die Zuverlässigkeit der Lampenerkennung zu erhöhen.
[0012] Die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnten bevorzugten Ausführungsformen
sind zusammen mit ihren Vorteilen auch bei einem erfindungsgemäßen elektronischen
Vorschaltgerät realisierbar.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
[0014] Im Nachfolgenden wird nunmehr ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektronischen
Vorschaltgeräts sowie eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein Ausführungsbei- spiel eines erfindungsgemäßen elektronischen
Vor- schaltgeräts;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung Wertetabellen für verschiedene Vorheizparameter;
- Fig. 3
- den Warmwiderstand Rw einer Wendel und eine damit zusammenhängende gemessene Spannung Umess in Abhän- gigkeit von der Vorheizzeit; und
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfah- rens zum Ermitteln eines Lampentyps.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0015] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
elektronischen Vorschaltgeräts. Dieses umfasst einen Eingang mit einem ersten Eingangsanschluss
E1 und einem zweiten Eingangsanschluss E2, zwischen denen eine Netzspannung U
N angelegt ist. Auf den Eingang E1 und E2 folgt ein Gleichrichter GL, der zur Gleichrichtung
der Netzspannung U
N ausgelegt ist. Nach dem Gleichrichter GL ist eine Power-Factor-Correction-Schaltung
PFC vorgesehen, die die gleichgerichtete Spannung auf einen konstanten Wert hochregelt
und für eine sinusförmige Stromaufnahme aus dem Netz sorgt. Zwischen die Ausgangsanschlüsse
der Power-Factor-Correction-Schaltung PFC ist eine Halbbrückenschaltung mit einem
ersten Halbbrückenschalter S1 und einem zweiten Halbbrückenschalter S2 gekoppelt.
An den Ausgang der Halbbrückenschaltung, das heißt zwischen den Schaltern S1 und S2,
ist ein eine mit dem elektronischen Vorschaltgerät zu betreibende Gasentladungslampe
La enthaltender Lastkreis angeschlossen. Dieser umfasst einen Serienresonanzkreis,
der sich aus einer Drosselspule L
D und einem zwischen einen ersten Ausgangsanschluss A1 und Masse gekoppelten Resonanzkondensator
C
R zusammensetzt. Zwischen den ersten Ausgangsanschluss A1 und einen zweiten Ausgangsanschluss
A2 des elektronischen Vorschaltgeräts ist eine mit dem elektronischen Vorschaltgerät
zu betreibende Gasentladungslampe La gekoppelt. Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel
stellt ein elektronisches Vorschaltgerät zum Betrieb einer Gasentladungslampe dar.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung ist aber ebenso auf Vorschaltgeräte anwendbar,
mit denen mehr als eine Lampe gleichzeitig betrieben werden kann. Der zweite Ausgangsanschluss
A2 ist über einen Koppelkondensator C
K1 ebenfalls mit Masse gekoppelt. Zwischen dem auf hohem Potential liegenden Anschluss
des Schalters S1 und dem zweiten Ausgangsanschluss A2 kann optional ein zweiter Koppelkondensator
C
K2 vorgesehen sein, was in der Figur durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Vorheizeinrichtung des elektronischen
Vorschaltgeräts, die dazu dient, mindestens eine und vorzugsweise beide Wendeln W1
und W2 der Gasentladungslampe La vorzuheizen. Durch das Vorheizen der Lampenwendeln
vor dem Zünden der Lampe wird ein schonenderer Lampenstart und damit eine längere
Lebensdauer der Lampe erreicht. Die Vorheizeinrichtung weist dazu einen Heiztransformator
mit einer Primärwicklung TP und zwei Sekundärwicklungen TS1 und TS2 auf. Die Primärwicklung
TR ist über einen Schalter S3 und einen Trapezkondensator C
T mit dem Ausgang der Halbbrücke zwischen den beiden Schaltern S1 und S2 verbunden.
Die erste Sekundärwicklung TS1 ist mit der ersten Lampenwendel W1 gekoppelt, während
die zweite Sekundärwicklung TS2 mit der zweiten Lampenwicklung W2 gekoppelt ist. Das
andere Ende der Primärwicklung TP ist zum Erfassen eines durch die Primärwicklung
TP fließenden Stroms I
TP, welcher zu den durch die Sekundärwicklungen und damit durch die Lampenwendeln fließenden
Strömen proportional ist, mit einer Messschaltung 20 verbunden. Die Messschaltung
20 enthält einen Shuntwiderstand und stellt an ihrem Ausgang eine von diesem abgeleitete
Spannung U
mess bereit. Diese Spannung U
mess wird einem Eingang ME1 eines Mikrocontrollers 10 zugeführt. Der Mikrocontroller 10
weist außerdem Ausgänge MA1, MA2 und MA3 auf, über die er die Schalter S1 und S2 der
Halbbrücke und den Schalter S3, über den die Heizeinrichtung mit der Halbbrücke gekoppelt
ist, ansteuert. Fig. 1 zeigt außerdem einen Speicher 12 des Mikrocontrollers 10 zum
Speichern von für den Betrieb der Gasentladungslampe La erforderlichen Daten. Gemäß
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Speicher 12 Teil des Mikrocontrollers
10. Statt eines Speichers könnten aber auch mehrere Speicher vorgesehen sein, welche
auch außerhalb des Mikrocontrollers angeordnet sein könnten. Sollen mit dem elektronischen
Vorschaltgerät mehrere Lampen gleichen Typs gleichzeitig betrieben werden, so umfasst
der Heiztransformator bei einem für den Betrieb von zwei Lampen ausgelegten Gerät
vier statt zwei Sekundärwicklungen. Bei für den Betrieb von mehr als zwei Lampen ausgelegten
Geräten ist jeweils für zwei Lampen ein Heiztransformator mit jeweils einer Primärwicklung
und einer Sekundärwicklung für jede zu beheizende Wendel vorhanden, wobei die Primärwicklungen
der Heiztransformatoren parallel geschaltet sind.
[0017] Im Folgenden soll die Funktionsweise des elektronischen Vorschaltgeräts beschrieben
werden, soweit es die Erkennung des Typs der angeschlossenen Gasentladungslampe La
betrifft. Bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Vorschaltgerät handelt es sich
um ein Multilampengerät, das dazu ausgelegt ist, verschiedene Typen von Gasentladungslampen
zu betreiben, wobei die Gasentladungslampen sich durch mindestens einen Betriebsparameter
unterscheiden. Insbesondere handelt es sich bei den Gasentladungslampen um Niederdruckentladungslampen,
die sich durch den für ihren Betrieb erforderlichen Lampenstrom unterscheiden. Mit
dem elektronischen Vorschaltgerät gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
lassen sich insbesondere drei Typen von Lampen unterscheiden. Diese unterschiedlichen
Lampentypen haben unterschiedliche Wendeln, die sich in ihrem elektrischen Widerstand
voneinander unterscheiden. Um mit einem Gerät unterschiedliche Lampen betreiben zu
können, ist in dem Speicher 12 eine Zuordnung zwischen den einzelnen Lampentypen und
den für ihren Betrieb erforderlichen Betriebsparametern abgelegt. Zu den Betriebsparametern
gehören unter anderem der Lampenstrom, der nach dem Zünden der Lampe durch diese fließt
und die Vorheizzeit, während der die Lampenwendeln W1 und W2 vor dem Zünden der Lampe
vorgeheizt werden, indem der Schalter S3 geschlossen wird und über den Heiztransformator
ein Stromfluss durch die Wendeln W1 und W2 induziert wird. Die für eine Lampe optimale
Vorheizzeit hängt ebenfalls vom Lampentyp ab, wobei man bestrebt ist, diese möglicht
kurz zu halten. Momentan wird eine Vorheizzeit von maximal 1 s toleriert. Da sich
die Wendeln der unterschiedlichen Lampentypen in ihrem elektrischen Widerstand unterscheiden,
wird eine mit dem elektrischen Widerstand der Wendeln in Beziehung stehende Größe
gemessen. Insbesondere misst man dazu die von dem mit der Primärwicklung TP des Heiztransformators
in Reihe geschalteten Shuntwiderstand der Messschaltung 20 abgeleitete Spannung U
mess am Ende der Vorheizzeit. Zur Ermittlung des Lampentyps stützt man sich dabei auf
Erwartungswerte für den Warmwiderstand einer Wendel, die mit den richtigen Betriebsparametern
beheizt wurde. Wenn jedoch nach einem Lampenwechsel eine Lampe anderen Typs als vorher
angeschlossen ist, so wird die neue Lampe nicht mit den für sie optimalen Parametern
beheizt. Daher werden gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung zum
Ermitteln des Lampentyps aus der gemessenen Spannung U
mess für verschiedene Vorheizparameter verschiedene Wertetabellen verwendet, die eine
Zuordnung zwischen dem Lampentyp und der am Ende der Vorheizphase gemessenen Spannung
U
mess in Abhängigkeit von den verwendeten Vorheizparametern angeben. Diese Wertetabellen
sind ebenfalls in dem Speicher 12 oder in einem eigenen Speicher abgelegt.
Fig. 2 zeigt beispielhaft zwei solche Wertetabellen. Für die linke Wertetabelle wurden
alle drei Lampentypen mit den Vorheizparametern für den Typ 1 beheizt und am Ende
der Vorheizzeit wurde die auf der senkrechten Achse aufgetragene Spannung Umess gemessen. Für jeden Lampentyp ergibt sich dabei ein Wertebereich, in dem die gemessene
Spannung Umess eindeutig einem Lampentyp zugeordnet werden kann. Dazwischen befinden sich die schraffierten
Bereiche, in denen keine eindeutige Zuordnung möglich ist. Für die rechte Wertetabelle
wurden alle drei Lampentypen mit den Vorheizparametern für den Typ 2 beheizt. Es zeigt
sich gegenüber der linken Tabelle eine leichte Verschiebung der Wertebereiche nach
oben. Jedoch kann es selbst bei Verwendung von an die Vorheizparameter angepassten
Wertetabellen vorkommen, dass ein Messwert der Spannung Umess in den schraffierten Bereich fällt, in dem keine eindeutige Zuordnung zu einem Lampentyp
möglich ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich das Aufheizverhalten und der
Wendelwiderstand auch mit dem Alter einer Lampe ändern oder die eingelegte Lampe beziehungsweise
deren Wendel außerhalb der erlaubten Fertigungstoleranzen liegt.
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit des Warmwiderstands Rw sowie der gemessenen Spannung Umess von der Vorheizzeit. Wie der Figur zu entnehmen ist, steigt der Warmwiderstand Rw zuerst steil und dann immer flacher an und nähert sich schließlich einem Grenzwert.
Da die Vorheizzeit möglichst kurz sein soll, liegt die einem Lampentyp zugeordnete
Vorheizzeit M1, die vorzugsweise etwa 0,9 s beträgt, im ansteigenden Bereich der Kurve
Rw. Mit zunehmendem Alter der Wendel wird der Anstieg der Kurve steiler, was in der
Figur durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Die Kurve für die gemessene Spannung
Umess verhält sich entsprechend und fällt mit zunehmendem Alter steiler ab. Dies bedingt
eine Abweichung des zur Zeit M1 gemessenen Wertes von dem Sollwert für eine neue Lampe
und kann zu Fehlerkennungen des Lampentyps führen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird daher, wenn bei der ersten Messung der Wert der gemessenen Spannung Umess in einen schraffierten Bereich der Wertetabelle fällt, die Vorheizzeit auf den Wert
M2 verlängert und am Ende der verlängerten Vorheizzeit M2 eine erneute Messung der
Spannung Umess durchgeführt. Die verlängerte Vorheizzeit M2 wird dabei so gewählt, dass die Kurven
Rw und Umess sich dort ihrem stationären Bereich nähern, in dem sich das Alter der Wendel nicht
mehr so stark bemerkbar macht. Dies ermöglicht eine zuverlässige Lampenerkennung.
Die verlängerte Vorheizzeit M2, die für alle mit dem elektronischen Vorschaltgerät
zu betreibenden Lampentypen gleich gewählt werden kann, ist zwar über 1 s. Dies ist
jedoch tolerierbar, da sie nur in den Fällen zur Anwendung kommt, in denen nach der
Vorheizzeit M1 eine eindeutige Lampenerkennung noch nicht möglich war.
Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Im Schritt S10 wird das elektronische Vorschaltgerät durch einen Benutzer
eingeschaltet. Nach dem Einschalten erfolgt in einem Schritt S12 das Auslesen des
abgespeicherten Lampentyps durch den Mikrocontroller 10. Für die erste Inbetriebnahme
des elektronischen Vorschaltgeräts ist werkseitig ein Lampentyp abgespeichert. Im
nächsten Schritt S14 werden die Betriebsparameter in Abhängigkeit des Lampentyps anhand
der gespeicherten Zuordnung der Betriebsparameter zu einem Lampentyp festgestellt.
Insbesondere fungiert der Lampentyp als Zeiger, der auf einen Satz von Betriebsparametern
zeigt. Anschließend werden in dem Schritt S16 die Wendeln W1 und W2 der Lampe La vorgeheizt,
indem der Mikrocontroller 10 ein Schließen des Schalters S3 veranlasst. Während des
Vorheizens wird in einem Schritt S18 geprüft, ob die für den Lampentyp vorgesehene
Vorheizzeit M1 abgelaufen ist. Sobald dies der Fall ist, wird in einem Schritt S20
die an dem Eingang ME1 des Mikrocontrollers 10 anliegende Spannung Umess erfasst. In einem Schritt S22 wird die erfasste Spannung Umess mit der für die Vorheizparameter des Lampentyps geltenden Wertetabelle verglichen
und geprüft, ob der Wert der Spannung Umess einem Lampentyp eindeutig zuordenbar ist. Ist dies der Fall, so wird der ermittelte
Lampentyp in einem Schritt S24a abgespeichert und das Verfahren ist beendet. Ist am
Ende der Vorheizzeit M1 noch keine eindeutige Zuordnung der erfassten Spannung Umess zu einem Lampentyp möglich, so wird in einem Schritt S24b die Vorheizphase fortgesetzt.
Während der Fortsetzung der Vorheizphase wird in einem Schritt S26b geprüft, ob die
verlängerte Vorheizzeit M2 erreicht ist. Ist dies der Fall, so wird in einem Schritt
S28b wiederum die an dem Eingang ME1 des Mikrocontrollers 10 anliegende Spannung Umess erfasst und in einem Schritt S30b der zugehörige Lampentyp anhand der für die verwendeten
Vorheizparameter geltenden Wertetabelle ermittelt. In einem Schritt S32b wird der
ermittelte Lampentyp abgespeichert, womit das Verfahren beendet ist. Statt den ermittelten
Lampentyp in den Schritten S24a und S32b immer abzuspeichern, kann auch zuvor geprüft
werden, ob der ermittelte Lampentyp mit dem bereits abgespeicherten Lampentyp übereinstimmt.
Ein erneutes Abspeichern des Lampentyps ist dann nur erforderlich, wenn dies nicht
der Fall ist.
1. Verfahren zum Ermitteln eines Typs einer Gasentladungslampe (La) mittels eines elektronischen
Vorschaltgeräts zum Betreiben von unterschiedlichen Typen von Gasentladungslampen,
wobei sich die unterschiedlichen Typen von Gasentladungslampen in mindestens einem
Betriebsparameter unterscheiden, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
a) Vorheizen von mindestens einer Wendel (W1, W2) der Gasentladungslampe (La) für
eine vorbestimmte Vorheizzeit (M1);
b) Messen einer für den Typ der Gasentladungslampe (La) charakteristischen physikalischen
Größe am Ende der Vorheizzeit und Bereitstellen des Messwerts (Umess) dieser Größe; und
c) Ermitteln des Lampentyps anhand des bereitgestellten Messwerts (Umess) ;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorheizzeit um eine vorbestimmte Zeitspanne verlängert und die Schritte b) und
c) wiederholt werden, falls der Lampentyp in Schritt c) nicht eindeutig ermittelt
werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgenden weiteren Schritt: d) Speichern des ermittelten Lampentyps.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch folgende vor dem Schritt a) auszuführende Schritte:
e1) Auslesen des gespeicherten Lampentyps; und
e2) Bestimmen der vorbestimmten Vorheizzeit (M1) in
Abhängigkeit des ausgelesenen Lampentyps anhand einer in dem elektronischen Vorschaltgerät
gespeicherten Zuordnung zwischen Typen von mit dem elektronischen Vorschaltgerät zu
betreibenden Gasentladungslampen und zugehörigen Betriebsparametern.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
f1) Bestimmen von dem ermittelten Lampentyp zugeordneten Betriebsparametern anhand
einer in dem elektronischen Vorschaltgerät gespeicherten Zuordnung zwischen Typen
von mit dem elektronischen Vorschaltgerät zu betreibenden Gasentladungslampen und
zugehörigen Betriebsparametern; und f2) Bereitstellen der in Schritt (f1) bestimmten
Betriebsparameter zur Verwendung für das nächste Vorheizen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Vorheizzeit (M1) kleiner oder gleich einer Sekunde ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
in Schritt b) der Wert einer mit dem elektrischen Widerstand der vorgeheizten Wendel
(W1, W2) in Beziehung stehenden Größe gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dauer der verlängerten Vorheizzeit (M2) so gewählt wird, dass der bereitgestellte
Messwert (Umess) in einem nahezu stationären Bereich liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Schritt c) folgende Teilschritte enthält:
c1) Vergleichen des bereitgestellten Messwerts (Umess)
mit einer Wertetabelle;
c2) Prüfen, ob der bereitgestellte Messwert (Umess) in
einen Bereich der Wertetabelle fällt, der einem Lampentyp eindeutig zuzuordnen ist;
und
c3) bei eindeutiger Zuordenbarkeit des bereitgestellten Messwerts (Umess) zu einem Lampentyp Auswählen dieses Lampentyps als den ermittelten Lampentyp.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Abhängigkeit von beim Vorheizen der mindestens einen Wendel (W1, W2) verwendeten
Betriebsparametern verschiedene Wertetabellen verwendet werden.
10. Elektronisches Vorschaltgerät zum Betreiben von mindestens zwei unterschiedlichen
Typen von Gasentladungslampen, die sich durch mindestens einen unterschiedlichen Betriebsparameter
auszeichnen, mit
- einer Vorheizeinrichtung zum Vorheizen mindestens einer Wendel (W1, W2) von mindestens
einer mit dem Vorschaltgerät zu betreibenden Gasentladungslampe (La);
- zumindest einer Speichereinrichtung (12) zum Speichern einer Zuordnung von Betriebsparametern
zu den mindestens zwei unterschiedlichen Lampentypen, wobei einer der Betriebsparameter
eine beim Vorheizen der mindestens einen Wendel (W1, W2) zu verwendende Vorheizzeit
(M1) ist und zum Speichern von einem der nächsten Vorheizphase zugrunde zu legenden
Lampentyp oder diesem zugeordneten Betriebsparametern;
- einer Messeinrichtung (20) zum Messen einer für den Lampentyp der mit dem Vorschaltgerät
zu betreibenden mindestens einen Gasentladungslampe (La) charakteristischen physikalischen
Größe und zum Bereitstellen eines Messwerts (Umess) der physikalischen Größe; und
- einer Steuereinheit (10), die dazu ausgelegt ist, die Vorheizeinrichtung für eine
dem der zumindest einen Speichereinrichtung (12) zu entnehmenden Lampentyp zugeordnete
Vorheizzeit (M1) einzuschalten, den aktuellen Lampentyp anhand des am Ende der Vorheizzeit
durch die Messeinrichtung (20) bereitgestellten Messwerts (Umess) zu ermitteln und den ermittelten Lampentyp oder diesem zugeordnete Betriebsparameter
in der zumindest einen Speichereinrichtung (12) abzuspeichern;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (10) weiterhin dazu ausgelegt ist, die Dauer der Vorheizzeit um
eine vorbestimmte Zeitspanne zu verlängern, wenn der Lampentyp anhand des am Ende
der dem der zumindest einen Speichereinrichtung (12) zu entnehmenden Lampentyp zugeordneten
Vorheizzeit (M1) bereitgestellten Messwerts (Umess) nicht eindeutig ermittelbar ist, und
die Steuereinheit (10) außerdem dazu ausgelegt ist, den Lampentyp anhand des am Ende
der verlängerten Vorheizzeit (M2) bereitgestellten Messwerts (Umess) ein weiteres Mal zu ermitteln.
11. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der zumindest einen Speichereinrichtung (12) oder in einem zusätzlichen Speicher
eine Zuordnung zwischen von der Messeinrichtung bereitgestellten Messwerten (Umess) und den mindestens zwei unterschiedlichen Lampentypen in Abhängigkeit von den in
der Vorheizphase verwendeten Betriebsparametern abgelegt ist, wobei es für jeden Lampentyp
einen Kernbereich von Messwerten (Umess) gibt, die dem Lampentyp eindeutig zuzuordnen sind.
12. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorheizeinrichtung mindestens einen Heiztransformator mit einer Primärinduktivität
(TP) und jeweils einer Sekundärinduktivität (TS1, TS2) für jede zu beheizende Wendel
(W1, W2) umfasst; und
die Messeinrichtung (20) dazu ausgelegt ist, den in der Vorheizphase durch die mindestens
eine Primärinduktivität (TP) fließenden Strom (ITP) zu bestimmen.
13. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messeinrichtung (20) einen Shuntwiderstand umfasst, der mit der mindestens einen
Primärinduktivität (TP) des Heiztransformators in Reihe geschaltet ist; und
die Messeinrichtung (20) dazu ausgelegt ist, eine von dem Shuntwiderstand abgeleitete
Spannung (Umess) bereitzustellen.