[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen von Gebäudeöffnungen, mit
einem mit dem Gebäude fest verbundenen Rahmenelement und einem um ein an dem Rahmenelement
befestigtes Scharnier beweglichen Flügelelement, das zum schließenden Eingriff in
das Rahmenelement ausgebildet ist, wobei an der dem Scharnier abgewandten Seite das
Rahmenelement in seinem dem Flügelelement zugewandten Bereich ein bis zum Flügelelement
hin verschiebbares Verschlußteil aufweist, welches sich im wesentlichen über die gesamte
Höhe des Flügelelementes erstreckt.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind als Fenster oder Türen bekannt und werden aus verschiedenen
Werkstoffen, insbesondere Holz, Kunststoff oder Aluminium gefertigt. Mit dem zunehmenden
Umweltbewußtsein und den steigenden Anforderungen an Bauelemente hinsichtlich des
Energiedurchtritts wurden Fenster und Türen in den letzten Jahren energetisch perfektioniert,
insbesondere durch den Einsatz von beschichteten Mehrfachverglasungen und immer besser
thermisch isolierenden Rahmen- und Flügelelementen.
[0003] Aus der
DE 10 2005 052 468 B4 ist ein Fenster mit elektrisch, elektronisch oder mechanisch betätigten Verriegelungselementen,
mit einem Verriegelungsmechanismus, der als längserstreckter Verschlußmechanismus
in einem durchgehenden Arbeitsraum des Rahmens bzw. Flügels ausgebildet ist, bekannt,
der über einen Antrieb betätigbar ist, der in eine korrespondierende Verschlußrinne
des gegenüberliegenden Flügels bzw. Rahmens ein- bzw. ausfahrbar ist, der auf seinem
Kopfstück eine Dichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen Rahmen und Flügel besitzt,
wobei sämtliche Seiten des Flügels bzw. Rahmens gleichzeitig oder einzeln oder sequentiell
ver- bzw. entriegelbar sind, indem der Verschlußmechanismus des Flügels bzw. Rahmens
in den Rahmen bzw. Flügel ein- bzw. ausfahrbar ist.
[0004] Die
DE 22 19 300 A beschreibt eine Dichtungs- und Verriegelungsvorrichtung für Fenster oder Türen mit
im Blendrahmen verschiebbar gelagerten Leisten, die in zugeordnete Nuten des Flügelrahmens
mittels Antrieben einschiebbar sind und dort in der Endlage einen geschlossenen Rahmen
ergeben, wobei die Leisten voneinander getrennt gelagert und unabhängig verschiebbar
sind und die seitlichen Enden der Leisten auf Gehrung geschnitten und an den Gehrungsflächen
jeweils zur gegenüberliegenden Gehrungsfläche gerichtete Dichtungen angeordnet sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Wärmeverluste durch Fenster oder Türen zu reduzieren
und gleichzeitig eine hohe Schließsicherheit zu erreichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verschlußteil ein Schließteil
aufweist, und daß das Flügelelement eine entsprechende weitere Aussparung aufweist.
[0007] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine signifikante Steigerung der energetischen
Effizienz von Fenstern oder Türen im Bereich der Verglasung oder hinsichtlich des
Wärmedurchgangs durch das Rahmen- bzw. das Flügelprofil nur mit großem technischen
Aufwand zu erreichen ist. Hingegen besteht auch bei modernen Fenstern oder Türen ein
Spalt in dem Bereich, in dem sich der Beschlag befindet. Dieser Spalt bringt relativ
hohe Wärmeverluste mit sich, da hier nur das äußere und das innere Dichtelement einen
Wärmedurchgang von der Innen- zur Außenseite hin verhindern.
[0008] Hier setzt die Erfindung an. Durch das Vorsehen des Verschlußteils, welches diesen
Spalt zwischen dem Rahmenelement und dem Flügelelement bei geschlossenem Fenster bzw.
geschlossener Tür möglichst über die gesamte Höhe des Fensters oder der Tür verschließt,
werden auch in dem Bereich des Spaltes zwei thermisch voneinander getrennte Kammern
geschaffen, nämlich eine äußere, die sich von dem äußeren Dichtelement bis zum Verschlußteil
erstreckt und eine innere, welche sich vom Verschlußteil bis zum inneren Dichtelement
erstreckt. Auf diese Weise wird mit relativ einfachen Mitteln eine deutliche Steigerung
der Energieeffizienz des Fensters bzw. der Tür erreicht.
[0009] Durch das an dem Verschlußteil angeordnete Schließteil wird erreicht, daß gleichzeitig
zum Schließen des Spaltes zwischen dem Rahmenelement und dem Flügelelement das Fenster
gegen ein unerwünschtes Öffnen gesichert wird, indem das Schließteil in die weitere
Aussparung des Flügelelementes eingreift.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das Verschlußteil
aus einem Werkstoff mit niedrigem Wärmedurchgangskoeffizienten hergestellt ist, so
daß der Wärmedurchtritt durch das Verschlußteil möglichst gering ist.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Verschlußteil zum Eingriff
in das Flügelelement ausgebildet ist.
[0012] Bei dieser Weiterbildung kann die Dichtfunktion des Verschlußteils nicht nur durch
den Eingriff in das Flügelelement verbessert werden, sondern es ist auch möglich,
daß das Verschlußteil gleichzeitig die Funktion des Verschließens übernimmt, d.h.
das Flügelelement im geschlossenen Zustand im Rahmenelement festlegt, so daß eine
doppelte Sicherung des Flügelelementes an dem Rahmenelement sowohl durch das Verschlußteil
als auch durch das Schließteil gegeben ist.
[0013] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß das Verschlußteil ein Anpreßelement
aufweist, das einen im wesentlichen kreissegmentförmigen Querschnitt aufweist und
daß das Flügelelement eine entsprechende Aussparung aufweist.
[0014] Ein derartiges Anpreßelement ermöglicht ein "Beiziehen" des noch leicht geöffneten
Flügelelementes durch das in die Aussparung eintretende Anpreßelement.
[0015] Es ist zur Erfindung gehörig, daß zum Verschieben des Verschlußteils ein manueller
Antrieb vorgesehen ist.
[0016] Alternativ ist es auch möglich, daß zum Verschieben des Verschlußteils ein motorisierter
Antrieb vorgesehen ist.
[0017] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der Antrieb in das Rahmenelement integriert
ist.
[0018] Hierdurch wird ein gänzlich neues Fenster- oder Türsystem geschaffen, das statt der
bekannten Normbeschläge einen integrierten Antrieb aufweist, was auch die Einbruchssicherheit
erhöht.
[0019] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
[0020] Es zeigt
- Fig. 1
- eine geschnittene Darstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verschließen
einer Gebäudeöffnung.
[0021] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verschließen
von Gebäudeöffnungen, ein mit dem Gebäude fest verbundenes Rahmenelement 1 und ein
um ein an dem Rahmenelement 1 befestigtes Scharnier (nicht dargestellt) bewegliches
Flügelelement 2 auf, welches zum schließenden Eingriff in das Rahmenelement 1 ausgebildet
ist.
[0022] An der dem Scharnier abgewandten Seite der Vorrichtung ist weist das Rahmenelement
1 in seinem dem Flügelelement 2 zugewandten Bereich üblicherweise einen Spalt 3 auf,
in dem der Beschlag angeordnet ist.
[0023] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist in diesem Spalt 3 in dem Rahmenelement 1 ein
bis zum Flügelelement 2 hin verschiebbares Verschlußteil 4 vorgesehen, welches sich
im wesentlichen über die gesamte Höhe des Flügelelementes 2 erstreckt.
[0024] Zum Verschieben des Verschlußteils 4 kann sowohl ein manueller als auch ein motorisierter
Antrieb 5 vorgesehen sein, welcher - wie hier dargestellt - in das Rahmenelement 1
integriert sein kann.
[0025] Das hier dargestellte Verschlußteil 4 ist vorzugsweise aus einem Material mit einem
niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten, beispielsweise aus Gummi, hergestellt und
weist ein Anpreßelement 6 auf, welches einen im wesentlichen kreissegmentförmigen
Querschnitt aufweist und das in eine entsprechende Aussparung 7 des Flügelelementes
2 eingreift. Dieses Anpreßelement 6 sorgt zum einen für einen guten Formschluß zwischen
dem Verschlußteil 4 und dem Flügelelement 2 und ermöglicht zum anderen ein "Beiziehen"
des noch leicht geöffneten Flügelelementes 2 in das Rahmenelement 1. Darüber hinaus
weist das Verschlußteil 4 ein Schließteil 8 auf, welches in eine entsprechende weitere
Aussparung 9 des Flügelelementes 2 eingreift. Das Verschlußteil 4 ist in einer im
Rahmenelement 1 fest montierten Schließleiste 10 angeordnet.
1. Vorrichtung zum Verschließen von Gebäudeöffnungen, mit einem mit dem Gebäude fest
verbundenen Rahmenelement (1) und einem um ein an dem Rahmenelement (1) befestigtes
Scharnier beweglichen Flügelelement (2), das zum schließenden Eingriff in das Rahmenelement
(1) ausgebildet ist, wobei an der dem Scharnier abgewandten Seite das Rahmenelement
(1) in seinem dem Flügelelement (2) zugewandten Bereich ein bis zum Flügelelement
(2) hin verschiebbares Verschlußteil (4) aufweist, welches sich im wesentlichen über
die gesamte Höhe des Flügelelementes (2) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (4) ein Schließteil (8) aufweist, und daß das Flügelelement (2)
eine entsprechende weitere Aussparung (9) aufweist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (4) aus einem Werkstoff mit niedrigem Wärmedurchgangskoeffizienten
hergestellt ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (4) zum Eingriff in das Flügelelement (2) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (4) ein Anpreßelement (6) aufweist, das einen im wesentlichen kreissegmentförmigen
Querschnitt aufweist und daß das Flügelelement (2) eine entsprechende Aussparung (7)
aufweist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Verschlußteils (4) ein manueller Antrieb (5) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Verschlußteils (4) ein motorisierter Antrieb (5) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (5) in das Rahmenelement (1) integriert ist.