Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln der Heizcharakteristik einer Glühkerze
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein solches Verfahren
ist aus der
DE 10 2006 010 194 A1 bekannt.
[0002] Für Dieselmotoren ist derzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Glühkerzentypen bekannt,
die sich jeweils in ihrer Heizcharakteristik unterscheiden. Die derzeit gebräuchlichen
Glühkerzentypen lassen sich grob in keramische Glühkerzen und metallische Glühkerzen
unterteilen. Allerdings bestehen nicht nur zwischen keramischen Glühkerzen und metallische
Glühkerzen erheblich Unterschiede, sondern beispielsweise auch zwischen keramischen
Glühkerzen unterschiedlicher Hersteller und sogar zwischen verschiedenen Typen, d.h.
Modellen, keramischer Glühkerzen desselben Herstellers.
[0003] Für eine effiziente Glühkerzensteuerung bzw. -regelung muss die Heizcharakteristik
der verwendeten Glühkerze jedoch bekannt sein. Es ist deshalb wünschenswert, den Typ
einer verwendeten Glühkerze automatisch bestimmen zu können, um eine optimal auf die
Heizcharakteristik der verwendeten Glühkerze abgestimmten Glühkerzenbetrieb realisieren
zu können.
[0004] Aus der
DE 10 2006 010 194 A1 ist ein Verfahren zum Erkennen des Glühkerzentyps bekannt, bei dem elektrische Größen,
beispielsweise der Widerstand, der Gradient des Widerstands oder die Induktivität,
gemessen und durch Vergleich mit gespeicherten Parametersätzen, die jeweils einen
bestimmten Glühkerzentyp repräsentieren, der Typ der verwendeten Glühkerze bestimmt
werden kann.
[0005] Mit dem bekannten Verfahren lassen sich zwar metallische und keramische Glühkerzen
von einander unterscheiden. Zur Unterscheidung zwischen keramischen Glühkerzen unterschiedlichen
Typs, also unterschiedlicher Modelle desselben oder unterschiedlicher Hersteller,
ist das bekannte Verfahren jedoch nicht geeignet.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Weg aufzuzeigen, wie die
Heizcharakteristik einer Glühkerze präziser bestimmt werden kann, so dass auch keramische
Glühkerzen unterschiedlichen Typs voneinander unterschieden werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0008] Indem während eines Spannungspulses mehrmals, bevorzugt am Anfang und am Ende des
Spannungspulses, eine elektrische Größe, beispielsweise der Widerstand, gemessen wird,
kann mittels der Differenz von aufeinanderfolgenden Messergebnissen dieser Größe die
Heizcharakteristik einer Glühkerze wesentlich präziser bestimmt werden als dies beispielsweise
durch eine einfache Gradientenbildung während der Aufheizphase der Glühkerze, wie
dies beispielsweise aus der
DE 10 2006 010 194 A1 bekannt ist, möglich wäre. Bei einer einfachen Gradientenbildung wird nämlich davon
ausgegangen, dass der Temperaturanstieg einer Glühkerze stetig erfolgt und dementsprechend
der Gradient einer temperaturabhängigen elektrischen Größe die Heizcharakteristik
einer Glühkerze wiedergibt.
[0009] Überraschenderweise lassen sich wesentlich präzisere Ergebnisse erzielen, wenn man
diese plausibel erscheinende Annahme aufgibt. Tatsächlich können Glühkerzen zwischen
den einzelnen Spannungspulsen merklich abkühlen. Indem eine elektrische Größe mehrmals,
insbesondere jeweils am Anfang und am Ende eines Spannungspulses, gemessen und die
Differenz zwischen zwei aufeinander folgenden Messergebnissen dieser Größe gebildet
wird, lässt sich eine wesentlich präzisere Aussage machen und der Kerzentyp deshalb
auch dann bestimmen, wenn zwischen den Kerzentypen nur kleinere Unterschieden bestehen.
[0010] Ein Messergebnis kann dabei aus mehreren einzelnen Messungen, beispielsweise 2 bis
5, in schneller Folge bestimmt werden, welche über eine Filterfunktion wie z. B. Mittelwertbildung,
zusammengefasst werden. Der zeitliche Abstand zwischen der ersten und der letzen Messung
einer solchen Folge sollte bevorzugt nicht mehr als 1/10, besonders bevorzugt nicht
mehr als 1/50 der Pulsdauer bzw. des zeitlichen Abstandes der zusammengefassten Messergebnisse
betragen. Durch dieses Vorgehen kann der Einfluss zufälliger Störungen vermindert
und somit die Genauigkeit der Auswertung erhöht werden.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die auszuwertende Differenz jeweils zwischen
einem für den Anfang eines Spannungspulses und einem für das Ende des Spannungspulses
ermittelten Messergebnis berechnet werden. Auf diese Weise kann das Aufheizverhalten
einer Glühkerze präzise ermittelt und der Kerzentyp festgestellt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann auch die Differenz zwischen einem für das Ende eines Spannungspulses
und einem für den Anfang eines darauf folgenden Spannungspulses ermittelten Messergebnis
berechnet werden. Auf diese Weise kann das Abkühlverhalten einer Glühkerze, welches
für den Typ einer Glühkerze und damit auch für das Aufheizverhalten ebenfalls charakteristisch
ist, zuverlässig bestimmt werden.
[0012] Prinzipiell kann die Heizcharakteristik einer Glühkerze durch Auswertung eines einzigen
Differenzwertes ermittelt werden. Bevorzugt werden jedoch mehrere Differenzwerte ermittelt
und ausgewertet. Beispielsweise kann für mehrere Pulse jeweils die Differenz zwischen
einem für den Anfang eines Spannungspulses und einem für das Ende des Spannungspulses
ermittelten Messergebnis berechnet und ein arithmetisches Mittel aus diesen Differenzwerten
gebildet und ausgewertet werden. Auf diese Weise lässt sich die Präzision der Auswertung
verbessern.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei der Auswertung
die Differenz durch eine mit dem Energieeintrag während eines Spannungspulses korrelierte
Größe dividiert wird. Auf diese Weise wird die Differenz also durch eine Größe dividiert,
die mit dem Energieeintrag zwischen den für die beiden Messergebnisse maßgeblichen
Zeitpunkten korreliert. Die mit dem Energieeintrag korrelierte Größe kann beispielsweise
die Pulsdauer, die Stromstärke oder die Bordnetzspannung sein. Möglich ist es insbesondere
auch als mit dem Energieeintrag korrelierte Größe Funktionen, insbesondere Produkte,
der vorgenannten Größen zu verwenden. Insbesondere kann die mit dem Energieeintrag
korrelierte Größe auch der Energieeintrag selbst sein. Je stärker die mit dem Energieeintrag
während des Spannungspulses korrelierte Größe mit dem Energieeintrag korreliert, desto
größer wird die durch die Division erzielte Erhöhung der Genauigkeit der Auswertung.
[0014] Bevorzugt ist die bei einem erfindungsgemäßen Verfahren gemessene Größe der elektrische
Widerstand der Glühkerze. Prinzipiell kann aber auch eine andere temperaturabhängige
elektrische Größe an einer Glühkerze gemessen werden, beispielsweise die Induktivität,
Kapazität oder eine Resonanzfrequenz.
[0015] Bevorzugt wird mit einem erfindungsgemäßen Verfahren die Heizcharakteristik einer
Glühkerze ermittelt, indem der Typ der Glühkerze festgestellt wird. Im Allgemeinen
kann davon ausgegangen werden, dass sich die Heizcharakteristika verschiedener Glühkerzen
desselben Typs allenfalls unwesentlich unterscheiden. Prinzipiell kann durch das erfindungsgemäße
Verfahren aber auch ein eventueller Alterungseinfluss auf die Heizcharakteristik einer
Glühkerze bestimmt werden, so dass sogar zwischen neuen und alten Glühkerzen desselben
Typs unterschieden werden kann.
[0016] Eine Glühkerzentyperkennung kann insbesondere auch in einer dem normalen Glühzyklus
vorgeschalteten Glühkerzentyperkennungsphase erfolgen. Die Genauigkeit der Auswertung
mittels des hier beschriebenen Verfahrens lässt sich durch eine solche Phase nochmals
erhöhen, indem die Phase derart gewählt wird, dass der wechselseitige Einfluss der
Glühkerzenbestromung verringert wird. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass
die Glühkerzen mit einer festen Pulsdauer betrieben werden und die Pulsdauer derart
gewählt wird, dass während eines Pulses einer Glühkerze keine anderen Glühkerzen ein-
bzw. ausgeschaltet werden.
[0017] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät für Glühkerzen, das einen
Speicher aufweist, in dem ein Programm gespeichert ist, das im Betrieb ein Verfahren
nach einem der vorstehenden Ansprüche ausführt. Der Speicher eines solchen Steuergeräts
enthält bevorzugt Parameterbereiche, welche für bestimmte Glühkerzentypen jeweils
typisch sind. Durch Vergleich eines durch ein erfindungsgemäßes Verfahren ermittelten
Parameters mit den gespeicherten Parameterbereichen, kann eine Glühkerze somit eindeutig
einem Glühkerzentyp zugeordnet und danach mit einem für den betreffenden Kerzentyp
optimalen Aufheizprogramm angesteuert werden.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- den Widerstandsverlauf zweier keramischer Glühkerzen unterschiedli- chen Typs bei
einer Ausgangstemperatur von 25°C; und
- Figur 2:
- den Verlauf eines durch ein erfindungsgemäßes Verfahren gebildeten Parameters während
der Aufheizphase für keramische Glühkerzen un- terschiedlichen Typs.
[0019] In Figur 1 ist beispielhaft der elektrische Widerstand R in mΩ über der Zeit t in
Millisekunden für zwei keramische Glühkerzen des Typs A und B während drei Spannungspulsen
von 12 V angegeben. Die Glühkerze des Typs A ist eine von Bosch unter der Modelbezeichnung
GLP5 vertriebene Kerze, die Glühkerze des Typs B eine von Beru unter der Modellbezeichnung
CGP vertriebene Kerze.
[0020] In Figur 1 ist zu erkennen, dass sich bei den Glühkerzen der beiden Typen A, B sowohl
die absoluten Werte des Widerstands als auch die Zunahmen des Widerstands während
eines Spannungspulses unterscheiden. Bei genauer Betrachtung ist zudem erkennbar,
dass der Widerstandswert am Anfang eines Pulses geringfügig kleiner als der Widerstandswert
am Ende des vorhergehenden Pulses ist.
[0021] Um eine gegebene Glühkerze einem bestimmten Glühkerzentyp zuordnen zu können, wird
am Anfang und am Ende mindestens eines Spannungspulses, eine elektrische Größe, beispielsweise
der Widerstand R, gemessen und die Differenz von aufeinander folgenden Messergebnissen
dieser Größe gebildet. Im einfachsten Fall wird die elektrische Größe während eines
Spannungspulses genau zweimal gemessen. Die Messerwerte der einzelnen Messungen sind
dann die Messergebnisse, deren Differenz gebildet wird. Eine erhöhte Genauigkeit lässt
sich erzielen, indem am Anfang eines Spannungspulses mehrere, beispielsweise 2 oder
3, Messungen kurz hintereinander durchgeführt werden und aus den so gewonnenen Messwerten
ein Messergebnis für den Anfang des Spannungspulses gebildet wird, beispielsweise
durch Zusammenfassen der einzelnen Messwerte über eine Filterfunktion wie z. B. Mittelwertbildung.
In entsprechender Weise können am Ende eines Spannungspulses mehrere Messungen kurz
hintereinander durchgeführt werden und aus den so gewonnenen Messwerten ein Messergebnis
für das Ende des Spannungspulses gebildet werden
[0022] In Figur 1 ist die Differenz des elektrischen Widerstands am Anfang und am Ende eines
Spannungspulses als ΔR eingezeichnet. Zur Auswertung der Differenz wird diese durch
den während des Pulses erfolgten Energieeintrag dividiert. Der Energieeintrag während
eines Pulses ist das Produkt aus Pulsdauer, Stromstärke und Spannung. Für Zwecke der
Auswertung kann der Energieeintrag aber beispielsweise auch durch das Produkt aus
Pulsdauer und Stromstärke angenähert werden, indem die Spannung als näherungsweise
konstant angenommen wird.
[0023] Der Energieeintrag zwischen zwei Messungen kann beispielsweise kontinuierlich durch
einen Integrator oder aber durch Summierung einzelner Zeitabschnitt erfolgen. Vorteilhaft
ist es insbesondere, die Energie aus einer linearen Interpolation der Spannungs- und
Strommesswerte zu den Messzeitpunkten zu berechnen.
[0024] Figur 2 zeigt für verschiedene Glühkerzen der Typen A und B den zeitlichen Verlauf
des Werts des so gebildeten Quotienten aus der Widerstandsänderung ΔR während eines
Pulses und dem während des Pulses erfolgten Energieeintrag E. Die Werte der einzelnen
Glühkerzen bilden ersichtlich zwei deutlich unterschiedliche Gruppen. Eine erste Gruppe
von Werten, die bei Glühkerzen des Typs A ermittelt wurden, liegt im Bereich von 1,5
und 2,5, eine zweite Gruppe von Werten, die an Glühkerzen des Typs B ermittelt wurden,
zwischen etwa 5 und 7,5. Die Werte von Glühkerzen des Typs A und B unterscheiden sich
also um etwa einen Faktor 3, was wesentlich mehr als die Streuung der Werte einzelnen
Glühkerzen desselben Typs ist. Figur 2 zeigt also, dass die beschriebenen Quotienten
als Parameter für die Glühkerzentypen A bzw. B charakteristisch sind und folglich
verwendet werden können, um eine Glühkerze einem bestimmten Typ zu zuordnen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es also, den Typ einer Glühkerze zuverlässig zu erkennen.
[0025] Überraschender Weise ist der zeitliche Verlauf der Werte im Rahmen der Messgenauigkeit
nahezu konstant. Da sich die Glühkerzen mit fortschreitender Zeit durch Strompulse
aufheizen, bedeutet der näherungsweise konstante Verlauf, dass der Wert des Quotienten
näherungsweise temperaturunabhängig ist. Dies ist ein wichtiger Vorteil, da folglich
bei der Anwendung des Verfahrens die Anfangstemperatur keine Rolle spielt. Das Verfahren
kann somit bei einer kalten Glühkerze, die je nach Witterungsbedingungen eine Temperatur
zwischen -30°C und +40°C haben kann, ebenso wie bei einer warmen Glühkerze, die wegen
eines vorgehenden Motorbetriebs eine Temperatur von einigen hundert Grad haben kann,
eingesetzt werden.
[0026] Prinzipiell kann der Typ einer gegebenen Glühkerze bereits an einem einzigen Wert,
der für einen einzigen Strompuls bestimmt wurde, ermittelt werden. Die Zuverlässigkeit
der Zuordnung lässt sich aber verbessern, wenn die Auswertung auf mehrere Werte gestützt
wird. Beispielsweise kann eine Funktion berechnet werden, die von den Differenzen
zwischen benachbarten Werten einer Serie von Messergebnissen einer jeweils am Anfang
und am Ende eines Spannungspulses gemessenen Größe abhängt. Insbesondere kann das
arithmetische Mittel einer Folge von Parametern berechnet werden, die durch Auswertung
der Differenz zwischen aufeinander folgenden Messergebnissen einer elektrischen Größe,
berechnet wurden.
[0027] Aus messtechnischen Gründen sind in Figur 2 für die ersten beiden Strompulse keine
Werte dargestellt. Bereits ab dem dritten Strompuls lässt sich zwischen den Werten
von Glühkerzen des Typs A und des Typs B ein deutlicher Unterschied erkennen, wobei
der Wert der Quotienten nährungsweise konstant ist. Wie bereits erwähnt, bedeutet
dies, dass sich mit dem beschriebenen Verfahren Glühkerzen unabhängig von ihrer Anfangstemperatur
einem bestimmten Typ zuordnen lassen. Durch eine solche Zuordnung lässt sich die Heizcharakteristik
einer Glühkerze zuverlässig ermitteln. Beispielsweise können in einem Speicher eines
Steuergeräts Heizcharakteristika aller gängigen Glühkerzentypen gespeichert sein.
In dem eine Glühkerze einem bestimmten Zugtyp zugeordnet wird, kann das Steuergerät
eine Glühkerze schon nach kürzester Zeit in einer optimal auf das Aufheizverhalten
abgestimmten Weise ansteuern.
[0028] Vorteilhaft kann mit dem beschriebenen Verfahren durch Auswertung der Differenz von
aufeinander folgenden Messergebnissen einer elektrischen Größe ein Parameter ermittelt
werden, der für den Typ einer Glühkerze charakteristisch ist und insbesondere auch
die Unterscheidung zwischen keramischen Glühkerzen unterschiedlichen Typs ermöglicht.
Durch Vergleich des zu ermittelnden Parameters mit vorgegebenen Parameterbereichen
kann deshalb der Glühkerzentyp einer gegebenen Glühkerze ermittelt werden.
[0029] Die Dauer der Strompulse ist für das erfindungsgemäße Verfahren an sich unbedeutend.
Insbesondere ist der erfindungsgemäß bestimmte Parameter, welcher für die Bestimmung
des Kerzentyps verwendet wird, von der Pulsdauer weitestgehend unabhängig, so dass
die Pulsdauer während der Ermittlung des Kerzentyps geändert werden kann. Typischerweise
beträgt die Pulsdauer zwischen 5 ms und 120 ms.
[0030] Das beschriebene Verfahren kann mit einem Steuergerät für Glühkerzen durchgeführt
werden, das einen Speicher aufweist, in dem ein Programm gespeichert ist, das im Betrieb
ein solches Verfahren ausführt. Ein solches Steuergerät kann hinsichtlich seiner Hardware-Komponenten
wie herkömmliche Steuergeräte ausgeführt sein und sich lediglich durch seinen Speicherinhalt
auszeichnen. Neben einer Software, die das vorstehend beschriebene Verfahren zur Erkennung
eines Glühkerzentyps durchführt, enthält der Speicher bevorzugt verschiedene Parameterbereiche,
mit denen ein durch das erfindungsgemäße Verfahren ermittelter Parameter verglichen
wird. Die einzelnen Parameterbereiche sind jeweils für bestimmte Glühkerzentypen charakteristisch,
so dass durch Vergleich mit den Parameterbereichen eine Glühkerze eindeutig einem
bestimmten Typ zugeordnet werden kann.
[0031] In dem Speicher des Glühsteuergeräts können zusätzlich verschiedene Aufheizroutinen
oder Steuergrößen, beispielsweise ein Sollwert für die Effektivspannung nach Erreichen
einer optimalen Betriebstemperatur, gespeichert sein. Auf diese Weise kann eine Glühkerze
nach Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens stets mit einem die Heizcharakteristik
des betreffenden Glühkerzentyps optimalen Programm angesteuert werden. Bevorzugt sind
in dem Speicher ferner auch eine Steuerungsroutine oder Steuerungsgrößen abgespeichert,
die zum Einsatz kommen, wenn die für eine Glühkerze ermittelten Parameter keine Zuordnung
zu einem bekannten Typ ermöglichen. Dieser Fall kann beispielsweise eintreten, wenn
Glühkerzentypen auf dem Markt kommen, die bei der Herstellung bzw. Programmierung
des Steuergeräts noch nicht bekannt waren.
1. Verfahren zum Ermitteln der Heizcharakteristik einer Glühkerze, wobei an die Glühkerze
pulsbreitenmodulierte Spannungspulse angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Spannungspulses mehrmals eine elektrische Größe gemessen und durch
Auswertung der Differenz von aufeinander folgenden Messergebnissen dieser Größe die
Heizcharakteristik der Glühkerze ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Größe am Anfang und am Ende eines Spannungspulses gemessen wird,
um zwei aufeinander folgende Messergebnisse der elektrischen Größe zu bestimmen.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung die Differenz durch eine mit dem Energieeintrag während eines
Spannungspulses korrelierte Größe dividiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Energieeintrag korrelierte Größe die Pulsdauer ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Energieeintrag korrelierte Größe die Stromstärke ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Energieeintrag korrelierte Größe die Bordnetzspannung ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Energieeintrag korrelierte Größe der Energieeintrag selbst ist.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessene elektrische Größe der elektrische Widerstand ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messergebnisse jeweils durch mehrere Messungen ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Spannungspulses jeweils zwei Messergebnisse der elektrischen Größe ermittelt,
mehrere Differenzwerte zwischen aufeinander folgenden Messergebnissen gebildet und
ausgewertet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittelwert von mehreren Differenzwerten ausgewertet wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung die Differenz oder eine daraus berechnete Größe mit gespeicherten
Parameterwerten, die jeweils einen bestimmten Glühkerzentyp mit einer bekannten Heizcharakteristik
repräsentieren, verglichen und so der Glühkerzentyp und die Heizcharakteristik der
Glühkerze ermittelt werden.
13. Steuergerät für Glühkerzen, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät einen Speicher aufweist, in dem ein Programm gespeichert ist, das
im Betrieb ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche ausführt.