[0001] Die Erfindung betrifft einen Ofen zum thermischen Verwerten von festem Brennstoff.
Dabei ist insbesondere die Verwertung so genannter Extrem-Brennstoffe problematisch,
also Brennstoffe, die nicht wie z. B. Holz und andere Pflanzenfasern als so genannte
Regel-Brennstoffe bezeichnet werden. Insbesondere die Verwertung von tierischen Abfällen,
wie beispielsweise Hühnerkot oder Schweinekot kann problematisch sein.
[0002] Aus der
DE-OS 27 21 237 ist ein Verfahren zum Verbrennen von stark feuchten, vornehmlich pflanzlichen Abfallstoffen
bekannt, sowie ein dazu geeigneter, gattungsgemäßer Ofen. Der Brennstoff wird in der
Ofenmitte von unten in die Ofenkammer zugeführt und bildet einen Schüttkegel. Der
Schüttkegel wird von unten belüftet und bildet radial von innen nach außen Trocknungs-,
Vergasungs-, Glut- und Aschenzonen aus. Die entsehende Schwelgase werden durch von
oben zugeführte Sekundärluft entzündet. Weiter nachgefördeter Brennstoff bewirkt,
dass der Schüttkegel in Bewegung bleibt und vergastes bzw. verbranntes Material nach
außen gedrängt wird, wo es aus der Aschezone abgezogen werden kann.
[0003] Nachteilig ist bei dem bekannten Ofen, dass es durch die von außen an den Schüttkegel
geblasene Sekundärluft zu lokalen Bränden kommen kann, und insbesondere zu einer ungleichmäßigen
Hitzeverteilung im Schüttkegel. Hierdurch lässt sich der Ofen nur mühsam kontrollieren.
Insbesondere ist ein möglichst gleichmäßiger, wartungsarmer Betrieb des Ofens kaum
zu erreichen, der für eine automatische Steuerung des Ofens Voraussetzung ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ofen zum thermischen
Verwerten von festem Brennstoff zu schaffen, der auch die Verwertung von Extrem-Brennstoffen
sowie einen möglichst gleichmäßigen, wartungsarmen Betrieb des Ofens ermöglicht.
[0005] Dabei ist zu beachten, dass die Abgase des Ofens die vorgeschriebenen Schadstoff-Grenzwerte
einhalten und auch ein fester Reststoff der thermischen Verwertung möglichst schadstoffarm
sein soll.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Ofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, dass das Rührwerk nicht nur zum Rühren
genutzt wird, also um den Brennstoff mechanisch zu homogenisieren, sondern gleichzeitig
auch dazu, den Vorgang der thermischen Verwertung zu intensivieren und zu vergleichmäßigen.
Hierzu sind Sauerstoff-Austrittsdüsen am Rührwerk vorgesehen, so dass der Sauerstoff
gleichmäßig innerhalb der Brennzone zugeführt wird und dementsprechend die Verbrennung
innerhalb der Brennzone überall optimal unterstützt wird.
[0008] Das thermisch zu verwertende Material wird als Brennstoff bezeichnet, weil es brennbare
Gase liefert, die im Ofen oder auch an anderer Stelle verbrannt werden können. Wenn
die Verbrennung nicht im Ofen erfolgt, sondern der Ofen lediglich zur Vergasung des
Brennstoffs dient, könnte die entsprechende vorschlagsgemäße Vorrichtung statt als
Ofen auch als Vergaser bezeichnet werden, der dementsprechend keine Brennzone, sondern
eine Glutzone oder Vergasungszone aufweist, wobei nachfolgend jedoch zugunsten einer
einheitlichen Regelung die Vorrichtung als Ofen bezeichnet wird und ihre Bauteile
so benannt werden, wie dies dem Verbrennungsbetrieb des Ofens entspricht. So wird
beispielsweise der Begriff der Brennzone statt Glüh- oder Vergasungszone verwendet,
oder es wird der Begriff des Brennvorgangs verwendet, selbst wenn dieser Vorgang nur
auf den Brennstoff selbst bezogen ist, also auf dessen Vergasung, und keine anschließende
Verbrennung der Gase im Ofen erfolgt.
[0009] Der in der Brennzone sowie ggf. auch an anderer Stelle dem Ofen zugeführte Sauerstoff
kann auf technisch besonders einfache, sowie preisgünstige und gefahrlose Weise in
Form von Umgebungsluft und dem darin enthaltenen Luftsauerstoff zugeführt werden.
[0010] Das Rührwerk läuft vorteilhaft langsam um, weil seine vordringliche Wirkung nicht
in einer Durchmischung des Brennstoffs liegt, sondern in der gleichmäßigen Sauerstoffzufuhr.
Drehzahlen von einer Umdrehung pro Minute oder noch langsamer sind daher vorteilhaft,
wobei Versuche eine Umdrehung innerhalb von drei bis vier Minuten als vorteilhaft
haben erkennen lassen.
[0011] Vorteilhaft kann eine schräg stehende Platte an jedem Rührflügel vorgesehen sein,
die den Brennstoff langsam anhebt, wenn der Rührflügel durch den Brennstoff fährt,
so dass der Brennstoff nicht durchwirbelt wird, sondern sanft aufgelockert und belüftet
wird. Dabei können die Rührflügel so ausgerichtet sein, dass sie mit ihrer in Drehrichtung
vorderen Kante über den Ofenboden kratzen und somit verhindern, dass sie auf Material,
welches auf dem Ofenboden liegt, auflaufen und von diesem Material angehoben werden.
Vorteilhaft können die Vorderkanten der Rührflügel angeschliffen sein, um fest auf
dem Ofenboden sitzendes Material loskratzen zu können.
[0012] Wenn das Rührwerk radial nach außen verlaufende Rührflügel aufweist, vergrößert sich
der Abstand der Luftaustrittsöffnungen automatisch mit zunehmendem Radius, so dass
der in der Brennzonebefindliche Brennstoff eine besonders intensive Hitzeentwicklung
in der Mitte der Brennzone erfährt und nach außen hin abkühlt, wo lediglich die immer
geringer werdenden Reste an noch nicht vergastem Brennstoff vergast werden bzw. in
Glut gehalten werden.
[0013] Durch das Rührwerk werden lokal begrenzte Glutnester aufgebrochen die ansonsten dazu
führen könnten, dass der Brennstoff, beispielsweise das Pelletmaterial, regelrecht
miteinander verbackt. Dies wäre sowohl für die Temperaturführung innerhalb des Ofens
problematisch, weil eine Gasdurchströmung dieser zusammengebackenen Bereiche erschwert
ist, und diese zusammengebackenen Bereiche können eventuell nur unter Schwierigkeiten
aus der Brennzone gebracht werden. Das Rührwerk bewirkt eine Vergleichmäßigung der
Glutentwicklung, wobei diese Vergleichmäßigung nicht nur durch die mechanische Bearbeitung
des Brennstoffs bewirkt wird, sondern auch durch das überall erfolgende Angebot an
Sauerstoff.
[0014] Diese optimale Unterstützung des Brennvorgangs ist vorschlagsgemäß stets vorgesehen,
unabhängig davon, wie intensiv der Brennvorgang ablaufen soll. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, die als Ofen bezeichnete Vorrichtung nicht zum regelrechten Verbrennen,
sondern zum Verschwelen bzw. Vergasen des eingesetzten Brennstoffs zu verwenden, mit
dementsprechend reduzierter Sauerstoffzufuhr. In diesem Fall ist der als "Brennvorgang"
beschriebene Vorgang keine echte Verbrennung, sondern ein Verschwelen bzw. Vergasen.
[0015] Der Ofen lässt sich mit einer vergleichsweise dünnen Brennstoffschicht betreiben.
Diese dünne Brennstoffschicht bewirkt gute Einflussmöglichkeiten für eine automatische
Ofensteuerung, da aufgrund der vergleichsweise geringen Brennstoffmenge, die sich
jeweils momentan in der Brennzone befindet, der Ofen schnell auf entsprechende Einflüsse
der automatischen Steuerung reagiert, beispielsweise auf unterschiedlichen Drehzahlen,
mit denen das Rührwerk betrieben wird, auf unterschiedliche Förderleistungen, mit
denen entsprechend unterschiedliche Brennstoffmengen in den Ofen nachgefördert werden,
oder auf ein unterschiedlich starkes Sauerstoffangebot in der Brennzone.
[0016] Die dünne Brennstoffschicht ermöglicht ein ebenfalls dünnes Glutbett: der Ofen wird
beispielsweise durch Fremdmaterial wie z. B. Holzhackschnitzel gezündet, die auf die
Brennstoffschicht aufgelegt und entzündet werden. Hierdurch wird der obere Bereich
der Brennstoffschicht in Glut gebracht und gast aus. Von unten gelangt Sauerstoff
aus dem Rührwerk in die Brennstoffschicht und facht die Glut an, während gleichzeitig
frischer Brennstoff von unten nachgefördert wird und verhindert, dass sich die Glut
dem Sauerstoff entgegen nach unten durch die Brennstoffschicht frisst. Auf diese Weise
können stabile Verhältnisse in dem Ofen geschaffen werden, die einen gleichmäßigen,
wartungsarmen und einfach zu beeinflussenden, automatisch zu steuernden Ofenbetrieb
ermöglichen.
[0017] Bei der Verwendung von Extrem-Brennstoffen werden diese vorteilhaft in Form getrockneter
Pellets verwendet, so dass also beispielsweise tierischer Kot pelletiert wird, bevor
er in der vorschlagsgemäßen Vorrichtung thermisch verwertet wird. Die dementsprechend
trockenen Pellets werden dann in einem möglichst langsamen und gleichmäßigem Erhitzungsprozess
so weit erhitzt, dass sie ausgasen, so dass die austretenden brennbaren Gase verbrannt
werden können und entweder zur Beheizung oder zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt
werden können. Diese brennbaren Gase können entweder abgeführt werden, um an anderer
Stelle eine Verbrennungseinrichtung oder einen Motor zu betreiben, oder sie können
in einem Behälter gesammelt werden, um gelagert und sowohl an einem anderen Ort als
auch zu einer anderen Zeit verwertet zu werden, oder es kann vorgesehen sein, dem
bislang beschriebenen Teil des Ofens innerhalb desselben Gehäuses eine Verbrennungeinrichtung
nachzuschalten, beispielsweise eine Luftzufuhr, so dass die brennbaren Gase innerhalb
des Ofens verbrannt werden können.
[0018] Wie beim gattungsgemäßen Ofen ist eine Ofenkonstruktion vorgesehen, bei welcher die
Pellets von unten nach oben in den Ofen gefördert werden. Hierzu ist ein aufrechter
Zuführungsschacht vorgesehen, an den sich oben radial nach außen umgebend ein Ofenboden
anschließt. Im mittleren Bereich dieses Ofens und des Ofenbodens ist eine Brennzone
vorgesehen, in welcher die Vergasung des Brennstoff und gegebenenfalls die Verbrennung
der austretenden Gase erfolgt. Zu Gunsten möglichst definierter Verhältnisse im Ofen
ist vorgesehen, diese Brennzone nach außen zirkumferent durch eine Trennwand zu begrenzen,
so dass der Brennstoff zunächst innerhalb der Brennzone gehalten wird, um möglichst
vollständig thermisch verwertet werden zu können. Zwischen der Trennwand und dem Ofenboden
ist ein Schlitz vorgesehen, durch den das ausgegaste Material aus der Brennzone gefördert
werden kann. Dies erfolgt automatisch durch den Nachschub des frischen Brennstoffs,
der aus dem Zuführungsschacht in die Brennzone gelangt. Dieser nachrückende Brennstoff
drängt die ausgegasten Brennstoffreste nach außen durch den Schlitz der Trennwand.
[0019] Radial außerhalb der Trennwand schließt sich eine Ausglühzone an die Brennzone an,
wobei die Ausglühzone radial nach außen durch eine Ofenwand begrenzt ist, wo eine
Austrittsöffnung vorgesehen ist, so dass der Brennstoff nach seiner thermischen Verwertung
durch diese Austrittsöffnung aus diesem Teil des Ofens austreten kann. Auch dies kann
automatisch durch den nachrückenden Brennstoff erfolgen.
[0020] Die Verwertung des Brennstoffs erfolgt also dadurch, dass das Ausgangsmaterial für
den Extrem-Brennstoff zunächst getrocknet und pelletiert wird, so dass es in diesem
pelletierten, trockenen Zustand als Fest-Brennstoff vorliegt. Es wird dann erhitzt,
ausgegast und die dabei austretenden Gase können verbrannt werden, wobei ein Ausglühen
des Brennstoffs erfolgt, bis letztlich nur noch Asche vorliegt.
[0021] Im Zuführungsschacht ist vorschlagsgemäß eine Schnecke ähnlich einer Förderschnecke
vorgesehen, so dass nachfolgend vereinfachend und stellvertretend für auch andere
Ausgestaltungen stets eine "Förderschnecke" oder "Schnecke" erwähnt wird.
[0022] Die Förderwirkung der Schnecke im Zuführungsschacht ist dabei von untergeordneter
Wirkung. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, über eine Materialzufuhr, die
in den Zuführungsschacht mündet, das Brennstoffmaterial in den Zuführungsschacht zu
drücken und allein aufgrund dieses Förderdrucks dafür zu sorgen, dass das Brennstoffmaterial
dann im Zuführungsschacht aufsteigt und in die Brennzone gelangt. Die Schnecke im
Zuführungsschacht dient vorteilhaft einer Auflockerung und Homogenisierung im Sinne
einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der Pellets, so dass diese, wenn sie aus
dem Zuführungsschacht in den Bereich des Ofenbodens und der Brennzone gelangen, möglichst
gleichmäßig zirkumferent verteilt werden.
[0023] Vorteilhaft ist die Schnecke in Form einer geteilten Förderschnecke ausgestaltet,
also statt eines um wenigstens 360° umlaufenden Schneckenganges zwei oder mehr Schnecken-Teilgänge
aufweisen, beispielsweise zwei Schnecken-Teilgänge von jeweils etwa 180° oder 270°.
Dabei ist eine Anordnung von zwei Schnecken-Teilgängen vorgesehen, bei der die Schnecken-Teilgänge
axial auf gleicher Höhe montiert und am Umfang der Achse versetzt zueinander angeordnet
sind. Sie können die gleiche Steigung aufweisen. Durch diese Anordnung der Schnecken-Teilgänge
wird ein Freiraum geschaffen, der bewusst verhindert, dass die Schnecken-Teilgänge
ausschließlich wie eine Förderschnecke wirken. Vielmehr bewirken sie die gewünschte
Durchmischung und Homogenisierung des Materials. Die beiden jeweiligen Enden beider
Schnecken-Teilgänge können an der Achse jeweils diametral gegenüberliegend angeordnet
sein, wobei sich jeder Schnecken-Teilgang um den halben Umfang oder um ¾ des Umfangs
der Achse erstreckt.
[0024] Die bei der Vergasung freigesetzten Gase, die dem Brennstoff entweichen, stellen
ein Brenngas dar, das räumlich und / oder zeitlich unabhängig von dem Ofen als Energieträger
genutzt werden kann. Beispielsweise kann dieses Brenngas durch Leitungen zu einer
vom vorschlagsgemäßen Ofen entfernten Stelle geleitet und verbrannt werden, oder es
kann zunächst in entsprechenden Behältern gespeichert und später sowohl zeitlich als
auch räumlich völlig unabhängig von dem vorschlagsgemäßen Ofen verbrannt werden, so
dass in diesen Fällen die als Ofen ausgestaltete Vorrichtung aufgrund einer entsprechenden
Luftführung nicht als Verbrennungsofen, sondern als Vergaser betrieben wird.
[0025] Es können jedoch auch konstruktiv unterschiedliche Vorrichtungen vorgesehen sein,
beispielsweise mit unterschiedlich ausgestalteten Luftführungen, so dass die eine
Vorrichtung ausschließlich als Vergaser genutzt werden kann und die andere Vorrichtung
als Verbrennungsofen genutzt werden kann, indem die zunächst entstandenen Brenngase
direkt in der Vorrichtung verbrannt werden.
[0026] Vorteilhaft kann die Trennwand gegenüber dem Ofenboden höhenverstellbar sein. Auf
diese Weise kann der Ofen auf einfache Weise an unterschiedliche Betriebsparameter
angepasst werden, beispielsweise an die Pelletgröße, an den gewünschten Brennstoffdurchsatz
pro Zeiteinheit oder dergleichen. Sind diese Parameter einmal festgelegt, kann vorteilhaft
vorgesehen sein, die Trennwand in der einmal eingestellten Höhe über dem Ofenboden
zu belassen und eine automatische Steuerung des Ofenbetriebs durch die Beeinflussung
anderer Parameter vorzunehmen. Insbesondere dient der einstellbare Schlitz zwischen
dem Ofenboden und der Unterkante der Trennwand dazu, dass schweres Material wie kalkhaltige
Asche, oder schwere Beimengungen wie Sand und dergleichen, durch den nachrückenden
frischen Brennstoff vom Zentrum des Ofens nach außen gedrückt werden können. Leichteres
Material hingegen staut sich an der Trennwand auf und gelangt über die Trennwand,
so dass es radial außerhalb der Trennwand auf das dort bereits vorliegende, schwerere
Material trifft, welches unterhalb der Trennwand nach außen bewegt wurde.
[0027] Vorteilhaft können in der Brennzone stillstehende Homogenisierungselemente angeordnet
sein. Während das Rührwerk seinerseits als bewegliche Einrichtung eine Homogenisierung
der Pellets bewirkt, dienen die feststehenden Homogenisierungselemente dazu, die Bewegung
der Pellets zu unterbrechen und dadurch für eine Homogenisierung der an diesen Homogenisierungselementen
vorbeiströmenden Pellets Sorge zu tragen. Die Strömung der Pellets ergibt sich, auch
ohne die Anordnung eines Rührwerks, allein schon aufgrund der Förderleistung, mit
der frischer Brennstoff durch den Zuführungsschacht nach oben in den Bereich der Brennzone
und des Ofenbodens gebracht wird.
[0028] Vorteilhaft kann sich an die Ausglühzone eine Kühlzone anschließen, so dass das ausgeglühte
Restmaterial des Brennstoffs, also im Wesentlichen Asche, abkühlen kann, bevor es
die Kühlzone über eine Austrittsöffnung verlässt. Dazu kann in der Ofenwand eine Durchtrittsöffnung
vorgesehen sein, durch welche die noch heißen Brennstoffreste nach außen in die Kühlzone
gelangen können.
[0029] Vorteilhaft kann bereits im Zuführungsschacht Sauerstoff zugeführt werden, so dass
der Brennstoff, wenn er aus dem Zuführungsschacht in die Brennzone gelangt, dabei
aufgeheizt wird und auszugasen beginnt, optimal vergast bzw. verbrannt werden kann,
indem beispielsweise die Verbrennung der austretenden Gase durch den Sauerstoff von
Anfang an unterstützt wird.
[0030] Auch oberhalb des Brennstoffs kann in der Brennzone eine Einrichtung zur Sauerstoffzufuhr
vorgesehen sein. Auf diese Weise wird die Verbrennung fördernder Sauerstoff in die
aus dem Brennstoff austretenden Gase abgegeben, so dass deren optimale und möglichst
vollständige Verbrennung unterstützt wird.
[0031] Das vollständige Verbrennen des zugeführten Brennstoffs umfasst die Verbrennung der
vom Brennstoff freigesetzten brennbaren Gase. Wenn der vorschlagsgemäße Ofen nicht
zum Verbrennen, sondern wie weiter oben beschrieben zum Verschwelen bzw. Vergasen
des eingesetzten Brennstoffs verwendet wird, kann diese Einrichtung, die oberhalb
des Brennstoffs Sauerstoff in die Brennzone zuführt, deaktiviert werden. Hierzu kann
beispielsweise ein Ventil vorgesehen sein, welches eine entsprechende, den Sauerstoff
führende Leitung wahlweise freigibt oder sperrt, oder es kann eine Pumpe vorgesehen
sein, die den Sauerstoff durch eine entsprechende, den Sauerstoff führende Leitung
pumpt und die wahlweise ein- oder ausschaltbar ist. Oder der Ofen kann ohne eine derartige
Ausgestaltung ausgeführt sein, so dass er, um die beiden unterschiedlichen Ausgestaltungen
sprachlich zu unterscheiden, als Vergaser statt als Ofen bezeichnet werden kann. Nachfolgend
jedoch wird stets von einem Ofen gesprochen, auch wenn beispielsweise die erwähnte
Einrichtung zur Sauerstoffzufuhr nicht vorhanden ist.
[0032] Diese Einrichtung zur Sauerstoffzufuhr kann vorteilhaft um eine aufrechte Achse drehangetrieben
sein, so dass sie beispielsweise mit dem Rührwerk gemeinsam angetrieben sein kann
und auf diese Weise die konstruktive Ausgestaltung des Ofens vereinfacht wird.
[0033] Vorteilhaft kann ein Krälwerk vorgesehen sein, welches in der Kühlzone den Austrag
der dort vorgesehenen Brennstoffreste unterstützt. Es handelt sich dabei einerseits
um die ausgeglühte Asche des Brennstoffs selbst und andererseits um ggf. in dem Brennstoff
befindliche Schweranteile, wie beispielsweise Sand. Während grundsätzlich das nachströmende
Brennstoff-Material unterstützt, dass die Asche außerhalb der Ofenwand, also in der
Kühlzone, nach außen zur Austrittsöffnung gefördert wird, stellt das Krälwerk sicher,
dass beispielsweise je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit die Asche nicht
verklebt, verklumpt oder anderweitig in der Kühlzone zu bleiben droht, sondern zuverlässig
zur Austrittsöffnung gelangt.
[0034] Dieses Krälwerk kann vorteilhaft, auch hier wieder in konstruktiv möglichst einfacher
Ausgestaltung des Ofens, dadurch gebildet sein, dass es als radial nach außen verlängerter
Abschnitt der Einrichtung ausgestaltet ist, mit welcher Sauerstoff oberhalb des Brennstoffs
in die Brennzone eingebracht wird. Um den Materialtransport aus der Ausglühzone in
die Kühlzone zu ermöglichen, kann die Ofenwand nämlich vorzugsweise einen Schlitz
aufweisen, also oberhalb des Ofenbodens enden, so dass sich an die Sauerstoff-Eintrags-Einrichtung
durch den Schlitz nach außen Arme des Krälwerks erstrecken können.
[0035] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ofens,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch den Ofen von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Ofen bei abgenommenem Deckel,
- Fig. 4 - 6
- ausschnittsweise Detailansichten von Bestandteilen des Ofens, und
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Baugruppe mit einer Förderschnecke, deren Teilgänge
anders angeordnet sind als beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2, und mit einem Rührwerk,
- Fig. 8
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Baugruppe ähnlich der von Fig. 7, und
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht von schräg oben in ein zweites Auführungsbeispiel eines
nicht zum Verbrennen, sondern zum Vergasen des Brennstoffs ausgestalteten Ofens.
[0036] In den Zeichnungen ist mit 1 insgesamt ein Ofen bezeichnet, der zur thermischen Verwertung
von Extrem-Brennstoffen dient, die beispielsweise auf der Basis von Hühnerkot oder
Schweinekot hergestellt sind. Der Brennstoff in Form von trockenen Pellets wird in
einem Materialbunker 2 bevorratet und gelangt von dort über ein Rohr 3, in dem sich
eine Förderschnecke befindet, in ein aufrechtes Zuführungsrohr 4.
[0037] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind im Zuführungsrohr 4 zwei Schnecken-Teilgänge
5 vorgesehen, die ähnlich einer Förderschnecke ausgestaltet sind und von einem Elektromotor
6 mittels einer Kette 7 angetrieben sind. Die beiden Schnecken-Teilgänge 5 sind axial
hintereinander angeordnet und lassen somit im Zuführungsrohr 4 einen durchgängigen
Freiraum in axialler Richtung. dienen nicht der Materialförderung, sondern der Homogenisierung
des Brennstoff-Materials. Die Förderleistung wird durch die Förderschnecke bereitgestellt,
die sich im Rohr 3 befindet.
[0038] Eine Sauerstoffzufuhr erfolgt in das Zuführungsrohr 4 von unten. Hierzu ist ein Belüftungsrohr
8 vorgesehen, wobei die Luftmenge mittels eines Absperrhahns 9 reguliert bzw. vollständig
unterbunden werden kann.
[0039] Das Belüftungsrohr 8 sowie das Gehäuse des Ofens 1 einschließlich des Zuführungsrohres
4 sind feststehend ausgestaltet, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen ein dementsprechendes
Gestell nicht in den Zeichnungen dargestellt ist. Gegenüber diesen feststehenden Anteilen
des Ofens 1 sind die Schnecken-Teilgänge 5 einschließlich einer zentralen Achse 10
drehbar gelagert, wobei ein Kunststoffrohr 11 mit selbst schmierenden Eigenschaften
zwischen dem Belüftungsrohr 8 und der zentralen Achse 10 angeordnet ist und das Lager
für die zentrale Achse 10 bildet, in welchem diese sich dreht. Das Kunststoffrohr
11 dient dabei auch der Abdichtung, um den Sauerstoff aus dem Belüftungsrohr 8 durch
das Kunststoffrohr 11 und die als Rohr ausgestaltete, hohle Achse 10 zu leiten.
[0040] Das aufsteigende Brennstoffmaterial gelangt aus dem Zuführungsrohr 4 oben in eine
Brennzone 12. An die obere Kante des Zuführungsrohres 4 schließt sich ein zentraler
Abschnitt 14 eines Ofenbodens 15 an. Der Brennstoff wird durch das nachrückende Brennstoff-Material
im Zuführungsrohr 4 nach oben gefördert und durch die Schnecken-Teilgänge 5 homogenisiert
und aufgelockert. Die Schnecken-Teilgänge 5 enden im Abstand unterhalb des Ofenbodens
15, so dass das Brennstoff-Material möglichst ruhig und unbewegt am oberen Ende des
Zuführungsrohres 4 radial nach außen austritt und sich auf diesem zentralen Abschnitt
14 des Ofenbodens 15 verteilt. Die Verteilung wird dabei durch ein Rührwerk 16 unterstützt,
welches näher in Fig. 5 dargestellt ist: Es weist eine Manschette 17 auf, mit welcher
es auf der zentralen Achse 10 befestigt ist. Die Manschette 17 weist Luftöffnungen
18 auf, durch welche die Luft, die durch die zentrale Achse 10 strömt, in Rührflügel
19 einströmen kann. Die Rührflügel 19 bestehen jeweils aus einer Platte 20 und aus
einem Belüftungsrohr 21, welches in Drehrichtung des Rührwerks 16 gesehen am hinteren
Ende der Platte 20 vorgesehen ist und nach hinten hin einen Luftaustrittsschlitz 22
aufweist.
[0041] Die zentrale Achse 10 und damit die Schnecken-Teilgänge 5 und das Rührwerk 16 läuft
vergleichsweise langsam um, beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von einer halben
Umdrehung pro Minute, oder langsamer. Diese Geschwindigkeit reicht, um die Pellets
gleichmäßig über den Umfang des zentralen Abschnitts 14 des Ofenbodens 15 innerhalb
der Brennzone 12 zu verteilen und gleichmäßig Luft durch die Luftaustrittsschlitze
22 im Bereich dieser Brennzone 12 im Brennstoff zu verteilen.
[0042] Auch innerhalb des Zuführungsrohres 4 kann eine Belüftung des Brennstoffs vorgesehen
sein, beispielsweise, indem in der zentralen Achse 10 entsprechende Luftaustrittsöffnungen
vorgesehen sind.
[0043] Der in der Brennzone 12 vorhandene Brennstoff gast aufgrund des dort vorhandenen
Temperaturniveaus aus und die austretenden Gase werden verbrannt, so dass allein aufgrund
der Zuführung von Sauerstoff in Form von Umgebungsluft ein Brennbetrieb des Ofens
1 automatisch aufrechterhalten werden kann. Lediglich zum Start des Ofens muss eine
Fremdzündung erfolgen. Hierzu können die in der Brennzone 12 vorhandenen Pellets fremdgezündet
werden, beispielsweise mittels einer von außen an die Pellets gerichteten Flamme,
wobei beispielsweise Holzhackschnitzel oder ähnliche Brennstoffe auf die Pellets im
Ofen 1 gestreut werden können und dann angezündet werden können, um den Start des
Ofens und das Erreichen der Betriebstemperatur zu begünstigen.
[0044] Die Brennzone wird begrenzt durch eine Trennwand 23, die gegenüber dem Ofenboden
15 höhenverstellbar ist, kreisrund ausgestaltet ist und nach innen weisende Rundstäbe
als Homogenisierungselemente 24 trägt. Diese Homogenisierungselemente 24 stellen Hindernisse
für die beweglichen Pellets dar. Eine Bewegung der Pellets erfolgt einerseits durch
das Rührwerk 16, und andererseits allein schon dadurch, dass aus dem Zuführungsrohr
4 Brennstoff in die Brennzone 12 des Ofens nachgefördert wird. Der Ofenboden 15 weist
einen Versatz auf, so dass der zentrale Abschnitt 14 tiefer angeordnet ist als der
übrige Teil des Ofenbodens 15. Diesen Versatz verlängert die Trennwand 23 nach oben,
so dass sich im Bereich der Brennzone 12 eine Schichtdicke an Brennstoffpellets aufbaut,
die bis zu den Homogenisierungselementen 24 reicht. Somit können diese Homogenisierungselemente
24 wirksam die sich bewegenden Pellets beeinflussen und ein möglichst gleichmäßiges
Brennverhalten begünstigen.
[0045] Die Pellets gelangen aus der Brennzone 12 radial nach außen in eine Ausglühzone 25,
die sich radial außen an die Trennwand 23 anschließt. Die Pellets gelangen dabei durch
einen Schlitz, der sich durch die Höheneinstellung der Trennwand 23 gegenüber dem
Ofenboden 15 ergibt, und ggf. auch über die Oberkante der Trennwand 23 nach außen
in den Bereich der Ausglühzone 25. Oberhalb der Pellets endet die zentrale Achse 10.
Sie trägt nahe ihrem oberen Ende eine Einrichtung 26 zur Sauerstoffzufuhr, wobei der
Sauerstoff durch die zentrale Achse 10 nach oben zur Einrichtung 26 gelangt. Die Einrichtung
26 ist von unten gesehen in Fig. 4 dargestellt: Sie weist mehrere radiale Rohrleitungen
27 auf sowie eine die Rohrleitungen 27 verbindende Ringleitung 28, wobei sowohl in
den Rohrleitungen 27 als auch in der Ringleitung 28 Austrittsöffnungen 29 für die
Luft vorgesehen sind, so dass die Luft aus der Einrichtung 26 nach unten austritt
und somit Sauerstoff in den Bereich der Brennzone 12 und der Ausglühzone 25 gelangt.
Der in der Brennzone 12 begonnene Brennvorgang, bei dem das aus den Pellets austretende
Gas verbrannt wird, setzt sich also so weit wie möglich in die Ausglühzone 25 fort,
wobei aufgrund der sehr langsamen Bewegung der Brennstoffpellets sichergestellt ist,
dass beim Verlassen der Ausglühzone 25 die Brennstoffpellets vollständig ausgegast
und ausgeglüht sind, so dass sie keine brennbaren Anteile mehr enthalten, sondern
nur noch aus Asche bestehen.
[0046] Die Ausglühzone 25 wird radial nach außen begrenzt durch eine Ofenwand 30, die gemeinsam
mit einem Deckel 31 eine Haube 32 bildet, welche mit mehreren C-förmigen Haltern am
Ofenboden 15 gehalten ist, so dass sich unterhalb der Ofenwand 30 ein Schlitz ergibt.
[0047] Der Ofenboden 15 erstreckt sich nämlich über den Umfang der Haube 32 hinaus nach
außen und bildet dort eine Abkühlzone 34 für den ausgeglühten Brennstoff, wobei die
Abkühlzone 34 durch einen umlaufenden Wandring 35 begrenzt ist. Der Wandring 35 weist
eine Austrittsöffnung 36 auf, durch welche die Brennstoffreste aus dem Ofen 1 gelangen.
[0048] Diese Entleerung des Ofens 1 wird durch ein Krälwerk 37 unterstützt. Das Krälwerk
37 wird durch zwei verlängerte Rohrleitungen 27 gebildet, an deren äußeren Armen sich,
wie insbesondere aus den Fig. 2 und 6 deutlich wird, Profilleisten 38 abwärts erstrecken,
die an ihrem unteren Ende Kratzleisten 39 tragen, die ihrerseits am radial äußeren
Ende mit einer Aufkantung 40 versehen sind. Das durch den nachrückenden Brennstoff
nach außen geförderte Material im Bereich der Abkühlzone 34, also die ausgeglühten
Brennstoffreste in Form von Asche und eventuellen Verunreinigungen, wie Sand oder
ähnlichen Schwerstoffen, gelangen also, durch das Krälwerk 37 unterstützt, durch die
Austrittsöffnung 36 auf eine Schütte 41, so dass sie beispielsweise in einem darunter
aufgestellten Behälter gelangen.
[0049] In Fig. 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Förderschnecke dargestellt, deren
Teilgänge 5 anders als beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 nicht axial hintereinander
angeordnet sind, sondern axial auf gleicher Höhe, und stattdessen umfangsmäßig zueinander
versetzt. Beide Teilgänge 5 erstrecken sich jeweils nur um einen Teil des Umfangs,
nämlich um 180°. Durch diese Anordnung der Schnecken-Teilgänge 5 wird eine Durchmischung
und Homogenisierung des in dem Zuführungsrohr 4 aufsteigenden Materials bewirkt, ohne
das Material zu schnell nach oben zu fördern. Die beiden oberen und unteren Enden
beider Schnecken-Teilgänge 5 liegen sich an der Achse 10 jeweils diametral gegenüber.
[0050] In Fig. 8 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Förderschnecke dargestellt, deren
Teilgänge 5 anders als beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 sich nicht um 180° des
Umfangs der Achse 10 erstrecken, sondern um 270°. Zudem sind die Rührflügel 19 des
Rührwerks 16 als gekantete Bleche ausgestaltet, so dass das Belüftungsrohr als Vierkantrohr
gekantet ist und sich daran einstückig, aus demselben Blechzuschnitt, die Platte 20
anschließt. Die Luftaustrittsschlitze 22 sind in den Blechzuschnitt gelasert worden,
bevor dieser zum Rührflügel 19 gekantet wurde.
Jeweils zwei gegenüberliegende der vier Rührflügel 19 sind bei dem dritten Ausführungsbeispiel
der Fig. 8 als kurze bzw. als lange Rührflügel 19 ausgestaltet, worauf später noch
näher eingegangen wird. Jedenfalls sind die langen Rührflügel 19 so lang bemessen,
dass sie sich radial über die Trennwand 23 hinaus erstrecken. Somit können sie erstens
das dort befindliche Material vergleichmäßigen, und zweitens können sie mittels entsprechend
langer oder vieler Luftaustrittsschlitze 22 auch radial außerhalb der Trennwand 23
eine möglichst vollständige thermische Verwertung des dort befindlichen Materials
bewirken. Je nachdem, ob die vorschlagsgemäße Vorrichtung als Ofen oder als Vergaser
betrieben wird, ob also der eingesetzte Brennstoff vergast oder verbrannt werden soll,
kann durch diese Luftzufuhr außerhalb der Trennwand 23 die Vergasung oder die Verbrennung
dort befindlichen Materials bewirkt werden, welches noch nicht vollständig vergast
oder verbrannt ist.
[0051] Fig. 9 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines vorschlagsgemäßen Ofens, mit abgenommenem
Deckel, wobei der Ofen dieses Ausführungsbeispiels nicht zum Verbrennen des Brennstoffs
dient, sondern zum Vergasen des Brennstoffs, so dass dieser Ofen auch als Vergaser
bezeichnet werden kann. Er ist gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel einfacher
aufgebaut und wirtschaftlicher herstellbar. Zugunsten einer sprachlichen Vereinfachung
werden Bauteile, die in Ihrer Funktion den Bauteilen des ersten Ausführungsbeispiels
entsprechen, mit denselben Begriffen und Bezugszeichen gekennzeichent. Entsprechend
der Verwendung als Vergaser ist bei diesem Ofen oberhalb des Rührwerks 16 keine obere
Einrichtung 26 zur Sauerstoffzufuhr wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4
vorgesehen, so dass eine Verbrennung der entstandenen brennbaren Gase nicht erfolgt
und dementsprechend die energetische Ausnutzung des Brennstoffs innerhalb dieses Ofens
nicht so vollständig erfolgt wie beim Ofen der Fig. 1 bis 4. Vielmehr können die brennbaren
Gase durch einen Auslass abgezogen werden, der beispielsweise in der Haube 32 vorgesehen
sein kann, die durch die Ofenwand 30 und den in Fig. 9 nicht dargestellten Deckel
31 gebildet wird.
[0052] Auch hinsichtlich der Ausgestaltung des Ofenbodens 15 unterscheiden sich die beiden
Ausführungsbeispiele: der Ofenboden 15 von Fig. 9 ist eben. Sein zentraler Abschnitt
14, der beim Ofen der Fig. 1 bis 4 den Boden der Brennzone 12 bildet, liegt beim Ofen
der Fig. 9 nicht tiefer als der übrige Ofenboden 15. Er wird bei diesem Ausführungsbeispiel
durch die Trennwand 23 begrenzt und definiert, und in der Brennzone 12 gast der Brennstoff
aus, es erfolgt jedoch keine Verbrennung der Gase.
[0053] Die Trennwand 23 ist beim Ofen der Fig. 9 mit Hilfe von Haltern 43 an der Ofenwand
30 befestigt. Die Halter 43 außerhalb der Trennwand 23 haben eine Homogenisierungswirkung
für das dort befindliche Material, ähnlich wie die Homogenisierungselemente 24, die
radial innerhalb der Trennwand 23 vorgesehen sind. Durch diese Homogenisierungswirkung
wird die möglichst vollständige Vergasung des Brennstoffs unterstützt, der sich in
der Ausglühzone 25 befindet, da möglichst sämtliche Anteile des Materials umgewälzt
werden und Materialanteile, die noch nicht vollständig ausgegast sind, mit heißem
Material oder mit Glut in Verbindung kommen und dadurch auch diese Anteile in dieser
Ausglühzone 25 noch ausgasen.
[0054] Der Ofen von Fig. 9 weist das Rührwerk 16 in der Ausgestaltung von Fig. 8 auf. Die
kurzen Rührflügel 19 laufen innerhalb des zentralen Abschnitts 14, während sich die
langen Rührflügel 19 unter der Trennwand 23 hinweg radial weiter nach außen erstrecken.
Dadurch, dass sowohl die kurzen als auch die langen Rührflügel 19 Luftaustrittsschlitze
22 im Bereich des zentralen Abschnitts 14 aufweisen, und aufgrund der vergleichsweise
kurzen Strecken zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rührflügeln 19 erfolgt im zentralen
Abschnitt 14 eine intensive Glutentwicklung und möglichst vollständige Ausgasung des
gesamten dort befindlichen Brennstoffs.
[0055] Die langen Rührflügel 19 weisen auch außerhalb des zentralen Abschnitts 14 Luftaustrittsschlitze
22 auf. Da nur zwei der vier Rührflügel 19 lang ausgestaltet sind, und da mit zunehmendem
Radius der Abstand zwischen den beiden langen Rührflügeln 19 in der Ausglühzone 25
größer ist, erfolgt dort ein vergleichsweise geringer Sauerstoffeintrag, bezogen auf
die Menge des dort vorhandenen Brennstoffs. Dieser geringe Sauerstoffeintrag reicht
allerdings aus, um heißes Material in Glut zu halten, so dass in der Ausglühzone 25
die restliche, vollständige Ausgasung der nicht vollständig ausgegasten bzw. ausgeglühten
Brennstoffanteile erfolgen kann.
[0056] Noch weiter radial außen, außerhalb der Enden der langen Rührflügel 19, ist das Material
ausgeglüht und ausgegast, so dass sich hier die Abkühlzone 34 für den ausgeglühten
Brennstoff im Ofen 1 befindet. Die langen Rührflügel 19 weisen Verlängerungen in Form
von Krälblechen 42 auf, die sich in die Abkühlzone 34 erstrecken, so dass mitsamt
der oberen Einrichtung 26 zur Sauerstoffzufuhr auch das daran befestigte Krälwerk
37 entfällt. Die Krälbleche 42 fördern die Asche, die sich in der Abkühlzone 34 befindet,
zu Austrittsöffnungen 36, die sich bei diesem Ausführungsbeispiel nicht in der Ofenwand,
sondern im Ofenboden 15 befinden. Rein beispielhaft ist eine einzelne derartige Austrittsöffnung
36 als kreisförmige Bohrung dargestellt, wobei mehrere und anders geformte Austrittsöffnungen
36 vorgesehen sein können.
1. Ofen (1) zum thermischen Verwerten von festem Brennstoff,
mit einem Ofenboden (15),
und mit einem aufrecht verlaufenden Zuführungsrohr (4), durch welches Brennstoff in
den Ofen gefördert wird,
wobei das Zuführungsrohr (4) von unten in den Ofenboden (15) mündet, derart, dass
der Brennstoff von unten in den Ofen gelangt,
gekennzeichnet durch
ein Rührwerk (16), welches mehrere nahe über dem Ofenboden (15) angeordnete, umlaufende
Rührflügel (19) sowie Austrittsdüsen einer Sauerstoffzufuhr aufweist.
2. Ofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (16) mit einer Drehzahl von weniger als einer Umdrehung pro Minute umläuft.
3. Ofen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (16) mit einer Drehzahl von weniger als einer Umdrehung in drei Minuten
umläuft.
4. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rührflügel (19) jeweils eine in Drehrichtung gesehen schräg nach hinten ansteigende
Platte (20) aufweisen, an deren hinteres Ende sich ein Rohr (22) anschließt, welches
die Luftaustrittsöffnungen (22) aufweist.
5. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rührflügel (19) von einer zentralen Achse (10) aus radial nach außen erstrecken.
6. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Zuführungsrohr (4) eine aufwärts fördernde Förderschnecke (5) vorgesehen ist,
deren Teilgänge (5) axial auf gleicher Höhe angeordnet sind und sich jeweils nur um
einen Teil des Umfangs der die Teilgänge (5) tragenden Achse (10) erstrecken.
7. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen zentralen Abschnitt (14) des Ofenbodens (15), der radial nach außen durch eine Trennwand (23) begrenzt ist, wobei zwischen der Trennwand (23) und dem Ofenboden
(15) ein Schlitz vorgesehen ist,
und eine Ausglühzone (25), die sich radial nach außen an den zentralen Anschnitt (14)
anschließt,
und eine die Ausglühzone (25) radial nach außen begrenzenden Ofenwand (30).
8. Ofen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (16) sowohl Rührflügel (19) als auch Austrittsdüsen einer Sauerstoffzufuhr
aufweist, welche sich jeweils über die Trennwand (23) radial hinaus nach außen erstrecken,
wobei sich die Rührflügel (19) durch den unterhalb der Trennwand (23) vorgesehenen
Schlitz erstrecken.
9. Ofen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (16) sowohl kurze wie auch lange Rührflügel (19) aufweist,
wobei die langen Rührflügel (19) nach Anspruch 6 ausgestaltet sind,
und sich die kurzen Rührflügel (19) nur oberhalb des zentralen Abschnitts (14) des
Ofenbodens (15) befinden.
10. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Abkühlzone (34), die sich radial nach außen an die Ausglühzone (25) anschließt,
wobei eine Durchtrittsöffnung vorgesehen ist, durch welche der dort vorliegende ausgeglühte Brennstoffrest radial nach außen in die Abkühlzone
(34) förderbar ist,
und wobei in der Abkühlzone (34) eine Austrittsöffnung (36) vorgesehen ist, durch welche Aschereste des Brennstoffrestes aus dem Ofen förderbar sind.
11. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Zuführungsrohr (4) eine Sauerstoffzufuhr vorgesehen ist.
12. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass oberhalb des Rührwerks (16) eine Einrichtung (26) zur Sauerstoffzufuhr vorgesehen
ist.
13. Ofen nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung (26) um eine aufrechte Achse (10) drehangetrieben ist.
14. Ofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Krälwerk (37) vorgesehen ist, welches die in der Abkühlzone (34) vorhandenen
Brennstoffreste zu der Austrittsöffnung (36) fördern.
15. Ofen nach den Ansprüchen 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung (26) zur Sauerstoffzufuhr auch das Krälwerk (37) bildet,
wobei zwischen der Ofenwand (30) und dem Ofenboden (15) ein die Durchtrittsöffnung
bildender Schlitz vorgesehen ist, durch welchen sich Arme des Krälwerks (37) in die
Abkühlzone (34) erstrecken.
16. Ofen nach den Ansprüchen 8 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (16) auch das Krälwerk (37) bildet.
17. Ofen nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die langen Rührflügel (19) als Krälbleche (42) ausgestaltete Verlängerungen aufweisen.
18. Ofen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennwand (23) gegenüber dem Ofenboden (15) höhenverstellbar ist.
19. Ofen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Brennzone (12) oberhalb des Schlitzes still stehende Homogenisierungselemente
(24) angeordnet sind.