(19)
(11) EP 2 250 947 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.2010  Patentblatt  2010/46

(21) Anmeldenummer: 10450078.0

(22) Anmeldetag:  07.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47F 7/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 12.05.2009 AT 3032009 U

(71) Anmelder:
  • Mucha, Jacek
    1210 Wien (AT)
  • Drzyzga, Adam
    1080 Wien (AT)
  • Mucha, Agnieszka
    1210 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Mucha, Jacek
    1210 Wien (AT)
  • Mucha, Agnieszka
    1210 Wien (AT)

(74) Vertreter: Miksovsky, Alexander 
Patentanwalt Miksovsky KG Garnisongasse 4 Postfach (POB) 32
1096 Wien
1096 Wien (AT)

   


(54) Präsentationsvorrichtung für Bodenbeläge


(57) Die Erfindung betrifft eine Präsentationsvorrichtung für die großflächige Präsentation von Bodenbelägen (8), insbesondere Holzböden, wie Parkettböden, mit einem Podest (6) in der Art einer Theaterbühne mit seitlichen Wänden (2) als Begrenzung, unter oder neben dem zwei Walzen (3) angeordnet sind, wobei der Bodenbelag (8) von der einen Walze (3) durch Schlitze (4) in zwei gegenüberliegenden Wänden (2) über das Podest (6) geführt und auf die andere Walze (3) aufrollbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Präsentationsvorrichtung für Bodenbeläge, insbesondere Holzböden, wie Parkettböden.

[0002] Für die meisten Kunden ist es immer sehr schwer, sich für einen Bodenbelag bzw. eine Holzart nur anhand eines Handmusters oder sogar anhand eines Wandmusters mit mindestens 1 x 2 m zu entscheiden. Auch verfälscht eine im wesentlichen senkrechte Musterfläche die tatsächliche Optik eines Bodens.

[0003] Ein kleines Wohnzimmer hat mindestens 12 m2 und so kann man sich den optischen Eindruck vorstellen.

[0004] Um einen Boden in so großen Flächen zu präsentieren und bei der heutigen Wahl an verschiedenen Holzarten benötigte man mindestens einen Schauraum von 200 m2, wobei man maximal 10 Muster auflegen könnte.

[0005] Mehrere Böden nebeneinander, ohne sie mit einer Wand zu trennen, verwirrt den Kunden.

[0006] Die vorliegende Erfindung zielt somit darauf ab, eine Präsentationsvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, wobei trotz Bereitstellung von großen Flächen für einen Bodenbelag, insbesondere Holzboden, ein vergleichsweise geringer Schauraumplatz beansprucht wird.

[0007] Zur Lösung dieser Aufgaben ist eine Präsentationsvorrichtung der eingangs genannten Art im wesentlichen gekennzeichnet durch ein Podest in der Art einer Theaterbühne mit seitlichen Wänden als Begrenzung, unter oder neben dem zwei Walzen angeordnet sind, wobei der Bodenbelag von der einen Walze durch Schlitze in zwei gegenüberliegenden Wänden über das Podest geführt und auf die andere Walze aufrollbar ist. Derart läßt sich eine einfache und preisgünstige Lösung für eine Präsentationsvorrichtung zur Verfügung stellen, bei welcher selbst große Flächen ohne übermäßigen Platzbedarf für einen Schauraum und im wesentlichen in einer horizontalen Anordnung zur Verfügung gestellt werden können, um einem Kunden eine detailgetreue und wirklichkeitsnahe Darstellung bzw. Präsentation eines Bodenbelags zur Verfügung zu stellen.

[0008] Gemäß einer konstruktiv bevorzugten Ausführungsform sind hiebei die Walzen unter einer Gebäudedecke montiert, um ein entsprechend ästhetisches Äußeres zur Verfügung zu stellen.

[0009] Gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass zur Präsentation von Parkettböden bei den Parkettbrettern die verbindende Feder gekürzt ist und die Parkettbretter auf eine Matte geklebt und auf die Walzen aufgerollt sind, wodurch eine ordnungsgemäße und zuverlässige Präsentation von Parkettböden ermöglicht wird.

[0010] Zur Erzielung eines optisch günstigen Eindrucks wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass das Podest als begehbare Auftrittfläche gestaltet ist, wie dies einer weiters bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Präsentationsvorrichtung entspricht.

[0011] Zur weiteren Verbesserung des optischen Eindrucks und zur Bereitstellung eines entsprechend wirklichkeitsnahen Eindrucks wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass an einer oder mehreren Wänden ein Bild, beispielsweise ein Photo mit Möbeln, plaziert oder mittels eines Projektors projiziert ist bzw. Möbelstücke an der Wand oberhalb des Bodenbelages befestigt sind.

[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Präsentationsvorrichtung;

Fig. 2 und 3 abgewandelte Ausführungsformen von sich über mehrere Etagen bzw. Räume erstreckende Präsentationsvorrichtungen;

Fig. 4 eine weiters abgewandelte Variante zu Fig. 1; und

Fig. 5 bis 9 Details von erfindungsgemäßen Präsentationsvorrichtungen.



[0013] Die Fig. 1 zeigt ein Podest 6, das beispielsweise 100 cm hoch ist und stabil genug ist wie eine Theaterbühne mit seitlichen Wänden 2 als Begrenzung. Je höher es sich befindet, desto mehr Bodenbeläge sind zur Präsentation möglich.

[0014] Es ist auch möglich, eine doppelte Etage als Verkaufsfläche optimal zu nutzen (siehe Fig. 2).

[0015] Genauso können auch drei nebeneinander liegende Räume genutzt werden (Fig. 3). Daraus lässt sich erkennen, dass alleine die Positionierung der nachfolgend erklärten Präsentationsvorrichtung sehr komfortabel und wenig begrenzt ist.

[0016] Wichtig ist, dass die seitlichen Wände 2, oder die Decke der Ausstellungsfläche mit einem Schlitz 4 versehen werden. Dieser muss ein paar Millimeter breiter als die Dicke des Bodenbelages bzw. Parketts sein (Fig. 4).

[0017] Unter oder neben dem Podest 6 werden zwei Walzen 3 montiert. Je länger die Walzen 3 sind, desto größere Parkettflächen können präsentiert werden.

[0018] Befestigung und Material der Walzen 3 sind frei wählbar. Die Walzen 3 müssen leicht drehbar sein und in passender Höhe montiert werden (siehe Fig. 1).

[0019] Eine weitere Möglichkeit Platz zu sparen ist, die Walzen 3 unter der Podestplatte zu montieren, so dass man die ganze Breite eines Raumes nutzen kann (Fig. 4).

[0020] Auf diese Walzen 3 wird dann eine Matte 9 aufgerollt, auf die beispielsweise ein speziell vorbereiteter Parkettboden verklebt wird (Fig. 5).

[0021] Die Matte 9 muss aus einem sehr reißfesten Material sein, wie beispielsweise eine Entkoppelungsmatte.

[0022] Zur Wahl und Vorbereitung des Parketts verwendet man am besten ein, zwei oder drei Schichten Fertigparkett. Dieser soll nicht zu dick und auch nicht zu breit sein. Je dünner und schmäler die Parkettelemente sind, eine umso größere Anzahl des für die Präsentation möglichen Bodens bei gleich großer Fläche möglich ist.

[0023] Die Parkettelemente müssen dann bearbeitet werden. Jeder Parkettboden 8 ist anders gefräst (Nut/Feder Verbindung).

[0024] Wie die Verbindung bearbeitet wird, ist einfach zu prüfen. Man steckt zwei Stäbe zusammen und versucht, diese nach unten zu drücken. Meistens muss nur die Feder 7 gekürzt werden (Fig. 6).

[0025] Verklebung: wenn eine passende Matte 9 auf eine bereits ausgewählte Präsentationsfläche montiert und zwischen beiden Walzen 3 eingespannt ist, wird das Parkett 8 wie auch sonst üblich (auf einem Estrich) verklebt. Bei der Verklebung muss nur aufgepasst werden, dass nicht zu viel Kleber aufgetragen wird, damit die Parkettstäbe nicht miteinander verklebt werden. Es ist auch wichtig, dass die Matte 9 nicht mit der darunter liegenden Fläche verklebt wird (Fig. 7).

[0026] Sobald der Kleber ausgetrocknet ist, wird die verklebte Fläche bis zum Ende der Ausstellungsfläche aufgerollt (Fig. 8) und der nächste Parkettboden 8 verklebt.

[0027] Bei der Auswahl des Parketts soll die Länge und damit die Anzahl der Muster berücksichtigt werden. Sollte die Matte 9 nicht lang genug sein, kann diese auch immer verlängert werden, beispielsweise durch Ankleben einer weiteren Matte 9. Es ist dadurch auch immer möglich, einzelne Parkettmuster zu entfernen und durch ein neues zu ersetzen.

[0028] Wie schon am Anfang bei der Wahl der Präsentationsfläche eine Entscheidung für ein Podest (eine Bühne) getroffen wurde, kann zur Begünstigung des optischen Eindrucks eine Auftrittfläche (Fig. 9) hergestellt werden. Ein Parkett soll von oben in aufrechter Position betrachtet werden.

[0029] Eine weitere Verbesserung des optischen Eindrucks der Präsentationsfläche ist, an der hinteren Wand des Bodens ein Bild zu plazieren, z.B. ein Photo mit Möbeln oder mit Hilfe eines Overheads ein Bild zu projizieren. Man kann sogar Möbelstücke an der Decke und an der seitlichen sowie hinteren Wand 2 zirka 1 cm oberhalb des Parkettmusters montieren.

[0030] Die Verschiebung der Präsentationsfläche kann durch die Verwendung von einem oder zwei Motoren gelöst werden, aber genauso ist es händisch möglich. Es muss aber beachtet werden, dass die Walzen mit aufgerolltem Parkett sehr schwer sein können, so dass es hilfreich ist, eine passende Getriebevorrichtung einzubauen.

[0031] Anstelle des oben beschriebenen Parkettbodens können andere Bodenbeläge präsentiert werden.


Ansprüche

1. Präsentationsvorrichtung für die großflächige Präsentation von Bodenbelägen, insbesondere Holzböden, wie Parkettböden, gekennzeichnet durch ein Podest (6) in der Art einer Theaterbühne mit seitlichen Wänden (2) als Begrenzung, unter oder neben dem zwei Walzen (3) angeordnet sind, wobei der Bodenbelag (8) von der einen Walze (3) durch Schlitze (4) in zwei gegenüberliegenden Wänden (2) über das Podest (6) geführt und auf die andere Walze (3) aufrollbar ist.
 
2. Präsentationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (3) unter einer Gebäudedecke montiert sind.
 
3. Präsentationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Präsentation von Parkettböden (8) bei den Parkettbrettern die verbindende Feder (7) gekürzt ist und die Parkettbretter auf eine Matte (9) geklebt und auf die Walzen (3) aufgerollt sind.
 
4. Präsentationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Podest (6) als begehbare Auftrittfläche gestaltet ist (Fig. 9).
 
5. Präsentationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Wänden (2) ein Bild, beispielsweise ein Photo mit Möbeln, plaziert oder mittels eines Projektors projiziert ist bzw. Möbelstücke an der Wand (2) oberhalb des Bodenbelages (8) befestigt sind.
 




Zeichnung































Recherchenbericht