[0001] Die Erfindung betrifft eine Profiliermaschine zum Längsumformen eines Metallbandes
oder Ausgangsprofils in ein Profil oder Rohr mittels einer Mehrzahl von Rollumformwerkzeugen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Zumindest ein Teil der Rollumformwerkzeuge einer solchen Profiliermaschine ist zu
mehreren, in Arbeitsrichtung hintereinander angeordneten Werkzeuggruppen zusammengefasst,
die jeweils in einem Gerüst gehalten sind und mit diesem jeweils eine Umformstation
bilden. Wenigstens ein Teil der in einer Umformstation angeordneten Rollumformwerkzeuge
sitzt auf im Gerüst gelagerten Arbeitswellen, die mit seitlich aus dem Gerüst herausführenden
Kupplungselementen versehen sind. Neben den Gerüsten sind Kupplungsständer angeordnet,
die einerseits Kupplungsgegenstücke zu den Kupplungselementen der Arbeitswellen und
andererseits Anschlüsse für ein Antriebssystem der Profiliermaschine aufweisen, um
ein Drehmoment vom Antriebssystem auf die Arbeitswellen zu übertragen. Die Kupplungselemente
der Arbeitswellen bestehen üblicherweise aus Kupplungszapfen oder Hülsen, während
der Kupplungsständer mit Hülsen bzw. Zapfen ausgestattet ist, die formschlüssig in
die Kupplungszapfen bzw. -hülsen der Arbeitswellen eingreifen. Um die Antriebswellen
der Umformstationen vom Antriebssystem abkuppeln oder an dieses ankuppeln zu können,
sind die Kupplungsständer zu den Gerüsten hin oder von diesen weg bewegbar, so dass
die Kupplungselemente der Arbeitswellen und die Kupplungsgegenstücke am Kupplungsständer
wahlweise in Eingriff kommen oder aus ihrem Eingriff herausgenommen werden. Im Falle
von Kupplungszapfen und Hülsen ist hierzu eine axiale Verschiebung nötig. Zwischen
dem Antriebssystem der Profiliermaschine und den Kupplungsständern erfolgt die Drehmomentübertragung
üblicherweise mittels längenveränderlicher Gelenkwellen.
[0003] Profiliermaschinen sind in der Lage, aus einem Metallband oder einem Ausgangsprofil
quasi endlos Profile oder Rohre unterschiedlichster Querschnittsformen zu fertigen.
Je nach Profilform kommen hierfür eine Vielzahl von Rollumformwerkzeugen zum Einsatz,
die in typischerweise 20 bis 30 in Linie hintereinander angeordneten Umformstationen
gruppenweise zusammengefasst sind. Wenn auf ein und derselben Profiliermaschine nun
eine andere Profilform produziert werden soll, muss dementsprechend eine Vielzahl
von Rollformwerkzeugen ausgewechselt werden. Um hierfür nicht die Gerüste der einzelnen
Umformstationen in der Maschine demontieren zu müssen, ist bei einer Profiliermaschine
der oben beschriebenen Art zwischen den Umformstationen und dem Antriebssystem jeweils
ein Kupplungsständer vorgesehen, der die Antriebswellen ein- und auskuppeln kann,
so dass die Rollformwerkzeuge mitsamt ihren Antriebswellen als Baueinheit ausgetauscht
werden können, und zwar ohne das Gerüst gegenüber dem Maschinenuntergestell oder gegenüber
einer Gerüst-Trägerplatte verschieben zu müssen. Ein Austausch der Rollformwerkzeuge
ohne anschließende langwierige Justierarbeiten, insbesondere in zu den Arbeitswellen
achsparalleler Richtung, ist durch das vorherige Abkuppeln des Antriebssystems möglich.
Dies spart Zeit beim Umrüsten einer Profiliermaschine auf eine andere Profilform und
vermindert damit nachteilige Produktionsstillstände.
[0004] Eine Profiliermaschine der vorliegenden Art ist in der
EP 0 365 976 B1 beschrieben. Um die dort gestellte Aufgabe zu lösen, Rollumformwerkzeug-Paare in
den Umformstationen schnell und vollautomatisch auswechseln zu können, so dass die
Stillstandzeit der Profiliermaschine auf ein Minimum begrenzt wird und dennoch nacheinander
Profile unterschiedlichster Querschnitte hergestellt werden können, wurde dort vorgeschlagen,
seitlich bewegbare Kupplungsständer gemeinsam von den Umformrollen weg zu verschieben,
um die Arbeitswellen freizugeben. Nach dem Auswechseln derselben werden die Kupplungsständer
wieder bis fast an ihre eingekuppelte Ausgangsstellung an die Umformstationen herangefahren
und die gegebenenfalls veränderte Einbauhöhe der Antriebswellen ermittelt. Sodann
werden die Kupplungsgegenstücke auf den Kupplungsständern vertikal verfahren, um deren
Höhe auf die Höhe der jeweiligen Arbeitswelle anzupassen. Danach werden die Kupplungsständer
weiter gemeinsam an die Umformstationen herangefahren, um die Kupplungselemente und
die Kupplungsgegenstücke in Eingriff zu bringen, wodurch der Ankuppelvorgang beendet
wird. Hierbei wird entweder ein Getriebeblock des Antriebssystems mit den Kupplungsständern
mitbewegt, oder der sich verändernde Abstand zwischen den Kupplungsständern und dem
Antriebssystem wird von längenveränderlichen Gelenkwellen ausgeglichen.
[0005] Der Ankuppelvorgang erfolgt im Stand der Technik nach der
EP 0 365 976 B1 wie bereits beschrieben durch axiales Ineinanderstecken der Kupplungselemente und
der Kupplungsgegenstücke an den Antriebswellen bzw. an den Kupplungsständern, so dass
diese dann ineinandergreifen und ein Drehmoment übertragen können. Nach dem Austausch
der Antriebswellen ist jedoch nicht gewährleistet, dass deren Kupplungselemente sich
in einer Rotationswinkelstellung befinden, in der sie in einen in Rotationsrichtung
formschlüssigen Eingriff mit den Kupplungsgegenstücken der Kupplungsständer gelangen
können, wobei die Kupplungsgegenstücke ihrerseits mit dem Antriebssystem verbunden
sind. Treffen jedoch bei der axialen Verschiebung der Kupplungsständer die Kupplungselemente
und die Kupplungsgegenstücke in einer Rotationswinkelstellung aufeinander, in der
sie nicht ineinandergreifen können, führt dies zu einer Störung im Ankuppelvorgang
und schlimmstenfalls zu einem Verziehen des Kupplungsständers. In der
EP 0 365 976 B1 wurde daher vorgeschlagen, entweder die Kupplungselemente oder die Kupplungsgegenstücke
an den Arbeitswellen bzw. den Kupplungsständer federbelastet axial nachgiebig auszubilden,
so dass sie bei einem in Drehrichtung versetzten Aufeinandertreffen axial nachgeben
können, ohne eine Störung des Einkuppelvorgangs zu verursachen. Beim Anlaufen des
Antriebssystems oder durch ein kurzes Betätigen desselben verändern sich die Rotationswinkelstellungen
der Kupplungselemente und der Gegenstücke zueinander, so dass in demjenigen Zeitpunkt,
in dem ein Formschluss möglich ist, die Federkraft des federbelasteten Elements für
ein Einrücken desselben in den Formschluss sorgt und der Ankuppelvorgang damit abgeschlossen
ist.
[0006] Unter Kosteneffizienzgesichtspunkten ist eine solche federnde Ausgestaltung der Kupplungselemente
bzw. der Kupplungsgegenstücke der Arbeitswellen und des Kupplungsständers allerdings
nicht optimal. Des Weiteren ist es insbesondere in Erprobungsphasen einer Profiliermaschine
oft wünschenswert, einzelne Umformstationen antriebslos zu stellen, was bislang nur
dadurch erzielt werden konnte, dass die Kupplungsgegenstücke in den entsprechenden
Kupplungsständern durch Leerhülsen ersetzt wurden, die kein Drehmoment auf die Arbeitswellen
übertragen können.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Profiliermaschine der oben beschriebenen Art unter Kostenaspekten sowie
hinsichtlich ihrer Flexibilität weiter zu verbessern, sowie ein entsprechendes Verfahren
vorzuschlagen.
[0008] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Profiliermaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung finden sich in den Ansprüchen 2 bis 7, sowie 9 und 10.
[0009] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich demnach dadurch aus, dass die Kupplungsständer
einzeln mittels pneumatischer Antriebe bewegbar sind bzw. bewegt werden. Dies bringt
mehrere Vorteile gegenüber dem bisherigen Stand der Technik mit sich:
[0010] Pneumatische Antriebe, insbesondere bestehend aus mindestens einer pneumatisch betriebenen
Kolben-Zylinder-Einheit und einer Führungseinrichtung für den Kupplungsständer, vorzugsweise
einer Gleitschiene, sind kostengünstig sowie unaufwändig einzeln ansteuerbar. Hierdurch
wird es möglich, sämtliche Umformstationen einer Profiliermaschine durch Verschieben
des jeweiligen Kupplungsständers einzeln vom Antriebssystem abzukuppeln oder an dieses
anzukuppeln, und zwar auch dann, wenn sich ein Metallband oder Profil in der jeweiligen
Umformstation befindet. Vor allem in der Erprobungsphase einer Profiliermaschine nach
einem Umrüstvorgang kann es sehr vorteilhaft sein, einzelne Umformstationen vom Antrieb
abzukuppeln, um Einstellarbeiten vorzunehmen und eine bessere Rückmeldung hinsichtlich
der veränderten Parameter zu erhalten.
[0011] Ein pneumatischer Antrieb des Kupplungsständers hat daneben den weiteren großen Vorteil,
dass er federnde Eigenschaften besitzt und somit bereits mit einer Art integriertem
Überlastschutz versehen ist. Soweit also beim Ankuppeln einer Antriebswelle deren
Kupplungselement relativ zum Kupplungsgegenstück am Kupplungsständer in Drehrichtung
versetzt ist, die Formschluss herstellenden Teile dieser Kupplungselemente also nicht
fluchten, bleibt der Kupplungsständer und dessen pneumatischer Antrieb stehen. Es
ist nicht zu befürchten, dass der Kupplungsständer durch den pneumatischen Antrieb
beschädigt wird, wenn ein Eingreifen der Kupplungselemente und der Kupplungsgegenstücke
nicht möglich ist; vielmehr erzeugt der pneumatische Antrieb dann lediglich eine Federkraft
auf den Kupplungsständer, der ihn elastisch gegen das Gerüst der Umformstation vorspannt,
so dass er sich weiter bewegt, sobald die Kupplungselemente und Kupplungsgegenstücke
durch Betätigen des Antriebssystems fluchtend aufeinander zu liegen kommen und einrücken.
Hierdurch erübrigt sich die im Stand der Technik bislang notwendig gewesene, aufwändige
Ausrüstung der Kupplungselemente und/oder der Kupplungsgegenstücke mit Federn und
einer federbelasteten axialen Beweglichkeit als Überlastsicherung.
[0012] Der Überlastschutz durch den erfindungsgemäßen pneumatischen Antrieb des Kupplungsständers
ersetzt jedoch nicht nur die bisherige Überlastsicherung durch federnde Kupplungselemente
und Kupplungsgegenstücke beim Ankuppeln, sondern bietet darüber hinaus auch in der
umgekehrten Richtung, also beim Abkuppeln, einen Überlastschutz. Insbesondere dann,
wenn Umformstationen vom Antriebssystem abgekuppelt werden sollen, in denen sich ein
Band bzw. Profil befindet, können die Kupplungselemente und die Kupplungsgegenstücke
oft nicht voneinander gelöst werden, da sie in Rotationsrichtung gegeneinander verspannt
sind. Der durch den pneumatischen Antrieb vorhandene Überlastschutz verhindert hierbei,
dass der Kupplungsständer schief zieht, weil sich die Kupplungselemente und Kupplungsgegenstücke
nicht voneinander lösen. Denn auch in diesem Fall bringt der pneumatische Antrieb
lediglich eine federnde Vorspannung auf den Kupplungsständer auf, so dass dieser sich
erst dann bewegt, wenn sich die Kupplungselemente und die Kupplungsgegenstücke voneinander
lösen, beispielsweise durch kurzes Reversieren des Antriebssystems oder auch durch
eine manuell aufgebrachte Erschütterung.
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Kupplungsständer der erfindungsgemäßen Profiliermaschine
mit Vertikal-Antriebsvorrichtungen zur Höhenveränderung der Kupplungsgegenstücke versehen
sind, wobei diese Vertikal-Antriebsvorrichtungen vorzugsweise ebenfalls pneumatische
Antriebe sind. Die Vertikal-Antriebsvorrichtungen können zum einen dazu verwendet
werden, die vertikale Position der Kupplungsgegenstücke im Kupplungsständer auf etwa
veränderte vertikale Positionen der Antriebswellen anzupassen, beispielsweise wenn
die Rollformwerkzeuge der Umformstation ausgewechselt worden sind. Zum anderen kann
mit einer solchen Höhenverstellung der Kupplungsgegenstücke im Kupplungsständer auch
ein Abkuppeln einzelner Antriebswellen, und nicht nur einer gesamten Umformstation,
realisiert werden. Hierzu wird das Kupplungsgegenstück der abzukuppelnden Antriebswelle
mittels der Vertikal-Antriebsvorrichtungen in eine nicht mit den Kupplungselementen
der betreffenden Antriebswelle fluchtende Position verfahren, bevor der Kupplungsständer
in seine "angekuppelte" Ausgangsposition zur Umformstation hin verfahren wird. Hierdurch
bleibt die betreffende Antriebswelle ohne Antrieb, während die sonstigen Kupplungselemente
und Kupplungsgegenstücke in Eingriff gelangen.
[0014] Soweit die Vertikal-Antriebsvorrichtungen zum Ausführen einer oszillierenden Auf-
und Abbewegung der Kupplungsgegenstücke geeignet sind, ergibt sich nochmals eine erhebliche
Verbesserung der erfindungsgemäßen Profiliermaschine gegenüber dem bisherigen Stand
der Technik. Denn so kann das Ankuppeln unter Ausnutzung der überlastschützenden Eigenschaften
des erfindungsgemäßen pneumatischen Antriebs ohne eine aufwändige Höhenjustierung
der Kupplungsgegenstücke zu den Kupplungselementen der Antriebswellen erfolgen. Vielmehr
sorgt eine kleine oszillierende Auf- und Abbewegung der Kupplungsgegenstücke im Kupplungsständer
beim Ankuppeln dafür, dass diese mit den jeweiligen Kupplungselementen der Antriebswellen
auch dann in Eingriff gelangen, wenn die Höhenjustierung zuvor nur grob erfolgte.
Auch beim Abkuppeln kann eine solche geringfügige oszillierende Bewegung vorteilhaft
sein, da sich hierdurch die Kupplungselemente und die Kupplungsgegenstücke leichter
voneinander lösen.
[0015] Für ein noch leichteres Ankuppeln kann die oszillierende Auf- und Abbewegung der
Kupplungsgegenstücke noch dadurch unterstützt werden, dass die Kupplungsgegenstücke
und/oder die Kupplungselemente jeweils endseitig mit Einführhilfen versehen sind,
insbesondere mit konisch geformten Endstücken. Wenn beispielsweise die Kupplungselemente,
wie an sich üblich, als Kupplungshülsen, und die Kupplungsgegenstücke als in diese
Hülsen formschlüssig einsteckbare Kupplungszapfen ausgebildet sind, kann dies derart
realisiert werden, dass die Kupplungszapfen endseitig mit einem zylindrischen Endstück
versehen sind, dessen Außenumfang kleiner ist als der Außenumfang der Formschluss
bildenden Elemente des Kupplungszapfens, sowie dadurch, dass die Kupplungshülsen endseitig
mit einem konisch geformten Einführabschnitt versehen sind.
[0016] Insoweit Kupplungsständer im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit Vertikal-Antriebsvorrichtungen
zur Höhenveränderung der Kupplungsgegenstücke versehen sind, können nach einer Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung nicht nur einzelne Umformstationen vom Antriebssystem abgekuppelt
werden, sondern auch einzelne Arbeitswellen, während der Rest der Umformstation angekuppelt
bleibt. Hierzu kann der entsprechende Kupplungsständer in vollständig abgekuppeltem
Zustand das Kupplungsgegenstück der abzukuppelnden einzelnen Arbeitswelle aus der
axialen Flucht mit dieser Arbeitswelle herausbewegen, beispielsweise in eine obere
oder untere Extremposition. Danach kann der Kupplungsständer wieder zum Gerüst hin
bewegt werden, um den Ankuppelvorgang durchzuführen. Die einzeln abzukuppelnde Arbeitswelle
gelangt hierbei nicht in Eingriff mit dem nach oben oder nach unten verfahrenen Kupplungsgegenstück
und bleibt demnach antriebslos.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Profiliermaschine ist im folgenden
anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Profiliermaschine mit einer
Ansicht auf eine Umformstation, in angekuppeltem Zustand;
- Figur 2
- eine Darstellung wie Figur 1, jedoch in abgekuppeltem Zustand;
- Figur 3 und Figur 4
- eine Darstellung wie Figur 1, jedoch mit einem teilweise angekuppelten und teilweise
abgekuppelten Zustand.
[0018] In Figur 1 ist in einem schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Profiliermaschine eine Umformstation 1 mit einer oberen Arbeitswelle 2 und einer unteren
Arbeitswelle 3 zur Aufnahme von (hier nicht dargestellten) Rollformwerkzeugen gezeigt,
wobei die beiden Arbeitswellen 2, 3 in einem Gerüst 4 gelagert sind. Dieses Gerüst
4 steht auf einer Schnellwechselplatte 5, die mittels Befestigungselementen 6 lösbar
an einem Maschinengestell 7 befestigt ist. Mittels einer Höhenverstellung 8 können
die Arbeitswellen 2, 3 im Gerüst 4 vertikal verschoben werden. Zwischen den beiden
Arbeitswellen 2, 3, in einer zur Bildebene senkrechten Richtung, wird das umzuformende
Metallband oder Profil durch die (nicht dargestellten) Rollformwerkzeuge geführt und
hierbei umgeformt.
[0019] Neben der Umformstation 1 ist ein Getriebeblock 9 eines Antriebssystems auf einem
Getriebeträger 10 angeordnet. Zwischen den Getriebeblock 9 und die Umformstation1
ist ein Kupplungsständer 11 zwischengeschaltet. Zur Umformstation 1 hin trägt der
Kupplungsständer 11 zwei Kupplungsgegenstücke 12, die als Kupplungszapfen ausgebildet
sind. Diese können in Kupplungselemente 13 der Antriebswellen 2, 3, die hier als Kupplungshülsen
ausgestaltet sind, formschlüssig eingreifen. Die Kupplungselemente 13 der Arbeitswellen
2, 3 führen seitlich zum Getriebeblock 9 hin aus dem Gerüst 4 heraus. Auf der der
Umformstation1 gegenüberliegenden Seite des Kupplungsständers 11 setzen sich die Kupplungsgegenstücke
12 ebenfalls als Kupplungszapfen 14 fort, um einen Eingriff in Gelenkwellen 15 zu
ermöglichen, die ein Drehmoment vom Getriebeblock 9 übertragen. Die Gelenkwellen 15
sind teleskopartig längenveränderlich ausgebildet, um eine Bewegung des Kupplungsständers
11 zur Umformstation1 hin und von dieser weg nicht zu behindern.
[0020] Die oben erwähnte Bewegung des Kupplungsständers 11 erfolgt mittels eines doppelt
wirkenden Pneumatikzylinders 16, der am Kupplungsständer 11 angreift und ihn entlang
einer Gleitschiene 17 von der Umformstation 1 weg bzw. zu dieser hin bewegt. Wenn
der Kupplungsständer 11 von der Umformstation 1 wegbewegt wird, führt dies zu einem
Abkuppeln der Kupplungsgegenstücke 12 von den Kupplungselementen 13, wie dies in Figur
2 dargestellt ist.
[0021] Wie Figur 2 zeigt, ist hier jedoch nicht nur der Kupplungsständer 11 zum Getriebeblock
9 hin verfahren worden, um die Antriebswellen 2, 3 vom Getriebeblock 9 abzukuppeln,
sondern gleichzeitig wurden die beiden Kupplungsgegenstücke 12 im Kupplungsständer
11 vertikal nach unten bzw. nach oben verschoben. Dies wurde bewirkt mittels zweier
weiterer Pneumatikzylinder, die einen Vertikal-Antrieb 18 bilden. Dies ermöglicht
nicht nur eine Höhenverstellung der Kupplungsgegenstücke 12, um diese auf etwa veränderte
Höheneinstellungen der Antriebswellen 2, 3 einzustellen, sondern es ist ebenfalls
möglich, durch Verfahren eines der beiden Kupplungsgegenstücke 12 in eine solche Extremposition,
wie sie in Figur 2 dargestellt ist, dieses Kupplungsgegenstück von der zugehörigen
Arbeitswelle 2, 3 abgekuppelt zu halten, obwohl die andere Arbeitswelle eingekuppelt
ist. Eine solche Verfahrensweise ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt, wobei in
Figur 3 die untere Arbeitswelle 3 und in Figur 4 die obere Arbeitswelle 2 antriebslos
geschaltet sind.
[0022] Der Vertikal-Antrieb 18 des in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels
ist im übrigen dazu geeignet, kleine oszillierende Auf- und Abbewegungen der Kupplungsgegenstücke
12 zu erzeugen, so dass sowohl das Ankuppeln als auch das Abkuppeln der Kupplungsgegenstücke
12 von den Kupplungselementen 13 der Antriebswellen 2, 3 wie oben beschrieben erleichtert
wird. Die Grobjustierung der Höhe der beiden Kupplungsgegenstücke 12 auf die vertikale
Position der Kupplungselemente 13 der beiden Antriebswellen 2 und 3 erfolgt im übrigen
dadurch, dass vor dem Ankuppeln der Umformstation 1 beide Kupplungsgegenstücke 12
mittels des Vertikal-Antriebs 18 in die in Figur 2 dargestellte Extrempositionen gefahren
werden. Eine erste Bewegung des Kupplungsständers 11 zur Umformstation 1 hin verfährt
diesen in eine in den Figuren nicht näher dargestellte Zwischenposition. In dieser
Zwischenposition werden die Kupplungsgegenstücke 12 vom Vertikal-Antrieb 18 zueinander
hin verfahren, bis jeweils ein Arm 19 oberhalb bzw. unterhalb des jeweiligen Kupplungsgegenstücks
12 am Kupplungselement 13 der jeweiligen Arbeitswelle 2 bzw. 3 anschlägt - was in
Figur 1 gut zu erkennen ist. Damit sind die Kupplungsgegenstücke 12 und die Kupplungselemente
13 vertikal in etwa in Flucht, so dass die Einrückbewegung des Kupplungsständers 11
zur Umformstation 1 hin fortgesetzt werden kann. Unterstützt durch die oszillierende
Bewegung des Vertikal-Antriebs 18, sowie gegebenenfalls durch eine konische Ausformung
des Endbereichs der Kupplungshülsen 13 oder Kupplungszapfen 12 und einen zylindrischen
Endbereich der Kupplungszapfen 12 oder Kupplungshülsen 13, rücken dann die Kupplungsgegenstücke
12 in die Kupplungselemente 13 der Arbeitswellen 2 bzw. 3 ein, und es ergibt sich
ein angekuppelter Zustand, wie er in Figur 1 dargestellt ist.
1. Profiliermaschine zum Längs-Umformen eines Metallbandes oder Ausgangsprofils in ein
Profil oder Rohr mittels einer Mehrzahl von Rollumformwerkzeugen,
- wobei zumindest ein Teil der Rollumformwerkzeuge zu mehreren, in Arbeitsrichtung
hintereinander angeordneten Werkzeuggruppen zusammengefasst ist, die jeweils in einem
Gerüst (4) gehalten sind und mit diesem jeweils eine Umformstation (1) bilden,
- wobei zumindest ein Teil der in einer Umformstation (1) angeordneten Rollumformwerkzeuge
auf im Gerüst (4) gelagerten Arbeitswellen (2, 3) sitzt, die mit seitlich aus dem
Gerüst (4) herausführenden Kupplungselementen (13) versehen sind,
- wobei neben den Gerüsten (4) Kupplungsständer (11) angeordnet sind, die einerseits
Kupplungsgegenstücke (12) zu den Kupplungselementen (13) der Arbeitswellen (2, 3)
und andererseits Anschlüsse (14) für ein Antriebssystem (9, 15) der Profiliermaschine
aufweisen, um ein Drehmoment vom Antriebssystem (9, 15) auf die Arbeitswellen (2,
3) zu übertragen,
- und wobei die Kupplungsständer (11) zu den Gerüsten (4) hin und von diesen weg bewegbar
sind, um die Arbeitswellen (2, 3) vom Antriebssystem (9, 15) abzukuppeln oder an dieses
anzukuppeln,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungsständer (11) mittels pneumatischer Antriebe (16) bewegbar sind.
2. Profiliermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der pneumatische Antrieb im wesentlichen aus mindestens einer pneumatisch betriebenen
Kolben-Zylinder-Einheit (16) und einer Führungseinrichtung (17) für den Kupplungsständer
(11) besteht.
3. Profiliermaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungseinrichtung eine Gleitschiene (17) umfasst.
4. Profiliermaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die pneumatischen Antriebe (16) der Kupplungsständer (11) einzeln ansteuerbar sind.
5. Profiliermaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungsständer (11) mit Vertikal-Antriebsvorrichtungen (18) zur Höhenveränderung
der Kupplungsgegenstücke (12) versehen sind.
6. Profiliermaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertikal-Antriebsvorrichtungen (18) zum Ausführen einer oszillierenden Auf- und
Abbewegung der Kupplungsgegenstücke (12) geeignet sind.
7. Profiliermaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungselemente (13) und/oder die Kupplungsgegenstücke (12) jeweils endseitig
mit Einführhilfen, insbesondere konisch geformten Endstücken versehen sind.
8. Verfahren zum Längs-Umformen eines Metallbandes oder Ausgangsprofils in ein Profil
oder Rohr mittels einer Profiliermaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, wobei deren Kupplungsständer (11) mittels pneumatischer Antriebe (16) zu den Gerüsten
(4) hin und von diesen weg bewegt werden, um die Arbeitswellen (2, 3) vom Antriebssystem
(9, 15) abzukuppeln oder an dieses anzukuppeln.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kupplungsständer (11) mit Vertikal-Antriebsvorrichtungen (18) zur Höhenveränderung
der Kupplungsgegenstücke (12) verwendet werden, und dass der Kupplungsständer (11)
einer an das Antriebssystem (9, 15) anzukuppelnden Umformstation (1) mindestens eines
der Kupplungsgegenstücke (12) oszillierend auf- und abbewegt, während er zum Gerüst
(4) hin bewegt wird, um den Ankuppelvorgang durchzuführen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kupplungsständer (11) mit Vertikal-Antriebsvorrichtungen (18) zur Höhenveränderung
der Kupplungsgegenstücke (12) verwendet werden, und dass der Kupplungsständer (11)
einer Umformstation (1), bei der eine einzelne Arbeitswelle (2) vom Antriebssystem
(9, 15) abgekuppelt werden soll, das Kupplungsgegenstück (12) der abzukuppelnden Arbeitswelle
(2) aus der axialen Flucht mit dieser Arbeitswelle (2) herausbewegt, während die gesamte
Umformstation (1) abgekuppelt ist, und sich dann zum Gerüst (4) hinbewegt, um den
Ankuppelvorgang durchzuführen.