[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere eine Elektrohandwerkzeugmaschine,
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 10 2005 016 453 A1 ist ein Winkelschleifer bekannt, der in einem Motorgehäuse einen elektrischen Antriebsmotor
zum Antrieb einer Werkzeugwelle aufweist. Das Motorgehäuse ist mit einem Gehäusedeckel,
welcher topfförmig ausgebildet ist, verbunden, wobei zwischen Motorgehäuse und Gehäusedeckel
ein umlaufender Dicht- bzw. Dämpfungsring angeordnet ist, der zur Schwingungsdämpfung
beiträgt. Der Dämpfungsring sorgt dafür, dass Schwingungen, welche vom elektrischen
Antriebsmotor ausgehen bzw. bei der Bearbeitung des Werkstücks entstehen, sich nur
in einer reduzierten Weise auf den Gehäusedeckel fortpflanzen.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Schwingungen im Griffteil einer Handwerkzeugmaschine
wirksam zu reduzieren.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die abhängigen Ansprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0005] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine weist eine Antriebseinheit zum Antrieb
eines Werkzeuges auf, wobei die Antriebseinheit bevorzugt als elektrischer Antriebsmotor
ausgebildet ist, die in einem Motorgehäuse angeordnet ist, welches eines von mindestens
zwei Gehäuseteilen bildet. Des Weiteren ist als weiteres Gehäuseteil ein Griffteil
zum Halten und Führen der Handwerkzeugmaschine vorgesehen, wobei zumindest einem Gehäuseteil
- dem Motorgehäuse und/oder dem Griffteil - ein Schwingungsreduktionselement zugeordnet
ist.
[0006] Gemäß eines ersten Aspektes der Erfindung ist das Schwingungsreduktionselement als
ein Aktor ausgeführt, der Gegenschwingungen zu den auf das Griffteil wirkenden Schwingungen
erzeugt, welche vom Motorgehäuse ausgehen. Der Aktor stellt ein aktiv einstellbares
Stellglied dar, das über Stellsignale so eingestellt wird, dass mechanische Gegenschwingungen
zu den vom Motorgehäuse ausgehenden Schwingungen erzeugt werden, wobei die Schwingungen
und die Gegenschwingungen sich zumindest teilweise kompensieren, so dass das Griffteil
erheblich weniger Schwingungen ausübt und die Bedienperson einer signifikant reduzierten
Schwingungsbelastung ausgesetzt ist. Die Schwingungsreduzierung betrifft die Frequenz
und/oder die Amplitude, wobei grundsätzlich bereits eine Verschiebung der Frequenz
von kritischen zu unkritischen Frequenzen zu einer Reduzierung der Schwingungsbelastung
führen kann.
[0007] Die vom Motorgehäuse ausgehenden Schwingungen werden zweckmäßigerweise als Eingangssignal
in einem Regel- bzw. Steuergerät verwertet, in welchem Ausgangs- bzw. Stellsignale
generiert werden, über die der Aktor eingestellt wird. Zweckmäßigerweise ist zur Detektierung
der Eingangssignale ein Sensorelement vorgesehen, dessen Sensordaten die Eingangssignale
bilden, welche in dem Regel- bzw. Steuergerät verarbeitet werden.
[0008] Als Aktoren können verschiedene aktive Stellglieder eingesetzt werden. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung ist der Aktor als ein Piezoelement ausgeführt, das bei Anlegen
einer Spannung eine Längenänderung ausübt, wobei die Längenänderung des Piezoelementes
auf das Griffteil und/oder das Motorgehäuse wirkt und dort den jeweils herrschenden
Schwingungen entgegenwirkt. Über eine entsprechende Bestromung des Piezoelementes
kann eine schnell wechselnde Längenänderung erzeugt werden, die sich auf eines der
Gehäuseteile auswirkt und entsprechende Gegenschwingungen erzeugt.
[0009] Grundsätzlich ist es beispielsweise möglich, als Sensorelement ebenfalls ein Piezoelement
einzusetzen, welches von den Schwingungen, die vom Motorgehäuse ausgehen, beaufschlagt
wird und dadurch eine sich wechselnde Spannung erzeugt, die als Eingangssignal im
Regel- bzw. Steuergerät ausgewertet wird, woraufhin der Aktor zur Erzeugung der Gegenschwingungen
entsprechend eingestellt wird.
[0010] Der Aktor wird vorteilhafterweise zwischen den Gehäuseteilen angeordnet, so dass
eine Abstützung an beiden Gehäuseteilen erfolgt. Da das Motorgehäuse mit den daran
angeordneten Antriebselementen ein erheblich größeres Gewicht aufweist als das Griffteil,
wirken sich Längenänderungen in dem Aktor trotz der Abstützung am Motorgehäuse vor
allen Dingen im Griffteil aus und bewirken dort die gewünschten Schwingungsreduktionen.
[0011] In einer weiteren Ausführung ist der Aktor als Stellelement mit einer elektrorheologischen
oder magnetorheologischen Flüssigkeit ausgeführt, die durch Anlegen eines elektrischen
bzw. magnetischen Feldes ihre Viskositätseigenschaften innerhalb kürzester Zeit ändert,
wodurch aktive Dämpfungselemente erzeugt werden können, deren Dämpfungseigenschaften,
insbesondere deren Härte dynamisch veränderbar sind. Hierdurch können kritische Frequenzen
in einen unkritischen Frequenzbereich am Griffteil verändert werden.
[0012] Die Wirk- bzw. Stellrichtung des Aktors kann sowohl parallel zur Längsachse des Gehäuses
bzw. des Antriebsmotors als auch in Radialrichtung erfolgen. Möglich sind auch Mischformen,
also Auswirkungen sowohl mit axialer als auch mit radialer Komponente, beispielsweise
durch eine schräggestellte Anordnung des Aktors zwischen Motorgehäuse und Griffteil.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist das Griffteil topfförmig ausgebildet und
umgreift im zusammengesetzten Zustand den hinteren Abschnitt des Motorgehäuses, wobei
zwischen der Außenseite des Motorgehäuses und der Innenwand des Griffteils ein zwischenliegender
Ringraum gebildet ist, der zur Aufnahme des Aktors dienen kann. Möglich ist aber auch
eine Positionierung des Aktors im Bereich des Topfbodens des Griffteiles bzw. im Bereich
der hinteren axialen Stirnseite des Motorgehäuses.
[0014] Es kann zweckmäßig sein, zwischen den Gehäuseteilen, also zwischen dem Motorgehäuse
und dem Griffteil, mindestens ein Gleitelement anzuordnen, über das die Gehäuseteile
gegenseitig abgestützt sind, wobei das Gleitelement eine Relativbewegung zwischen
den Gehäuseteilen erlaubt, so dass das Motorgehäuse Schwingungen ausüben kann, ohne
dass diese über das Gleitelement auf das Griffteil übertragen werden. Das Gleitelement
befindet sich insbesondere in dem ringförmigen Zwischenraum zwischen Motorgehäuse
und Griffteil und stützt das Griffteil in Radialrichtung ab.
[0015] Gemäß eines weiteren Aspektes der Erfindung ist das Schwingungsreduktionselement
als Schwingungstilger ausgeführt, der mit dem Griffteil verbunden ist, wobei der Schwingungstilger
die schwingende Gesamtmasse des Griffteils erhöht. Diese Massenerhöhung bewirkt bereits
eine Frequenzverschiebung aus einem kritischen Bereich in einen unkritischen Bereich,
wodurch die Schwingungsbelastung reduziert wird.
[0016] Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Möglichkeiten in Betracht, wie der Schwingungstilger
mit dem Griffteil verbunden ist. Zum einen ist eine feste, unbewegliche Verbindung
zwischen Schwingungstilger und Griffteil möglich, wobei in dieser Ausführung der schwingungsentlastende
Effekt ausschließlich über die Massenerhöhung des Griffteiles erzielt wird. Gemäß
einer zweiten Variante ist es aber auch möglich, den Schwingungstilger relativbeweglich
an dem Griffteil zu halten, so dass der Schwingungstilger bezogen auf das Griffteil
Schwingungen ausüben kann, wozu der Schwingungstilger von den Schwingungen des Motorgehäuses
angeregt wird. Auf Grund der Kopplung des Schwingungstilgers mit dem Griffteil ist
das Griffteil Reaktionskräften des Schwingungstilgers ausgesetzt, die zu einer dynamischen
Frequenzverschiebung und ggf. auch zu einer Amplitudenreduzierung führen können. Bei
dem Schwingungstilger handelt es sich bevorzugt um ein passives Element, dem keine
Energie zugeführt werden muss. Dadurch vereinfacht sich die Ausführung des Griffteiles
und des Schwingungstilgers.
[0017] Im Falle einer relativbeweglichen Anordnung des Schwingungstilgers bezogen auf das
Griffelement ist es grundsätzliche ausreichend, dass der Schwingungstilger ausschließlich
am Griffelement gehalten ist. Gemäß einer weiteren Variante ist es aber auch möglich,
dass der Schwingungstilger zwischen Motorgehäuse und Griffteil positioniert ist und
sich an diesen beiden Gehäuseteilen abstützt.
[0018] Im Falle einer ausschließlichen Verbindung des Schwingungstilgers mit dem Griffteil
kommt sowohl eine Positionierung des Schwingungstilgers an der Innenseite als auch
an der Außenseite des Griffteiles oder ggf. in einer in das Griffteilgehäuse eingebrachten
Ausnehmung in Betracht. Des Weiteren ist bei topfförmiger Ausführung des Griffteiles
auch eine Anordnung des Schwingungstilgers im Bereich des Topfbodens möglich.
[0019] Die Relativbewegung des Schwingungstilgers erfolgt bevorzugt parallel zur Achsrichtung
des Gehäuses bzw. des Antriebsmotors, wobei grundsätzlich auch eine radiale Relativbewegung
bzw. eine Relativbewegung mit axialer und radialer Komponente in Betracht kommt.
[0020] Der Schwingungstilger umfasst bevorzugt eine feste oder relativbeweglich mit dem
Griffteil verbundene Tilgermasse. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, als Schwingungstilger
einen Tilgungsdämpfer vorzusehen bzw. eine Kombination von Tilgermasse und Tilgungsdämpfer.
[0021] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Handwerkzeugmaschine mit einem Motorgehäuse zur Aufnahme eines elektrischen Antriebsmotors
und einem topfförmigen Griffteil, wo- bei zwischen dem Boden des Griffteils und einem
Absatz am Motorge- häuse ein Aktor zur Erzeugung von in Achsrichtung wirkenden Gegen-
schwingungen angeordnet ist,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Handwerkzeugmaschine gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels,
aufgeteilt in vier Sektoren mit verschieden ausge- führten Schwingungstilgern zwischen
dem innen liegenden Motorgehäu- se und dem umgreifenden Griffteil,
- Fig. 3
- eine Darstellung einer axialen Sicherung des Griffteils am Motorgehäu- se,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem doppelwandigen Griffteil, wobei im Zwischenraum
zwischen innen liegender Schale und außen liegender Schale des Griffteils ein Schwingungstilger
angeordnet ist.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0022] Die in Fig. 1 dargestellte Handwerkzeugmaschine 1, beispielsweise ein Winkelschleifer,
weist in einem Motorgehäuse 2 einen elektrischen Antriebsmotor 3 zum Antrieb eines
Werkzeuges auf. Das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine umfasst neben dem Motorgehäuse
2 ein Griffteil 4, welches topfförmig ausgebildet und auf den hinteren Abschnitt des
Motorgehäuses 2 aufgeschoben ist. Das Griffteil 4 ist über ein als Schraube 5 ausgeführtes
Verbindungsmittel an dem Motorgehäuse 2 gehalten, wobei die Schraube 5 im Boden des
topfförmigen Griffteiles 4 angeordnet ist und den Boden mit der hinteren axialen Stirnseite
6 des Motorgehäuses 2 verbindet. Das Verbindungsmittel erlaubt eine Relativbewegung
zwischen Motorgehäuse 2 und Griffteil 4.
[0023] Um die Schwingungsbelastung im Griffteil 4, über das die Handwerkzeugmaschine von
einer Bedienperson geführt wird, zu reduzieren und zugleich die Wandungen des Griffteiles
4 radial auf Abstand zu der äußeren Mantelfläche des Motorgehäuses 2 zu halten, sind
zwei umlaufende Dichtringe 7 und 8 im Zwischenraum zwischen der Außenseite des Motorgehäuses
2 und der Innenwand des Griffteils 4 angeordnet. Das Griffteil 4 weist einen größeren
Innendurchmesser auf als der Außendurchmesser des Motorgehäuses 2 beträgt, so dass
zwischen Motorgehäuse und Griffteil ein ringförmiger Zwischenraum gebildet ist, in
welchem sich die beiden Dichtringe 7 und 8 befinden. Der Dichtring 7 ist benachbart
zur Stirnseite des topfförmigen Griffteiles 4 angeordnet und bewirkt zusätzlich zu
der Schwingungsdämpfung in Radialrichtung auch eine Abdichtung des Zwischenraumes.
Der Dichtring 8 befindet sich auf einem radial nach außen gerichteten Fortsatz 9,
der einteilig mit dem Motorgehäuse 2 ausgebildet ist und in den Ringraum zwischen
Außenseite des Motorgehäuses und Innenseite des Griffteils einragt. Beide Dichtringe
7 und 8 wirken jeweils schwingungsdämpfend, insbesondere in Radialrichtung, wobei
die Dichtringe 7 und 8 zugleich als Gleitringe ausgebildet sind, die eine axiale Verschiebebewegung
des Griffteils 4 bezogen auf das Motorgehäuse 2 ermöglichen. Die Achsrichtung ist
zugleich die Längsachse des Motorgehäuses bzw. des Griffteiles und auch die Längsachse
des elektrischen Antriebsmotors.
[0024] Zur weiteren Schwingungsreduzierung ist als Schwingungsreduktionselement ein Aktor
zwischen Motorgehäuse 2 und Griffteil 4 angeordnet, der im Ausführungsbeispiel als
Piezoelement 10 ausgebildet ist. Im Piezoelement 10 wird durch Anlegen einer Spannung
eine Längenänderung bewirkt, die sich auf das Griffteil 4 auswirkt. Im Ausführungsbeispiel
erstreckt sich das Piezoelement 10 in Achsrichtung, so dass beim Anlegen einer Spannung
auch eine axiale Relativverschiebung zwischen Griffteil 4 und Motorgehäuse 2 eingestellt
wird. Das Piezoelement 10 ist im ringförmigen Zwischenraum zwischen dem Boden des
topfförmigen Griffteiles 4 und dem radialen Fortsatz 9 am Motorgehäuse 2 eingespannt.
Die Befestigung des Piezoelementes 10 erfolgt beispielhaft über eine Schraube 11,
über die das Piezoelement 10 mit der Innenseite des Bodens des Griffteils 4 verbunden
ist.
[0025] Durch eine entsprechende Beaufschlagung des Piezoelementes 10 können vom Motorgehäuse
2 ausgehende Schwingungen kompensiert werden, welche über das als Schraube 5 ausgebildete
Verbindungselement vom Motorgehäuse 2 auf das Griffteil 4 in Achsrichtung übertragen
werden. Auf Grund der axialen Ausrichtung es Piezoelementes 10 werden diese Axialschwingungen
zumindest teilweise kompensiert.
[0026] Vorteilhafterweise ist das Piezoelement 10 Bestandteil eines geschlossenen Regelkreises,
zu dem des Weiteren ein Sensorelement sowie ein Regel- bzw. Steuergerät zur Verarbeitung
der Sensordaten und zur Erzeugung von Stellsignalen gehört. Über das Sensorelement
werden die vom Motorgehäuse 2 ausgehenden Schwingungen registriert, im Regel- bzw.
Steuergerät werden die Sensordaten ausgewertet und Stellsignale zur Einstellung des
Piezoelementes 10 erzeugt. Das Piezoelement 10 wird hierbei gegenphasig und möglichst
mit gleicher Amplitude in Schwingungen versetzt, so dass die Schwingungen des Motorgehäuses
2 keine oder nur geringe Auswirkungen auf das Griffteil 4 haben.
[0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 erfolgt die Schwingungskompensation mithilfe
des Aktors 10 in Achsrichtung. Grundsätzlich möglich ist aber auch eine Kompensation
von Radialschwingungen, beispielsweise bei einer Anordnung eines Piezoelementes in
Radialrichtung zwischen der Außenseite des Motorgehäuses 2 und der Innenseite des
Griffteils 4.
[0028] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein aktives
System zur Reduzierung der Schwingungsbelastung im Griffteil. In Fig. 2 ist dagegen
ein passives System zur Schwingungsreduzierung dargestellt, bei dem Schwingungsreduktionselemente
eingesetzt werden, welche als Schwingungstilger fungieren. In der Schnittdarstellung
gemäß Fig. 2 sind in den vier Kreissektoren I bis IV verschiedene Ausführungen von
Schwingungstilgern dargestellt.
[0029] Im ersten Kreissektor I befindet sich im ringförmigen Zwischenraum 12 zwischen der
Außenseite des Motorgehäuses 2 und der Innenseite des Griffteils 4 ein Schwingungstilger
13, der als Tilgermasse ausgeführt ist und fest mit der Innenwand des Griffteils 4
verbunden ist. Des Weiteren befindet sich im Zwischenraum 12 ein Dämpfungselement
14 zwischen der Außenseite des Motorgehäuses 2 und dem Schwingungstilger 13. Der Schwingungstilger
13 vergrößert die Masse des Griffteiles 4, wodurch insbesondere eine Frequenzverschiebung
von kritischen in Richtung unkritischer Frequenzen erreicht wird.
[0030] Im Ausführungsbeispiel gemäß Kreissektor II ist der als Tilgermasse ausgeführte Schwingungstilger
13 fest mit der Außenseite des Motorgehäuses 2 verbunden. Ein Dämpfungselement 14
liegt zwischen der radialen Außenseite des Schwingungstilgers 13 und der Innenwand
des Griffteils 4. Auch in dieser Ausführungsvariante wird eine Frequenzverschiebung
erreicht, jedoch auf Seiten des Motorgehäuses, dessen Gesamtmasse durch den Schwingungstilger
13 erhöht wird.
[0031] In der Ausführungsvariante gemäß Kreissektor III ist der Schwingungstilger 13 nicht
fest mit dem Motorgehäuse oder dem Griffteil verbunden, sondern schwingend zwischen
zwei Dämpfungselemente 14 eingebettet, die an der Außenseite des Motorgehäuses 2 bzw.
der Innenwand des Griffteils angeordnet sind. Es handelt sich um eine schwingende
Lagerung des Schwingungstilgers 13, wobei über das radial außen liegende Dämpfungselement
14 eine Wirkungsübertragung auf das Griffteil 4 sowie über das innen liegende Dämpfungselement
eine Wirkungsübertragung auf das Motorgehäuse 2 stattfindet.
[0032] In der Ausführungsvariante gemäß Kreissektor IV wird auf ein radial wirkendes Dämpfungselement
im Zwischenraum 12 verzichtet. Der Schwingungstilger 13 ist zur Massenerhöhung auf
der Außenseite des Griffteils 4 angeordnet und dort fest mit dem Griffteil verbunden.
[0033] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist eine axial formschlüssige Verbindung zwischen
dem Motorgehäuse 2 und dem Griffteil 4 dargestellt. Der Formschluss wird zum einen
über ein Klemmteil 16 erzielt, welches als gekrümmter Haken ausgebildet ist und sich
axial an der hinteren axialen Stirnseite 6 des Motorgehäuses 2 erstreckt. Das Klemmteil
16 ist durch eine Ausnehmung hindurchgeführt, die in eine sich in Richtung der Stirnseite
6 erhebenden Auswölbung im Boden 4a des Motorgehäuses 2 eingebracht ist. Entfernen
sich Motorgehäuse 2 und Griffteil 4 axial voneinander, gelangt der gekrümmte Abschnitt
des Klemmteils 16 in Anlage mit der Wandung der Auswölbung 15.
[0034] Ein zweiter axialer Formschluss wird über ein Zusammenwirken eines radial überstehenden
Fortsatzes 17 am Motorgehäuse 2 und einem radial eingebogenen Kragen 18 an der Stirnseite
des Griffteiles 4 erzielt. Entfernt sich das Griffteil 4 axial von dem Motorgehäuse
2, gelangt der Kragen 18 in Anschlag mit dem radial überstehenden Fortsatz 17.
[0035] Zweckmäßigerweise gelangt der Kragen 18 bei der gleichen axialen Relativverschiebung
in Anlage mit dem Fortsatz 17 wie der gekrümmte Abschnitt des Klemmteils 16 mit der
Wandung der Auswölbung 15. Es kann ausreichen nur eines der Bauteile 16 bzw. 18 zur
axialen Sicherung vorzusehen.
[0036] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist die Handwerkzeugmaschine 1 mit einem zweiteiligen
Griffteil 4 versehen, das aus einer inneren Griffhülse 19 und einer äußeren Griffhülse
20 besteht, welche jeweils topfförmig ausgebildet sind und auf das Motorgehäuse 2
aufgeschoben sind. Innere und äußere Griffhülse 19 bzw. 20 liegen radial auf Abstand
zueinander, so dass ein ringförmiger Zwischenraum zwischen den Griffhülsen 19, 20
gebildet ist. Die innere Griffhülse 19 liegt unmittelbar an der äußeren Mantelfläche
des Motorgehäuses 2 an. Die Schwingungsreduzierung erfolgt zwischen innerer Griffhülse
19 und äußerer Griffhülse 20. Die beiden Griffhülsen 19 und 20 sind zweckmäßigerweise
axial formschlüssig aneinander gesichert.
[0037] Als Schwingungsreduktionselement ist ein Schwingungstilger 13 im Zwischenraum 12
angeordnet, der jedoch gegenüber dem Griffteil 4 relativbeweglich angeordnet ist.
Hierzu ist der Schwingungstilger 13 über stirnseitige Federelemente 21 und 22 axial
beweglich mit der äußeren Griffhülse 20 gekoppelt, wobei im Falle von Schwingungen,
die vom Motorgehäuse 2 ausgehen, der Schwingungstilger 13 auf Grund seiner federnden
Ankopplung an die äußere Griffhülse 20 Axialschwingungen ausführen kann, die zu einer
Verschiebung kritischer Frequenzen in der äußeren Griffhülse 20 führen.
[0038] Im Ausführungsbeispiel ist ein axial wirkender Schwingungstilger vorgesehen. Möglich
ist aber auch ein radial wirkender Schwingungstilger, der in Radialrichtung relativbeweglich
an einem Bauteil des Griffteils 4 angekoppelt ist.
[0039] Des Weiteren ist es möglich, den Schwingungstilger auch unmittelbar mit dem Motorgehäuse
2 bzw. der inneren Griffhülse 19 zu verbinden. Schließlich kommt noch eine Ausführung
in Betracht mit einteiligem Griffteil, welches auf das Motorgehäuse aufgesetzt ist.
1. Handwerkzeugmaschine, insbesondere Elektrohandwerkzeugmaschine, mit einem Gehäuse,
das mindestens zwei separate und miteinander zu verbindende Gehäuseteile (2, 4) aufweist,
wobei ein Gehäuseteil als Griffteil (4) zum Halten und Führen der Handwerkzeugmaschine
(1) ausgebildet und ein mit mindestens einem Gehäuseteil (2, 4) zusammenwirkendes
Schwingungsreduktionselement (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwingungsreduktionselement als Aktor (10) ausgeführt ist, der Gegenschwingungen
zu den auf das Griffteil (4) wirkenden Schwingungen erzeugt.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor ein Piezoelement (10) ist, das zur Erzeugung von Gegenschwingungen bestrombar
ist.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Sensierung der auf das Griffteil (4) wirkenden Schwingungen vorgesehen
ist, wobei die Sensordaten der Einstellung des Aktors (10) zugrunde zu legen sind.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirk- bzw. Stellrichtung des Aktors (10) parallel zur Achsrichtung des Gehäuses
erfolgt.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirk- bzw. Stellrichtung des Aktors (10) radial zur Achsrichtung des Gehäuses
erfolgt.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuseteil ein Motorgehäuse (2) zur Aufnahme eines Antriebsmotors (3) bildet.
7. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffteil (4) topfförmig ausgebildet ist und das weitere Gehäuseteil (2) umgreift.
8. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10) am Boden (4a) des topfförmigen Griffteils (4) angreift.
9. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (10) im ringförmigen Zwischenraum (12) zwischen der Innenseite des Griffteils
(4) und der Außenseite des weiteren Gehäuseteils (2) angeordnet ist.
10. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Gehäuseteilen (2, 4) mindestens ein Gleitelement (7, 8) angeordnet ist,
über das die Gehäuseteile (2, 4) gegenseitig abgestützt sind und das zugleich eine
Relativbewegung zwischen den Gehäuseteilen (2, 4) erlaubt.
11. Handwerkzeugmaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Gehäuse,
das mindestens zwei separate und miteinander zu verbindende Gehäuseteile (2, 4) aufweist,
wobei ein Gehäuseteil als Griffteil (4) zum Halten und Führen der Handwerkzeugmaschine
(1) ausgebildet und ein mit mindestens einem Gehäuseteil (2, 4) zusammenwirkendes
Schwingungsreduktionselement (13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwingungsreduktionselement als Schwingungstilger (13) ausgeführt ist, der mit
dem Griffteil (4) verbunden ist, wobei der Schwingungstilger (13) die schwingende
Gesamtmasse des Griffteils (4) erhöht.
12. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (13) fest und unbeweglich mit dem Griffteil (4) verbunden ist.
13. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (13) relativbeweglich an dem Griffteil (4) gehalten ist.
14. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung des Schwingungstilgers (13) parallel zur Achsrichtung des Gehäuses
erfolgt.
15. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung des Schwingungstilgers (13) radial zur Achsrichtung des Gehäuses
erfolgt.
16. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (13) im ringförmigen Zwischenraum (12) zwischen der Innenseite
des Griffteils (4) und der Außenseite des weiteren Gehäuseteils angeordnet ist.
17. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (13) auf der Außenseite des Griffteils (4) angeordnet ist.
18. Handwerkzeugmaschinengehäuse in einer Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 17.