[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. 10.
[0002] Beim Behandeln von Flaschen in Abfülllinien , insbesondere auch beim Etikettieren
von Behältern in Etikettiermaschinen, kommt es häufig vor, dass die Drehlagen der
Behälter ausgerichtet werden müssen, um sicher zu stellen, dass z.B. eine Pressnaht
weit genug vom Etikett entfernt ist und/oder das Etikett bezüglich einer Glasprägung
korrekt positioniert ist.
[0003] Aus der
EP 1 205 388 B2 ist es dazu bekannt, mit vier Kameras die Mantelfläche eines Behälters über seinen
gesamten Umfang zu erfassen, geeignete Merkmale in den aufgenommenen Bildern auszuwerten
und dem Antriebssystem Befehle für die Drehung des Behälters um seine Längsachse in
eine Sollposition zu übergeben.
[0004] Bei derartigen Vorrichtungen wird der Behälter mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit
gedreht, die bei der Erfassung der Merkmale möglichst genau einzuhalten ist. Ebenso
müssen die auszurichtenden Behälter mit konstanter Geschwindigkeit an den Kameras
vorbei bewegt werden, um die Drehlage der Behälter und deren Position in der Maschine,
wie z. B. die Maschinenwinkelposition eines Transportkarussells, exakt zuordnen zu
können.
[0005] Auf Grund von Ungenauigkeiten (Spiel, Gleichlaufschwankungen oder dergleichen) im
Zusammenspiel der Antriebssysteme, die den Behälter drehen bzw. den Behälter an den
Kameras vorbei bewegen, und des Auslösezeitpunkts der Aufnahmen ist die Genauigkeit
des oben beschriebenen Verfahrens jedoch oft unzureichend, so dass eine anschließende
Feinausrichtung der Behälter mit Hilfe einer separaten Kamera nötig wird. Dafür sind
in der Maschine zusätzliche Maschinenpositionen vorzusehen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur exakten Ausrichtung
der Drehlage der Behälter bei geringerem Zeitaufwand und Platzbedarf bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Näherungsschalter zum Triggern einer Bildaufnahmefunktion
der Kameraeinheit gelöst. Dadurch wird das Auslösen einzelner Kamerabilder unabhängig
von Gleichlaufschwankungen. Da dies die Genauigkeit der Bildauswertung erhöht, kann
die Drehlage des Behälters in einem Schritt, also auch ohne Feinausrichtung, korrigiert
werden. Zudem können Beschleunigungs- und/oder Abbremsrampen der Behälterdrehung in
die Merkmalserfassung einbezogen und der dafür in der Maschine benötigte Platz genutzt
werden.
[0008] Vorzugsweise umfasst der Näherungsschalter mehrere, in vorgegebenen Drehwinkelintervallen
an der Halterung vorgesehene Triggersignalgeber und eine feststehende Empfängereinheit
mit mindestens einem Triggersignalempfänger. Dadurch können Triggersignale erzeugt
werden, die in erster Linie von der Winkelposition der Triggersignalgeber abhängen.
Dies erlaubt eine besonders genaue Bestimmung der Drehlage und Ausrichtung des Behälters.
[0009] Bei einer günstigen Ausgestaltung ist zumindest jeder dritte Triggersignalgeber in
einer Drehlage, in der er einen minimalen Abstand zur Empfängereinheit hat, gegenüber
dem Triggersignalempfänger positioniert. Dies ermöglicht eine verlässliche Triggerung.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ferner ein Transportmittel , das die Halterung
an einem Empfangsbereich des Triggersignalempfängers entlang führt. Dadurch kann ein
kontinuierlicher Strom von Behältern ausgerichtet werden.
[0011] In günstiger Weise sind in der Empfängereinheit mehrere Triggersignalempfänger so
angeordnet, dass das Transportmittel die Halterung an den Empfangsbereichen der Triggersignalempfänger
nacheinander entlang führt. Dadurch können mehrere Kameras unabhängig voneinander
getriggert werden.
[0012] Vorzugsweise sind die Triggersignalempfänger auf mindestens zwei, im Wesentlichen
parallel zur Transportrichtung des Transportmittels verlaufenden Ebenen verteilt.
Dadurch können sich die Triggersignalempfänger überlappen.
[0013] In günstiger Weise umfasst die Empfängereinheit mehrere Triggersignalempfänger, und
die Abstände zwischen benachbarten Triggersignalempfängern sind an den Verlauf einer
Beschleunigungs- und/oder Abbremsrampe der Drehbewegung der Halterung angepasst. Dadurch
können Beschleunigungs- und/oder Abbremsrampen in die Erfassung des Merkmals einbezogen
werden und die Vorrichtung besonders kompakt ausgeführt werden.
[0014] Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung ist der Näherungsschalter magnetfeldsensitiv.
Magnetische Näherungsschalter sind besonders unempfindlich gegen Verschmutzung. Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung ferner eine Berechnungseinheit zum Lokalisieren eines Merkmals
auf dem abgebildeten Behälter und zum Berechnen einer Ist-Drehlage des Behälters,
sowie eine Steuereinheit zum Anfahren einer Soll-Drehlage des Behälters. Damit kann
der Behälter in eine für die Etikettierung geeignete Drehlage gebracht werden.
[0015] Das technische Problem wird außerdem durch ein Verfahren gelöst, bei dem ein Näherungsschalter
das Abbilden des Behälters triggert. Dadurch wird das Auslösen einzelner Kamerabilder
unabhängig von Gleichlaufschwankungen. Da dies die Genauigkeit der Bildauswertung
erhöht, kann die Drehlage des Behälters in einem Schritt, und somit ohne Feinausrichtung,
korrigiert werden. Zudem können Beschleunigungs- und/oder Abbremsrampen der Behälterdrehung
in die Merkmalserfassung einbezogen und der dafür in der Maschine benötigte Platz
genutzt werden.
[0016] Vorzugsweise drehen sich Triggersignalgeber mit dem Behälter mit, und zumindest jeder
dritte Triggersignalgeber erzeugt bei Annäherung an eine ortsfeste Empfängereinheit
ein Triggersignal. Dies ermöglicht eine verlässliche, von Gleichlaufschwankungen unabhängige
Triggerung.
[0017] Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung erreicht das Triggersignal in einer Drehlage
der Triggersignalgeber, in der diese jeweils einen minimalen Abstand zur Empfängereinheit
haben, einen vorgegebenen Triggerpegel, so dass ein Trigger-Steuersignal ausgegeben
wird, das das Abbilden des Behälters triggert.
[0018] Vorzugsweise wird der Behälter während des Abwickelns an mindestens einem Empfangsbereich
der Empfängereinheit entlang geführt wird. Dadurch kann ein kontinuierlicher Behälterstrom
ausgerichtet werden.
[0019] Bei einer günstigen Ausgestaltung wird das Triggersignal in unterschiedlichen Triggersignalempfängern
der Empfängereinheit erzeugt. Dadurch können mehrere Kameras unabhängig voneinander
getriggert werden.
[0020] Vorzugsweise umfasst das Verfahren ferner folgende Schritte: Lokalisieren eines Merkmals
auf dem abgebildeten Behälter und Berechnen einer Ist-Drehlage des Behälters; und
Anfahren einer Soll-Drehlage des Behälters. Damit kann der Behälter in eine für die
Etikettierung geeignete Drehlage gebracht werden.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird nachstehend erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ausrichtung
der Drehlage von Behältern;
- Figur 2
- eine schematische Detailansicht des Näherungsschalters aus Fig. 1; und
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht einer Empfängereinheit.
[0022] Gemäß Fig. 1 und 2 umfasst die Vorrichtung 1, die z. B. eine Etikettiermaschine sein
kann, mehrere drehbare Halterungen 3, wie z. B. motorgetriebene Drehteller mit Zentriervorrichtung,
für Behälter 5, insbesondere für Flaschen, die bezüglich ihrer Drehlage ϕ durch Drehung
um ihre Hauptachse auszurichten sind. Die Halterungen 3 laufen auf einem Transportmittel
7, wie z. B. einem Transportkarussell, um.
[0023] Die Vorrichtung umfasst ferner eine ortsfeste Kameraeinheit 9 mit einer beliebigen
Anzahl von Kameras 10 zum Erfassen eines Merkmals 5a des Behälters 5, wie z. B. einer
Pressnaht oder einer Prägung. Das Transportmittel 7 transportiert den Behälter 5 zu
diesem Zweck durch den Bildbereich 9a der Kameraeinheit 9, während die Halterung 3
die Mantelfläche 5b des Behälters 5 vor der Kameraeinheit 9 abwickelt. Der Bildbereich
9a kann sich aus überlappenden Bildbereichen der Kameras 10 zusammensetzen.
[0024] Das Erheben von Bilddaten, wie z. B. das Aufnehmen einer Teilansicht der abzuwickelnden
Oberfläche 5b, wird durch einen Näherungsschalter 11 jeweils bei vorgegebenen Drehlagen
ϕ auslöst. Im gezeigten Beispiel wird jeweils nach Weiterdrehen der Halterung 3 um
ein Drehwinkelintervall Δϕ
1 eine Aufnahme des Behälters 5 gemacht. Zu diesem Zweck sind an der Halterung 3 in
den regelmäßigen Drehwinkelintervallen Δϕ
1 Triggersignalgeber 13, wie z. B. Magnete, angeordnet, die bei Annäherung an eine
ortsfeste Empfängereinheit 15 in dieser jeweils ein Triggersignal T erzeugen. Erreicht
das Triggersignal T einen vorgegebenen Triggerpegel P, so gibt die Empfängereinheit
15 ein Trigger-Steuersignal S an die Kameraeinheit 9 zur Aufnahme eines Bilds des
Behälters 5 aus. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine (nicht dargestellte) Berechnungseinheit
17 zur Speicherung und Weiterverarbeitung der Bilddaten.
[0025] Die Empfängereinheit 15 beinhaltet vorzugsweise einzelne, bezüglich der Transportrichtung
des Transportmittels 7 nacheinander angeordneten Triggersignalempfänger 19, wie z.
B. Hall-Sensoren, und deckt vorzugsweise den gesamten Bildbereich 9a der Kameraeinheit
9 ab.
[0026] Fig. 2 verdeutlicht die Funktionsweise des Näherungsschalters 11 an Hand von zwei
Momentaufnahmen einer durch den Bildbereich 9a geführten Halterung 3, wobei benachbarte
Halterungen 3 der Übersichtlichkeit halber weggelassen wurden. Die Halterung 3 dreht
sich mit der Winkelgeschwindigkeit ω
1 und das Transportmittel 7 mit der Winkelgeschwindigkeit ω
2.
[0027] An den Positionen A - H der Halterung 3 sind Triggersignalgeber 13 umfänglich gleichmäßig
verteilt, wobei das Drehwinkelintervall Δϕ
1 im Beispiel jeweils 45° beträgt. Es sind jedoch auch andere Drehwinkelintervalle
Δϕ
1 möglich. Auch die Triggersignalempfänger 19 sind gleichmäßig auf die Positionen A'
- H' der Empfängereinheit 15 verteilt, wobei deren Abstand durch das Winkelintervall
Δϕ
2 definiert ist.
[0028] Die Winkelintervalle Δϕ
1 und Δϕ
2 sowie die Winkelgeschwindigkeiten ω
1 und ω
2 sind so angepasst, dass die Triggersignalgeber 13 in einer Stellung, in der sie einen
minimalen Abstand 14 zur Signal-Empfängereinheit 15 haben, jeweils gegenüber einem
Triggersignalempfänger 19 zu liegen kommen, und zwar innerhalb des von dem Triggersignalempfänger
19 abgedeckten Empfangsbereichs 20, so dass der Triggerpegel P bei sich gegenüberliegenden
Triggersignalgeber 13 und Triggersignalempfänger 19 jeweils erreicht bzw. überschritten
wird. Im gezeigten Beispiel liegt die Position D zum Triggerzeitpunkt gegenüber der
Position D' und die Position F gegenüber F' (gestrichelt gezeichnet). Entsprechend
wäre E zum Triggerzeitpunkt gegenüber E', G gegenüber G', usw. (nicht dargstellt).
[0029] Gemäß Fig. 2 ist die Anzahl der Triggersignalgeber 13 und der Triggersignalempfänger
19 identisch, so dass aufeinander folgende Trigger-Steuersignale S in benachbarten
Triggersignalempfängern 19 erzeugt werden. Demzufolge entspricht die Anzahl der Triggersignalgeber
13 bevorzugt der Anzahl der pro Behälterabwicklung benötigten Kamerabilder. In der
Empfängereinheit 15 könnten jedoch auch weniger Triggersignalempfänger 19 vorgesehen
sein als Triggersignalgeber 13 an der Halterung 3.
[0030] Beispielsweise könnte nur jede zweite oder dritte Position A' - H' mit einem Triggersignalempfänger
19 bestückt sein, so dass nur jeder zweite oder dritte Triggersignalgeber 13 bei Annäherung
an die Empfängereinheit 15 ein Trigger-Steuersignal S auslöst. Würde trotzdem eine
größere Anzahl an Trigger-Steuersignalen S benötigt als Triggersignalempfänger 19
vorgesehen sind, so könnten "fehlende" Triggerzeitpunkte aus den Zeitintervallen zwischen
zuvor von den Triggersignalgebern 13 ausgelösten Trigger-Steuersignalen S berechnet
werden. Es versteht sich von selbst, dass derartige Berechnungen, wie Interpolationen,
auch bei einer identischen Anzahl von Triggersignalgebern 13 und Triggersignalempfängern
19 möglich sind. Damit können zusätzliche Kamerabilder an Zwischenpositionen innerhalb
des Drehwinkelintervalls Δϕ
1 aufgenommen werden.
[0031] Der Empfangsbereich 20 ist in Transportrichtung des Transportmittels 7 so groß, dass
die in Etikettiermaschinen üblichen Gleichlaufschwankungen, insbesondere bezüglich
der Winkelgeschwindigkeiten ω
1 und ω
2, nicht dazu führen können, dass ein Triggersignalgeber 13 fälschlicherweise neben
den zugehörigen Triggersignalempfänger 19 trifft und deshalb kein Trigger-Steuersignal
S erzeugt. Die Triggersignalempfänger 19 können zu diesem Zweck so angeordnet werden,
dass sich die Empfangsbereiche 20 benachbarter Triggersignalempfänger 19 überlappen.
Die Triggersignalgeber 13 und die Triggersignalempfänger 19 sind dann auf mindestens
zwei, im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung des Transportmittels 7 verlaufenden
Ebenen Y
1, Y
2 verteilt. Dies ist in Fig. 3 schematisch für die Empfängereinheit 15 angedeutet.
Eine solche Aufteilung auf mehrere Ebenen Y1, Y2 kann aber auch notwendig werden,
wenn der Durchmesser der Halterung 3 zu klein ist, um die benötigte Anzahl an Triggersignalgebern
13 mit ausreichendem Abstand voneinander anzuordnen.
[0032] Der Näherungsschalter 11 beruht bevorzugt auf einem magnetischen Wirkprinzip, d.
h. er reagiert auf das Einwirken eines Magnetfelds, um einen gegen Verschmutzung unempfindlichen
Betrieb der Vorrichtung zu gewährleisten. Als Näherungsschalter 11 sind aber auch
andere berührungslos arbeitende Einheiten zur Positionserkennung denkbar, wie z. B.
Lichtschranken. In diesem Fall könnten die Triggersignalgeber 13 als reflektierende
oder rückstreuende Flächen ausgebildet sein.
[0033] Die Triggersignalgeber 13 können an einer beliebigen Stelle der Halterung 3 angeordnet
sein, die eine Auflösung der Drehlage ϕ erlaubt, z. B. auf deren Unterseite, alternativ
auch an einer Antriebseinheit der Halterung 3, z. B. an einem Motor und/oder einer
Welle (nicht gezeigt).
[0034] Die Empfängereinheit 15 kann beliebige auf Magnetfelder sensitive Triggersignalempfänger
19 umfassen. Deren Anzahl entspricht vorzugsweise mindestens der Anzahl der zur Erfassung
des Merkmals 5a aufzunehmenden Kamerabildern bzw. der Teilansichten, die für eine
vollständige Abwicklung des Behälters 5 nötig sind.
[0035] Die Winkelgeschwindigkeit ω
1 muss nicht über die gesamte Abwicklung der Oberfläche 5b konstant sein. Es können
beispielsweise Beschleunigungs- und Abbremsrampen der Drehbewegung der Halterung 3
in die Erfassung des Merkmals 5 einbezogen werden. Anders als im gezeigten Beispiel
ist der Abstand bzw. das Winkelintervall Δϕ
2 dann an die jeweilige Änderung der Winkelgeschwindigkeit ω
1 anzupassen. Demzufolge wäre das Winkelintervall Δϕ
2 bei im Wesentlichen konstanter Winkelgeschwindigkeit ω
2 des Transportmittels 7 während einer Beschleunigungs- und/oder Abbremsrampe der Halterung
3 größer als bei einem Nennwert bzw. Maximalwert der Winkelgeschwindigkeit ω
1.
[0036] Das Transportmittel 7 ist nicht auf ein Transportkarussell beschränkt, sondern kann
auch linear und/oder kurvenförmig sein und z. B. aus einem Förderband bestehen. Die
Anordnung der Triggersignalempfänger 19 wäre dann entsprechend an den geänderten Verlauf
des Transportmittels 7 im Bildbereich 9a anzupassen. Ebenso würde das Winkelintervall
Δϕ
2 gegebenenfalls durch einen vergleichbaren linearen Parameter ersetzt.
[0037] Die Berechnungseinheit 17 berechnet eine Ist-Drehlage des Behälters 5. Um eine Soll-Drehlage
anfahren zu können, umfasst die Vorrichtung 1 ferner eine Steuereinheit 21, die geeignete
Steuersignale erzeugt und an die Antriebseinheiten der Halterungen 3, wie z. B. Servomotoren,
sendet.
[0038] Die oben beschriebenen Varianten der abgebildeten Ausführungsform können beliebig
kombiniert werden.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann wie folgt gearbeitet werden:
Eine kontinuierlicher Strom von auszurichtenden Behältern 5, die jeweils zentriert
auf den sich drehenden Halterungen 3 gehalten werden, wird von dem Transportmittel
7 dem Näherungsschalter 11 zugeführt. Sobald sich ein Triggersignalgeber 13 der Empfängereinheit
15 so weit annähert, dass in dieser der Triggerpegel P erreicht bzw. überschritten
wird, gibt die Empfängereinheit 15 ein Trigger-Steuersignal S zur Aufnahme eines Kamerabildes
an die Kameraeinheit 9 aus. Das Transportmittel 7 dreht sich indessen ebenso weiter
wie die Halterung 3. Sobald sich der nächste Triggersignalgeber 13 der Empfängereinheit
15 ausreichend annähert, wird ein weiteres Trigger-Steuersignal S an die Kameraeinheit
9 ausgegeben. Die Erfassung von Messdaten wird auf diese Weise fortgesetzt, bis der
Behälter 5 über seinen gesamten Umfang abgewickelt ist. Hierbei können sich mehrere
Behälter gleichzeitig im Messbereich 9a befinden, die jeweils von unterschiedlichen
Kameras 10 erfasst werden.
[0040] Die Bilddaten werden anschließend ausgewertet, das Merkmal 5a lokalisiert, eine IstPosition
der Drehlage ϕ des Behälters 5 errechnet und geeignete Steuersignale an die Halterungen
3 zur Ausrichtung der Behälter in eine Soll-Position der Drehlage ϕ übermittelt.
[0041] Die Erfindung bietet generell den Vorteil, dass die Triggerzeitpunkte, und damit
das Aufnehmen von Kamerabildern, nur von den Drehwinkelpositionen ϕ der Triggersignalgeber
13 abhängen und somit unabhängig von den in Etikettiermaschinen üblichen Gleichlaufschwankungen
des Transportmittels 7 und der Halterungen 3 sind. Die zeitliche Korrelation zwischen
Datenerfassung und Positionsbestimmung ist dabei sehr genau und liegt typischer Weise
im Bereich von 100 µs. Durch die erhöhte Genauigkeit der Ausrichtung ist eine anschließende
Etikettierung auch ohne zusätzliche Feinausrichtung des Behälters 5 möglich. Die Vorrichtung
1 bzw. eine Etikettiermaschine mit Behälterausrichtung kann deshalb insgesamt kompakter
ausgeführt werden.
[0042] Außerdem ist das Beschleunigen der Halterung 3 auf eine Nenndrehzahl vor der Erfassung
des Merkmals 5 bzw. deren exakte Einhaltung währenddessen nicht mehr notwendig. Vielmehr
können Beschleunigungs- und Abbremsrampen in die Abwicklung mit einbezogen werden.
Die Positionen der Triggersignalempfänger 19 sind in diesem Fall lediglich in geeigneten,
unterschiedlichen Abständen Δϕ
2 anzuordnen. Die Vorrichtung 1 kann dann noch kompakter ausgeführt werden.
[0043] Die Abwicklung des Behälters 5 ist unabhängig von der Maschinenleistung. Fährt die
Etikettiermaschine langsamer als ausgelegt, wird die Behälteroberfläche 5b dementsprechend
langsamer abgewickelt.
1. Vorrichtung (1) zum Ausrichten der Drehlage (ϕ) von Behältern (5), insbesondere von
Flaschen, in einer Etikettiermaschine, mit:
- mindestens einer drehbaren Halterung (3) für einen auszurichtenden Behälter (5);
und
- einer Kameraeinheit (9) zum Abbilden des Behälters (5),
gekennzeichnet durch
einen Näherungsschalter (11) zum Triggern einer Bildaufnahmefunktion der Kameraeinheit
(9).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Näherungsschalter (11) mehrere, in vorgegebenen Drehwinkelintervallen (Δϕ1) an der Halterung (3) vorgesehene Triggersignalgeber (13) und eine feststehende Empfängereinheit
(15) mit mindestens einem Triggersignalempfänger (19) umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest jeder dritte Triggersignalgeber (13) in einer Drehlage (ϕ), in der er einen
minimalen Abstand (14) zur Empfängereinheit (15) hat, gegenüber dem Triggersignalempfänger
(19) positioniert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ferner ein Transportmittel (7) umfasst, das die Halterung (3)
an einem Empfangsbereich (20) des Triggersignalempfängers (19) entlang führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Empfängereinheit (15) mehrere Triggersignalempfänger (19) so angeordnet sind,
dass das Transportmittel (7) die Halterung (3) an den Empfangsbereichen (19) der Triggersignalempfänger
nacheinander entlang führt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Triggersignalempfänger (19) auf mindestens zwei, im Wesentlichen parallel zur
Transportrichtung des Transportmittels (7) verlaufenden Ebenen (Y1, Y2) verteilt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängereinheit (15) mehrere Triggersignalempfänger (19) umfasst und die Abstände
(Δϕ2) zwischen benachbarten Triggersignalempfängern (19) an den Verlauf einer Beschleunigungs-
und/oder Abbremsrampe der Drehbewegung der Halterung (3) angepasst sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Näherungsschalter (11) magnetfeldsensitiv ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, ferner mit:
- einer Berechnungseinheit (17) zum Lokalisieren eines Merkmals (5a) auf dem abgebildeten
Behälter (5) und zum Berechnen einer Ist-Drehlage des Behälters (5); und
- einer Steuereinheit (21) zum Anfahren einer Soll-Drehlage des Behälters (3).
10. Verfahren zum Ausrichten der Drehlage (ϕ) von Behältern (5), insbesondere von Flaschen,
in einer Etikettiermaschine, mit den Schritten:
a) Drehen eines auszurichtenden Behälters (5) und Abwickeln seiner Mantelfläche (5b)
im Bildbereich (9a) einer Kameraeinheit (9); und
b) Abbilden des Behälters (5) mit der Kameraeinheit (9), um ein Merkmal (5a)
des Behälters (5) zu erfassen,
dadurch gekennzeichnet, dass
c) ein Näherungsschalter (11) das Abbilden des Behälters triggert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich mehrere Triggersignalgeber (13) mit dem Behälter (5) mitdrehen und dass zumindest
jeder dritte Triggersignalgeber (13) bei Annäherung an eine ortsfeste Empfängereinheit
(15) ein Triggersignal (S) erzeugt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Triggersignal (S) in einer Drehlage (ϕ) der Triggersignalgeber (13), in der diese
jeweils einen minimalen Abstand (14) zur Empfängereinheit (15) haben, einen vorgegebenen
Triggerpegel (P) erreicht, so dass ein Trigger-Steuersignal (S) ausgegeben wird, das
das Abbilden des Behälters (10) triggert.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (5) während des Abwickelns an mindestens einem Empfangsbereich (20)
der Empfängereinheit (15) entlang geführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Triggersignal (S) in unterschiedlichen Triggersignalempfängern (19) der Empfängereinheit
(15) erzeugt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass es ferner folgende Schritte umfasst:
d) Lokalisieren eines Merkmals (5a) auf dem abgebildeten Behälter (5) und Berechnen
einer Ist-Drehlage des Behälters (5); und
e) Anfahren einer Soll-Drehlage des Behälters (5).