[0001] Die Erfindung betrifft eine Paraffiniereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Paraffiniereinrichtungen sind im Zusammenhang mit Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen
seit langem bekannt und in der Patentliteratur ausführlich beschrieben.
[0003] Derartige Paraffiniereinrichtungen werden bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen
vor allem dazu verwendet, um den Reibwert eines Garnes herabzusetzen.
Das heißt, bei Offenend-Spinnmaschinen werden beispielsweise auf das frisch hergestellte
Garn, bevor es zu einer Kreuzspule aufgewickelt wird, Paraffinpartikel aufgetragen,
die die Lauf- und Gleiteigenschaften des Garnes verbessern, was sich insbesondere
bei nachfolgenden Verarbeitungsprozessen, beispielsweise beim Wirken und Stricken
positiv auswirkt.
[0004] Um bei solchen Paraffiniereinrichtungen eine möglichst gleichmäßige Abnutzung des
Paraffinkörpers zu erzielen, wird der Paraffinkörper in der Regel langsam um seine
Mittellängsachse rotiert, wobei der laufende Faden gleichzeitig leicht die Stirnseite
des Paraffinkörpers beaufschlagt.
Der Paraffinkörper ist zu diesem Zweck drehfest, jedoch axial verschiebbar auf einer
antreibbaren Aufnahmewelle gelagert und wird durch ein Federelement gegen Wegbegrenzungsmittel
gedrückt, die die Arbeitsposition des Paraffinkörpers vorgeben.
[0005] Bezüglich des Antriebes der Aufnahmewelle derartiger Paraffiniereinrichtungen sind
dabei verschiedene Ausführungsformen im Einsatz.
Es ist beispielsweise bekannt, die Aufnahmewellen der Paraffiniereinrichtungen einer
Maschinenseite, wie die übrigen Funktionselemente der Arbeitsstellen solcher Textilmaschinen,
über maschinenlange Antriebswellen anzutreiben, die jeweils durch einen im Endgestell
der Textilmaschine angeordneten Elektromotor beaufschlagt werden.
Paraffiniereinrichtungen, die direkt oder indirekt durch eine maschinenlange Antriebswelle
beaufschlagt werden, sind zum Beispiel in der
DE 195 39 099 A1, in der
EP 0 071 582 A1 oder im Handbuch "AUTOCORO" der Firma Schlafhorst, Seite 1.4.15 beschrieben.
[0006] Der Einsatz derartiger maschinenlanger Antriebsmittel erweist sich allerdings als
nachteilig, wenn während des Spinnbetriebes an einzelnen Arbeitsstellen Reparaturen
notwendig werden.
Ein Austauschen von Funktionselementen der Arbeitsstellen ist während des Spinnbetriebs
beispielsweise kaum möglich.
[0007] Bei modernen Offenend-Spinnvorrichtungen ist man deshalb dazu übergegangen, die Garnbildungs-
und Wickeleinrichtungen der Arbeitsstellen mit Einzelantrieben zu versehen und so
in einem Arbeitsstellengehäuse anzuordnen, dass im Bedarfsfall die Garnbildungs- und
Wickeleinrichtungen auch während des laufenden Spinnbetriebes als Baueinheit ausgetauscht
werden können.
In diesem Zusammenhang war man auch dazu übergegangen, die Paraffiniereinrichtungen
jeweils mit einem Einzelantrieb auszustatten.
Solche einzelmotorisch angetriebenen Paraffiniereinrichtungen sind beispielsweise
Gegenstand der
DE 103 54 588 A1 oder der
DE 10 2006 018 838 A1.
[0008] Bei einzelmotorisch angetriebenen Paraffiniereinrichtungen sind die vorstehend beschriebenen
Probleme der stark eingeschränkten Zugängigkeit der Arbeitsstellen während des laufenden
Spinnbetriebes zwar nicht gegeben, einzelmotorisch angetriebene Paraffiniereinrichtungen
weisen aber den Nachteil auf, dass sie konstruktiv relativ aufwendig gestaltet sind,
da sie jeweils einen eigenen Antrieb benötigen.
Die Herstellungskosten solcher einzelmotorisch angetriebener Paraffiniereinrichtungen
sind daher relativ hoch.
[0009] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Paraffiniereinrichtung zu schaffen, die sowohl bezüglich ihrer Herstellungskosten
günstig ist, als auch so ausgebildet ist, dass die in einem Arbeitsstellengehäuse
angeordnete Paraffiniereinrichtung im Bedarfsfall, gemeinsam mit den Garnbildungs-
und/oder den Wickeleinrichtungen der betreffenden Arbeitsstelle, problemlos ausgebaut
werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Paraffiniereinrichtung gelöst, wie
sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die erfindungsgemäße Paraffiniereinrichtung mit einer teleskopierbar ausgebildeten
Antriebswelle, die ein erstes Wellenstück mit einer endseitig angeordneten Kupplungseinrichtung
und ein zweites Wellenstück mit einem endseitig angeordneten Kupplungselement aufweist,
wobei die Kupplungseinrichtung und das Kupplungselement jeweils so ausgebildet sind,
dass sie miteinander korrespondieren können, weist den Vorteil auf, dass die Antriebswellen
benachbarter Paraffiniereinrichtungen problemlos zu einem durchgehenden Antriebsstrang
zusammengefügt werden können, den man im Bedarffall aber auch leicht trennen kann.
Das heißt, mit solchermaßen ausgebildeten Paraffiniereinrichtungen kann auf einfache
und kostengünstige Weise ein durchgehender Antriebsstrang realisiert werden, der während
des Spinnbetriebes für einen sicheren Antrieb mehrerer Paraffiniereinrichtungen sorgt
sowie sehr funktionssicher und nahezu wartungsfrei ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Paraffiniereinrichtung kann außerdem, wenn erforderlich, selbst
bei laufender Textilmaschine, vorzugsweise gemeinsam mit ihrem zugehörigen Arbeitsstellengehäuse
und den ebenfalls im Arbeitsstellengehäuse angeordneten und dann abgeschalteten Garnbildungs-
und Wickeleinrichtungen der betreffenden Arbeitsstelle, ausgetauscht werden.
An den Paraffiniereinrichtungen müssen im Zuge eines solchen Aus- oder Einbaus eines
Arbeitsstellengehäuses lediglich zwei Wellenstücke des durchgehenden Antriebsstranges
im Sinne "kürzen der Antriebswelle" verschoben werden.
Das heißt, das erste Wellenstück der teleskopierbaren Antriebswelle der betreffenden
Paraffiniereinrichtung sowie das erste Wellenstück der Paraffiniereinrichtung der
benachbarten Arbeitsstelle müssen aus ihren benachbarten zweiten Wellenstücken gezogen
werden.
Das betreffende Arbeitsstellengehäuse kann anschließend, vorzugsweise nach dem Lösen
einiger leicht lösbarer Befestigungseinrichtungen am Arbeitsstellengehäuse, problemlos
abgenommen werden.
Bei einem eventuell notwendigen Austauschen von Funktionselementen einer Arbeitsstelle,
das erfolgt, während die übrigen Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine weiter
produzieren, fallen weder zeitaufwendige Montage-, noch irgendwelche Einstellarbeiten
an.
Die entstandene Lücke im Antriebsstrang kann entweder durch den Einbau eines neuen
kompletten Arbeitsstellengehäuses geschlossen werden, oder es wird zunächst einfach
eine separate, telekopierbare Antriebswelle in die Lücke des Antriebsstranges eingeclipst
und auf diese Weise der Antriebsstrang wieder geschlossen.
[0014] Wie vorstehend bereits angedeutet, liegt ein weiterer entscheidender Vorteil der
erfindungsgemäßen Paraffiniereinrichtung in ihren günstigen Herstellungskosten.
Das heißt, sowohl die teleskopierbare Antriebswelle als auch nahezu alle anderen Bauteile
der Paraffiniereinrichtung können kostengünstig als Kunststoff-Spritzgussteile hergestellt
werden. Des Weiteren werden bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Paraffiniereinrichtungen
pro Maschinenseite der Textilmaschine nur relativ wenige Antriebe, in bevorzugter
Ausführung lediglich zwei Antriebe pro Maschinensektion, das heißt, ein Antrieb pro
zwölf Arbeitsstellen, benötigt.
[0015] Wie im Anspruch 2 beschrieben, können über die Kupplungseinrichtung eines ersten
Wellenstückes und das Kupplungselement eines zweiten Wellenstückes Antriebswellen
benachbarter Paraffiniereinrichtungen verbunden werden, wobei eine Kupplungseinrichtung
mit einem Kupplungselement im zusammengefügten Zustand jeweils eine drehfeste, im
Bedarfsfall jedoch manuell leicht lösbare Clipsverbindung bildet.
Das heißt, über die beiden Kupplungsteile können die ersten und zweiten Wellenstücke
der Antriebswellen benachbarter Paraffiniereinrichtungen problemlos zu einem durchgehenden
Antriebsstrang verbunden werden, der einerseits während des Spinnbetriebes für einen
sicheren Antrieb der Paraffiniereinrichtungen sorgt, anderseits im Bedarfsfall aber
auch problemlos wieder getrennt werden kann.
Das Bedienpersonal benötigt kein besonderes Werkzeug, um eine Paraffiniereinrichtung,
die in einen durchgehenden Antriebsstrang eingeschaltet ist, abzukuppeln und aus dem
Antriebsstrang herauszunehmen.
[0016] Wie im Anspruch 3 dargelegt, ist in vorteilhafter Ausführungsform außerdem vorgesehen,
dass das zweite Wellenstück über ein Zwischenwellenstück im Gehäuse der Paraffiniereinrichtung
drehbar, jedoch in axialer Richtung fixiert, gelagert ist.
Eine derartige Ausbildung des zweiten Wellenstückes und des Zwischenwellenstückes
erleichtert die Herstellung einer telekopierbaren Antriebswelle, insbesondere, wenn
eine axial verschiebbare Lagerung des ersten Wellenstückes der Antriebswelle im Zwischenwellenstück
vorgesehen ist, erheblich.
[0017] Wie im Anspruch 4 weiter dargelegt, ist das erste Wellenstück drehfest, aber axial
verschiebbar, in einer Lagerausnehmung des Zwischenwellenstückes gelagert.
Das heißt, durch eine vorteilhafte Ausführungsform des ersten Wellenstückes ist in
Verbindung mit einer entsprechenden, vorteilhaften Ausbildung einer Lagerausnehmung
im Zwischenwellenstück dafür gesorgt, dass einerseits eine sichere drehfeste Verbindung
der Wellenstücke während des Betriebes gewährleistet ist und anderseits bei Bedarf
auf einfache Weise jederzeit problemlos eine Änderung der Länge der Antriebswelle
möglich ist.
[0018] Wie in den Ansprüchen 5 bis 7 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen,
dass pro Maschinensektion jeweils zwei durchgehende Antriebsstränge vorgesehen sind,
die jeweils durch einen Sektionsantrieb rotiert werden.
[0019] Der Sektionsantrieb für vorzugsweise jeweils zwölf Paraffiniereinrichtungen ist dabei
beispielsweise als Schrittmotor mit zugehörigem Schrittmotorgetriebe ausgebildet,
wobei das Schrittmotorgetriebe über ein Anschlussmittel für den Antriebsstrang verfügt.
Das Anschlussmittel kann in seinem konstruktiven Aufbau dem Aufbau eines Kupplungselementes
entsprechen, wie es von einem zweiten Wellenstück bekannt ist.
Das bedeutet, an das Schrittmotorgetriebe kann jederzeit problemlos eine Kupplungseinrichtung
eines ersten Wellenstückes einer telekopierbaren Antriebswelle einer Paraffiniereinrichtung
angeschlossen werden, die dann das erste Teilstück eines Antriebsstranges einer Maschinensektion
bildet.
[0020] Es muss in diesem Zusammenhang allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen werden,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf den Einsatz von zwei Antrieben pro Maschinensektion
oder zwei Antriebssträngen, die jeweils exakt die Länge einer Maschinensektion aufweisen,
beschränkt sein soll.
Es ist durchaus auch vorstellbar, mehr als zwei Antriebe pro Maschinensektion einzusetzen
oder einen Antriebsstrang zu wählen, der länger als eine Maschinensektion ist.
[0021] Wie im Anspruch 8 dargelegt, ist jedes erste Wellenstück der teleskopierbaren Antriebswelle
einer Paraffiniereinrichtung mit einem Griffansatz ausgestattet, der ein problemloses
Positionieren des ersten Wellenstückes ermöglicht.
Das heißt, der Griffansatz erleichtert einer Bedienperson im Bedarfsfall das Lösen
oder das Herstellen einer Clipsverbindung zwischen einem axial fixierten zweiten Wellenstück
und einem axial verschiebbar gelagerten ersten Wellenstück.
Der Griffansatz ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das erste Wellenstück, was
nicht immer ganz zu vermeiden ist, etwas durch Paraffinabrieb verschmutzt und damit
etwas glatt geworden ist.
[0022] Wie vorstehend bereits angedeutet und im Anspruch 9 beschrieben, ist wenigstens die
telekopierbare Antriebswelle aus einem modernen Kunststoff gefertigt. Solche modernen
Kunststoffe stellen langlebige und relativ unempfindliche Werkstoffe dar, die außerdem
verhältnismäßig preisgünstig sind.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0024] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen,
die jeweils eine erfindungsgemäß ausgebildete Paraffiniereinrichtung aufweisen, in
Vorderansicht,
- Fig. 2
- in Seitenansicht eine Arbeitsstelle der in Fig.1 dargestellten Textilmaschine, mit
einem Arbeitsstellengehäuse, das unter anderem mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten
und angetriebenen Paraffiniereinrichtung ausgestattet ist,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Paraffiniereinrichtung in einem größeren Maßstab, in Vorderansicht,
- Fig. 4
- die Paraffiniereinrichtung gemäß Fig.3 in Draufsicht, teilweise im Schnitt.
- Fig. 5
- drei nebeneinander angeordnete Arbeitsstellen, bei denen die Antriebswellen der Paraffiniereinrichtungen
zu einem durchgehenden Antriebsstrang verbunden sind,
- Fig. 6
- zwei beabstandet angeordnete Arbeitsstellen, wobei eine Lücke zwischen den Antriebswellen
der Paraffiniereinrichtungen durch eine separate, telekopierbare Antriebswelle überbrückt
ist.
[0025] Die Figur 1 zeigt schematisch in Vorderansicht eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine,
im Ausführungsbeispiel eine Offenend-Rotorspinnmaschine 40.
[0026] Die Endgestelle 41, 42 dieser Offenend-Rotorspinnmaschine 40 sind, wie bekannt und
daher nicht näher dargestellt, über durchgehende Ver- und Entsorgungskanäle, beispielsweise
einen Unterdruckkanal zur Versorgung der im Bereich der Arbeitsstellen 1 angeordneten
Spinnvorrichtungen 2 mit Spinnunterdruck, einen Elektronikkanal für ein Bussystem
und/oder eine Garnüberwachungseinrichtung sowie einen Kabelkanal zur Versorgung der
Arbeitsstellen 1 mit elektrischer Energie verbunden.
An diesen Ver- und Entsorgungskanälen, die quasi das "Rückgrad" der Textilmaschine
40 darstellen, sind die Arbeitsstellengehäuse 11, die neben Garnbildungs- und Wickeleinrichtungen,
wie Offenend-Rotorspinnvorrichtung 2 und Spulvorrichtung 44, jeweils auch eine erfindungsgemäße
Paraffiniereinrichtung 5 aufweisen, festgelegt.
In den Endgestellen 41 bzw. 42 sind beispielsweise eine textilmaschineneigene Unterdruckquelle
45, eine elektrische Energieversorgung sowie eine Zentralsteuereinheit 46 der Offenend-Rotorspinnmaschine
40 angeordnet.
Die Zentralsteuereinheit 46 ist dabei ihrerseits mit den Arbeitsstellenrechnern 47
der einzelnen Arbeitsstellen 1, vorzugsweise über das Bussystem 43, verbunden.
[0027] Auf den zahlreichen Arbeitsstellen 1 wird jeweils mittels der Offenend-Spinnvorrichtung
2 ein Vorlagefaserband 48, das in Spinnkannen 49 bevorratet ist, die in Reihe nebeneinander
unterhalb der Arbeitsstellen 1 positioniert sind, zu einem Faden 3 gesponnen, der
anschließend auf der Spulvorrichtung 44 zu einer Kreuzspule 8 aufgewickelt wird.
[0028] Um den Faden 3, bevor er auf die Kreuzspule 8 aufläuft, paraffinieren zu können,
sind die einzelnen Arbeitsstellen 1 jeweils mit einer Paraffiniereinrichtung 5 ausgestattet,
deren Funktionsweise und Antriebseinrichtung nachfolgend anhand der Figuren 2 bis
4 näher erläutert wird.
[0029] Die Paraffiniereinrichtungen 5 einer Maschinensegmentseite 50 sind dabei, wie in
Fig. 1 angedeutet, jeweils durch einen Antriebsstrang 53 verbunden, der seinerseits
aus zahlreichen, teleskopierbaren Antriebswellen 28 der Paraffiniereinrichtungen 5
besteht und durch einen Sektionsantrieb 55, bestehend aus einem Schrittmotor mit einem
Schrittmotorgetriebe 56, beaufschlagbar ist.
[0030] In Figur 2 ist eine der Arbeitsstellen 1 der Offenend-Rotorspinnmaschine 40 in Seitenansicht
dargestellt.
Derartige Arbeitsstellen 1 verfügen, wie vorstehend bereits erläutert, jeweils über
ein Arbeitsstellengehäuse 11, in das die Garnbildungs- und Wickeleinrichtungen der
Arbeitsstelle integriert sind.
Das heißt, das Arbeitsstellengehäuse 11 verfügt über eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung
2 zur Fertigung eines Fadens 3 sowie eine Spulvorrichtung 44 zur Herstellung einer
Kreuzspule 8.
Die Spulvorrichtung 44 weist dabei unter anderem eine Changiereinrichtung 6 sowie
eine Spulenantriebswalze 7 auf.
[0031] Außerdem ist das Arbeitsstellengehäuse 11 mit einer Fadenabziehvorrichtung 4 und
einer erfindungsgemäßen Paraffiniereinrichtung 5 ausgestattet.
Die Kreuzspule 8 ist in einem Spulenrahmen 9 rotierbar gelagert, der seinerseits über
eine Schwenkachse 10 an das Arbeitsstellengehäuse 11 angeschlossen ist.
[0032] Im Bereich der Paraffiniereinrichtung 5, die nachfolgend anhand der Figuren 3 und
4 näher erläutert wird, ist außerdem ein mechanischer Fadenspeicher 12 angeordnet.
Die Funktionsweise eines solchen mechanischen Fadenspeichers 12 ist im Prinzip bekannt
und beispielsweise in der
DE 199 15 529 A1 ausführlich beschrieben.
[0033] Die Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Paraffiniereinrichtung 5 in Vorderansicht.
Wie ersichtlich, ist auf einer rotierbar gelagerten Aufnahmewelle 13, drehfest, jedoch
axial verschiebbar, ein Paraffinkörper 14 angeordnet, der durch ein Federelement 15
beziehungsweise ein entsprechendes Druckgestänge 32 in axialer Richtung beaufschlagt
wird und mit seiner Stirnseite 16 an Wegbegrenzungsmitteln 17 anliegt.
Diese Wegbegrenzungsmittel 17 sind an einer Anschlagklappe 18 der Paraffiniereinrichtung
5 festgelegt und können bei Bedarf hinsichtlich ihrer axialen Position eingestellt
werden.
Die Anschlagklappe 18 ist ihrerseits über eine vertikale Achse 19 schwenkbar an das
Gehäuse 20 der Paraffiniereinrichtung 5 angeschlossen.
Die Anschlagklappe 18 weist eine nach unten kragende Konsole 21 auf, an der rotierbar
gelagerte, stationäre Fadenführungsmittel 22, 23 eines mechanischen Fadenspeichers
12 angeordnet sind. Zwischen diesen beabstandet angeordneten, stationären Fadenführungsmitteln
22, 23 ist ein verschiebbares Fadenführungsmittel 24 gelagert, das zum Beispiel über
einen in Fig.2 schematisch dargestellten Schwenk- oder Linearantrieb 27 definiert
einstellbar ist und dessen jeweilige Position die Menge des im Fadenspeicher 12 zwischengelagerten
Fadens bestimmt.
[0034] An der Anschlagklappe 18 ist außerdem ein kraftschlüssig arbeitender Magnetverschluß
25 angeordnet, durch den die Anschlussklappe 18 in der in den Figuren dargestellten
Betriebsstellung fixierbar ist.
[0035] Die Anschlagklappe 18 weist des Weiteren im Bereich ihrer Oberkante eine horizontal
verlaufende Fadenführungsleiste 26 auf, an der der laufende Faden 3 während seiner
Changierung entlang gleitet und dabei sicher geführt wird.
Um das Einfädeln des Fadens in die Fadenführungsmittel 22 bis 24 des Fadenspeichers
zu erleichtern, sind an der Anschlagklappe 18 außerdem Fadenleitelemente 29, 30 vorgesehen.
[0036] Wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, erfolgt der Antrieb der Aufnahmewelle 13
und damit des Paraffinkörpers 14 mittels einer antreibbaren, teleskopierbaren Antriebswelle
28.
Die Antriebswelle 28 jeder Paraffiniereinrichtung 5 besteht dabei aus einem ersten,
axial verschiebbar gelagerten Wellenstück 35, das endseitig eine Kupplungseinrichtung
37 aufweist, einem in axialer Richtung fixierten Zwischenwellenstück 60 sowie einem
am Zwischenwellenstück 60 festgelegten zweiten Wellenstück 36, das endseitig mit einem
Kupplungselement 38 ausgestattet ist.
Das erste Wellenstück 35, das einen Griffansatz 39 aufweist, ist drehfest, jedoch
axial verschiebbar in einer Lagerausnehmung 31 des Zwischenwellenstückes 60 gelagert.
[0037] Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, verfügt das Zwischenwellenstück 60 außerdem
über eine Antriebsschnecke 51, die mit einem Zahnrad 52, das Bestandteil der Aufnahmewelle
13 ist, kämmt.
[0038] Wie vorstehend bereits erläutert und beispielsweise in Fig.5 dargestellt, sind im
Einbauzustand der Arbeitsstellengehäuse 11 die Antriebswellen 28 jeweils benachbarter
Paraffiniereinrichtungen 5 über die Kupplungseinrichtungen 37 und die Kupplungselemente
38 der Wellenstücke 35, 36 zu einem sektionslangen Antriebsstrang 53 verbunden, der
seinerseits durch einen Sektionsantrieb 55 definiert rotierbar ist.
[0039] Dieser jeweils sektionslange Antriebsstrang 53 kann selbst dann realisiert werden,
wenn an einer der Arbeitsstellen 1 das Arbeitsstellengehäuse 11 und damit die zugehörige
Paraffiniereinrichtung 5 ausgebaut ist.
In einem solchen, in Fig.6 dargestellten Fall, ist die entstandene Lücke durch eine
separate telekopierbare Antriebswelle 28 überbrückbar, so dass auch dann alle Paraffiniereinrichtungen
5 einer Maschinensektion 50 durch einen Sektionsantrieb 55 und einen gemeinsamen Antriebsstrang
53 angetrieben werden können.
1. Paraffiniereinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, mit einem
Gehäuse, einer im Gehäuse drehbar gelagerten Antriebswelle, an die eine rotierbar
gelagerte, antreibbare Aufnahmewelle zur drehfesten, jedoch axial verschiebbaren Lagerung
eines Paraffinkörpers angeschlossen ist, einem Federelement zur axialen Beaufschlagung
des Paraffinkörpers sowie einer Anschlagklappe mit Wegbegrenzungsmitteln zur Positionierung
des Paraffinkörpers,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebswelle (28) teleskopierbar ausgebildet ist und über ein erstes Wellenstück
(35) mit einer endseitig angeordneten Kupplungseinrichtung (37) sowie ein zweites
Wellenstück (36) mit einem endseitig angeordneten Kupplungselement (38) verfügt, wobei
die Kupplungseinrichtung (37) und das Kupplungselement (38) so ausgebildet sind, dass
die Antriebswellen (28) benachbarter Paraffiniereinrichtungen (5) zu einem durchgehenden,
bei Bedarf jedoch leicht trennbaren Antriebsstrang (53) zusammenfügbar sind.
2. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im zusammengefügten Zustand eine Kupplungseinrichtung (37) eines ersten Wellenstückes
(35) mit einem Kupplungselement (38) eines zweiten Wellenstückes (36) eine drehfeste,
im Bedarfsfall manuell leicht lösbare Clipsverbindung bildet.
3. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Wellenstück (36) über ein Zwischenwellenstück (60) im Gehäuse (20) der
Paraffiniereinrichtung (5) drehbar, jedoch in axialer Richtung fixiert, gelagert ist.
4. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wellenstück (35) axial verschiebbar in einer Lagerausnehmung (31) des Zwischenwellenstückes
(60) gelagert ist, wobei die Ausbildung des Wellenstückes (35) und der Lagerausnehmung
(31) eine drehfeste, jedoch axial verschiebbare Verbindung des ersten Wellenstückes
(35) im Zwischenwellenstück (60) gewährleistet.
5. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der durchgehende Antriebsstrang (53) durch einen Antrieb rotierbar ist.
6. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Rotieren des Antriebsstranges (53) pro Maschinensektion (50) jeweils zwei Sektionsantriebe
(55) vorgesehen sind.
7. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sektionsantrieb (55) als Schrittmotor mit zugehörigem Schrittmotorgetriebe (56)
ausgebildet ist, wobei das Schrittmotorgetriebe (56) über ein Anschlussmittel verfügt,
das einem Kupplungselement (38) eines zweiten Wellenstückes (36) entspricht.
8. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wellenstück (35) mit einem Griffansatz (39) ausgestattet ist, der ein problemloses
Positionieren und Kuppeln des ersten Wellenstückes (35) mit dem zweiten Wellenstück
(36) ermöglicht.
9. Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die telekopierbare Antriebswelle (28) aus einem Kunststoff gefertigt ist.