[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelsteller für einen an einem Behältnis bewegbar
gehaltenen Deckel, umfassend einen ersten Arm, einen zweiten Arm und ein Anschlusselement,
wobei der zweite Arm um eine erste Schwenkachse zwischen einer Offenstellung und einer
Schließstellung mit dem ersten Arm schwenkbar verbunden ist und der erste Arm um eine
zweite Schwenkachse schwenkbar mit dem Anschlusselement verbunden ist, und einen Kraftspeicher,
der zwischen beiden Armen wirksam ist und den zweiten Arm über einen Teil seines Schwenkweges
in Richtung zur Offenstellung beaufschlagt.
[0002] Aus der
DE 100 19 337 A1 ist ein solcher Deckelsteller bekannt, der ein um eine Anlenkachse schwenkbar mit
dem Deckel verbindbares Armteil und ein um eine Schwenkachse schwenkbar mit einem
am Möbelkorpus zu befestigendes Beschlagteil verbundenes korpusseitiges Armteil aufweist.
An beiden Enden des korpusseitigen Armteils befinden sich Steuereinrichtungen, die
jeweils ein Druckstück, eine Druckrolle und eine Steuerkurve enthalten. Druckstück
und Steuerkurve werden mittels einer Federeinrichtung gegeneinandergehalten. Beide
Federeinrichtungen stützen sich mit ihrem der jeweiligen Steuerkurve abgewandten Ende
an dem korpusseitigen Armteil abstützen, so dass die zwei Steuereinrichtungen unabhängig
von einander wirksam sind. Die Steuereinrichtung, die sich an dem Ende der Anlenkachse
des korpusseitigen Armes befindet, dient im wesentlichen dazu, eine Kraft in Öffnungsrichtung
des Deckels auszuüben, so dass der Deckel leichter geöffnet werden kann. Die korpusseitige
Steuereinrichtung dient sowohl dazu, eine Kraft in Öffnungsrichtung des Deckels, als
auch eine Zuhaltekraft auf den Deckel auszuüben. Die Kraft in Öffnungsrichtung erzeugt
die korpusseitige Steuereinrichtung indem die Druckrolle auf einen im wesentlichen
sich radial von der Schwenkachse des korpusseitigen Arm um den Korpus sich entfernenden
Abschnitt abrollt und über eine, bezogen auf der Längsachse des Armes, Querkraftkomponente
ein Moment auf den zweiten Arm ausübt.
[0003] In der
DE 299 03 503 U1 ist ein Deckelsteller beschrieben, der einen ersten Arm und einen zweiten Arm aufweist,
die um eine Schwenkachse schwenkbar miteinander verbunden sind. Der zweite Arm bildet
eine Stellkontur in Form einer Kurve, deren radialer Abstand zur Schwenkachse ausgehend
von einer ersten Position der beiden Arme zueinander über einen Teil des Schwenkweges
zunimmt und zum Ende des Schwenkweges abnimmt. Der erste Arm hält einen verschiebbar
gelagerten Stellschieber, der mittels Federn in Anlage zur Stellkontur des zweiten
Arms beaufschlagt ist. Die Stellkontur ist derart ausgebildet, dass über den größten
Schwenkweg der Deckelsteller zu einer Offenstellung hin beaufschlagt ist. Über einen
kleineren Schwenkweg wird ein Anzugsmoment in Richtung zu einer Schließstellung der
beiden Arme erzeugt. Das Aufstellmoment in Richtung zur Offenstellung des Deckels
wird durch den zunehmenden radialen Abstand der Stellkontur zur Schwenkachse erzielt.
Hierbei ist die Kurve der Stellkontur den kinematischen Verhältnissen angepasst, so
dass immer ein ausreichendes Drehmoment erzeugt wird, um den Deckel anzuheben oder
in einer beliebigen Position zu halten. Der Stellschieber bildet hierbei eine Stützfläche,
die in Anlage zur Stellkontur beaufschlagt ist.
[0004] Die
DE 103 23 698 B3 zeigt einen Deckelsteller, mit einem ersten Arm und einen zweiten Arm, die um eine
Schwenkachse zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung schwenkbar miteinander
verbunden sind. Am zweiten Arm ist eine konvexe Stellkontur vorgesehen, die um eine
parallel zur Schwenkachse angeordnete Mittelachse verläuft. Mittels des ersten Armes
ist ein Stellschieber verschiebbar geführt, der in Richtung zur Stellkontur federbelastet
ist und über einen Gleitschuh in gleitender Anlage zur Stellkontur steht. Da die Stellkontur
exzentrisch zur Schwenkachse angeordnet ist, wird von dem Stellschieber ein Moment
erzeugt, so dass beide Arme, von einer Zwischenstellung aus gesehen, sowohl in ihre
Offenstellung als auch in ihre Schließstellung beaufschlagt werden. Ferner ist eine
Stützlager am dem Ende des ersten Armes vorgesehen, das mit einem Möbelkorpus verbunden
werden kann und dessen Abstand zu der Schwenkachse der beiden Arme veränderbar ist.
Hierdurch können Federn, die zwischen dem Stellschieber und dem Stützlager abgestützt
sind, in ihrer Vorspannung variiert werden.
[0005] Ausgehend hiervon ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Deckelsteller
bereitzustellen, der eine Dämpfung ermöglicht und kompakt gebaut ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Dämpfungselement vorgesehen
ist, das zumindest über einen Teil des Schwenkweges des zweiten Armes und zumindest
über einen Teil des Schwenkweges des ersten Armes gegenüber dem Anschlusselement zwischen
dem zweiten Arm und dem Anschlusselement wirksam ist.
[0007] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Kraftspeicher den zweiten Arm über einen zweiten
Teil des Schwenkweges des zweiten Armes diesen in Richtung zur Schließstellung beaufschlagt.
In vorteilhafter Weise ergibt sich durch die Anordnung des Dämpfungselements, dass
das Dämpfungsmoment dem Anzugsmoment, das der Kraftspeicher auf den zweiten Arm ausübt,
entgegengesetzt ist. Hierdurch wird das Anziehen des Deckels in seine Schließstellung
wirksam gedämpft, so dass ein mit unerwünschten Geräuschen verbundenes Anschlagen
des Deckels an das Behältnis verhindert wird.
[0008] Außerdem übt das Dämpfungselement bereits über einen Teil des Schwenkweges in Richtung
zur Schließstellung, in dem der Kraftspeicher den zweiten Arm mit einem Aufstellmoment
beaufschlagt, ein Dämpfungsmoment auf den zweiten Arm aus. Dieses Dämpfungsmoment
ist dem Aufstellmoment gleichgerichtet, so dass es die Schließbewegung über den Teil
des Schwenkwegs des Deckels dämpft. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der
Deckel übermäßig stark in Richtung seiner Schließstellung verschwenkt wird. Dadurch,
dass die Dämpfungsmittel bereits im Bereich des Aufstellmoments die Schließbewegung
dämpfen, ist die Geschwindigkeit zu Beginn des Anzugsmoments bereits abgebremst, so
dass durch die weitere Dämpfung im Bereich des Anzugsmoments ein Anschlagen des Deckels
an das Behältnis verhindert wird.
[0009] In konkreter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Dämpfungselement an dem ersten
Arm angeordnet ist. Hierbei ist der erste Arm insbesondere als Gehäuse gestaltet,
in dem das Dämpfungselement aufgenommen ist. Bevorzugt ist auch der Kraftspeicher
an dem ersten Arm angeordnet, wobei auch dieser in dem als Gehäuse gestalteten ersten
Arm aufgenommen sind, wobei das Dämpfungselement und der Kraftspeicher in dem Gehäuse
derart angeordnet sind, dass ihre Kraftwirklinien parallel zueinander verlaufen.
[0010] Vorzugweise ist der Kraftspeicher mittelbar über eine erste Übertragungseinheit gegen
den zweiten Arm abgestützt, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die erste Übertragungseinheit
einen Stellschieber umfasst, der am ersten Arm verschiebbar ist und gegen den der
Kraftspeicher abgestützt ist. Der Vorteil eines Stellschiebers liegt darin, dass dieser
in dem als Gehäuse gestalteten ersten Arm entlang einer Stellachse gleitend geführt
ist und somit auftretende Querkräfte abstützt.
[0011] In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Stellschieber mittels des
Kraftspeichers gegen eine erste Stellkontur am zweiten Arm beaufschlagt ist, wobei
die Stellkontur teilweise um die erste Schwenkachse verläuft und in Umfangsrichtung
einen sich ändernden Abstand zur ersten Schwenkachse aufweist. Der Vorteil hierbei
liegt darin, dass zwischen dem Stellschieber und der Stellkontur eine linienförmige
Reibung wirkt und dieser Kontakt dazu führt, dass sich der Stellschieber im Bereich
einer Kontaktfläche in die Stellkontur eindrückt. Durch diese geringfügige Verformung
wird erreicht, dass infolge der Haftreibung eine Haltekraft aufgebracht wird, so dass
der Deckel in Stellungen gehalten wird.
[0012] In einer zweiten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Stellschieber mittels des
Kraftspeichers gegen einen Hebel beaufschlagt ist, der einerseits am Stellschieber
und andererseits am zweiten Arm schwenkbar gehalten ist. Hierbei ist der Hebel vorzugweise
über einen Lagerstift exzentrisch zu der ersten Schwenkachse an dem zweiten Arm gehalten.
Zwischen dem Hebel und dem Stellschieber ist eine Flächenkontakt vorgesehen, der im
Gegensatz zu der Ausführungsform mit der Stellkontur dazu führt, dass eine besonders
reibungsarme Kraftübertragung zwischen beiden Armen gewährleistet ist.
[0013] Für den Kraftspeicher ist vorgesehen, dass dieser Federmittel, insbesondere zumindest
eine Druckfeder, umfasst. Druckfedern sind kostengünstig und leicht auf den jeweiligen
Einsatzzweck abzustimmen.
[0014] Ferner ist das Dämpfungselement über den Schwenkweg, über den es zwischen dem zweiten
Arm und dem Anschlusselement wirksam ist, mittelbar über die erste Übertragungseinheit
gegen den zweiten Arm abgestützt. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise gewährleistet,
dass die Einleitung der Dämpfungskräfte in den zweiten Arm über die gleiche Baugruppe
erfolgt, über die die Einleitung der Federkräfte des Kraftspeichers in den zweiten
Arm erfolgt. Dies reduziert die Anzahl der Bauteile.
[0015] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Dämpfungselement über eine zweite
Übertragungseinheit derart gegen das Anschlusselement abgestützt ist, dass das Dämpfungselement
zumindest über einen Teil des Schwenkweges des ersten Armes gegenüber dem Anschlusselement
zwischen dem zweiten Arm und dem Anschlusselement wirksam ist. Hierdurch wird in vorteilhafter
Weise gewährleistet, dass zusätzlich zu der Dämpfung der Schwenkbewegung des zweiten
Armes die Schwenkbewegung des ersten Armes zu dem Anschlusselement gedämpft wird.
[0016] Insbesondere umfasst die zweite Übertragungseinheit einen zweiten Stellschieber,
der am ersten Arm, vorzugsweise am ersten Stellschieber, verschiebbar geführt ist
und der sich gegen eine zweite Stellkontur am Anschlusselement abstützt. Auch hier
liegt der Vorteil des Stellschiebers darin, dass dieser entlang einer Stellachse in
dem ersten Stellschieber gleitend geführt ist und somit auftretende Querkräfte abstützt.
In vorteilhafter Weise kann über die zweite Stellkontur festgelegt werden, im welchem
Teil des Schwenkweges des ersten Armes zu dem Anschlusselement das Dämpfungselement
wirksam ist.
[0017] Bevorzugt verläuft die zweite Stellkontur teilweise um die zweite Schwenkachse und
weist in Umfangsrichtung einen sich ändernden Abstand zur zweiten Schwenkachse auf.
In vorteilhafter Weise ist die zweite Stellkontur als Nockenkontur gestaltet, wobei
auch andere Verläufe denkbar sind.
[0018] Insbesondere sind beide Stellkonturen derart gestaltet, dass zumindest über einen
Teil des Schwenkweges des zweiten Armes in Richtung zur Schließstellung beide Stellschieber
auf die erste Schwenkachse zu bewegt werden, wobei der zweite Stellschieber um einen
größeren Weg als der erste Stellschieber verschoben wird. In vorteilhafter Weise führt
ein derartiges Zusammenwirken beider Stellkonturen dazu, dass das Anzugsmoment auf
den Deckel von dem Kraftspeicher über die erste Stellkontur auf den zweiten Arm und
das entgegengesetzt gerichtete Dämpfungsmoment von dem Dämpfungselement über die zweite
Stellkontur des Anschlusselements auf den ersten Arm aufgebracht wird.
[0019] Der radiale Abstand der zweiten Stellkontur zur zweiten Schwenkachse nimmt im Kontaktbereich
zwischen dem zweiten Stellschieber und der zweiten Stellkontur, ausgehend von einer
Stellung des ersten Arms und des Anschlusselements zueinander, die der Offenstellung
des Deckels entspricht, zumindest über einen ersten Teil des Schwenkweges des ersten
Arms zu einer Stellung, die der Schließstellung des Deckels entspricht, zu.
[0020] In Konkretisierung umfasst das Dämpfungselement einen Dämpferzylinder, eine Stößelstange
und zweite Federmittel, wobei sich die zweiten Federmittel zur einen Seite an dem
Stellschieber abstützen und zur anderen Seite den Dämpferzylinder zumindest mittelbar
gegen die zweite Stellkontur beaufschlagen. Hierbei stützt sich das Dämpfungselement
über die Stößelstange an dem ersten Stellschieber ab.
[0021] Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiel werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Hierin zeigt
- Figur 1 a
- einen Teillängsschnitt einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Deckelstellers
in Offenstellung;
- Figur 1 b
- eine Seitenansicht des Deckelstellers gemäß Figur 1 a in Schließstellung;
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung des Deckelstellers gemäß Fig. 1 a entlang der Schnittlinie
I-I;
- Figur 3a
- einen Teillängsschnitt einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemä- ßen Deckelstellers
in Offenstellung;
- Figur 3b
- eine Seitenansicht des Deckelstellers gemäß Figur 3a in Schließstellung;
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung des Deckelstellers gemäß Fig. 3a entlang der Schnittlinie
I-I.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel und die Figuren 3 und 4
ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckelstellers in jeweils
zwei unterschiedlichen Stellungen und werden bezüglich ihrer Gemeinsamkeiten im folgenden
zusammen beschrieben.
[0023] Der Deckelsteller umfasst einen ersten Arm 1 und einen zweiten Arm 2, die mittels
herkömmlicher Verbindungsmittel an einem ihrer Enden um eine Schwenkachse S1 schwenkbar
miteinander verbunden sind. Die beiden Arme 1, 2 sind zwischen einer in den Figuren
1a, 2, 3a und 4 dargestellten Offenstellung und einer in den Figuren 1b und 3b dargestellten
Schließstellung zueinander schwenkbar. An den anderen Enden der beiden Arme 1, 2 sind
jeweils Anschlussmittel in Form von Beschlägen 3, 21 vorgesehen. Mittels der Beschläge
3, 21 können die Arme 1, 2 an einem Deckel bzw. an einem Behältnis festgelegt werden.
Bei dem Behältnis kann es sich beispielsweise um den Korpus eines Möbel handeln.
[0024] Der erste Arm 1 umfasst eine Gehäuseschale 20, die mit einem nicht dargestellten
Deckel über herkömmliche Gehäuseverschlüsse verschlossen werden kann. Die Gehäuseschale
20 weist an dem einen Ende eine Durchtrittsöffnung 23 auf, der sich bis in einen seitlichen
Bereich der Gehäuseschale 20 erstreckt. Der zweite Arm 2 ragt durch dieser Durchtrittsöffnung
23 aus dem ersten Arm 1 heraus.
[0025] In der Gehäuseschale 20 ist ein Kraftspeicher 4, ein Dämpfungselement 10 und eine
zweite Stellkontur 13 aufgenommen. Die zweite Stellkontur 13 ist verdrehfest mit dem
Beschlag 3 verbunden, wobei eine Polygon- oder Mehrkantachse 31 vorgesehen ist, die
in der Gehäuseschale 20 drehbar aufgenommen und auf die von innerhalb der Gehäuseschale
20 die Stellkontur 13 und von außerhalb der Gehäuseschale 20 der Beschlag 3 aufgesteckt
ist. Insbesondere kann vorgesehen werden, dass die relative Position des Beschlags
3 zu der Stellkontur 13 einstellbar ist. Der Kraftspeicher 4 umfasst Federmittel in
Form einer Druckfeder 9 und eine Verstelleinheit 24, mittels der die Druckfeder 9
in ihrer Vorspannung einstellbar ist. Das Dämpfungselement 10 umfasst einen Dämpferzylinder
14, eine Stößelstange 15 und zweite Federmittel in Form einer Druckfeder 16. Der Kraftspeicher
4 und das Dämpfungselement 10 sind über einen ersten Stellschieber 6 mittelbar gegen
den zweiten Arm 2 abgestützt und über den Stellschieber 6 entlang einer Stellachse
S4 verschiebbar geführt. Zur anderen Seite ist der Kraftspeicher 4 innerhalb der Gehäuseschale
20 gegen den ersten Arm 1 und das Dämpfungselement 10 über einen zweiten Stellschieber
12 gegen die zweite Stellkontur 13, also mittelbar gegenüber dem Beschlag 3, abgestützt.
[0026] Der zweite Stellschieber 12 ist aus Richtung der zweiten Stellkontur 13 in den ersten
Stellschieber 6 eingeschoben und von diesem entlang der Stellachse S4 verschiebbar
aufgenommen. Innerhalb der beiden Stellschieber 6, 12 sind der Dämpferzylinder 14
und die Stößelstange 15 als Zusammenbauteil und die Druckfeder 16 derart aufgenommen,
dass die Druckfeder 16 die Stößelstange 15 umschließt und sich mit ihrem einen Ende
gegen den ersten Stellschieber 6, also mittelbar gegenüber dem zweiten Arm 2, abstützt.
Zur anderen Seite stützt sich die Druckfeder 16 gegen den Dämpferzylinder 14 ab und
steht unter Vorspannung, so dass sie den Dämpferzylinder 14 gegen den zweiten Stellschieber
12 und diesen somit gegen die zweite Stellkontur 13 beaufschlagt. Wahlweise kann vorgesehen
werden, dass die Dämpfereinheit 10 in ihren Dämpfereigenschaften einstellbar ist.
[0027] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Deckelstellers.
Der erste Stellschieber 6 wird mittels des Kraftspeichers 4 gegen eine erste Stellkontur
7 am zweiten Arm 2 beaufschlagt. Die Stellkontur 7 ist innerhalb der Gehäuseschale
20 um die erste Schwenkachse S1 angeordnet. Die Stellkontur 7 umfasst eine gerade
Haltefläche 18 und zwei gekrümmte Gleitflächen 19, 19', die jeweils mit einer geraden
Stützfläche 25 des ersten Stellschiebers 6 bei Verschwenken der beiden Arme 1, 2 zueinander
in gleitender Anlage sind.
[0028] Ausgehend von der Offenstellung wird im folgenden die Kinematik des Deckelstellers
bei Verschwenken in die Schließstellung beschrieben. Die erste Stellkontur 7 weist
in Umfangsrichtung einen sich ändernden Abstand zur Schwenkachse S1 auf, so dass sich
beim Verschwenken der beiden Arme 1, 2 aus der Offenstellung in Richtung zur Schließstellung
der Abstand zwischen dem Kontaktbereich der Stützfläche 25 des Stellschiebers 6 an
die Haltefläche 18 und im Verlauf an die Gleitfläche 19 der ersten Stellkontur 7 und
der Schwenkachse S1 zunächst vergrößert. Dabei wird durch Verschwenken der beiden
Arme 1, 2 aus der Offenstellung in Richtung zur Schließstellung der erste Stellschieber
6 entlang der Stellachse S4 entgegen der Federkraft des Kraftspeichers 4 verlagert.
Somit wird ein Drehmoment in Richtung zur Offenstellung erzeugt.
[0029] In einer Zwischenstellung erreicht der Kontaktbereich des ersten Stellschiebers 6
an die erste Stellkontur 7 einen Bereich auf der Stellkontur 7 zwischen den Gleitflächen
19, 19', ab dem der Abstand zwischen dem Kontaktbereich des ersten Stellschiebers
6 an die erste Stellkontur 7 und der Schwenkachse S1 wieder abnimmt. Hierdurch wird
ein Drehmoment in Richtung zur Schließstellung erzeugt, da über diesen Schwenkbereich
der erste Stellschieber 6 von dem Kraftspeicher 4 wieder in Richtung auf die Schwenkachse
S1 bewegt wird. Der Schwenkbereich zwischen der Zwischenstellung und der Schließstellung
ist in der Regel verhältnismäßig klein, so dass lediglich im letzten Schwenkbereich
kurz vor Erreichen der Schließstellung ein Anzugmoment erreicht wird, so dass der
Deckel sicher in der Schließstellung gehalten ist.
[0030] Das Zusammenwirken des ersten Stellschiebers 6 mit dem Dämpfungselement 10 wird nachfolgend
erläutert. In der Figur 1a ist zu erkennen, dass das eine Ende der Stößelstange 15
in der Offenstellung des Deckelstellers einen Abstand zu einem Sackloch 29 in dem
ersten Stellschieber 6 hat, wobei der Abstand zur Verdeutlichung überzeichnet ist.
Wird durch Verschwenken der beiden Arme 1, 2 aus der Offenstellung in Richtung zur
Schließstellung der erste Stellschieber 6 entlang der Stellachse S4 entgegen der Federkraft
des Kraftspeichers 4 verlagert, kommt die Stößelstange 15 in dem Sackloch 29 nach
einem Leerweg zur Anlage, so dass das Dämpfungselement 10 beaufschlagt wird und eine
Dämpfungskraft entgegen der Schließbewegung aufbringt. Hierüber wird die Schließbewegung
des Deckels gedämpft.
[0031] Während der Schließbewegung wird, wie in den Figuren 1a und 1b zu erkennen, einerseits
der zweite Arm 2 in Richtung des ersten Arms 1 verschwenkt und anderseits der erste
Arm 1 gegenüber dem Beschlag 3, d. h. auch gegenüber der zweite Stellkontur 13, entgegen
des Uhrzeigersinns verschwenkt. Hierdurch erreicht die Nocke 30 der Stellkontur 13
die Kontaktnase 17 des zweiten Stellschiebers 12 und verschiebt diesen in Richtung
zur ersten Schwenkachse S1. Hierbei erfolgt die Auslegung derart, dass das Verschieben
des zweiten Stellschiebers 12 durch die Nocke 30 einsetzt, bevor die beiden Arme 1,
2 die Zwischenstellung erreicht haben. Hierdurch wird die Dämpfung der Schließbewegung
in diesem Schwenkbereich erhöht.
[0032] Nach Überschreiten der Zwischenstellung, d. h. in dem Schwenkbereich, in dem der
erste Stellschieber 6 von dem Kraftspeicher 4 wieder in Richtung auf die Schwenkachse
S1 bewegt wird, steigt die Kontaktnase 17 weiterhin auf der Nocke 20 an. Hierbei ist
die Steigung der Nocke 20 derart ausgelegt, dass die Bewegung des zweiten Stellschiebers
12 in Richtung der ersten Schwenkachse S1 größer ist, als die Bewegung des ersten
Stellschiebers 6 in Richtung der ersten Schwenkachse S1. Hierdurch wird relativ eine
Zusammenschieben der beiden Stellschieber 6, 12 und des zwischen ihnen gehaltenen
Dämpfungselements 10 gewährleistet, so dass eine Dämpfungskraft aufgebracht wird und
auch das Anziehen des Deckels an das Behältnis gedämpft wird.
[0033] In Figur 2 ist als alternative Möglichkeit gezeigt, bei der das eine Ende der Stößelstange
15 in der Offenstellung des Deckelstellers bereits in dem Sackloch 29 in dem ersten
Stellschieber 6 einsitzt. Hierbei existiert kein Leerweg des ersten Stellschiebers
6 bezogen auf die Stößelstange 15, so dass bereits mit Beginn des Verschwenkens der
beiden Arme 1, 2 von der Offenstellung in die Schließstellung eine Dämpfungskraft
aufgebracht wird.
[0034] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Deckelstellers. Der erste Stellschieber 6 wird mittels des Kraftspeichers 4 gegen
einen Hebel 8 beaufschlagt, der einerseits am ersten Stellschieber 6 abgestützt und
andererseits am zweiten Arm 8 über einen Lagerstift 22 um eine dritte Schwenkachse
S3 schwenkbar gehalten ist. Die Schwenkachsen S1 und S3 liegen versetzt zueinander.
Der Hebel 8 ist innerhalb der Gehäuseschale 20 angeordnet. Die Abstützung des Hebels
8 an dem ersten Stellschieber 6 erfolgt derart, dass der Hebel 8 zu seiner einen Seite
mit einer kreisförmigen Gleitfläche 26 in Richtung der Stellachse S4 an dem ersten
Stellschieber 6 und quer zur Stellachse S4 an einer Stützspange 27 anliegt, die mit
dem Stellschieber 6 verbunden ist. Über die Stützspange 27 werden Querkräfte des Hebels
8 bei Verschwenken der beiden Arme 1, 2 aufgenommen. Weiterhin stützt sich der Hebel
8 zu seiner anderen Seite sowohl über den Lagerstift 22 als auch über eine weitere
kreisförmige Gleitfläche 26' an einer Stützfläche 28 des zweiten Armes 2 ab.
[0035] Die Kinematik und die Kräfteverhältnisse des zweiten Ausführungsbeispiels des Deckelstellers
sind grundsätzlich gleich dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Krafteinleitung von
dem ersten Stellschieber 6 in den zweiten Arm 2 erfolgt über den Hebel 8 und den Lagerstift
22. Bei Verschwenken der beiden Arme 1, 2 aus der Offenstellung in Richtung zur Schließstellung
stützt sich der Hebel 8 mit seiner Gleitfläche 26 an dem ersten Stellschieber 6 und
der Stützspange 27 ab. Hierdurch macht das Ende des Hebels 8 mit Gleitfläche 26 eine
Bewegung entlang der Stellachse S4 und das Ende des Hebels 8, das mit dem Lagerstift
22 an dem zweiten Arm 2 festgelegt ist, eine kreisförmige Bewegung um die erste Schwenkachse
S3. Hierdurch schwenkt der Hebel 8 gegenüber der ersten Schwenkachse S1 auf und der
erste Stellschieber 6 wird entlang der Stellachse S4 entgegen der Federkraft des Kraftspeichers
4 verlagert. Somit wird ein Drehmoment in Richtung zur Offenstellung erzeugt.
[0036] Die Zwischenstellung ist erreicht, wenn die Linie zwischen den Schwenkachsen S1 und
S3 parallel zur Stellachse S4 verläuft. Ab hier wird ein Drehmoment in Richtung zur
Schließstellung erzeugt, da über diesen Schwenkbereich der erste Stellschieber 6 von
dem Kraftspeicher 4 wieder in Richtung auf die Schwenkachse S1 bewegt wird. Der Schwenkbereich
ist auch hier zwischen der Zwischenstellung und der Schließstellung in der Regel verhältnismäßig
klein, so dass lediglich im letzten Schwenkbereich kurz vor Erreichen der Schließstellung
ein Anzugmoment erreicht wird, so dass der Deckel sicher in der Schließstellung gehalten
ist.
[0037] In Figur 4 ist die gleiche alternative Möglichkeit wie beim ersten Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei der das eine Ende der Stößelstange 15 in der Offenstellung des Deckelstellers
bereits in dem Sackloch 29 in dem ersten Stellschieber 6 einsitzt. Hierbei existiert
kein Leerweg des ersten Stellschiebers 6 bezogen auf die Stößelstange 15, so dass
bereits mit Beginn des Verschwenkens der beiden Arme 1, 2 von der Offenstellung in
die Schließstellung eine Dämpfungskraft aufgebracht wird.
[0038] Bezüglich des Zusammenwirkens des ersten Stellschiebers 6 mit dem Dämpfungselement
10 wird auf die Beschreibung zu dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- erster Arm
- 2
- zweiter Arm
- 3
- Anschlusselement
- 4
- Kraftspeicher
- 5
- erste Übertragungseinheit
- 6
- erster Stellschieber
- 7
- erste Stellkontur
- 8
- Hebel
- 9
- Druckfeder
- 10
- Dämpfungselement
- 11
- zweite Übertragungseinheit
- 12
- zweiter Stellschieber
- 13
- zweite Stellkontur
- 14
- Dämpferzylinder
- 15
- Stößelstange
- 16
- zweite Federmittel
- 17
- Kontaktnase
- 18
- Haltefläche
- 19
- Gleitfläche
- 20
- Gehäuseschale
- 21
- Anschlussmittel
- 22
- Lagerstift
- 23
- Durchtrittsöffnung
- 24
- Verstelleinheit
- 25
- Stützfläche
- 26, 26'
- Gleitfläche
- 27
- Stützspange
- 28
- Stützfläche
- 29
- Sackloch
- 30
- Nocke
- 31
- Achse
- S1
- erste Schwenkachse
- S2
- zweite Schwenkachse
- S3
- dritte Schwenkachse
- S4
- Stellachse
1. Deckelsteller für einen an einem Behältnis bewegbar gehaltenen Deckel, umfassend
einen ersten Arm (1), einen zweiten Arm (2) und ein Anschlusselement (3), wobei der
zweite Arm (2) um eine erste Schwenkachse (S1) zwischen einer Offenstellung und einer
Schließstellung mit dem ersten Arm (1) schwenkbar verbunden ist und der erste Arm
(1) um eine zweite Schwenkachse (S2) schwenkbar mit dem Anschlusselement (3) verbunden
ist, und
einen Kraftspeicher (4), der zwischen beiden Armen (1, 2) wirksam ist und den zweiten
Arm (2) über einen Teil seines Schwenkweges in Richtung zur Offenstellung beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dämpfungselement (10) vorgesehen ist, das zumindest über einen Teil des Schwenkwegs
des zweiten Armes (2) gegenüber dem ersten Arm (1) und zumindest über einen Teil des
Schwenkweges des ersten Armes (1) gegenüber dem Anschlusselement (3) zwischen dem
zweiten Arm (2) und dem Anschlusselement (3) wirksam ist.
2. Deckelsteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (10) an dem ersten Arm (1) angeordnet ist.
3. Deckelsteller nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kraftspeicher (4) zumindest mittelbar gegen den ersten Arm (1) und mittelbar
über eine erste Übertragungseinheit (5) gegen den zweiten Arm (2) abgestützt ist.
4. Deckelsteller nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Übertragungseinheit (5) einen ersten Stellschieber (6) umfasst, der am
ersten Arm (1) verschiebbar ist und gegen den der Kraftspeicher (4) abgestützt ist.
5. Deckelsteller nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellschieber (6) mittels des Kraftspeichers (4) gegen eine erste Stellkontur
(7) am zweiten Arm (2) beaufschlagt ist, wobei die Stellkontur (7) teilweise um die
erste Schwenkachse (S1) verläuft und in Umfangsrichtung einen sich ändernden Abstand
zur ersten Schwenkachse (S1) aufweist.
6. Deckelsteller nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Stellschieber (6) mittels des Kraftspeichers (4) gegen einen Hebel (8)
beaufschlagt ist, der einerseits am ersten Stellschieber (6) und andererseits am zweiten
Arm (2) schwenkbar gehalten ist.
7. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kraftspeicher (4) Federmittel, insbesondere zumindest eine Druckfeder (9), umfasst.
8. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (10) über den Schwenkweg, über den es zwischen dem zweiten Arm
(2) und dem Anschlusselement (3) wirksam ist, mittelbar über die erste Übertragungseinheit
(5) gegen den zweiten Arm (2) abgestützt ist.
9. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (10) über eine zweite Übertragungseinheit (11) derart gegen
das Anschlusselement (3) abgestützt ist, dass das Dämpfungselement (10) zumindest
über einen Teil des Schwenkweges des ersten Armes (1) gegenüber dem Anschlusselement
(3) zwischen dem zweiten Arm (2) und dem Anschlusselement (3) wirksam ist.
10. Deckelsteller nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Übertragungseinheit (11) einen zweiten Stellschieber (12) umfasst, der
am ersten Arm (1), vorzugsweise am ersten Stellschieber (6), verschiebbar geführt
ist und der sich gegen eine zweite Stellkontur (13) am Anschlusselement (3) abstützt.
11. Deckelsteller nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Stellkontur (13) teilweise um die zweite Schwenkachse (S2) verläuft und
in Umfangsrichtung einen sich ändernden Abstand zur zweiten Schwenkachse (S2) aufweist.
12. Deckelsteller nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellkonturen (7, 13) derart gestaltet sind, dass zumindest über einen Teil des
Schwenkweges des zweiten Armes (2) in Richtung zur Schließstellung beide Stellschieber
(6, 12) auf die erste Schwenkachse (S1) zu bewegt werden, wobei der zweite Stellschieber
(12) um einen größeren Weg als der erste Stellschieber (6) verschoben wird.
13. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der radiale Abstand der zweiten Stellkontur (13) zur zweiten Schwenkachse (S2) im
Kontaktbereich zwischen dem zweiten Stellschieber (12) und der zweiten Stellkontur
(13), ausgehend von einer Stellung des ersten Arms (1) und des Anschlusselements (3)
zueinander, die der Offenstellung des Deckels entspricht, zumindest über einen ersten
Teil des Schwenkweges des ersten Arms (1) zu einer Stellung, die der Schließstellung
des Deckels entspricht, zunimmt.
14. Deckelsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (10) einen Dämpferzylinder (14), eine Stößelstange (15) und
zweite Federmittel (16) umfasst.
15. Deckelsteller nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Federmittel (16) sich zur einen Seite an dem ersten Stellschieber (6)
abstützen und zur anderen Seite den Dämpferzylinder (14) zumindest mittelbar gegen
die zweite Stellkontur (13) beaufschlagen.