[0001] Die Erfindung betrifft einen Transformatorkern für einen Leistungstransformator und
einen Leistungstransformator mit einem derartigen Transformatorkern.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass Transformatoren zur Leistungsübertragung bei der Energieversorgung
durch Spannungsanpassung von einem ersten Spannungsniveau auf ein zweites dienen.
Anstelle von früher verbreitet eingesetzten Leistungstransformatoren mit Ölfüllung
werden in zunehmendem Maße Leistungstransformatoren in Trockenbauweise, so genannte
Trockentransformatoren, eingesetzt.
[0003] Dabei ist der Aufbau eines Leistungstransformator in Trockenbauweise dem des Leistungstransformator
mit Ölfüllung insoweit sehr ähnlich, als auch bei Leistungstransformator in Trockenbauweise
die jeweiligen Wicklungskörper auf Kernen aus ferromagnetischem Material aufgebracht
sind, die jeweils an beiden Enden mit Jochen verbunden sind und einen magnetischen
Kreis bilden.
[0004] Allerdings wird bei den Trockentransformatoren die Verlustwärme, welche bei Leistungstransformatoren
mit Ölfüllung vom Öl aufgenommen und über geeignete Kühlflächen oder separate Kühler
abgegeben wurde, durch Luftkonvektion abgeführt. Die geringere spezifische Wärmekapazität
der Luft gegenüber Öl bedeutet schlechthin eine Leistungsbegrenzung für Trockentransformatoren.
[0005] In den Wicklungen eines belasteten Transformators treten ohmsche Verluste durch die
Wicklungsströme und durch Wirbelströme im Leitermaterial auf. Diese ohmschen Verluste
werden überlagert von Leerlaufverlusten und gegebenenfalls Kurzschlussverlusten sowie
Hystereseverlusten.
[0006] Die Leerlaufverluste sind hauptsächlich durch die Induktion und die Beschaffenheit
des Kerns bestimmt und näherungsweise unabhängig von der Betriebstemperatur des Transformators.
Die Kurzschlussverluste sind temperaturabhängig und steigen bei konstanter Belastung
mit der Temperatur bzw. dem spezifischen Widerstand des Leitermaterials an. Um die
Hystereseverluste möglichst klein zu halten, kommen bevorzugt Kernmaterialien mit
sehr schmaler Hystereseschleife zum Einsatz.
[0007] Um die hierdurch verursachten Wärmeverluste eines Trockentransformators zu verringern
und so dessen Belastbarkeit zu verbessern, wird in neuerer Zeit bevorzugt amorphes
Kernmaterial statt kornorientierten Kernmaterials eingesetzt.
[0008] Allerdings erfordert die Verwendung von amorphen Werkstoffen neue Konstruktionen
und Verarbeitungsweisen, da einerseits aufgrund der im Vergleich zu einem konventionellen
Transformatorkern geringeren Flussdichte größere Kernquerschnitte notwendig sind und
andererseits ein amorphes Kernmaterial empfindlicher gegenüber höheren Temperaturen
ist als bei einem kornorientierten Kernblech.
[0009] Zudem ist das zumeist als Flachbandmaterial lieferbare amorphe Material mechanisch
sehr empfindlich, weshalb auch die lieferbaren Breiten des Bandmaterials begrenzt
sind, beispielsweise auf 200mm. Auch die mechanisch realisierbaren Baugrößen eines
Transformatorkerns sind somit beschränkt. Die erzielbaren Nennleistungen von Transformatoren
mit einem Kern aus amorphem Werkstoff sind daher seither begrenzt, beispielsweise
auf 1 MVA, während Trockentransformatoren mit konventionellem Kern Leistungswerte
von bis zu 20MVA und drüber aufweisen.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung einen Transformatorkern
aus amorphem Material anzugeben, welcher die seither erzielbaren Nennleistungen eines
Leistungstransformators mit amorphem Kern erhöht. Aufgabe der Erfindung ist es auch,
einen entsprechenden Leistungstransformator anzugeben.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Transformatorkern der eingangs genannten Art.
Dieser ist
dadurch gekennzeichnet, dass dieser wenigstens zwei parallel und zumindest annährend kongruent benachbart zueinander
angeordnete Transformatorkernscheiben mit einem zumindest ähnlichen Grundriss aufweist,
dass in dem Grundriss wenigstens jeweils eine Durchgangsöffnung vorgesehen ist, dass
die Transformatorkernscheiben zumindest überwiegend aus einem amorphen ferromagnetischem
Material bestehen und dass zwischen den Transformatorkernscheiben wenigstens ein Kühlkanal
angeordnet ist.
[0012] Die wenigstens eine Durchgangsöffnung dient als Wickelfenster für eine oder mehrere
später anzuordnende Transformatorwicklungen. Eine Transformatorskernscheibe erstreckt
sich hierbei vorzugsweise senkrecht zu ihrem Grundriss in eine bestimmte Höhe. Die
Höhe ist begrenzt von der mechanisch erzielbaren Baugröße und beträgt beispielsweise
15cm bis 25cm oder auch darüber. Bei zu großen Transformatorkerngrößen könnte bereits
das Eigengewicht des Kernes aufgrund der mechanischen Empfindlichkeit des amorphen
ferromagnetischen Kernmaterials zu einer Bruchgefahr führen. Zudem wird das Problem
der Kernerwärmung bei Betrieb des Leistungstransformators mit zunehmender Höhe bzw.
Dicke der Transformatorkernscheibe kritischer.
[0013] Ähnliche Grundrisse bedeuten hierbei nicht zwangsläufig eine Identität der Grundrisse.
Vielmehr ist es auch denkbar, beispielsweise bei der Anordnung von drei Transformatorkernscheiben,
die beiden äußeren Scheiben mit einer etwas größeren Durchgangsöffnung und einem etwas
kleineren Aussengrundriss zu versehen als die mittlere Scheibe.
[0014] Aufgrund der modularen Aufteilung des Transformatorkerns in mehrere Transformatorkernscheiben
ist jede Kernscheibe separat zu fertigen und bildet nach der Fertigung eine mechanisch
zumindest stabilisierte Einheit, welche als solche auch transportierbar und mit weiteren
Komponenten zu einem größeren Transformatorkern zusammenfügbar ist.
[0015] Eine Anordnung von mehreren derartigen Transformatorkernscheiben mit dazwischen liegenden
Kühlkanälen erhöht die Kühlfläche für den so zusammengefügten Transformatorkern, so
dass auch einer zu starken Erwärmung des temperaturempfindlichen Kernmaterials entgegen
gewirkt werden kann.
[0016] Die Kombination aus modularer Anordnung von Transformatorkernscheiben und dazwischen
liegenden Kühlkanälen ermöglicht somit in vorteilhafter Weise den Bau und Betrieb
eines in seiner Größe deutlich gesteigerten Transformatorkerns aus amorphem ferromagnetischem
Material.
[0017] In bevorzugter Weise erstrecken sich mehrere Kühlkanäle längs des gesamten Grundrisses.
Die zur Verfügung stehende Kühlfläche wird hierbei in hohem Unfang ausgenutzt und
somit ein entsprechend hoher Kühleffekt ermöglicht. Es ist sowohl natürliche Kühlung,
also beispielsweise ein Durchströmen der Kühlkanäle mit Umgebungsluft, welche durch
untere Einlassöffnungen in die Kühlkanäle gelangt und in erwärmten Zustand an oberen
Auslassöffnungen wieder entweicht, als auch forcierte Kühlung möglich.
[0018] Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung ist das amorphe ferromagnetische Material
bandförmig ausgeprägt und in mehreren benachbarten Lagen quer zum Grundriss um die
wenigstens eine Durchgangsöffnung verlaufend angeordnet, so dass sich eine Dicke einer
Transformatorkernscheibe aus einer Breite des bandförmigen Materials ergibt.
[0019] Bandförmig ausgeprägtes amorphes Kernmaterial ist trotz seiner mechanischen Empfindlichkeit
gut auf Rollen transportierbar und ermöglicht zudem einen flexiblen Herstellungsprozess
eines Transformatorkerns bzw. einer Transformatorkernscheibe. Bevorzugter Weise wird
das Bandmaterial in ringähnlichen Lagen um die wenigstens eine Durchgangsöffnung angebracht.
Eine Lage umfasst einen Winkel von beispielsweise 360° womit ein Blech genau die wenigstens
eine Durchgangsöffnung umschließt. Eine benachbarte Lage wird dann von einem weiteren
Blech gebildet.
[0020] 360° sind insofern besonders vorteilhaft, als bei einer hängenden Montage eines Transformatorkerns
bzw. einer Transformatorkernscheibe das mechanisch empfindliches Blech, welches beispielsweise
eine Dicke von 15 - 50µm aufweist, über die obere Kante des zu fertigenden Kerns bzw.
über eine Haltevorrichtung gehängt werden kann. An den Seiten hängt das Blech dann
jeweils schwerkraftbedingt herunter und kann dann unter weitestgehender Vermeidung
einer mechanischen Beanspruchung an der unteren Kante des zu fertigenden Transformatorkernes
an seinen beiden Enden zusammengefügt werden.
[0021] Bei Vorhandensein von mehreren Durchgangsöffnungen bzw. Wickelfenstern umschließt
ein Blech in den jeweils äußeren Lagen vorzugsweise alle Durchgangsöffnungen um so
eine erhöhte mechanische Stabilität des gefertigten Transformatorkerns zu gewährleisten.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Transformatorkerns
ist der Grundriss der wenigstens zwei Transformatorkernscheiben jeweils annähernd
rechteckförmig und die jeweils wenigstens eine Durchgangsöffnung ebenfalls, so dass
wenigstens zwei Transformatorkernschenkel und wenigstens zwei Transformatorkernjoche
gebildet sind. Der Begriff rechteckförmig ist derart zu interpretieren, dass in jedem
Fall die materialbedingten Biegeradien des Bandmaterials zu berücksichtigt sind, beispielsweise
100mm - 300mm und drüber, so dass in der Regel keine scharfen Kanten ausgebildet sind.
[0023] Diese Form entspricht in etwa der Form eines konventionellen Transformatorkerns und
ermöglicht eine vereinfachte Anordnung von Wicklungen auf den so gebildeten Transformatorschenkeln.
Eine bevorzugte Form beinhaltet hierbei zwei rechteckförmige Durchgangsöffnungen bzw.
Wickelfenster, so dass drei Schenkel gebildet sind, welche die Verwendung des Transformatorkerns
für einen dreiphasigen Leistungstransformator ermöglichen.
[0024] In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Transformatorkerns sind wenigstens
zwei Transformatorkernscheiben jeweils an wenigstens einem Schenkel und/oder Joch
lagenweise öffen- und schließbar, so dass in geöffnetem Zustand über wenigstens einen
Schenkel ein zylindrischer Hohlkörper schiebbar ist, welcher dann von dem Schenkel
durchgriffen ist.
[0025] Eine derartige Möglichkeit der lagenweisen Öffnung besteht beispielsweise darin,
dass der Transformatorkern hängend senkrecht angeordnet ist und die den Transformatorkern
bzw. die Transformatorkernscheiben bildenden Bleche jeweils in dem dann unten befindlichen
Teil zusammengefügt sind. Nach Öffnung hängen die jeweiligen Bleche, welche zuvor
das untere Joch bildeten, jeweils als Verlängerung der jeweiligen Transformatorschenkel
nach unten und es ist von unten her ein zylindrischer Hohlkörper, insbesondere eine
Wicklung, aufschiebbar.
[0026] In vorteilhafter Weise ist der wenigstens eine Kühlkanal zumindest teilweise aus
Distanzelementen gebildet, welche die Transformatorkernscheiben beabstanden. Diese
Art eines Kühlkanals vermeidet einen zusätzlichen Wärmewiderstand zwischen dem Kühlmedium,
beispielsweise Luft, und den angrenzenden Transformatorkernscheiben,
[0027] Alternativ ist der wenigstens eine Kühlkanal zumindest teilweise aus wenigstens einem
Hohlelement gebildet. Dies ist von Vorteil, wenn als Kühlmedium beispielsweise eine
Flüssigkeit verwendet ist. In diesem Fall ist die Kernoberfläche vor einem direkten
Kontakt mit dem Kühlmedium geschützt und es kann ein geschlossener Kühlmittelkreislauf
gebildet werden.
[0028] In einer erfindungsgemäßen Variante des Transformatorkerns besteht der wenigstens
eine Kühlkanal zumindest überwiegend aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise
einem harzgetränkten Hartfaserstoff.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein gemeinsamer Zuleitungsanschluss
und/oder eine gemeinsamer Ableitungsanschluss für ein den wenigstens einen Kühlkanal
durchströmendes Kühlmedium vorgesehen, was sich insbesondere bei forcierter Kühlung
mit einem flüssigen Kühlmedium als vorteilhaft erweist.
[0030] In einer bevorzugten Erfindungsvariante ist der Transformatorkern auch im Betrieb
hängend bei senkrecht ausgerichtetem Grundriss angeordnet. Die mechanischen Belastungen
für den Transformatorkern werden hierdurch weiter verringert.
[0031] Entsprechend einer weiteren Variante des Transformatorkerns ist wenigstens eine um
eine Wickelachse angeordnete elektrische Wicklung auf einem Schenkel des Transformatorkerns
angeordnet, wobei die Wicklung längs ihrer Wickelachse von dem Schenkel durchgriffen
ist. Dies entspricht einer typischen Wicklungsanordnung auf konventionellen Transformatorkernen.
[0032] Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Leistungstransformator mit einem Transformatorkern
der zuvor beschriebenen Art. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist dies ein Drehstromtransformator
mit jeweils wenigstens drei Primär- und drei Sekundärwicklungen. Die zuvor beschriebenen
Vorteile des erfindungsgemäßen Transformatorkerns sind entsprechend auch auf einen
derartigen Transformator übertragbar.
[0033] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0034] Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung,
weitere Ausführungsformen und weitere Vorteile näher beschrieben werden.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine exemplarische erste Transformatorkernscheibe in dreidimensionaler Ansicht,
- Fig. 2
- eine exemplarische zweite Transformatorkernscheibe mit Distanzelementen in einer Draufsicht,
- Fig. 3
- einen exemplarischer Transformatorkern in einer Seitenansicht und
- Fig. 4
- einen Transformatorkernschenkel mit elektrischer Wicklung in einer Schnitt- ansicht.
[0036] Fig. 1 zeigt eine exemplarische erste Transformatorkernscheibe 10 in einer dreidimensionalen
Ansicht, wobei die Ausrichtung der dreidimensionalen Koordinaten durch das Koordinatensystem
42 angedeutet ist. Die Transformatorkernscheibe 10 weist einen rechteckförmigen Grundriss
in z-Ausrichtung 44 sowie zwei rechteckförmige Durchgangsöffnungen 12, 14 senkrecht
zum Grundriss in y-Richtung auf, welche als Wickelfenster dienen. Die Transformatorkernscheibe
10 ist aus mehreren Lagen 16, 18, 20, 22, 24 eines bandförmigen amorphen ferromagnetischen
Materials gebildet, wobei die reale Anzahl an Lagen aufgrund ihrer geringen Dicke
von ca. 15 - 50µm ungleich höher ist als die hier angedeuteten fünf Lagen, beispielsweise
mehrere tausend. Zu beachten ist in der Darstellung, dass aufgrund eines einzuhaltenden
Mindestbiegeradius der Bleche die Kanten des Grundrisses nicht so eckig ausgeformt
sind, wie in der Fig. angedeutet, sondern beispielsweise mit einem Radius von 100mm
- 300mm.
[0037] Jede Lage ist in diesem Beispiel genau durch ein umlaufendes Blech mit einer mit
der Bezugsziffer 36 bezeichneten Breite gebildet, dessen beiden Enden in der Darstellung
im unteren Jochbereich der Transformatorkernscheibe zusammengefügt sind. An eben diesen
Stellen, welche in der Fig. als Öffnungsstellen 26, 28, 30, 32, 34 angedeutet sind,
ist die Transformatorkernscheibe bedarfsweise auch wieder zu öffnen, beispielsweise
um in einem weiteren Produktionsschritt eine Wicklung von unten über die dann zugänglichen
Transformatorkernscheibenschenkel zu schieben.
[0038] Die jeweils angedeuteten drei inneren Lagen Bandmaterial 16, 18, 20 umschließen jeweils
eine der beiden Durchgangsöffnungen bzw. Wickelfenster 12, 14. Die beiden angedeuteten
äußeren Lagen 22, 24 umschließen beide Durchgangsöffnungen 12, 14 mit den jeweils
inneren Lagen 16, 18, 20. Dies ist insbesondere aus Gründen der mechanischen Stabilität
der Transformatorkernscheibe 10 sinnvoll, welche auf den beiden Hängevorrichtungen
38, 40 hängend dargestellt ist. Die hängende Anordnung ist insbesondere bei der Fertigung
aber auch im späteren Betrieb vorteilhaft, weil die mechanische Belastung für den
Transformatorkern bzw. die Transformatorkernscheibe 10 so reduziert ist.
[0039] Fig. 2 zeigt eine exemplarische zweite Transformatorkernscheibe 52 mit Distanzelementen
in einer Draufsicht 50. Der Grundriss der zweiten Transformatorkernscheibe 52 ist
auch in dieser Fig. rechteckförmig ausgeprägt und weist zwei ebenfalls rechteckförmige
Durchgangsöffnungen 54, 56 auf, welche als Wickelfenster dienen. Somit sind drei Transformatorkernschenkel
58, 60, 62 ausgeprägt, welche an ihren beiden Enden jeweils über ein Joch 66, 68 verbunden
sind.
[0040] Auf der zweiten Transformatorkernscheibe 52 angeordnet sind quaderähnliche Distanzelemente
angedeutet, welche als schwarz ausgefüllte Rechtecke gezeichnet sind. Zwischen diesen
Distanzelementen ergeben sich Kühlkanäle, deren Höhe der vorzugsweise einheitlichen
Höhe der Distanzelemente entspricht. In einer realen Anordnung ist der entsprechende
Transformatorkern stehend angeordnet, so dass sich bei natürlicher Kühlung eine Durchströmung
der Kühlkanäle, von denen einer exemplarisch mit der Bezugsnummer 64 angedeutet ist,
mit Luft von unten nach oben ergibt, wie mit den Pfeilen angedeutet.
[0041] Fig. 3 zeigt einen exemplarischer Transformatorkern 70 in einer Seitenansicht, wobei
dieser aus der bereits in Fig. 2 gezeigten zweiten Transformatorkernscheibe 52 mit
den zugehörigen Distanzelementen sowie einer baugleichen dritten Transformatorkernscheibe
72 gebildet ist. In dieser Schnittdarstellung sichtbar und mit einer Bezugsnummer
versehen sind die Kühlkanäle 88, 90, 92, 94, 96 und der bereits in Fig. 2 gekennzeichnete
erste Kühlkanal 64, welche zwischen den Distanzelementen 80, 82, 84, 86 und den weiteren
nicht gekennzeichneten Distanzelementen gebildet sind. Ebenfalls sichtbar sind die
Öffnungsstellen 76 und 78 der beiden Transformatorkernscheiben, an welchen die umlaufenden
Aussenbleche zusammengefügt sind.
[0042] Ein derartiges Zusammenfügen der den Transformatorkern bzw. die Transformatorkernscheibe
bildenden Bleche ist beispielsweise durch eine lagenweise Verzahnung und ein Umwickeln
der gebildeten Schenkel bzw. Joche mit einem geeigneten bandförmigen Befestigungsmaterial
möglich.
[0043] Fig. 4 zeigt einen Transformatorkernschenkel mit elektrischer Wicklung in einer Schnittansicht
100. Der Transformatorkernschenkel ist gebildet durch die drei Transformatorkernscheibenschenkel
102, 104, 106 sowie die dazwischen angeordneten Hohlelemente 108 und 110 deren innerer
Bereich die Kühlkanäle 112 und 114 bildet. Derartige Hohlelemente sind insbesondere
bei Verwendung eines anderen Kühlmediums als die Umgebungsluft sinnvoll, weil in einem
solchen Fall vorzugsweise ein geschlossener Kreislauf des Kühlmediums zu bilden ist.
Die Breite und Höhe der Schenkelquerschnitte der Transformatorkernscheiben sind derart
gewählt, dass sich ein ellipsenähnlicher Querschnitt des Transformatorkernschenkels
ergibt, welche mit dem hohzylindrischen Innenquerschnitt der Wicklung 116 korrespondiert.
Zudem ist der Kühleffekt über den gesamten Schenkelquerschnitt homogenisiert, weil
die lediglich einseitig an einen Kühlkanal 112 bzw. 114 angrenzenden äußeren Transformatorkernscheiben
102, 106 dünner sind als die beidseitig von Kühlkanälen 112, 114 umgebene mittlere
Transformatorkernscheibe 104.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- exemplarische erste Transformatorkernscheibe
- 12
- erste Durchgangsöffnung
- 14
- zweite Durchgangsöffnung
- 16
- erste Lage des bandförmigen Materials
- 18
- zweite Lage des bandförmigen Materials
- 20
- dritte Lage des bandförmigen Materials
- 22
- vierte Lage des bandförmigen Materials
- 24
- fünfte Lage des bandförmigen Materials
- 26
- erste Öffnungsstelle
- 28
- zweite Öffnungsstelle
- 30
- dritte Öffnungsstelle
- 32
- vierte Öffnungsstelle
- 34
- fünfte Öffnungsstelle
- 36
- Breite des bandförmigen Materials
- 38
- erste Hängevorrichtung
- 40
- zweite Hängevorrichtung
- 42
- Koordinatensystem
- 44
- senkrechte Ausrichtung
- 50
- exemplarische zweite Transformatorkernscheibe mit Distanzelementen
- 52
- zweite Transformatorkernscheibe
- 54
- dritte Durchgangsöffnung
- 56
- vierte Durchgangsöffnung
- 58
- erster Transformatorkernschenkel
- 60
- zweiter Transformatorkernschenkel
- 62
- dritter Transformatorkernschenkel
- 64
- erster Kühlkanal
- 66
- erstes Joch
- 68
- zweites Joch
- 70
- exemplarischer Transformatorkern
- 72
- dritte Transformatorkernscheibe
- 76
- sechste Öffnungsstelle
- 78
- siebte Öffnungsstelle
- 80
- erstes Distanzelement
- 82
- zweites Distanzelement
- 84
- drittes Distanzelement
- 86
- viertes Distanzelement
- 88
- zweiter Kühlkanal
- 90
- dritter Kühlkanal
- 92
- vierter Kühlkanal
- 94
- fünfter Kühlkanal
- 96
- sechster Kühlkanal
- 100
- Transformatorkernschenkel mit elektrischer Wicklung
- 102
- vierte Transformatorkernscheibe
- 104
- fünfte Transformatorkernscheibe
- 106
- sechste Transformatorkernscheibe
- 108
- erstes Hohlelement
- 110
- zweites Hohlelement
- 112
- siebter Kühlkanal
- 114
- achter Kühlkanal
- 116
- elektrische Wicklung in Form eines zylindrischen Hohlkörpers
1. Transformatorkern (70) für einen Leistungstransformator, dadurch gekennzeichnet, dass dieser wenigstens zwei parallel und zumindest annährend kongruent benachbart zueinander
angeordnete Transformatorkernscheiben (10, 52, 72, 102, 104, 106) mit einem zumindest
ähnlichen Grundriss aufweist, dass in dem Grundriss wenigstens jeweils eine Durchgangsöffnung
(12, 14, 54, 56) vorgesehen ist, dass die Transformatorkernscheiben (10, 52, 72, 102,
104, 106) zumindest überwiegend aus einem amorphen ferromagnetischem Material bestehen
und dass zwischen den Transformatorkernscheiben (10, 52, 72, 102, 104, 106) wenigstens
ein Kühlkanal (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) angeordnet ist.
2. Transformatorkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kühlkanäle (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) längs des gesamten Grundrisses
angeordnet sind.
3. Transformatorkern nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das amorphe ferromagnetische Material bandförmig ausgeprägt und in mehreren benachbarten
Lagen (16, 18, 20, 22, 24) quer zum Grundriss um die wenigstens eine Durchgangsöffnung
(12, 14, 54, 56) verlaufend angeordnet ist, so dass sich eine Dicke einer Transformatorkernscheibe
aus einer Breite (36) des bandförmigen Materials ergibt.
4. Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundriss der wenigstens zwei Transformatorkernscheiben (10, 52, 72, 102, 104,
106) jeweils annähernd rechteckig ist und dass die jeweils wenigstens eine Durchgangsöffnung
(12, 14, 54, 56) ebenfalls annähernd rechteckförmig ist, so dass wenigstens zwei Transformatorkernschenkel
(58, 60, 62) und wenigstens zwei Transformatorkernjoche (66, 68) gebildet sind.
5. Transformatorkern nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Transformatorkernscheiben (10, 52, 72, 102, 104, 106) jeweils
an wenigstens einem Schenkel (58, 60, 62) und/oder Joch (66, 68) lagenweise öffen-
und schließbar (26, 28, 30, 32, 34) sind, so dass in geöffnetem Zustand über wenigstens
einen Schenkel (58, 60, 62) ein zylindrischer Hohlkörper (116) schiebbar ist, welcher
dann von dem Schenkel (58, 60, 62) durchgriffen ist.
6. Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kühlkanal (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) zumindest teilweise
aus Distanzelementen (80, 82, 84, 86) gebildet ist, welche die Transformatorkernscheiben
beabstanden.
7. Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kühlkanal (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) zumindest teilweise
aus wenigstens einem Hohlelement (108, 110) gebildet ist.
8. Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kühlkanal (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) zumindest überwiegend
aus einem elektrisch isolierenden Material besteht.
9. Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Zuleitungsanschluss und/oder ein gemeinsamer Ableitungsanschluss
für ein den wenigstens einen Kühlkanal (64, 88, 90, 92, 94, 96, 112, 114) durchströmendes
Kühlmedium vorgesehen ist.
10. Transformatorkern nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformatorkern (70) hängend bei senkrecht (44) ausgerichtetem Grundriss angeordnet
ist.
11. Transformatorkern nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine um eine Wickelachse angeordnete elektrische Wicklung (116) auf einem
Schenkel (58, 60, 62) des Transformatorkerns (70) angeordnet ist, wobei die Wicklung
(116) längs ihrer Wickelachse von dem Schenkel (58, 60, 62, [102 + 104 + 106 + 108
+ 110]) durchgriffen ist.
12. Leistungstransformator mit einem Transformatorkern (70) und wenigstens einer Wicklung
nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Leistungstransformator nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieser ein Drehstromtransformator mit jeweils wenigstens drei Primär- und drei Sekundärwicklungen
ist.