[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Scheibenwicklung. Eine
bevorzugte Anwendung liegt bei Hochspannungswicklungen von Trockentransformatoren.
[0002] Besonders im Bereich der Hochspannungsspulen von gemäß der Vakuumverguss-Technik
hergestellten Spulen werden Scheibenwicklungen verwendet. Hierbei wird ein Leiterband
(Abmessungen z. B. 20 mm breit, 0,2 mm dick) zusammen mit einem Windungsisolator (z.
B. 30 mm breit, 0,1 mm dick) aufeinander zu einer "Scheibe" gewickelt, wobei der Wicklungsanfang
nahe des Wicklungskerns liegt. Nach z. B. 100 Windungen wird die Scheibe beendet,
das Leiterband wird um 90° umgefaltet und zu einer neuen Scheibe in Richtung zum Wicklungskern
heruntergeführt. Dort wird es erneut um 90° umgefaltet und es wird eine weitere Scheibe
gewickelt. Eine solche Scheibenwicklung kann aus vielen derartiger, nebeneinander
angeordneter Scheiben bestehen. Nach Vollendung der Scheibenwicklung, respektive der
letzten Scheibe dieser Wicklung erfolgt eine Kapselung in einem Vakuum-Verguss-Verfahren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optimiertes Verfahren zur Herstellung
einer Scheibenwicklung anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Scheibenwicklung mit mindestens drei nebeneinander angeordneten Scheiben,
- wobei innerhalb eines Wickelprozesses simultan mit der Wicklung eine Zwischenisolation
zwischen jeweils zwei Scheiben gefertigt wird,
- wobei ein Verbindungsleiter vom Ende der einen Scheibe zum Anfang der weiteren Scheibe
in Form einer Diagonalen innerhalb der Zwischenisolation verläuft und die Zwischenisolation
hierdurch in zwei Teilbereiche unterteilt, nämlich einen ersten Zwischenisolationsbereich
mit dreieckförmigem Querschnitt, welcher unterhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist
und einen zweiten Zwischenisolationsbereich mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt,
welcher oberhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist,
- wobei bei einer von links nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung simultan mit
der Wicklung der Scheibe eine Isolation im zweiten Zwischenisolationsbereich links
der Scheibe und eine Isolation im ersten Zwischenisolationsbereich rechts der Scheibe
aufgebracht werden,
- und wobei bei einer von rechts nach links fortschreitenden Scheibenwicklung simultan
mit der Wicklung der Scheibe eine Isolation im zweiten Zwischenisolationsbereich rechts
der Scheibe und eine Isolation im ersten Zwischenisolationsbereich links der Scheibe
aufgebracht werden.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass innerhalb
eines Wickelprozesses der gewünschte Verlauf der Verbindung zweier Scheiben miteinander
realisiert werden kann, ohne dass dabei schwierig mit Isolation, beispielsweise Harz-Roving
zu bewickelnde Hohlräume entstehen. Hierdurch werden gute elektrische Eigenschaften
einer Hochspannungsspule bzw. eines Transformators bei kompaktem, raumsparendem Aufbau
sichergestellt.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen seitlichen Schnitt durch einen Abschnitt einer Scheibenwicklung während eines
betrachteten Fertigungsschrittes bei von links nach rechts fortschreitender Scheibenwicklung,
- Fig. 2
- einen seitlichen Schnitt durch einen Teilbereich einer fertig gestellten Scheibenwicklung,
- Fig. 3
- einen seitlichen Schnitt durch eine fertig gestellte Scheibenwicklung,
- Fig. 4
- eine von rechts nach links fortschreitende Scheibenwicklung.
In Fig. 3 ist ein seitlicher Schnitt durch eine fertig gestellte Scheibenwicklung
dargestellt. Die im gezeigten Beispiel von links nach rechts fortschreitende, einen
Wicklungskern 8 umschließende Scheibenwicklung 9 besitzt vier Scheiben, wobei zwischen
den einzelnen Scheiben der Scheibenwicklung 9 jeweils eine Zwischenisolation vorgesehen
ist. Es wird hierzu auch auf die eingangsseitigen, auch für die Erfindung gültigen
Erläuterungen hingewiesen. Bezüglich der Zwischenisolation bedeutet dies im Einzelnen:
- zwischen einer ersten Scheibe 1 und einer zweiten Scheibe 2 ist eine erste Zwischenisolation
A angeordnet,
- zwischen der zweiten Scheibe 2 und einer dritten Scheibe 3 ist eine zweite Zwischenisolation
B angeordnet,
- zwischen der dritten Scheibe 3 und einer vierten Scheibe 4 ist eine dritte Zwischenisolation
C angeordnet.
[0008] Nachstehend soll die Herstellung der Zwischenisolation näher betrachtet werden.
[0009] In Fig. 1 ist hierzu ein seitlicher Schnitt durch einen Abschnitt einer von links
nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung 9 während eines betrachteten Fertigungsschrittes
dargestellt. Im konkret dargestellten, betrachteten Fertigungsschritt ist die erste
Scheibe 1 bereits fertig gestellt, während die zweite Scheibe 2 gerade gewickelt wird.
Zwischen den Scheiben 1, 2 ist die Zwischenisolation A angeordnet. Jede Scheibe besitzt
(bzw. soll besitzen) eine vorgegebene Anzahl an aus einem Leiterband 5 bestehenden
Windungen, wobei sich zwischen je zwei Windungen ein ebenfalls bandförmiger Windungsisolator
6 befindet. Das Leiterband 5 ist durchgehend vom Ende der ersten Scheibe 1 zum Anfang
der zweiten Scheibe 2 in Form eines Verbindungsleiters 7A geführt. Dieser Verbindungsleiter
7A entspricht innerhalb des Zwischenisolations-Querschnittes quasi einer Diagonalen
der Zwischenisolation A, welche die Zwischenisolation A in zwei Teilbereiche unterteilt,
nämlich
- in einen ersten Zwischenisolationsbereich A1 mit dreieckförmigem Querschnitt, welcher
unterhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist und in welchem bereits im vorhergehenden
Fertigungsschritt bei Wicklung der ersten Scheibe 1 eine Isolation aufgebracht worden
ist sowie
- in einen zweiten Zwischenisolationsbereich A2 mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt,
welcher oberhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist und in welchem während des betrachteten
Fertigungsschrittes simultan mit Wicklung der Scheibe 2 eine Isolation aufgebracht
wird, was durch den mäanderförmigen Linienzug skizziert ist.
[0010] Hinsichtlich der Zwischenisolation B zwischen der während des betrachteten Fertigungsschrittes
gewickelten Scheibe 2 und der im darauffolgenden Fertigungsschritt zu wickelnden Scheibe
3 gelten ähnliche Fertigungsmaßnahmen, denn diese Zwischenisolation B wird bezüglich
ihres Querschnittes durch den quasi einer Diagonalen der Zwischenisolation B entsprechenden
Verbindungsleiter 7B in gleicher Art und Weise in zwei Teilbereiche unterteilt, nämlich
- in einen ersten Zwischenisolationsbereich B1 mit dreieckförmigem Querschnitt, welcher
unterhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist und in welchem während des betrachteten
Fertigungsschrittes simultan mit der Wicklung der Scheibe 2 eine Isolation aufgebracht
wird, was durch den mäanderförmigen Linienzug skizziert ist sowie
- in einen zweiten Zwischenisolationsbereich B2 mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt,
welcher oberhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist und in welchem erst im darauffolgenden
Fertigungsschritt bei Wicklung der nächsten Scheibe 3 eine Isolation aufzubringen
ist.
[0011] Zusammenfassend betrachtet sieht die Erfindung demnach vor, eine Wicklung einer Scheibe
zusammen mit zwei Teilbereichen der zu beiden Seiten des Scheibe benötigten Zwischenisolation
herzustellen, wozu während der Wicklung des Leiterbandes 5 und des Windungsisolators
6 simultan Isolationen neben der Scheibe mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt
auf der einen (z. B. linken) Seite und dreieckförmigem Querschnitt auf der anderen
(z. B. rechten) Seite aufgebracht werden.
[0012] Diese Isolationen können beispielsweise aus einem oder mehreren Glas-Rovings bestehen,
die mit einem Harz getränkt sind. Alternativ hierzu kann auch ein vorimprägniertes
Material verwendet werden. Speziell beim Nasswickelverfahren kann auch dafür gesorgt
werden, dass die Zwischenräume zwischen dem Leiterband 5 und dem Windungsisolator
6 mit einem Harz gefüllt werden.
[0013] In Fig. 2 ist ein seitlicher Schnitt durch einen Teilbereich einer fertig gestellten
Scheibenwicklung 9 (von links nach rechts fortschreitende Scheibenwicklung) dargestellt,
bestehend aus
- der ersten Scheibe 1, aufgebaut aus dem Leiterband 5 in gewünschter Anzahl an Windungen
und dem Windungsisolator 6,
- der zweiten Scheibe 2, aufgebaut aus dem Leiterband 5 in gewünschter Anzahl an Windungen
und dem Windungsisolator 6,
- der ersten Zwischenisolation A zwischen den Scheiben 1 und 2, unterteilt in den ersten
Zwischenisolationsbereich A1 mit dreieckförmigem Querschnitt und in den zweiten Zwischenisolationsbereich
A2 mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt, wobei der Verbindungsleiter 7A die diagonale
Grenzfläche zwischen den beiden Zwischenisolationsbereichen A1, A2 bildet,
- der dritten Scheibe 3, aufgebaut aus dem Leiterband 5 in gewünschter Anzahl an Windungen
und dem Windungsisolator 6,
- der zweiten Zwischenisolation B zwischen den Scheiben 2 und 3, unterteilt in den ersten
Zwischenisolationsbereich B1 mit dreieckförmigem Querschnitt und in den zweiten Zwischenisolationsbereich
B2 mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt, wobei der Verbindungsleiter 7B die diagonale
Grenzfläche zwischen den beiden Zwischenisolationsbereichen B1, B2 bildet,
- der vierten Scheibe 4, aufgebaut aus dem Leiterband 5 in gewünschter Anzahl an Windungen
und dem Windungsisolator 6,
- der dritten Zwischenisolation C zwischen den Scheiben 3 und 4, unterteilt in den ersten
Zwischenisolationsbereich C1 mit dreieckförmigem Querschnitt und in den zweiten Zwischenisolationsbereich
C2 mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt, wobei der Verbindungsleiter 7C die diagonale
Grenzfläche zwischen den beiden Zwischenisolationsbereichen C1, C2 bildet.
[0014] Selbstverständlich gelten die vorstehenden Erläuterungen in ihrem gesamten Umfang
lediglich zur Erläuterung der zwischen zwei Scheiben befindlichen Zwischenisolation,
vorstehend der Zwischenisolationen A, B, C. Abweichend hiervon entfällt bei der ersten
Scheibe 1 die Fertigung eines Zwischenisolationsbereichs mit umgekehrt dreieckförmigem
Querschnitt (z. B. links der Scheibenwicklung bei einer von links nach rechts fortschreitenden
Scheibenwicklung). Ebenfalls entfällt bei der letzten Scheibe, hier Scheibe 4 die
Fertigung eines Zwischenisolationsbereichs mit dreieckförmigem Querschnitt (z. B.
rechts der Scheibenwicklung bei einer von links nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung).
[0015] Selbstverständlich gelten die vorstehenden Erläuterungen in ihrem gesamten Umfang
auch bei einer von rechts nach links fortschreitenden Scheibenwicklung, wie dies in
Fig. 4 skizziert ist.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- erste Scheibe
- 2
- zweite Scheibe
- 3
- dritte Scheibe
- 4
- vierte Scheibe
- 5
- Leiterband
- 6
- Windungsisolator
- 7
- 7A, 7B, 7C Verbindungsleiter
- 8
- Wicklungskern
- 9
- Scheibenwicklung
- A
- erste Zwischenisolation
- A1
- erster Zwischenisolationsbereich (mit dreieckförmigem Querschnitt)
- A2
- zweiter Zwischenisolationsbereich (mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt)
- B
- zweite Zwischenisolation
- B1
- erster Zwischenisolationsbereich (mit dreieckförmigem Querschnitt)
- B2
- zweiter Zwischenisolationsbereich (mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt)
- C
- dritte Zwischenisolation
- C1
- erster Zwischenisolationsbereich (mit dreieckförmigem Querschnitt)
- C2
- zweiter Zwischenisolationsbereich (mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt)
1. Verfahren zur Herstellung einer Scheibenwicklung (9) mit mindestens drei nebeneinander
angeordneten Scheiben (1, 2, 3),
• wobei innerhalb eines Wickelprozesses simultan mit der Wicklung eine Zwischenisolation
(A, B) zwischen jeweils zwei Scheiben (1, 2, 3) gefertigt wird,
• wobei ein Verbindungsleiter (7, 7A, 7B) vom Ende der einen Scheibe zum Anfang der
weiteren Scheibe in Form einer Diagonalen innerhalb der Zwischenisolation (A, B) verläuft
und die Zwischenisolation hierdurch in zwei Teilbereiche unterteilt, nämlich einen
ersten Zwischenisolationsbereich (A1, B1) mit dreieckförmigem Querschnitt, welcher
unterhalb dieser Diagonalen ausgebildet ist und einen zweiten Zwischenisolationsbereich
(A2, B2) mit umgekehrt dreieckförmigem Querschnitt, welcher oberhalb dieser Diagonalen
ausgebildet ist,
• wobei bei einer von links nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung simultan
mit der Wicklung der Scheibe (2) eine Isolation im zweiten Zwischenisolationsbereich
(A2) links der Scheibe (2) und eine Isolation im ersten Zwischenisolationsbereich
(B1) rechts der Scheibe (2) aufgebracht werden,
• und wobei bei einer von rechts nach links fortschreitenden Scheibenwicklung simultan
mit der Wicklung der Scheibe (2) eine Isolation im zweiten Zwischenisolationsbereich
(A2) rechts der Scheibe (2) und eine Isolation im ersten Zwischenisolationsbereich
(B1) links der Scheibe (2) aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer von links nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung die Fertigung eines
Zwischenisolationsbereichs links der ersten Scheibe (1) entfällt sowie bei einer von
rechts nach links fortschreitenden Scheibenwicklung die Fertigung eines Zwischenisolationsbereichs
rechts der ersten Scheibe (1) entfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer von links nach rechts fortschreitenden Scheibenwicklung die Fertigung eines
Zwischenisolationsbereichs rechts der letzten Scheibe (4) entfällt sowie bei einer
von rechts nach links fortschreitenden Scheibenwicklung die Fertigung eines Zwischenisolationsbereichs
links der letzten Scheibe (4) entfällt
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Isolationen mit Harz getränkte Glas-Rovings eingesetzt werden.