[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsvorrichtung zur Naßlackierung für langgestreckte
Werkstücke sowie ein Verfahren zum Beschichten durch Naßlackierung langgestreckter
Werkstücke.
[0002] Langgestreckte Werkstücke wie Balken oder Bretter, die aus unterschiedlichem Material,
insbesondere Holz bestehen können, werden in industriellen Verfahren beschichtet.
Die Beschichtung erfolgt beispielsweise mit Lack. Es handelt sich hierbei um einen
mit Wasser, Lösungsmittel oder dergleichen verdünnten Lack, der insbesondere über
Sprühdüsen auf das langgestreckte Werkstück aufgetragen wird. Nach dem Auftragen erfolgt
aufgrund der Verdunstung ein Austrocknen des Lacks. Da es sich bei dem langgestreckten
Werkstück insbesondere um Balken oder Bretter aus Holz oder Kunststoff handelt, ist
eine Erwärmung der Werkstücke nur in geringen Grenzen möglich. Bei derartigen Werkstücken
ist somit eine herkömmliche Pulverbeschichtung, bei der ein starkes Erwärmen der Werkstücke
zum Aufschmelzen des Pulvermaterials erforderlich ist, nicht möglich.
[0003] Zur industriellen Beschichtung von langgestreckten Werkstücken sind Beschichtungsvorrichtungen
bekannt, bei denen das zu beschichtende Werkstück mittels einer Fördereinrichtung
in Längsrichtung des Werkstücks bewegt wird. Die Fördereinrichtung weist beispielsweise
angetriebene Rollen, Bänder oder dergleichen auf, so dass ein Bewegen der Werkstücke
in Längsrichtung mit hoher Geschwindigkeit möglich ist. Aufgrund der sehr hohen Geschwindigkeiten
ist eine wirtschaftliche Beschichtung der langgestreckten Werkstücke durch Naßlackierung
möglich. Hierbei werden Transportgeschwindigkeiten der langgestreckten Werkstücke
von über 3 m/min insbesondere über 15 m/min und bisweilen sogar über 30 m/min realisiert.
[0004] Zum Beschichten einzelner oder aller Oberseiten des Werkstücks, wird das Werkstück
durch einen Beschichtungsrahmen geführt. Der Beschichtungsrahmen weist einen Querschnitt
auf, der geringfügig größer als der Querschnitt des zu beschichtenden Werkstücks ist.
Üblicherweise umgibt der Beschichtungsrahmen das Werkstück vollständig. Zur Beschichtung
ist in dem Beschichtungsrahmen mindestens eine Beschichtungsdüse angeordnet. Bei der
Beschichtungsdüse handelt es sich üblicherweise um eine Schlitzdüse, die sich in dem
Beschichtungsrahmen über die zu beschichtende Seite des Werkstücks erstreckt. Bei
einer allseitigen Beschichtung des Werkstücks umgibt die Beschichtungsdüse das Werkstück
vollständig. Ggf. ist zusätzlich eine Absaugkammer vorgesehen, an der insbesondere
Unterdruck anliegt. Die Absaugkammer, die vorzugsweise ebenfalls rahmenförmig ausgebildet
sein kann, umgibt das Werkstück ebenfalls vollständig. Über die Absaugkammer wird
überschüssiges Beschichtungsmedium, wie überschüssiger Beschichtungslack abgesaugt.
[0005] In besonderen Anwendungsfällen erfolgt eine diskontinuierlicher Transport der Werkstücke.
Bei einer diskontinuierlichen Förderung des langgestreckten Werkstücks erfolgt eine
ungleichmäßige Beschichtung. Wird das Werkstück beispielsweise kurzzeitig angehalten
oder langsamer bewegt, kann eine heller Streifen an den zu beschichtenden Oberseiten
des Werkstücks hervorgerufen werden, da durch die Absaugkammer zuviel Beschichtungsmedium
abgesaugt wird. Ebenso ist es möglich, dass in diesem Fall eine Überbeschichtung auftritt,
da weiterhin Beschichtungsmedium durch die Beschichtungsdüse zugeführt wird und dies
nicht vollständig abgeführt wird. Auch ist es nicht möglich, im Moment des Stillstandes
oder des langsameren Bewegen des Werkstücks die das Beschichtungsmedium der Beschichtungsdüse
zuführende Pumpe abzuschalten, da sich innerhalb des Beschichtungsrahmens noch Beschichtungsmedium
befindet, dass sich sodann auf das Werkstück niederschlägt, so dass auch in diesem
Fall eine Überbeschichtung erfolgen kann. Um die Gefahr des Entstehens heller Streifen
oder Überbeschichtungen zu verringern, wäre es erforderlich, über eine hochsensible
Steuerung die Menge des zugeführten Mediums sowie die Menge des abgesaugten Mediums
zu bestimmen und zu regeln. Eine derartige Regelung wäre äußerst aufwendig.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschichtungsvorrichtung für langgestreckte Werkstücke,
sowie ein Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke zu schaffen, durch
die bzw. durch das ein gleichmäßiges Beschichten des langgestreckten Werkstücks realisiert
ist.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Beschichtungsvorrichtung
gemäß Anspruch 1 bzw. durch ein Beschichtungsverfahren gemäß Anspruch 13.
[0008] Erfindungsgemäß weist die Beschichtungsvorrichtung zum Auftragen von Beschichtungsmedium,
bei dem es sich um einen Naßlack handelt, d.h. um einen wasserlöslichen oder mit einem
Lösungsmittel versehenen Lack, eine Auftragseinrichtung auf, die mit einer Bewegungseinrichtung
verbunden ist. Hierdurch ist ein Bewegen der Auftragseinrichtung in Längsrichtung
des Werkstücks möglich, um ein Vergleichmäßigen der Beschichtung zu realisieren. Bei
der Auftragseinrichtung kann es sich um einen Sprühkopf mit ggf. mehreren Düsen, einen
Kantenbeschichtungskopf und dergleichen handeln. In bevorzugter Ausführungsform weist
die Auftragseinrichtung einen Beschichtungsrahmen auf, der das Werkstück zumindest
teilweise, insbesondere vollständig umgibt, wobei der Beschichtungsrahmen mindestens
ein vorzugsweise mehrere Düsen aufweist, die in Richtung des Werkstücks gerichtet
sind. Um wirtschaftlich hohe Mengen an langgestreckten Werkstücken durch Naßlackierung
zu Beschichten, werden die langgestreckten Werkstücke, bei denen es sich insbesondere
um Holzbretter oder Balken handelt, über eine Fördereinrichtung in Werkstück-Längsrichtung
mit hoher Geschwindigkeit bewegt. Zusätzlich erfolgt erfindungsgemäß ein Bewegen der
Auftragseinrichtung. Die Auftragseinrichtung, die sich insbesondere ebenfalls in Längsrichtung
des Werkstücks bewegt, vorzugsweise eine Hin- und Herbewegung ausführt, wird somit
einerseits in dieselbe Richtung wie das Werkstück, jedoch mit geringerer Geschwindigkeit,
andererseits in entgegengesetzter Richtung bewegt. Hierbei erfolgt ein Bewegen des
Werkstücks durch die Fördereinrichtung mit einer Geschwindigkeit von vorzugsweise
mehr als 3 m/min, insbesondere mehr als 15 m/min und besonders bevorzugt mehr als
30 m/min. Die Bewegung der Auftragsvorrichtung ist hierbei deutlich langsamer, insbesondere
beträgt die maximale Geschwindigkeit der Auftragseinrichtung weniger als 5%, insbesondere
weniger als 2% der Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks. Durch die Kombination
der Bewegung des Werkstücks in Längsrichtung mit hoher Geschwindigkeit und der Bewegung
der Auftragseinrichtung, kann eine äußerst gleichmäßige Beschichtung mit Naßlack und
somit ein hoher optischer Anspruch erzielt werden. Gleichzeitig ist ein äußerst wirtschaftliches
Produzieren großer Mengen an langgestreckten Werkstücken möglich. Insbesondere können
derart hohe optische Ansprüche auch bei einer, beispielsweise durch kurzfristige Störungen
auftretenden, diskontinuierlichen Förderung des langgestreckten Werkstücks gewährleistet
werden.
[0009] Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beschrieben, in der die Auftragseinrichtung einen Beschichtungsrahmen aufweist.
[0010] Erfindungsgemäß ist der Beschichtungsrahmen der Beschichtungsvorrichtung für langgestreckte
Werkzeuge mit einer Bewegungseinrichtung verbunden. Hierdurch ist es möglich, den
Beschichtungsrahmen und somit die mindestens eine innerhalb des Beschichtungsrahmens
angeordnete Beschichtungsdüse in Längsrichtung zu bewegen. Es ist somit möglich, zusätzlich
zu dem Bewegen des Werkstücks in dessen Längsrichtung, den Beschichtungsrahmen in
Längsrichtung zu bewegen. Hierbei kann ein Bewegen des Beschichtungsrahmens in Förderrichtung
oder entgegen der Förderrichtung des Werkstücks erfolgen. Insbesondere kann eine Hin-
und Herbewegung bzw. eine Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens erfolgen. Dies hat
bei einer diskontinuierlichen Förderung von Werkstückträgern den Vorteil, dass durch
entsprechendes Bewegen des Beschichtungsrahmens ein zu starker Auftrag von Beschichtungsmedium
oder auch ein zu starkes Absaugen des Beschichtungsmediums und die hierdurch hervorgerufenen
hellen Streifen vermieden werden können. Selbst wenn aufgrund der diskontinuierlichen
Förderung des Werkstückes dieses in einzelnen Bereichen stärker beschichtet wird,
hat das Bewegen des Beschichtungsrahmens den Vorteil, dass die etwas dickerer Beschichtung
über einen größeren Bereich erfolgt und somit das überschüssige Beschichtungsmaterial
besser verteilt ist. Die Beschichtungsdicke nimmt somit nur geringfügig zu und ist
für das Auge nicht sichtbar.
[0011] Auch bei einer kontinuierlichen Förderung des Werkstücks ist das Verwenden der erfindungsgemäßen
Beschichtungsvorrichtung mit verschiebbarem Beschichtungsrahmen vorteilhaft, da beispielsweise
durch eine Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens ein mehrschichtiger Auftrag erfolgen
kann.
[0012] Vorzugsweise ist die Bewegungseinrichtung mit einer Steuereinrichtung zum Hin- und
Herbewegen des Bewegungsrahmens verbunden. Hierbei kann es sich um eine rein mechanische
Steuereinrichtung handeln. Es kann jedoch auch ggf. zusätzlich oder anstelle der mechanischen
Steuereinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung vorgesehen sein. Insbesondere
umfasst die Steuereinrichtung einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder der mit dem
Beschichtungsrahmen verbunden ist. Durch eine entsprechende Ansteuerung des Zylinders
ist beispielsweise eine regelmäßig Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens aber auch
ein kurzfristiges Bewegen des Beschichtungsrahmens bei einer diskontinuierlichen Fördern
des Werkstücks möglich. Anstelle oder zusätzlich zu einem Pneumatik- und/oder Hydraulikzylinder
kann die Steuereinrichtung beispielsweise auch eine Zahnstange aufweisen, die fest
mit dem Bewegungsrahmen verbunden ist, wobei sodann ein von einem Elektromotor angetriebenes
Zahnrad in die Zahnstange zum Bewegen des Beschichtungsrahmens eingreift.
[0013] Der Beschichtungsrahmen weist vorzugsweise eine Schlittenführung auf. Hierdurch ist
gewährleistet, dass der Beschichtungsrahmen beim Bewegen nicht verkippt oder verdreht
wird. Dies ist erforderlich um sicherzustellen, dass der Spalt zwischen Beschichtungsrahmen
und Werkstück möglichst konstant bleibt und insbesondere ein Berühren des Werkstücks
beim Bewegen des Beschichtungsrahmens vermieden ist.
[0014] Vorzugsweise weist der Beschichtungsrahmen nicht nur eine als Schlitzdüse ausgebildete
Beschichtungsdüse auf, die das Werkstück vorzugsweise vollständig umgibt, sondern
es ist zusätzlich eine Absaugkammer vorgesehen. Die Absaugkammer, die vorzugsweise
mit einer Unterdruckpumpe verbunden ist, dient zum Absaugen überschüssigen Beschichtungsmaterials
und ist vorzugsweise unmittelbar benachbart zu der Beschichtungsdüse angeordnet. Bei
einer umlaufenden, in sich geschlossenen Beschichtungsdüse ist es bevorzugt auch die
Absaugkammer entsprechend umlaufend auszubilden.
[0015] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke durch
Naßlackierung, das in bevorzugter Ausführungsform mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Beschichtungsvorrichtung durchgerührt wird, erfolgt ein Bewegen des Werkstücks in
Längsrichtung. Das Werkstück wird mittels eines das Werkstück zumindest teilweise
umgebenden Beschichtungsrahmens der eine Beschichtungsdüse aufweist oder einer anderen
Auftragsbeschichtung, beschichtet. Erfindungsgemäß erfolgt während des Beschichtens
ein Bewegen des Beschichtungsrahmens in Längsrichtung des Werkstücks. Hierbei kann
der Beschichtungsrahmen in oder entgegen der Förderrichtung des Werkstücks bewegt
werden. Vorzugsweise erfolgt somit ein Bewegen des Beschichtungsrahmens relativ zum
Werkstück. Es ist beispielsweise möglich, bei einem diskontinuierlichen Bewegen des
Werkstücks das Bewegen des Bewegungsrahmens derart zu steuern, dass die Relativgeschwindigkeit
zwischen Werkstück und Beschichtungsrahmen insbesondere über den gesamten Beschichtungsprozess
konstant bleibt. Vorzugsweise wird der Beschichtungsrahmen diskontinuierlich bewegt.
Insbesondere führt der Bewegungsrahmen eine Hin- und Herbewegung bzw. eine Pendelbewegung
aus. Durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt somit zusätzlich zu dem Bewegen
des langgestreckten Werkstücks mit hoher Geschwindigkeit ein Bewegen der Auftragseinrichtung,
insbesondere ebenfalls in Längsrichtung des Werkstücks. Hierdurch können, wie vorstehend
anhand der Vorrichtung beschrieben, durch Naßlackierung insbesondere von Holzbrettern
und dergleichen optisch hochwertige Oberflächen realisiert werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise wie vorstehend anhand der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beschrieben, weiter gebildet.
[0017] Die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren
weisen insbesondere auch den Vorteil auf, dass bei einem Anlagenstop weniger Ausschuss
produziert wird. Dies liegt in der Bewegung der Auftragseinrichtung begründet, da
bei einem zumindest kurzem Anlagenstop kein zu dicker Schichtauftrag erfolgt und ferner
ein Zuwachsen der Auftragseinrichtung, insbesondere der Düsen über einen längeren
Zeitraum vermieden werden kann.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung und
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1.
[0020] Ein langgestrecktes Werkstück 10 bei dem es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel
um einen Balken handelt, wird in dessen Längsrichtung in Richtung eines Pfeils 12
bewegt. Die Bewegung erfolgt durch eine Fördereinrichtung 14, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel mehrere zumindest teilweise angetriebene Rollen aufweist. Hierbei
erfolgt ein Fördern des langgestreckten Werkstücks 10 mit hoher Geschwindigkeit während
des gesamten Beschichtungsprozesses.
[0021] Zum Beschichten der Außenseiten des Werkstücks ist ein Beschichtungsrahmen 16 vorgesehen,
wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der Beschichtungsrahmen 16 das Werkstück
vollständig umgibt und eine Öffnung aufweist, die die selbe Außenkontur wie das Werkstück
10 aufweist. Hierbei ist die Öffnung geringfügig größer als der Querschnitt des Werkstücks
10, so das an allen Seiten des Werkstücks zwischen diesem und dem Beschichtungsrahmen
ein geringer Spalt 18 ausgebildet ist. Zur Beschichtung des Werkstücks 10 durch Naßlackierung
durchläuft dieses in Richtung des Pfeils 12 den Beschichtungsrahmen 16.
[0022] Der Beschichtungsrahmen 16 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine umlaufende
Schlitzdüse 20 auf. Diese ist mit mehreren Zuführleitungen 22 zur Zufuhr des Beschichtungsmediums
wie Lack verbunden. Die Zuführleitungen 22 sind mit einem Vorratsbehälter 24 verbunden,
wobei das Zuführen des Beschichtungsmediums mittels einer Pumpe 26 erfolgt.
[0023] Unmittelbar benachbart zu der Schlitzdüse 20 ist innerhalb des Beschichtungsrahmens
16 eine umlaufende Absaugkammer 28 vorgesehen. In der Kammer 28 wird über eine Pumpe
30 ein Unterdruck erzeugt. Hierzu ist die Pumpe 30 über einen Schlauch 30 mit der
Absaugkammer 28 verbunden. Das über die Absaugkammer 28 abgesaugte überschüssige Beschichtungsmedium
wird von der Pumpe 30 wieder in den Vorratsbehälter 24 gefördert. Ggf. ist hier ein
entsprechender Abscheider zwischengeschaltet.
[0024] Erfindungsgemäß ist der Beschichtungsrahmen 16 mit einer Bewegungseinrichtung 34
verbunden, so dass der Beschichtungsrahmen 16 in Richtung eines Pfeils 36 hin- und
herbewegt werden kann. Die Bewegung des Beschichtungsrahmens 16 erfolgt hierbei in
Längsrichtung des Werkstücks 10, das heißt in Förderrichtung 12 des Werkstücks 10
oder entgegen der Förderrichtung.
[0025] Zum Bewegen des Beschichtungsrahmens 16 weist die Bewegungseinrichtung im dargestellten
Ausführungsbeispiel einen Hydraulik- und /oder Pneumatikzylinder 38 auf. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Kolben des Zylinders 38 unmittelbar mit dem Beschichtungsrahmen
16 verbunden. Über eine Steuereinrichtung 40 erfolgt ein Zu- und Abführen des Hydraulik-
oder Pneumatikmediums zu der Kammer des Zylinders 38. Hierbei kann die Steuereinrichtung
40 insbesondere auch elektronische Bauteile aufweisen, die ggf. mit Sensoren verbunden
sind, die beispielsweise die Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks 10 und/oder die
gepumpte Menge an Beschichtungsmedium und/oder die zurückgeführte Menge an Beschichtungsmedium
messen.
[0026] Zum Hin- und Herbewegen des Beschichtungsrahmens 16 in Richtung eines Pfeils 36 ist
dieser über ein Schlittenführung 42 geführt. Die Schlittenführung 42 weist insbesondere
zwei zueinander parallel verlaufende rohrförmige Führungselemente 44 auf, an denen
zwei, eine konkave Oberfläche aufweisende Rollen 46 anliegen. Die beiden Rollenpaare
46, die jeweils mit einem zylindrischen Führungselement 44 zusammenwirken, sind in
einem mit dem Rahmen 16 verbundenen Halteelement 48 angeordnet.
[0027] Die erfindungsgemäße Kombination des Bewegen des Werkstücks in Längsrichtung mit
insbesondere hoher Geschwindigkeit in Verbindung mit einer Bewegung des Beschichtungsrahmens
16 in Längsrichtung, führt zu qualitativ hochwertigen Oberflächen.
1. Beschichtungsvorrichtung zur Naßlackierung für langgestreckte Werkstücke mit,
einer Fördereinrichtung (14) zum Bewegen der Werkstücke (10) in Längsrichtung (12)
während des Beschichtens,
einer Auftragseinrichtung (16) zum Beschichten des Werkstücks (10) mit mindestens
einer Beschichtungsdüse (20),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftragseinrichtung (16) mit einer Bewegungseinrichtung (34) zum Bewegen in Längsrichtung
(12) des Werkstücks (10) verbunden ist.
2. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung (34) eine Steuereinrichtung (40) zum Hin- und Herbewegen
der Auftragseinrichtung (16) aufweist.
3. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (40) als mechanische und/oder elektronische Steuereinrichtung
ausgebildet ist.
4. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (40) einen Hydraulik- und/oder Pneumatikzylinder (38) aufweist.
5. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinrichtung (16) auf einer Schlittenführung (42) angeordnet ist.
6. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsdüse (20) eine Schlitzdüse aufweist.
7. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinrichtung einen das Werkstück (10) während des Beschichtens zumindest
teilweise umgebenden Beschichtungsrahmen (16) mit mindestens einer Beschichtungsdüse
(20) aufweist.
8. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsrahmen (16) und vorzugsweise die Beschichtungsdüse (20) das Werkstück
(10) vollständig umgibt.
9. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsrahmen (16) eine Absaugkammer (28) aufweist.
10. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugkammer (28) der Beschichtungsdüse (20) unmittelbar benachbart angeordnet
ist.
11. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsdüse (20) mit einer, vorzugsweise mehreren Zuführleitungen (22)
zum Zuführen von Beschichtungsmedium, insbesondere Lack, verbunden ist.
12. Beschichtungsvorrichtung nach einen der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugkammer (28) mit einer Pumpeinrichtung (30) verbunden ist.
13. Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke durch Naßlackierung, vorzugsweise
mittels der Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit den Schritten:
o Bewegen des Werkstücks (10) in seine Längsrichtung (12),
o Beschichten des Werkstücks (10) mittels einer, zumindest eine Beschichtungsdüse
(20) aufweisenden Auftragseinrichtung (16) und
o Bewegen der Auftragseinrichtung (16) während des Beschichtens.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei weichem die Auftragseinrichtung (16) relativ zum Werkstück
(10) insbesondere in dessen Längsrichtung (12) bewegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei welchem das Werkstück (10) kontinuierlich
bewegt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei welchem die Auftragsvorrichtung
(16) diskontinuierlich bewegt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei welchem überschüssiges Beschichtungsmedium
insbesondere über eine im Beschichtungsrahmen (16) der Aufragseinrichtung integrierte
Absaugkammer (28) abgeführt wird.