(19)
(11) EP 2 253 385 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.2010  Patentblatt  2010/47

(21) Anmeldenummer: 10162526.7

(22) Anmeldetag:  11.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05B 13/04(2006.01)
B05C 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 15.05.2009 DE 102009021569

(71) Anmelder: Delle Vedove Deutschland GmbH
53340 Meckenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Stahl, Gerhard
    53474, Bad Neuenahr Ahrweiler (DE)

(74) Vertreter: Eberlein, Jasper 
Von Kreisler Selting Werner Deichmannhaus am Dom, Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
50667 Köln (DE)

   


(54) Beschichtungsvorrichtung zur Naßlackierung für langgestreckte Werkstücke sowie Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke


(57) Eine Beschichtungsvorrichtung für langgestreckte Werkstücke weist eine Fördereinrichtung (14) zum Bewegen der Werkstücke (10) in Längsrichtung (12) auf. Zum Beschichten, insbesondere Lackieren, des Werkstücks 10 ist ein Beschichtungsrahmen (16) vorgesehen, der das Werkstück (10) zumindest teilweise umgibt. Innerhalb des Beschichtungsrahmens (16) ist mindestens eine Beschichtungsdüse (20) angeordnet. Der Beschichtungsrahmen (16) ist mit einer Bewegungseinrichtung (34) zum Bewegen des Beschichtungsrahmens (16) in Längsrichtung während des Beschichtungsprozesses verbunden. Hierdurch kann die Qualität der Beschichtung verbessert werden. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsvorrichtung zur Naßlackierung für langgestreckte Werkstücke sowie ein Verfahren zum Beschichten durch Naßlackierung langgestreckter Werkstücke.

[0002] Langgestreckte Werkstücke wie Balken oder Bretter, die aus unterschiedlichem Material, insbesondere Holz bestehen können, werden in industriellen Verfahren beschichtet. Die Beschichtung erfolgt beispielsweise mit Lack. Es handelt sich hierbei um einen mit Wasser, Lösungsmittel oder dergleichen verdünnten Lack, der insbesondere über Sprühdüsen auf das langgestreckte Werkstück aufgetragen wird. Nach dem Auftragen erfolgt aufgrund der Verdunstung ein Austrocknen des Lacks. Da es sich bei dem langgestreckten Werkstück insbesondere um Balken oder Bretter aus Holz oder Kunststoff handelt, ist eine Erwärmung der Werkstücke nur in geringen Grenzen möglich. Bei derartigen Werkstücken ist somit eine herkömmliche Pulverbeschichtung, bei der ein starkes Erwärmen der Werkstücke zum Aufschmelzen des Pulvermaterials erforderlich ist, nicht möglich.

[0003] Zur industriellen Beschichtung von langgestreckten Werkstücken sind Beschichtungsvorrichtungen bekannt, bei denen das zu beschichtende Werkstück mittels einer Fördereinrichtung in Längsrichtung des Werkstücks bewegt wird. Die Fördereinrichtung weist beispielsweise angetriebene Rollen, Bänder oder dergleichen auf, so dass ein Bewegen der Werkstücke in Längsrichtung mit hoher Geschwindigkeit möglich ist. Aufgrund der sehr hohen Geschwindigkeiten ist eine wirtschaftliche Beschichtung der langgestreckten Werkstücke durch Naßlackierung möglich. Hierbei werden Transportgeschwindigkeiten der langgestreckten Werkstücke von über 3 m/min insbesondere über 15 m/min und bisweilen sogar über 30 m/min realisiert.

[0004] Zum Beschichten einzelner oder aller Oberseiten des Werkstücks, wird das Werkstück durch einen Beschichtungsrahmen geführt. Der Beschichtungsrahmen weist einen Querschnitt auf, der geringfügig größer als der Querschnitt des zu beschichtenden Werkstücks ist. Üblicherweise umgibt der Beschichtungsrahmen das Werkstück vollständig. Zur Beschichtung ist in dem Beschichtungsrahmen mindestens eine Beschichtungsdüse angeordnet. Bei der Beschichtungsdüse handelt es sich üblicherweise um eine Schlitzdüse, die sich in dem Beschichtungsrahmen über die zu beschichtende Seite des Werkstücks erstreckt. Bei einer allseitigen Beschichtung des Werkstücks umgibt die Beschichtungsdüse das Werkstück vollständig. Ggf. ist zusätzlich eine Absaugkammer vorgesehen, an der insbesondere Unterdruck anliegt. Die Absaugkammer, die vorzugsweise ebenfalls rahmenförmig ausgebildet sein kann, umgibt das Werkstück ebenfalls vollständig. Über die Absaugkammer wird überschüssiges Beschichtungsmedium, wie überschüssiger Beschichtungslack abgesaugt.

[0005] In besonderen Anwendungsfällen erfolgt eine diskontinuierlicher Transport der Werkstücke. Bei einer diskontinuierlichen Förderung des langgestreckten Werkstücks erfolgt eine ungleichmäßige Beschichtung. Wird das Werkstück beispielsweise kurzzeitig angehalten oder langsamer bewegt, kann eine heller Streifen an den zu beschichtenden Oberseiten des Werkstücks hervorgerufen werden, da durch die Absaugkammer zuviel Beschichtungsmedium abgesaugt wird. Ebenso ist es möglich, dass in diesem Fall eine Überbeschichtung auftritt, da weiterhin Beschichtungsmedium durch die Beschichtungsdüse zugeführt wird und dies nicht vollständig abgeführt wird. Auch ist es nicht möglich, im Moment des Stillstandes oder des langsameren Bewegen des Werkstücks die das Beschichtungsmedium der Beschichtungsdüse zuführende Pumpe abzuschalten, da sich innerhalb des Beschichtungsrahmens noch Beschichtungsmedium befindet, dass sich sodann auf das Werkstück niederschlägt, so dass auch in diesem Fall eine Überbeschichtung erfolgen kann. Um die Gefahr des Entstehens heller Streifen oder Überbeschichtungen zu verringern, wäre es erforderlich, über eine hochsensible Steuerung die Menge des zugeführten Mediums sowie die Menge des abgesaugten Mediums zu bestimmen und zu regeln. Eine derartige Regelung wäre äußerst aufwendig.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschichtungsvorrichtung für langgestreckte Werkstücke, sowie ein Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke zu schaffen, durch die bzw. durch das ein gleichmäßiges Beschichten des langgestreckten Werkstücks realisiert ist.

[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Beschichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. durch ein Beschichtungsverfahren gemäß Anspruch 13.

[0008] Erfindungsgemäß weist die Beschichtungsvorrichtung zum Auftragen von Beschichtungsmedium, bei dem es sich um einen Naßlack handelt, d.h. um einen wasserlöslichen oder mit einem Lösungsmittel versehenen Lack, eine Auftragseinrichtung auf, die mit einer Bewegungseinrichtung verbunden ist. Hierdurch ist ein Bewegen der Auftragseinrichtung in Längsrichtung des Werkstücks möglich, um ein Vergleichmäßigen der Beschichtung zu realisieren. Bei der Auftragseinrichtung kann es sich um einen Sprühkopf mit ggf. mehreren Düsen, einen Kantenbeschichtungskopf und dergleichen handeln. In bevorzugter Ausführungsform weist die Auftragseinrichtung einen Beschichtungsrahmen auf, der das Werkstück zumindest teilweise, insbesondere vollständig umgibt, wobei der Beschichtungsrahmen mindestens ein vorzugsweise mehrere Düsen aufweist, die in Richtung des Werkstücks gerichtet sind. Um wirtschaftlich hohe Mengen an langgestreckten Werkstücken durch Naßlackierung zu Beschichten, werden die langgestreckten Werkstücke, bei denen es sich insbesondere um Holzbretter oder Balken handelt, über eine Fördereinrichtung in Werkstück-Längsrichtung mit hoher Geschwindigkeit bewegt. Zusätzlich erfolgt erfindungsgemäß ein Bewegen der Auftragseinrichtung. Die Auftragseinrichtung, die sich insbesondere ebenfalls in Längsrichtung des Werkstücks bewegt, vorzugsweise eine Hin- und Herbewegung ausführt, wird somit einerseits in dieselbe Richtung wie das Werkstück, jedoch mit geringerer Geschwindigkeit, andererseits in entgegengesetzter Richtung bewegt. Hierbei erfolgt ein Bewegen des Werkstücks durch die Fördereinrichtung mit einer Geschwindigkeit von vorzugsweise mehr als 3 m/min, insbesondere mehr als 15 m/min und besonders bevorzugt mehr als 30 m/min. Die Bewegung der Auftragsvorrichtung ist hierbei deutlich langsamer, insbesondere beträgt die maximale Geschwindigkeit der Auftragseinrichtung weniger als 5%, insbesondere weniger als 2% der Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks. Durch die Kombination der Bewegung des Werkstücks in Längsrichtung mit hoher Geschwindigkeit und der Bewegung der Auftragseinrichtung, kann eine äußerst gleichmäßige Beschichtung mit Naßlack und somit ein hoher optischer Anspruch erzielt werden. Gleichzeitig ist ein äußerst wirtschaftliches Produzieren großer Mengen an langgestreckten Werkstücken möglich. Insbesondere können derart hohe optische Ansprüche auch bei einer, beispielsweise durch kurzfristige Störungen auftretenden, diskontinuierlichen Förderung des langgestreckten Werkstücks gewährleistet werden.

[0009] Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beschrieben, in der die Auftragseinrichtung einen Beschichtungsrahmen aufweist.

[0010] Erfindungsgemäß ist der Beschichtungsrahmen der Beschichtungsvorrichtung für langgestreckte Werkzeuge mit einer Bewegungseinrichtung verbunden. Hierdurch ist es möglich, den Beschichtungsrahmen und somit die mindestens eine innerhalb des Beschichtungsrahmens angeordnete Beschichtungsdüse in Längsrichtung zu bewegen. Es ist somit möglich, zusätzlich zu dem Bewegen des Werkstücks in dessen Längsrichtung, den Beschichtungsrahmen in Längsrichtung zu bewegen. Hierbei kann ein Bewegen des Beschichtungsrahmens in Förderrichtung oder entgegen der Förderrichtung des Werkstücks erfolgen. Insbesondere kann eine Hin- und Herbewegung bzw. eine Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens erfolgen. Dies hat bei einer diskontinuierlichen Förderung von Werkstückträgern den Vorteil, dass durch entsprechendes Bewegen des Beschichtungsrahmens ein zu starker Auftrag von Beschichtungsmedium oder auch ein zu starkes Absaugen des Beschichtungsmediums und die hierdurch hervorgerufenen hellen Streifen vermieden werden können. Selbst wenn aufgrund der diskontinuierlichen Förderung des Werkstückes dieses in einzelnen Bereichen stärker beschichtet wird, hat das Bewegen des Beschichtungsrahmens den Vorteil, dass die etwas dickerer Beschichtung über einen größeren Bereich erfolgt und somit das überschüssige Beschichtungsmaterial besser verteilt ist. Die Beschichtungsdicke nimmt somit nur geringfügig zu und ist für das Auge nicht sichtbar.

[0011] Auch bei einer kontinuierlichen Förderung des Werkstücks ist das Verwenden der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung mit verschiebbarem Beschichtungsrahmen vorteilhaft, da beispielsweise durch eine Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens ein mehrschichtiger Auftrag erfolgen kann.

[0012] Vorzugsweise ist die Bewegungseinrichtung mit einer Steuereinrichtung zum Hin- und Herbewegen des Bewegungsrahmens verbunden. Hierbei kann es sich um eine rein mechanische Steuereinrichtung handeln. Es kann jedoch auch ggf. zusätzlich oder anstelle der mechanischen Steuereinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung vorgesehen sein. Insbesondere umfasst die Steuereinrichtung einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder der mit dem Beschichtungsrahmen verbunden ist. Durch eine entsprechende Ansteuerung des Zylinders ist beispielsweise eine regelmäßig Pendelbewegung des Beschichtungsrahmens aber auch ein kurzfristiges Bewegen des Beschichtungsrahmens bei einer diskontinuierlichen Fördern des Werkstücks möglich. Anstelle oder zusätzlich zu einem Pneumatik- und/oder Hydraulikzylinder kann die Steuereinrichtung beispielsweise auch eine Zahnstange aufweisen, die fest mit dem Bewegungsrahmen verbunden ist, wobei sodann ein von einem Elektromotor angetriebenes Zahnrad in die Zahnstange zum Bewegen des Beschichtungsrahmens eingreift.

[0013] Der Beschichtungsrahmen weist vorzugsweise eine Schlittenführung auf. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Beschichtungsrahmen beim Bewegen nicht verkippt oder verdreht wird. Dies ist erforderlich um sicherzustellen, dass der Spalt zwischen Beschichtungsrahmen und Werkstück möglichst konstant bleibt und insbesondere ein Berühren des Werkstücks beim Bewegen des Beschichtungsrahmens vermieden ist.

[0014] Vorzugsweise weist der Beschichtungsrahmen nicht nur eine als Schlitzdüse ausgebildete Beschichtungsdüse auf, die das Werkstück vorzugsweise vollständig umgibt, sondern es ist zusätzlich eine Absaugkammer vorgesehen. Die Absaugkammer, die vorzugsweise mit einer Unterdruckpumpe verbunden ist, dient zum Absaugen überschüssigen Beschichtungsmaterials und ist vorzugsweise unmittelbar benachbart zu der Beschichtungsdüse angeordnet. Bei einer umlaufenden, in sich geschlossenen Beschichtungsdüse ist es bevorzugt auch die Absaugkammer entsprechend umlaufend auszubilden.

[0015] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke durch Naßlackierung, das in bevorzugter Ausführungsform mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Beschichtungsvorrichtung durchgerührt wird, erfolgt ein Bewegen des Werkstücks in Längsrichtung. Das Werkstück wird mittels eines das Werkstück zumindest teilweise umgebenden Beschichtungsrahmens der eine Beschichtungsdüse aufweist oder einer anderen Auftragsbeschichtung, beschichtet. Erfindungsgemäß erfolgt während des Beschichtens ein Bewegen des Beschichtungsrahmens in Längsrichtung des Werkstücks. Hierbei kann der Beschichtungsrahmen in oder entgegen der Förderrichtung des Werkstücks bewegt werden. Vorzugsweise erfolgt somit ein Bewegen des Beschichtungsrahmens relativ zum Werkstück. Es ist beispielsweise möglich, bei einem diskontinuierlichen Bewegen des Werkstücks das Bewegen des Bewegungsrahmens derart zu steuern, dass die Relativgeschwindigkeit zwischen Werkstück und Beschichtungsrahmen insbesondere über den gesamten Beschichtungsprozess konstant bleibt. Vorzugsweise wird der Beschichtungsrahmen diskontinuierlich bewegt. Insbesondere führt der Bewegungsrahmen eine Hin- und Herbewegung bzw. eine Pendelbewegung aus. Durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt somit zusätzlich zu dem Bewegen des langgestreckten Werkstücks mit hoher Geschwindigkeit ein Bewegen der Auftragseinrichtung, insbesondere ebenfalls in Längsrichtung des Werkstücks. Hierdurch können, wie vorstehend anhand der Vorrichtung beschrieben, durch Naßlackierung insbesondere von Holzbrettern und dergleichen optisch hochwertige Oberflächen realisiert werden.

[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise wie vorstehend anhand der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben, weiter gebildet.

[0017] Die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren weisen insbesondere auch den Vorteil auf, dass bei einem Anlagenstop weniger Ausschuss produziert wird. Dies liegt in der Bewegung der Auftragseinrichtung begründet, da bei einem zumindest kurzem Anlagenstop kein zu dicker Schichtauftrag erfolgt und ferner ein Zuwachsen der Auftragseinrichtung, insbesondere der Düsen über einen längeren Zeitraum vermieden werden kann.

[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.

[0019] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung und
Fig. 2
eine schematische Schnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1.


[0020] Ein langgestrecktes Werkstück 10 bei dem es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um einen Balken handelt, wird in dessen Längsrichtung in Richtung eines Pfeils 12 bewegt. Die Bewegung erfolgt durch eine Fördereinrichtung 14, die im dargestellten Ausführungsbeispiel mehrere zumindest teilweise angetriebene Rollen aufweist. Hierbei erfolgt ein Fördern des langgestreckten Werkstücks 10 mit hoher Geschwindigkeit während des gesamten Beschichtungsprozesses.

[0021] Zum Beschichten der Außenseiten des Werkstücks ist ein Beschichtungsrahmen 16 vorgesehen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der Beschichtungsrahmen 16 das Werkstück vollständig umgibt und eine Öffnung aufweist, die die selbe Außenkontur wie das Werkstück 10 aufweist. Hierbei ist die Öffnung geringfügig größer als der Querschnitt des Werkstücks 10, so das an allen Seiten des Werkstücks zwischen diesem und dem Beschichtungsrahmen ein geringer Spalt 18 ausgebildet ist. Zur Beschichtung des Werkstücks 10 durch Naßlackierung durchläuft dieses in Richtung des Pfeils 12 den Beschichtungsrahmen 16.

[0022] Der Beschichtungsrahmen 16 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine umlaufende Schlitzdüse 20 auf. Diese ist mit mehreren Zuführleitungen 22 zur Zufuhr des Beschichtungsmediums wie Lack verbunden. Die Zuführleitungen 22 sind mit einem Vorratsbehälter 24 verbunden, wobei das Zuführen des Beschichtungsmediums mittels einer Pumpe 26 erfolgt.

[0023] Unmittelbar benachbart zu der Schlitzdüse 20 ist innerhalb des Beschichtungsrahmens 16 eine umlaufende Absaugkammer 28 vorgesehen. In der Kammer 28 wird über eine Pumpe 30 ein Unterdruck erzeugt. Hierzu ist die Pumpe 30 über einen Schlauch 30 mit der Absaugkammer 28 verbunden. Das über die Absaugkammer 28 abgesaugte überschüssige Beschichtungsmedium wird von der Pumpe 30 wieder in den Vorratsbehälter 24 gefördert. Ggf. ist hier ein entsprechender Abscheider zwischengeschaltet.

[0024] Erfindungsgemäß ist der Beschichtungsrahmen 16 mit einer Bewegungseinrichtung 34 verbunden, so dass der Beschichtungsrahmen 16 in Richtung eines Pfeils 36 hin- und herbewegt werden kann. Die Bewegung des Beschichtungsrahmens 16 erfolgt hierbei in Längsrichtung des Werkstücks 10, das heißt in Förderrichtung 12 des Werkstücks 10 oder entgegen der Förderrichtung.

[0025] Zum Bewegen des Beschichtungsrahmens 16 weist die Bewegungseinrichtung im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Hydraulik- und /oder Pneumatikzylinder 38 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kolben des Zylinders 38 unmittelbar mit dem Beschichtungsrahmen 16 verbunden. Über eine Steuereinrichtung 40 erfolgt ein Zu- und Abführen des Hydraulik- oder Pneumatikmediums zu der Kammer des Zylinders 38. Hierbei kann die Steuereinrichtung 40 insbesondere auch elektronische Bauteile aufweisen, die ggf. mit Sensoren verbunden sind, die beispielsweise die Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks 10 und/oder die gepumpte Menge an Beschichtungsmedium und/oder die zurückgeführte Menge an Beschichtungsmedium messen.

[0026] Zum Hin- und Herbewegen des Beschichtungsrahmens 16 in Richtung eines Pfeils 36 ist dieser über ein Schlittenführung 42 geführt. Die Schlittenführung 42 weist insbesondere zwei zueinander parallel verlaufende rohrförmige Führungselemente 44 auf, an denen zwei, eine konkave Oberfläche aufweisende Rollen 46 anliegen. Die beiden Rollenpaare 46, die jeweils mit einem zylindrischen Führungselement 44 zusammenwirken, sind in einem mit dem Rahmen 16 verbundenen Halteelement 48 angeordnet.

[0027] Die erfindungsgemäße Kombination des Bewegen des Werkstücks in Längsrichtung mit insbesondere hoher Geschwindigkeit in Verbindung mit einer Bewegung des Beschichtungsrahmens 16 in Längsrichtung, führt zu qualitativ hochwertigen Oberflächen.


Ansprüche

1. Beschichtungsvorrichtung zur Naßlackierung für langgestreckte Werkstücke mit,
einer Fördereinrichtung (14) zum Bewegen der Werkstücke (10) in Längsrichtung (12) während des Beschichtens,
einer Auftragseinrichtung (16) zum Beschichten des Werkstücks (10) mit mindestens einer Beschichtungsdüse (20),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftragseinrichtung (16) mit einer Bewegungseinrichtung (34) zum Bewegen in Längsrichtung (12) des Werkstücks (10) verbunden ist.
 
2. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung (34) eine Steuereinrichtung (40) zum Hin- und Herbewegen der Auftragseinrichtung (16) aufweist.
 
3. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (40) als mechanische und/oder elektronische Steuereinrichtung ausgebildet ist.
 
4. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (40) einen Hydraulik- und/oder Pneumatikzylinder (38) aufweist.
 
5. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinrichtung (16) auf einer Schlittenführung (42) angeordnet ist.
 
6. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsdüse (20) eine Schlitzdüse aufweist.
 
7. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinrichtung einen das Werkstück (10) während des Beschichtens zumindest teilweise umgebenden Beschichtungsrahmen (16) mit mindestens einer Beschichtungsdüse (20) aufweist.
 
8. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsrahmen (16) und vorzugsweise die Beschichtungsdüse (20) das Werkstück (10) vollständig umgibt.
 
9. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsrahmen (16) eine Absaugkammer (28) aufweist.
 
10. Beschichtungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugkammer (28) der Beschichtungsdüse (20) unmittelbar benachbart angeordnet ist.
 
11. Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsdüse (20) mit einer, vorzugsweise mehreren Zuführleitungen (22) zum Zuführen von Beschichtungsmedium, insbesondere Lack, verbunden ist.
 
12. Beschichtungsvorrichtung nach einen der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugkammer (28) mit einer Pumpeinrichtung (30) verbunden ist.
 
13. Verfahren zum Beschichten langgestreckter Werkstücke durch Naßlackierung, vorzugsweise mittels der Beschichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit den Schritten:

o Bewegen des Werkstücks (10) in seine Längsrichtung (12),

o Beschichten des Werkstücks (10) mittels einer, zumindest eine Beschichtungsdüse (20) aufweisenden Auftragseinrichtung (16) und

o Bewegen der Auftragseinrichtung (16) während des Beschichtens.


 
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei weichem die Auftragseinrichtung (16) relativ zum Werkstück (10) insbesondere in dessen Längsrichtung (12) bewegt wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei welchem das Werkstück (10) kontinuierlich bewegt wird.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei welchem die Auftragsvorrichtung (16) diskontinuierlich bewegt wird.
 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei welchem überschüssiges Beschichtungsmedium insbesondere über eine im Beschichtungsrahmen (16) der Aufragseinrichtung integrierte Absaugkammer (28) abgeführt wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht