[0001] Die Erfindung betrifft einen Ratschenschlüssel, wie er in der Präambel des Patentanspruchs
1 gattungsgemäß definiert ist.
[0002] Folglich geht die Erfindung aus von einem Ratschenschlüssel, mit einem Gehäuse ,
einem in einer ersten Ausnehmung des Gehäuses drehbar gelagerten Ring, dessen Innenumfang
zum formschlüssigen Angriff an einem Schraubelement, ausgebildet ist und dessen Außenumfang
einen umlaufenden Zahnkranz aufweist, ferner mit einem einteiligen Sperrelement, das
radial neben dem Ring in einer zweiten mit der ersten Ausnehmung in Verbindung stehenden
Ausnehmung des Gehäuse zumindest in zwei Stellungen drehbar gelagert ist und zumindest
in einer Stellung mit äußeren Zähnen in den Zahnkranz eingreifen und ein Verdrehen
des Zahnkranzes in eine Richtung verhindern kann, ferner mit einer zwischen dem Sperrelement
und dem Gehäuse elastisch-formschlüssig wirksamen und lagerendseitig des Sperrelements
angeordneten Rastvorrichtung, bestehend aus einer in einer Bohrung unter der Kraft
einer Feder gefangenen und teilweise aus der Bohrung ragenden Kugel, die in zumindest
eine Vertiefung eingreifen kann, um eine Drehstellung des Sperrelements zu definieren,
[0003] Die Erfindung betrifft im engeren Sinn einen Ratschenmechanismus, wie er in Ratschen
und Ringratschenschlüsseln vorkommt, mit denen Verbindungselemente, wie z. B. Muttern
und Schrauben, montiert und demontiert werden können. Solche Ratschen und Ringratschenschlüssel
sind seit langer Zeit bekannt. Ratschen bestehen aus mechanischen Getriebeteilen,
die das Sperren und die Drehrichtungsänderung des Freilaufs ermöglichen. Diese Getriebeteile
sind hauptsächlich ein Zahnrad und mindestens ein Sperrelement. Das Sperrelement dient
dazu, je nachdem in welcher Lage es sich befindet, die Sperr- bzw. Drehrichtung zu
bestimmen. Um das Sperrelement in einer bestimmten Lage zu halten, wird ein Federelement
in Verbindung mit einer Kugel verwendet, die in eine entsprechende geometrische Form
einrasten kann.
[0004] Um diesen Mechanismus herzustellen, ist eine Bohrung zur Aufnahme der Feder und der
Kugel erforderlich. Bei den bisher bekannten Ratschen befindet sich diese Bohrung
im Ratschengehäuse, und zwar seitlich der Ausnehmung für das Sperrelement. Bei der
Herstellung dieser Bohrung ist zwangsläufig eine Störkontur des Ratschengehäuses selbst
im Wege; denn die Bohrung soll sich ja von der Innenwand der Ausnehmung aus radial
in das Ratschengehäuse hinein erstrecken. Deshalb wird die Bohrung entweder nicht
genau radial , sondern schräg gebohrt, wobei ein hohes Maß an Genauigkeit bezüglich
der Maß- und Lagertoleranzen erforderlich ist.
[0005] Alternativ kann zur genau radialen Einbringung der Bohrung eine äußere, gegenüber
liegende Wandung im Ratschengehäuse mit durchbohrt werden, die jedoch später aufwändig,
z. B. mit einem Stopfen, wieder verschlossen werden muss. In beiden Fällen muss mit
einem relativ langen und dünnen Bohrer gearbeitet werden, was zu einem eher unpräzisen
Einbringen der Bohrung und zu einer erhöhten Bruchgefahr des Bohrers führt. Außerdem
gestaltet sich der Zusammenbau des mehrteiligen Ratschenmechanismus problematisch,
weil man während dessen eine Kugel gegen eine Feder in der Bohrung halten und gleichzeitig
direkt daneben das Sperrelement in das Ratschengehäuse einsetzen muss. Das bedeutet
einen erheblichen Arbeitsaufwand.
[0006] Der Stand der Technik zeigt Folgendes: Aus der
DE 10 2005 017 855 A1 ist, insbesondere aus Fig. 4, schon ein Ringratschenschlüssel in Form einer anderen
Bauart bekannt. Dort sind zwei Sperrklinken angeordnet, die über zwei Zapfen und ein
drehbares Schaltelement betätigt werden können. In dem Schaltglied ist eine Sacklochbohrung
eingebracht, in der eine Feder und eine Kugel gelagert sind, wobei die Kugel mit Ausnehmungen
im Ratschengehäuse zusammenarbeite kann. Hier sind Sperrklinken und Schaltglied jedoch
völlig unterschiedliche Bauteile, die zudem in unterschiedlichen Ausnehmungen im Ratschengehäuse
gelagert sind.
[0007] Aus der
DE 202 17 125 U1 ist, insbesondere aus Fig. 2, schon ein Ringratschenschlüssel anderer Bauart bekannt.
Dort ist im Ratschengehäuse eine Sperrklinke in einer ersten Ausnehmung angeordnet,
die über einen in einer zweiten, benachbarten Ausnehmung gelagerten Drehzylinder betätigbar
ist. Hierzu weist die Sperrklinke eine kurze Sacklochbohrung und der Drehzylinder
eine Durchgangsbohrung auf. In beiden Bohrungen ist eine Feder gelagert, die sich
über eine Kugel an zwei Ausnehmungen abstützen kann. Diese abweichende Bauart führt
insbesondere zu einer starken Querbelastung der Feder.
[0008] Aus der
DE 202 10 731 U1 ist, insbesondere aus Fig. 2, ein weiterer Ringratschenschlüssel, allerdings völlig
anderer Bauart, bekannt. Auch dort ist eine Sperrklinke in einer ersten Ausnehmung
angeordnet, die über eine in einer zweiten benachbarten Ausnehmung gelagerte Wippe
betätigbar ist. Hierzu ist die Wippe mit zwei durchgehenden Bohrungen versehen, in
denen je eine Feder und eine Kugel gelagert sind.
[0009] Aus der
US 20040083859 A1 ist, insbesondere aus den Fig. 1 und 2, ein weiterer Ringratschenschlüssel, ebenfalls
völlig anderer Bauart, bekannt. Dort sind in einer Querbohrung zwei verschiebbare,
abgefederte Sperrklinken angeordnet, die über ein in einer benachbarten Ausnehmung
verdrehbar gelagertes Verstellglied verschoben werden können. In diesem Verstellglied
ist eine Bohrung mit einer Feder und einer Kugel und im Ratschengehäuse sind zwei
Rastvertiefungen eingebracht.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Ratschenschlüssel der oben definierten
Art so auszubilden, dass sowohl aus fertigungstechnischer Sicht als auch bei der Montage
eine deutliche Vereinfachung erreicht wird.
[0011] Hierzu schlägt die Erfindung vor, dass die die Feder und die Kugel aufnehmende Bohrung
im Sperrelement und die Vertiefung im Gehäuse angeordnet sind.
[0012] Die Ausbildung eines Ratschenschlüssels nach der Erfindung führt dazu, dass bei der
Fertigung der wenigen Einzelteile aufwändige und problematische Arbeitsgänge wegfallen
und die Montage des Ratschenmechanismus sehr einfach, schnell und ohne zusätzliche
Hilfsmittel durchzuführen ist.
[0013] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen zu finden. So
kann insbesondere vorgesehen werden, dass das Gehäuse lagerendseitig des Sperrelements
zumindest zwei gleichartige, benachbarte Vertiefungen aufweist, in welche die Kugel
eingreifen kann und dass die beiden Vertiefungen symmetrisch zur Längsachse des Ratschenschlüssels
angeordnet sind.
[0014] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die Vertiefung aus einer teilhohlkugelförmigen
Ausformung besteht und wahlweise aus kreisabschnittsförmig verlaufenden Mantelflächen
oder aus einer konkaven, linsenförmigen Ausnehmung besteht. Schließlich können zwischen
den Vertiefungen die Übergänge zur zweiten Ausnehmung länger und damit flacher ausgebildet
sein, um eine weichere Umschaltung zu erzielen.
[0015] Die Zeichnung gibt weitere Erläuterungen zur Erfindung und zeigt Folgendes:
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines offenen Kopfabschnitts
eines Ringratschenschlüssels.
Fig. 2 zeigt ein komplett vormontiertes Sperrelement des Ringratschenschlüssels nach
Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen gattungsgemäßen Ringratschenschlüssel nach dem Stand der Technik.
[0016] Ein Ringratschenschlüssel 1 umfasst einen verdickten Kopfabschnitt 2 mit einem Gehäuse
3, in dem in einer ersten relativ großen, überwiegend runden Ausnehmung 4 ein Ring
5 drehbar gelagert ist. Der Innenumfang 6 des Rings 5 ist ausgebildet zum formschlüssigen
Angriff an einem nicht dargestellten, mit einem Außenmehrkant versehenen Schraubelement,
wie einer Mutter oder einem Schraubenkopf. Der Außenumfang des Rings 5 ist als umlaufender
Zahnkranz 7 ausgebildet.
[0017] Neben der Ausnehmung 4 ist nach unten zu, zum nicht dargestellten Griff des Ringratschenschlüssels
1 hin, in das Gehäuse 3 eine zweite relativ kleine, überwiegend runde Ausnehmung 8
eingebracht, die über etwa ein Viertel ihres Umfangs mit der ersten Ausnehmung 4 in
Verbindung steht, diese also radial etwas überlappt. In der zweiten Ausnehmung 8 ist
ein einteiliges, kompaktes Sperrelement 9 drehbar gelagert, das an etwa einem Drittel
seines im Übrigen runden Umfangs eine sekantenförmige Abflachung 10 aufweist, die
außen, endseitig, mit zwei Zahnreihen 11 und 12 versehen ist.
[0018] Infolge der genannten Überlappung der beiden Ausnehmungen 4 und 8 kann das Sperrelement
9 mit seinen Zahnreihen 11 und 12, hier aus je drei Zähnen, wie eine Klinke auf den
Zahnkranz 7 so einwirken, dass ein Verdrehen des Rings 5 in eine Richtung S verhindert,
ein Verdrehen des Rings 5 in die andere Richtung F jedoch möglich ist.
[0019] Um die jeweilige Stellung des Sperrelements 9 zur Ausnehmung 8 und damit zum Gehäuse
3 zu definieren, ist im Sperrelement 9 eine Rastvorrichtung 13 angebracht. Diese Rastvorrichtung
13 besteht aus einer radialen Bohrung 14 in Form eines Sacklochs, in der eine Feder
15 durch eine in der Bohrung 14 gefangene und teils aus der Bohrung 14 austretende
Kugel 16 vorgespannt ist. Durch diese Ausbildung kann das Sperrelement 9 samt Rastvorrichtung
13, also 14 bis 16, vor ihrer Montage in den Ringratschenschlüssel 1 komplett vorgefertigt
werden.
[0020] Zur Festlegung der gewünschten Drehstellung des Sperrelements 9 in der Ausnehmung
8, und damit zur Festlegung der gesperrten Drehrichtung S bzw. freien Drehrichtung
F des Rings 5, sind in der Ausnehmung 8 des Gehäuses 3 zwei radiale Vertiefungen 17
und 18 angeordnet, in welche die federnd gelagerte Kugel 16 mit ihrem aus der Bohrung
14 austretenden Teil eingreifen kann, um eine elastischformschlüssige Verrastung herzustellen.
Ein zwecks Verstellung am Sperrelement 9 angreifender Drehknebel oder dergleichen
ist nicht dargestellt, aber aus dem Stand der Technik bekannt.
[0021] In Fig. 1 sind zwei gleichartige, benachbarte Vertiefungen 17 und 18 in der kreisförmigen
Kontur der Ausnehmung 8 vorgesehen, die zudem symmetrisch zur Längsachse X - X des
Ringratschenschlüssels 1 angeordnet sind. Die Vertiefungen 17 und 18 können entweder
teilhohlkugelförmig oder kreiszylinderabschnittsförmig oder auch linsenförmig konkav
ausgebildet sein, wobei zwischen den Vertiefungen 17 und 18 ein flacher Übergang 19
und 20 zur Ausnehmung 8 hin vorgesehen ist, um eine weichere Umschaltung zu erzielen.
[0022] In Fig. 3 ist ein gattungsgemäßer Ringratschenschlüssel 1' nach dem Stand der Technik
dargestellt, von dem die Erfindung ausgeht. Gleiche Bauteile sind mit dem gleichen
Bezugszeichen, jedoch mit einem Index versehen.
[0023] Da die Zeichnung nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, sind manche Abwandlungen
im Rahmen des fachmännischen oder zweckmäßigen Handelns möglich. Beispielsweise hat
es keinen Einfluss auf die Erfindung, wie im Einzelnen der Innenumfang des Rings ausgebildet
ist oder ob anstatt zwei Vertiefungen 17 und 18 nur eine Vertiefung oder sogar, zur
Herstellung eines zusätzlichen, in beide Richtungen wirkenden Freilaufs drei Vertiefungen
für die Verrastung der Kugel 16 angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Ringratschenschlüssel
- 2
- Kopfabschnitt
- 3
- Gehäuse
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Ring
- 6
- Innenumfang
- 7
- Zahnkranz
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Sperrelement
- 10
- Abflachung
- 11
- Zahnreihe
- 12
- Zahnreihe
- 13
- Rastvorrichtung
- 14
- Bohrung
- 15
- Feder
- 16
- Kugel
- 17
- Vertiefung
- 18
- Vertiefung
- 19
- Übergang
- 20
- Übergang
- F
- Freilaufrichtung
- S
- Sperrrichtung
- X-X
- Längsachse
1. Ratschenschlüssel (1), mit einem Gehäuse (3), einem in einer ersten Ausnehmung (4)
des Gehäuses (3) drehbar gelagerten Ring (5), dessen Innenumfang (6) zum formschlüssigen
Angriff an einem Schraubelement ausgebildet ist und dessen Außenumfang einen umlaufenden
Zahnkranz (7) aufweist, ferner mit einem einteiligen Sperrelement (9), das radial
neben dem Ring (5) in einer zweiten mit der ersten Ausnehmung (4) in Verbindung stehenden
Ausnehmung (8) des Gehäuse (3) zumindest in zwei Stellungen drehbar gelagert ist und
zumindest in einer Stellung mit äußeren Zähnen (11; 12) in den Zahnkranz (7) eingreifen
und ein Verdrehen des Zahnkranzes (7) in eine Richtung (S) verhindern kann, ferner
mit einer zwischen dem Sperrelement (9) und dem Gehäuse (3) elastisch-formschlüssig
wirksamen und lagerendseitig des Sperrelements (9) angeordneten Rastvorrichtung (13),
bestehend aus einer in einer Bohrung (14) unter der Kraft einer Feder (15) gefangenen
und teilweise aus der Bohrung (14) ragenden Kugel (16), die in zumindest eine Vertiefung
(17; 18) eingreifen kann, um eine Drehstellung des Sperrelements (9) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die die Feder (15) und die Kugel (16) aufnehmende Bohrung (14) im Sperrelement (9)
und die Vertiefung (17; 18) im Gehäuse (4) angeordnet sind.
2. Ratschenschlüssel (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) lagerendseitig des Sperrelements (9) zumindest zwei gleichartige,
benachbarte Vertiefungen (17, 18) aufweist, in welche die Kugel (16) eingreifen kann.
3. Ratschenschlüssel (1) nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Vertiefungen (17, 18) symmetrisch zur Längsachse (X-X) des Ratschenschlüssels
(1) angeordnet sind.
4. Ratschenschlüssel (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (17; 18) aus einer teilhohlkugelförmigen Ausformung besteht
5. Ratschenschlüssel nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung aus kreisabschnittsförmig verlaufenden Mantelflächen besteht.
6. Ratschenschlüssel nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung aus einer konkaven, linsenförmigen Ausnehmung besteht.
7. Ratschenschlüssel (1) nach einem der Patentansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Vertiefungen (17, 18) ein abgeflachter Übergang (19, 20) zur zweiten
Ausnehmung (8) angeordnet ist.