[0001] Die Erfindung betrifft eine Rettungsweste mit einem Schwimmkörper, der einen Nackenbereich
mit zwei daran anschließenden Brustbereichen aufweist, wobei der Schwimmkörper aus
im wesentlichen U-, V- oder Ω-förmig zugeschnittenen, aufeinandergelegten und an den
Rändern über eine Schweißnaht miteinander verbundenen luftdichten Folien gebildet
und mit Mitteln zum Einleiten bzw. Ablassen von Luft versehen ist.
[0002] Rettungswesten sollen den Träger im Wasser in eine stabile Rückenlage bringen, bei
der die Atmungsöffnungen des Trägers deutlich aus dem Wasser gehoben werden, was nicht
einfach erreichbar ist. Diesbezüglich heißt es in der gültigen Europäischen Norm EN
12402: "Das gewählte persönliche Auftriebsmittel muss sicherstellen, dass der Benutzer
so unterstützt wird, dass unter Berücksichtigung der zu erwartenden Einsatzbedingungen
und der Fähigkeit des Benutzers mitzuwirken, Mund und Nase vom Wasser freigehalten
werden. Bestimmte Bedingungen (z.B. raue See und Wellen), der Gebrauch von wasserdichter
und mehrschichtiger Kleidung, die selbst (beabsichtigt oder unbeabsichtigt) zusätzlichen
Auftrieb erzeugt, oder der Gebrauch von Ausrüstung mit zusätzlichem Gewicht (z.B.
Werkzeuggürtel) können die Leistungsfähigkeit des persönlichen Auftriebsmittels verändern."
[0003] Aus der
EP 0 659 638 A1 ist eine aufblasbare Rettungsweste mit einem kragenförmigen Nackenstück und zwei
daran anschließenden Brustflügeln bekannt, die zu einem aufblasbaren einstückigen
Schwimmkörper verbunden sind. Im nicht aufgeblasenen Zustand können Außenteile der
Brustflügel und des Nackenstücks von außen nach innen und im Bereich der Innenteile
von innen nach außen umgeklappt und in dieser Lage lösbar gehalten werden. Die freien
Enden der Brustflügel werden über Bandschlingen an einen Beckengurt gehalten. Dabei
bilden die Brustflügel und die gegeneinander gerichteten Innenteile eine zusammenhängende
Luftkammer, die keinerlei Einschnürungen aufweist.
[0004] Aus der
DE 94 15 596 U1 ist ein Rettungsschwimmkragen bekannt, bei dem ein kragenförmiges Nackenstück zwei
Brustflügel zu einem einstückigen, aufblasbaren, hufeisenförmigen Schwimmkörper verbindet.
An den Außenrand eines Brustflügels setzt ein zusätzlicher Auftriebskörper an, der
über mindestens einen Gaskanal mit dem Innenraum des Brustflügels in Verbindung steht.
Außerdem weist der bekannte Rettungsschwimmkragen im Inneren eine Drosselstelle auf,
die am Übergangsbereich des Brustflügels, an den der Auftriebskörper anschließt, zum
Nackenstück angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass beim Aufblasen des Rettungsschwimmkragens
für eine Übergangszeit nur ein teilweises Aufblasen des Brustflügels mit dem anschließenden
Auftriebskörper erfolgt, was zu einer Drehbewegung der zu rettenden Person im Wasser
führen soll.
[0005] Aus der
US 2,615,182 sind Rettungsschwimmkörper mit zusätzlichen Auftriebskörpern bekannt, die an einem
Leibgurt oder einem Halskragen hängen. Die am Leibgurt getragenen Schwimmkörper werden
vor dem Gebrauch zusammengefaltet unter einer Hose getragen, während die an einem
Kragen angebrachten Schwimmkörper mit Hilfe von Bändern am Oberkörper in der Art eines
Brustgeschirrs gehalten werden.
[0006] Ferner ist aus der
US 3,329,982 eine Rettungsweste mit mehreren Auftriebskörpern bekannt, die schmetterlingsförmig
angeordnet sind und vier voneinander unabhängige Kammern bilden. Die Kammern liegen
symmetrisch zu einer Horizontalebene und zu einer Vertikalebene.
[0007] Und schließlich ist aus der
WO 2007/048606 eine Rettungsweste bekannt, bei der an jeden Brust-Schwimmkörper ein hochklappbarer
zusätzlicher Schwimmkörper anschließt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist, eine bekannte Rettungsweste dahingehend zu verbessern,
dass der Kopf eines Benutzers im aufgeblasenen Zustand weiter aus dem Wasser herausgehoben
wird, als dies bei bekannten Rettungswesten der Fall ist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Rettungsweste mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0010] Dadurch wird erreicht, dass der bisher ungenutzte Halsausschnitt konstruktiv zur
Erhöhung des Freibords verwendet wird und durch die zusätzliche Höhe des Kissens von
etwa 3 - 4 cm den Abstand vom Mund des Trägers zur Wasseroberfläche vergrößert, ohne
das Volumen des eigentlichen Nackenschwimmkörpers zu vergrößern.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- eine Draufsicht wie in Figur 1, aber mit hoch- geklapptem Nackenkissen; und
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der aufgeblasenen Rettungsweste gemäß der Erfindung.
[0013] Es wird darauf hingewiesen, dass in allen Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Dabei bezeichnen die mit Apostroph versehenen Bezugszeichen jeweils
Teile, die spiegelbildlich zu den mit gleichen Bezugszeichen versehenen Teilen sind.
Die erfindungsgemäße Rettungsweste wird üblicherweise zusammen mit einer Schutzhülle
mit Aufblasautomatik geliefert. Außerdem gehört dazu ein Brustgeschirr mit Leibgurt
und Rückengurt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Schutzhülle und das Brustgeschirr
etc. jedoch nicht dargestellt; sie sind dem Fachmann ohnehin bekannt.
[0014] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Schwimmkörpers in der Draufsicht und
im nicht aufgeblasenen Zustand. Dabei bedeutet die äußere Kontur den Außenrand des
Zuschnitts, während die innere, doppelte Linie eine Schweißnaht 7 darstellt, die den
Beginn des Hohlraums anzeigt, der durch Aufblasen mit Kohlendioxid, mit Luft oder
mit Stickstoff gefüllt werden kann. Zu diesem Zweck ist der Schwimmkörper 1 aus zwei
übereinander gelegten, deckungsgleichen Folien aus einem luftdichten Material hergestellt,
die entlang der Schweißnaht 7 miteinander versiegelt sind. Als luftdichtes Material
kommt beispielsweise mit Polyurethan beschichtetes Nylon
® in Frage.
[0015] Im Einzelnen zeigt Figur 1 einen Schwimmkörper, der von einem Nackenbereich 2 gebildet
wird, an den zwei Brustbereiche 3, 3' anschließen. Der Nackenbereich 2 umgibt einen
Halsausschnitt 5, so dass die Brustbereiche 3, 3' wie die Schenkel eines umgekehrten
U oder wie ein Hufeisen anschließen. In Richtung auf den Mundbereich des Trägers,
also in der Zeichnung nach unten, schließt an den Nackenbereich 2 ein Nackenkissen
4 an, das über zwei Kanäle 10, 10' mit dem Nackenbereich 2 in Strömungsverbindung
steht und daher ebenfalls aufblasbar ist.
[0016] Vorne bzw. in der Zeichnung nach unten ist der außerhalb der Schweißnaht 7 liegende
Randstreifen der Folien zu einer Lasche 6 verlängert, die in der Nähe ihres freien
unteren Endes ein Auge 8 aufweist. Das Auge 8 dient dazu, das Nackenkissen 4 im aufgeblasenen
Zustand hochgeklappt zu halten und es beispielsweise an einem weiteren Auge 8' des
Nackenbereichs 2 zu befestigen.
[0017] Man erkennt in Figur 1 ferner eine Stanzlinie 9, die das Nackenkissen 4 von den Brustbereichen
3, 3' trennt. Am Ende der Stanzlinie 9 sind Löcher 11, 11' gestanzt, die ein Reißen
der Stanzlinie 9 verhindern. Dadurch bleiben Lappen 12, 12' übrig, die in Figur 2
besser erkennbar sind, die aber nicht aufblasbar sind.
[0018] Figur 2 zeigt das Ausführungsbeispiel von Figur 1, jedoch mit hochgeklapptem und
im Nackenbereich 2 befestigtem Nackenkissen 4. Man erkennt dabei, dass die Lasche
6 des Nackenkissens 4 mit ihrem Auge 8 am Auge 8' des Nackenbereichs 2 befestigt ist.
[0019] Figur 3 zeigt die Rettungsweste in perspektivischer Darstellung im aufgeblasenen
Zustand, wobei man deutlich das hochgeklappte Nackenkissen 4 erkennen kann.
[0020] Wie erwähnt, wird die erfindungsgemäße Rettungsweste üblicherweise zusammen mit einer
Schutzhülle geliefert, an der ein Leibgurt und gegebenenfalls ein Rückengurt angebracht
sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die bekannte Schutzhülle jedoch nicht
dargestellt.
[0021] Die Schutzhülle nimmt den Schwimmkörper vor dem Gebrauch in zusammengefaltetem Zustand
auf und schließt ihn ein. Dazu ist der Schwimmkörper vor dem Aufblasen auf besondere
Art gefaltet, nämlich so, dass er ein flaches U mit gleichmäßig breiten Schenkeln
bildet.
[0022] Zum Verschließen der Schutzhülle über dem und um den Schwimmkörper herum dienen in
einer Ausführungsform an der Schutzhülle angebrachte Klettverschlüsse, die beim Aufblasen
der Rettungsweste aufreißen bzw. aufgesprengt werden und damit ein Entfalten der Schwimmkörper
zulassen. In einer anderen Ausführungsform finden Druckknöpfe oder Reißverschlüsse
mit Sollbruchstellen Verwendung zum Verschließen der Schutzhülle.
1. Rettungsweste mit einem Schwimmkörper (1), der einen Nackenbereich (2) mit zwei daran
anschließenden Brustbereichen (3, 3') aufweist, wobei der Schwimmkörper (1) aus im
Wesentlichen V- oder Ω-förmig zugeschnittenen, aufeinander gelegten und an den Rändern
über eine Schweißnaht (7) miteinander verbundenen luftdichten Folien gebildet und
mit Mitteln zum Einleiten bzw. Ablassen von Luft versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass im Nackenbereich (2) zusätzlich ein Nackenkissen (4) vorgesehen ist, das über mindestens
einen Luftkanal (10 oder 10') mit dem Schwimmkörper (1) der Rettungsweste in Strömungsverbindung
steht.
2. Rettungsweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nackenkissen (4) im Halsausschnitt (5) angeformt ist.
3. Rettungsweste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nackenkissen (4) eine sich im Ruhezustand vom Nackenbereich (2) weg erstreckende
Lasche (6) aufweist.
4. Rettungsweste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im freien Ende der Lasche (6) ein Auge (8) vorgesehen ist.
5. Rettungsweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Nackenbereich (2) außerhalb der Schweißnaht (7) ein weiteres Auge (8') vorgesehen
ist.
6. Rettungsweste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (6) durch eine Stanzlinie (9) gebildet ist.
7. Rettungsweste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Nackenkissen (4) durch zwei Kanäle (10, 10') mit dem Nackenbereich (2) der Rettungsweste
in Strömungsverbindung steht.