Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen von Papierstapeln von einer
Abgabestation zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel zu einer Empfangsstation
zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel sowie eine Einrichtung zum Überführen
von Papierstapeln mit einer Abgabestation zur Abgabe von Papierstapeln und mit einer
Empfangsstation zum Empfang von Papierstapeln. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Überführen von Papierstapeln von einer Abgabestation zur Abgabe von wenigstens
einem Papierstapel zu einer Empfangsstation zum Empfang für wenigstens einen Papierstapel.
[0002] Im Stand der Technik ist bekannt, dass Papierbogenstapel mehrbahnig bzw. mehrnutzig
aus mindestens einer breiten Papierbahn hergestellt werden. Die breiten Papierbahnen
werden dabei jeweils von einer Rolle abgerollt und in aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgängen
durch Längsschneiden und Querschneiden zu Bogen verarbeitet, die in mehreren Bahnen
nebeneinander aufeinanderfolgend oder in einem geschuppten Strom in eine Sammelstation
gefördert werden, in der die Bogen jeder Reihe jeweils zu nebeneinanderliegenden Stapeln
angesammelt werden. Mit einem Transfermittel bzw. Überführungsmittel werden die Stapel
aus der Sammelstation bzw. Abgabestation entnommen und an einen oder mehrere Beschickungsförderer
übergeben, die sie zur Weiterverarbeitung an eine weitere Maschine oder Vorrichtung
übergeben.
[0003] Beispielsweise ist in
EP-B-0 514 783 eine Vorrichtung zum Fördern von Papierbogenstapeln offenbart.
[0004] Darüber hinaus ist in
DE-B-10 2004 030 254 ein Rotationsanleger zum Fördern von Beilagen beschrieben. Ferner offenbart
DE-B-103 09 096 eine Vorrichtung zum Transport eines im Wesentlichen bogenförmigen Elements in einer
Druckmaschine.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, eine einfache und sichere Überführung von Papierstapeln von einer Sammelstation
zu einer Empfangsstation bereitzustellen, wobei es möglich sein soll, auf einfache
Weise eine hohe Überführungsleistung zu erzielen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Überführen von Papierstapeln
von einer Abgabestation zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel zu einer Empfangsstation
zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel, die dadurch weitergebildet wird, dass
die Vorrichtung als Rotationsförderer zur Aufnahme von wenigstens einem Papierstapel
derart ausgebildet ist, dass nach Aufnahme von wenigstens einem Papierstapel an der
Aufnahmestation der Rotationsförderer translatorisch, insbesondere linear, bzw. von
der Aufnahmestation translatorisch, insbesondere linear, weg bewegbar ist oder bewegt
wird und nach einer Drehung des Rotationsförderers mit dem Papierstapel um einen vorbestimmten
Winkel, vorzugsweise um 180°, der Rotationsförderer translatorisch, insbesondere linear,
zu der Empfangsstation bewegbar ist oder bewegt wird, so dass nach der translatorischen
Bewegung des Rotationsförderers der vom Rotationsförderer geförderte Papierstapel
der Empfangsstation zugestellt ist oder wird.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass zum Überführen von Papierstapeln wie
z.B. Clips, Blätterstapeln und/oder Buchblöcken aus einer Stapelablage bzw. Sammelstation
oder Abgabestation die Papierstapel mittels des Rotationsförderers linear, vorzugsweise
horizontal, herausgezogen werden, so dass nach Erfassen und Herausziehen eines Papierstapels
der Papierstapel mittels des Rotationsförderers um die, insbesondere horizontal ausgerichtete,
Rotationsachse des Rotationsförderers gedreht wird. Hierbei gelangt der Papierstapel
auf eine Ablagefläche, so dass unter Verwendung des Rotationsförderers und einer linearen,
vorzugsweise horizontalen, Bewegung der Rotationsförderer den gedrehten Papierstapel
in die Empfangsstation, z.B. einer Abtransporteinrichtung, einschiebt. Die translatorischen
Bewegungen des Rotationsförderers erfolgen dabei quer, insbesondere senkrecht zur
Rotationsachse des Rotationsförderers, wobei eine bevorzugte Bewegung des Rotationsförderers
in einer horizontalen Ebene erfolgt.
[0008] Wenn im vorliegenden Zusammenhang der Einfachheit halber von Papierbogen oder Papierbogenstapeln
die Rede ist, so ist die Erfindung nicht auf Bogen oder Stapel aus Papier beschränkt.
Vielmehr umfasst die Erfindung auch Bogen und Stapel aus anderen Materialien wie Pappe,
Karton, Kunststoff und dergleichen.
[0009] Für die Überführung des Papierstapels von bzw. aus der Abgabestation zur Empfangsstation
ist weiterhin vorgesehen, dass die Abgabestation und die Empfangsstation in einem
vorbestimmten horizontalen und vertikalen Abstand voneinander beabstandet sind, so
dass der Rotationsförderer sowohl translatorische als auch rotatorische Bewegungen
nach einer vorbestimmten Auswahl und Kombination ausführen kann.
[0010] Nach der Abgabe des oder wenigstens eines Papierstapels an der Empfangsstation wird
der Rotationsförderer wieder, vorzugsweise linear, von der Empfangsstation zurückbewegt,
so dass im Anschluss an die oder während der Rückbewegung der Rotationsförderer eine
Rotation vorzugsweise um 180° ausführt, so dass die Aufnahmestelle am Rotationsförderer
wieder für die Aufnahme von einem Papierstapel an der Abgabestation bereitsteht. Hierzu
wird der Rotationsförderer beispielsweise bei einer geöffneten Klemmeinrichtung zur
Abgabestation bzw. in die Sammelstation bewegt, so dass die Klemmeinrichtung einen
Papierstapel in der Sammelstation erfassen kann.
[0011] Nach Abgabe des oder der Papierstapel und nach Drehung des Rotationsförderers um
einen vorbestimmten Winkel, vorzugsweise um 180°, wird der Rotationsförderer translatorisch,
insbesondere linear, zur Abgabestation bewegt, so dass der Rotationsförderer an die
Abgabestation angenähert wird, um einen weiteren Papierstapel an der Abgabestation
bzw. der Sammelstation zu ergreifen. Hierbei werden insbesondere während der Überführung
eines oder mehrerer Papierstapel von der Abgabestation zur Empfangsstation ein oder
mehrere Papierstapel an der Abgabestation bereitgestellt, wobei beispielsweise ein
geschuppter Strom von Papierlagen zur Abgabestation gefördert und dort eingebracht
wird, so dass aufgrund einer getakteten Arbeitsweise des Rotationsförderers eine vorbestimmte
Menge an Papierlagen oder Papierbögen als Stapel in der Abgabestation bereitgestellt
wird.
[0012] Darüber hinaus ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass an der Empfangsstation
nach Abgabe eines oder mehrerer Papierstapel die Stapel von der Empfangsstation anschließend
abgefördert werden.
[0013] Außerdem ist in einer Weiterbildung der Vorrichtung vorgesehen, dass die translatorischen,
insbesondere linearen bzw. horizontalen, Bewegungen des Rotationsförderers reversibel
ausgebildet sind, so dass sich dadurch einfache Bewegungsabläufe ergeben, die mit
einem einfachen konstruktiven Aufwand ausgeführt bzw. bereitgestellt werden. Insbesondere
wird der Rotationsförderer zwischen den vertikal und horizontal zueinander versetzten
Abgabe- und Empfangsstationen, vorzugsweise horizontal, hin und her bewegt.
[0014] Darüber hinaus zeichnet sich eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung dadurch
aus, dass der Rotationsförderer eine oder mehrere Klemmeinrichtungen aufweist, so
dass die Papierstapel für die Überführung von der Abgabestation zur Empfangsstation
an dem oder auf dem bzw. von dem Rotationsförderer gehalten werden oder sind.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass mittels des Rotationsförderers mehrere
nebeneinander angeordnete Papierstapel an der Abgabestation gleichzeitig zu einer
Empfangsstation überführt werden, wobei beispielsweise ein oder mehrere Klemmeinrichtungen
einen Papierstapel an der Abgabestation erfassen und klemmen.
[0016] Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Rotationsförderer am Umfang zwei diametral
gegenüber, vorzugsweise paarweise, angeordnete Klemmeinrichtungen aufweist, so dass
dadurch die Überführungsleistung des Rotationsförderers verdoppelt wird, da beispielsweise
von einer ersten Klemmeinrichtung an der Abgabestation ein Papierstapel an der Oberseite
des Rotationsförderers erfasst wird und an der Unterseite des Rotationsförderers ein
gedrehter Papierstapel von einer zweiten diametral angeordneten unteren Klemmeinrichtung,
z.B. Zange oder dergleichen, gehalten wird, so dass bei einer linearen Bewegung des
Rotationsförderers der obere Papierstapel aus der Abgabestation herausgezogen wird,
während der untere Papierstapel der Empfangsstation gleichzeitig zugestellt wird.
[0017] Sobald der untere Papierstapel in der Empfangsstation eingebracht ist, wird die Klemmeinrichtung
am unteren Papierstapel gelöst, so dass anschließend der Rotationsförderer eine Drehung
um 180° ausführt, wobei gleichzeitig oder im Anschluss daran der Rotationsförderer
horizontal zurückbewegt wird. Hierdurch wird die anfangs untere Klemmeinrichtung nach
oben gedreht, so dass durch die Zurückbewegung des Rotationsförderers bzw. der Zangentrommel
die nunmehr obere Klemmeinrichtung in die Abgabestation eingebracht wird, um einen
Papierstapel zu erfassen.
[0018] Dazu ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die diametral am Rotationsförderer
angeordneten Klemmeinrichtungen gegensinnig betreibbar sind oder betrieben werden.
[0019] Außerdem zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus, dass der Rotationsförderer zwischen
den translatorischen Bewegungen rotierbar ist oder rotiert wird bzw. drehbar ist oder
gedreht wird.
[0020] Hierzu ist weiter vorgesehen, dass der Rotationsförderer vor und nach der Rotation
um eine Rotationsachse, vorzugsweise mittels eines Linearantriebs, in die gleiche
translatorische Richtung, vorzugsweise horizontal, bewegbar ist oder bewegt wird.
[0021] In einer Weiterbildung ist außerdem vorgesehen, dass der Rotationsförderer während
der Rotation um eine Rotationsachse, vorzugsweise mittels eines Linearantriebs, translatorisch
bewegbar ist oder bewegt wird. Beispielsweise wird der Rotationsförderer bzw. der
als Zangentrommel ausgebildete Rotationsförderer gleichzeitig von der Empfangsstation
wegbewegt und rotiert, so dass der an der Abgabestation entnommene Papierstapel auf
die Ablagefläche überführt wird, auf der der überführte Papierstapel in die Empfangsstation
eingebracht wird.
[0022] Eine vereinfachte Handhabung der Papierstapel bei der Überführung von der Abgabestation
zur Empfangsstation ergibt sich dadurch, dass für die vom Rotationskörper geförderten
Papierstapel eine, vorzugsweise gebogene, Führungseinrichtung vorgesehen ist. Beispielsweise
ist die Führungseinrichtung beispielsweise in Form einer Wölbklappe ausgebildet, so
dass Erfassen eines Papierstapels an der Abgabestation der Papierstapel horizontal
aus der Abgabestation herausgezogen wird, bis die Klemmeinrichtung an der Oberseite
des Rotationsförderers in den Bereich bzw. die Nähe der Wölbklappe gebracht ist, so
anschließend unter Rotation des als Zangentrommel ausgebildeten Rotationsförderers
der Papierstapel entlang der Innenwandung der Wölbklappe gefördert wird, wodurch sich
eine schonende Behandlung bei der Ablage auf der unteren Empfangsstation ergibt. Hierdurch
wird während der Rotation des Rotationsförderers der Papierstapel unter Ausbildung
einer Krümmung im Papierstapel nach einer Art eines Kreisbogens oder Bogens definiert
geführt.
[0023] Darüber hinaus zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus, dass als Rotationsantrieb
für den Rotationsförderer ein Servomotor vorgesehen ist. Mittels des Servomotors ist
eine hohe Taktrate des Rotationsförderers einhergehend mit einer hohen Positioniergenauigkeit
sichergestellt.
[0024] Bevorzugterweise ist für die translatorische Bewegung des Rotationsförderers ein
Linearantrieb vorgesehen, wobei insbesondere der Linearantrieb als Gelenkgetriebe
ausgebildet ist oder ein Gelenkgetriebe aufweist. In einer nicht dargestellten Ausführungsform
kann als Linearantrieb auch ein Servomotor nebst Linearführung oder ein Linearmotor
vorgesehen sein.
[0025] Ferner ist mittels einer übergeordneten Steuerung oder Regelung ein koordinierter
und/oder simultaner vorbestimmter Bewegungsablauf der rotatorischen und der translatorischen
Bewegung des Rotationsförderers in einer Weiterbildung vorgesehen, wobei vorzugsweise
der Rotationsförderer einem Bewegungsgesetz folgt, welches hinsichtlich Startpunkt,
Charakteristik und Höhe der Winkelbeschleunigung und/oder Verzögerung und/oder Phasen
der konstanten Drehgeschwindigkeit an das Bewegungsgesetz der translatorischen Bewegung
anpassbar ist oder angepasst wird, sodass eine besonders schonende Produktbehandlung
erzielbar ist oder erzielt wird.
[0026] Außerdem weisen in einer Ausgestaltung die Klemmeinrichtungen mindestens einen mechanischen
Antrieb auf, der aus der Rotation des Rotationsförderers abgeleitet ist. Hierdurch
werden insbesondere Drehdurchführungen für beispielsweise eine elektrische und/oder
pneumatische Energieversorgung im Falle von entsprechend angetriebenen Klemmeinrichtungen
vermieden.
[0027] Ferner wird die Aufgabe gelöst durch eine Einrichtung bzw. eine Anordnung zum Überführen
von Papierstapeln mit einer Abgabestation zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel
und wenigstens einer Empfangsstation zum Empfang von wenigstens einen, vorzugsweise
von der Abgabestation überführten, Papierstapel, wobei eine Vorrichtung zum Überführen
von Papierstapeln von der Abgabestation zu der Empfangsstation vorgesehen ist, wobei
die Vorrichtung wie voranstehend beschrieben ausgebildet ist. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird auf die obigen Ausführungen ausdrücklich verwiesen.
[0028] Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Überführen von Papierstapeln
von einer Abgabestation zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel zu einer Empfangsstation
zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel unter Verwendung einer voranstehend
beschriebenen Vorrichtung zur Überführung von Papierstapeln von einer Abgabestation
zu einer Empfangsstation. Hierbei ist die Vorrichtung zum Überführen von Papierstapeln
wie voranstehend beschrieben ausgeführt, so dass auf die oben beschriebenen Details
zur Vorrichtung ausdrücklich verwiesen wird.
[0029] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen ohne Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens exemplarisch beschrieben, wobei bezüglich aller
im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die
Figuren verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht einer Zangentrommel im eingefahrenen Zustand in einer
Sammelstation;
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht der Zangentrommel mit einem teilweise aus der Sammelstation
herausgezoge- nen Papierstapel;
- Fig. 3
- schematisch eine Seitenansicht der Zangentrommel mit herausgezogenem und teilweise
gedrehtem Papiersta- pel;
- Fig. 4
- schematisch eine Vorderansicht der Zangentrommel und
- Fig. 5
- schematisch eine Draufsicht auf die Zangentrommel im eingefahrenen Zustand in einer
Sammelstation.
[0031] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0032] In den Fig. 1 bis 3 sind verschiedene Arbeitspositionen einer Zangentrommel 30 zwischen
einer als Abgabestation ausgebildeten Sammelstation A und einer Empfangsstation E
für Papierstapel in jeweils schematischen Seitenansichten gezeigt.
[0033] Die Zangentrommel 30 verfügt auf ihrem Umfang an zwei einander diametral gegenüberliegenden
Stellen der Zangentrommel 30 über Zangen 15a, 15b, die paarweise an der Zangentrommel
30 ausgebildet sind. Für den Transport von einem Papierstapel können eine oder mehrere
Zangen 15a, 15b auf einer Seite der Zangentrommel 30 nebeneinander in einer Art Reihe
angeordnet sein.
[0034] Seitlich ist auf beiden Seiten der Zangentrommel 30 (vgl. Fig. 5) jeweils ein Gelenkgetriebe
25 angeordnet, so dass die Zangentrommel 30 eine lineare geführte Horizontalbewegung
zwischen der Sammelstation A und der Empfangsstation E ausführen kann. Zwischen den
Gelenkgetrieben 25 ist die Rotationsachse 32 der Zangentrommel 30 drehbar gelagert,
so dass die Zangentrommel 30 Rotationsbewegungen ausführen kann.
[0035] In die Sammelstation A werden gemäß der in Fig. 1 dargestellten Seitenansicht mehrere
Bogen Papier in einem geschuppten Papierstrom 5 in die Sammelstation A gefördert,
in der die Bögen zu einem Stapel aufeinanderliegender Flachteile bzw. Papierbogen
angesammelt werden. Bei der Verarbeitung einer breiten Papierbahn durch Längsschneid-
und Querschneidvorgänge zu Papierbogen werden die einzelnen Papierbogen in mehreren
Bahnen nebeneinander in die Sammelstation A gefördert, wo die Bogen jeder Reihe jeweils
zu nebeneinanderliegenden Stapeln angesammelt werden.
[0036] Bei der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsposition der Zangentrommel 30 wird ein in
der Sammelstation A vorliegender Papierstapel 50a mit der oder den oberseitigen Zangen
15a aus der Sammelstation A unterhalb des geschuppten Papierstroms 5 herausgezogen
(Pfeil V). Dabei hält ein Trennfinger 10 während des Herausziehens des Papierstapels
50a die ankommenden Papierbogen des geschuppten Stroms 5 zurück. Das lineare Herausziehen
des Papierstapels 50a (Pfeil V) erfolgt über das Gelenkgetriebe 25, so dass der Papierstapel
50 über eine Horizontalbewegung der Zangentrommel 30 aus der Sammelstation A herausgezogen
wird. Hierbei wird der Papierstapel 50a teilweise aus der Sammelstation A herausgezogen.
Diese Arbeitsposition ist in Fig. 2 schematisch dargestellt.
[0037] Während bei der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsposition der Zange bzw. Zangen 15a
zum Erfassen eines Papierstapels 50a an der Sammelstation A ist an der Unterseite
der Zangentrommel 30 ein zweiter Papierstapel 50b auf einem Ablagetisch 60 der Empfangsstation
E angeordnet. Hierbei ist in einem vorhergehenden Arbeitsgang der Papierstapel 50b
von der Zangentrommel 30 aus der Sammelstation A zur Empfangsstation E überführt worden.
Hierbei wurde der Papierstapel 50b durch Aufklappen einer Wölbklappe 20 aus der gestrichelt
eingezeichneten Position zur Auflage auf den Ablagetisch 60 gebracht.
[0038] In Fig. 2 ist in der Seitenansicht schematisch die Arbeitsposition dargestellt, in
der der oberseitige Papierstapel 50a, der von der Zange bzw. den Zangen 15a erfasst
ist, teilweise aus der Abgabestation A herausgezogen und zu der Wölbklappe 20 gefördert.
Gleichzeitig wird an der Unterseite der Zangentrommel 30 der Papierstapel 50b auf
dem horizontalen Ablagetisch 60 in die Empfangsstation E eingebracht, so dass anschließend
die der Empfangsstation E zugestellten Papierstapel 50b von einer Abtransporteinrichtung
35 erfasst werden und aus der Empfangsstation E entfernt werden.
[0039] Durch die horizontale Bewegung der Zangentrommel 30 und der erfassten Papierstapel
50a, 50b wird der oberseitige Papierstapel 50a aus der Abgabestation A herausgezogen,
während der unterseitige Papierstapel 50b der Empfangsstation E zugestellt wird. Dies
erfolgt durch eine lineare horizontale Bewegung der Zangentrommel 30 (vgl. Fig. 1,
Pfeil V), während der die Zangentrommel 30 nicht rotiert wird.
[0040] Nach vollständigem Einbringen des unterseitigen Papierstapels 50b in die Empfangsstation
E wird bzw. werden die unterseitigen Zangen 15b gelöst, so dass anschließend die Zangentrommel
30 in Rotation versetzt wird. Fig. 2 zeigt schematisch die Arbeitsposition der Zangentrommel
30 nach einer ersten linearen Bewegung und vor Durchführung (Pfeil R) der Rotation
um die Rotationsachse 32.
[0041] Durch die anschließende Drehung der Zangentrommel 30 wird der obere Papierstapel
50a vollständig aus der Abgabestation A herausgezogen. Dies ist schematisch in Fig.
3 in einer Seitenansicht dargestellt.
[0042] Zur Führung der Papierstapel 50a ist eine Wölbklappe 20 an der Zangentrommel 30 angeordnet,
so dass durch die Wölbklappe 20 der oder die herausgezogenen Papierstapel 50a bogenförmig
gebogen werden. Hierbei dient die Wölbklappe 20 dazu, dass die Papierstapel 50a während
der Drehbewegung der Zangentrommel 30 geführt sind. Ferner werden durch die Wölbklappe
20 die Papierlagen des Papierstapels 50a so lange gehalten, bis die zuvor ausgestreckten
Papierlagen an bzw. in der Empfangsstation E von dort abtransportiert werden.
[0043] Nach Beendigung der Drehbewegung um 180° der Zangentrommel 30 wird die Wölbklappe
20 verschwenkt bzw. aufgesteuert (vgl. Fig. 1, Pfeil W), so dass die gedrehten Papierlagen
gestreckt auf dem Auflagetisch 60 aufliegen. Dies ist Fig. 1 für den eingezeichneten
Papierstapel 50b entsprechend dargestellt. Während der Drehbewegung (Pfeil R) der
Zangentrommel 30 um die horizontal ausgerichtete Rotationsachse 32 wird die zunächst
an der Unterseite positionierte Zange 15b (vgl. Fig. 1, 2) nach oben gedreht.
[0044] Nach der Drehung der Zangentrommel 30 um 180°, so dass nunmehr die Zange oder Zangen
15b an der Oberseite der Zangentrommel 30 angeordnet sind, wird die Zangentrommel
30 zu der Abgabestation A horizontal verfahren (vgl. Fig. 3, Pfeil Z), so dass die
Zangen 15b an der Oberseite in einen nächsten Stapel Papierlagen in der Sammelstation
A ergreifen, der unter Verwendung des Trennfingers 10 und/oder eines Rückhalters 12
an der Sammelstation A während des Herausziehens eines Papierstapels aus der Sammelstation
A gebildet wird.
[0045] Darüber hinaus wird während der Drehung der Zangentrommel 30 nach vollständigem Herausziehen
des erfassten Papierstapels 50a aus der Sammelstation A die Zangentrommel 30 von der
Empfangsstation E horizontal entgegen der Förderrichtung (Pfeil Z) zum Herausziehen
des Förderstapels aus der Sammelstation A (vgl. Fig. 1) zurückbewegt. Dies ist in
Fig. 3 schematisch angedeutet.
[0046] Durch die erfindungsgemäße Zangentrommel 30 und einem vorbestimmten Kurvenverlauf
sowie der linearen Hin- und Herbewegung der Zangentrommel 30 zwischen der Sammelstation
A und der Empfangsstation E gemäß einem horizontalen Verfahrweg werden bereits zuvor
ausgezogene Papierlagen in die Empfangsstation E eingeschoben, wobei gleichzeitig
die oberen nächsten Papierlagen aus der Sammelstation A herausgezogen werden. Hierdurch
werden sowohl kurze Überführungswege sowie eine hohe Auszugsleistung von Papierstapeln
aus der Sammelstation A erreicht.
[0047] In Fig. 4 ist eine Vorderansicht der Zangentrommel 30 schematisch dargestellt, wobei
mittels der Zangentrommel 30 auf mehrbahnige Weise mehrere Papierstapel 50a von der
Sammelstation A in die Empfangsstation E überführt werden. Zur Rotation der Zangentrommel
30 ist seitlich an einem Hebearm eines Gelenkgetriebes 25 ein Servomotor 45 angeordnet,
so dass eine überlagerte und zugleich positionsgenaue Drehbewegung der Zangentrommel
30 ausgeführt wird.
[0048] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass der Servomotor 45 ortsfest, vorzugsweise
an einem Hauptgestell, angeordnet ist, wobei der Servomotor mittels einer Gelenkwelle
und einem Flansch, z.B. Drehflansch, mit dem Hebelarm verbunden ist.
[0049] Außerdem ist in Fig. 4 erkennbar, dass zum Transport von einem Papierstapel 50a zwei
nebeneinander angeordnete Zangen 15a vorgesehen sind, welche in die Aussparungen 11
der Trennfinger 10 an der Unterseite der Trennfinger 10 eingreifen, um die Papierstapel
50a in der Sammelstation A zu ergreifen.
[0050] Die in Fig. 4 dargestellte Vorderansicht korrespondiert mit der in Fig. 1 dargestellten
Arbeitsposition der Zangentrommel 30 unter Weglassung der Wölbklappe 20 (vgl. Fig.
1).
[0051] Darüber hinaus zeigt Fig. 5 in der Draufsicht der Zangentrommel 30 im eingefahrenen
Zustand in die Sammelstation A, dass die Zangen 15a der Zangentrommel 30 zwischen
die Aussparungen 11 der Trennfinger 10 hindurchgreifen, um einen Papierstapel unterhalb
der vom Trennfinger 10 zurückgehaltenen Papierlagen zu erfassen.
[0052] Weiterhin ist in Fig. 5 erkennbar, dass die der Empfangsstation E zugestellten Papierstapel
50b von den Abtransportvorrichtungen 35 an der Empfangsstation E erfasst werden und
quer bzw. senkrecht, wie der Doppelpfeil Q zeigt, zur bisherigen Förderrichtung der
Papierstapel aus der Empfangsstation E abtransportiert werden.
[0053] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 5
- geschuppter Papierstrom
- 10
- Trennfinger
- 11
- Aussparung
- 15a, 15b
- Zange
- 20
- Wölbklappe
- 25
- Gelenkgetriebe
- 30
- Zangentrommel
- 32
- Rotationsachse
- 35
- Abtransportvorrichtung
- 45
- Servomotor
- 50a, 50b
- Papierstapel
- 60
- Ablagetisch
- A
- Sammelstation
- E
- Empfangsstation
1. Vorrichtung (25, 30) zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) von einer Abgabestation
(A) zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b) zu einer Empfangsstation
(E) zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (25, 30) als Rotationsförderer (30) zur Aufnahme von wenigstens einem
Papierstapel (50a, 50b) derart ausgebildet ist, dass nach Aufnahme von wenigstens
einem Papierstapel (50a, 50b) an der Aufnahmestation (A) der Rotationsförderer (30)
translatorisch, insbesondere linear, bewegbar ist oder bewegt wird und nach einer
Drehung des Rotationsförderers (30) um einen vorbestimmten Winkel, vorzugsweise um
180°, der Rotationsförderer (30) translatorisch, insbesondere linear, zu der Empfangsstation
(E) bewegbar ist oder bewegt wird, so dass nach der translatorischen Bewegung des
Rotationsförderers (30) der vom Rotationsförderer (30) geförderte Papierstapel (50a,
50b) der Empfangsstation (E) zugestellt ist oder wird.
2. Vorrichtung (25, 30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abgabe von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b) an der Empfangsstation (E)
der Rotationsförderer (30) von der Empfangsstation (E) translatorisch, insbesondere
linear, bewegbar ist oder bewegt wird und nach einer Drehung des Rotationsförderers
(30) um einen vorbestimmten Winkel, vorzugsweise um 180°, der Rotationsförderer (30)
translatorisch, insbesondere linear, zur Abgabestation (A) bewegbar ist oder bewegt
wird.
3. Vorrichtung (25, 30) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die translatorischen Bewegungen des Rotationsförderers (30) reversibel ausgebildet
sind.
4. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (30) eine oder mehrere Klemmeinrichtungen (15a, 15b) aufweist,
so dass die Papierstapel (50a, 50b) für die Überführung von der Abgabestation (A)
zur Empfangsstation (E) an dem Rotationsförderer (30) gehalten werden oder sind.
5. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (30) am Umfang zwei diametral gegenüber, vorzugsweise paarweise,
angeordnete Klemmeinrichtungen (15a, 15b) aufweist.
6. Vorrichtung (25, 30) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die diametral angeordneten Klemmeinrichtungen (15a, 15b) gegensinnig betreibbar oder
betrieben werden.
7. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (30) zwischen den translatorischen Bewegungen rotierbar ist
oder rotiert wird.
8. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (30) vor und nach der Rotation um die Rotationsachse (32),
vorzugsweise mittels eines Linearantriebs (25), in die gleiche translatorische Richtung
bewegbar ist oder bewegt wird.
9. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (30) während der Rotation um eine Rotationsachse (32), vorzugsweise
mittels eines Linearantriebs (25), translatorisch bewegbar ist oder bewegt wird.
10. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass für die vom Rotationsförderer (30) geförderten Papierstapel (50a, 50b) eine, vorzugsweise
gebogene, Führungseinrichtung (20) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Rotationsantrieb (45) für den Rotationsförderer (30) ein Servomotor (45) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung (25, 30) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (25) als Gelenkgetriebe (25) oder ausgebildet ist oder ein Gelenkgetriebe
(25) aufweist.
13. Vorrichtung (25, 30) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtungen (15a, 15b) mindestens einen mechanischen Antrieb aufweisen,
der aus der Rotation des Rotationsförderers (30) abgeleitet ist.
14. Einrichtung zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) mit einer Abgabestation (A)
zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b) und mit einer Empfangsstation
(E) zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b), wobei eine Vorrichtung
(25, 30) zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) von der Abgabestation (A) zu
der Empfangsstation (E) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (25, 30) zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) nach einem der
Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.
15. Verfahren zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) von einer Abgabestation (A)
zur Abgabe von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b) zu einer Empfangsstation (E)
zum Empfang von wenigstens einem Papierstapel (50a, 50b) unter Verwendung einer Vorrichtung
(25, 30) zum Überführen von Papierstapeln (50a, 50b) nach einem der Ansprüche 1 bis
13.