[0001] Die Erfindung betrifft bikontinuierliche einphasige Mikroemulsionen mit einer speziellen
Tensidzusammensetzung, die als Kraftstoffe einsetzbar sind und dabei eine Verbrennung
mit bislang unerreichter Schadstoffarmut und Effizienz erlauben. Weiterhin werden
Tensidkonzentrate zur Herstellung solcher Mikroemulsionen zur Verfügung gestellt.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Für die umsichtige und rationelle Verwendung von natürlichen Ressourcen, Verringerung
der Abhängigkeit vom Erdöl, Einsparung der verkehrsbedingten CO
2-Emissionen und der Einhaltung des Kyoto-Protokolls fordert die Europäische Union
in der Richtlinie 2003/30/EG vom 8. Mai 2003 die Verwendung von Biokraftstoffen und
anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor (Richtlinie 2003/30/EG des Europäischen
Parlaments und des Rates zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen
erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor, Amtsblatt der Europäischen Union, 8.
Mai 2003, L 123/42). Zur Umsetzung dieser Richtlinien wurde am 18. Dezember 2006 vom
Bundestag das Biokraftstoffquotengesetz beschlossen (Bundestag, Biokraftstoffquotengesetz,
Bundesgesetzblatt, Jahrgang 2006, Teil I, Nr. 62), in dem der Mindestanteil von Biokraftstoff
an der Gesamtmenge Otto- und Dieselkraftstoffs, die in den Verkehr gebracht wird,
festgelegt wird. Ab dem Jahr 2015 wird diese Quote 8,0 Prozent, bezogen auf Energiegehalt,
betragen. Allerdings kann durch den Einsatz des Biokraftstoffs das Problem der Schadstoffemissionen
wie z. B.: Ruß und Stickoxide der Dieselmotoren nicht gelöst werden.
[0003] Eine Möglichkeit zur gleichzeitigen Verbesserung der Verbrennungseffizienz und der
Schadstoffemissionen ist die Verwendung von speziellen Kraftstoffen, insbesondere
von Kraftstoffen, die aus einer Mischung einer wässrigen und einer nicht-wässrigen
Phase bestehen, also beispielsweise Wasser in Öl (W/O) Emulsionen oder in den im Weiteren
beschriebenen Mikroemulsionen. Solche Kraftstoffe erlauben einen effizienten Verbrennungsprozess
trotz vergleichsweise niedriger Verbrennungstemperaturen, die durch die Verdampfung
des Wassers aufgrund der hohen Verdampfungsenthalpie hervorgerufen werden.
[0004] In diesen besonderen Kraftstoffen kommt der Wasserzugabe eine positive Wirkung auf
die Verbrennung zu. Durch die Absenkung der Verbrennungstemperatur wird der Wärmeverlust
durch die Motorwände vermindert, was eine positive Auswirkung auf den Wirkungsgrad
des Motors zur Folge hat. Im Betrieb mit Mikroemulsionen ist eine messbare Erhöhung
des Wirkungsgrades zu verzeichnen. Die Verringerung der Temperatur im Verbrennungsraum,
erlaubt eine Reduzierung des NO
x-Ausstoßes. Die Zugabe des Wassers und eine Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Kraftstoff
durch den in den Tensiden, Alkoholen und anderen sauerstoffhaltigen Komponenten enthaltenen
Sauerstoff führen zur massiven Reduktion des Rußes. Abhängig von dem Betriebszustand
des Motors und des Wasseranteils im Kraftstoff werden die CO und HC und PM ("particulate
mater") Emissionen in den Abgasen reduziert.
[0005] Der Einsatz von Emulsionen aus Öl und Wasser in verschiedenen Verbrennungsprozessen
ist bereits vielfach erprobt worden. Hauptnachteil von derartigen Emulsionen ist ihre
thermodynamische Instabilität, überdies ist ihr Wasseranteil nicht variabel und nur
sehr klein.
[0006] Bekannt sind Formulierungen, die als kinetisch stabilisierte Mikroemulsionen beschrieben
werden. Auch der Einsatz von thermodynamisch stabilen Mikroemulsionen wurde bereits
beschrieben. Bei diesen handelt es sich um nicht optimale Mikroemulsionen (W/O) aus
im Treibstoff vorliegenden, wassergeschwollenen Mizellen. Es handelt sich also um
Mikroemulsionen mit genau einer kontinuierlichen Phase. Daher ist der Wasseranteil
in den bisher bekannten Treibstoff-Mikroemulsionen eher klein und beträgt oft nicht
mehr als 20%. Mikroemulsionen mit höheren Wasseranteilen weisen häufig hohe Emulgatorenanteile
auf. Ferner beinhalten viele Formulierungen große Anteile (bis zu 20%) an Alkoholen.
[0007] Betrachtet man die Zusammensetzung der bekannten Waterfuel-Mischungen genauer, so
handelt es sich häufig nicht um Waterfuel-Emulsionen mit Alkohol- sondern nur um Alkoholfuel-Emulsionen
mit kleinen Wasserzusätzen. Oft entsteht durch die hohe Fugazität des Ethanols das
zusätzliche Problem, dass Ethanol, aber auch andere leicht flüchtigere Substanzen
vermehrt aus der Mischung in die Gasphase getrieben werden. Außerdem fehlt zur Verbrennungsoptimierung
die Technik, den Wasseranteil der Mischung beliebig einzustellen.
[0008] US 4,744,796 beschreibt Wasser/Kraftstoff-Mikroemulsionen mit Diesel, Benzin, Heizöl und Kerosin
als Ölkomponente, welche bei hoher Salztoleranz über einen breiten Temperaturbereich
maximal von -10°C bis +70°C stabil einphasig und klar sind. Der Anteil der wässrigen
Komponente aus Wasser und/oder Methanol beträgt 3 bis 40%. Als Cotensid wird tert-Butylalkohol
(TBA, 1-20%, mit Methanol bis zu 30%) zu einem oder mehreren kationischen, anionischen,
amphoteren und nichtionischen Tensiden (2-20%) hinzugefügt. Als amphotere Tenside
werden Betaine mit verschiedenen C-Kettenlängen (11-17) und als nichtionische Tenside
ethoxylierte Alkohole (C
iE
j), Alkylphenole und Carboxylate eingesetzt. Quaternäre Ammoniumsalze werden als kationische
und Fettsäuren als anionische Tenside verwendet. Bei diesen Wasser/Kraftstoff-Mikroemulsionen
handelt es sich um für diesen Zweck nicht optimale, nicht bikontinuierliche O/W-Mikroemulsionen.
US 4,158,551 beschreibt eine Emulsion aus Benzin, Wasser und nichtionischen Tensiden, um bei der
Verbrennung umweltschädliche Abgase zu minimieren. Die Mischung beinhaltet bis zu
22% Wasser und wird durch 1-3,5% Tenside stabilisiert. Es handelt sich bei den Tensiden
im Wesentlichen um ethoxylierte Alkylphenole mit 1,5-30 mol Ethylenoxid pro mol Nonylphenol.
Eine solche Emulsion ist allerdings thermodynamisch instabil.
US 6,302,929 beschreibt wasserreiche Treibstoffe, welche im Gegensatz zu den meisten anderen bekannten
Emulsionen auf zweiphasigen wasserkontinuierlichen (O/W) - Emulsionssystemen beruhen.
Diese Treibstoffe bieten gegenüber reinen Kohlenwasserstoffen den Vorteil, dass sie
außerhalb der Verbrennungskammer nicht entzündlich sind. In den beschriebenen Mischungen
können 20 - 80% Wasser emulgiert werden. Im Weiteren enthalten die Emulsionen 2-20%
Alkohole, kleine Mengen (0,3-1%) nichtionischer Tenside (C
iE
j, Alkylglucoside, Igepal CO-630), sowie geringfügige Anteile Polyorganosiloxane. Bei
der Kraftstoffkomponente handelt es sich um Benzin, Kerosin, Diesel, synthetische
und biologische Treibstoffe, welche effektiver als die reinen Kohlenwasserstoffe verbrannt
werden können. Der hohe Wasseranteil senkt die Verbrennungstemperatur so stark ab,
dass die Emission von Schadstoffen reduziert wird (CO: -50%). Die beschriebene Präparation
der Mischungen ist jedoch schwierig durchzuführen und die Verbrennungszusammensetzung
dürfte in der Anwendung erheblich variieren. In der Praxis müssen zudem die Motoren
für zweiphasige Gemische stärker modifiziert werden ("rotary engines") als für einphasige
Gemische.
[0009] EP 0475620 beschreibt temperaturunempfindliche Diesel-, Benzin- und Kerosin-Mikroemulsionen
und deren schadstoffarme Verbrennung. Dabei beinhalten die Mischungen bis zu 30% Wasser,
wobei dieses teilweise oder ganz durch Methanol, Ethanol oder Propanol ersetzt werden
kann. Neben einer Vielzahl von Additiven (beispielsweise Ammoniumnitrite, -nitrate,
und -halogenate sowie Halogensäuren und organische Verbindungen) zur Verbesserung
der Verbrennungsparameter wird eine umfangreiche Auswahl an Emulgatorsystemen beschrieben,
die als Kombinationen aus mindestens zwei verschiedenen Tensiden eingesetzt werden.
So werden neben zahlreichen ionischen Tensiden (C
8-C
30-Ketten mit und ohne Verzweigung/Ring) mit verschiedenen Kopfgruppen (u. a. Alkalimetalle,
-SO
3H, -NH
3 sowie alkyliertes, alkanoyliertes, ethoxyliertes oder sulfoniertes Ammonium) auch
eine Reihe von nichtionischen Tensiden (beispielsweise C
iE
j, Igepale, ethoxylierte Alkylphenole) verwendet. Dabei wird nicht nach ionischen und
nichtionischen, sondern nach hydrophilen und lipophilen Tensiden unterschieden (Phasenzustand
2 bzw. 2 bei T = 20°C, Φ = α = 0,5 und γ = 0,02). Daneben wird ein breites Spektrum
an Cotensiden (mittelkettige Alkohole, Glykolether und Ether) eingesetzt. Beschrieben
werden einphasige, durchsichtige Mikroemulsionen, wobei keine Aussage über die Strukturierung
der Mikroemulsionen getroffen wird. Der beschriebene Herstellungsprozess der einphasigen
Mikroemulsionen ist teilweise sehr aufwendig mit mehreren Heiz- und Kühl-Vorgängen
verbunden. Die aufgeführten Mischungen mit einem niedrigen Wasser/Tensid-Verhältnis
sind für die wirtschaftliche Anwendung nicht ausreichend effizient.
[0010] US 5,669,938 beschreibt einphasige W/O - Emulsionen aus Diesel und 1-40% Wasser und Tensid zur
Schadstoffreduzierung (CO, NO
x, HC, Ruß, PM). Zentrales Kennzeichen ist die Verwendung organischer Alkylnitrate.
Als Alkylreste dienen lineare Kohlenwasserstoffe mit einer Kettenlänge von 5 bis 10
C-Atomen sowie verzweigte Kohlenwasserstoffe, insbesondere der 2-Ethylhexylrest.
[0011] US 4,451,265 beschreibt einphasige, klare Kraftstoff/Wasser-Mikroemulsionen, welche hohe Stabilitäten
bei tiefen Temperaturen aufweisen. Bei der nicht aufgeklärten Mikrostruktur wird die
Existenz von W/O-Mizellen vermutet. Die Mischungen bestehen aus Diesel (34 - 99%),
Wasser (0,1 - 6%), Alkohol (0,5 - 42%) und einem Tensidsystem (0,5 - 58%). Als Alkohole,
die den weitaus größeren Anteil der wässrigen Phase stellen (Ψ
Eth=70 - 95%), werden vor allem Ethanol, aber auch Methanol und Propanol verwendet. Der
Wasseranteil in der Mikroemulsion ist auf maximal 6% beschränkt. Beschrieben werden
auch Mikroemulsionen mit technischen Tensiden, welche einen hydrophilen N,N-Dimethylethanolamin-Kopf
und einen hydrophoben Fettsäurerest mit einer Kohlenstoffkettenlänge von 9 bis 22
Atomen besitzen, insbesondere Fettsäuren der Sojabohne.
[0012] US 4,451,267 beschreibt Mikroemulsionskraftstoffe aus pflanzlichen Ölen. Als pflanzliche Öle werden
vor allem Sojaöl, aber auch viele andere Öle, beispielsweise Rapsöl verwendet. Die
wässrige Komponente der wasserarmen Mikroemulsionen besteht zum großen Teil aus Methanol,
Ethanol oder Propanol (Ψ
Eth = 70-95%). Als Tenside werden mit langkettigen Fettsäuren trialkylierte Amine verwendet,
welche durch große Mengen an Butanol als Cotensid (ca. 20%) ergänzt werden. Auch hier
werden als Mikrostrukturierung W/O-Mizellen angenommen.
[0013] US 4,002,435 beschreibt W/O-Emulsionen mit Benzin, welche über einen weiten Temperaturbereich
stabil einphasig sind und auf großen Alkoholanteilen (0,1-20%) basieren. Als Alkohole
werden Methanol, Ethanol und Isopropanol eingesetzt. Die Emulsionen beinhalten nur
wenig Wasser (0,1-10%) und eine Mischung aus organischen Oleat-, Linolat- und Stearatsalzen,
Ölsäure sowie phenolierte und ethoxylierte Fettalkohole.
[0014] US 4,599,088 beschreibt Benzin-Emulsionskraftstoffe mit 2-10% Alkohol, wie beispielsweise Methanol,
Ethanol, Isopropanol oder TBA. Die Formulierungen enthalten jedoch nur 0,1-0,5% Wasser.
Die Mischungen beinhalten 0,1-3,0% Tenside, und zwar ausschließlich nichtionische
Alkylphenole und C
iE
j-Tenside, wobei i = 9-24 und j = 6-10 beträgt. Die Mischungen werden als einphasige
Mikroemulsionen des Typs W/O (Mizellen) bezeichnet. In ihnen kann allerdings nur wenig
Wasser gelöst werden. Größere Zugaben von Wasser führen zu einer Wasserexzessphase
im Kraftstofftank.
[0015] US 5,104,418 beschreibt Mikroemulsionssysteme aus Wasser, Diesel, Glycolipid (Tensid) und aliphatischen
Alkoholen (Cotensid). Die Mikroemulsionen sind zwischen 0°C und 80°C stabil einphasig.
Die Beschreibung umfasst Glycolipide der Form A-X-R, wobei die hydrophilen Tensidköpfe
A Glucose, mono-, di-, tri- und tetra-Saccharide sein können. Als hydrophobe Reste
R werden gesättigte, ein- und mehrfach ungesättigte, lineare und verzweigte Kohlenwasserstoffketten
mit einer Kohlenstoffkettenlänge von 10 bis 24 Atomen genannt, die über die funktionellen
Gruppen X = Ether, Ester, Acetal und Hemiacetal an den Tensidkopf gebunden sind. Die
Mikroemulsionen werden als thermodynamisch stabile kolloidale Dispersion definiert.
Auch hier sind bei großen Dieselanteilen (60-90%) die Wasseranteile mit 1-10% klein.
Der Cotensidanteil (Butanol, Pentanol, Hexanol) ist dagegen mit 6,3-21% sehr groß,
der Glycolipidanteil beträgt 1,7-9%.
US 5,259,851 beschreibt ähnliche Wasser-Treibstoff-Glycolipid-Cotensid-Mikroemulsionen mit den
gleichen Glycolipiden und ähnlichen Mischungsverhältnissen. Hier werden jedoch andere
Cotenside, nämlich aliphatische Diole, und neben Diesel auch Benzin, Heizöl, Kerosin
und andere Öle eingesetzt.
[0016] US 4,465,494 und
EP 0058605 beschreiben Mikroemulsionen aus Wasser, Treibstoff (auch Heizöl), Tensid und Additiv
(spezielle Alkohole und Amine), welche zwischen -20 °C und + 100 °C (teilweise nur
zwischen -10°C und +20°C) stabil einphasig sind. Diese Mischungen beinhalten neben
1-27% Alkohol (Methanol, Ethanol, Isobutanol und Ethyl-2-Hexanol) nur 1 - 10% Wasser.
Als Tenside werden Benzylamine sowie phenoxyalkylierte organische Säuresalze (Gegenion:
Metallion oder organische Base) verschiedener C-Kettenlängen eingesetzt. Die Mikroemulsionen
sind mit einem Tensidanteil von 1 - 10% effizient. Betrachtet man aber relativ zum
Alkohol kleine Wasserkonzentrationen, so sind diese Mikroemulsionen als Alkoholfuel-Mikroemulsionen
mit kleinen Wasserzusätzen einzuordnen. Neben einem Verfahren zur Herstellung der
Mikroemulsionen wird des Weiteren die Reduzierung der Emissionen bei deren Verbrennung
beschrieben. Dabei wird der Ausstoß von CO um 80 % und von NO
x um 75 % bezogen auf 100 gefahrene Kilometer gegenüber herkömmlichen Treibstoffen
gesenkt.
[0017] US 6,017,368 beschreibt Mikroemulsionen, welche Wasser, Treibstoff, anionische und nichtionische
Tenside, ungesättigte Fettsäuren, aliphatische Alkohole sowie Ethanol bzw. Methanol
enthalten. Es handelt sich um Wasser-in-Öl-Mizellen mit einem geringen Wasseranteil
von 1 bis 10 %. Diese Mikroemulsionen sind über einen weiten Temperaturbereich stabil,
weisen eine niedrige Viskosität auf und senken bei der Verbrennung den Schadstoffausstoß.
Als Kraftstoffe werden neben Diesel, Benzin und Heizöl eingesetzt. Der Anteil wasserlöslicher
Alkohole ist mit 6 bis 14 % größer als der Wasseranteil. Die wasserunlöslichen Alkohole
(1 bis 10%) besitzen eine Kohlenstoffkettenlänge von 5 bis 9 Atomen. Die verwendeten
anionischen Tenside (2 bis 10 %) basieren auf mit Ammonium neutralisierten ungesättigten
Fettsäuren, beispielsweise aus Sojaöl. Als nichtionische Tenside (1 bis 5%) werden
ausschließlich nicht-ethoxylierte Verbindungen eingesetzt, da ethoxylierte Verbindungen
nach Auffassung von
US 6,017,368 schlechte Verbrennungseigenschaften besitzen. Erwähnt wird als nichtionisches Tensid
lediglich 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol.
[0018] EP 1101815 beschreibt Diesel-Wasser-Mikroemulsionen, die einen Emulgator und ein emulgierbares
Agens enthalten, insbesondere Sorbitanmonooleat und Nonylphenolethoxylat. Allerdings
ist der Wasseranteil auf einen kleinen Konzentrationsbereich beschränkt (100-145 Teile
Wasser bezogen auf 1000 Teile Diesel).
WO 00/31216 und
EP1137743 beschreiben eine Dieselkraftstoffzusammensetzung, bestehend aus Dieselkraftstoff,
(wasserhaltigem) Ethanol, einem polymeren Stabilisierungsadditiv, und wahlweise einem
Alkylester einer Fettsäure und/oder einem Hilfslösungsmittel wie z. B. ein kurzkettiger
Alkylalkohol. Allerdings beträgt der Wassergehalt des verwendeten Ethanols maximal
5 Gew.-% bezogen auf die Ethanolmenge im Gemisch.
[0019] DE10003105,
WO01/55282 und
EP1252272 beschreiben Kraftstoff-Wasser-Emulsionen, bei denen als Emulgator ein alkoxyliertes
Polyisobuten verwendet wird. Die Emulsion enthält vorzugsweise 10-25 Gew.-% Wasser
und 0,2-10 Gew.-% Emulgator.
[0020] WO 03/064565 und
WO 03/065479 offenbaren instabile zweiphasige Mischungen aus zwei Mikroemulsionen, nämlich eine
Mischung aus einer Wasser-in-Öl-Mikroemulsion mit einer Öl-in-Wasser-Mikroemulsion.
[0021] Schließlich ist aus der
W02005/012466 eine bikontinuierliche einphasige Mikroemulsion beschrieben, die wenigstens eine
wässrige Komponente bestehend aus Wasser und Alkohol-Wassergemischen, eine hydrophobe
Komponente enthaltend einen oder mehrere als Kraft-, Treib- oder Brennstoff einsetzbare
Stoffe und eine amphiphilen Komponente enthaltend wenigstens ein nichtionisches Tensid
als wesentlichen Bestandteil und optional weitere Tensidkomponenten darunter auch
ionische Tenside umfasst, wobei die Mikroemulsion gleichzeitig eine kontinuierliche
wässrige Phase und eine kontinuierliche hydrophobe Phase aufweist. Die hier beschriebene
Mikroemulsion ist als Kraftstoff in Verbrennungskraftmaschinen, bevorzugt in Hubkolbenmotoren,
Drehkolbenmotoren und Turbinenmotoren einsetzbar. Die bekannten Mikroemulsionen sind
noch verbesserungswürdig hinsichtlich Stabilität, Wassergehalt, Wirkungsgrad und Schadstoffentwicklung
bei der Verbrennung.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0022] Es wurde nun gefunden, dass Mikroemulsionen mit ionischen Tensiden als wesentlichen
Bestandteil der Emulgatorkomponente besonders geeignete Biokraftstoffe sind. Die Erfindung
bietet Möglichkeit durch die Zugabe von biogenen Substanzen nicht nur den CO
2-Ausstoß zu minimieren, sondern auch den Schadstoffausstoß, vor allem aber die Emissionen
von NO
x, CO, unvollständig verbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) und Rußpartikeln gegenüber
herkömmlichen Treibstoffen deutlich zu reduzieren. Kernpunkt der Erfindung ist die
effiziente Solubilisierung von Wasser in herkömmlichen Treibstoffen, wie Diesel, Biodiesel,
BTL, GTL unter Verwendung von geringen Konzentrationen neuartiger Emulgatormischungen
aus rückstandsfrei verbrennenden Tensiden, Cotensiden und anderen Additiven. Dabei
wird berücksichtigt, dass die Tenside, Cotenside und Additive auf Basis von biogenen
Substanzen hergestellt werden. Die neuartigen Treibstoffe sind Mikroemulsionen, die
auf der Basis von fossilen Kraftstoffen wie Diesel und Biokraftstoffen der ersten
Generation wie Biodiesel und den Biokraftstoffen der zweiten Generation wie BTL formuliert
sind. Im Gegensatz zu existierenden Emulsionen zeichnen sich unsere Mischungen charakteristisch
durch ihre thermodynamische Stabilität und ihre Einphasigkeit aus, die über weite
Temperaturbereiche, mindestens aber zwischen -10 °C und +90 °C vorliegt. Erfindungsgemäß
zeigt sich bei der Verbrennung der optimierten Nano-Treibstoffe eine deutliche Reduktion
der Schadstoffemissionen. So ist vor allem Gegenstand der Erfindung ist ferner die
gegenüber herkömmlichen Treibstoffen effizientere Verbrennung der Nano-Treibstoffen,
die eine merkliche Reduzierung des Verbrauchs an Erdöl weltweit in Aussicht stellt
und somit eine sinnvolle Umsetzung der Gesetzgebung ermöglicht.
[0023] Es wurden stabile in einem weiten Temperaturbereich von 0 °C bis 95 °C einphasige
Mikroemulsionssysteme auf Basis von folgenden Kraftstoffen - herkömmlicher Diesel,
Biodiesel und BTL-Kraftstoff (Biopar) - formuliert. Der Wasseranteil kann von 5 bis
50 Prozent variiert werden, die Zugabe von höheren Wasseranteilen erfordert einen
höheren Anteil an Emulgatoren-Mischung für die Ausbildung einer in einem weiten Temperaturbereich
stabilen einphasigen Mikroemulsion.
[0024] Die Erfindung betrifft somit
- (1) eine bikontinuierliche einphasige Mikroemulsion, bestehend mindestens aus 5 bis
50 Gew.-% einer wässrigen Komponente (A), die ein Alkohol-Wassergemisch ist,
45 bis 90 Gew.-% einer hydrophoben Komponente (B), die einen oder mehrere als Kraft-,
Treib- oder Brennstoff einsetzbare Stoffe, jedoch mindestens einen Kraftstoff auf
Mineralölbasis und/oder mindestens einen auf pflanzlichen Ölen oder deren Derivaten
basierenden Kraft-, Heiz- oder Brennstoff enthält,
3 bis 25 Gew.-% einer ionischen Tensidkomponente (C) und
0 bis 10 Gew.-% einer nichtionischen Tensidkomponente (D),
wobei der Gehalt an (C) größer als der von (D) ist und wobei die Mikroemulsion gleichzeitig
eine kontinuierliche wässrige Phase und eine kontinuierliche hydrophobe Phase aufweist;
- (2) eine spezielle bikontinuierliche einphasige Mikroemulsion, bestehend mindestens
aus
einer wässrige Komponente (A) umfassend 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 20 Gew.-%
Ethanol,
einer hydrophobe Komponente (B) umfassend 50 bis 90 Gew.-% Diesel,
einer ionischen Tensidkomponente (C) umfassend ein Salz aus 1 bis 10 Gew.-% Ölsäure
und 0,2 bis 1,0 Gew.-% Ethanolamin,
einer nichtionischen Tensidkomponente (D) umfassend 2 bis 15 Gew.-% Ölsäurediethanolamid
und
eine Additiv/Salzkomponente (E) umfassend 0,01 bis 0,5 Gew.-% Ammoniumnitrat, wobei
der Gehalt an (C) kleiner als der von (D) ist und wobei die Mikroemulsion gleichzeitig
eine kontinuierliche wässrige Phase und eine kontinuierliche hydrophobe Phase aufweist.
- (3) die Verwendung der in (1) oder (2) definierten Mikroemulsionen
- (i) als Kraftstoff in Verbrennungskraftmaschinen, bevorzugt in Hubkolbenmotoren, Drehkolbenmotoren
und Turbinenmotoren; und/oder
- (ii) als Kraftstoff in Schubtriebwerken, bevorzugt in Strahltriebwerken, Turbinenstrahltriebwerken
und Raketentriebwerken; und/oder
- (iii) als Brennstoff in Feuerungsanlagen, bevorzugt in Heizungsanlagen und Dampferzeugungsanlagen;
und/oder
- (iv) in Zündverfahren; und/oder
- (v) in Sprengstoffen;
- (4) ein Emulgatorkonzentat, umfassend eine ionischen Tensidkomponente (C), und eine
nichtionischen Tensidkomponente (D), wie in (1) oder (2) definiert; und
- (5) ein Verfahren zur Herstellung der in (1) oder (2) definierten Mikroemulsionen
umfassend das Vermischen des Emulgatorkonzentrats wie in (4) definiert mit entsprechenden
Mengen der wässrigen Komponente (A) und der hydrophoben Komponente (B).
Kurzbeschreibung der Figuren
[0025]
Fig. 1 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 1 "Wasser/Ethanol-Diesel-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether(Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol)".
Fig. 2 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 2 "Wasser/ Ethanol-RME-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether(Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol)".
Fig. 3 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 3 "Wasser/Ethanol-BTL(BioPar)-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether(Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol)".
Fig. 4 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 4 "Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Sorbitan
Monooleat".
Fig. 5 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 5 "Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure".
Fig. 6 zeigt den T-γ-Schnitt im pseudoternären System 6 "Wasser/Ethanol-Biodiesel-Ammoniumoleat/Ölsäure".
Fig. 7A und B zeigen T-γ-Schnitte im pseudoternären System 7 "Wasser/NH4NO3/ Ethanol-Biodiesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Wallamid OD/E".
Fig. 8: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die Ruß-(links, gemessen als FSN) und NOx-(rechts, spezifische Emission, feuchtekorrigiert)Emissionen bei der Variation der
AGR-Rate. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, pinj. = 120 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig.9: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die HC-(links) und CO-(rechts, spezifische Emission)Emissionen bei der Variation
der AGR-Rate. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, pinj. = 120 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 10: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.%H2O → ME 10.8 Gew.%H2O → ME 15.8 Gew.%H2O) auf die CO2-Emission bei der Variation der AGR-Rate. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe,
OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, pinj. = 120 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig.11: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.%H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die Ruß-(links, gemessen als FSN) und NOx-(rechts, spezifische Emission, feuchtekorrigiert)Emissionen bei der Variation des
Einspritzdruckes. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 12: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die HC-(oben links), CO-(oben rechts, spezifische Emission) und CO2-(unten)Emissionen bei der Variation des Einspritzdruckes. 1-Zylinder Dieselmotor,
Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 13: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.%H2O → ME 10.8 Gew.%H2O → ME 15.8 Gew.%H2O) auf die Ruß-(links, gemessen als FSN) und NOx-(rechts, spezifische Emission, feuchtekorrigiert)Emissionen bei der Variation des
Einspritzdruckes. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 1.2 MPa, Haupteinspritzung.
Fig. 14: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die HC-(links) und CO-(rechts, spezifische Emission)Emissionen bei der Variation
des Einspritzdruckes. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175
min-1, pe = 1.2 MPa, Haupteinspritzung.
Fig. 15: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die CO2-Emissionen bei der Variation des Einspritzdruckes. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe,
OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, Haupteinspritzung.
Fig. 16: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.%H2O → ME 10.8 Gew.%H2O → ME 15.8 Gew.%H2O) auf die Ruß-(links, gemessen als FSN) und NOx-(rechts, spezifische Emission, feuchtekorrigiert)Emissionen bei der Variation des
Einspritzbeginns. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 17: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.-% H2O → ME 10.8 Gew.-% H2O → ME 15.8 Gew.-% H2O) auf die HC-(links) und CO-(rechts, spezifische Emission)Emissionen bei der Variation
des Einspritzbeginns. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450, Drehzahl 1175
min-1, pe = 0.8 MPa, pinj. = 120 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 18: Der Einfluss des Wassergehalts im mikroemulgierten Kraftstoff (Diesel (Referenz)→
ME 5.4Gew.%H2O → ME 10.8 Gew.%H2O → ME 15.8 Gew.%H2O) auf die CO2-Emission bei der Variation des Einspritzbeginns. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe,
OM 450, Drehzahl 1175 min-1, pe = 0.8 MPa, pinj. = 120 MPa, Pilot und Haupteinspritzung.
Fig. 19: Volllastkennlinie des Dieselmotors PSA4HX und angefahrene Betriebspunkte.
Fig. 20: Relativer Vergleich der Ruß-Emissionen (gemessen als FSN) in % zum Diesel-Betrieb
(0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-%
Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 21: Relativer Vergleich der Ruß-Emissionen (gravimetrische Messungen) in % zum Diesel-Betrieb
(0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-%
Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 22: Partikelanalyse in Anschluss an die gravimetrische Messung.
Fig. 23: Relativer Vergleich des Anteils der SOF(soluble organic fraction)-Emissionen in %
zum Diesel-Betrieb (0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen
mit 13/20 Gew.% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit
des Betriebspunktes.
Fig. 24: Relativer Vergleich des Anteils der ISF(insoluble fraction)-Emissionen in % zum Diesel-Betrieb
(0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-%
Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 25: Relativer Vergleich des Anteils der SIOF(soluble inorganic fraction)-Emissionen in
% zum Diesel-Betrieb (0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen
mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit
des Betriebspunktes.
Fig. 26: Relativer Vergleich der HC-Emissionen in % zum Diesel-Betrieb (0-Linie) mit Kraftstoffen:
Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator
(DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 27: Relativer Vergleich des Anteils der CO-Emissionen in % zum Diesel-Betrieb (0-Linie)
mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.% Wasser mit
und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 28: Relativer Vergleich des Anteils der NOx-Emissionen in % zum Diesel-Betrieb (0-Linie) mit Kraftstoffen: Diesel-Tensid-Gemisch,
Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC)
in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 29: Absoluter Vergleich der Ruß-Emissionen (gemessen als FSN) mit Kraftstoffen: Diesel,
Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator
(DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 30: Absoluter Vergleich der Ruß-Emissionen (gravimetrische Messungen) mit Kraftstoffen:
Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne
Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 31: Absoluter Vergleich des Anteils der SOF(soluble organic fraction)-Emissionen mit
Kraftstoffen: Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser
mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 32: Absoluter Vergleich des Anteils der ISF(insoluble fraction)-Emissionen mit Kraftstoffen:
Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne
Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 33: Absoluter Vergleich des Anteils der SIOF(soluble inorganic fraction)-Emissionen mit
Kraftstoffen: Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser
mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 34: Absoluter Vergleich der HC-Emissionen mit Kraftstoffen: Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch,
Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC)
in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 35: Absoluter Vergleich der CO-Emissionen mit Kraftstoffen: Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch,
Mikroemulsionen mit 13/20 Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC)
in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Fig. 36: Absoluter Vergleich der NOx-Emissionen mit Kraftstoffen: Diesel, Diesel-Tensid-Gemisch, Mikroemulsionen mit 13/20
Gew.-% Wasser mit und ohne Dieseloxidationskatalysator (DOC) in Abhängigkeit des Betriebspunktes.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0026] Die vorstehend unter (1) und (2) definierten Mikroemulsionen der vorliegenden Erfindung
können als fertige Formulierung in den Verbrennungsmotoren und Turbinen verwendet
werden.
[0027] Außerdem können, ausgehend von der Mikroemulsionformulierung, die vorstehend definierten
Konzentrate (4) der Erfindung abgeleitet werden. Das jeweilige Konzentrat besteht
hauptsächlich aus Emulgatoren, wobei Emulgatorengemisch aus einer Mischung aus ionischen
und nichtionischen Tensiden besteht. Dem Emulgatorengemisch des Konzentrats können
andere Bestandteile der Mikroemulsion zugegeben werden, einschließlich Kraftstoff,
Alkohol, Wasser, Additive und Salze. Die Zugabe von Kraftstoff und/oder Alkoholen
verbessert die Fließfähigkeit des Konzentrats.
[0028] Das Konzentrat und Alkohol kann komplett dem jeweiligen Kraftstoff beigemischt werden.
Mit einer geringeren Wasserkonzentration (bis 10 Prozent) oder ohne Wasserzugabe kann
eine solche Mischung externes Wasser aufnehmen und das Problem des Restwassers im
Tank beseitigen.
[0029] In ausgerechneter Dosierung (siehe unten) wirkt das Konzentrat in Verbindung mit
Kraftstoff und Wasser mikroemulsionsbildend. Eine der möglichen Verwendungen der abgeleiteten
Konzentrate ist die Herstellung der Mikroemulsion und/oder bei geringeren als für
die Herstellung der Mikroemulsion Konzentrationen der Emulsion. Die Zugabe von geringen
Konzentrationen des Emulgatorengemischs zu dem Wasser-Diesel Gemisch setzt die Grenzflächenspannung
zwischen der polaren und unpolaren Phasen sehr stark herunter (
Kahlweit, M. et al., Langmuir, 4:785 (1988)), was zur der Herstellung einer sehr fein strukturierten Emulsion führen kann.
[0030] Die Verwendung des Konzentrats in Verbindung mit einem on-board Misch- und/oder Emulgiersystem
ermöglicht die Herstellung einer Mikroemulsion und bei geringeren Konzentrationen
des Konzentrats einer Emulsion. In beiden Fällen kann ein effizientes und schadstoffminderndes
verbrennbares Gemisch mit variablen Wasseranteilen on-board vor dem Einspritzsystem
und/oder unmittelbar in dem Einspritzsystem, vor der Einspritzdüse und/oder in der
Einspritzdüse hergestellt werden. Unabhängig von dem Herstellungsort oder Methode
wird die Fähigkeit des Emulgatorengemischs ausgenutzt die Grenzflächenspannung herabzusetzen.
Damit verbunden ist ein minimaler Energieeintrag (z. B.: Scherkräfte, Ultraschall,
Kavitation) für die Herstellung einer feinen Emulsion und/oder Mikroemulsion.
[0031] Durch die Verwendung von hier beschriebenen Mikroemulsionskraftstoffen in existierenden
Dieselmotoren, ohne Änderungen der innermotorischen Parameter oder Eingriffe in das
Abgasnachbehandlungssystem werden die Schadstoffemissionen, wie Ruß, Stockoxide, Kohlenmonoxid
und unverbrannte Kohlenwasserstoffe, drastisch reduziert und der spezifische Kraftstoffverbrauch
gesenkt.
[0032] Eine weitere Verbesserung, hinsichtlich des Schadstoffausstoßes und spezifischen
Verbrauchs, kann durch gezielte Anpassung der innermotorischen Parameter, wie z. B.:
Endspritzzeit, -druck, -dauer, Optimierung der Geometrie des Brennraums und der Auslegung
der Einspritzdüsen, Veränderung der Abgasrückführrate, Optimierung der Einstellungen
des Turboladers etc., an die neuen Mikroemulsionskraftstoffe erreicht werden. Außerdem
kann Wasseranteil im Kraftstoff an den jeweiligen Betriebspunkt des Motors angepasst
werden. Die Menge des Wassers kann im Mikroemulsionskraftstoff beliebig variiert werden.
Da die Ausbildung der Mikroemulsion spontan erfolgt, können Kraftstoff-Komponente
und Wasser-Komponente auf der kürzesten Strecke, ohne Einwirkung von Scherkräften
zusammengegeben werden und eine thermodynamisch stabile einphasige Mischung bilden.
Die tensidische Komponente kann dem Kraftstoff oder dem Wasser beigegeben werden,
oder aus einer dritten Zuleitung dosiert werden.
Definitionen
[0033] 
wobei der Kraftstoff als Öl bezeichnet wird und
mi die Masse eines Stoffes bezeichnet.

, dies ist der
[0034] Neutralisationsgrad. Er ist für die Teilchenzahl n definiert und richtet sich nach
dem stöchiometrischen Verhältnis, der aus der jeweiligen Neutralisationsreaktion abgeleitet
werden kann.

[0035] Generelles System: Wasser/Alkohol/Salz - Kraftstoff - Tensidmischung (ionisches, nichtionisches, amphoteres).
[0036] Tenside, Additive, Salze: sofern verfügbar sollen Tenside und Additive verwendet werden, die auf Basis von
nachwachsenden Rohstoffen hergestellt worden sind. Das impliziert speziell bei Tensiden,
die aus pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen produziert werden, eine breite
Verteilung der Kohlenstoffkettenlänge und der Anzahl der Doppelbindungen in der hydrophoben
Kohlenstoffkette, auch Hydroxygruppen an der Kohlenstoffkette sich möglich (z. B.:
Rizinolsäurerest). Als verbrennungsverbessernde Additive können organische und anorganische
Nitrate und/oder organische und anorganische Peroxide verwendet werden. Diese können
sowohl als Lösung als auch als Salz vorliegen und in der Öl- oder Wasserkomponente
löslich sein.
[0037] Alkohol: Alkohole kurzkettiger und/oder langkettiger, verzweigter und/oder unverzweigter Alkane,
genauer Alkohole mit einer C-Anzahl von 1 bis 20, speziell Ethanol. Mehrwertige Alkohole,
wie Ethylenglykol, Glycerin und Polyalkohole. Es sind auch Mischungen dieser Alkohole
möglich.
[0038] Kraftstoff: Es sind alle fossilen Kraftstoffe sowie Biokraftstoffe der ersten Generation wie
Biodiesel und Biokraftstoffe der zweiten Generation wie BTL(Biomass to Liquid), GTL(Gas
to Liquid), und ihre Mischungen möglich und gemeint.
[0039] Ionisches Tensid: rückstandsfrei verbrennbare ionische Tenside, bestehend aus der Atomsorten C, H,
O, N, genauer Salze langkettiger verzweigter und/oder unverzweigter organischer Säuren
(C
6 - C
30) bzw. die Säuren oder Salze langkettiger verzweigter und unverzweigter Alkylamine
(C
6 - C
30) sowie die Amine, speziell Ammonium- oder Aminsalze von Fettsäuren und die reinen
Fettsäuren oder Nitrate bzw. Acetate von Alkylaminen (C
6 - C
30 verzweigte und unverzweigte) und die Amine. Es sind auch Mischungen einsetzbar.
[0040] Speziell das ionische Tensid aus Fettsäuren kann
in situ durch Neutralisation der jeweiligen organischen Säure mit Ammoniak (Gas oder wässrige
Lösung) oder einer Aminbase hergestellt werden. Es können primäre, sekundäre und tertiäre
Aminbasen eingesetzt werden. Die Substitutionsgruppen an dem Stickstoffatom können
von den reinen kurzkettigen Alkanen (C
1 - C
4) (z. B.: Mono-, Di-, Trimethylamin), und von kurzkettigen Alkoholen (C
1 - C
4) (z. B.: Mono-, Di-, Trimethanolamin) abgeleitet werden. Es sind symmetrisch und
asymmetrisch substituirte Amine denkbar. Außerdem können auch bicyclische Aminbasen
wie z. B. DABCO, bzw. 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan benutzt werden, die aufgrund der
Zweiwertigkeit zur Ausbildung von Tensiden mit zwei Alkylketten bei der Reaktion mit
organischen Säuren führen können.
[0041] Durch die Änderung des Neutralisationsgrades können die Tensideigenschaften gezielt
dem jeweiligen Kraftstoff und dem nichtionischen oder amphoteren Cotensid angepasst
werden. Insbesondere wird durch die Änderung des Neutralisationsgrades die Temperaturlage
der Phasengrenzen des Einphasengebiets im vertikalen
T-γ-Schnitt durch das pseudoternäre Phasenprisma stark beeinflusst. Bei nicht vollständiger
Neutralisation wird die größtmögliche Aufweitung des Einphasengebiets und somit die
für die Anwendung vorteilhafte Temperaturinvarianz des resultierenden Mikroemulsionssystems
erreicht.
[0042] Nichtionisches Tensid: rückstandsfrei verbrennbare nichtionische Tenside, bestehend aus der Atomsorten C,
H, O, N, genauer:
- 1) Fettsäureaminpolyglykolether: primäre, sekundäre und tertiäre unsymmetrisch substituierte
Amine mit einer langen hydrophoben gesättigten oder teilweise ungesättigten C-Kette
(C6 - C30) und 2 - 10 Ethylenoxid- und oder Propylenoxideinheiten. Allgemeinen Strukturformel
R-N R'R", wobei R eine lange hydrophobe gesättigte oder teilweise ungesättigte C-Kette (C6 - C30) darstellt und R' = R" = H bei primären Aminen; R' ≠ H, R" = H bei sekundären Aminen und R' ≠ H, R" ≠ H bei teriären Aminen ist. R' und/oder R" können von kurzkettigen Alkoholen mit der (C1 - C4) und/oder bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten abgeleitet werden.
Es sind auch Mischungen aus nichtionischen stickstoffhaltigen Tensiden einsetzbar.
- 2) Fettsäureamide: Fettsäureamide und mit der allgemeinen Strukturformel (R-C=O)-N R'R", wobei R eine lange hydrophobe gesättigte oder teilweise ungesättigte C-Kette (C6 - C30) darstellt und R' = R" = H bei primären Carbonsäureamiden; R' ≠ H, R" = H bei sekundären Carbonsäureamiden und R' ≠ H, R" ≠ H bei teriären Carbonsäureamiden ist. R' und/oder R" können von den reinen kurzkettigen
Alkanen (C1 - C4), und von kurzkettigen Alkoholen (C1 - C4) und 1 - 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten abgeleitet werden.
- 3) Sorbitanfettsäureester mit 0 - 10 Ethylenoxid- und oder Propylenoxideinheiten.
- 4) Ethoxylate (E) und/oder Propoxylate (P)von Alkoholen (Ci(E/P)j) mit i= 6 - 30 und j= 0 - 10, speziell: i= 10 - 18 und j= 2 - 8. ersetzt sein.
[0043] Es sind auch Mischungen aus nichtionischen Tensiden einsetzbar.
[0044] Amphoteres Tensid: rückstandsfrei verbrennbare ionische Tenside, bestehend aus der Atomsorten C, H,
O, N, genauer: Alkylamidopropylbetaine.
[0045] Es sind auch Mischungen aus nichtionischen und amphoteren Tensiden einsetzbar.
[0046] Die gesamte Mischung kann auch Verunreinigungen enthalten, genauer Abfallprodukte
aus Herstellungsprozessen der Komponenten oder Additive, speziell Glycerin sowie Di-
und Monoglyceride oder Reaktionsprodukte der einzelnen tensidischen Bestandteile.
[0047] Konzentrate: Konzentrate werden von der Zusammensetzung der an den jeweiligen Kraftstoff angepassten
Mikroemulsionsformulierung abgeleitet. Die Konzentrate werden aus dem vollständigen
Tensidgemisch (ionisches Tensid + nichtionisches Tensid + amphoteres Tensid) hergestellt.
Zur Verbesserung der Fließeigenschaften kann der Kraftstoff (5 bis 100 Prozent der
Menge der als Kraftstoff eingesetzten Mikroemulsionsformulierung) dem Konzentrat beigemischt
werden. Konzentrat kann auch Alkohol (5 bis 100 Prozent der Menge der als Kraftstoff
eingesetzten Mikroemulsionsformulierung) enthalten. Konzentrate können separat zur
Herstellung einer Mikroemulsion und/oder Emulsion verwendet werden oder der Kraftstoff-Komponente
und/oder Wasser-Komponente beigemischt werden.
[0048] Der wässrigen Phase, sofern sie sich im externen Tank befindet, kann kurzkettiges
Alkohol aus der Mikroemulsionsformulierung beigemengt werden (5 bis 100 Prozent der
Menge der exakten Mikroemulsionsformulierung), mit dem Ziel den Gefrierpunkt herabzusetzen.
Um die Keim- und Pilz-Belastung der wässrigen Phase zu minimieren können Bakterizide,
Fungizide und Algizide zugegeben werden.
[0049] Bevorzugte Mikroemulsionen sind die nachfolgend beschriebenen Systeme 1 bis 7:
System 1: Wasser/Ethanol-Diesel-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether (Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol). Der T-γ-Schnitt im pseudoternären System "Wasser/Ethanol-Diesel-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether
(Ethoxylierungsgrad ca. 2 Mol)" ist in Fig. 1 gezeigt. Zusammensetzung System 1: α
= 0.99 - 0.30 Präferenz: 0.95 - 0.60, besondere Präferenz: 0.85 - 0.70 γ = 0.03 -
0.30 Präferenz: 0.05 - 0.20, besondere Präferenz: 0.05 - 0.15 δ(ionisches Tensid) = 0 - 0.85 Präferenz: 0.50 - 0.75, besondere Präferenz: 0.60 - 0.70 ψ = 0 - 0.30
Präferenz: 0.05 - 0.25, besondere Präferenz: 0.15 - 0.20 N = 0.40 - 0.80 Präferenz:
0.45 - 0.65, besondere Präferenz: 0.50 - 0.60
[0050] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.%-(bes. Präferenz) |
| Diesel |
90.00 - 50.00 |
80.00- 60.00 |
71.20 - 62.30 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Amin |
| Ölsäure |
3.00 - 20.00 |
5.00 - 15.00 |
6.00 - 12.00 |
| Ethanolamin |
0.50 - 1.00 |
0.65 - 0.90 |
0.70 - 1.50 |
| Nichtionisches Tensid: zweifach ethoxyliertes tertiäres Oleylamin (hergestellt aus
Ölsäure) |
| Oleylaminpolygly- kolether, Ethoxy- lierungsgrad 2 Mol (Walloxen OA 20) |
1.00 - 10.00 |
2.00 - 6.00 |
3.00 - 5.00 |
| Ethanol |
2.00 - 15.00 |
3.00 - 9.00 |
3.56 - 8.34 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 50.00 |
10.00 - 40.00 |
14.24 - 35.36 |
[0051] System 2: Wasser/Ethanol-RME-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether (Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol). Der T-γ-Schnitt im pseudoternären System "Wasser/Ethanol-RME-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether
(Ethoxylierungsgrad ca. 2 Mol)" ist in Fig. 2 gezeigt. Zusammensetzung System 2: α
= 0.99 - 0.30 Präferenz: 0.95 - 0.60, besondere Präferenz: 0.85 - 0.65
γ = 0.03 - 0.30 Präferenz: 0.05 - 0.20, besondere Präferenz: 0.08 - 0.15 δ
(ionisches Tensid) = 0 - 0.85 Präferenz: 0.50 - 0.75, besondere Präferenz: 0.60 - 0.70 ψ = 0 - 0.35
Präferenz: 0.15 - 0.30, besondere Präferenz: 0.20 - 0.30 N = 0.40 - 0.80 Präferenz:
0.45 - 0.65, besondere Präferenz: 0.45 - 0.55
[0052] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| Biodiesel(RME) |
90.00 - 50.00 |
80.00 - 60.00 |
70.40 - 61.60 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Amin |
| Ölsäure |
3.00 - 20.00 |
5.00 - 15.00 |
7.00 - 8.00 |
| Ethanolamin |
0.50 - 1.00 |
0.65 - 0.90 |
0.75 - 0.85 |
| Nichtionisches Tensid: zweifach ethoxyliertes tertiäres Oleylamin (hergestellt aus
Ölsäure) |
| Oleylaminpolygly-kolether Ethoxy-lierungsgrad 2 Mol (Walloxen OA 20) |
1.00 - 10.00 |
2.00 - 6.00 |
3.50 - 4.50 |
| Ethanol |
2.00 - 12.00 |
4.00 - 9.00 |
5.28 - 7.92 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 50.00 |
10.00 - 40.00 |
12.32 - 35.48 |
System 3: Wasser/Ethanol-BTL(BioPar)-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether (Ethoxylierungsgrad
ca. 2 Mol). Der T-γ-Schnitt im pseudoternären System "Wasser/Ethanol-BTL(BioPar)-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Oleylaminpolyglykolether
(Ethoxylierungsgrad ca. 2 Mol)" ist in Fig. 3 gezeigt. Zusammensetzung System 3:
α = 0.99 - 0.30 Präferenz: 0.95 - 0.60, besondere Präferenz: 0.85 - 0.65
γ = 0.03 - 0.30 Präferenz: 0.05 - 0.20, besondere Präferenz: 0.08 - 0.15 δ(ionisches Tensid) = 0 - 0.85 Präferenz: 0.50 - 0.75, besondere Präferenz: 0.60 - 0.70
ψ = 0 - 0.35 Präferenz: 0.15 - 0.30, besondere Präferenz: 0.20 - 0.30
N = 0.40 - 0.80 Präferenz: 0.45 - 0.65, besondere Präferenz: 0.45 - 0.55
[0053] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| BTL(BioPar) |
90.00 - 50.00 |
80.00 - 60.00 |
70.00 - 61.25 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Amin |
| Ölsäure |
3.00 - 20.00 |
5.00 - 15.00 |
7.00 - 8.00 |
| Ethanolamin |
0.50 - 1.00 |
0.65 - 0.90 |
0.77 - 0.87 |
| Nichtionisches Tensid: zweifach ethoxyliertes tertiäres Oleylamin (hergestellt aus
Ölsäure) |
| Oleylaminpolygly-kolether Ethoxy-lierungsgrad 2 Mol (Walloxen OA 20) |
1.00 - 10.00 |
2.00 - 6.00 |
4.00 - 4.50 |
| Ethanol |
2.00 - 12.00 |
4.00 - 9.00 |
3.50 - 5.25 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 35.00 |
10.00 - 40.00 |
15.00 - 30.00 |
[0054] System 4: Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Sorbitan Monooleat. Der T-γ-Schnitt im
pseudoternären System "Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Sorbitan Monooleat"
ist in Fig. 4 gezeigt. Zusammensetzung System 4:
α = 0.99 - 0.30 Präferenz: 0.95 - 0.60, besondere Präferenz: 0.85 - 0.65
γ = 0.03 - 0.30 Präferenz: 0.05 - 0.25, besondere Präferenz: 0.10 - 0.20 δ(ionisches Tensid) = 0 - 0.85 Präferenz: 0.50 - 0.75, besondere Präferenz: 0.60 - 0.70 ψ = 0.20 - 0.50
Präferenz: 0.25 - 0.45, besondere Präferenz: 0.30 - 0.40
N = 0.40 - 0.80 Präferenz: 0.50 - 0.70, besondere Präferenz: 0.60 - 0.70
[0055] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| Diesel |
90.00 - 50.00 |
80.00 - 60.00 |
67.60 - 57.75 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Ammoniak |
| Ölsäure |
5.00 - 20.00 |
8.00 - 15.00 |
10.00 - 11.28 |
| Ammoniak |
0.20 - 0.70 |
0.35 - 0.50 |
0.39 - 0.44 |
| Nichtionisches Tensid: Sorbitan Monooleat (hergestellt aus Ölsäure und Sorbitol) |
| Sorbitan Monooleat (TEGO SMO V) |
1.00 - 10.00 |
4.00 - 6.00 |
5.12 - 5.78 |
| Ethanol |
2.00 - 12.00 |
5.00 - 10.00 |
6.08 - 8.91 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 35.00 |
10.00 - 20.00 |
10.82 - 13.06 |
[0056] System 5: Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure. Der T-γ-Schnitt im pseudoternären System
"Wasser/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure" ist in Fig. 5 gezeigt. Zusammensetzung
System 5:
α = 0.99 - 0.3, Präferenz: 0.95 - 0.70, besondere Präferenz: 0.70 - 0.40
γ = 0.10 - 0.8 Präferenz: 0.12 - 0.30, besondere Präferenz: 0.15 - 0.23
ψ = 0.1 - 0.9 Präferenz: 0.12 - 0.45, besondere Präferenz: 0.15 - 0.40
N = 0.2 - 0.9 Präferenz: 0.4 - 0.8, besondere Präferenz: 0.5 - 0.7
[0057] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| Diesel |
80.00 - 40.00 |
70.00 - 40.00 |
50.00 - 40.00 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Ammoniak |
| Ölsäure |
10.00 - 25.00 |
15.00 - 25.00 |
22.00 - 23.00 |
| Ammoniak |
0.50 - 1.00 |
0.55 - 0.75 |
0.65 - 0.70 |
| Ethanol |
8.00 - 20.00 |
10.00 - 15.00 |
12.00 - 13.00 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 35.00 |
15.00 - 25.00 |
15.00 - 20.00 |
[0058] System 6: Wasser/Ethanol-Biodiesel-Ammoniumoleat/Ölsäure. Der T-γ-Schnitt im pseudoternären
System "Wasser/Ethanol-Biodiesel-Ammoniumoleat/Ölsäure" ist in Fig. 6 gezeigt. Zusammensetzung
System 6:
α = 0.99 - 0.3, Präferenz: 0.95 - 0.70, besondere Präferenz: 0.85 - 0.75
γ = 0.10 - 0.8 Präferenz: 0.12 - 0.30, besondere Präferenz: 0.15 - 0.22
ψ = 0.1 - 0.9 Präferenz: 0.12 - 0.40, besondere Präferenz: 0.15 - 0.35
N = 0.2 - 0.9 Präferenz: 0.4 - 0.8, besondere Präferenz: 0.45 - 0.65
[0059] In Gewichtsprozent:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| Biodiesel(RME) |
80.00 - 40.00 |
70.00 - 50.00 |
62.00 - 60.00 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Ammoniak |
| Ölsäure |
10.00 - 25.00 |
15.00 - 25.00 |
18.00 - 19.00 |
| Ammoniak |
0.40 - 1.00 |
0.50 - 0.65 |
0.50 - 0.60 |
| Ethanol |
2.00 - 10.00 |
2.50 - 6.00 |
3.50 - 4.50 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 35.00 |
15.00 - 25.00 |
16.00 - 17.00 |
[0060] System 7A: Wasser/NH
4NO
3/Ethanol-Diesel-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Wallamid OD/E. Ein T-γ-Schnitt im pseudoternären
System "Wasser/ NH
4NO
3/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Wallamid OD/E" ist in Fig. 7A gezeigt. Zusammensetzung
System 7A:
α = 0.99 - 0.3, Präferenz: 0.90 - 0.40, besondere Präferenz: 0.60 - 0.40
γ = 0.05 - 0.8 Präferenz: 0.10 - 0.30, besondere Präferenz: 0.12 - 0.18
ψ = 0.01 - 0.9 Präferenz: 0.05 - 0.40, besondere Präferenz: 0.08 - 0.25
N = 0.2 - 0.9 Präferenz: 0.4 - 0.8, besondere Präferenz: 0.45 - 0.65
ε = 0.01 - 0.9 Präferenz: 0.03 - 0.40, besondere Präferenz: 0.04 - 0.15
[0061] Zusammensetzung in Gewichtsprozent bei γ = 0,155:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) |
| Diesel |
90.00 - 50.00 |
80.00 - 60.00 |
70.00 - 61.25 |
| Ionisches Tensid in situ hergestellt aus Fettsäure und Amin |
| Ölsäure |
3.00 - 20.00 |
5.00 - 15.00 |
7.00 - 8.00 |
| Ethanolamin |
0.50 - 2.00 |
0.85 - 1.5 |
0.95 - 1.10 |
| Nichtionisches Tensid(hier Ölsäurediethanolamid) |
| Ölsäurediethanolamid (Wallamid OD/E) |
1.00 - 10.00 |
3.00 - 7.00 |
4.50 - 5.00 |
| Ethanol |
2.00 - 20.00 |
4.00 - 15.00 |
5.00 - 12.00 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 50.00 |
10.00 - 40.00 |
15.00 - 35.00 |
| NH4NO3 |
0.01 - 5.00 |
0.05 - 1.50 |
0.05 - 1.20 |
[0062] System 7B: Wasser/NH
4NO
3/Ethanol-Diesel-Ethanolaminoleat/Ölsäure/Wallamid OD/E. Ein T-γ-Schnitt im pseudoternären
System "Wasser/NH
4NO
3/Ethanol-Diesel-Ammoniumoleat/Ölsäure/Wallamid OD/E" ist in Fig. 7B gezeigt. Zusammensetzung
System 7B:
α = 0.99 - 0.3, Präferenz: 0.90 - 0.40, besondere Präferenz: 0.60 - 0.40
γ = 0.03 - 0.35 Präferenz: 0.05 - 0.30, besondere Präferenz: 0.09 - 0.18
ψ = 0.01 - 0.9 Präferenz: 0.05 - 0.40, besondere Präferenz: 0.15 - 0.25
N = 0.2 - 0.9 Präferenz: 0.3 - 0.65, besondere Präferenz: 0.40 - 0.55
ε = 0.01 - 0.9 Präferenz: 0.03 - 0.40, besondere Präferenz: 0.04 - 0.10
[0063] Zusammensetzung in Gewichtsprozent bei γ = 0,105:
| Komponente |
Gew.-% |
Gew.-%(Präferenz) |
Gew.-%(bes. Präferenz) 70.00 - |
| Diesel |
90.00 - 50.00 |
80.00 - 60.00 |
61.25 |
| Ionisches Tensid in |
situ hergestellt aus |
Fettsäure und Amin |
|
| Ölsäure |
1.00 - 10.00 |
2.00 - 8.00 |
4.00 - 5.00 |
| Ethanolamin |
0.20 - 1.00 |
0.30 - 0.85 |
0.40 - 0.55 |
| Nichtionisches Tensid(hier Ölsäurediethanolamid) |
| Ölsäurediethanola-mid (Wallamid OD/E) |
2.00 - 15.00 |
3.00 - 10.00 |
4.50 - 6.00 |
| Ethanol |
2.00 - 20.00 |
4.00 - 15.00 |
5.00 - 12.00 |
| Wasser (destilliert) |
5.00 - 50.00 |
10.00 - 40.00 |
15.00 - 35.00 |
| NH4NO3 |
0.01 - 5.00 |
0.05 - 1.50 |
0.05 - 1.20 |
[0064] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert. Diese schränken
die Anmeldung jedoch in keinster Weise ein.
Beispiele
Beispiel 1: System H2O/Ethanol - Diesel - NH4Oleat/Ölsäure/TEGO® SMO V
[0066] Bei diesen Untersuchungen wurden einerseits die Emissionen eines Dieselmotors im
Betrieb mit Dieselkraftstoff und mit Mikroemulsionskraftstoffen mit variierenden Wasseranteilen
verglichen und der Einfluss der Variationen der innermotorischen Parameter auf Dieselkraftstoff-
und Mikroemulsionskraftstoff-Betrieb. Besonderes zu unterstreichen ist die positive
Auswirkung des Mikroemulsionskraftstoffs auf den Ruß-NOx-trade-off in Verbindung mit
dem Einsatz unterschiedlicher innermotorischer Maßnahmen. Der Ruß-NOx-trade-off kann
mit wasserhaltigem Mikroemulsionskraftstoff durchbrochen und die Wirkung der Variation
der innermotorischen Parameter verstärkt werden.
[0067] Variation der Abgasrückführrate (AGR-Rate): Im Weiteren wird der Einfluss der innermotorischen Maßnahmen auf die Schadstoffemissionen
diskutiert. Über die Abgasrückführung kann ein Teil des Abgases in den Brennraum eingeleitet
werden, wodurch die Gasmasse erhöht und die Verbrennungstemperatur reduziert wird.
Mit dieser Technik lässt sich die Bildung des thermischen oder
Zeldovic NO absenken. Die Abgasrückführrate kann bis zu 40 % gesteigert werden, wobei die
Emissionen des Rußes, der unverbrannten Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmonoxids
im Dieselbetrieb zunehmen. Kombiniert man Mikroemulsionsbetrieb mit Abgasrückführung,
wird mit steigendem Wassergehalt des Mikroemulsionskraftstoffs der Toleranzbereich
des Ruß-NO
x-Trade-Off erheblich breiter und die AGR-Rate kann signifikant erhöht werden. In der
Fig. 8 sind die Ruß- und NO
x-Emissionen im Diesel- und Mikroemulsionsbetrieb in Abhängigkeit der AGR-Rate aufgetragen.
Mit der Mikroemulsion mit 15.8 Gew.-% Wasser lässt sich die AGR-Rate bis zu 35% erhöhen
ohne nennenswerte Steigerung des Ruß- und NO
x-Ausstoßes.
[0068] Die Güte des Verbrennungsprozesses lässt sich an den Emissionen der unverbrannten
Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmonoxids ablesen. Fig. 9 zeigt die Abhängigkeit der
HC- und CO-Emissionen vom Wassergehalt der Mikroemulsion und der AGR-Rate. Im Vergleich
zum Dieselbetrieb (rote Kreise) ist ein relativer Anstieg der HC-Emissionen um maximal
bis zu 25% und der CO-Emissionen um bis zu 80% zu verzeichnen. Aufgrund der Abgasrückführung
herrschen im Brennraum tiefere Temperaturen. Wasserzugabe führt zu einer weiteren
Temperaturabsenkung und Verschlechterung des Ablaufes der Verbrennungsreaktionen,
was an den steigenden HC- und CO-Emissionen ersichtlich ist. Dennoch lässt sich die
Rußbildung weiterhin, wahrscheinlich mit dem vermehrten Auftreten der OH-Radikale,
zurückdrängen.
[0069] Aus dem CO
2-Ausstoß, unter Berücksichtigung der anderen Kohlenstoffquellen wie HC und CO, kann
der Kraftstoffverbrauch abgeschätzt werden. Fig. 10 zeigt die Abhängigkeit der CO
2-Emissionen von der AGR-Rate. Bemerkenswert sind die extrem tiefen CO
2-Werte, die mit dem Mikroemulsionskraftstoff mit 15.8 Gew.-% Wasser erreicht werden,
und teilweise die Werte des reinen Diesels erreichen. Die Emissionen der unverbrannten
Kohlenwasserstoffe liegen im Vergleich zu reinem Diesel relativ niedrig. Die Erhöhung
der CO-Emissionen ist zwar signifikant, kann aber unter Berücksichtigung der Größenordnung
die gesamte Kohlenstoffbilanz nicht wesentlich beeinflussen. Es zeigt sich eine klare
Tendenz der Verbrauchsminderung der energetisch äquivalenten Masse der kohlenstoffhaltigen
Komponenten des Kraftstoffs im Vergleich zu reinem Dieselkraftstoff mit steigendem
Wasseranteil in einer Mikroemulsion als Kraftstoff.
Einspritzdruckvariation: Als nächstes wurde der Einfluss des Einspritzdruckes auf das Emissionsverhalten des
Motors im Diesel- und Mikroemulsionsbetrieb untersucht. Die Erhöhung des Einspritzdruckes
beeinflusst die Penetrationslänge des Einspritzstrahls, es wird eine höhere Einspritztiefe
erreicht uns somit eine bessere Ausnutzung des Luftvolumens im Brennraum. Die verbesserten
Oxidationsbedingungen führen zur Minderung der Rußbildung. Die Variation des Einspritzdruckes
wurde in zwei Betriebspunkten bei einer Drehzahl von 1175 min
-1 und einem effektiven Mitteldruck von
pe = 0.8/1.2 MPa untersucht.
[0070] Fig.11 zeigt die Emissionen des Rußes und der Stickoxide bei einem effektiven Mitteldruck
von
pe = 0.8 MPa in Abhängigkeit des Einspritzdruckes. Die Dieselkennlinie der Ruß-Emissionen
zeigt den erwarteten Verlauf, die FSN-Zahl wird kleiner mit steigendem Raildruck.
Die Stickoxidemissionen steigen mit steigendem Raildruck, was auf eine bessere Verbrennung
und höhere Verbrennungstemperaturen hindeutet. Im Mikroemulsionsbetrieb lässt sich
die Abhängigkeit vom steigenden Raildruck verfolgen, jedoch betragen die Ruß-Emissionen
bei niedrigem Einspritzdruck mit 10.8 Gew.% Wasser im Mikroemulsionskraftstoff nur
noch 17% der Emissionen des Diesels. Die Ruß-Kennlinie der Mikroemulsion mit 10.8
Gew.% Wasser liegt unter der mit höherem Wasseranteil von 15.8 Gew.%. Ein geringerer
Wasseranteil bringt in diesem Betriebspunkt bessere Absenkung der Rußemissionen. Auch
Stickoxidemissionen wurden mit Mikroemulsionskraftstoff signifikant gemindert. Bei
höherem Einspritzdruck ist die Absenkung höher als bei kleineren Einspritzdrücken.
Durch bessere Verteilung des Kraftstoffs im Brennraum mit steigender Penetrationslänge
wird das im Kraftstoff enthaltene Wasser beim Verdampfen homogenere Verteilung der
Tieftemperaturbereiche erzielen.
[0071] In Fig. 12 sind die Emissionen der unverbrannten Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmonoxids
in Abhängigkeit des Raildrucks aufgetragen. Es ist ein gegenläufiges Verhalten mit
der Mikroemulsion mit 15.8 Gew.-% Wasser zu beobachten. Während die Emissionen der
unverbrannten Kohlenwasserstoffe bei hohen Einspritzdrücken unter den Werten des Diesels
liegen, steigen die Kohlenmonoxidemissionen um das 3.5-Fache an. Anscheinend verläuft
der radikalische Abbau der Kohlenwasserstoffketten relativ gut ab, die tiefe Verbrennungstemperatur
verlangsamt die im letzten Reaktionsschritt erfolgende Oxidation des Kohlenmonoxids
zum Kohlendioxid.
[0072] Die Emissionen des Kohlendioxids (Fig. 12 unten) erreichen in einigen Betriebspunkten
die Werte des reinen Diesels, was auf einen identischen Kraftstoffverbrauch der Kohlenwasserstoffe
hindeutet. Die Erhöhung der CO
2-Emissionen mit zunehmendem Wassergehalt der Mikroemulsionen ist auf die kleineren
Heizwerte der Kraftstoffe zurückzuführen.
[0073] Der Einfluss der Variation des Einspritzdruckes bei einem höheren Lastpunkt mit 1.2
MPa effektivem Mitteldruck und ohne Piloteinspritzung zeigt eine geringere Rußreduktion
im Mikroemulsionsbetrieb (Fig.13, links). Bei tieferen Einspritzdrucken wird eine
geringe Zunahme des Rußausstoßes mit steigendem Wassergehalt im Mikroemulsionskraftstoff
beobachtet. Ab einem Einspritzdruck von 1100 bar sinken die Rußemissionen mit mikroemulgiertem
Kraftstoff unter die Diesel-Kennlinie. Letztendlich bei einem Einspritzdruck von 1700
bar steigen die Rußemissionen mit Mikroemulsionen über die Werte im Dieselbetrieb.
Die NO
x-Emissionen (Fig.13, rechts) werden mit steigendem Wasseranteil des Mikroemulsionskraftstoffs
unabhängig vom Einspritzdruck geringfügig abgesenkt. Der Ruß-NO
x-Trade-Off lässt sich in diesem Betriebszustand auch mit Mikroemulsionskraftstoff
verstärkt beobachten, was zum Teil mit einer längeren Einspritzzeit und schlechterer
Gemischbildung im Brennraum erklärt werden kann. Der Ausstoß der unverbrannten Kohlenwasserstoffe
und des Kohlenmonoxids ist in der Fig. 14 als Funktion des Einspritzdruckes und des
Wassergehalts in mikroemulgierten Kraftstoffen dargestellt. Mit einem Wasseranteil
von 15.8 Gew.-% gelingt es, die HC-Emissionen bei hohen Einspritzdrücken von über
1100 bar um 10 bis 30% im Vergleich zum Dieselkraftstoff herabzusetzen. Die spezifischen
Emissionen des Kohlenmonoxids liegen im Dieselbetrieb und im Betrieb mit Mikroemulsionen
mit geringeren Wasseranteilen auf einem Minimum, im Mikroemulsionsbetrieb mit 15.8
Gew.-% Wasser ist ein drastischer Anstieg des CO-Ausstoßes zu verzeichnen. Eine für
die Oxidation des Kohlenmonoxids nicht ausreichend hohe Verbrennungstemperatur erklärt
den Anstieg der Emissionen. Der Einsatz eines Oxidationskatalysators würde auch in
diesem Fall die Emissionen minimieren.
[0074] Die CO
2-Emissionen (Fig. 15) werden in diesem Betriebszustand mit Mikroemulsionskraftstoffen
abgesenkt, so dass der Verbrauch kohlenstoffhaltiger Masse ungefähr dem Verbrauch
des Dieselkraftstoffs entspricht oder erniedrigt wird.
[0075] Einspritzbeginnvariation: Bei homogener Gemischaufbereitung wird der Einspritzbeginn so gewählt, dass genügend
Zeit für die Durchmischung von Kraftstoff und Luft zur Verfügung steht. Das Ziel ist
eine möglichst homogene Verteilung von Kraftstoff und Luft ohne Anlagerung von Kraftstoff
an einer Verbrennungswand, um gute Emissionen und niedrige Rußemissionen zu erzielen.
Die Variation des Einspritzbeginns des Kraftstoffs in die Brennkammer wird in Grad
des Kurbelwellenwinkels gemessen, wobei als Null der Punkt definiert ist, in dem der
Kolben den oberen Totpunkt erreicht. Wie man den Diagrammen in Fig. 16 entnehmen kann,
zeigt die Dieselkennlinie eine Absenkung der Ruß-Emissionen bei vorverlegtem Einspritzbeginn
und eine entsprechende Erhöhung der NO
x-Emissionen aufgrund der verbesserten Gemischbildung und homogeneren Verbrennung bei
höheren Verbrennungstemperaturen. Im Mikroemulsionsbetrieb lassen sich die Ruß-Emissionen
bei jedem Einspritzbeginnzeitpunkt deutlich, mit höheren Wasseranteilen sogar bis
auf die Nachweisgrenze, reduzieren. Die Stickoxidemissionen liegen im Bereich der
mit Dieselkraftstoff erreichten Werte. Die Gesamtbilanz zeigt eine Minderung des Ruß-NO
x-Trade-Offs.
[0076] Bei der Einspritzbeginnvariation steigen die Emissionen der unverbrannten Kohlenwasserstoffe
und des Kohlenmonoxids, besonders bei späterem Einspritzbeginn. Die Zeit, die für
die Gemischbildung zur Verfügung steht, ist in diesem Fall nicht ausreichend, so dass
in den fetten, kraftstoffreichen Zonen die Verbrennung unvollständig abläuft und das
Abgasverhalten des Motors negativ beeinflusst (Fig. 17).
[0077] Die Emissionen des Kohlenstoffdioxids im Mikroemulsionsbetrieb zeigen die tiefsten
Werte bei einem Einspritzbeginn bei -11°KW und -5°KW. Der Einspritzbeginn bei - 5°KW
wurde auch für die oben beschriebene Variation des Einspritzdruckes gewählt, bei der
die Erhöhung der CO
2-Emissionen besonders moderat ausfällt (Fig. 18). Interessant ist, dass auch bei der
späteren Einspritzung die CO
2-Werte abgesenkt werden können, was aber im Einklang mit den drastisch gestiegenen
Emissionen der unverbrannten Kohlenwasserstoffe und des Kohlenmonoxids steht.
[0078] Beispiel 2: System H2O/Ethanol - Diesel - Ethanolamin/Ölsäure/Walloxen OA 20
[0079] Untersuchungen des Systems H
2O/Ethanol - Diesel (Aral) - EthanolaminOleat/Ölsäure(55 % neutr.)/Walloxen OA 20 mit
α = 0.80/0.70; (≙13.12(≈13)/19.69((≈20) Gew.-% Wasser) ψ = 0.20; δ = 0.67 und γ =
0.11 wurden am Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik der Hochschule für Technik und Wirtschaft
Dresden (FH) unter Leitung von
Prof. Dr.-Ing. G. Zikoridse durchgeführt. Die Auswertung von Abgasuntersuchungen und Analyse der Partikel wurden
von Dr. U. Hofmann durchgeführt.
[0080] Die Untersuchungen sind an einem Motorenprüfstand mit folgender Konfiguration durchgeführt
worden:
| Versuchsmotor: |
|
| Typ: |
DW12TED4/L4 FAP, Fa. PSA |
| Art: |
4-Takt Dieselmotor |
| Zylinderzahl: |
4 |
| Hubraum: |
2179 cm3 |
| Nennleistung: |
97.5 kW bei 4000 min-1 |
| Max. Drehmoment: |
318 Nm bei 2000 min-1 |
| Ausrüstung: |
Abgasturbolader, Ladeluftkühlung |
| |
|
| 2. Belastungseinrichtung und Messtechnik |
|
| Typ: |
Gleichstrommaschine |
| Max. abnehmbare Leistung: |
134 kW |
| Drehmoment: |
350 Nm |
| Drehzahl: |
9000 min-1 |
| Prüfstandsautomatisierung: |
CATS NT (Siemens) |
| Kraftstoffverbrauchsmesseinrichtung: |
733 S (AVL) |
| Luftmassenmesser: |
Sensyflow P |
| Abgasanalysatoren: |
NOx, NO: CLD 700 ht (Eco Physics) |
| |
THC, CO, CO2, O2: Abgasmesssystem Advance Optima, (ABB) |
| Schwärzungszahlmessgerät: |
Smokemeter 415S (AVL) |
| Gravimetrische Partikelmessung: |
Microtrol 3 (Nova MMB) |
| Partikelanzahl und -größenverteilung: |
SMPS 3936 (TSI) |
[0081] In der Fig. 19 ist der Verlauf der Volllastkennlinie des Motors abgebildet und die
für die Versuche angefahrenen Betriebspunkte. Die Punkte wurden so gewählt, dass das
gesamte Kennfeld sowohl im Niederlastbereich als auch im Volllastbereich annähernd
abgedeckt wird.
[0082] Die Versuche wurden mit Diesel als Referenzkraftstoff, mit Diesel-Tensid Gemisch
und mit Mikroemulsionskraftstoffen mit zwei unterschiedlichen Wasseranteilen von 13
und 20 Gew.-% durchgeführt. Die Zugabe der Tensidmischung EthanolaminOleat/Ölsäure(55
% neutr.)/Walloxen OA 20 δ = 0.67 und γ = 0.11 zum Dieselkraftstoff sollte die Auswirkung
der tensidischen Komponenten auf das Abgasverhalten des Motors klären. In allen angefahrenen
Betriebspunkten mit unterschiedlichen Kraftstoffen wurde der Motor ohne den Einsatz
der Abgasnachbehandlungssysteme betrieben. Anschließend wurde im Mirkroemulsionsbetrieb
die Zusammensetzung des Abgases unter Verwendung eines Dieseloxidationskatalysators
(DOC) überprüft. Im Folgenden werden die prozentualen Abweichungen der gemessenen
Emissionswerte mit unterschiedlichen Kraftstoffarten von den Referenzmessungen mit
Dieselkraftstoff betrachtet (20-28). Die genauen Konzentrationen der Emissionen sind
in Fig. 29-36 angegeben.
[0084] Die eingesetzten Tenside stellen Derivate der Ölsäure dar mit einem ähnlichen oder
höheren Sauerstoffgehalt als Biodiesel.
[0085] Die höchste Reduktion der Schwärzungszahl (bis zu 97 %) wird mit dem Mikroemulsionskraftstoff
mit einem Wassergehalt von 20 Gew.-% erreicht. Der Einsatz eines Dieseloxidationskatalysators
zeigt keinen Einfluss auf den Schwärzungsgrad.
[0086] Die Ergebnisse der gravimetrischen Messungen der Partikelemissionen zeigen einen
entscheidenden Unterschied zu den Schwärzungszahlmessungen. Während die Zugabe des
Tensidgemisches zum Dieselkraftstoff eine nur insignifikante Änderung der Partikelmasse
mit sich bringt, steigt die Partikelmasse im Mikroemulsionsbetrieb ohne den Oxidationskatalysator
im Niederlastbereich rasant an (Fig.21). Zum Beispiel zeigt die Mikroemulsion mit
20 Gew.-% Wasser im ersten Betriebspunkt bei einer Drehzahl von 3000 min
-1 und einem Drehmoment von 30 Nm eine Zunahme der Partikelmasse von 184 % im Vergleich
zum Dieselkraftstoff. Bei den Betriebspunkten im höheren Lastbereich wird auch mit
Mikroemulsionskraftstoff eine Reduktion der Partikelmasse beobachtet. Wird der Motor
mit dem Oxidationskatalysator betrieben, erfolgt im Mikroemulsionsbetrieb eine Abnahme
der Partikelmasse. Die ersten Rückschlüsse, die aus diesen Messungen gezogen werden
können, deuten auf einen Anstieg der Emissionen der unverbrannten Kohlenwasserstoffe
hin, die im Oxidationskatalysator minimiert werden. Dies erklärt auch die Minderung
der Partikelmasse bei den Rollprüfstanduntersuchungen. Das untersuchte Fahrzeug ist
serienmäßig mit einem Oxidationskatalysator ausgerüstet.
[0087] Die emittierte Partikelmasse besteht aus einer Vielzahl von organischen und anorganischen
Substanzen. Die Hauptbestandteile der organischen Substanzen sind Ruß (Kohlenstoff),
unverbrannter oder nur unvollständig verbrannter Kraftstoff und Schmieröl. Zu den
anorganischen Substanzen zählen Sulfate, Wasser und Metallverbindungen. Bei den Metallverbindungen
handelt es sich sowohl um Späne und Rostpartikeln, die direkt aus dem Motor bzw. der
Abgasleitung stammen, als auch um Überreste von Kraftstoff- und Schmierölderivaten.
Der prozentuale Anteil dieser Stoffe an der gesamten Partikelmasse ist von vielen
Parametern abhängig. Neben konstruktiven Parametern wie Brennraumform und Ausführung
der Einspritzanlage gehören hierzu der Betriebspunkt (Last und Drehzahl), die Kraftstoff-
und Schmierölqualität sowie der Verschleißzustand des Motors (
Wachter, F. and Cartellieri, W. P., Wege zukünftiger Emissionsgrenzwerte bei LKW Dieselmotoren,
in 8. Int. Wiener Motorensymposium 1987., VDI Verlag: Düsseldorf. p. 206-239 (1987)).
[0088] Die auf den Filtern gesammelten Partikeln wurden von Dr. U. Hofmann in einem Extraktionsverfahren
(Fig. 22) analysiert. Als erstes wird aus dem Filter die lösliche organische Fraktion
(SOF, soluble organic fraction) mit Dichlormethan extrahiert. Anschließend werden
die Filter gewogen und aus der Massendifferenz die SOF-Menge ermittelt. Der Extraktionsrückstand
wird in weiteren Schritten mit Isopropanol und Wasser behandelt. Damit lässt sich
die Menge der löslichen anorganischen Rückstände (SIOF, soluble inorganic fraction),
zu denen lösliche Salze wie Sulfate, Nitrate, Carbonate, Acetate usw. und entsprechende
Säuren zählen, bestimmen. Der unlösliche Rückstand (ISF, insoluble fraction) besteht
dann aus Ruß, Metallen oder Metalloxiden.
[0089] In Fig. 23 sind die prozentualen Abweichungen der Masse der extrahierten löslichen
organischen Verbindungen im Vergleich zum Referenzwert der Emissionen im Dieselbetrieb
dargestellt. Unabhängig vom Betriebspunkt wird die Zunahme der SOF im Mikroemulsionsbetrieb
beobachtet. Mit dem Oxidationskatalysator lassen sich die Emissionen der unverbrannten
Kohlenwasserstoffe signifikant herabsetzten. Im Einklang mit der ermittelten Reduktion
des Schwärzungsgrades (Fig. 24) stehen die Ergebnisse der Reduktion der unlöslichen
Rückstände (ISF) im Mikroemlsionsbetrieb sowohl mit, als auch ohne den Dieseloxidationskatalysator.
Mit dem Dieseloxidationskatalysator lässt sich die Menge der unlöslichen Rückstände,
vermutlich des Rußes, noch weiter minimieren. Die prozentual niedrigere Absenkung
der unlöslichen Rückstände als die Absenkung des Schwärzungsgrades und die signifikant
höhere Absenkung der unlöslichen Partikel mit dem Oxidationskatalysator, deutet auf
das Vorhandensein der höheren schwerlöslichen Kohlenwasserstoffe hin, die im Oxidationskatalysator
abgebaut werden (Shah, S. D. et al., p. 5070-5076 (2007)).
[0090] Die Emissionen der löslichen anorganischen Komponenten steigen bereits bei der Zugabe
der Tensidmischung zum Dieselkraftstoff (Fig. 25). Die zugegebenen Tenside enthalten
Stickstoff, der bei der Oxidation bei hohen Verbrennungstemperaturen vermutlich lösliche
Nitrate bildet, die in Form von SIOF emittiert werden. Beim Einsatz des mikroemulgierten
wasserhaltigen Kraftstoffs steigt die Masse der löslichen anorganischen Spezies mit
steigendem Wassergehalt an. Wahrscheinlich laufen die Reaktionen, bei denen anorganische
Salze (Asche, die als unerwünschtes Reaktionsprodukt aus der metallischen Oxidschicht
auf der Oberfläche der Brennkammer, aus den Verunreinigungen des Dieselkraftstoffs
usw. besteht) gebildet werden, in Anwesenheit des Wassers bevorzugt ab. Die im heißen
Abgas vermutlich als annähernd trockene kristalline oder amorphe Partikel emittierten
Salze dienen auch als Kondensationskeime für Wasser und niedere polare Kohlenstoffverbindungen
und werden im Oxidationskatalysator nur teilweise abgebaut.
[0091] Die Messungen des Ausstoßes der unverbrannten Kohlenwasserstoffe sind eindeutig (Fig.
26). Je niedriger die Last, desto mehr HC's werden im Mikroemulsionsbetrieb gebildet.
Im Betriebspunkt n = 1200 min
-1, M = 88 Nm zeigt der Oxidationskatalysator in Verbindung mit dem Mikroemulsionskraftstoff
mit 20 Gew.-% Wasser eine ungenügende Reduktion der HC-Emissionen. Wahrscheinlich
wird die Betriebstemperatur des Oxidationskatalysators aufgrund der verminderten Temperatur
des Abgases unterschritten, was mit den Ergebnissen der Messungen der Kohlenmonoxidemissionen
bekräftigt wird (Fig. 27).
[0092] Die Stickoxidemissionen lassen sich mit den wasserhaltigen mikroemulgierten Kraftstoffen
bei hohen Lasten von 2 bis zu 25% reduzieren (Fig. 28). Im Niederlastbereich wird
eine erhebliche Steigung der NO
x-Werte beobachtet. Zum Teil ist diese Steigung durch die Erhöhung des Stickstoffanteils
im Kraftstoff erklärbar. Die Bildung des thermischen NO muss aufgrund der tieferen
Verbrennungstemperaturen weitgehend minimiert sein, daher kommt wahrscheinlich der
radikalische NO-Bildungsmechanismus zum Tragen.
[0093] Die Motorische Untersuchungen des Systems H
2O/Ethanol-Diesel-NH
4Oleat/Ölsäure/TEGO
® SMO V sind in den den nachfolgenden Tabellen A-D die des des Systems H
2O/Ethanol-Diesel-Ethanolamin/Ölsäure/Walloxen OA 20 sind in Fig. 30-37 zusammengefasst.
Tabelle A: Abgasemissionen und motorischen Parameter im Betrieb des Motors mit Dieselkraftstoff
und mikroemulgierten Kraftstoff mit Variation des Wassergehalts (Diesel(Referenz)→ME
5.4Gew.%H
2O→ME 10.8Gew.%H
2O→ME 15.8Gew.%H
2O) bei der Variation der Abgasrückführrate. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe,
OM 450, Drehzahl 1175 min
-1,
pe= 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung (TU Karlsruhe).
| Kraftstoff |
n [U/min] |
MD [Nm] |
AGR [%] |
FSN |
NOx [g/kWh] |
HC [ppm] |
CO [g/kWh] |
CO2 [kg/h] |
| Diesel |
1171 |
95.5 |
0.63 |
0.032 |
7.107 |
12 |
0.043 |
6.538 |
| Diesel |
1175 |
101.6 |
9.49 |
0.067 |
4.605 |
11 |
0.055 |
6.540 |
| Diesel |
1175 |
101.8 |
14.63 |
0.095 |
3.220 |
12 |
0.079 |
6.478 |
| Diesel |
1175 |
96.7 |
20.29 |
0.231 |
2.022 |
12 |
0.117 |
6.491 |
| Diesel |
1175 |
97 |
24.21 |
0.480 |
1.292 |
12 |
0.174 |
6.410 |
| Diesel |
1175 |
99.7 |
30.05 |
1.660 |
0.709 |
13 |
0.333 |
6.427 |
| ME 5.4% |
1174 |
94.2 |
5.28 |
0.011 |
6.090 |
13 |
0.089 |
7.367 |
| ME 5.4% |
1174 |
90.7 |
9.42 |
0.012 |
4.809 |
13 |
0.105 |
7.481 |
| ME 5.4% |
1174 |
94.5 |
15.08 |
0.018 |
3.185 |
13 |
0.128 |
7.275 |
| ME 5.4% |
1174 |
88.6 |
19.49 |
0.027 |
2.193 |
13 |
0.165 |
7.195 |
| ME 5.4% |
1174 |
85.8 |
24.68 |
0.092 |
1.253 |
13 |
0.246 |
7.004 |
| ME 5.4% |
1172 |
94 |
29.02 |
0.280 |
0.927 |
14 |
0.432 |
7.050 |
| ME 5.4% |
1169 |
89.6 |
34.46 |
1.766 |
0.669 |
14 |
0.990 |
6.774 |
| ME 5.4% |
1167 |
93.8 |
39.62 |
4.863 |
0.556 |
13 |
3.989 |
6.682 |
| ME 10.8% |
1175 |
102.4 |
0.26 |
0.011 |
8.285 |
12 |
0.104 |
8.126 |
| ME 10.8% |
1175 |
93.6 |
9.62 |
0.012 |
4.574 |
13 |
0.104 |
7.087 |
| ME 10.8% |
1175 |
99.9 |
15.14 |
0.015 |
3.290 |
13 |
0.133 |
6.952 |
| ME 10.8% |
1175 |
94.8 |
20.01 |
0.020 |
2.079 |
14 |
0.169 |
6.743 |
| ME 10.8% |
1175 |
105.1 |
24.97 |
0.039 |
1.304 |
15 |
0.261 |
6.803 |
| ME 10.8% |
1175 |
96.9 |
29.53 |
0.093 |
1.027 |
15 |
0.354 |
6.917 |
| ME 10.8% |
1175 |
105.2 |
34.83 |
0.539 |
0.737 |
17 |
0.637 |
6.564 |
| ME 10.8% |
1175 |
99.9 |
39.83 |
2.567 |
0.655 |
17 |
2.081 |
6.809 |
| ME 15.8% |
1172 |
94.2 |
5.14 |
0.013 |
5.547 |
10 |
0.189 |
7.376 |
| ME 15.8% |
1173 |
88.1 |
9.57 |
0.011 |
4.480 |
11 |
0.177 |
6.852 |
| ME 15.8% |
1176 |
103.8 |
14.88 |
0.020 |
2.614 |
12 |
0.246 |
6.561 |
| ME 15.8% |
1176 |
98.2 |
19.39 |
0.020 |
1.806 |
13 |
0.289 |
6.487 |
| ME 15.8% |
1176 |
99.7 |
24.67 |
0.031 |
1.237 |
14 |
0.442 |
6.942 |
| ME 15.8% |
1176 |
92.9 |
29.97 |
0.038 |
0.946 |
15 |
0.534 |
6.700 |
| ME 15.8% |
1176 |
96.8 |
34.8 |
0.180 |
0.781 |
18 |
0.806 |
6.570 |
| ME 15.8% |
1176 |
84.4 |
39.86 |
1.263 |
0.681 |
25 |
2.220 |
6.474 |
Tabelle B: Abgasemissionen und motorischen Parameter im Betrieb des Motors mit Dieselkraftstoff
und mikroemulgierten Kraftstoff mit Variation des Wassergehalts (Diesel(Referenz)→ME
5.4Gew.%H
2O→ME 10.8 Gew.%H
2O→ME 15.8 Gew.% H
2O) bei der Variation des Einspritzbeginns. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe,
OM 450, Drehzahl 1175 min
-1,
pe= 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung (TU Karlsruhe).
| Kraftstoff |
n [U/min] |
MD [Nm] |
AGR [%] |
[°KW] |
FSN |
NOx [g/kWh] |
HC [ppm] |
CO [g/kWh] |
CO2 [kg/h] |
| Diesel |
1175 |
97.6 |
25.03 |
-11 |
0.342 |
1.974 |
12 |
0.303 |
6.403 |
| Diesel |
1175 |
102.8 |
24.64 |
-7 |
0.372 |
1.618 |
13 |
0.195 |
6.520 |
| Diesel |
1175 |
93.6 |
24.64 |
-3 |
0.493 |
1.201 |
13 |
0.148 |
6.515 |
| Diesel |
1175 |
100.7 |
24.9 |
1 |
0.598 |
0.837 |
14 |
0.122 |
6.506 |
| ME 5.4% |
1174 |
91.1 |
24.93 |
-11 |
0.080 |
1.744 |
14 |
0.423 |
6.622 |
| ME 5.4% |
1173 |
93 |
25.43 |
-7 |
0.084 |
1.297 |
13 |
0.345 |
7.058 |
| ME 5.4% |
1173 |
95.4 |
24.43 |
-3 |
0.081 |
1.161 |
13 |
0.210 |
6.920 |
| ME 5.4% |
1173 |
89.1 |
24.48 |
1 |
0.127 |
1.080 |
14 |
0.290 |
7.658 |
| ME 5.4% |
1172 |
88.6 |
24.31 |
5 |
0.288 |
0.915 |
18 |
0.624 |
7.155 |
| ME 10.8% |
1175 |
96.2 |
23.8 |
-11 |
0.032 |
2.459 |
15 |
0.319 |
6.713 |
| ME 10.8% |
1175 |
94.9 |
24.83 |
-7 |
0.038 |
1.515 |
15 |
0.249 |
6.700 |
| ME 10.8% |
1175 |
101 |
25.33 |
-3 |
0.037 |
1.180 |
15 |
0.236 |
6.734 |
| ME 10.8% |
1175 |
96 |
24.63 |
1 |
0.067 |
1.103 |
17 |
0.319 |
6.880 |
| ME 10.8% |
1175 |
104.4 |
24.57 |
5 |
0.172 |
0.994 |
26 |
0.716 |
6.941 |
| ME 15.8% |
1172 |
85.7 |
24.53 |
5 |
0.113 |
1.011 |
35 |
1.081 |
6.527 |
| ME 15.8% |
1172 |
95.4 |
24.73 |
1 |
0.054 |
1.103 |
20 |
0.631 |
6.962 |
| ME 15.8% |
1172 |
94.4 |
24.19 |
-3 |
0.022 |
1.282 |
14 |
0.389 |
6.980 |
| ME 15.8% |
1172 |
96.1 |
23.63 |
-7 |
0.016 |
1.833 |
12 |
0.379 |
7.622 |
| ME 15.8% |
1172 |
87.7 |
24.57 |
-11 |
0.017 |
2.134 |
11 |
0.416 |
6.837 |
| ME 15.8% |
1172 |
88.2 |
24.54 |
-11 |
0.018 |
2.082 |
11 |
0.437 |
6.869 |
Tabelle C: Abgasemissionen und motorischen Parameter im Betrieb des Motors mit Dieselkraftstoff
und mikroemulgierten Kraftstoff mit Variation des Wassergehalts (Diesel(Referenz)→ME
5.4Gew.-% H
2O→ME 10.8 Gew.-% H
2O→ME 15.8 Gew.-% H
2O) bei der Variation des Raildrucks. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450,
Drehzahl 1175 min
-1,
pe= 0.8 MPa, Pilot und Haupteinspritzung (TU Karlsruhe).
| Kraftstoff |
n [U/min] |
MD [Nm] |
AGR [%] |
pRail [bar] |
FSN |
NOx [g/kWh] |
HC [ppm] |
CO [g/kWh] |
CO2 [kg/h] |
| Diesel |
1176 |
98.2 |
0.63 |
720 |
0.179 |
3.661 |
13 |
0.064 |
7.111 |
| Diesel |
1176 |
99 |
9.49 |
960 |
0.072 |
4.901 |
12 |
0.063 |
6.690 |
| Diesel |
1176 |
103.3 |
14.63 |
1200 |
0.04 |
6.472 |
12 |
0.063 |
6.868 |
| Diesel |
1176 |
93.3 |
20.29 |
1440 |
0.033 |
7.666 |
12 |
0.053 |
6.722 |
| Diesel |
1174 |
99.8 |
24.21 |
1680 |
0.031 |
9.247 |
50 |
0.076 |
6.885 |
| ME 5.4% |
1174 |
99.2 |
30.05 |
1680 |
0.017 |
8.547 |
16 |
0.087 |
6.572 |
| ME 5.4% |
1168 |
100.3 |
5.28 |
1440 |
0.021 |
7.378 |
17 |
0.093 |
6.807 |
| ME 5.4% |
1178 |
100.5 |
9.42 |
1200 |
0.022 |
6.077 |
18 |
0.088 |
6.896 |
| ME 5.4% |
1178 |
99.8 |
15.08 |
960 |
0.026 |
4.714 |
19 |
0.095 |
7.166 |
| ME 5.4% |
1180 |
104.5 |
19.49 |
720 |
0.057 |
3.182 |
20 |
0.117 |
7.291 |
| ME 10.8% |
1175 |
99.7 |
24.68 |
720 |
0.032 |
3.137 |
15 |
0.142 |
7.614 |
| ME 10.8% |
1175 |
99 |
29.02 |
960 |
0.011 |
4.465 |
13 |
0.111 |
7.245 |
| ME 10.8% |
1175 |
99.7 |
34.46 |
1440 |
0.006 |
6.838 |
12 |
0.105 |
6.782 |
| ME 10.8% |
1175 |
93.5 |
39.62 |
1680 |
0.011 |
8.188 |
12 |
0.093 |
6.903 |
| ME 15.8% |
1175 |
81.9 |
0.26 |
1680 |
0.013 |
6.471 |
9 |
0.140 |
5.820 |
| ME 15.8% |
1174 |
86.4 |
9.62 |
1440 |
0.015 |
6.333 |
10 |
0.182 |
6.918 |
| ME 15.8% |
1172 |
94.2 |
15.14 |
1200 |
0.013 |
5.547 |
10 |
0.189 |
7.376 |
| M E 15.8% |
1174 |
90.5 |
20.01 |
960 |
0.017 |
4.456 |
12 |
0.176 |
7.307 |
| ME 15.8% |
1172 |
86.9 |
24.97 |
720 |
0.042 |
3.184 |
14 |
0.236 |
7.921 |
Tabelle D: Abgasemissionen und motorischen Parameter im Betrieb des Motors mit Dieselkraftstoff
und mikroemulgierten Kraftstoff mit Variation des Wassergehalts (Diesel(Referenz)→ME
5.4 Gew.-% H
2O→ME 10.8 Gew.-% H
2O→ME 15.8 Gew.-% H
2O) bei der Variation des Raildrucks. 1-Zylinder Dieselmotor, Actros-Baureihe, OM 450,
Drehzahl 1175 min
-1,
pe = 1.2 MPa, Haupteinspritzung (TU Karlsruhe).
| Kraftstoff |
n [U/min] |
MD [Nm] |
AGR [%] |
pRail [bar] |
FSN |
NOx [g/kWh] |
HC [ppm] |
[g/kWh] |
CO2 [kg/h] |
| Diesel |
1173 |
138.8 |
0.88 |
960 |
0.087 |
5.298 |
9 |
0.003 |
10.528 |
| Diesel |
1170 |
150.1 |
1.02 |
1200 |
0.079 |
6.767 |
10 |
0.003 |
10.301 |
| Diesel |
1172 |
146.4 |
0.98 |
1440 |
0.057 |
8.064 |
11 |
0.003 |
10.216 |
| Diesel |
1173 |
154 |
0.92 |
1680 |
0.036 |
9.370 |
10 |
0.003 |
10.256 |
| ME 5.4% |
1174 |
150.8 |
0.91 |
960 |
0.098 |
5.169 |
10 |
0.004 |
10.432 |
| ME 5.4% |
1174 |
144.6 |
1.03 |
1200 |
0.072 |
6.406 |
10 |
0.003 |
10.015 |
| ME 5.4% |
1171 |
146.4 |
0.97 |
1440 |
0.058 |
7.600 |
13 |
0.003 |
9.550 |
| ME 5.4% |
1169 |
139.2 |
1.04 |
1680 |
0.049 |
9.185 |
10 |
0.003 |
9.570 |
| ME 10.8% |
1173 |
150 |
0.25 |
960 |
0.099 |
4.934 |
14 |
0.028 |
10.044 |
| ME 10.8% |
1174 |
148.6 |
0.21 |
1200 |
0.061 |
6.726 |
13 |
0.002 |
10.337 |
| ME 10.8% |
1174 |
148.9 |
0.27 |
1440 |
0.044 |
7.443 |
11 |
0.002 |
9.183 |
| ME 10.8% |
1174 |
149.1 |
0.28 |
1680 |
0.037 |
9.125 |
8 |
0.002 |
9.891 |
| ME 15.8% |
1173 |
139.5 |
0.92 |
1680 |
0.043 |
9.025 |
7 |
0.023 |
9.848 |
| ME 15.8% |
1174 |
153.8 |
1.13 |
1440 |
0.051 |
7.732 |
8 |
0.002 |
10.312 |
| ME 15.8% |
1174 |
155.5 |
1.04 |
1200 |
0.066 |
6.233 |
9 |
0.034 |
10.420 |
| ME 15.8% |
1174 |
155 |
1.02 |
960 |
0.114 |
4.843 |
11 |
0.120 |
11.033 |
1. Bikontinuierliche einphasige Mikroemulsion, bestehend mindestens aus 5 bis 50 Gew.-%
einer wässrigen Komponente (A), die ein Alkohol-Wassergemisch ist,
45 bis 90 Gew.-% einer hydrophoben Komponente (B), die einen oder mehrere als Kraft-,
Treib- oder Brennstoff einsetzbare Stoffe, jedoch mindestens einen Kraftstoff auf
Mineralölbasis und/oder mindestens einen auf pflanzlichen Ölen oder deren Derivaten
basierenden und/oder durch Fischer-Tropsch Synthese hergestellten Kraft-, Heiz- oder
Brennstoff enthält,
3,0 bis 25 Gew.-% einer ionischen Tensidkomponente (C) und
0 bis 10 Gew.-% einer nichtionischen Tensidkomponente (D),
wobei der Gehalt an (C) größer als der von (D) ist und wobei die Mikroemulsion gleichzeitig
eine kontinuierliche wässrige Phase und eine kontinuierliche hydrophobe Phase aufweist.
2. Mikroemulsion nach Anspruch 1, die in einem Temperaturbereich von mindestens 60 bis
90°C und bei einem Druck von 1 bis 2500 bar einphasig ist.
3. Mikroemulsion nach Anspruch 1 oder 2, die weiterhin Salze und Additive (E) enthält,
wobei vorzugsweise
(i) der Gehalt an (E) 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05-1,5 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt 0,05-1,2 Gew.-%, bezogen auf die gesamt Mikroemulsion, beträgt
und/oder
(ii) (E) ausgewählt ist aus Ammoniumsalzen organischer und/oder anorganischer Säuren
und Harnstoffderivaten, besonders bevorzugt Ammoniumsalze organischer und/oder anorganischer
Säuren sind, ganz besonders bevorzugt Ammoniumcarbonat, Ammoniumnitrat und/oder Ammoniumacetat
sind.
4. Mikroemulsion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei
(i) die wässrige Komponente (A) einen Alkoholgehalt von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die gesamt Mikroemulsion, aufweist und/oder der Alkohol
ausgewählt ist aus C1-20 verzweigten und/oder unverzweigten Alkanolen und Alkenolen und/oder mehrwertigen
Alkoholen und Mischungen derselben, wobei vorzugsweise der Alkohol Ethanol ist;
(ii) der Kraftstoff auf Mineralölbasis ausgewählt ist aus der Gruppe von Ottokraftstoff
(einschließlich Benzin mit einer Oktanzahl 91-98), Dieselkraftstoff, Schweröl, Kerosin,
Petroleum und Heizöl und der auf pflanzlichen Ölen oder deren Derivaten basierenden
Kraft-, Heiz- oder Brennstoff ausgewählt ist aus Biodiesel, Rapsölmethylester (RME)
und/oder Bioöl und/oder in der Fischer-Tropsch Synthese hergestellten Kraft-, Heiz-
oder Brennstoff FT-Fuel wie z. B. BTL oder GTL ist;
(iii) die ionische Tensidkomponente (C) ionische Tenside ausgewählt aus Salzen von
C6-30 verzweigten und/oder unverzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren
und Salzen von C6-30 Alkylaminen und Mischungen derselben, insbesondere Ammoniumsalze der Fettsäuren und
die Alkylcarboxylate oder -Nitrate der Alkylamine enthält, und/oder der Gehalt von
(C) von 3 bis 25 Gew.-% beträgt;
(iv) die nichtionische Tensidkomponente (D) nichtionische Tenside ausgewählt aus Fettsäureaminpolyglykolether
umfassend N-alkylsubstituierte C6-30 Fettsäureamine mit einem aus 2 bis 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten
N-Polyglykoletherrest, Fettsäureamide umfassend Verbindungen der allgemeinen Strukturformel
(R-C=O)-NR'R" (wobei R einen gesättigten oder teilweise ungesättigten C6-30 Alkylrest darstellt und R' und R" unabhängig voneinander H, ein C1-4, Alkyl- oder Hydroxyalkyrest oder ein von 2 - 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten
abgeleiteter Polyglykoletherrest ist), Sorbitanfettsäureester umfassend Sorbit mit
wenigstens einem C6-30 verzweigten und/oder unverzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäurerest
und optional mit einem von 1 bis 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten abgeleiteten
Polyglykoletherrest, Ethoxylate (E) und/oder Propoxylate (P) von Alkoholen umfassend
Verbindung der Struktur (Ci(E/P)j) mit i= 6 - 30 und j= 1 - 10 und Kombinationen derselben.
5. Mikroemulsion nach Anspruch 4, wobei
(i) die hydrophobe Komponente (B) als eine Komponente Dieselkraftstoff oder Biodiesel
enthält,
(ii) das ionische Tensid (C), ausgewählt ist aus Ammoniumsalzen, oder kurzkettiges
Alkylammoniumsalz einer C6-30 Fettsäure;
(iii) das nichtionische Tensid ein Fettsäureaminpolyglykolether oder Sorbitanfettsäureester
ist;
(iv) die Mikroemulsion elektrisch leitfähig und/oder thermodynamisch stabil und/oder
temperaturstabil ist.
6. Mikroemulsion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, die (i) ein Gemisch
aus 5 bis 40 Gew.-% Wasser und 1 bis 20 Gew.-% Ethanol als Komponente (A), 50 bis
90 Gew.-% Diesel, Biodiesel oder BTL als Komponente (B), ein Salz aus 3,0 bis 25 Gew.-%
Fettsäure und 0,1 bis 2,5 Gew.-% Ammoniak als Komponente (C), und 0 bis 10 Gew.-%
C
6-30 Aminpolyglykolether oder Sorbitanfettsäureester als Komponente (D) umfasst; oder
(ii) ein Gemisch aus 5 bis 40 Gew.-% Wasser und 2 bis 15 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% Diesel als Komponente (B), ein Salz aus 3,0 bis 20 Gew.-% Ölsäure
und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Ethanolamin als Komponente (C), und 1.0 bis 10 Gew.-% Oleylaminpolyglykolether
(Ethoxylierungsgrad 2 Mol) als Komponente (D) umfasst; oder
(iii) ein Gemisch aus 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 12 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% Biodiesel als Komponente (B), ein Salz aus 3,0 bis 20 Gew.-%
Ölsäure und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Ethanolamin als Komponente (C), und 1.0 bis 10 Gew.-%
Oleylaminpolyglykolether (Ethoxylierungsgrad 2 Mol) als Komponente (D) umfasst;
(iv) ein Gemisch aus 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 12 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% BTL als Komponente (B), ein Salz aus 3,0 bis 20 Gew.-% Ölsäure
und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Ethanolamin als Komponente (C), und 1.0 bis 10 Gew.-% Oleylaminpolyglykolether
(Ethoxylierungsgrad 2 Mol) als Komponente (D) umfasst; oder
(v) ein Gemisch aus 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 12 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% Diesel als Komponente (B), ein Salz aus 5,0 bis 20 Gew.-% Ölsäure
und 0,2 bis 0,7 Gew.-% Ammoniak als Komponente (C), und 1.0 bis 10 Gew.-% Sorbitan
Monooleat als Komponente (D) umfasst; oder
(vi) ein Gemisch aus 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 8 bis 20 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% Diesel als Komponente (B) und ein Salz aus 10 bis 25 Gew.-%
Ölsäure und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Ammoniak als Komponente (C) umfasst; oder
(vii) ein Gemisch aus 5 bis 35 Gew.-% Wasser und 2 bis 10 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 40 bis 80 Gew.-% Biodiesel als Komponente (B) und ein Salz aus 10 bis 25 Gew.-%
Ölsäure und 0,4 bis 1,0 Gew.-% Ammoniak als Komponente (C) umfasst; oder
(viii) ein Gemisch aus 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 20 Gew.-% Ethanol als Komponente
(A), 50 bis 90 Gew.-% Diesel als Komponente (B), ein Salz aus 3 bis 20 Gew.-% Ölsäure
und 0,5 bis 2,0 Gew.-% Ethanolamin als Komponente (C), 1 bis 10 Gew.-% Ölsäurediethanolamid
als Komponente (D) und 0,05 bis 0,7 Gew.-% Ammoniumnitrat als Komponente (E) umfasst.
7. Bikontinuierliche einphasige Mikroemulsion, bestehend mindestens aus einer wässrige
Komponente (A) umfassend 5 bis 50 Gew.-% Wasser und 2 bis 20 Gew.-% Ethanol,
einer hydrophobe Komponente (B) umfassend 50 bis 90 Gew.-% Diesel,
einer ionischen Tensidkomponente (C) umfassend ein Salz aus 1 bis 10 Gew.-% Ölsäure
und 0,2 bis 1,0 Gew.-% Ethanolamin,
einer nichtionischen Tensidkomponente (D) umfassend 2 bis 15 Gew.-% Ölsäurediethanolamid
und
eine Additiv/Salzkomponente (E) umfassend 0,01 bis 0,5 Gew.-% Ammoniumnitrat, wobei
der Gehalt an (C) kleiner als der von (D) ist und wobei die Mikroemulsion gleichzeitig
eine kontinuierliche wässrige Phase und eine kontinuierliche hydrophobe Phase aufweist.
8. Mikroemulsion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, die ein Kraft- oder
Brennstoff ist.
9. Verwendung der Mikroemulsion wie in Ansprüchen 1 bis 7 definiert,
(i) als Kraftstoff in Verbrennungskraftmaschinen, bevorzugt in Hubkolbenmotoren, Drehkolbenmotoren
und Turbinenmotoren; und/oder
(ii) als Kraftstoff in Schubtriebwerken, bevorzugt in Strahltriebwerken, Turbinenstrahltriebwerken
und Raketentriebwerken; und/oder
(iii) als Brennstoff in Feuerungsanlagen, bevorzugt in Heizungsanlagen und Dampferzeugungsanlagen;
und/oder
(iv) in Zündverfahren; und/oder
(v) in Sprengstoffen.
10. Emulgatorkonzentat umfassend eine ionische Tensidkomponente (C), und
eine nichtionische Tensidkomponente (D) wie in Ansprüchen 1 bis 7 definiert.
11. Emulgatorkonzentrat nach Anspruch 10, das zur Solubilisierung Anteile der hydrophoben
Komponente (B) und/oder des Alkohols und/oder der wässrigen Komponente (A) wie in
Ansprüchen 1 bis 7 definiert umfasst.
12. Verfahren zur Herstellung einer Mikroemulsion nach Ansprüchen 1 bis 7, umfassend das
Vermischen des Emulgatorkonzentrats nach Anspruch 11 mit entsprechenden Mengen der
wässrigen Komponente (A) und/oder der hydrophoben Komponente (B).