[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bevorratungseinrichtung für mit einer zumindest
ein Nähaggregat aufweisenden Nähmaschine, insbesondere einer Vielnadelnähmaschine
zu vernähende Nähgutlagen eines großflächigen Nähgutes, wie beispielsweise Matratzenplatten,
welches aus mehreren, insbesondere zumindest zwei Nähgutlagen besteht, vorzugsweise
mit einer Nähgutlage aus elastischem Material, beispielsweise Schaumstoff, und einer
Nähgutlage als Decklage, bestehend aus zumindest einer Rollenaufnahme, in der zumindest
zwei Materialrollen lagerbar sind. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren
zur Zuführung einer Nähgutlage aus einer Bevorratungseinrichtung zu einer zumindest
ein Nähaggregat aufweisenden Nähmaschine, insbesondere einer Vielnadelnähmaschine,
in der insbesondere zumindest zwei Nähgutlagen, vorzugsweise bestehend aus zumindest
einer Nähgutlage aus elastischem Material, beispielsweise Schaumstoff, und einer Decklage,
großflächige Nähgüter, wie beispielsweise Matratzenplatten vernäht werden, wobei zwei
Materialrollen mit Nähgutlagen in der Bevorratungseinrichtung in zwei Haltern einer
Rollenaufnahme angeordnet werden und eine erste Nähgutlage von einem Halter der Rollenaufnahme
abgezogen und der Nähmaschine zugeführt wird.
[0002] Gattungsgemäße Einrichtungen und Verfahren sind an sich aus dem Stand der Technik
bekannt. Bevorratungseinrichtungen dieser Art dienen dazu, das zu vernähende Nähgut,
insbesondere einzelne Nähgutlagen für eine Verarbeitung durch das Nähaggregat bereitzustellen.
Das Nähaggregat kann eine Nähgutauflage mit einem oberhalb der Nähgutauflage angeordneten
Drückerfuß und einen Nadelbalken haben, in welchem eine Vielzahl von Nadeln angeordnet
sind. Unterhalb der als Lochplatte ausgebildeten Nähgutauflage weist das Nähaggregat
eine insbesondere mit der Anzahl der Nadeln entsprechende Anzahl von Greifern auf,
die an einem Greiferbalken befestigt sind. Greifer und Nadeln werden oszillierend
bewegt, um beispielsweise Kettenstiche oder Doppelkettenstiche oder dergleichen in
dem auf der Nähgutauflage aufliegenden Nähgut auszuführen. Das Nähgut wird durch die
Bevorratungseinrichtung vorzugsweise in Form eines Abwickelns von einer Materialrolle
bereitgestellt. Dabei ist für jede Nähgutlage eine eigene Materialrolle bereitgestellt.
[0003] Eine Bevorratungseinrichtung der gattungsgemäßen Art offenbart beispielsweise die
DE 203 17 988 U1, bei der entsprechend der Anzahl der Nähgutlagen horizontal hintereinander angeordnete
Materialrollen angeordnet sind. In einem Rahmen ist für jede Materialrolle eine Führungseinrichtung
angeordnet, in die die jeweilige Materialrolle der Nähgutauflage einlegbar ist. Eine
derartige Führungseinrichtung ermöglicht die Ablage der Materialrolle mit ihrer Mantelfläche
auf einem Förderband.
[0004] Vertikal oberhalb einer jeden Materialrolle ist eine weitere Materialrolle mittels
einer Hebeeinrichtung vorgesehen, so dass die untere Materialrolle durch Absenken
der über ihr angeordneten Materialrolle ersetzt werden kann, sobald das Nähgut der
unteren Materialrolle vollständig abgewickelt worden ist oder gewechselt werden soll.
[0005] Diese Bevorratungsvorrichtung hat zwar bereits hinsichtlich der Rüstzeiten sowie
der manuellen Handhabung der im praktischen Betrieb schweren Materialrollen Vorteile,
stellt aber noch keine zufriedenstellende Lösung dar, da beispielsweise. Der Wechsel
von Nähgutlagen innerhalb unterschiedlicher Chargen immer noch zeitlich aufwändig
ist.
[0006] Darüber hinaus sind Verfahren zum Nähen eines Nähguts, insbesondere aus zumindest
zwei, vorzugsweise großflächigen Nähgutlagen mittels eines Ober- und eines Unterfadens
bekannt. Derartige Verfahren werden beispielsweise auf Steppstichmaschinen, vorzugsweise
Doppelsteppstichmaschinen durchgeführt, bei dem eine Nadel mit dem Oberfaden in das
Nähgut eindringt und der Oberfaden mit dem Unterfaden verbunden wird. Hierzu greift
ein Greifer mit dem Unterfaden in eine beim Zurückziehen der Nadel durch den Oberfaden
gebildete Schlaufe ein, woraufhin die Verbindung zwischen Oberfaden und Unterfaden
hergestellt wird. Beim Ansetzen beziehungsweise nach dem Abschneiden des Ober- und
Unterfadens nach Beenden der Naht entstehen im Bereich beider Oberflächen des Nähgutes
Fadenenden, die in der Regel manuell abgeschnitten werden. Dieser Vorgang ist zeitlich
aufwändig und kann Beschädigungen des Nähguts zur Folge haben, beispielsweise wenn
beim Abschneiden das Nähgut beschädigt wird.
[0007] Einrichtungsseitig ist es
Aufgabe der Erfindung, eine Bevorratungseinrichtung sowie ein Verfahren zur Zuführung einer
Nähgutlage aus einer Bevorratungseinrichtung dahingehend weiterzubilden, dass die
Handhabung erleichtert und die Rüstzeit reduziert werden kann.
[0008] Als
Lösung wird mit der Erfindung eine Bevorratungseinrichtung vorgeschlagen, wobei jede Materialrolle
in einem Halter der Rollenaufnahme drehbar gelagert ist und wobei von den in einer
Rollenaufnahme angeordneten Materialrollen Nähgutlagen abziehbar und dem Nähaggregat
zuführbar sind, wobei die Nähgutlagen aus einer Rollenaufnahme dem Nähaggregat alternativ
zuführbar sind.
[0009] Dadurch, dass jede Materialrolle in einem Halter der Rollenaufnahme drehbar gelagert
ist, können nicht nur die während eines Nähvorgangs aktiven Materialrollen Nähgutlagen
bereitstellen, sondern es können die Nähgutlagen der verfügbaren Materialrollen in
beliebiger Weise zusammengestellt werden. Dies ermöglicht es, bei einer leeren Materialrolle
einfach durch beispielsweise Ansetzen des Nähgutlagenanfangs einer zugeordneten Materialrolle
an das Nähgutlagenende einer leeren Materialrolle zu heften, so dass eine quasi kontinuierliche
Fortführung des Nähvorgangs erreicht werden kann. Lediglich für den kurzen Zeitraum
des Umschaltungsvorgangs des Bezugs der Nähgutlage von der einen Materialrolle auf
die andere Materialrolle ist eine Rüstzeit erforderlich. Die aneinandergehefteten
Nähgutlagen können auch voneinander variieren, wenn beispielsweise ein anderes Nähgut
durch das Nähaggregat herzustellen ist. Auf diese Weise kann eine hohe Flexibilität
bei kleiner Rüstzeit erreicht werden. Besonders mit zunehmender Anzahl der Nähgutlagen
erweist sich die erfindungsgemäße Bevorratungseinrichtung als vorteilhaft, weil hierdurch
die Rüstzeiten enorm reduziert werden können. Die alternative Zuführbarkeit von Nähgutlagen
aus einer Rollenaufnahme erlaubt es somit, eine hohe Flexibilität hinsichtlich der
Erzeugung von Nähgut durch das Nähaggregat erreichen zu können.
[0010] Vorteilhaft ist jede Materialrolle in einem Halter drehbar gelagert. Dies ermöglicht
es, jede Materialrolle quasi beliebig in den Herstellungsprozess des Nähgutes einzubinden.
Hierzu sind keine manuell aufwändigen Maßnahmen, wie Austauschen von Materialrollen
oder dergleichen erforderlich. Dabei ermöglicht es der Halter, die gehaltene Materialrolle
auf einfache Weise nach Bedarf auszuwechseln. Mit dem Halter kann eine vereinfachte
und schnellere Bereitstellung einer Nähgutlage einer Materialrolle erreicht werden.
Vorzugsweise ist der Halter Bestandteil der Rollenaufnahme. Die Rollenaufnahme kann
beispielsweise durch ein Gestell gebildet sein, in welches ein oder mehrere Halter
einsetzbar beziehungsweise einfahrbar sind. Der Halter kann geeignete Mittel aufweisen,
mit denen er die Materialrolle in der gewünschten Position halten kann. Die drehbare
Lagerung der Materialrolle kann beispielsweise durch drehbare Walzen am Halter gebildet
sein, auf denen die Materialrolle abgelegt ist. Darüber hinaus kann die Materialrolle
koaxial mit einer am Halter vorgesehenen drehbar gelagerten Achse verbunden sein,
womit die Drehbarkeit der Materialrolle gewährleistet werden kann. Der Halter selbst
kann gegenüber der Rollenaufnahme gelenkig angeordnet sein, so dass er gegenüber dieser
verschwenkbar ist. Darüber hinaus kann der Halter als Schlitten ausgebildet sein,
der vorzugsweise horizontal gegenüber der Rollenaufnahme verfahrbar ist, damit eine
Materialrolle aus beziehungsweise in die Rollenaufnahme verfahren werden kann. Es
kann vorgesehen sein, dass die Halter der Rollenaufnahme im Wesentlichen horizontal
nebeneinander oder vertikal übereinander angeordnet sind. Dies ermöglicht ein einfaches
Verbinden der zu verbindenden Nähgutlagen.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass Nähgutlagen benachbarter Materialrollen miteinander
verbunden werden. Hierdurch kann die neue Nähgutlage durch die vorhergehende Nähgutlage
im Wesentlichen automatisch in den Herstellprozess des Nähgutes eingeführt werden.
[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass in den Haltern einer Rollenaufnahme im Wesentlichen
Gleiches oder zumindest hinsichtlich der wesentlichen Eigenschaften für den Nähvorgang
ähnliches Material lagerbar ist beziehungsweise gelagert ist. Dies erlaubt es, große
Mengen von insbesondere großflächigem Nähgut herzustellen, wobei aufgrund des geringen
Rüstaufwandes eine hohe Nährate des Nähaggregates erreicht werden kann. Die Herstellgeschwindigkeit
wird damit im Wesentlichen durch die Geschwindigkeit des Nähaggregates bestimmt.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung weist jeder Halter zumindest zwei beabstandet angeordnete
Kragarme und eine sich zwischen den Kragarmen erstreckende Drehachse zur Aufnahme
einer Materialrolle auf. Auf diese Weise kann eine einfache drehbare Lagerung der
Materialrolle am Halter erreicht werden. Zu Montagezwecken kann vorgesehen sein, dass
wenigstens einer der Kragarme schwenkbar am Halter angeordnet ist. Dies erlaubt es,
die Materialrolle auf einfache Weise in den Halter einzuführen und mit der Drehachse
zu verbinden, indem beispielsweise die Materialrolle in den Halter eingelegt wird,
die Drehachse durch die Materialrolle durchgesteckt und mit den Kragarmen durch eine
Schwenkbewegung in eine drehbare Lagerung der Materialrolle versetzt wird. Der Kragarm
kann somit aus dem Bereich geschwenkt werden, durch den die Materialrolle vom Halter
entfernbar oder einbringbar ist.
[0014] Der Halter kann wannenartig, im Querschnitt annähernd halbkreisförmig ausgebildet
sein, wobei er an die Außenkontur der Materialrolle anpassbar ist. Diese Ausgestaltung
eignet sich insbesondere für den Fall, dass die Materialrolle nicht mittels einer
Drehachse am Halter gelagert wird. In dieser Ausgestaltung läuft die Außenkontur der
Materialrolle auf dem Halter während des Abziehvorgangs der Nähgutlage ab. Eine konstruktiv
und zuverlässige Ausgestaltung des Halters kann erreicht werden. Bewegliche Teile
können vermieden werden. Damit die Lagerung hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit weiter
verbessert werden kann, ist der Halter vorzugsweise an die Außenkontur der Materialrolle
anpassbar.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Halter eine reibungsmindernde Oberfläche
aufweist, die der Materialrolle zugewandt ist. Dies erlaubt es zum einen, Antriebsenergie
zum Abziehen der Nähgutlage zu reduzieren und zum zweiten Einflüsse, insbesondere
auf die Nähgutlage aufgrund des Abziehens von der Materialrolle zu reduzieren. Die
reibungsvermindernde Oberfläche kann beispielsweise durch eine polierte oder verchromte
Stahlfläche oder dergleichen gebildet sein. Hierdurch können unzulässig hohe Zugkräfte
auf die Nähgutlagen vermieden werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung des Halters kann vorsehen, dass der Halter mehrere, zumindest
zwei Rollen aufweist, die drehbar im Halter gelagert sind und auf die die Materialrolle
auflegbar ist. Auf diese Weise kann eine einfache Lagerung der Materialrolle bei geringer
Reibung erreicht werden. Insbesondere erweist sich diese Ausgestaltung als vorteilhaft,
weil die Nähgutlage mechanisch außer durch die beim Abziehen auftretenden Kräfte nicht
beansprucht wird. Gerade bei empfindlichen Nähgutlagen erweist sich dies als vorteilhaft.
[0017] Eine Weiterbildung sieht vor, dass mehrere, zumindest zwei Rollenaufnahmen zur Aufnahme
von jeweils zumindest zwei Materialrollen in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene
nebeneinander, vorzugsweise derart angeordnet sind, dass die Drehachsen der Materialrollen
im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Durch die parallele Ausrichtung
lässt sich erreichen, dass die einzelnen Nähgutlagen der Materialrollen auf einfache
Weise zum Nähaggregat geführt werden können, ohne dass aufwändige Ausrichtungen der
jeweiligen Nähgutlagen zueinander erforderlich wären. Dies reduziert die Beanspruchung
der Nähgutlagen während der Verarbeitung. Die Ausrichtung in einer im Wesentlichen
horizontalen Ebene erlaubt es darüber hinaus, dass die Nähgutlagen insbesondere bei
großflächigem Nähgut in Querrichtung im Wesentlichen gleichmäßig belastet werden.
Darüber hinaus ist dies vorteilhaft für das Bearbeiten durch das Nähaggregat, weil
die einzelnen Nähgutlagen mit im Wesentlichen homogener Spannung zugeführt werden
können. Störungen beim großflächigen Nähgut wie beispielsweise Kräuselungen oder dergleichen
können weitgehend vermieden werden.
[0018] Zumindest der obere Halter einer Rollenaufnahme kann eine Aufnahmeeinrichtung aufweisen,
mit der eine Materialrolle in den oberen Halter förderbar ist. Auf diese Weise können
die teilweise schweren Materialrollen, die oftmals ein Gewicht von 50 kg oder mehr
aufweisen, erleichtert gehandhabt werden. Es ist nicht mehr nötig, die Materialrolle
mit hohem manuellen Aufwand in den oberen Halter zu fördern. Statt dessen kann die
Materialrolle in die Aufnahmeeinrichtung eingelegt werden, und zumindest teilweise
automatisch in die bestimmungsgemäße Position im Halter gefördert werden. Hierdurch
kann auch Zeit eingespart werden.
[0019] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Aufnahmeeinrichtung einen Schlitten mit einer
zumindest teilweise an die Materialrolle anlegbaren Auflagefläche aufweist, der relativ
zum Halter zwischen einer eingeschobenen und einer ausgezogenen Stellung bewegbar
und in einer mit der ausgezogenen Stellung übereinstimmenden Endstellung relativ zum
Halter abwinkelbar ausgebildet ist. Dies erlaubt es, die Materialrolle während der
Beschickung des Halters sicher zu führen und auf einfache Weise in den Halter einzubringen.
Darüber hinaus eignet sich diese Ausgestaltung insbesondere zur zumindest teilweisen
Automatisierung, so dass im Wesentlichen ohne manuelle Einwirkung die Materialrolle
in den Halter eingebracht werden kann.
[0020] Im Längsschnitt kann der Schlitten im Wesentlichen L-förmig ausgebildet sein und
einen Schenkel für eine abstützende Anlage für die Materialrolle bilden. Auf diese
Weise kann in der abgewinkelten Endstellung relativ zum Halter eine abstützende Anlage
für die Materialrolle gebildet werden, indem diese aufgrund ihrer Gewichtskraft am
Schenkel anliegt. Die Materialrolle ist dadurch hinsichtlich Verkippen gegenüber dem
Schlitten sicher gehalten. Zusammen mit dem Abwinkeln kann eine Beschickungsstellung
bereitgestellt werden, die ein einfaches Beschicken des Halters mit einer Materialrolle
erlaubt.
[0021] Die Auflagefläche kann auch aus mehreren drehbar im Schlitten gelagerten Rollen oder
Walzen bestehen. Dies erlaubt es, die Materialrolle im eingezogenen Zustand des Schlittens
auf einfache Weise axial zu positionieren.
[0022] Zwischen dem Schlitten und der Aufnahmeeinrichtung kann ein Kraftspeicher und/oder
ein Linearmotor angeordnet sein. Der Kraftspeicher und/oder der Linearmotor kann dafür
sorgen, dass der Halter mit der Materialrolle in die bestimmungsgemäße Stellung der
Rollenaufnahme im Wesentlichen gezogen werden kann. Manuelle Eingriffe können somit
weitgehend vermieden werden. Darüber hinaus lässt sich hierdurch eine Automatisierung
der Beschickung der Rollenaufnahme erreichen. Der Linearmotor kann als Hydraulik-
oder Pneumatikzylinder und/oder der Kraftspeicher als Zugfeder ausgebildet sein, die
bei einer Bewegung des Schlittens von der eingeschobenen in die ausgezogene Stellung
spannbar ist.
[0023] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Rollenaufnahme ein Traggestell aufweist, an
dem die Halter als jeweils zwei im Abstand mit dem Traggestell angeordnete Kragarme
ausgebildet sind, zwischen denen eine Materialrolle drehbar gelagert ist, wobei in
die Kragarme eine Stange oder Walze einlegbar ist, welche Stange oder Walze die Materialrolle
zentrisch durchgreift. Diese Ausgestaltung eignet sich beispielsweise dann, wenn die
Materialrolle mittels einer Hebeeinrichtung, wie einem Stapler in den Halter verbracht
werden soll. So kann die Materialrolle in dem Halter abgelegt werden, wobei sie zunächst
auf einer Unterlage des Halters aufliegt. Um die Materialrolle drehbar zu lagern,
wird nunmehr die Stange oder Walze in die Materialrolle diese zentrisch durchgreifend
eingesetzt und anschließend in die Kragarme eingelegt, so dass eine drehbare Lagerung
der Materialrolle erreicht werden kann. Vorzugsweise ist die Materialrolle hierfür
lediglich gering anzuheben, so dass eine einfache Handhabung erreicht werden kann.
Dadurch, dass der Halter vorgesehen ist, kann zugleich eine sichere Handhabung erreicht
werden, so dass auch bei Montagefehlern oder dergleichen gefährliche Zustände durch
Abrutschen der Materialrolle oder dergleichen vermieden werden können.
[0024] Es wird weiterhin vorgeschlagen, dass zumindest ein Kragarm eines jeden Halters relativ
zum Traggestell verschiebbar, vorzugsweise um eine parallel zur Stange oder Walze
verlaufende Achse und/oder eine lotrecht ausgerichtete Achse verschwenkbar und/oder
demontierbar ausgebildet ist. Dadurch kann die Montage der Materialrolle am Halter
weiter vereinfacht werden, indem beispielsweise zu Montagezwecken der Kragarm derart
bewegt wird, dass er die Materialrolle seitlich freigibt. Diese kann dann aus dem
Halter entfernt werden. Umgekehrt kann erreicht werden, dass zu Rüstzwecken die Materialrolle
in den Halter eingeführt wird, die Stange oder Walze in die Materialrolle zentrisch
eingeführt wird und durch Zurückbewegen des Kragarms die Materialrollen die gewünschte
Position gegenüber dem Halter gebracht wird, so dass eine drehbare Lagerung gewährleistet
ist. Vorzugsweise kann der Kragarm einen Antrieb aufweisen, mit dem zugleich ein gegebenenfalls
erforderliches Anheben der Materialrolle gegenüber dem Halter erreicht werden kann.
[0025] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass zumindest zwei Haltern einer Rollenaufnahme
eine Verbindungs- und Führungseinrichtung für die von den Materialrollen abzuziehenden
Nähgutlagen zugeordnet ist. Mit der Verbindungs- und Führungseinrichtung kann erreicht
werden, dass eine Nähgutlage von einer Materialrolle für eine Verbindung mit einem
Ende einer anderen Nähgutlage bereitgehalten wird, die aktuell gerade nicht in den
Herstellungsprozess einbezogen ist. Diese Ausgestaltung eignet sich unter anderem
für eine Umschaltung von Nähgutlagen, beispielsweise wenn auf den Materialrollen der
jeweils zwei Halter unterschiedliche Nähgutlagen angeordnet sind. Aber auch für eine
Fortsetzung einer Nähgutlage, die von einer Materialrolle eines Halters abgerollt
wird, kann eine einfache Fortsetzung erreicht werden, indem an das Ende dieser Nähgutlage
der Anfang der anderen Nähgutlage angekoppelt wird. Hierzu kann die Verbindungs- und
Führungseinrichtung eine Verbindung des Endes der einen Nähgutlage mit dem Anfang
der anderen Nähgutlage durchführen.
[0026] Die Verbindungs- und Führungseinrichtung kann zwei beabstandet zueinander angeordnete
Klemmeinrichtungen aufweisen, mit denen zumindest eine Nähgutlage klemmend fixierbar
ist. Diese Ausgestaltung erlaubt es, für eine schnelle Verbindung einen Anfang einer
Nähgutlage bereitzuhalten. Durch die Klemmeinrichtung kann ferner erreicht werden,
dass die beiden zu verbindenden Enden in einer vorgegebenen Position zueinander fixiert
werden, so dass eine einfache Verbindung der beiden Enden erreicht werden kann.
[0027] Jede Klemmeinrichtung kann ferner zumindest eine relativ zur Nähgutlage verschwenkbare
Walze aufweisen. Diese ermöglicht es, die Klemmwirkung der Klemmeinrichtung einzustellen
und an die jeweilige Nähgutlage, die zu klemmen ist, anzupassen.
[0028] Mit der Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Zuführung einer Nähgutlage aus einer
Bevorratungseinrichtung zu einer Nähmaschine vorgeschlagen, wobei die zweite, neben,
oberhalb oder unterhalb der ersten Nähgutlage angeordnete Nähgutlage bei Bedarf von
der zweiten Materialrolle in dem zweiten Halter der Rollenaufnahme abgezogen und der
Nähmaschine zugeführt wird. Erfindungsgemäß werden zwei Materialrollen mit Nähgutlagen
in der Bevorratungseinrichtung in zwei Haltern einer Rollenaufnahme angeordnet und
eine erste Nähgutlage von einem Halter der Rollenaufnahme abgezogen und der Nähmaschine
zugeführt. Dies erlaubt es, die Nähgutlagen bedarfsgerecht zu wechseln, ohne dass
große Montagearbeiten anfallen. Insbesondere können kurze Rüstzeiten erreicht werden,
weil die Materialrollen, von denen die Nähgutlagen bedarfsgerecht bereitgestellt werden,
unmittelbar verfügbar sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein Wechsel von Nähgutlagen
durchgeführt werden kann. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass lediglich die endende
Nähgutlage der ersten Materialrolle durch die Nähgutlage der zweiten Materialrolle
verlängert wird. Die Erfindung ist dabei nicht auf die Anordnung der Nähgutlagen oberhalb
oder unterhalb beschränkt. Die Nähgutlagen können sich auch überlappen oder nebeneinander
oder in Kombination hiervon angeordnet sein.
[0029] Es wird vorgeschlagen, dass die zweite Nähgutlage mit dem Ende der ersten Nähgutlage
verbunden wird. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für die Fortsetzung von
Nähgutlagen, bei der eine erste Materialrolle abgewickelt ist und die Nähgutlage durch
die zweite Nähgutlage verlängert werden soll, damit der Nähprozess fortgeführt werden
kann. Durch die Verbindung wird die zweite Nähgutlage mit der Verarbeitung der ersten
Nähgutlage in das Nähaggregat automatisch hineingezogen. Ein erneutes Einfädeln oder
dergleichen kann eingespart werden.
[0030] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die erste Nähgutlage vor der Verbindung mit der
zweiten Nähgutlage im Wesentlichen rechtwinklig zu Ihrer Längserstreckung in zwei
Abschnitte getrennt, insbesondere geschnitten wird. Diese Ausgestaltung eignet sich
dafür, den Nähvorgang abzuändern, indem er mit einer anderen Nähgutlage fortgeführt
werden soll. Dabei wird die erste Nähgutlage derart abgeschnitten, dass das Nähgut
bestimmungsgemäß vervollständigt werden kann. Darauf folgt dann unmittelbar die zweite
Nähgutlage, die für ein weiteres Nähgut vorgesehen ist. Hierdurch lässt sich eine
einfache, flexible Fertigungssteuerung erreichen, indem unterschiedliche Nähgüter
auf quasi beliebige Weise hergestellt werden können.
[0031] Vorteilhaft werden die miteinander zu verbindenden Enden stumpf aneinanderstoßend
angeordnet und mit zumindest einem, beide Enden übergreifenden Klebestreifen miteinander
verbunden. Durch den Klebestreifen kann eine zuverlässige Verbindung erreicht werden,
so dass die zweite Nähgutlage durch die erste in die Nähmaschine eingeführt werden
kann. Eine kostengünstige Verbindung kann erreicht werden.
[0032] Es kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass die miteinander zu verbindenden Enden
überlappend aufeinanderliegend angeordnet und mit zumindest einem, beide Enden durchgreifenden
Verbindungselement, beispielsweise einem Kunststofffaden miteinander verbunden werden.
Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere dann, wenn die zu verbindenden Enden
der Nähgutlagen unterschiedliche Dicken aufweisen oder die Nähgutlagen für die Befestigung
eines Klebestreifens nicht geeignet sind. Auch für unterschiedlichste Nähgutlagen
kann eine zuverlässige Verbindung erreicht werden.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass die Nähgutlagen in Form von Materialrollen in der Rollenaufnahme
übereinander und/oder nebeneinander bevorratet werden. Aus produktionstechnischer
Sicht erweist es sich als vorteilhaft, wenn zu verbindende Nähgutlagen unterschiedlicher
Materialrollen möglichst benachbart zueinander angeordnet sind. Hierdurch kann eine
besonders einfache Konstruktion und ein vereinfachter Fertigungsablauf erreicht werden.
[0034] Eine Weiterbildung sieht vor, dass in den Haltern einer Rollenaufnahme im Wesentlichen
gleiches oder zumindest hinsichtlich der wesentlichen Eigenschaften für den Nähvorgang
ähnliches Material gelagert wird. Wesentliche Eigenschaften sind beispielsweise die
Beschaffung des Materials, beispielsweise Stoffeigenschaften, Belastbarkeit, Elastizität
oder dergleichen. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für die Herstellung
großflächigen Nähguts.
[0035] Weiterhin können die miteinander zu verbindenden Nähgutlagen vor dem Verbinden ihrer
Enden relativ zueinander in ihrer Lage fixiert werden. Dies erlaubt es, eine zuverlässige
Verbindung der Nähgutlagen miteinander zu erreichen. Insbesondere kann erreicht werden,
dass die Nähgutlagen über die gesamte Quererstreckung stumpf aneinanderstoßen, um
verklebt zu werden. Darüber hinaus kann ein weitgehend gleichmäßiger Überlappungsbereich
erreicht werden, der es erlaubt, die beiden Nähgutlagen mit einem Kunststofffaden
zuverlässig zu verbinden.
[0036] Eine erfindungsgemäße Bevorratungseinrichtung kann auch für ein als Decklagen ausgebildetes
Nähgutmaterial vorgesehen sein. Dieses Nähgutmaterial wird in der Regel bei der Herstellung
von Steppdecken oder Matratzenplatten sehr häufig einem Materialwechsel unterzogen,
sodass sich gerade in diesem Bereich eine schnelle Wechselmöglichkeit zwischen unterschiedlichen,
in einer Rollenaufnahme angeordneten Decklagenmaterialen als vorteilhaft erweist.
Vorzugsweise sind diese Nähgutlagen im Bereich unmittelbar vor dem Nähaggregat angeordnet.
Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die Rollen mit den Decklagen in der Regel
aufgrund der Materialstärke der Decklagen einen geringeren Durchmesser haben, als
solche Rollen, auf denen elastisches Schaumstoffmaterial gewickelt ist.
[0037] Weitere Vorteile und Merkmale sind der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
zu entnehmen. Im Wesentlichen gleichbleibende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Ferner wird bezüglich gleicher Merkmale und Funktionen auf die Beschreibung
zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 verwiesen. Die Zeichnungen sind Schemazeichnungen
und dienen lediglich der Erläuterung des folgenden Ausführungsbeispiels.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Nähaggregat mit einer Bevorratungseinrichtung des Standes der Technik in einer
schematischen Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Nähaggregats mit einer Bevorratungseinrichtung
der Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Seitendarstellung der Bevorratungseinrichtung nach Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer Rollenaufnahme der Bevorratungseinrichtung gemäß Fig. 3 mit
zwei übereinander angeordneten Materialrollen in einer Seitenansicht;
- Fig. 5
- die Rollenaufnahme nach Fig. 4 mit einem teilweise seitlich herausgefahrenen Halter
und
- Fig. 6
- die Rollenaufnahme nach Figuren 4 und 5, mit einem in einer seitlich gekippten Stellung
angeordneten Halter.
[0039] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Bevorratungseinrichtung 10 für
eine zumindest ein Nähaggregat aufweisenden Nähmaschine 14, mit der Matratzenplatten
hergestellt werden, welche vorliegend aus drei Nähgutlagen 16, 18, 20 gebildet sind,
die jeweils von einer Materialrolle 24, 26, 28 abgezogen werden. Vorliegend besteht
die Nähgutlage 18 aus elastischem Material, nämlich Schaumstoff. Die Nähgutlage 20
bildet eine Decklage. Die Nähgutlage 16 besteht aus unelastischem Material.
[0040] Die Nähgutlagen 16, 18, 20 werden beim Abrollen aufeinander abgelegt und bilden das
zu vernähende Nähgut, welches über nicht bezeichnete Führungsrollen dem Nähaggregat
zugeführt wird. Die Zuführung der Nähgutlagen 16, 18, 20 wird durch die auf das Nähgut
einwirkende Kraft bereitgestellt. In dem Nähaggregat werden die aufeinander abgelegten
Nähgutlagen 16, 18, 20 miteinander zum Nähgut vernäht. Das Nähgut wird über nicht
bezeichnete Führungs- beziehungsweise Umlenkrollen, welche unter anderem eine Straffung
des Nähgutes im Ausgangsbereich des Nähaggregats bereitstellen, abgeführt und einer
weiteren Verarbeitung zugeführt.
[0041] Oberhalb jeder der Materialrollen 24, 26, 28 ist jeweils eine Ersatzrolle gelagert,
die zum Austausch der darunter angeordneten Materialrolle dient. Hierfür ist zunächst
die entsprechende Materialrolle 24, 26, 28 zu entfernen, so dass Raum für die Aufnahme
der darüber angeordneten Materialrolle geschaffen wird. Letztere wird dann manuell
in die Position der vorhergehenden Materialrolle 24, 26, 28 abgelassen. Nach einem
Einfädelvorgang kann der Herstellungsprozess des Nähgutes fortgesetzt werden.
[0042] Bei diesem Stand der Technik erweist es sich als nachteilig, dass bei einem erforderlichen
Wechsel wenigstens einer der drei Nähgutauflagen 16, 18, 20 oder wenn eine der Materialrollen
24, 26, 28 leergelaufen ist, die entsprechende Materialrolle 24, 26, 28 auszuwechseln
ist. Hierfür muss die Nähmaschine 14 vollständig angehalten werden. Die Umrüstung
erfordert viel Zeit, insbesondere weil die Materialrollen umzulagern sind. Fig. 2
zeigt nun eine Bevorratungsvorrichtung 32 gemäß der Erfindung mit drei Rollenaufnahmen
34. Jede Rollenaufnahme 34 weist vorliegend zwei Halter 42 auf, die jeweils paarweise
vertikal übereinander angeordnet sind. Vorliegend sind die drei Rollenaufnahmen 34
horizontal hintereinander angeordnet, so dass die jeweiligen Nähgutlagen während des
Abziehens von in den Haltern 42 angeordneten Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40
aufeinander abgelegt werden können.
[0043] Jeder Halter 42 nimmt jeweils eine Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 auf. Jede
der Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 ist an ihrem jeweiligen Halter 42 drehbar
gelagert. Fig. 3 zeigt die Bevorratungsvorrichtung in einer schematischen Seitenansicht.
[0044] Die Halter 42 sind Bestandteil der Rollenaufnahme 34. Von den in einer der Rollenaufnahme
34 angeordneten Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 sind die entsprechenden Nähgutlagen
abziehbar und dem Nähaggregat zuführbar. Das Nähaggregat ist vorliegend ein Nähaggregat,
wie es zuvor bezüglich des Standes der Technik angegeben wurde. Die Halter 42 der
Rollenaufnahme 34 sind im Wesentlichen horizontal nebeneinander übereinander angeordnet.
[0045] In den Haltern 42 der Rollenaufnahme 34 ist vorliegend im Wesentlichen gleiches oder
zumindest hinsichtlich der wesentlichen Eigenschaften für den Nähvorgang ähnliches
Material gelagert. So kann bei Erreichen eines Endes einer auf der Materialrolle 24,
26, 28, 36, 38, 40 aufgerollten ersten Nähgutlage unmittelbar auf die vertikal benachbarte
Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 umgestellt werden, indem lediglich ein Anfang
der zweiten Nähgutlage der vertikal benachbarten Materialrolle mit dem Ende der ersten
Nähgutlage verbunden wird.
[0046] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, hat jeder Halter 42 zwei beabstandet angeordnete
Kragarme 44 sowie eine sich zwischen den Kragarmen 44 erstreckende Drehachse 46 zur
Aufnahme der jeweiligen Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40.
[0047] Jeder der Halter 42 weist mehrere Rollen 48 auf, die drehbar im Halter 42 gelagert
sind und auf die die Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 auflegbar ist. Hierdurch
kann eine auf den Rollen 48 aufliegende Materialrolle axial in Längsrichtung des Halters
42 ohne großen Kraftaufwand verschoben werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht es,
nicht nur die Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 vereinfacht auszuwechseln, sondern
sie erlaubt es darüber hinaus die Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 in ihrer axialen
Position zu justieren.
[0048] In der vorliegenden Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die Bevorratungseinrichtung
32 aus drei Rollenaufnahmen 34 besteht, die jeweils zur Aufnahme von zwei Materialrollen
24, 26, 28, 36, 38, 40 in einer im Wesentlichen vertikalen Ebene nebeneinander ausgebildet
sind, so dass Drehachsen 46 der Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 im Wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind. Fig. 4 zeigt die Rollenaufnahme 34 für die
Materialrollen 16 und 24.
[0049] Ferner ist vorgesehen, dass jeweils der obere Halter 42 der Rollenaufnahme 34 eine
Aufnahmeeinrichtung 50 aufweist, mit der eine Materialrolle 24, 26, 40 in den jeweiligen
oberen Halter 42 förderbar ist (Fign. 4 bis 6). Die Aufnahmeeinrichtung 50 hat hierfür
einen Schlitten 52, der eine an die Materialrolle 24, 26, 40 anlegbare Auflagefläche
54 aufweist. Der Schlitten 52 ist relativ zum Halter 42 zwischen einer eingeschobenen
und einer ausgezogenen Stellung bewegbar und in einer mit der ausgezogenen Stellung
übereinstimmenden Endstellung relativ zum Halter 42 abwinkelbar ausgebildet (Fign.
5 und 6).
[0050] Wie aus den Fign. 5 und 6 ersichtlich ist, kann der Schlitten 50 um eine Achse 56
verschwenkt werden, so dass er in der ausgezogenen Endstellung zum Halter 42 derart
abwinkelbar ist, dass die Materialrolle 24, 26, 40 einfach entnommen beziehungsweise.
eingesetzt werden kann.
[0051] Vorliegend ist der Schlitten 52 im Längsschnitt L-förmig ausgebildet. Der Schlitten
52 bildet einen Schenkel 58 als abstützende Anlage für die Materialrolle 24, 26, 40.
Dadurch kann in der ausgefahrenden und gekippten Endposition die Materialrolle 24,
26, 40 auf einfache Weise ausgewechselt werden.
[0052] Die Auflagefläche 54 ist vorliegend aus mehreren, drehbar im Schlitten 52 gelagerten
Rollen 48 gebildet. Durch die Rollen 48 kann die Materialrolle 24, 26, 40 in der eingeschobenen
Stellung des Schlittens 52 ohne großen Kraftanstrengung in die gewünschte axiale Position
verschoben werden.
[0053] Zwischen dem Schlitten 52 und der Aufnahmeeinrichtung 50 ist ein Linearmotor 60 angelenkt,
mit dem der Schlitten 52 zwischen der eingeschobenen und der ausgezogenen Stellung
bewegt werden kann. Ein manueller Eingriff zur Positionierung des Schlittens 52 kann
somit im Wesentlichen eingespart werden. Die Anordnung des Schlittens 52 sowie die
Anlenkung des Linearmotors 60 erlaubt es darüber hinaus, dass der Schlitten 52 während
seiner Bewegung zugleich auch in die entsprechende Position gekippt werden kann. Ein
Ausschieben des Schlittens 52 bewirkt somit auch zugleich ein Kippen um die Achse
56, so dass mit einem einzigen Antrieb der Schlitten 52 von seiner Materialbereitstellungsstellung
in seine Rollenwechselstellung verfahren werden kann (vgl. Fig. 4 bis 6).
[0054] Der Linearmotor 60 ist als Pneumatikzylinder ausgebildet. Daneben kann der Linearmotor
natürlich auch als Hydraulikzylinder oder auch unter Verwendung einer Zugfeder als
Kraftspeicher ausgebildet sein.
[0055] Die Rollenaufnahme 34 weist ein Traggestell 62 auf, an welchem die Halter 42 als
jeweils zwei im Abstand mit dem Traggestell 62 angeordnete Kragarme 44 ausgebildet
sind, zwischen denen eine Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 drehbar gelagert ist.
In die Kragarme 44 ist eine Stange als Drehachse 46 einlegbar, welche Stange oder
Walze die Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 zentrisch durchgreift.
[0056] Um die Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40 auswechseln zu können, ist jeweils ein
Kragarm 44 eines jeden Halters 42 relativ zum Traggestell 62 verschiebbar, und zwar
um eine parallel zur Drehachse 46 verlaufende Achse ausgebildet. Dies erlaubt es,
den jeweiligen Kragarm 44 vorzugsweise nach unten wegzuschwenken, so dass der Schlitten
52 für eine Bewegung der jeweiligen Materialrolle 24, 26, 40 in axialer Richtung mit
der auf ihm aufgelegten Materialrolle 24, 26, 40 freigegeben ist.
[0057] Aus den Figuren 2 und 3 ist ferner zu erkennen, dass jeweils zwei Haltern 42 einer
Rollenaufnahme 34 eine Verbindungs- und Führungseinrichtung 64 für die von den Materialrollen
24, 26, 28, 36, 38, 40 abzuziehenden Nähgutlagen zugeordnet ist. Diese ermöglicht
es, ein Anfang beziehungsweise Ende einer Nähgutlage von einer jeweils nicht im Betrieb
befindlichen Materialrolle zu fixieren. Hierfür weist die Verbindungs- und Führungseinrichtung
64 zwei beabstandet zueinander angeordnete Klemmeinrichtungen auf, mit denen die jeweiligen
Nähgutlage klemmend fixierbar ist. Nicht dargestellt ist, dass jede Klemmeinrichtung
zumindest eine relativ zur Nähgutlage verschwenkbare Walze aufweist.
[0058] Der Verfahrensablauf zur Zuführung einer Nähgutlage wird nachfolgend beschrieben:
Aus der Bevorratungseinrichtung 32 werden Nähgutlagen 14, 16, 18 einer ein Nähaggregat
aufweisenden Nähmaschine 14 zum Zwecke des Vernähens zugeführt. Die Bevorratungseinrichtung
32 weist hierfür sechs Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 auf, von denen jeweils
Nähgutlagen 16, 18, 20 abgezogen werden können. Die Materialrollen 24, 26, 28, 36,
38, 40 sind paarweise in Rollenaufnahmen 34 vertikal übereinander angeordnet.
[0059] Wie Fig. 2 zeigt, ist vorgesehen, dass die Materialrollen 24, 26, 28 Nähgutlagen
16, 18, 20 bereitstellen, die aufeinander abgelegt werden und dem Nähaggregat über
nicht näher bezeichnete Umlenk- und Führungsrollen zugeführt werden. Die Nähgutlagen
16, 18, 20 werden vorliegend zu Matratzenplatten vernäht. Jeweils zwei Materialrollen
24, 26, 28, 36, 38, 40 mit Nähgutlagen 16, 18, 20 werden in der Bevorratungseinrichtung
32 in zwei Haltern 42 einer Rollenaufnahme 34 angeordnet, wobei eine erste Nähgutlage
16, 18, 20 von einem Halter 42 der Rollenaufnahme 34 abgezogen und der Nähmaschine
14 zugeführt wird.
[0060] Bei Bedarf kann die oberhalb oder unterhalb der ersten Nähgutlage 16, 18, 20 angeordnete
Nähgutlage 16, 18, 20 von der jeweils zweiten Materialrolle 24, 26, 28, 36, 38, 40
in dem zweiten Halter 42 der entsprechenden Rollenaufnahme 34 abgezogen und der Nähmaschine
14 zugeführt werden. Hierzu wird die zweite Nähgutlage 16, 18, 20 mit dem Ende der
ersten Nähgutlage 16, 18, 20 verbunden. Dazu kann die erste Nähgutlage 16, 18, 20
vor der Verbindung mit der zweiten Nähgutlage 16, 18, 20 an ihrem Ende im Wesentlichen
rechtwinklig zu ihrer Längserstreckung abgeschnitten werden, um eine gerade Kante
zu bilden.
[0061] Die miteinander zu verbindenden Enden werden stumpf aneinanderstoßend angeordnet
und mit einem beide Enden übergreifenden Klebestreifen miteinander verbunden. Durch
eine Fortsetzung des Fertigungsvorgangs wird somit die zweite Nähgutlage 16, 18, 20
automatisch durch die erste Nähgutlage 16, 18, 20 zum Nähaggregat für die Fortsetzung
des Nähvorgangs gefördert. Montagetätigkeiten zum Austausch von Materialrollen 24,
26, 28, 36, 38, 40 können somit auf ein Minimum reduziert werden beziehungsweise erfolgen
unabhängig vom jeweiligen Fertigungsprozess. Die Nähgutlagen 16, 18, 20 werden in
Form von Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 in der Rollenaufnahme 34 übereinander
bevorratet. In den Haltern 42 einer Rollenaufnahme 34 angeordnete Materialrollen 24,
26, 28, 36, 38, 40 weisen gleiche oder zumindest hinsichtlich der wesentlichen Eigenschaften
für den Nähvorgang ähnliche Materialien auf.
[0062] Um eine gute Verbindung der zu verbindenden Enden der Nähgutlagen 16, 18, 20 erreichen
zu können, werden die miteinander zu verbindenden Nähgutlagen 16, 18, 20 vor dem Verbinden
ihrer Enden relativ zueinander in der Lage fixiert. Unter anderem können hierfür auch
die Materialrollen 24, 26, 28, 36, 38, 40 in ihrer axialen Position zueinander verschoben
werden.
[0063] In den Figuren 2 und 3 sind ergänzend zwei Materialrollen 92, 94 dargestellt, die
ebenfalls in einer Rollenaufnahme angeordnet sind, wobei es sich bei den Materialrollen
92 und 94 um sogenanntes Decklagenmaterial handelt, welches bei der Herstellung von
beispielsweise Steppdecken oder Matratzenplatten als oberste Lage angeordnet und vernäht
wird. Bei der Herstellung von Steppdecken oder Matratzenplatten ist oftmals ein häufiger
Wechsel zwischen diesen Decklagenmaterialien erforderlich, um entsprechend vorgeplante
Chargen unterschiedlicher Ausgestaltung nähen zu können. Daher treffen die voranstehend
beschriebenen Vorteile der erfindungsgemäßen Bevorratungseinrichtung 10 auch auf eine
Bevorratungseinrichtung 10 mit einer Rollenaufnahme für dieses Decklagenmaterial gemäß
den Materialrollen 92 und 94 zu. Es ist in den Figuren 2 und 3 zu erkennen, dass diese
Materialrollen 92 und 94 in unmittelbarer Nähe zur Nähmaschine 14 in der Rollenaufnahme
22 gelagert sind, sodass dieses Decklagenmaterial auch in räumlicher Nähe zu dem Nähaggregat
vorgesehen ist. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass sämtliche Merkmale der Rollenaufnahmen
22, wie sie in der Bevorratungseinrichtung 10 gemäß den Figuren 2 und 3 dargestellt
und voranstehend beschrieben sind auch hinsichtlich der Materialrollen 92 und 94 in
der dafür vorgesehenen Rollenaufnahme 22 unmittelbar vor der Nähmaschine 14 vorgesehen
sein können. Dadurch werden auch die voranstehend beschriebenen Vorteile in diesem
Bereich erzielt.
[0064] Anhand der folgenden Figuren ist ein Nähvorgang beschrieben. Es zeigen:
- Figuren 7 bis 11
- schematische Verfahrensschritte eines Nähvorgangs und zum Fadenabschneiden einer Steppstichmaschine;
- Fig. 12
- einen Abschnitt eines Nähguts mit einem gespannten Oberfaden in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 13
- eine Schneideinrichtung zum Abschneiden von Fadenenden in perspektivischer Ansicht;
und
- Fig. 14
- die Schneideinrichtung gemäß Fig. 13 in einer Draufsicht.
[0065] Aus den Figuren 7 bis 11 ist ein Verfahren zum Nähen von Nähgut 72 ersichtlich, welches
aus zwei großflächigen Nähgutlagen 16, 18 gebildet ist, die mittels eines Ober- und
eines Unterfadens 66, 68 verbunden werden. Bei dem Verfahren dringt eine Nadel 70
eines nicht weiter dargestellten Nähaggregats mit dem Oberfaden 66 in das Nähgut 72
ein. Der Oberfaden 66 wird mit dem Unterfaden 68 verbunden, woraufhin die Nadel 70
aus dem Nähgut 72 zurückgezogen wird (Fig. 7).
[0066] Um den Unterfaden 68 vom Nähgut 72 zu trennen, ist unterhalb des Nähgutes 72, das
heißt, im Bereich der der Nadel abgewandten Oberfläche des Nähgutes 72, eine Schneidvorrichtung
74 angeordnet, die den Unterfaden 68 abschneidet (Fig. 8). Nachdem der Unterfaden
68 abgeschnitten und ein freies Ende 78 ausgebildet ist, wird das Nähgut 72 in Transportrichtung
verschoben, wodurch der Oberfaden 66 derart gespannt wird, dass der mit dem Oberfaden
66 verbundene Unterfaden 68 mit seinem freien Ende 78 bis oberhalb einer der Nadel
70 zugewandten Oberfläche 76 gezogen wird, so dass das Ende 78 des Unterfadens 68
im Bereich dieser Oberfläche 76 entfernbar ist. Der Unterfaden 68 wird vor dem Spannen
des Oberfadens 66 am Ende eines Nähabschnitts abgeschnitten. Alternativ zum Verschieben
des Nähgutes 72 kann auch ein Spannen des Oberfadens 66 durch einen unabhängigen,
nicht dargestellten Spannhebel erfolgen (Fig. 9).
[0067] Das nun über die Oberfläche 76 überstehende freie Ende 78 des Unterfadens 68 wird
im Wesentlichen bündig mit der Oberfläche 76 abgeschnitten. Zu diesem Zweck ist eine
Schneidvorrichtung 80 vorgesehen, die im Folgenden noch beschrieben wird (Figuren
13, 14). Die Unterfäden 68 werden beispielsweise derart abgeschnitten, dass ihre über
die Oberfläche 76 hervorstehenden freien Enden 78 eine Länge von maximal 10 mm aufweisen.
Das Abschneiden des über die Oberfläche 76 überstehenden Teils des Unterfadens 68
wird mit einer flächig arbeitenden Schneideinrichtung 80 ausgeführt. Es ist vorgesehen,
dass im Wesentlichen jeder Nadel 70 eine Schneideinrichtung 80 zugeordnet ist.
[0068] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass auch der Oberfaden 66 geschnitten
wird, wenn dieser aufgrund eines Transports des Nähgutes 72 zwischen dem Ende einer
Naht und dem Anfang einer folgenden Naht auf der Oberfläche 76 aufliegt (Fig. 10).
[0069] Mittels eines Messers 82 werden die auf der Oberfläche 76 verlaufenden und nicht
mit dem Nähgut 72 vernähten Oberfäden 66 im Wesentlichen mittig geschnitten (Figuren
11 und 12).
[0070] Hierzu weist das quer zur Transportrichtung bewegbare Messer 82 eine Schneide 84
auf. Die Schneide 84 ist gegenüber der Oberfläche 76 geneigt angeordnet und läuft
in einem spitzen Winkel auf diese zu. Hierdurch kann mit der Spitze der Oberfaden
66 erfasst und über eine gleitende Bewegung über die Schneide 84 geschnitten werden.
Hierdurch werden Fadenenden 86 des Oberfadens 66 erzeugt. Die Fadenenden 86 können
sodann zusammen mit den Fadenenden 78 des Unterfadens 68 in einem Arbeitsgang mittels
der Schneidvorrichtung 80 (Figuren 13 und 14) abgeschnitten werden. Gegebenenfalls
werden die Fadenenden der Unterfäden und/oder der Oberfäden mit Luft angeblasen oder
angesaugt, so dass ein sicherer Schneidvorgang gegeben ist..
[0071] Auch beim Beginn einer Naht ist vorgesehen, dass der Unterfaden 68 mittels des Oberfadens
66 auf die der Nadel 70 zugewandte Oberfläche 76 gezogen wird.
[0072] Die Schneidvorrichtung 80 weist zwei flächig ausgebildete Schneidplatten 88 auf,
die im Wesentlichen parallel zueinander sowie gleitend verschiebbar zueinander angeordnet
sind. An einer Seite weisen die beiden Schneidplatten 88 sägezahnartige Fortsätze
in Form eines Sägezahnprofils 90 auf, die im Falle einer Verschiebung der Schneidplatten
88 längs der Erstreckung des Sägezahnprofils 90 gegeneinander an ihren benachbarten
Kanten eine Schneidwirkung hervorrufen. Die Schneidvorrichtung 80 wird zum Zwecke
des Abschneidens der Fadenenden 78, 86 entlang der Oberfläche 76 des Nähguts 72 genutzt.
Durch entsprechende Auswahl der Schneidplatten 88 kann die Länge der Fadenenden 76,
86 eingestellt werden.
[0073] Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Erläuterung
der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 10
- Bevorratungseinrichtung
- 14
- Nähmaschine
- 16
- Nähgutlage
- 18
- Nähgutlage
- 20
- Nähgutlage
- 22
- Rollenaufnahme
- 24
- Materialrolle
- 26
- Materialrolle
- 28
- Materialrolle
- 32
- Bevorratungseinrichtung
- 34
- Rollenaufnahme
- 36
- Materialrolle
- 38
- Materialrolle
- 40
- Materialrolle
- 42
- Halter
- 44
- Kragarm
- 46
- Drehachse
- 48
- Rolle
- 50
- Aufnahmeeinrichtung
- 52
- Schlitten
- 54
- Auflagefläche
- 56
- Achse
- 58
- Schenkel
- 60
- Linearmotor
- 62
- Traggestell
- 64
- Verbindungs- und Führungseinrichtung
- 66
- Oberfaden
- 68
- Unterfaden
- 70
- Nadel
- 72
- Nähgut
- 74
- Schneidvorrichtung
- 76
- Oberfläche
- 78
- Ende des Unterfadens
- 80
- Schneidvorrichtung
- 82
- Messer
- 84
- Schneide
- 86
- Ende des Oberfadens
- 88
- Schneidplatten
- 90
- Sägezahnprofil
- 92
- Materialrolle
- 94
- Materialrolle
1. Bevorratungseinrichtung (32) für mit einer, zumindest ein Nähaggregat aufweisenden
Nähmaschine (14), insbesondere einer Vielnadeinähmaschine zu vernähende Nähgutlagen
(16, 18, 20) eines großflächigen Nähgutes, wie beispielsweise Matratzenplatten, welches
aus mehreren, insbesondere zumindest drei Nähgutlagen (16, 18, 20) besteht, vorzugsweise
mit einer Nähgutlage aus elastischem Material, beispielsweise Schaumstoff, und einer
Nähgutlage als Decklage, bestehend aus zumindest einer Rollenaufnahme (34), in der
zumindest zwei Materialrollen (24, 26, 28, 36, 38, 40) lagerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) in einem Halter (42) der Rollenaufnahme
(34) drehbar gelagert ist und dass von den in einer Rollenaufnahme (34) angeordneten
Materialrollen (24, 26, 28, 36, 38, 40) Nähgutlagen (16, 18, 20) abziehbar und dem
Nähaggregat zuführbar sind, wobei die Nähgutlagen (16, 18, 20) aus einer Rollenaufnahme
(34) dem Nähaggregat alternativ zuführbar sind.
2. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halter (42) einer Rollenaufnahme (34) im Wesentliche horizontal nebeneinander
oder vertikal übereinander angeordnet sind.
3. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Halter (42) zumindest zwei beabstandet angeordnete Kragarme (44) und eine sich
zwischen den Kragarmen (44) erstreckende Drehachse (46) zur Aufnahme einer Materialrolle
(24, 26, 28, 36, 38, 40) aufweist.
4. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (42) derart wannenartig ausgebildet ist, dass er an die Außenkontur der
Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) anpassbar ist.
5. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (42) eine reibungsmindernde Oberfläche aufweist, die der Materialrolle
(24, 26, 28, 36, 38, 40) zugewandt ist.
6. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (42) mehrere, zumindest zwei Rollen (48) aufweist, die drehbar im Halter
(42) gelagert sind und auf die die Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) auflegbar
ist.
7. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest der obere Halter (42) einer Rollenaufnahme (34) eine Aufnahmeeinrichtung
(50) aufweist, mit der eine Materialrolle (24, 26, 40) in den oberen Halter (42) förderbar
ist.
8. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung (50) einen Schlitten (52) mit einer zumindest teilweise an
die Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) anlegbaren Auflagefläche (54) aufweist,
der relativ zum Halter (42) zwischen einer eingeschobenen und einer ausgezogenen Stellung
bewegbar und in einer mit der ausgezogenen Stellung übereinstimmenden Endstellung
relativ zum Halter (42) abwinkelbar ausgebildet ist.
9. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (52) im Längsschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist und ein
Schenkel (58) eine abstützende Anlage für die Materialrolle (24, 26, 40) bildet.
10. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflagefläche (54) aus mehreren drehbar im Schlitten (52) gelagerten Rollen (48)
oder Walzen besteht.
11. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Schlitten (52) und der Aufnahmeeinrichtung (50) ein Kraftspeicher und/oder
ein Linearmotor angeordnet ist.
12. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollenaufnahme (34) ein Traggestell (62) aufweist, an dem die Halter (42) als
jeweils zwei im Abstand in dem Traggestell (62) angeordnete Kragarme (44) ausgebildet
sind, zwischen denen eine Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) drehbar lagerbar
ist, wobei in die Kragarme (44) eine Stange oder Walze einlegbar ist, welche Stange
oder Walze die Materialrolle (24, 26, 28, 36, 38, 40) zentrisch durchgreift.
13. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest jeweils zwei Haltern (42) einer Rollenaufnahme (34) eine Verbindungs- und
Führungseinrichtung (64) für die von den Materialrollen (24, 26, 28, 36, 38, 40) abzuziehenden
Nähgutlagen (16, 18, 20) zugeordnet ist.
14. Bevorratungseinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungs- und Führungseinrichtung (64) zwei beabstandet zueinander angeordnete
Klemmeinrichtungen aufweist, mit denen zumindest eine Nähgutlage (16, 18, 20) klemmend
fixierbar ist.
15. Verfahren zur Zuführung einer Nähgutlage (16, 18, 20) aus einer Bevorratungseinrichtung
(32) zu einer, zumindest ein Nähaggregat aufweisenden Nähmaschine (14), insbesondere
einer Vielnadelnähmaschine, in der insbesondere zumindest zwei Nähgutlagen, vorzugsweise
bestehend aus zumindest einer Nähgutlage aus elastischem Material, beispielsweise
Schaumstoff, und einer Decklage, großflächige Nähgüter, wie beispielsweise Matratzenplatten
vernäht werden, wobei zwei Materialrollen (24, 26, 40) mit Nähgutlagen (16, 18, 20)
in der Bevorratungseinrichtung (32) in zwei Haltern (42) einer Rollenaufnahme (34)
angeordnet werden und eine erste Nähgutlage (16, 18, 20) von einem Halter (42) der
Rollenaufnahme (34) abgezogen und der Nähmaschine (14) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite, neben, oberhalb oder unterhalb der ersten Nähgutlage angeordnete Nähgutlage
bei Bedarf von der zweiten Materialrolle (28, 36, 38,) in dem zweiten Halter (42)
der Rollenaufnahme (34) abgezogen und der Nähmaschine (14) zugeführt wird.