[0001] Die Erfindung betrifft ein Putzprofil mit einem Aussteifungselement.
[0002] Putzprofile, insbesondere solche aus Kunststoff, sind in verschiedenen Formen und
Varianten bekannt. Ausschließlich aus Kunststoff hergestellte Putzprofile müssen,
um eine gewisse Stabilität zu erreichen, mit dicken Schenkeln oder Abzugskanten hergestellt
werden. Dies ist nachteilig bei dünnen Putzschichten, da dort keine ausreichende Überdeckung
des Putzprofils erreicht wird und es dadurch zu Rissen oder Putzabplatzungen kommen
kann. Derartige Kunststoffprofile sind zwar sehr kostengünstig herzustellen, jedoch
instabil und labil.
[0003] Aus der
DE 199 20 108 C2 ist eine Schnellputzleiste zum Abziehen ebener Putzflächen bekannt, mit einer durch
eine Falte eines dünnwandigen Materialstreifens gebildeten, im Wesentlichen mittig
angeordneten Abziehnase und mit zwei seitlich davon abstehenden Befestigungsschenkeln,
wobei zumindest die seitlichen Befestigungsschenkel mit Lochungen versehen sind. Die
Schnellputzleiste besteht aus Kunststoff. In die durch die ausgebogene Abziehnase
gebildete Rinne ist ein in Längsrichtung der Schnellputzleiste durchlaufender Versteifungsstreifen
eingelegt. Die Herstellung einer solchen Schnellputzleiste ist arbeitsaufwändig, da
zunächst die Schnellputzleiste hergestellt und anschließend der Versteifungsstreifen
eingelegt werden muss. Außerdem ist der Versteifungsstreifen nur klemmend gehalten
und kann sich dadurch unter Umständen auch von der restlichen Schnellputzleiste lösen.
Außerdem kann der Versteifungsstreifen, insbesondere, wenn er aus Blech hergestellt
ist, korrodieren, da er lediglich in die Schnellputzleiste eingelegt ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Putzprofil bereitzustellen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Putzprofil der eingangs genannten
Art, wobei das Aussteifungselement aus einem ersten Material ausgebildet ist, welches
umfangsmäßig von einem zweiten, anderen Material umgeben ist, wobei das Aussteifungselement
in das zweite Material einextrudiert ist. Dabei ist das erste Material, also das Material
des Aussteifungselements, vorzugsweise steifer ausgebildet als das zweite Material.
Dadurch, dass das Aussteifungselement umfangsmäßig durch das zweite, andere Material
umgeben ist, ist es vor äußeren Einflüssen geschützt angeordnet. Außerdem ist es zuverlässig
an dem zweiten Material gehalten, da es vollständig von diesem umgeben ist. Das Aussteifungselement
kann sich nicht unbeabsichtigt vom restlichen Putzprofil lösen. Das Aussteifungselement
erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Putzprofils. Wenn das Aussteifungselement
in das zweite Material einextrudiert ist, ist kein zusätzlicher Arbeitsschritt notwendig,
um das Aussteifungselement mit dem restlichen Putzprofil zu verbinden. Wenn das Aussteifungselement
ebenfalls extrudierbar ist, bzw. mittels Extrudieren hergestellt wird, ist es auch
denkbar, das Aussteifungselement und das zweite Material zu koextrudieren, also das
Putzprofil durch Koextrusion herzustellen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
das Aussteifungselement in einer und an einer bestimmten Position in das Putzprofil
einextrudiert wird, damit es in der geforderten Belastungsrichtung das Putzprofil
stabilisieren kann. Dies ist notwendig, damit an der Profilkante oder Abzugskante
ein Werkzeug, wie z. B. eine Kelle oder eine Traufel, entlanggeführt werden kann,
ohne dass das Putzprofil sich verbiegen oder nachgeben kann. Das erfindungsgemäße
Putzprofil erlaubt daher, eine plane, ebene Putzfläche herzustellen.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Aussteifungselement
aus Metall ausgebildet ist. Durch ein Metall wird eine ausreichende Aussteifung erreicht.
Es ist zwar grundsätzlich möglich, auch hier korrosionsbeständige Metalle zu verwenden,
wie Aluminium oder Edelstahl, es ist jedoch auch möglich, lediglich Blech als Aussteifungselement
zu verwenden, da dieses durch das zweite, andere Material vollständig ummantelt wird
und somit vor äußeren Einflüssen und somit vor Korrosion geschützt ist. Bevorzugt
ist jedoch die Verwendung von Aluminium, da dieses ein sehr leichtes Material ist.
[0007] Vorteilhafterweise ist das zweite Material Kunststoff. Kunststoff ist einfach zu
verarbeiten und formbar.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Putzprofil eine Abzugsleiste aufweist, wobei
das Aussteifungselement in der Abzugsleiste angeordnet ist. Dadurch wird das Putzprofil
im Bereich der Abzugsleiste stabilisiert.
[0009] Das Aussteifungselement kann unterschiedliche Formen aufweisen. Insbesondere kann
es bandförmig, streifenförmig oder L-förmig ausgebildet sein. Bei einer L-förmigen
Ausgestaltung können die das "L" bildenden Schenkel in einem Winkel 10 < α < 170°
zueinander angeordnet sein. Vorzugsweise weisen sie einen Winkel von α = 90° zueinander
auf. Auch ein quadratischer Querschnitt ist denkbar.
[0010] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Oberfläche des Putzprofils zumindest abschnittsweise
zur besseren Putzverkrallung strukturiert ist.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Putzprofil
als Hohlprofil ausgebildet ist. Auch durch diese Ausgestaltung kann das Putzprofil
stabilisiert werden.
[0012] Das Putzprofil kann einen oder mehrere aus Kunststoff ausgebildete Schenkel aufweisen.
Dadurch kann das Putzprofil je nach Anwendungsgebiet entsprechend ausgebildet werden.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0014] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Putzprofils;
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Putzprofils;
- Fig. 3
- eine Querschnittsdarstellung einer dritten Ausführungsform eines Putzprofils;
- Fig.4
- eine Querschnittsdarstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Putzprofils.
[0016] Die Fig. 1 zeigt ein Putzprofil 10, welches ein Aussteifungselement 11 aus einem
ersten Material, insbesondere aus Metall, aufweist. Das Aussteifungselement 11 ist
umfangsmäßig vollständig von einem zweiten, anderen Material 12 umgeben. Insbesondere
wurde das Aussteifungselement 11 in das zweite Material 12 einextrudiert. Das Aussteifungselement
11 befindet sich in einer Abzugsleiste 13. Somit ist das Putzprofil 10 an der Stelle
ausgesteift, an der die größte Belastung zu erwarten ist. An die Abzugsleiste 13 schließen
sich zwei Schenkel 14, 15 an, die etwa orthogonal zueinander angeordnet sind. Zur
Abzugsleiste 13 weisen sie jeweils einen Winkel von etwa 135° auf. Die Schenkel 14,
15 können beispielsweise im Eckbereich einer Wand angeordnet bzw. befestigt werden.
Die Schenkel 14, 15 sind ebenfalls aus dem zweiten Material, insbesondere Kunststoff,
ausgebildet.
[0017] In der Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines Putzprofils 20 gezeigt. Das Putzprofil
20 weist wiederum ein Aussteifungselement 11 aus einem ersten Material auf, welches
umfangsmäßig von einem zweiten Material 12 umgeben ist. Mit 13 ist wiederum eine Abzugsleiste
bezeichnet. Beim Putzprofil 20 stehen Schenkel 21, 22 im Wesentlichen senkrecht von
der Abzugsleiste 13 ab. Über die Schenkel 21, 22 kann das Putzprofil 20 beispielsweise
an einer Wand befestigt werden.
[0018] Die Fig. 3 zeigt ein Putzprofil 30, welches ein im Querschnitt L-förmiges bzw. winkelförmiges
Aussteifungselement 31 aus einem ersten Material aufweist. Insbesondere ist das Aussteifungselement
31 aus Metall ausgebildet. Das Aussteifungselement 31 ist vollständig von einem zweiten
Material 32 umgeben. Das Putzprofil 30 weist eine Profilkante 33 auf. Die Oberfläche
34 des Putzprofils 30 ist abschnittsweise strukturiert, was der besseren Putzverkrallung
mit dem Putzprofil 30 dient. Durch kleine Erhebungen 35 ist ein Gewebestreifen angedeutet,
der an dem Schenkel 36 angeordnet ist. Wie die Ausführungsformen der Putzprofile 10,
20 kann auch das Putzprofil 30 mittels Extrusion hergestellt werden. Insbesondere
kann das Aussteifungselement 31 in das restliche Putzprofil 30 einextrudiert werden.
[0019] Die Ausführungsform eines Putzprofils 40 der Fig. 4 ist ähnlich der der Fig. 3. Das
Aussteifungselement 41 ist wiederum streifenförmig ausgebildet, wie in den Ausführungsbeispielen
der Fig. 1 und 2. Eine zusätzliche Stabilisierung des Putzprofils 40 wird dadurch
erreicht, dass dieses mit einem Hohlraum 42 ausgestattet ist. Dies bedeutet, dass
das Putzprofil 40 zumindest abschnittsweise als Hohlprofil ausgebildet ist. Auch hier
ist die
[0020] Oberfläche 44 abschnittsweise strukturiert. Ein Gewebestreifen 45 ist an dem Schenkel
46 vorgesehen.
1. Putzprofil (10, 20, 30, 40) mit einem Aussteifungselement (11, 31, 41), dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungselement (11, 31, 41) aus einem ersten Material ausgebildet ist, welches
umfangsmäßig von einem zweiten, anderen Material (12, 32) umgeben ist, wobei das Aussteifungselement
(11, 31, 41) in das zweite Material (12, 32) einextrudiert ist.
2. Putzprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungselement (11, 31, 41) aus Metall ausgebildet ist.
3. Putzprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungselement (11, 31, 41) aus Aluminium, Edelstahl, Blech oder dergleichen
ausgebildet ist.
4. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Material (12, 32) Kunststoff ist.
5. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Putzprofil (10, 20) eine Abzugsleiste (13) aufweist, wobei das Aussteifungselement
(11) in der Abzugsleiste (13) angeordnet ist.
6. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungselement (11, 31, 41) bandförmig, streifenförmig oder L-förmig ausgebildet
ist.
7. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Oberfläche (34, 44) zumindest abschnittsweise zur besseren Putzverkrallung
strukturiert ist.
8. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Hohlprofil ausgebildet ist.
9. Putzprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses einen oder mehrere aus Kunststoff ausgebildete Schenkel (14, 15, 21, 22) aufweist.