[0001] Die Erfindung betrifft ein Profilschienensystem zum Abdecken mindestens eines Belagsrandes
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 70 35 751 U1 ist eine Sockelleiste aus Kunststoff bekannt, in der ein Dauermagnet gehalten ist.
An der Wand ist ein Blechstreifen montiert, an dem der Dauermagnet der Sockelleiste
haftet. Da die Sockelleiste keinerlei Verstellmöglichkeit aufweist, kann trotz fester
Montage des Dauermagneten in der Sockelleiste auf einfachste Weise ein direkter Kontakt
des Dauermagneten mit dem Blechstreifen realisiert werden.
[0003] Aus der
DE 10 2007 008 005 A1 ist eine weitere Sockelleiste bekannt, in der Magnete eingeclipst werden. Diese Magnete
wirken mit ferromagnetischen Schrauben zusammen, um eine Halterung an einer Wand zu
gewährleisten. Auch bei dieser Sockelleiste ist keine Höhenverstellung vorgesehen,
so daß die fest eingebauten Magnete in berührendem Kontakt mit den Schrauben stehen
können.
[0004] Aus der
EP 1 837 454 A2 ist eine gattungsgemäße Anordnung mit magnetischer Befestigungseinrichtung zum Abdecken
ciner Fuge oder einer Kante bekannt. Diese Anordnung weist eine Basisschiene und eine
Abdeckschiene auf, die gegeneinander verstellbar sind. Die Basisschiene wird dabei
an einem Untergrund festgelegt, während die Abdeckschiene Belagsränder übergreift.
Um die Abdeckschiene an der Basisschiene zu halten, sind in der Basisschiene und in
der Deckschiene Permanentmagneten vorgesehen, die gegeneinander gepolt sind. Dies
gestattet, daß die Abdeckschiene mit Vorspannung gegen die angrenzenden Beläge gezogen
wird. Außerdem sind von der Sichtseite her betrachtet keine Befestigungsmittel sichtbar.
Diese Anordnung hat sich in der Praxis gut bewährt und bildet den Ausgangspunkt der
vorliegenden Erfindung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Profilschienensystem der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches sich durch eine verbesserte Funktionalität auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Das Profilschienensystem gemäß Anspruch 1 dient zum Abdecken mindestens eines Belagsrandes.
Der Belag kann dabei aus beliebigen Materialien wie beispielsweise Laminat, Holz,
Parkett, einem Polymer, Natur- oder Kunststein bestehen. Diese Aufzählung ist jedoch
nicht abschließend zu verstehen, sondern lediglich beispielhaft. Falls das Profilschienensystem
nur einen Belagsrand abdeckt, dient es als Randabschluß oder Rampe. Alternativ kann
das Profilschienensyslem jedoch auch mehrere Belagsränder abdekken, so daß es zwischen
zwei Belägen, insbesondere in einer Dehnungsfuge oder einem Belagsübergang zwischen
zwei unterschiedlichen Belägen vorgesehen ist. Das Profilschienensystem kann sowohl
auf Boden-, Wand- und Deckenbelägen als auch als Sockelleiste bzw. Treppenkantenprofil
eingesetzt werden. Auch dies ist nur beispielhaft und nicht abschließend zu verstehen.
Das Profilschienensystem weist eine Basdsschiene auf, die vorzugsweise an einem Untergrund
festlegbar ist. Zur Festlegung werden vorzugsweise Schrauben, Dübel bzw. Klebverbindungen
eingesetzt. Die Festlegung an einem Untergrund ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Beispielsweise kann die Basisschiene den angrenzenden Belag mit einem Schenkel untergreifen,
um auf diese Weise eine Festlegung der Basisschiene zu erzielen. Außerdem weist das
Profilschienensystem eine Abdeckschiene auf, die gegenüber der Basisschiene verstellbar
ist. Vorzugsweise ist die Abdeckschiene gegenüber der Basisschiene verschiebbar, um
auf diese Weise eine Höhenanpassung der Abdeckschiene an die Dicke des jeweiligen,
angrenzenden Belags zu erzielen. Zur Erzielung eines sicheren Abschlusses des Belages
durch die Abdeckschiene ist außerdem mindestens ein Permanentmagnet vorgesehen, der
die Abdeckschiene gegen die Basisschiene zieht. Dieser Permanentmagnet soll insbesondere
eine Zugkraft auf die Abdeckschiene ausüben, um diese gegen den angrenzenden Belag
zu ziehen. Es hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, diese Zugkraft durch
zwei gegeneinander gepolte Magneten zu realisieren. Je nach Geometrie des Profilschienensystems
und der gegenseitigen Lage zwischen Basisschiene und Abdeckschiene ergeben sich auf
diese Weise sehr unterschiedliche magnetische Feldstärken, die im Einzelfall sogar
zur Abstoßung der Magneten voneinander führen können. Diese Problematik hat insbesondere
dazu geführt, daß sich magnetische Profilschienensysteme zur Abdeckung von Belagsrändern
bisher nicht durchsetzen konnten. Zur Lösung dieses Problems wird auf gegeneinander
gepolte Magneten verzichtet und statt dessen sowohl die Basisschiene als auch die
Abdeckschiene wenigstens im Teilbereich magnetisierbar ausgebildet. Dies führt dazu,
daß der Permanentmagnet funktionell weder zur Basisschiene noch zur Abdeckschiene
gehört, sondern ein beide Schienen kraftschlüssig verbindendes Haltemittel darstellt.
Auf diese Weise wird die Basisschiene bzw. die Abdeckschiene stets und unabhängig
von der jeweiligen Schienengeometrie gegenpolig zum Permanentmagneten magneLisierL,
was eine gleichbleibend hohe Zugkraft der Abdeckschiene gegen die Basisschiene über
den gesamten Verstellweg der Abdeckschiene ermöglicht. Damit ist ein magnetisches
Haltesystem für die Abdeckschiene praxisstauglich und kann seine besonderen Vorteile
gut ausspielen. Insbesondere ist das Haltesystem im Gegensatz zu einer Schraubverbindung
von außen in keiner Weise sichtbar. Nachdem die Abdeckschiene im Gegensatz zu rastenden
Steckverbindungen lediglich kraftschlüssig und nicht formschlüssig gehalten ist, ist
ein Abnehmen der Abdeckschiene von der Basisschiene durch Überwindung der Haltekraft
problemlos möglich. Auf diese weise kann der Raum unter der Abdeckschiene leicht zugänglich
gemacht werden. Dies ist insbesondere für Revisionsarbeiton wichtig. Damit kann der
Raum unter der Abdeckschiene problemlos als Kabelkanal genutzt werden, wobei auch
nach Fertigstellung des Profilschienensystems noch ein Kabel eingezogen bzw. ausgewechselt
werden kann. Durch die magnetische Halterung der Abdeckschiene gibt es auch keinerlei
Ermüdungserscheinungen des Haltemechanismus der Abdeckschiene, die beispielsweise
bei rastenden Steckverbindungen bekannt sind. Als magnetisierbare Stoffe für die Basisschiene
bzw. die Abdeckschiene haben sich insbesondere ferromagnetische Materialien bewährt,
da diese gegenüber paramagnetischen Materialien eine wesentlich höhere Koerzitivfeldstärke
erzielen können. Vorzugsweise werden Eisen, Kobalt und/oder Nickel sowie daraus hergestellte
Legierungen eingesetzt. Da viele ferromagnetische Materialien eine große Härte besitzen,
sind sie schlecht zu bearbeiten. Außerdem unterliegen ferromagnetische Materialien
oftmals der Korrosion.
[0008] Wegen der schlechten Bearbeitbarkeit ist es in der Regel nachteilig, die gesamte
Basisschiene bzw. die gesamte Abdeckschiene aus dem magnetisierbaren Material herzustellen,
auch wenn dies grundsätzlich möglich ist. Statt dessen ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft,
wenn die Basisschiene bzw. die Abdeckschiene jeweils mindestens zweistückig ausgebildet
sind. Diese Schiene weist dabei mindestens eine nicht ferromagnetische Profilschiene
auf, an der mindestens ein ferromagnetisches Blech gehalten ist. Damit muß das magnetisierbare
Material nicht in die in der Regel doch komplizierte Form der Profilschiene gebracht
werden. Es genügt vielmehr, aus dem ferromagnetischen Material einen mehr oder weniger
dünnen Blechstreifen herzustellen. Die Profilschiene kann dabei aus einem leicht verformbaren,
gießbaren oder extrudierbaren Material hergestellt werden, so daß auch komplizierte
Formen kostengünstig herstellbar sind. Derartige Herstellungsverfahren sind für ferromagnetische
Materialien dagegen nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Ein einfacher Blechstreifen
aus ferromagnetischem Material läßt sich dagegen problemlos mit qeringem Kostenaufwand
herstellen.
[0009] Zur einfachen Erzielung einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem ferromagnetischem
Blech einerseits und der Profilschiene andererseits ist es gemäß Anspruch 3 vor-teilhaft,
wenn die Profilschiene mindestens einen hinterschnittenen Halter aufweist, in den
das ferromagnetische Blech einschiebbar ist. Dieser Halter kann beispielsweise von
zwei vertikalen Stegen gebildet sein, die an zueinander gewandten Seiten hinterschnitten
sind. Diese Stege bilden zusammen mit einem Basisschenkel der Basisschiene eine Tasche,
in der das ferromagnetische Blech gehalten ist. Durch die Hinterschneidung des IIalters
kann das ferromagnetische Blech auch Zugkräften widerstehen, die vom Permanentmagneten
ausgeübt werden.
[0010] Ein wesentliches Problem von permanentmagnetischen Haltesystemen ist die Abhängigkeit
der Lorentzkraft vom Abstand zwischen dem Magneten einerseits und dem ferromagnetischen
Material andererseits. Diese Kraft nimmt mit der dritten Potenz des Abstandes ab,
so daß bei fest gelagerten Permanentmagneten nur in einem sehr geringen Höhenverstellbereich
eine ausreichende Haltekraft realisierbar ist.
[0011] Zur Lösung dieses Problems ist es gemäß Anspruch 4 günstig, wenn der Permanentmagnet
in unterschiedlichen Lagen der Abdeckschiene in berührendem Kontakt mit der Basisschiene
und der Abdeckschiene steht. Dies läßt sich am einfachsten realisieren, indem der
Permanentmagnet frei zwischen der Basisschiene und der Abdeckschiene verstellbar ist.
Alternativ könnte der Permanentmagnet auch schwenkgelagert werden, was jedoch in der
Regel nicht notwendig ist. Durch diese Maßnahme ist der gegenseitige Abstand zwischen
dem Permanentmagneten einerseits und der Abdeck- bzw. Basisschiene andererseits stets
gleich Null, so daß der Permanentmagnet in jeder Lage der Abdeckschiene relativ zur
Basisschiene seine maximale Kraftwirkung entfalten kann. Dies gewährleistet einen
großen Höhenverstellbereich, der alle in der Praxis vorkommenden Belagsarten mit einem
Profilschienensystem abdecken kann.
[0012] Eine einfache Realisierung des berührenden Kontakts des Permanentmagneten ergibt
sich aus Anspruch 5, indem der Permanentmagnet im spitzen Winkel zur Basis- bzw. Abdeckschiene
angeordnet ist.
[0013] Durch Veränderung des Anstellwinkels des Permanentmagneten zur Basis- bzw. Abdeckschiene
gemäß Anspruch 6 bleibt der Permanentmagnet stets in Kontakt mit der Basisschiene
und der Abdeckschiene. Auf diese Weise bleibt die gewünschte Zugkraft des Permanentmagneten
in unterschiedlichen Höhenlagen der Abdeckschiene erhalten.
[0014] Zur weiteren Verbesserung der Kraftwirkung zwischen dem Permanentmagneten und der
Basis- bzw. Abdeckschiene ist es gemäß Anspruch 7 günstig, wenn der Permanentmagnet
an Kontaktstellen mit der Basis- bzw. Abdeckschiene gerundet ist. Diese Rundung sorgt
für eine Vergrößerung der effektiven Wirkungsfläche des Permanentmagneten. Diese Wirkungsfläche
wäre bei einer messerscharfen Kante des Permanentmagneten relativ klein, da nur ein
linienhafter Kontakt des Permanentmagneten gewährleistet wäre und bereits in kleinen
Abstand von der Berührungslinie der gegenseitige Abstand zwischen dem Permanentmagneten
einerseits und der Basis- bzw. Abdeckschiene andererseits sehr rasch zunimmt. Die
gegenseitige Abstandszunahme wird durch die gerundete Ausbildung des Permanentmagneten
um ein Vielfaches reduziert, so daß eine erheblich größere Fläche um die Kontaktlinie
herum zum magnetischen Fluß beiträgt. Auf diese Weise wird die Lorentzkraft erhöht,
die proportional zur Querschnittsfläche des magnetischen Flusses ist.
[0015] Soll die Abdeckschiene höhenverstellbar und verschwenkbar sein, so ist es gemäß Anspruch
8 günstig, wenn die Rundung ballig ist. Damit wird die Vergrößerung der Querschnittsfläche
des magnetischen Flusses in zwei Dimensionen erzielt, so daß der Permanentmagnet um
zwei Achsen verschwenkbar ist. Damit kann einerseits die Höhe und andererseits die
Winkellage um eine Längsachse der Abdeckschiene eingestellt werden, ohne die Kraftwirkung
des Permanentmagneten zu reduzieren.
[0016] Trotz der beschriebenen Maßnahmen zur Erhöhung der Querschnittsfläche des magnetischen
Flusses ist diese im Verhältnis zu flachliegenden Permanentmagneten gering, da stets
nur ein kleiner Teil der zur Verfügung stehenden Magnetfläche ausnutzbar ist. Aus
diesem Grund werden entweder eine größere Anzahl von Magneten oder Magneten mit höherer
Koerzitivfeldstärke wie beispielsweise Kobalt-Samarium-Magneten bevorzugt. Liegen
derartige Magneten jedoch flächig auf einem ferromagnetischen Material auf, so können
sie unter Einsatz nicht zerstörerischer Kräfte praktisch nicht mehr vom Ferromagneten
getrennt werden. Daher ist eine flächige Anlage des Permanentmagneten am ferromagnetischen
Material tunlichst auch während der Montage des Profilschienensystems zu vermeiden.
Um dies unter allen Umständen sicherzustellen, ist es gemäß Anspruch 9 vorteilhaft,
wenn die Basis- bzw. Abdeckschiene teilweise durch ein nicht ferromagnetisches Material
abgedeckt ist. Dieses nicht ferromagnetische Material kann beispielsweise ein Kunststoff,
Aluminium, Kupfer oder dergleichen sein, wobei diese Aufzählung nicht abschließend,
sondern lediglich beispielhaft zu verstehen ist. Die Abdeckung verhindert eine flächige
Anlage des Permanentmagneten am ferromagnetischen Material, so daß die Haltekraft
zwischen der Abdeckschiene und der Basisschiene auch während der Montage des Profilschienensystems
in vertretbaren Grenzen bleibt. Alternativ oder zusätzlich kann die Anlagefläche des
ferromagnetischen Materials mit dem Permanentmagneten auch nicht plan ausgebildet
sein. Diese Anlagefläche könnte beispielsweise gewölbt oder gekantet sein.
[0017] Zur Erzielung einer einfachen konstruktiven Ausbildung des Profilschienensystems
ist es schließlich gemäß Anspruch 10 günstig, wenn der Permanentmagnet an seinen Kontaktstellen
mit der Basis- bzw. Abdeckschiene einander entgegengesetzte magnetische Pole aufweist.
Damit kann die volle Länge des Permanentmagneten zur Verstellung der Abdeckschiene
gegenüber der Basisschiene genutzt werden.
[0018] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu begrenzen.
[0019] Es zeigt:
- Figur 1
- eine räumliche Darstellung eines Profilschie- nensystems,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung durch das Profilschie- nensystem gemäß Figur 1 entlang der
Schnittli- nie II-II,
- Figur 3
- die Schnittdarstellung gemäß Figur 2 bei geän- derter Höhenlage der Abdeckschiene
und
- Figur 4
- eine Ansicht des Profilschienensystems 1 aus Richtung IV bei verschwenkter Abdeckschiene.
[0020] Die Figur 1 zeigt ein Profilschienensystem 1 zur Abdekkung zweier Ränder 2 von Belägen
3. Das Profilschienensystem 1 weist eine Basisschiene 4 und eine Abdeckschiene 5 auf.
[0021] Die Basisschiene 4 weist einen Basisschenkel 6 auf, der an einem Untergrund 7 festlegbar
ist. Zu diesem Zweck besitzt der Basisschenkel 6 mehrere Bohrungen 8, die von nicht
dargestellten Schrauben durchdrungen werden können. Dabei kann die Basisschiene 6
entweder direkt mit dem Untergrund 7 verschraubt, verklebt oder indirekt über Dübel
an diesem festgelegt werden.
[0022] Die Basisschiene 4 weist außerdem zwei vertikale Führungsstege 9 auf, die die seitliche
Bewegbarkeit der Abdeckschiene 5 begrenzen und auf diese Weise die Montage des Profilschienensystems
1 erleichtern. Alternativ zur dargestellten Ausführungsform ist auch eine Variante
denkbar, die ohne die Führungsstege 9 auskommt.
[0023] Am Basisschenkel 6 der Basisschiene 4 sind außerdem zwei Haltestege 10 vorgesehen,
die jeweils zueinander gewandte Hinterschneidungen 11 aufweisen. Diese Halteschenkel
10 bilden einen Halter 12 für ein ferromagnetisches Blech 13, welches in den Halter
12 einschiebbar ist. Alternativ ist auch daran gedacht, den engsten Abstand zwischen
den Haltestegen 10 nur geringfügig kleiner als die Breite des ferromagnetischen Blechs
13 auszubilden, so daß auf diese Weise das ferromagnetische Blech 13 auch von oben
in den Halter 12 eingeklickt werden kann. Vorzugsweise wird in diesem Fall die Hinterschneidung
11 der Haltestege 10 besonders klein dimensioniert.
[0024] Der Basisschenkel 6 bildet zusammen mit den Führungsschenkeln 9 und dem Halter 12
eine Profilschiene 14, die im dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig als extrudiertes
Teil hergestellt ist. Diese Profilschiene 14 bildet zusammen mit dem ferromagnetischen
Blech 13 die Basisschiene 4.
[0025] Die Abdeckschiene 5 weist zwei Abdeckflügel 15 auf, die die beiden Belagsränder 2
überdecken. Außerdem weist die Abdeckschiene 5 zwei Führungsstege 16 auf, die mit
den Führungsstegen 9 der Basisschiene 4 zusammenwirken und die Führungswirkung realisieren.
[0026] An den Führungsstegen 16 ist ein Halter 17. für ein weiteres ferromagnetisches Blech
18 vorgesehen. Dieser Halter 17 ist wie der Halter 12 der Basisschiene 4 mit einer
Hinterschneidung 19 versehen. Die Hinterschneidung 19 kann in gleicher Weise wie die
Hinterschneidung 11 der Basisschiene 6 ausgebildet sein. Insbesondere ist daran gedacht,
das ferromagnetische Blech 18 in den Halter 17 einschiebbar bzw. einklickbar zu gestalten.
[0027] Zur Erzielung einer sicheren Abdeckung der Belagsränder 2 durch die Abdeckflügel
15 ist es wichtig, daß die Abdeckflügel 15 gegen die Beläge 3 gezogen werden. Die
Zugkraft wird von mehreren Permanentmagneten 20 realisiert, die in einem spitzen Winkel
21 zur Basisschiene 4 angestellt sind. Diese Permanentmagneten 20 sind über die Länge
des Profilschienensystems 1 verteilt angeordnet, wobei in der Figur 1 nur einer der
Permanentmagneten 20 zu sehen ist.
[0028] Der Permanentmagnet 20 ist an Kontaktbereichen mit den ferromagnetischen Blechen
13, 18 gerundet, um auf diese Weise den Querschnitt des magnetischen Flusses und damit
die Kraftwirkung des Permanentmagneten 20 zu erhöhen. Im Kontaktbereich mit der Basisschiene
4 ist eine Rundung 22 zylindrisch geformt. Dabei kommt es nicht darauf an, ob diese
Rundung kreis-, elliptisch-, parabolisch- oder andersartig zylindrisch ausgebildet
ist.
[0029] In einem Kontaktbereich mit dem abdeckschenkelseitigen ferromagnetischen Blech 18
weist der Permanentmagnet 20 eine ballige Rundung 23 auf. Diese ballige Rundung 23
erlaubt im Gegensatz zur zylindrischen Rundung auch eine Verschwenkung der Abdeckschiene
5 um eine Längsachse des Profilschienensystems 1, ohne den Querschnitt des magnetischen
Flusses auf einen einzelnen Punkt zu reduzieren. Alternativ zur dargestellten Ausführungsform
gemäß Figur 1 ist auch daran gedacht, beide Kontaktbereiche des Permanentmagneten
20 zylindrisch oder beide ballig zu formen. Auch bei balliger Rundung 23 des Permanentmagneten
20 ist die konkrete Form grundsätzlich unerheblich. Der Permanentmagnet 20 kann im
Bereich der balligen Rundung 23 die Form einer Kugel, eines Ellipsoids, eines Paraboloids
oder eine andere Form haben.
[0030] Um zu verhindern, daß der Permanentmagnet 20 in einer liegenden Konfiguration flächig
am ferromagnetischen Blech 13, 18 anliegt, ist das ferromagnetische Blech 13, 18 teilweise
durch ein nicht ferromagnetisches Material 24 abgedeckt. Damit kann der Anstellwinkel
21 des Permanentmagneten 20 nicht mehr auf den Wert Null reduziert werden, so daß
in jeder Lage, die der Permanentmagnet 20 einnehmen kann, eine im wesentlichen linienartige
bzw. punktförmige Berührung mit dem ferromagnetischen Blech 13, 18 gegeben ist. Im
Falle einer nicht planen Oberfläche des ferromagnetischen Blechs 13 ist eine flächige
Anlage des Permanentmagneten 20 formbedingt ausgeschlossen, so daß auf das nicht ferromagnetische
Material 24 verzichtet werden kann.
[0031] Die Funktionsweise des Profilschienensystems 1 wird im folgenden anhand der Schnittzeichnungen
gemäß den Figuren 2 bzw. 3 erläutert, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen.
Aus dieser Schnittzeichnung ist insbesondere zu ersehen, daß der Permanentmagnet 20
zum ferromagnetischen Blech 13 eine linienartige Kontaktstelle 25 besitzt. Zum ferromagnetischen
Blech 18 ist eine Kontaktstelle 26 dagegen, bedingt durch die ballige Ausbildung des
Permanentmagneten 20, in diesem Bereich punktförmig.
[0032] Man erkennt aus der Darstellung gemäß den Figuren 2 und 3 jedoch deutlich, daß relativ
große Bereiche um die Kontaktstellen 25, 26 herum einen sehr geringen Abstand zwischen
dem Permanentmagneten 20 einerseits und dem ferromagnetischen Blech 13, 18 andererseits
aufweisen. In diesen Bereichen stellen sich verhältnismäßig hohe magnetische Flüsse
ein, was eine entsprechend verstärkte Kraftwirkung zur Folge hat. Diese Kraftwirkung
versucht den Permanentmagneten 20 zu kippen, so daß der Winkel 21 verkleinert wird.
Dies ergibt auf die Abdeckschiene 5 eine resultierende, zur Basisschiene 4 gerichtete
Zugkraft, die die Abdeckschiene 5 gegen die Bodenbeläge 3 drückt. Dabei können die
ferromagnetischen Bleche 13, 18 gegeneinander verschoben werden.
[0033] Durch einen Vergleich der Figuren 2 und 3 zueinander ist zu sehen, daß die Größe
der Kontaktstellen 25, 26 im wesentlichen unabhängig vom Winkel 21 und damit vom gegenseitigen
Abstand zwischen der Abdeckschiene 5 und der Basisschiene 4 ist. Dies hat eine in
etwa gleiche Kraftwirkung des Permanentmagneten 20 in beiden Fällen zur Folge, so
daß die Abdeckschiene 5 unabhängig von der Dicke der Beläge 3 mit in etwa konstanter
Kraft gegen die Bodenbeläge 3 gezogen wird.
[0034] Die Figur 4 zeigt eine Darstellung des Profilschienensystems 1 aus der Richtung IV
gemäß Figur 1. Im Gegensatz zur Darstellung gemäß den Figuren 1 bis 3 ist dabei jedoch
die Abdeckschiene 5 um eine Längsachse 27 verkippt. Diese Verkippung erlaubt einen
Ausgleich unterschiedlich hoher Bodenbeläge 3 auf beiden Seiten des Profilschienensystems
1. Durch die ballige Rundung 23 des Permanentmagneten 20 hat die Verkippung der Abdeckschiene
5 keinerlei Auswirkung auf die Größe der Kontaktstelle 25. Auf diese Weise ist daher
sichergestellt, daß die Kraftwirkung des Permanentmagneten 20 im wesentlichen unabhängig
von der Kipplage der Abdeckschiene 5 ist.
[0035] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann die Abdeckschiene 5 auch nur
einen Abdeckflügel 15 aufweisen. In diesem Fall wird das Profilschienensystem 1 als
Randabschluß für einen Belag 3 eingesetzt. Außerdem ist daran gedacht; unterschiedlich
lange Abdeckflügel 15 vorzusehen, um auf diese Weise größere Höhendifferenzen zwischen
angrenzenden Belägen 3 ausgleichen zu können als dies durch Verkippung der Abdeckschiene
5 allein möglich wäre.
[0036] Schließlich ist auch daran gedacht, die Abdeckflügel 15 winkelig zueinander anzustellen,
um auf diese Weise ein Treppenkantenprofil zur Renovierung von Treppen herzustellen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Profilschienensystem
- 2
- Belagsrand
- 3
- Belag
- 4
- Basisschiene
- 5
- Abdeckschiene
- 6
- Basisschenkel
- 7
- Untergrund
- 8
- Bohrung
- 9
- Führungssteg
- 10
- Haltesteg
- 11
- Hinterschneidung
- 12
- Halter
- 13
- ferromagnetisches Blech
- 14
- Profilschiene
- 15
- Abdeckflügel
- 16
- Führungssteg
- 17
- Halter
- 18
- ferromagnetisches Blech
- 19
- Hinterschneidung
- 20
- Permanentmagnet
- 21
- spitzer Winkel
- 22
- zylindrische Rundung
- 23
- ballige Rundung
- 24
- nicht ferromagnetisches Material
- 25
- Kontaktstelle
- 26
- Kontaktstelle
- 27
- Längsachse
1. Profilschienensystem zum Abdecken mindestens eines Belagsrandes (2), wobei das Profilschienensystem
(1) mindestens eine Basisschiene (4) und mindestens eine gegenüber dieser verstellbare
Abdeckschiene (5) aufweist, die durch mindestens einen Permanentmagneten (20) gegen
die mindestens eine Basisschiene (4) gezogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Basisschiene (4) und die mindestens eine Abdeckschiene (5) wenigstens
im Teilbereich magnetisierbar sind.
2. Profilschienensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisschiene und/oder Abdeckschiene mindestens zweistückig ausgebildet sind und
mindestens eine nicht ferromagnetische Profilschiene (14) aufweisen, an der mindestens
ein ferromagnetisches Blech (13, 18) gehalten ist.
3. Profilschienensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilschiene (14) mindestens einen hinterschnittenen Halter (12) aufweist, in
den das mindestens eine ferromagnetische Blech (13, 18) einschiebbar und/oder einklickbar
ist.
4. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (20) in unterschiedlichen Lagen der Abdeckschiene (5) in berührendem
Kontakt mit der Basisschiene (4) und der Abdeckschiene (5) steht.
5. Profilschienensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (20) im spitzen Winkel (21) zur Basis- (4) und Abdeckschiene
(5) angeordnet ist, wobei der Winkel (21) mit einem gegenseitigen Abstand zwischen
Abdeckschiene (5) und der Basisschiene (4) vorzugsweise veränderbar ist.
6. Profilschienensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Winkel (21) zwischen dem Permanentmagneten (20) und der Basis- (4) und Abdeckschiene
(5) mit der IIöhenverstellung der Abdeckschiene (5) ändern kann.
7. Profilschienensystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (20) an Kontaktstellen (25, 26) mit der Basis- (4) und/oder Abdeckschiene
(5) gerundet ist.
8. Profilschienensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Rundungen (23) ballig ist.
9. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis- (4) und/oder Abdeckschiene (5) zur Vermeidung einer flächigen Anlage des
Permanentmagneten (20) teilweise durch ein nicht ferromagnetisches Material (24) abgedeckt
ist und/oder an der dem Permanentmagneten (20) zugewandten Seite eine nicht plane
Oberfläche besitzt.
10. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (20) an seinen Kontaktstellen (25, 26) mit der Basis- (4) und
Abdeckschiene (5) einander entgegengesetzte magnetische Pole aufweist.