[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben für einen Zylinder eines Grossdieselmotors sowie
eine Schmiervorrichtung und ein Schmierverfahren mit einem solchen Kolben gemäss dem
Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs der jeweiligen Kategorie.
[0002] Grossdieselmotoren, die als Zweitakt- oder als Viertakt-Maschinen ausgestaltet sein
können, werden häufig als Antriebsaggregate für Schiffe oder auch im stationären Betrieb,
z.B. zum Antrieb grosser Generatoren zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt.
Dabei laufen die Motoren in der Regel über beträchtliche Zeiträume im Dauerbetrieb,
was hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit und die Verfügbarkeit stellt. Daher
sind für den Betreiber insbesondere lange Wartungsintervalle, geringer Verschleiss
und ein wirtschaftlicher Umgang mit den Betriebsstoffen zentrale Kriterien.
[0003] Im Betriebszustand gleitet der Kolben an der als Lauffläche dienenden Oberfläche
der Wandung des Zylinders, die meist in Form einer Zylinderlaufbuchse (Liner) ausgestaltet
ist, entlang. Dabei ist eine Zylinder- bzw. Kolbenschmierung vorgesehen. Einerseits
muss der Kolben möglichst leicht, das heisst unbehindert, in dem Zylinder gleiten,
andererseits muss der Kolben den Brennraum im Zylinder möglichst gut abdichten, um
eine effiziente Umwandlung der beim Verbrennungsprozess freiwerdenden Energie in mechanische
Arbeit zu gewährleisten.
[0004] Deshalb wird während des Betriebs des Dieselmotors üblicherweise ein Schmieröl in
den Zylinder eingebracht, um gute Laufeigenschaften des Kolbens zu erzielen und den
Verschleiss der Lauffläche, des Kolbens und der Kolbenringe möglichst gering zu halten.
Ferner dient das Schmieröl der Neutralisierung aggressiver Verbrennungsprodukte sowie
der Vermeidung von Korrosion. Aufgrund dieser zahlreichen Anforderungen werden als
Schmiermittel häufig sehr hochwertige und teure Substanzen verwendet.
[0005] Es besteht daher im Hinblick auf einen besonders effizienten und wirtschaftlichen
Betrieb des Motors das Bedürfnis, mit möglichst geringen Schmierraten zu arbeiten.
[0006] Ein Verfahren, das sich hierbei bewährt hat, ist das als Innenschmierung bezeichnete,
bei welchem das Schmiermittel, typischerweise ein Schmieröl, durch das Innere des
Kolben gefördert wird und dann über eine odere mehrere Schmierstellen, die auf der
Oberfläche des Kolbens vorgesehen sind, aus den Kolbeninneren auf den Kolben bzw.
auf die Zylinderlauffläche aufgebracht wird. Ein derartiges Verfahren wird beispielsweise
in der
EP-A-0 903 473 offenbart.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher eine Aufgabe der Erfindung, einen
Kolben für einen Zylinder eines Grossdieselmotor sowie eine Schmiervorrichtung und
ein entsprechendes Verfahren vorzuschlagen, welches eine möglichst effiziente und
einfache Schmierung des Kolbens bzw. des Zylinders in einem Grossdieselmotor bei geringen
Schmierraten ermöglicht.
[0008] Die diese Aufgabe lösende Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gekennzeichnet.
[0009] Erfindungsgemäss wird also ein Kolben für einen Zylinder eines Grossdieselmotors
vorgeschlagen, mit einem Vorratsraum zur Aufnahme eines Schmiermittels, mit mindestens
einer Zuleitung,welche sich von dem Vorratsraum bis zu einer Schmierstelle erstreckt,
die auf der Oberfläche des Kolbens vorgesehen ist, sowie mit einer Einspeisung, die
zur lösbaren Verbindung mit einer Schmiermittelquelle ausgestaltet ist, und die in
den Vorratsraum einmündet, wobei in der Zuleitung ein Schliessorgan vorgesehen ist.
[0010] Da bei diesem Kolben ein Vorratsraum für das Schmiermittel und ein Schliessorgan
in der Zuleitung zu der Schmierstelle vorgesehen sind, kann die Schmierung ohne grösseren
apparativen Aufwand an den Arbeitszyklus des Motors angepasst werden. In dem Vorratsraum
des Kolbens steht immer Schmiermittel zur Verfügung und kann daher genau dann auf
die Zylinderlauffläche bzw. die Kolbenoberfläche aufgebracht werden, wenn es bezogen
auf den Arbeitszyklus besonders günstig und effizient ist. Durch diese Optimierung
lässt sich auch die Menge desw benötigten Schmiermittels bzw. die Schmierrate deutlich
reduzieren.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist im Kolben eine Fördereinrichtung vorgesehen,
um das Schmiermittel aus dem Vorratsraum durch die Zuleitung zu der Schmierstelle
zu fördern. Diese Fördereinrichtung dient dazu, den Druck im Vorratsraum des Kolbens
nach dessen Befüllung zu erhöhen, um so ein Ausbringen des Schmiermittels durch die
Zuleitung und die Schmierstelle zu ermöglichen.
[0012] Eine apparativ besonders einfache Ausgestaltung ist es, wenn die Fördereinrichtung
einen Förderkolben für das Schmiermittel umfasst, der so ausgestaltet und angeordnet
ist, dass er im Betriebszustand mit dem brennraumseitigen Druck im Zylinder beaufschlagbar
ist. Somit lässt sich in einfacher Weise der Zylinderdruck dazu nutzen, das Schmiermittel
zu der Schmierstelle zu transportieren.
[0013] Eine weitere vorteilhafte, apparativ einfache Massnahme ist es, wenn die Fördereinrichtung
einen federbelasteten Förderkolben umfasst, um das Schmiermittel aus dem Vorratsraum
zu der Schmierstelle zu fördern.
[0014] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat der Kolben mehrere Kolbenringe, wobei
die Schmierstelle bezüglich der durch die Kolbenachse festgelegten axialen Richtung
zwischen zwei Kolbenringen angeordnet ist. Da das Schmiermittel zwischen den Kolbenringen
eingebracht wird und nicht brennraumseitig, das heisst bezüglich der normalen Gebrauchslage
oberhalb des ersten Kolbenrings, wird ein unnötiges Verbrennen des Schmiermittels
und die damit verbundene nachteilige Verkokung zumindest deutlich reduziert.
[0015] Insbesondere vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei welcher drei Kolbenringe vorgesehen
sind sowie zwei Schmierstellen, von denen jede über eine mit einem Schliessorgan versehene
Zuleitung mit dem Vorratsraum verbunden ist, wobei die beiden Schmierstellen bezüglich
der durch die Kolbenachse festgelegten axialen Richtung jeweils zwischen benachbarten
Kolbenringen angeordnet sind. Bei dieser Ausgestaltung wird das Schmiermittel durch
den obersten, das heisst den dem Brennraum am nächsten platzierten Kolbenring, bei
der Abwärtsbewegung des Kolbens verteilt und durch den untersten Kolbenring wird das
Schmiermittel bei der Kolbenaufwärtsbewegung verteilt. Gegenüber heute üblichen Verfahren,
bei welchen das Schmiermittel teilweise oberhalb, also brennraumseitig, des obersten
Kolbenrings eingebracht wird, resultiert der Vorteil, dass ein Schaben des Schmiermittels
in den Brennraum hinein vermieden wird. Schmiermittel, das durch die Kolbenringe in
den Brennraum bewegt wird, steht nämlich für die Schmierung nicht mehr zur Verfügung
und führt lediglich zu einer starken, unerwünschten Verkokung.
[0016] Eine bevorzugte Massnahme besteht darin, dass ein Kolbenring vorgesehen ist, der
als Ölverteilerring ausgestaltet ist. Die primäre Aufgabe dieses Ölverteilerrings
ist es, das Schmiermittel bezüglich der Umfangsrichtung der Zylinderlauffläche zu
verteilen. Insbesondere kann der Ölverteilerring zwischen zwei Kolbenringen angeordnet
werden, die das Schmiermittel hauptsächlich bezüglich der axialen Richtung verteilen.
[0017] Das Schliessorgan in jeder Zuleitung ist vorzugsweise als Rückschlagventil ausgestaltet.
Durch den Öffnungsdruck, bei welchem das Rückschlagventil in Durchlassrichtung öffnet,
lässt sich dann in einfacher Weise der Zeitpunkt der Schmierung bezogen auf den Arbeitszyklus
einstellen.
[0018] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Sperreinrichtung vorgesehen,
welche derart ausgestaltet ist, dass sie beim Zusammenwirken mit der Schmiermittelquelle
die Strömungsverbindung zwischen dem Vorratsraum und jeder Zuleitung verschliesst.
Hierdurch kann gewährleistet werden, dass während der Befüllung des Vorratsraums ein
Austreten des Schmiermittels durch die Zuleitungen und die Schmierstellen vermieden
wird.
[0019] Ferner wird durch die Erfindung eine Schmiervorrichtung für den Zylinder eines Grossdieselmotors
vorgeschlagen, umfassend einen erfindungsgemässen Kolben sowie eine Schmiermittelquelle
mit einer Fülleinrichtung, welche lösbar mit der Einspeisung verbindbar ist und derart
mit dem Kolben zusammenwirkt, dass nur dann ein Schmiermittel aus der Schmiermittelquelle
in den Vorratsraum einbringbar ist, wenn die Fülleinrichtung mit der Einspeisung verbunden
ist. Durch diese Massnahme kann der Vorratsraum des Kolbens bei Bedarf mit Schmiermittel
gefüllt werden, wobei das Ausbringen des Schmiermittels auf die Lauffläche von diesem
Vorgang entkoppelt ist. Der Vorratsraum des Kolbens wird also befüllt, aber das Schmiermittel
wird erst dann auf die Lauffläche aufgebracht, wenn es bezüglich des Arbeitszyklus
günstig und effizient ist.
[0020] Eine Variante besteht darin, dass die Fülleinrichtung so angeordnet ist, dass im
Betriebszustand die Einspeisung und die Fülleinrichtung im unteren Totpunkt der Bewegung
des Kolbens verbunden sind und sich bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens trennen.
[0021] Eine andere Variante besteht darin, dass die Fülleinrichtung so angeordnet ist, dass
im Betriebszustand die Einspeisung und die Fülleinrichtung im oberen Totpunkt der
Bewegung des Kolbens verbunden sind und sich bei der Abwärtsbewegung des Kolbens trennen.
[0022] Die Wahl der geeigneten Variante hängt von der Ausgestaltung des Kolbens ab.
[0023] Weiterhin wird durch die Erfindung ein Schmierverfahren vorgeschlagen für den Zylinder
eines Grossdieselmotors mit einem im Zylinder hin- und herbewegbar angeordneten Kolben,
bei welchem Verfahren eine Einspeisung des Kolbens während der Bewegung des Kolbens
mit einer Fülleinrichtung einer Schmiermittelquelle verbunden wird, ein Schmiermittel
aus der Schmiermittelquelle durch die Einspeisung in einen Vorratsraum des Kolbens
eingebracht wird, die Verbindung zwischen der Einspeisung des Kolbens und der Fülleinrichtung
durch die Bewegung des Kolbens getrennt wird, und danach das Schmiermittel aus dem
Vorratsraum durch eine Zuleitung zu einer Schmierstelle auf der Oberfläche des Kolbens
gebracht wird.
[0024] Durch dieses Verfahren ist es in einfacher Weise möglich, die Schmierung der Zylinderlauffläche
bzw. des Kolbens jeweils genau zum gewünschten Zeitpunkt und mit der richtigen Menge
an Schmiermittel durchzuführen. Dies ermöglicht eine besonders effiziente und unter
wirtschaftlichen Aspekten vorteilhafte Schmierung.
[0025] Unter dem Aspekt einer besonders einfachen und unkomplizierten Verfahrensführung
wird das Schmiermittel vorzugsweise in den Vorratsraum des Kolbens eingebracht, wenn
sich der Kolben im oberen oder im unteren Totpunkt seiner Bewegung befindet.
[0026] Ferner wird ein Grossdieselmotor vorgeschlagen, der mit einem erfindungsgemässen
Kolben oder mit einer erfindungsgemässen Schmiervorrichtung ausgestaltet ist, oder
der mit einem erfindungsgemässen Verfahren betrieben wird.
[0027] Weitere vorteilhafte Massnahmen und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung sowohl in apparativer als auch in verfahrenstechnischer
Hinsicht anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der schematischen, nicht massstäblichen Zeichnung zeigen teilweise im Schnitt:
- Fig. 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Kolbens und einer Schmiermittelquelle,
- Fig. 2:
- ein Ausführungsbeispiel einer Fülleinrichtung,
- Fig. 3:
- ein Diagramm zur Verdeutlichung des Drucks im Zylinder in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel,
- Fig. 4:
- ein Diagram zur Verdeutlichung der Schmiermittelzufuhr,
- Fig. 5:
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Kolbens und der Schmiermittelquelle,
- Fig. 6:
- eine Detaildarsatellung der Sperreinrichtung im geöffnete (links) und im geschlossenen
Zustand (rechts),
- Fig. 7:
- analog zu Fig. 3, jedoch für das zweite Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8:
- ein Diagramm zur Verdeutlichung der Schmiermittelzufuhr.
- Fig. 9:
- eine Variante für die Ausgestaltung der Kolbenringe,
- Fig. 10:
- eine Seitenansicht auf einen Ölverteilerring, und
- Fig. 11:
- eine Aufsicht auf den Ölverteilerring aus Fig. 10.
[0029] Fig. 1 veranschaulicht in einer Längsschnittdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen Kolbens für einen Grossdieselmotors, wobei der Kolben gesamthaft
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Ferner ist ein Ausführungsbeispiel einer Schmiermittelquelle
2 dargestellt, die gemeinsam mit dem Kolben 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Schmiervorrichtung 1,2 bildet.
[0030] Der Grossdieselmotor kann als Zweitakt- oder als Viertakt-Motor ausgestaltet sein.
Im Folgenden wird auf den Fall Bezug genommen, dass es sich um einen längsgespülten
Zweitakt-Grossdieselmotor handelt.
[0031] Der Kolben 1 hat eine Kolbenachse A, welche die axiale Richtung definiert, und ist
in an sich bekannter Weise hin und her bewegbar in einem Zylinder 3 angeordnet, welcher
eine Wandung 31 aufweist, die als Zylindereinsatz oder Laufbuchse bzw. als Liner ausgestaltet
sein kann. Die nach innen gewandte Oberfläche der Wandung 31 bildet eine Lauffläche
32, entlang der sich der Kolben 1 im Betriebszustand bewegt. Der Kolben 1 begrenzt
mit seinem darstellungsgemäss oberen Ende einen Brennraum 4, in welchem der Verbrennungsprozess
stattfindet, und weist üblicherweise mehrere, hier drei Kolbenringe 11, 12, 13 auf,
die gesamthaft auch als Kolbenringpaket bezeichnet werden.
[0032] Während des Betriebs des Grossdieselmotors ist es notwendig, ein Schmiermittel, beispielsweise
ein Schmieröl, auf die Lauffläche 32 aufzubringen, welches den Kolben 1, das Kolbenringpaket
und die Lauffläche 32 schmiert, um gute Laufeigenschaften des Kolbens 1 zu erzielen
und den Verschleiss der Zylinderwandung, insbesondere der Lauffläche 32, des Kolbens
1 und der Kolbenringe 11, 12, 13 möglichst gering zu halten. Ferner dient das Schmiermittel
der Neutralisierung aggressiver Verbrennungsprodukte sowie der Vermeidung von Korrosion,
beispielsweise Schwefelkorrosion. Das Schmieröl bildet auf der Lauffläche 32 einen
nicht dargestellten Schmierölfilm, der im ständigen Kontakt mit den Kolbenringen 11,
12, 13 ist.
[0033] Der erfindungsgemässe Kolben 1 ist für die Innenschmierung ausgestaltet, das heisst,
das Schmiermittel wird aus dem Inneren des Kolbens 1 heraus auf die Lauffläche 32
bzw. auf die Mantelfläche des Kolbens 1 aufgebracht.
[0034] Dazu ist hier im Innern des Kolbens 1 ein Vorratsraum 5 für das Schmiermittel vorgesehen,
der als Kavität oder als Tank ausgestaltet sein kann. Von diesem Vorratsraum 5 erstrecken
sich zwei als Bohrungen ausgestaltete Zuleitungen 6 jeweils bis zu einer Schmierstelle
61 auf der Mantelfläche des Kolbens 1.
[0035] Die Anzahl von zwei Zuleitungen 6 bezieht sich lediglich auf die axiale Richtung.
In Umfangsrichtung können auf der gleichen axialen Höhe mehrere Zuleitungen 6 vorgesehen
sein. Dies hängt vom Schhmiermittelbedarf ab.
[0036] In den Zuleitungen 6 ist jeweils ein Schliessorgan 62 vorgesehen, das hier jeweils
als Druckhalte- oder Rückschlagventil 62 ausgestaltet ist. Jedes Rückschlagventil
62 ist so ausgestaltet, dass es in Richtung des Vorratsraums 5 sperrt, das heisst
es verhindert ein Rückströmen des Schmiermittels oder anderer Fluide, z.B. des Verbrennungsgases
oder der Spülluft, von der Schmierstelle 61 in den Vorratsraum 5. In der Durchlassrichtung
vom Vorratsraum 5 zur Schmierstelle 61 öffnet das Ventil, sobald die Druckdifferenz
grösser wird als sein Öffnungsdruck, der im Folgenden mit p1 bezeichnet wird. Das
bedeutet, sobald der Druck auf der dem Vorratsraum 5 zugewandten Seite des Rückschlagventils
62 um den Wert p1 höher ist als der Druck auf der der Schmierstelle 61 zugewandten
Seite öffnet sich die Strömungsverbindung vom Vorratsraum 5 in Richtung der Schmierstelle
61. Sobald die Druckdifferenz den Wert des Öffnungsdrucks p1 unterschreitet, wird
die Strömungsverbindung verschlossen.
[0037] Der Öffnungsdruck p1 kann für die beiden Rückschlagventile 61 der gleiche sein, es
ist aber auch möglich, dass jedes der Rückschlagventile 61 einen anderen Öffnungsdruck
p1 hat.
[0038] Die Schmierstellen 6 sind bezüglich der durch die Kolbenachse A festgelegten axialen
Richtung jeweils zwischen zwei benachbarten Kolbenringen 11, 12, 13 angeordnet, das
heisst eine der beiden Schmierstellen 61 ist zwischen dem ersten Kolbenring 11 und
dem zweiten Kolbenring 12 vorgesehen und die zweite Schmierstelle 61 ist zwischen
dem zweiten Kolbenring 12 und dem dritten Kolbenring 13 vorgesehen. Mit dem ersten
Kolbenring 11 ist dabei derjenige Kolbenring gemeint, der sich am nächsten am Brennraum
4 befindet.
[0039] Ferner ist eine Einspeisung 7 vorgesehen, welche hier als Einspeisekanal oder Einspeiseleitung
ausgestaltet ist, und welche an der darstellungsgemässen Unterseite des Kolbens 1
beginnt und in den Vorratsraum 5 mündet. Die Einspeisung 7 ist zur lösbaren Verbindung
mit der Schmiermittelquelle 2 ausgestaltet, wie weiter hinten noch erläutert wird.
In der Einspeisung 7 ist ein weiteres Schliessorgan 72 vorgesehen, das als Druckhalte-
oder Rückschlagventil 72 ausgestaltet ist. Das Rückschlagventil 72 verhindert mit
seiner Sperrfunktion ein Ausströmen des Schmiermittels aus dem Vorratsraum 5 durch
die Einspeisung 7. In umgekehrter Richtung öffnet das Rückschlagventil 72, sobald
die anliegende Druckdifferenz seinen Öffnungsdruck p2 übersteigt.
[0040] Die Schmiermittelquelle 2 ist ortsfest bezüglich des Motorengehäuses angeordnet und
umfasst einen Vorratsbehälter 21, in welchem das Schmiermittel vorgesehen ist, eine
Fülleinrichtung 22, welche zum Zusammenwirken mit der Einspeisung 7 vorgesehen ist,
sowie eine Pumpe 23, welche das Schmiermittel aus dem Vorratsbehälter 21 zu der Fülleinrichtung
22 fördert. Die Fülleinrichtung weist ein Schliessorgan 24 auf, das als Rückschlagventil
ausgestaltet sein kann. Das Schliessorgan 24 verhindert ein Austreten des Schmiermittels
aus der Fülleinrichtung 22. Eine mögliche Ausgestaltung des Schliessorgans 24 bzw.
der Fülleinrichtung 22 wird weiter hinten erläutert.
[0041] Am darstellungsgemäss oberen Ende des Vorratsraums 5 ist ist eine Fördereinrichtung
8 vorgesehen, um das Schmiermittel aus dem Vorratsraum 5 durch die Zuleitungen 6 zu
den Schmierstellen 61 zu fördern. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Fördereinrichtung
8 als Membrankolben mit einer Membrane 81 ausgestaltet. Darstellungsgemäss oberhalb
der Membrane 81 schliesst sich ein Kanal 82 an, der sich durch den Kolben 1 erstreckt
und oberhalb, das heisst brennraumseitig des ersten Kolbenrings 11 in die Oberfläche
des Kolbens 1 mündet. Durch diesen Kanal 82 ist die dem Vorratsraum 5 abgewandte Seite
der Membrane 81 mit dem Druck im Brennraum 4 bzw. mit dem Druck im Zylinder oberhalb
des ersten Kolbenrings 11 beaufschlagt. Die dem Vorratsraum 5 zugewandte Seite des
Membrankolbens 8 ist mit dem Druck des Schmiermittels im Vorratsraum 5 beaufschlagt.
[0042] Die prinzipielle Funktionsweise des erfindungsgemässen Kolbens 1 ist wie folgt: Die
Schmiermittelquelle 2 mit der Fülleinrichtung 22 fungiert als eine "Tankstation" zur
Befüllung des Vorratsraums 5 im Kolben. Der Vorratsraum 5 im Kolben 1 und die Schmiermittelquelle
2 werden zyklisch im unteren (oder im oberen) Totpunkt der Kolbenbewegung über die
Einspeisung 7 und die Fülleinrichtung 22 gekoppelt, so dass während dieses Zusammenwirkens
der Vorratsraum 5 im Kolben 1 mit Schmiermittel gefüllt wird. Damit steht genügend
Schmiermittel für die Schmierung zumindest über einen Arbeitszyklus im Kolben 1 zur
Verfügung.
[0043] Das Schliessorgan 24, das ein Ausströmen des Schmiermittels aus der Schmiermittelquelle
2 verhindert, wird während der Kopplung bzw. während die Einspeisung 7 und die Fülleinrichtung
22 miteinander verbunden sind, geöffnet, sodass das Schmiermittel aus der Schmiermittelquelle
2 in den Vorratsraum 5 strömen kann. Dieses Öffnen des Schliessorgans 24 kann rein
mechanisch erfolgen, oder durch eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Ansteuerung.
[0044] Die Pumpe 23 generiert einen Fülldruck p3, mit dem das Schmiermittel in den Vorratsraum
5 gefördert wird. Der Fülldruck ist im wesentlichen der gleiche Druck wie der Druck
im Vorratsraum 5 beim bzw. unmittelbar nach dem Befüllen. Die Rückschlagventile 62
gewährleisten, dass beim Befüllen des Vorratsraums 5 kein Schmiermittel durch die
Zuleitungen 6 zu den Schmierstellen 61 gelangen kann. Dazu sind der Fülldruck p3 und
der Öffnungsdruck p1 so einzustellen, dass der Fülldruck p3 kleiner ist als der kleinste
Öffnungsdruck p1 der Rückschlagventile 62. Andererseits muss der Fülldruck p3 grösser
sein als der Öffnungsdruck p2 des Rückschlagventils 72 in der Einspeisung 7. Der Fachmann
weiss, wie ein derartiges Einstellen der Drücke p1, p2 und p3 realisierbar ist.
[0045] Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für die
Fülleinrichtung 22 näher erläutert. Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Fülleinrichtung
22 und des Schliessorgans 24. Die Fülleinrichtung 22 hat einen Füllraum 221, in den
eine von der Pumpe 23 kommende Versorgungsleitung 222 einmündet. In der Versorgungsleitung
222 ist ein Rückschlagventil 223 vorgesehen. Der Füllraumraum 221 hat ferner einen
teilweise konisch verlaufenden Ausgang 224, in welchem sich ein Konus 241 des Schliessorgans
24 befindet. Der Konus 241 wird durch eine Feder 244 in den konischen Teil des Ausgangs
224 gedrückt, sodass er im geschlossenen Zustand, der in Fig. 2 dargestellt ist, den
Ausgang 224 verschliesst. Der Konus 241 hat einen inneren Kanal 242, der über Bohrungen
243 mit dem Aussenraum des Konus 241 verbunden ist.
[0046] Durch die Pumpe 23 wird das Schmieröl bzw. das Schmiermittel durch die Versorgungsleitung
222 in den Füllraum 221 der Fülleinrichtung 22 gepumpt. Die Pumpe 23 bringt das Schmiermittel
mit dem Druck p3 in den Füllraum 221 ein.
[0047] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist an der Unterseite des Kolbens
1 an der Mündung der Einspeisung 7 ein Zapfen 73 mit einer inneren Bohrung vorgesehen,
sodass Schmiermittel durch den Zapfen 73 in die Einspeisung 7 strömen kann. Der Zapfen
73 ist so ausgebildet, dass er in den Ausgang 224 der Fülleinrichtung 22 eindringen
kann.
[0048] Bewegt sich nun im Betriebszustand des Dieselmotors der Kolben 1 nach unten (gemäss
der Darstellung in Fig. 1 und Fig. 2), so bewegt sich der Zapfen 73, wie dies der
Pfeil C in Fig. 2 andeutet, auf die Fülleinrichtung 22 zu. Nähert sich der Kolben
1 dem unteren Totpunkt, so dringt der Zapfen 73 in den Ausgang 224 ein und drückt
in der Folge den Konus 241 gegen die Kraft der Feder 244 in den Füllraum 221. Nun
befindet sich der Konus 241 im geöffneten Zustand. Das Schmiermittel kann über die
Bohrungen 243 in den inneren Kanal 242 eindringen und gelangt über die Einspeisung
7 in den Vorratsraum 5 im Kolben 1. Bei der anschliessenden Aufwärtsbewegung des Kolbens
1 wird der Konus 241 durch die Feder 244 wieder in seinen Sitz gedrückt, sodass der
Ausgang 224 verschlossen wird. Es kann kein weiteres Schmiermittel mehr in den Vorratsraum
5 strömen und das Rückschlagventil 72 verhindert ein Ausströmen des Schmiermittels
durch die Einspeisung 7. Die Rückschlagventile 62 gewährleisten, dass während der
Befüllung des Vorratsraums 5 kein Schmiermittel durch die Zuleitungen 6 zu den Schmierstellen
61 gelangt. Nach dem Befüllen befindet sich das Schmiermittel im Vorratsraum 5 im
wesentlichen mit dem Förderdruck p3, der kleiner ist als der Öffnungsdruck p1 der
Rückschlagventile 62 und grösser als der Öffnungsdruck des Rückschlagventils 72.
[0049] Nachdem sich der Kolben von der Fülleinrichtung 22 getrennt hat, wird während seiner
Aufwärtsbewegung die Luft im Zylinder 3 brennraumseitig des Kolbens 1 komprimiert.
Dieser Druck im Brennraum 4 bzw. brennraumseitig des ersten Kolbenrings 11 liegt über
den Kanal 82 auch an der Membrane 81 der Fördereinrichtung 8 an. Dadurch erhöht der
Membrankolben 8 den Druck im Vorratsraum 5. Ist der Druck soweit angestiegen, dass
die Druckdifferenz über die Rückschlagventile 62 grösser wird als der Öffnungsdruck
p1 der Rückschlagventile 62, so öffnen diese und das Schmiermittel gelangt durch die
Zuleitungen 6 zu den Schmierstellen 61 und von dort auf die Lauffläche 32. Die Schmierung
beginnt. Nachdem der Kolben 1 den oberen Totpunkt durchlaufen hat, in dessen Bereich
der Verbrennungsprozess stattfindet, nimmt der Druck im Brennraum 4 bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 1 wieder ab, natürlich auch durch das Öffnen des nicht dargestellten Auslassventils.
Sobald der Druck auf der Brennraumseite des Kolbens 1, der über den Kanal 82 auch
auf der Membrane 81 lastet, so weit abgesunken ist, dass die Druckdifferenz über die
Rückschlagventile 62 kleiner wird als ihr Öffnungsdruck p1, so verschliessen diese
Rückschlagventile 62 die Zuleitungen 61, sodass kein Schmiermittel mehr zu den Schmierstellen
61 gelangen kann. Die Schmierung ist beendet.
[0050] Der Membrankolben 8 wird so eingestellt, dass er möglichst genau oberhalb eines festgelegten
Drucks reagiert. Dadurch ist es möglich, dass das Schmiermittel auf den Arbeitszyklus
bezogen genau dort in den Zylinder 3 eingebracht wird, wo es benötigt wird, bzw. wo
es am effizientesten ist. Die Öffnung des Kanals 82 wird ausreichend gross gewählt,
dass es während des Betriebs nicht zu einer Verkokung dieser Öffnung kommt. Einer
Verkokung wird ferner dadurch wirkungsvoll vorgebeugt, dass das Schmiermittel nicht
oberhalb, also brennraumseitig des ersten Kolbenrings 11 eingespritzt wird, sondern
zwischen den Kolbenringen 11, 12, 13. Damit ist ein sicherer Betrieb gewährleistet.
[0051] Der Membrankolben 8 wird so ausgestaltet, dass er oberhalb des festgelegten Drucks
über seinen Kolbenweg eine möglichst genau vorgegebene Menge an Schmiermittel aus
dem Vorratsraum 5 verdrängt und über die Zuleitungen 6 in das Kolbenringpaket presst.
Vorteilhafterweise wird dadurch eine lastabhängige Schmierung gewährleistet.
[0052] Dies wird anhand der Fig. 3 und 4 näher erläutert. Fig. 3 zeigt ein Diagramm mit
dem Druckverlauf p im Zylinder 3 in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel KW, der auf der
horizontalen Achse aufgetragen ist. Beim Kurbelwinkel 0 und beim Kurbelwinkel 360°
befindet sich der Kolben 1 im unteren Umkehrpunkt, also dort, wo die Befüllung des
Vorratsraums 5 stattfindet. Mit ps ist derjenige Grenzdruck im Zylinder bezeichnet,
bei welchem der Druckabfall über die Rückschlagventile 62 gerade so gross ist, wie
der Öffnungsdruck p1 der Rückschlagventile 62. Wenn also der Druck im Zylinder 3,
womit der Druck brennraumseitig des ersten Kolbenrings 11 gemeint ist, höher wird
als der Grenzdruck ps, so wird Schmiermittel aus dem Vorratsraum 5 durch die Zuleitungen
6 zu den Schmierstellen 61 gefördert, ist er kleiner als der Grenzdruck ps, so kann
kein Schmiermittel mehr durch die Zuleitungen 6 zu den Schmierstellen 61 gelangen.
[0053] Die durchgezogene Kurve in Fig. 3 zeigt den Druckverlauf für einen mittleren Lastbereich
des Grossdieselmotors, während die gestrichelte Kurve den Druckverlauf bei höherer
Last zeigt. Wie dies Fig. 3 zeigt, kann nur zwischen den Kurbelwinkeln W1 und W2 Schmiermittel
zu den Schmierstellen 61 gelangen, weil in diesem Kurbelwinkelbereich der Druck im
Zylinder 3 höher ist als der Grenzdruck ps. Die Fläche unter der Kurve oberhalb des
Grenzdrucks ps beschreibt die Lastabhängigkeit der Schmiermittelmenge. Diese Lastabhängigkeit
kann mit der Berechnung des effektiven Mitteldrucks (mean effective pressure) gekoppelt
werden. Bei höherer Last (gestrichelte Kurve) verschiebt sich der Schliessvorgang,
bei welchem die Schmierung durch Schliessen der Rückschlagventile 62 beendet wird,
kurbelwinkelmässig zu späteren (höheren) Werten.
[0054] Für die Zuführung des Schmiermittels mit Hilfe des Membrankolbens 8 besteht die Möglichkeit,
mit einem konstanten Hub des Membrankolbens 8 zu arbeiten. Wenn dann beim Kurbelwinkel
W1 der Grenzdruck ps überschritten wird, gelangt das Schmiermittel mit einer konstanten
Förderrate zu den Schmierstellen 61, bis der Druck im Zylinder 3 den Wert ps wieder
unterschreitet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Membrankolben 8 als Proportionalkolben
auszugestalten, sodass die Schmiermittelmenge, die pro Zeit zwischen den Kurbelwinkeln
W1 und W2 gefördert wird, dem Druckverlauf im Zylinder folgt. Dazu wird der Membrankolben
8 so ausgestaltet, dass sein Hub bzw. der von ihm zurückgelegte Weg dem Druck im Zylinder
3 folgt. Diese beiden Möglichkeiten veranschaulicht das Diagramm in Fig. 4.
[0055] In Fig. 4 ist in der oberen Darstellung wiederum der Druckverlauf im Zylinder 3 in
Abhängigkeit vom Kurbelwinkel KW in analogerweise zu Fig. 3 dargestellt, wobei in
Fig. 4 der Druckverlauf nur für eine Last dargestellt ist.
[0056] Die beiden darunterliegenden Darstellungen zeigen die Fördermengen F1 bzw. F2 an
Schmiermittel in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel KW. Die Fördermenge F1 entspricht dabei
der Variante mit konstantem Hub des Membrankolbens 8, die Fördermenge F2 zeigt den
Fall, wenn der Hub des Membrankolbens 8 dem Druckverlauf im Zylinder 3 folgt.
[0057] Auf diese Weise lässt sich die in den Zylinder 3 eingebrachte Schmiermittelmenge
sehr genau einstellen, auch der Zeitpunkt bzw. das Zeitintervall der Schmierung ist
sehr genau kontrollierbar. Daraus ergibt sich eine sehr effiziente Nutzung des Schmiermittels,
woraus auch ein sehr geringer Verbrauch resultiert. Es sind Schmierraten von beispielsweise
0.6g/kWh realisierbar.
[0058] Je nach Anwendungsfall kann es sein, dass der Vorratsraum 5 nicht bei jedem Arbeitszyklus
befüllt werden muss, also nicht jedesmal, wenn der Kolben 1 im unteren Totpunkt ist.
Dazu kann dann beispielsweise die Pumpe 23 der Schmiermittelquelle 2 so angesteuert
werden, dass sie nur bei jedem zweiten, oder dritten, oder vierten usw. Arbeitszyklus
Schmiermittel in den Vorratsraum fördert. Auch ist es möglich, den Füllstand des Vorratsraums
5 mit einem Sensor zu überwachen und nur bei Bedarf die Pumpe 23 so anzusteuern, dass
Schmiermittel in den Vorratsraum gefördert wird.
[0059] Anstelle des Membrankolbens können natürlich auch andere Fördereinrichtungen 8 vorgesehen
sein, z.B. hydraulische, pneumatische, elektrische oder Kombinationen davon, um nach
der Befüllung des Vorratsraums 5 und nach Entkopplung der Einspeisung 7 von der Fülleinrichtung
22 den Druck im Vorratsraum 5 zu einem vorgebbaren Kurbelwinkel oder Zeitpunkt so
zu erhöhen, dass der Öffnungsdruck p1 der Rückschlagventile 62 überschritten wird
und die Schmierung beginnt. Alternativ oder Ergänzend ist es natürlich auch möglich,
die Rückschlagventile 62 durch andere ansteuerbare Schliessorgane 62 zu ersetzen,
beispielsweise durch elektrisch ansteuerbare Ventile.
[0060] Ferner sind auch andere Platzierungen und/oder eine andere Anzahl der Schmierstellen
61 möglich. So ist es beispielsweise insbesondere möglich, mindestens eine Schmierstelle
in einem der Kolbenringe vorzusehen, sodass die Schmierung auch durch den Kolbenring
hindurch erfolgt. Ein derartiger Kolbenring kann beispielsweise als Ölverteilerring
ausgestaltet sein.
[0061] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Kolbens 1 sowie
einer Schmiermittelquelle 2. Von der Funktion her gleiche oder gleichwertige Teile
sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1. Im Folgenden wird hauptsächlich
auf die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel eingegangen. §§§§Alle Erläuterungen,
die im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Kolbens
1 gemacht wurden, gelten in analoger oder sinngemäss gleicher Weise auch für das zweite
Ausführungsbeispiel.
[0062] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Vorratsbehälter 5 als Tank ausgestaltet,
der in einer Kavität 51 im Innern des Kolbens 1 angeordnet ist. Der Vorratsraum 5
weist in seiner Wandung zwei Austrittsöffnungen 52 auf, durch welche das Schmiermittel
aus dem Vorratsraum 5 in die Zuleitungen 6 gelangen kann. In dem Vorratsraum 5 ist
als Fördereinrichtung 8 ein Förderkolben 8 vorgesehen, der sich über eine Feder 83
am darstellungsgemäss oberen Ende des Vorratsraums 5 abstützt. Beim Befüllungsvorgang
des Vorratsraums 5 wird der Förderkolben 8 gegen die Kraft der Feder 83 darstellungsgemäss
nach oben bewegt. Durch die somit erzeugte Federspannung bewegt sich der Förderkolben
8 nach dem Befüllungsvorgang darstellungsgemäss nach unten und presst dadurch das
Schmiermittel durch die Zuleitungen 6 und die Schmierstelle 61 in das Kolbenringpaket.
[0063] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Einspeisung 7 in den Vorratsraum 5 integriert
und weist das Rückschlagventil 72 auf. Natürlich ist es auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
möglich, die Einspeisung 7 als Einspeisekanal oder Leitung oder Bohrung auszugestalten
und/oder einen Zapfen 73 wie in Fig. 2 gezeigt vorzusehen.
[0064] Der Vorratsraum 5 ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel bezüglich der axialen Richtung
bewegbar in der Kavität 51 angeordnet und stützt sich über eine Rückstellfeder 9 an
dem Ende der Kavität 51 ab, das dem Brennraum 4 zugewandt ist. Dadurch fungiert der
als Tank ausgestaltete Vorratsraum 5 zusammen mit der Rückstellfeder 9 als eine Sperreinrichtung,
welche beim Zusammenwirken mit der Schmiermittelquelle 2 die Strömungsverbindung zwischen
dem Vorratsraum 5 und jeder Zuleitung 6 verschliesst wie im folgenden noch näher erläutert
wird.
[0065] Beim Befüllen des Vorratsraums 5 muss der Förderkolben 8 gegen die Kraft der Feder
83 gespannt werden. Das bedeutet, der Fülldruck p3 muss mindestens so gross sein wie
der maximale Druck, den der Förderkolben 8 aufgrund seiner Federbelastung auf das
Schmiermittel ausüben kann. Damit dieser maximale Druck ausreicht, um für die Schmierung
die Rückschlagventile 62 in den Zuleitungen 6 zu öffnen, muss er grösser sein als
der Öffnungsdruck p1 der Rückschlagventile 62. Ohne eine Sperreinrichtung zum Verschliessen
der Zuleitungen 6 hätte dies zur Folge, dass schon beim Befüllen des Vorratsraums
5 zumindest ein Teil des Schmiermittels direkt durch die Zuleitungen 6 zu den Schmierstellen
61 gelangt und dort austritt. Dies verhindert die Sperreinrichtung wie nun anhand
der Fig. 6 erläutert wird. Fig. 6 zeigt die Sperreinrichtung in der linken Darstellung
in der geöffneten Stellung und in der rechten Darstellung in der geschlossenben Stellung,
die während des Befüllungsvorgangs eingenommen wird. Wenn sich der Kolben 1 bei seiner
Abwärtsbewegung an den unteren Totpunkt kommt, wird der Vorratsraum 5 durch eine Hebeeinrichtung
25 (siehe Fig. 5) der Schmiermittelquelle 2 in axialer Richtung gegen die Kraft der
Rückstellfeder 9 darstellungsgemäss nach oben verschoben und nimmt die in der rechten
Darstellung von Fig. 6 dargestellte Position ein. In dieser Position verschliesst
die Wandung des Vorratsraums 5 den Eingang in die Zuleitungen 6; die Austrittsöffnungen
52 fluchten nicht mehr mit den Zuleitungen 6 sodass kein Schmiermittel in die Zuleitungen
6 gelangen kann. Die Hebeeinrichtung 25 ist beispielsweise als Anschlag ausgestaltet
gegen den der Vorratsraum 5 anläuft bevor das Schliessorgan 24 der Fülleinrichtung
22 geöffnet wird. Nun erfolgt die Befüllung des Vorratsraums 5 in sinngemäss gleicher
Weise wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei wird
der Förderkolben 8 im Vorratsraum 5 gespannt, das heisst, er wird gegen die Kraft
der Feder 83 darstellungsgemäss nach oben bewegt. Nach der Befüllung wird das Schliessorgan
geschlossen, der Kolben 1 bewegt sich nach oben und der Vorratsraum 5 verliert den
Kontakt mit der Hebeeinrichtung 25, Dadurch bewegt sich der Vorratsraum 5 durch die
Federkraft der Rückstellfeder 9 relativ zum Kolben 1 darstellungsgemäss nach unten
und nimmt die in Fig. 6 in der linken Darstellung gezeigte Position ein. In dieser
geöffneten Position fluchten die Austrittsöffnungen 52 mit den Zuleitungen 6, sodass
nun Schmiermittel aus dem Vorratsraum 5 in durch die Austrittsöffnungen 52 in die
Zuleitungen 6 und zu den Schmierstellen 61 gelangen kann.
[0066] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ergibt sich bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
eine andere Charakteristik der Einbringung des Schmiermittels in das Kolbenringpaket.
Die Einbringung des Schmiermittels erfolgt hier, solange der Druck im Zylinder unterhalb
eines Grenzdrucks ps bleibt. Unmittelbar nach dem Befüllen des Vorratsraums 5, wenn
sich der Kolben 1 noch in der Nähe des unteren Totpunkts befindet, herrscht an den
Schmierstellen 61 bzw. in den Zuleitungen 6 bezogen auf den Arbeitszyklus der geringste
Druck, nämlich im wesentlichen der Spülluftdruck. Der Druckabfall über die Rückschlagventile
62 ist dann im wesentlichen bestimmt durch die Differenz des vom Förderkolben 8 im
Vorratsraum 5 erzeugten Drucks und des zylinderseitig auf den Rückschlagventilen 62
lastenden Drucks, der etwa dem Spüldruck entspricht. Solange diese Druckdifferenz
grösser ist als der Öffnungsdruck p1 der Rückschlagventile 62, tritt Schmiermittel
aus dem Vorratsraum 5 durch die Zuleitungen 6 und die Schmierstellen 61 in das Kolbenringpaket
aus. Mit fortschreitender Aufwärtsbewegung des Kolbens 1 nimmt der Druck im Zylinder
3 zu und damit auch der Druck, der zylinderseitig auf den Rückschlagventilen 62 lastet.
Hierdurch reduziert sich der Druckabfall über die Rückschlagventile 62. Beim Erreichen
des Grenzdrucks ps im Zylinder wird die Druckdifferenz über die Rückschlagventile
62 kleiner als ihr Öffnungsdruck, sodass sie die Zuleitungen 6 verschliessen. Die
Schmierung wird beendet. Nachdem der Kolben 1 den oberen Totpunkt durchlaufen hat,
bei welchem die Verbrennung stattfindet, sinkt der Druck im Zylinder mit fortschreitender
Abwärtsbewegung des Kolbens immer mehr ab. Wenn dann die Druckdifferenz über die Rückschlagventile
beim Druck ps den Wert p1 des Öffnungsdrucks der Rückschlagventile 62 erreicht, beginnt
die Schmierung wieder.
[0067] Dies veranschaulicht Fig. 7 in einer zu Fig. 3 analogen Darstellung, in welcher der
Druck p im Zylinder in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel KW für einen Arbeitszyklus und
für einen Lastzustand des Motors dargestellt ist. Die Schmierung erfolgt in den schraffiert
dargestellten Bereichen. Im Bereich um den unteren Totpunkt, also bei den Kurbelwinkeln
0° und 360°, erfolgt keine Schmierung, wie dies die beiden kleinen senkrechten Linien
in Fig. 7 andeuten, weil beim Befüllungsvorgang des Vorratsraums 5 die Zuleitungen
6 durch die Sperreinrichtung gegenüber dem Vorratsraum 5 verschlossen sind. Mit diesem
zweiten Ausführungsbeispiel ergibt sich eine andere Möglichkeit der Schmiermittelzufuhr,
denn hier findet die Schmierung hauptsächlich im unteren Bereich der Lauffläche 32
des Zylinders 3 statt. Daraus resultiert auch eine geänderte Charakteristik der Fördermenge
F des Schmiermittels. Diese ist in Fig. 8 für das zweite Ausführungsbeispiel in einer
zu Fig. 4 analogen Darstellung gezeigt.
[0068] Um eine Einbringung des Schmiermittels über den gesamten Hub bzw. über den gesamten
Arbeitszyklus des Kolbens 1 zu erreichen, ist es möglich, das erste Ausführungsbeispiel
und das zweite Ausführungsbeispiel miteinander zu kombinieren. Hierzu können beispielsweise
zwei Vorratsräume 5 vorgesehen werden sowie zwei Schmierquellen 2, wobei einer der
Vorratsräume 5 so befüllt und entleert wird wie für das erste Ausführungsbeispiel
beschrieben und der andere Vorratsraum 5 so, wie für das zweite Ausführungsbeispiel
beschrieben.
[0069] Eine weitere Variante bestehet für beide Ausführungsbeispiele darin, dass die Befüllung
des Vorratsraums 5 in sinngemäss gleicher Weise dann erfolgt, wenn sich der Kolben
im oberen Totpunkt befindet.
[0070] Im folgenden wird nun noch eine Möglichkeit für die Ausgestaltung des Kolbenringpakets
bzw, für die Verteilung des Schmiermittels auf der Lauffläche 32 beschrieben. Diese
Varianten, die anhand der Fig. 9, 10 und 11 erläutert wird, eignet sich insbesondere
sowohl für das erste als auch für das zweite Ausführungsbeispiel. Die Variante ist
aber nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt sondern ist für sämtliche Kolben
in Zylindern von Grossdieselmotoren geeignet. Sie eignet sich also auch für Kolben,
die nicht erfindungsgemäss ausgestaltet sind.
[0071] Fig. 9 zeigt eine Schnittdarstellung de Kolbenringpakets mit den Kolbenringen 11,
12 und 13. Auf die Darstellung der Zuleitungen 6 wurde in Fig. 9 verzichtet, sie sind
vorzugsweise so angeordnet, dass die Schmierstellen 61 wie vorne beschrieben jeweils
zwischen zwei benachbarten Kolbenringen angeordnet sind.
[0072] Wie dies in Fig. 9 etwas übertrieben dargestellt ist sind der erste Kolbenring 11
und der dritte Kolbenring 13 jeweils ballig aber asymmetrisch ausgestaltet. Der erste
Kolbenring 11 ist dabei an seiner dem Brennraum 4 abgewandten Seite gerundet ausgestaltet
und der dritte Kolbenring 13 ist an seiner dem Brennraum 4 zugewandten Seite abgerundet
ausgestaltet.
[0073] Im Unterschied zu heute üblichen Schmierverfahren, bei denen das Schmiermittel mit
dem obersten Kolbenring in der Kolbenaufwärtsbewegung verteilt wird, verteilt der
erste Kolbenring 11 das Schmiermittel in der Abwärtsbewegung des Kolbens 1. Das hat
den Vorteil, dass kein Schmiermittel in den Brennraum 4 geschabt wird und damit für
die Schmierung verloren geht. Hierdurch kann der Schmiermittelverbrauch gesenkt werden.
Gleichzeitig resultiert der Vorteil, dass einer starken Verkokung entgegengewirkt
wird, wodurch beispielsweise die Verwendung eines Anti-polishing-rings" überflüssig
werden kann.
[0074] Bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens verteilt der dritte Kolbenring 13 das Schmiermittel
auf der Lauffläche 32.
[0075] Eine weitere vorteilhafte Massnahme besteht darin, den zweiten Kolbenring 12, der
zwischen den beiden anderen Kolbenringen 11 bzw. 13 angeordnet ist, als Ölverteilerring
auszugestalten. Primär dient der Ölverteilerring dazu, das Schmiermittel über den
Umfang der Lauffläche 32 zu verteilen. Eine mögliche Ausgestaltung ist in den Fig.
10 und 11 dargestellt. Fig. 10 zeigt eine Seitenansicht des als Ölverteilerring ausgestalteten
Kolbenrings 12 und Fig. 11 eine Aufsicht auf den Kolbenring 12. Der Kolbenring weist
auf seiner äusseren Mantelfläche, die im Betriebszustand der Wandung 31 des Zylinders
3 zugewandt ist, eine Vielzahl von schräg verlaufenden Nuten 122 auf, von denen in
Fig. 10 und Fig. 11 jeweils nur eine dargestellt ist.
[0076] Aufgrund des Druckunterschieds in dem Ringraum zwischen dem ersten Kolbenring 11
und dem zweiten Kolbenring 12 einerseits und dem Ringraum zwischen den zweiten Kolbenring
12 und dem dritten Kolbenring 13 andererseits, - also des Druckabfalls über den zweiten
Kolbenring 12 - wird durch die Nuten 122 eine Strömung erzwungen, welche eine tagentiale
Komponente besitzt und somit der Umfangsverteilung des Schmiermittels zuträglich ist.
[0077] Natürlich sind auch andere Profile für den Ölverteilerring möglich.
1. Kolben für einen Zylinder eines Grossdieselmotors mit einem Vorratsraum (5) zur Aufnahme
eines Schmiermittels, mit mindestens einer Zuleitung (6),welche sich von dem Vorratsraum
(5) bis zu einer Schmierstelle (61) erstreckt, die auf der Oberfläche des Kolbens
(1) vorgesehen ist, sowie mit einer Einspeisung (7), die zur lösbaren Verbindung mit
einer Schmiermittelquelle (2) ausgestaltet ist, und die in den Vorratsraum (5) einmündet,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Zuleitung (6) ein Schliessorgan (62) vorgesehen ist.
2. Kolben nach Anspruch 1, wobei im Kolben eine Fördereinrichtung (8) vorgesehen ist,
um das Schmiermittel aus dem Vorratsraum (5) durch die Zuleitung (6) zu der Schmierstelle
(61) zu fördern.
3. Kolben nach Anspruch 2 wobei die Fördereinrichtung einen Förderkolben (8) für das
Schmiermittel umfasst, der so ausgestaltet und angeordnet ist, dass er im Betriebszustand
mit dem brennraumseitigen Druck im Zylinder (3) beaufschlagbar ist.
4. Kolben nach Anspruch 2 oder 3 wobei die Fördereinrichtung einen federbelasteten Förderkolben
(8) umfasst, um das Schmiermittel aus dem Vorratsraum (5) zu der Schmierstelle (61)
zu fördern.
5. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit mehreren Kolbenringen (11,12,13),
wobei die Schmierstelle (61) bezüglich der durch die Kolbenachse (A) festgelegten
axialen Richtung zwischen zwei Kolbenringen angeordnet ist.
6. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem drei Kolbenringe (11,12,13)
vorgesehen sind sowie zwei Schmierstellen (61), von denen jede über eine mit einem
Schliessorgan (62) versehene Zuleitung (6) mit dem Vorratsraum verbunden ist, wobei
die beiden Schmierstellen (61) bezüglich der durch die Kolbenachse (A) festgelegten
axialen Richtung jeweils zwischen benachbarten Kolbenringen (11,12,13) angeordnet
sind.
7. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem ein Kolbenring (12) vorgesehen
ist,der als Ölverteilerring ausgestaltet ist.
8. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche,wobei das Schliessorgan (62) in jeder
Zuleitung (6) als Rückschlagventil ausgestaltet ist.
9. Kolben nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Sperreinrichtung (5,9), welche
derart ausgestaltet ist, dass sie beim Zusammenwirken mit der Schmiermittelquelle
(2) die Strömungsverbindung zwischen dem Vorratsraum (5) und jeder Zuleitung (6) verschliesst.
10. Schmiervorrichtung für den Zylinder eines Grossdieselmotors umfassend einen Kolben
(1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche sowie eine Schmiermittelquelle (2) mit
einer Fülleinrichtung (22), welche lösbar mit der Einspeisung (7) verbindbar ist und
derart mit dem Kolben (1) zusammenwirkt, dass nur dann ein Schmiermittel aus der Schmiermittelquelle
(2) in den Vorratsraum (5) einbringbar ist, wenn die Fülleinrichtung (22) mit der
Einspeisung (7) verbunden ist.
11. Schmiervorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Fülleinrichtung (22) so angeordnet
ist, dass im Betriebszustand die Einspeisung (7) und die Fülleinrichtung (22) im unteren
Totpunkt der Bewegung des Kolbens (1) verbunden sind und sich bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens (1) trennen.
12. Schmiervorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Fülleinrichtung (22) so angeordnet
ist, dass im Betriebszustand die Einspeisung (7) und die Fülleinrichtung (22) im oberen
Totpunkt der Bewegung des Kolbens (1) verbunden sind und sich bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens (1) trennen.
13. Schmierverfahren für den Zylinder eines Grossdieselmotors mit einem im Zylinder hin-
und herbewegbar angeordneten Kolben, bei welchem Verfahren eine Einspeisung (7) des
Kolbens (1) während der Bewegung des Kolbens (1) mit einer Fülleinrichtung(22) einer
Schmiermittelquelle (2) verbunden wird, ein Schmiermittel aus der Schmiermittelquelle
(2) durch die Einspeisung (7) in einen Vorratsraum (5) des Kolbens (1) eingebracht
wird, die Verbindung zwischen der Einspeisung (7) des Kolbens (1) und der Fülleinrichtung
(22) durch die Bewegung des Kolbens (1) getrennt wird, und danach das Schmiermittel
aus dem Vorratsraum (5) durch eine Zuleitung (6) zu einer Schmierstelle (61) auf der
Oberfläche des Kolbens (1) gebracht wird.
14. Schmierverfahren nach Anspruch 13, wobei das Schmiermittel in den Vorratsraum (5)
des Kolbens (1) eingebracht wird, wenn sich der Kolben (1) im oberen oder im unteren
Totpunkt seiner Bewegung befindet.
15. Grossdieselmotor mit einem Kolben gemäss einem der Ansprüche 1-9 oder mit einer Schmiervorrichtung
gemäss einen der Ansprücjhe 10-12 oder betrieben mit einem Verfahren gemäss einem
der Ansprüche 13-14.