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EP 2 253 925 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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24.11.2010 Patentblatt 2010/47 |
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Anmeldetag: 31.03.2010 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA ME RS |
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Priorität: |
20.05.2009 DE 102009022146
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Anmelder: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
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29345 Unterlüss (DE) |
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Erfinder: |
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- Tripp, Markus
78739 Hardt (DE)
- Bilger, Gerhard
78730 Lauterbach (DE)
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(74) |
Vertreter: Dietrich, Barbara |
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Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
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Schutzschicht für eine Munition- bzw. Patronenhülse |
(57) Vorgeschlagen wird, eine Patronenhülse (1) vorzugsweise bereits bei der Herstellung
zumindest von außen mit einer Schutzschicht (2) zu versehen. Dabei kann auf Schutzschichten
der Nano-Technologie zurückgegriffen werden. Dabei handelt es sich um eine hydrophobe
und oleophobe Schicht (2). In einer bevorzugten Ausführung kann auch die Innenseite
der Hülse mit einer hydrophoben und oleophoben Schicht (3) ausgestattet werden.
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[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem des Ausziehens bzw. Auswerfens von
Patronen / Hülsen.
[0002] Derartige Probleme treten insbesondere bei Hülsen bzw. Patronen auf, die durch Umwelteinflüsse
einer Korrosionsbeanspruchung unterliegen. Die Korrosion bezieht insbesondere auf
Schäden durch Feuchtigkeit sowie die Oberfläche der Hülse angreifende Komponente.
[0003] Derzeit versucht man diesem Problem durch Auftragen von Gleitlacken oder durch Oberflächenschutz
mittels Phosphatieren. Alternativ werden korrosionsresistente Materialien (Werkstoffe
wie Messing verwendet.
[0004] Ausgehend von dieser Thematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
aufzuzeigen, mit der das vorgenannte Problem gelöst werden kann.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale das Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen verankert.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Patronenhülse vorzugsweise bereits bei
der Herstellung zumindest von außen mit einer Schutzschicht zu versehen. Dabei kann
auf Schutzschichten der Nano-Technologie zurückgegriffen werden. In einer bevorzugten
Ausführung kann auch die Innenseite der Hülse damit ausgestattet werden.
[0007] Eine derartige Schutzschicht ist zwar bereits aus der
DE 10 2006 025 243 A1 bekannt. Hierbei wird der Korrosionsschutz auf Waffenteile als auch Teile einer Lafette,
eines Turm etc. aufgebracht. Dadurch soll erreicht werden, dass trotz diverser Umwelteinflüsse
wie Seewasser die Waffenteile nicht korrodieren.
[0008] Die Einbindung einer Schutzschicht auf als auch in der Hülse bzw. der äußeren sowie
inneren Oberfläche der Hülse hat zudem den Vorteil, dass nunmehr ein gleich bleibender
Reibungswiderstand beim Auswerfen / Ausziehen aus dem Patronenlager als auch in allen
Temperaturbereichen an den Hülsen beibehalten werden kann, was bei Gleitlacken, die
eine Mindestdicke aufweisen müssen und fertigungstechnisch unterschiedlich ausgefallen
sind, nicht möglich war.
[0009] Anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die
Erfindung kurz beschrieben werden. Die einzige Figur zeigt eine Patronenhülse 1 mit
einer äußeren sowie inneren Schutzschicht 2, 3, die zumindest teilweise auf der inneren-
bzw. äußeren Oberfläche, vorzugsweise jedoch über die gesamte Oberfläche der Patronenhülle
1 aufgetragen ist, so auch im Bereich der Ausziehrille 4. Bei der Schutzschicht 2,
3 handelt es sich um eine hydrophobe und oleophobe Schicht, die in
µm Bereich (ultratransparente Schicht) aufgetragen oder dergleichen wird. Die vorgenannte
Patronenhülse 1 dient wie bekannt zur Aufnahme eines nicht näher dargestellten Geschosses
sowie einer Treibladung.
[0010] Das Auftragen der Schutzschicht 2, 3 kann durch Aufsprühen, Lackieren, Pulverbesichten,
Tauchen etc. erfolgen. Als Nano-Schutzschicht 2, 3 bietet sich beispielsweise Polysiloxan
an. Nach dem Auftragen sollte die Schicht 2, 3 aushärten, vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen 100°C-200°C.
1. Patronenhülse (1), gekennzeichnet durch eine hydrophobe und oleophobe Außenschicht (2).
2. Patronenhülse (1), gekennzeichnet durch eine hydrophobe und oleophobe Innenschicht (3).
3. Patronenhülse (1), gekennzeichnet durch eine hydrophobe und oleophobe Außen- und Innenschicht (2, 3).
4. Patronenhülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (2, 3) in µm Bereich (ultratransparente Schicht) aufgetragen ist.
5. Patronenhülse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Nano-Schutzschicht (2, 3) Polysiloxan verwendet wird.
6. Patronenhülse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (2, 3) kann durch Aufsprühen, Lackieren, Pulverbesichten, Tauchen
etc. auftragbar ist.
7. Verwendung der Patronenhülse nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in einer Munition oder
dergleichen, eine Hülse umfassende Einrichtung.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente